DE2800779B2 - Verfahren zur Herstellung eines milchhaltigen, sauren Sirups - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines milchhaltigen, sauren SirupsInfo
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Description
in der A- den Caseingehalt der angesäuerten Milch in
Gewichtsprozent und y den pH-Wert der angesäuerten Milch, jeweils bezogen auf die angesäuerte
Milch ohne Einschluß des Zuckers, bedeuten, und daß man die mit Zucker versetzte angesäuerte Milch
einer Ultrahochtemperaturbehandlung durch Erhitzen auf 100 bis 160° C unterwirft
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem Zuckergehalt von 20 bis
35 Gew.-% den Caseingehalt entsprechend der Beziehung 0,85 <*S 1,7 einstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem Zuckergehalt von 35 bis
52 Gew.-% den Caseingehalt entsprechend der Beziehung 1,7 SxS 2,55 einstellt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ultrahochtemperaturbehandlung
bei einer Temperatur im Bereich von 125 bis 1600C durchführt.
Die Erfindung betrifft einen milchhaltigen sauren Sirup und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Bei der Umwandlung von Milch in angesäuerte Milch, die durch Fermentation oder durch Zusatz einer Säure
erfolgt, koaguliert das in der Milch vorliegende Casein in Form von groben Teilchen aufgrund der Tatsache,
daß der isoelektrische Punkt der Milch überschritten wird. Die groben Teilchen neigen gemäß dem
Stokesschen Gesetz zur Abscheidung, weil sie hydrophob sind. Unter diesen Voraussetzungen wurden
verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um ein angesäuertes Milchgetränk herzustellen, in welchem das
Casein während langer Dauer in stabil dispergierter Form verbleibt.
Die vorstehend erläuterte Erscheinung einer Abscheidung von groben Caseinteilchen wird noch augenfälliger,
wenn der Caseingehalt ansteigt, so daß milchhaltige saure Getränke, die sich auf dem Markt befinden, auf die
sogenannten unmittelbaren Getränke (trinkfertigen Produkte) mit vermindertem Caseingehalt (etwa 0,3
Gewichtsprozent in der angesäuerten Milch, die der Erfindung zugrunde liegt) und Sirupe mit höherem
Caseingehalt (etwa 2,4 Gew.-% in der angesäuerten Milch, auf welche sich die Erfindung bezieht), die mehr
als 50 Gew.-% Zucker enthalten, so daß die Viskosität und Dichte des flüssigen Anteils erhöht wird, beschränkt
sind.
Die vorstehend erwähnten Sirupe, die einen höheren Caseingehalt aufweisen, werden getrunken, nachdem sie
mit Wasser oder kohlensäurehaltigem Wasser auf das etwa fünffache ihres ursprünglichen Volumens verdünnt
worden sind.
Im Fall eines Sirups, der mehr als 50 Gew.-°/o Zucker
enthält, besteht das Problern einer übermäßigen Kalorienaufnahme, welches steigende öffentliche Beachtung
findet. Speziell dann, wenn der Zuckergehalt im Vergleich mit der guten Substanz der gesäuerten Milch
unproportional hoch ist, neigt der den Sirup verdünnende
Verbraucher dazu, den Süßigkeitsgrad als Kriterium
ίο für die Verdünnung zu benutzen und verwendet
infolgedessen mehr Zucker, als er normalerweise benötigt Die Verwendung von Zucker in hoher Menge
ist außerdem im Hinblick auf den hohen Preis des Zuckers nachteilig. Unter diesen Umständen besteht das
Bedürfnis nach einer Verminderung des Zuckergehalts eines solchen Sirups, ohne daß die stabile Dispersion
von Casein (ohne Verminderung des Caseingehalts) beeinträchtigt wird Der Erfindung liegen daher
Untersuchungen im Hinblick auf ein Verfahren zur Herstellung eines Sirups zugrunde, der ausgezeichnete
Stabilität von dispergiertem Casein selbst dann hat, wenn sein Zuckergehalt vermindert ist. Dieses Ziel wird
erfindungsgemäß durch eine neuartige Konzeption der üblichsn Verfahrensweise erreicht, wobei ein Verfahren
zur Herstellung eines stabilen Sirups geschaffen wird, dessen Caseingehalt und Zuckergehalt innerhalb eines
größeren Bereiches variiert werden kann, als es in üblichen Sirupen möglich ist. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden nicht nur Sirupe herge-
steilt, welche, wie die üblichen Arten, nach der Verdünnung auf etwa das fünffache des ursprünglichen
Volumens getrunken werden, sondern auch Sirupe, die auf etwa das zwei- bis etwa das sechsfache des
ursprünglichen Volumens verdünnt werden.
η Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
milchhaltigen sauren Sirup zur Verfügung zu stellen, in welchem die Dispergierbarkeit von Casein merklich
verbessert ist und dem keinerlei spezielle Stabilisatoren zugesetzt werden müssen, um diese stabile Dispersion
■40 von Casein zu gewährleisten.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines milchhaltigen sauren Sirups, bei dem
angesäuerte Milch mit einem pH-Wert von mindestens 3, einem Caseingehalt von 0,85 bis 2,55 und einem
Ar, Zuckergehalt von 20 bis 52 Gew.-%, bezogen auf das
Gemisch, hergestellt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß in der angesäuerten Milch folgende Bedingungen
im Hinblick auf Caseingehalt (bezogen auf die angesäuerte Milch ohne Einschluß des Zuckers) und
W pH-Wert eingehalten werden:
0,85 S χ < 2,55
yS -0,27x+4,15
yS -0,27x+4,15
in der χ den Caseingehalt der angesäuerten Milch in v-, Gewichtsprozent und yden pH-Wert der angesäuerten
Milch bedeuten, und daß man die mit Zucker versetzte angesäuerte Milch einer Ultrahochtemperaturbehandlung
durch Erhitzen auf 100 bis 160°C unterwirft.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein ho milchhaltiger saurer Sirup geschaffen, in welchem
Casein in der gewünschten Konzentration in Form einer sehr stabilen Dispersion vorliegt. Dieser Milch enthaltende
saure Sirup kann in einfacher Weise durch Verdünnung mit Wasser oder kohlensäurehaltigem
μ Wasser auf etwa das 2- bis öfache des ursprünglichen
Volumens zum Verbrauch zubereitet werden, wobei der Caseingehalt und Zuckergehalt variiert werden können.
Dieser erfindungsgemäße milchhaltige saure Sirup
hat einen im Vergleich mit üblichem Sirupen, die durch Erhitzen auf weniger als 10O0C hergestellt wurden,
einen verminderten Zuckergehalt. Innerhalb des vorstehend definierten Bereiches kann der Caseingehalt
eingestellt und damit der Weißgrad variiert werden, so daß den mit Hilfe des Sirups hergestellten verdünnten
Getränken unterschiedlicher WeiBgrad verliehen wird. Auf diese Weise wird ein Produkt erhalten, das einen
beständigen Geschmack besitzt und auch bei längerer Aufbewahrung praktisch keine Verminderung des
Geschnackes oder des Aromas zeigt.
Bekannt war bereits ein Verfahren zur Herstellung eines Sauermilchgetränkes, bei dem jedoch als Endprodukt
kein konzentrierter Sirup, sondern ein trinkfertiges
Sauermilchgetränk erhalten wird (DE-OS 21 58 524). Während dieses Verfahrens kann der Gehalt an
fettfreien Feststoffen auf einen Wert von 0,6 bis 3% und der pH-Wert von 3,50 bis 3,80 eingestellt werden und
außerdem wird Zucker zugegeben. Das Getränk wird jedoch vor seiner Fertigstellung so weit verdünnt, daß
es nur noch etwa 10% Zucker enthält und in dieser Verdünnung wird es auf eine Temperatur von weniger
als 100° C erhitzt
Das Erwärmen eines derartigen Getränks mit niederer Zuckerkonzentration auf relativ niedere
Temperaturen ist nicht geeignet, einen Hinweis auf das erfindungsgemäße Verfahren zu geben, bei dem ein
konzentrierter Sirup einer Hochtemperatu behandlung unterworfen und dadurch stabilisiert wird.
Das wesentliche Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die mit Zucker versetzte
angesäuerte Milch, während sie Zucker in einer Menge von nicht weniger als 20 Gew.-% enthält, dem
Ultrahochtemperatur-Erhitzen auf eine Temperatur von nicht weniger als 100°C unterworfen wird. Bisher
war es üblich, das Erhitzen der mit Zucker versetzten angesäuerten Milch auf eine Temperatur von weniger
als 1000C, im allgemeinen bei etwa 800C, durchzuführen,
unabhängig davon, ob das Erhitzen eine störende Wirkung oder eine verbessernde Wirkung auf die
Dispergierbarkeit von Casein hatte. Bei dem üblichen Verfahren zur Herstellung von milchhaltigen sauren
Sirupen erfolgt die Wärmebehandlung nicht zur Stabilisierung der Caseindispersion, sondern zur Sterilisation.
Wegen des hohen Zuckergehalts wird außerdem das Erhitzen bei einer Temperatur von etwa 80°C
durchgeführt, um eine mögliche Verschlechterung des Geschmackes oder eine Farbänderung unter bräunlicher
Verfärbung zu vermeiden. Die Neuheit des erfindungsgemäßen Verfahrens beruht auf der Tatsache,
daß zur Herstellung eines Sirups die Wärmebehandlung durchgeführt wird, um die Stabilität zu
verbessern. Wie nachstehend anhand von Versuchen erläutert wird, führt das erfindungsgemäS durchgeführte
Erhitzen zu besseren Ergebnissen bei der Herstellung eines Sirups mit den erfindungsgemäß angestrebten
Eigenschaften, als die übliche Wärmebehandlung, die bei einer Temperatur von weniger als 100°C durchgeführt
wird.
Wie vorstehend erläutert wurde, besteht das wesentliche Merkmal der Erfindung in dem Erfordernis, daß die
mit Zucker versetzte angesäuerte Milch in einem Zustand, in welchem sie nicht weniger als 20 Gew.-'Vo
Zucker enthält, dem Hochtemperaturerhitzen auf eine Temperatur von nicht weniger als 100°C unterworfen
wird. Darüber hinaus besieht ein wesentliches Merkmal der Erfindung darin, daß das vorstehend erläuterte
Erfordernis in Kombination mit dem angegebenen Zusammenhang zwischen dem Caseingehalt und dem
pH-Wert der angesäuerten Milch erfüllt wird.
Die Erfindung wird in der nachstehenden Beschreibung und der Zeichnung ausführlicher erläutert. In der
; Zeichnung wird der Zusammenhang zwischen dem pH-Wert (y)und dem Caseingehalt (x)de.r erfindungsgemäß
definierten angesäuerten Milch gezeigt. In der graphischen Darstellung wird durch Linie A die
Gleichung
'" y 0,27x+4,15
dargestellt.
