DE3907676A1 - Verfahren zur herstellung einer margarine mit reduziertem fettgehalt - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer margarine mit reduziertem fettgehaltInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Margarine mit reduziertem Fettgehalt sowie ein
danach hergestelltes Produkt.
Die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle die auf Über-
bzw. Fehlernährung durch zu hohen Fettverbrauch zurück
zuführen ist, ist in den hochentwickelten Industrielän
dern sehr groß und bildet ein gesundheitspolitisches
Problem. Aus ernährungswissenschaftlichen und physiolo
gischen Gründen ist es daher erwünscht, kalorienreduzierte
und fettreduzierte Brotaufstriche als Ersatz für Butter
oder Margarine zur Verfügung zu stellen. So sind seit
vielen Jahren die sogenannten Halbfettmargarinen bzw.
Milchhalbfette im Handel. Auch diese weisen noch einen
Fettgehalt von 40% auf. Den Fettgehalt weiter zu ernie
drigen stößt auf vielerlei Probleme. Butter und Margarine
sind streichfähige Fette, deren Konsistenz darauf be
ruht, daß sie Wasser-in-Öl-Emulsionen sind. Bei einer
Reduzierung des Fettgehaltes unter 40% wird es proble
matisch, Wasser-in-Öl-Emulsionen, die im Hinblick auf
Konsistenz, Aussehen und Streichfähigkeit sowie Ge
schmackseigenschaften zufriedenstellend sind, zu
erhalten. Weiterhin ergeben sich bei Erhöhung des
Wasseranteils hygienische Probleme, da das Bakterien
wachstum durch hohen Wassergehalt begünstigt wird.
Die bisher bekannten Produkte wiesen eine unzureichende
Emulsionsstabilität auf, so daß eine Erhitzung anschlie
ßend an die Herstellung nicht möglich war. Um die
bisher bekannten Produkte haltbar zu machen, war daher
entweder der Zusatz von Konservierungsstoffen erforder
lich oder es mußten aufwendige Verfahren durchgeführt
werden, d.h. die Ausgangsmaterialien mußten sterilisiert
bzw. pasteurisiert werden und das gesamte Verfahren
dann möglichst keimarm durchgeführt werden.
Es war daher Aufgabe der Erfindung, eine fettreduzierte
Margarine zu entwickeln, die einen Fettgehalt im Bereich
von 20 bis 30% hat, eine gute Emulsionsstabilität
aufweist und auch bei längerer Lagerung bakteriologisch
einwandfrei bleibt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur
Herstellung von Margarine mit reduziertem Fettgehalt,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine stabile
Emulsion mit 5 bis 30 Gew.-% Fett und 80 bis 55 Gew.-%
Wasser sowie 10 bis 30 Gew.-% Zusatzstoffen herstellt,
indem man das Fett aufschmilzt und in einem Teil des
geschmolzenen Fetts einen Emulgator und ein Hydro
kolloid dispergiert; in erwärmtem Wasser bzw. wäßrigem
Medium Maltodextrin mit einem DE-Wert von 6 gegebe
nenfalls zusammen mit üblichen Zusatzstoffen löst und
diese Mischung auf die Temperatur der Fettphase er
hitzt; anschließend die geschmolzene Fettphase und die
Wasserphase unter kräftigem Rühren mischt, den zweiten
Anteil geschmolzenes Fett zugibt, bis sich eine Emul
sion gebildet hat, die emulgierte Mischung bei einem
Druck von mindestens 80 bar homogenisiert, die homo
genisierte Mischung auf 90°C erhitzt und anschließend
bei einer Temperatur, die mindestens 72°C beträgt,
abfüllt und dann langsam abkühlen läßt.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß bei Einhal
tung der erfindungsgemäß definierten Verfahrensschritte
eine stabile Öl-in-Wasser-Emulsion erhalten werden kann
mit einem Fettgehalt im Bereich von 5 bis 30%, die eine
ausgezeichnete Konsistenz mit ansprechenden organolepti
schen Eigenschaften verbindet, eine erhöhte Hitzestabi
lität aufweist, so daß das Produkt pasteurisierfähig
und damit im Kühlraum lange lagerfähig ist.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Streichfett
hergestellt, bei dem keine Phasenumkehr in eine Wasser
in-Öl-Emulsion stattgefunden hat und das trotzdem
vorteilhafte Eigenschaften aufweist.
Erfindungsgemäß wird zuerst das Fett aufgeschmolzen und
ein Teil davon mit den fettlöslichen Zusatzstoffen
vermischt, dann die wäßrige Phase mit den wasserlösli
chen Zusatzstoffen versetzt und diese Mischung auf
dieselbe Temperatur wie die Fettphase erhitzt. An
schließend werden beide Phasen unter kräftigem Rühren
miteinander vermischt. Der emulgierten Mischung wird
der Rest der Fettphase zugegeben und die erhaltene
Emulsion dann in einem Hochdruckhomogenisator stabi
lisiert. Die dabei entstehende Emulsion ist so stabil,
daß sie auf höhere Temperaturen erhitzt, um alle pa
thogenen und unerwünschten Keime abzutöten, und an
schließend in heißem Zustand abgefüllt werden kann.
Danach wird das Produkt langsam abgekühlt und kann dann
im Kühlraum gelagert werden.
Zur Durchführung des Verfahrens erhitzt man zuerst das
Fett soweit, daß es in geschmolzenem Zustand vorliegt.
Abhängig vom verwendeten Fett sind dazu Temperaturen im
Bereich von 50 bis 70°C geeignet. Als Fett wird eine
Fettmischung mit Anteilen von gehärtetem Fett verwendet.
Geeignet sind dazu insbesondere Mischungen von pflanz
lichem und tierischem Fett. Die Fettmischung ist dabei
abhängig von der gewünschten Konsistenz des Endproduk
tes. Besonders bewährt hat sich eine Mischung von
gehärtetem Palmkernöl und reiner Butter. Bevorzugt wird
ein Fett verwendet, bei dem die Feststoffanteile bei
verschiedenen Temperaturen gemessen mit NMR wie folgt
sind: N10 80-25; N20 50-10; N25 30-5; N30 20-0;
N35 10-0 und N40 5-0. Eine Fettmischung, die dieses
Kriterium erfüllt, ist beispielsweise eine Mischung aus
30% gehärtetem Palmkernöl und 70% reiner Butter.
Nachdem das Fett aufgeschmolzen worden ist, wird der
wasserfreie Anteil mit den fettlöslichen Zusatzstoffen
versetzt. Die Aufteilung ist nicht kritisch, es hat
sich jedoch als geeignet erwiesen, ca. ein Drittel des
verwendeten Fettes zur Aufnahme der fettlöslichen
Zusatzstoffe zu verwenden. Als fettlösliche Zusatz
stoffe werden Emulgatoren und Hydrokolloide in der
Fettphase dispergiert.
Als Emulgatoren kommen die auf diesem Gebiet bekannten
Substanzen in Betracht. Geeignet sind beispielsweise
Mono- oder Diglyceride oder diese enthaltende Mischun
gen. Bevorzugt wird erfindungsgemäß als Emulgator das
in der Molke enthaltende Eiweiß insbesondere in Form
von Molkeproteinkonzentrat verwendet, da es die typische
Margarinetextur mit ausbildet.
Zur Erlangung einer margarineähnlichen Textur wird
weiterhin ein Hydrokolloid in Verbindung mit Gelatine
eingesetzt. Geeignet sind hier die an sich bekannten in