Da der Caseingehalt (x) und der pH-Wert (y) der gesäuerten Milch in engem Zusammenhang miteinander
stehen, sollten der vorstehend angegebene spezifische Bereich für den Caseingehalt (x) sowie die angegebene
Gleichung ys f (x) durch die angesäuerte Milch erfüllt
sein, die bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Sirups ausgebildet wird. Im Hinblick auf die Stabilität
der Caseindispersion muß kein unterer Grenzwert für den pH-Wert festgelegt werden. (Jm jedoch Getränke
mit köstlichem Geschmack zu erzielen, ist es wünschenswert, daß der pH-Wert nicht weniger als etwa 3,0
beträgt, so daß der saure Geschmack nicht zu stark ist.
Die Bedingungen
und
0,85 < χ < 2,55
yS -0,27^ + 4,15
yS -0,27^ + 4,15
sind auf die angesäuerte Milch vor der Zugabe von Zucker oder die angesäuerte Milch abzüglich des
zugesetzten Zuckers bezogen. Wenn die Zugabe von Zucker stattfindet, bevor die Milch angesäuert wird, so
wird bei der Berechnung berücksichtigt, daß die angesäuerte Milch der Anteil ist, welcher nach der
Subtraktion der Menge des zugesetzten Zuckers verbleibt. Außerdem sollte der vor dem Ansäuern der
Milch zugegebene Zucker eingerechnet werden, wenn der erfindungsgemäß spezifizierte Zuckergehalt berechnet
wird.
Diese angesäuerte Milch wird mit Hilfe des Verfahrens der Milchsäuregärung oder des Verfahrens
durch Zugabe einer eßbaren Säure oder durch eine Kombination dieser beiden Verfahren hergestellt. Unter
der erfindungsgemäß verwendeten Bezeichnung »Milch« soll entrahmte tierische Milch verstanden
werden.
Zu Beispielen für geeignete Säuren gehören Milchsäure, Citronensäure, Apfelsäure und andere ähnliche
organische Säuren, Phosphorsäure und geeignete Kombinationen dieser Säuren.
Der spezifische Caseingehalt (x) der angesäuerten Milch ist der Caseingehalt der angesäuerten Milch vor
der Zugabe von Zucker (in einer Me.ige von 20 bis 52 Gew.-%). Der Grund für die Definition des tatsächlichen
Milchgehalts durch den Caseingehalt ohne Angabe des Milchgehalts besteht darin, daß das Casein sowohl
qualitativ als auch quantitativ für die Stabilität von Milchproteindispersionen besonders wichtig ist. Aus
diesem Grund soll von der Erfindung auch die Herstellung von gesäuerter Milch unter Zugabe von
Casein oder Natriumcaseinat umfaßt werden. Zu der erfindungsgemäß verwendeten Milch oder der angesäuerten
Milch können außerdem Molkenprotein, pflanzliche Proteine oder Einzellerproteine gegeben
werden, in geeigneter Weise in einer Menge, welche das Erreichen der erfindungsgemäßen Wirkung nicht
beeinträchtigt. Wenn der Caseingehalt 2,55 Gew.-%
überschreitet, verursacht die Ultrahochtemperatur-Wärmcbehandlung
nur eine schwache Wirkung oder keine merkliche Wirkung zur Stabilisation der Caseindispersion.
Wenn der Caseingehalt weniger als 0,85 Gew.-% beträgt, so ist die Substanz des Sirups (der
Körper des Sirups) verschlechtert, wenn dieser in verdünnter Form genossen wird.
Die Herstellung eines Sirups mit einem so niedrigen Caseingehalt ist weder in wirtschaftlicher Hinsicht von
Bedeutung noch von praktischem Wert.
Der Zucker wird der angesäuerten Milch in einer solchen Menge zugegeben, daß sein Gehalt in dem
gebildeten Gemisch (mit Zucker versetzte angesäuerte Milch) 20 bis 52 Gew.-% beträgt. Es ist wünschenswert,
den Zuckergehalt innerhalb eines Bereiches von 20 bis
35 Gew.-%, insbesondere von 30 bis 35 Gew.-%, einzustellen, wenn der Caseingehalt (x) im Bereich von
0,85 bis 1,7 Gew.-°/o liegt. Wenn der Caseingehalt gering ist und der Zuckergehalt übermäßig hoch ist (mehr als
35 Gew.-%), so ist die Stabilität der Caseindispersion ausgezeichnet, der erhaltene Sirup nimmt jedoch eine
außerordentliche Süßigkeit an. Es ist außerdem wünschenswert, den Zuckergehalt auf einen Wert im
Bereich von 35 bis 52 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 52 Gew.-°/o, einzustellen, wenn der Caseingehalt (x) im
Bereich von 1,7 bis 2,55 Gew.-% liegt. Wenn der Zuckergehalt weniger als 20 Gew.-% beträgt, so ist die
Zugabe von Zucker nicht ausreichend wirksam zur Stabilisierung der Caseindispersion. Wenn der Zuckergehalt
mehr als 52 Gew.-% beträgt, läßt sich die Wirkung der Stabilisierung der Caseindispersion auf die
hohe Viskosität zurückführen, die durch den hohen Zuckergehalt verursacht wird. Diese Wirkung läßt sich
in ausreichendem Maß mit Hilfe der üblichen Methode erreichen, ohne daß die erfindungsgemäßen Maßnahmen
eingehalten werden. Obwohl der Grenzwert des Zuckergehalts von 52 Gew.-% etwa dem Wert
entspricht, der bei der Herstellung von üblichen Sirupen eingehalten wird, wie ausführlicher nachstehend beschrieben
werden soll, wird jedoch erfindungsgemäß eine höhere Wirksamkeit der Stabilisierung der
Caseindispersion erreicht als mit Hilfe der üblichen Verfahrensweise. Der mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergestellte Sirup hat daher höhere Stabilität (mit einer Neigung zu einer verbesserten
Löslichkeit des Caseins) und einen höheren Caseingehalt als ein Sirup, der mit Hilfe des üblichen Verfahrens
hergestellt wurde. Dies ist der wesentliche Punkt des erfindungsgemäßen Verfahrens, gemäß dem der obere
Grenzwert des Zuckergehalts in der mit Zucker versetzten angesäuerten Milch auf 52 Gew.-°/o festgelegt
ist.
Die Zugabe von Zucker kann in jeder gewünschten Stufe während des Verfahrens, welches der Ultrahochtemperatur-Wärmebehandlung
vorangeht, durchgeführt werden. Sie kann beispielsweise erfolgen, bevor die als Ausgangsmaterial verwendete Milch angesäuert
wird. Ein Teil des Zuckers, der von der zuzusetzenden Gesamtmenge des Zuckers abgezweigt wird, kann nach
der Ultrahochtemperatur-Wärmebehandlung zugegeben werden, jedoch bevor die Temperatur des
Gemisches auf unter etwa 800C absinkt Diese unterteilte Zugabe des Zuckers ist mehr oder weniger
wirksam, hat jedoch den Nachteil, daß die Wirkung der Stabilisierung der Caseindispersion verschlechtert wird,
wenn der abgezweigte Anteil zu groß ist, und daß der abgezweigte Anteil des Zuckers gesondert zum Zweck
der Sterilisierung vorerhitzt werden muß, bevor er dem Gemisch zugesetzt wird.
Zu Beispielen für Zucker, die sich für die Zwecke der Erfindung eignen, gehören Monosaccharide, wie Glucose
und Fructose, Disaccharide, wie Saccharose, und τ Oligosaccharide. Diese können für sich oder in Form
eines Gemisches aus zwei oder mehreren Arten eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß sollte der Caseingehalt (x) der angesäuerten Milch innerhalb eines spezifischen Berei-
Ki ches liegen, und der pH-Wert der angesäuerten Milch
sollte die spezifische Gleichung y£f(x) erfüllen. Außerdem sollte das Ultrahochtemperatur-Erhitzen in
Gegenwart einer Zuckermenge durchgeführt werden, die innerhalb eines spezifischen Bereiches liegt. Dieser
r> Vorgang des Ultrahochtemperatur-Erhitzens ist inso
fern neu, als er bei einer Temperatur im Bereich von 100
bis 16O0C durchgeführt wird. Speziell die Wärmebehandlung,
die bei einer höheren Temperatur im Bereich von 125 bis 160° C vorgenommen wird, ermöglicht es,
daß die erfindungsgemäße Wirkung in besonders augenfälligem Maß erreicht wird. Eine Wärmebehandlung,
die bei einer Temperatur von mehr als 1600C durchgeführt wird, ist nicht wünschenswert, weil durch
eine solche Behandlung die Wärmebelastung des Verfahrens erhöht wird und die Neigung zu einer
Beeinträchtigung des Aromas besteht (speziell dann, wenn fermentierte Milch verwendet wird) oder durch
das Erhitzen ein Beigeschmack verursacht wird. Die Wirkung der Stabilisierung der Caseindispersion,
in welche durch die Wärmebehandlung bei einer Temperatur
im Bereich von 100°C bis 160°C hervorgerufen wird,
verstärkt sich mit steigender Temperatur und steigendem Zuckergehalt. Unter diesen Bedingungen werden
die Caseinteilchen feiner verteilt, der Dispersion wird
r> eine stärker verbesserte Stabilität verliehen und gegebenenfalls wird ein verstärkter Grad der Durchsichtigkeit
erreicht und der sogenannte gelöste Zustand erzielt.
Bei so extrem hohen Temperaturen wird eine
4(i ausreichende Wärmebehandlung während einer Dauer
von 2 bis 100 s erreicht. Diese Dauer kann in gewissem Maß variiert werden, was von der Beschaffenheit der
angesäuerten Milch oder der zuzugebenden Zuckermenge abhängt. Bei der Herstellung eines Sirups mit
4') Hilfe der üblichen Methode ist es erforderlich, daß das
Erhitzen auf eine Temperatur von etwa 8O0C während langer Dauer von 20 bis 30 min durchgeführt wird und
durch dieses langdauernde Erhitzen wird der Geschmack des Produkts beeinträchtigt. In dieser Hinsicht
5(i ist es sehr wünschenswert, daß bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren das Erhitzen bei der extrem hohen Temperatur während kurzer Dauer durchgeführt wird.
Wenn das Erhitzen auf eine Temperatur von mehr als 1000C mit Hilfe von Wasser als Wärmeübertragungsmedium
(Wasserdampf) durchgeführt wird, so wird es erforderlich, Druck anzulegen. Auch in dieser Hinsicht
unterscheidet sich das erfindungsgemäße Wärmebehandlungsverfahren von dem Erhitzen, welches bei dem
üblichen Verfahren zur Sterilisierung des Sirups durchgeführt wird.
Nach der Ultrahochtemperatur-Wärmebehandlung kommt es manchmal vor, daß der Sirup einen Weißgrad
(L-Wert) von mehr als etwa 55 besitzt und daß die Caseinteilchen immer noch grob sind, wodurch angezeigt
wird, daß die Wirkung der Stabilisierung der Caseindispersion unzureichend ist Selbst in einem
solchen Fall ist die erfindungsgemäß erreichte Stabilisierungswirkung besser als die Wirkung, die durch das
übliche Erhitzen auf eine Temperatur von etwa 8O°C
erzielt wird. Wenn der Weißgrad (L-Wert) des Sirups nach der Wärmebehandlung nicht mehr als etwa 55
beträgt, kann das erfindungsgemäße Verfahren als Verfahren bewertet werden, dessen Wirkung ausreichend
in Erscheinung tritt. Wenn ein Sirup mit einem Weißgrad von nicht mehr als etwa 55 erhalten wird, so
zeigt dieser ausgezeichnete Stabilität, nachdem er in einen Behälter eingefüllt wurde.
Die hier verwendete Bezeichnung »Weißgrad« bedeutet die mit Hilfe des Farbdifferenz-Meßgeräts
(Color-Difference-Meter) zu bestimmende Helligkeit (L-Wert), welches den Farbton und die Farbschattierung
als numerischen Wert angibt. Der Weißgrad erhöht sich, wenn der numerische Wert größer wird.
Umgekehrt vermindert sich der Weißgrad, wenn der numerische Wert kleiner wird. Die Durchsichtigkeit
wird verstärkt, wenn der Wert unter die Grenze von etwa 35 abfällt. Die Messung des L-Werts des
erfindungsgemäß erhaltenen Sirups wird durchgeführt, indem der Sirup in nicht verdünnter Form in die
Meßzelle des Farbdifferenz-Meßgeräts gebracht wird. Wenn der Weißgrad (L-Wert) in der Nähe von 60 liegt,
sind die Caseinteilchen so grob, daß sie zur Abscheidung neigen. Wenn dieser Wert weiter ansteigt, scheiden sich
die Caseinteilchen unmittelbar nach der Herstellung des Sirups vollständig ab, so daß die Messung selbst
unmöglich wird.
Zwar stellt keiner der Behandlungsschritte, der nach der Ultrahochtemperatur-Wärmebehandlung durchgeführt
wird, ein spezifisches Element des erfindungsgemäßen Verfahrens dar, im Hinblick auf die wirksame
Verfahrensführung ist es jedoch wünschenswert, den Sirup kurz nach der Ultrahochtemperatur-Wärmebehandlung
und ausreichend vor dem Absinken seiner Temperatur unter die übliche Sterilisationstemperatur,
in die Behälter einzufüllen.
Zur Verwendung als verkaufsfähiges Getränk wird der erfindungsgemäß hergestellte Sirup in geeigneter
Weise als Konzentrat zur Verdünnung auf etwa das 2-bis 4fache des ursprünglichen Volumens bewertet, wenn
der Caseingehall im Bereich von 0,85 bis 1,7 Gew.-% und der Zuckergehalt im Bereich von 20 bis 35 Gew.-%
liegen, oder er wird als Produkt zur Verdünnung auf das etwa 4- bis 6fache des ursprünglichen Volumens
bewertet, wenn der Caseingehalt im Bereich von 1,7 bis 2,55 Gew.-% und der Zuckergehalt im Bereich von 35
bis 52 Gew.-% liegen.
Der mit Hilfe der üblichen Methode hergestellte Sirup hat einen höheren Zuckergehalt, bezogen auf den
Körper oder die Substanz der gesäuerten Milch. Wenn dieser Sirup unter Verwendung des Zuckergehalts als
Kriterium der Verdünnung verdünnt wird, so wird gleichzeitig das Aroma der angesäuerten Milch (speziell
der fermentierten Milch) proportional verdünnt. Im Gegensatz dazu ermöglicht das erfindungsgemäße
Verfahren, wie in Versuch 2 und Beispiel 1 speziell beschrieben wird, eine "Verminderung des Zuckergehalts
des Sirups ohne Erniedrigung des Caseingehalts und der verdünnte Sirup behält daher den Geschmack bzw. das
Aroma der gesäuerten Milch relativ unbeeinträchtigt bei. In einer bestimmten Stufe des Gesamtverfahrens
zur Herstellung dieses Sirups können geeignete übliche Zusätze, wie Fruchtsaft, Aromastoffe, Färbemittel oder
andere Zusätze zugegeben werden, ohne daß die erfindungsgemäße Wirkung beeinträchtigt wird. Der
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltene Sirup kann in geeigneter Weise auch als Paste,
Brotaufstrich, Ausgangsmaterial für Cocktails und dergleichen und Ausgangsmaterial für verschiedene
Nahrungsmittel, wie beispielsweise gelierte Nachspeisen, verwendet werden.
-, Gelegentlich tritt bei dem erfindungsgemäßen Sirup
im oberen Teil eines mit dem Sirup gefüllten Gefäßes ein aufschwimmendes Agglomerat auf. Dieses besteht
aus einer wolkenähnlichen Masse aus Caseinteilchen, die aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens fein
κι verteilt sind. Im Gegensatz zu einer am Boden eines
Behälters gebildeten Abscheidung läßt sich dieses aufschwimmende Agglomerat durch leichtes Schütteln
leicht aufbrechen und gleichförmig dispergieren. Es beeinträchtigt daher die erfindungsgemäß erzielte
ι -, Wirkung und den Wert des erhaltenen Sirups nicht.
Aufgrund der üblichen Verfahrensweise war es nicht vorherzusehen, daß eine mit Zucker versetzte angesäuerte
Milch mit einem so hohen Caseingehalt einer Behandlung zur stabilen Dispersion des Caseins bis zu
:o dem Punkt unterzogen werden kann, an welchem der
Sirup Durchsichtigkeit, beziehungsweise Transparenz annimmt. Wenn der mit Hilfe der üblichen Methode
hergestellte Sirup einen Zuckergehalt von 50 Gew.-% erfordert, so wird erfindungsgemäß ein verminderter
2i Zuckergehalt von etwa 45 Gew.-% ermöglicht, um
einen stabilen Sirup herzustellen (selbst obwohl die Menge der verwendeten gesäuerten Milch proportional
erhöht ist und infolgedessen auch der Caseingehalt des Sirups erhöht ist). Wenn es wünschenswert ist, dem
Hi Sirup zum Zeitpunkt seines Verbrauches einen höheren
Grad der Transparenz zu verleihen, so kann das Ultrahochtemperatur-Erhitzen bei stärker erhöhter
Temperatur von nicht weniger als 125°C durchgeführt werden und der Zuckergehalt kann auf einen Wert von
si nicht mehr als 40 Gew.-°/o vermindert werden.
Erfindungsgemäß kann somit ein Sirup mit einem höheren Caseingehalt als der übliche Sirup hergestellt
werden, wenn das erfindungsgemäße Verfahren mit einem Zuckergehalt von 50 Gew.-% durchgeführt wird.
4(i Auch bei der Herstellung von verschiedenen Siruptypen,
deren Caseingehalte und Zuckergehalte von denen der üblichen Sirupe abweichen, führt das erfindungsgemäße
Verfahren zu einer weit besseren Wirkung als die übliche Methode, bei der im allgemeinen die Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 800C durchgeführt wird.
Es scheint so, daß die Kombination des Vorliegens von Zucker mit dem Ultrahochtemperatur-Erhitzen
bedeutsam für die augenfällige erfindungsgemäße Wirkung ist, die vorstehend beschrieben wurde.
Es wird angenommen, daß das Vorliegen von Zucker während dieser Wärmebehandlung die folgenden drei
Wirkungen verursacht:
1. Die Wirkung der Verkleinerung der groben Caseinteilchen zu feineren Teilchen bei der
Ultrahochtemperatur-Wärmebehandlung, wobei die groben Caseinteilchen als Folge des Überschreitens des isoelektrischen Punkts gebildet worden sind.
2. Die Wirkung, daß ein Koagulieren der stabil dispergierten Caseinteilchen zu groben Teilchen
verhindert wird.
3. Die Wirkung einer Erhöhung der Dichte und Viskosität der Lösung, wodurch vermieden wird,
daß die dispergierten Caseinteilchen durch die Schwerkraft abgeschieden werden (nach dem
Stokesschen Gesetz).
Unter diesen drei Wirkungen spielt die unter (3.) angegebene und die unter (2.) angegebene eine mehr
oder weniger erkennbare Rolle bei dem üblichen Verfahren zur Herstellung des Sirups, während bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung des Sirups die unter (1.) angegebene Wirkung eine
ausschlaggebende Rolle spielt und die unter (2.) genannte Wirkung infolgedessen offensichtlich verstärkt
ist. Anders ausgedrückt, unterliegt während der Ultrahochtemperatur-Wärmebehandlung das Casein
einer bestimmten Art der Reaktion mit Zucker und die Hydrophilie des Caseins wird wesentlich verbessert. Die
unter (3.) angegebene Wirkung ist natürlich auch für die Erfindung von Bedeutung, jedoch sind die unter (1.) und
(2.) angegebenen Wirkungen so beträchtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf der Wirkung (3.)
beruhen muß. Dadurch wird die auffallende Tatsache verursacht, daß dann, wenn bei dem üblichen Sirup eine
Zugabe von mehr als 50 Gew.-% Zucker während seiner Herstellung erforderlich ist, das erfindungsgemäße
Verfahren die Herstellung eines Sirups ermöglicht, der eine verminderte Zuckermenge enthält.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlicher unter Bezugnahme auf die nachstehenden Versuche und
Ausführungsbeispiele beschrieben.
Versuch 1
1400 kg Magermilch, die durch Vermischen von Wasser mit pulverisierter, entrahmter Kuhmilch hergestellt
worden war, wurden 15 s bei 90°C sterilisiert und dann auf 20°C abgekühlt. Zu dieser Magermilch wurde
rasch eine 50%ige wäßrige Milchsäurelösung zugesetzt, um den pH-Wert der gebildeten Milchlösung auf 3,50
einzustellen.
Auf diese Weise wurde eine mit Säure versetzte Milch mit einem Caseingehalt von 1,7% erhalten. Diese
angesäuerte Milch mit einem pH-Wert von 3,50 wurde in 7 gleiche Anteile von je etwa 200 kg unterteilt. Zu den
7 gleichen Anteilen der angesäuerten Milch wurde Saccharose zugesetzt und darin aufgelöst, so daß
unterschiedliche Zuckerkonzentrationen von 0, 10, 20, 30, 40, 45, beziehungsweise 52% erhalten wurden. Jede
der so hergestellten mit Zucker versetzten angesäuerten Milchlösungen wurde wiederum in vier Unteranteile
unterteilt, die in einem Röhren-Wärmeaustauscher während etwa 10 s auf 80, 102, 125 beziehungsweise
160°C erhitzt wurden. Aus dem Wärmeaustauscher
wurden die erhitzten, mit Zucker versetzten angesäuerten Milchlösungen bei 82UC entnommen und sofort heiß
in 200 Milliliter-Flaschen verpackt und danach rasch abgekühlt. Die in Flaschen verpackten Milchlösungen
wurden als Testproben bei der üblichen Raumtemperatur aufbewahrt und die Dauer der Lagerung betrug für
die meisten Proben drei Monate und die restlichen Proben ein Jahr. Nach Beendigung der Lagerzeit
wurden die Proben im Hinblick auf eine eventuelle Abscheidung am Boden der Flaschen geprüft
Tabelle 1 |
Temperatur
80 |
des Erhitzens
102 |
( C) 125 |
160 |
Zucker
gehalt (%) |
T(±) | -ο | ||
52 45 40 30 |
||||
Temperatur ties lirhitzens ( C)
102
125
IW)
Zuckergehalt (%)
20
IO
Die Bewertung der Abscheidung erfolgte anhand einer Skala mit den folgenden Angaben:
— Fehlen einer Abscheidung oder vernachläs
sigbarer Grad einer Abscheidung,
gelegentliche Abscheidung in geringem Ausmaß,
gelegentliche Abscheidung in geringem Ausmaß,
+ geringer Grad der Abscheidung,
+ + ziemlich starke Abscheidung,
+ + + starke Abscheidung,
+ + + + sehr starke Abscheidung.
Die in Klammern angegebenen Werte sind die Werte der Proben, die ein Jahr lang gelagert worden sind.
Wie aus Tabelle 1 klar ersichtlich ist, trat die erfindungsgemäße Wirkung deutlich in Erscheinung,
wenn der Zuckergehalt nicht weniger als 20 Gewichtsprozent und die Temperatur der Ultrahochtemperatur-Wärmebehandlung
nicht weniger als 100°C betrugen. Es ist außerdem ersichtlich, daß die Wirkung besonders
stark war, wenn der Zuckergehalt einen Wert von 30 Gew.-% überschritt oder die Temperatur der Behandlung
mehr als 125°C betrug. Einige Kontrollproben mit
einem Zuckergehalt von 52%, die auf 80°C erhitzt worden waren, bildeten nach einjährigem Stehenlassen
einen leichten Grad der Abscheidung. Durch diese Abscheidung unterschieden sich diese Kontrollproben,
welche die Abscheidung ausbildeten, von den erfindungsgemäßen Proben mit einem Zuckergehalt von
52%.
Versuch 2
200 kg Magermilch, die durch Entrahmen von frischer Kuhmilch erhalten worden war, wurden 15 s bei 9O0C
sterilisiert und danach auf 37°C abgekühlt. Die Magermilch wurde mit 3% einer Starterkultur von
■4> Lactobacillus bulgaricus vermischt und dann 24 Stunden
lang bei 370C fermentiert. Zu der fermentierten Milch wurde eine solche Menge einer wäßrigen 50%igen
Milchsäurelösung gegeben, die zur Herstellung einer milchsäurehaltigen fermentierten Milch mit einem
>» pH-Wert von 3,30 (und mit einem Caseingehalt von
2,5%) ausreichte. Die so gebildete gesäuerte Milch wurde in einer Homogenisiervorrichtung unter einem
Druck von 150 kg/cm2 homogenisiert und dann wurde Saccharose zur Einstellung eines Zuckergehalts von
40% zugegeben. Die in der vorstehenden Weise hergestellte, mit Zucker versetzte angesäuerte Milchlösung
wurde in 6 gleiche Teile unterteilt, die in einem Wärmeaustauscher des Röhrentyps jeweils 10 s lang bei
den Temperaturen 80° C, 1020C, 110° C, 125° C, 1400C
ω bzw. ItJQ0C erhitzt wurden. Aus dem Wärmeaustauscher
wurden die erhitzten Milchlösungen bei 85°C entnommen und sofort heiß in 200-Milliliter-Flaschen
verpackt und dann rasch abgekühlt Diese in Flaschen abgefüllten Milchlösungen wurden als Testproben 3
b5 Monate lang bei der normalen Raumtemperatur
gelagert, um den Grad der Abscheidung am Boden der Flaschen zu beobachten. Dabei wurden folgende
Ergebnisse erzielt:
I'abelle 2 | 11 | 28 | 00 779 | 49,9 weiß |
125 | 12 | IW) |
Temperatur SO |
des l-rhitzens ( 102 |
C) | 45,1 weiß |
140 | 35,2 stark durch sichtig |
||
Weißgrad Aussehen Abscheidung |
63,0 weiß |
53,7 weiß |
41,8 etwas durch sichtig |
||||
Die Bewertung erfolgte nach der gleichen Skala wie in Versuch 1. Der Weißgrad wurde unmittelbar nach der
Herstellung des Sirups gemessen. Wie aus Tabelle 2 ersichtlich ist, wurde eine verminderte Bildung einer
Abscheidung und außerdem ein verminderter Weißgrad beobachtet, wenn die Temperatur der Wärmebehandlung
auf eine Temperatur von nicht weniger als 1000C erhöht wurde. Dies bedeutet, daß die Stabilität der
Caseindispersion erhöht wird, wenn die Temperatur der Wärmebehandlung gesteigert wird. Die Tatsache, daß
ein Sirup mit einem außerordentlich hohen Durchsichtigkeitsgrad selbst dann gebildet werden kann, wenn der
Caseingehalt höher als in einem üblichen Sirup ist, beweist, daß die mit Hilfe der Erfindung erreichte
Wirkung einer Stabilisierung der Caseindispersion sehr beträchtlich ist.
In einem Platten-Wärmeaustauscher wurden 30 kg Magermilch, die durch Entrahmen von frischer Kuhmilch
erhalten worden war, bei 900C 15 s lang sterilisiert. Die erhitzte Magermilch wurde dann auf
370C abgekühlt und mit 3% einer gemischten Starterkultur von Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus
thermophilus vermischt und bei 37°C fermentiert, wobei eine durch Milchsäuregärung fermentierte
Milch mit einem pH-Wert von 3,40 (und einem Caseingehalt von 2,4 Gew.-Ofo) erhalten wurde. Die so
hergestellte gesäuerte Milch wurde in einer Homogenisiervorrichtung
unter einem Druck von 140 kg/cm2 homogenisiert. Dann wurde Saccharose in einer solchen
Menge zugesetzt, daß ein Zuckergehalt von 45 Gew.-% erhalten wurde. Die so erhaltene, mit Zucker versetzte
angesäuerte Milchlösung wurde in einem Röhren-Wärmeaustauscher etwa 10 s lang auf 1350C erhitzt. Die
erhitzte Lösung, die bei 84°C aus dem Wärmeaustauscher entnommen wurde, wurde sofort mit 0,35%
Zitronenaroma vermischt und vor dem Absinken der Flüssigkeitstemperatur unter einen Wert von 800C heiß
in braune 633-Milliliter-Flaschen abgefüllt und dann
rasch abgekühlt. Nach 6 Monaten langem Stehenlassen bei normaler Raumtemperatur war die Caseindispersion
noch zufriedenstellend. Wenn der Sirup mit kaltem Wasser auf das 5fache des ursprünglichen Volumens
verdünnt wurde, so wurde ein Getränk mit gemäßigter Süßigkeit und ausgezeichnetem Geschmack erhalten.
Gesäuerte Milch (mit einem Caseingehalt von 1.4 Gew.-%) wurde hergestellt, indem 75Og Magermilchpulver
aus Kuhmilch mit 14,3 kg Wasser vermischt wurden und der pH-Wert des gebildeten Gemisches mit
einer wäßrigen 50%igen Citronensäurelösung auf 3,40 eingestellt wurde. Diese gesäuerte Milch wurde mit
5,50 kg Glucose und 1.37 kg Fructose vermischt, welche in der Milch gelöst wurden, so daß ein Gesamt-Zuckergehalt
von 31 Gew.-% erreicht wurde. Die so erhaltene mit Zucker versetzte angesäuerte Milchlösung wurdv
durch einen Röhren-Wärmeaustauscher geleitet, ι·, welchem sie 10 s lang auf 1500C erhitzt wurde. Aus dem
Wärmeaustauscher wurde die erhitzte Lösung bei 85°C entnommen. Sie wurde sofort mit 0,4% Limonenaroma
vermischt und noch vor dem Absinken der Flüssigkeitstemperatur auf einen Wert unter 800C heiß in braune
633-Milliliter-Flaschen verpackt und rasch abgekühlt. Nachdem die Milchlösung 6 Monate lang bei normaler
Raumtemperatur stehengelassen worden war, war die Caseindispersion noch zufriedenstellend. Wenn der
Sirup mit kaltem Wasser auf das 3fache des ursprünglichen Volumens verdünnt wurde, wurde ein Getränk mit
einem ausgezeichneten Geschmack erhalten.
Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung eines milchhaltigen
sauren Sirups, bei dem angesäuerte Milch mit einem pH-Wert von mindestens 3 und einem Caseingehalt
von 0,85 bis 2,55 Gew.-°/o, die einen auf das Gemisch
bezogenen Zuckergehalt von 20 bis 52 Gew.-% aufweist, hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß in der angesäuerten Milch folgende Bedingungen im Hinblick auf Caseingehalt und pH-Wert eingehalten werden:
0,85 SxS 2,55
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782800779 DE2800779C3 (de) | 1978-01-09 | 1978-01-09 | Verfahren zur Herstellung eines milchhaltigen, sauren Sirups |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782800779 DE2800779C3 (de) | 1978-01-09 | 1978-01-09 | Verfahren zur Herstellung eines milchhaltigen, sauren Sirups |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2800779A1 DE2800779A1 (de) | 1979-07-12 |
DE2800779B2 true DE2800779B2 (de) | 1980-03-06 |
DE2800779C3 DE2800779C3 (de) | 1980-10-30 |
Family
ID=6029192
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782800779 Expired DE2800779C3 (de) | 1978-01-09 | 1978-01-09 | Verfahren zur Herstellung eines milchhaltigen, sauren Sirups |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2800779C3 (de) |
-
1978
- 1978-01-09 DE DE19782800779 patent/DE2800779C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2800779A1 (de) | 1979-07-12 |
DE2800779C3 (de) | 1980-10-30 |
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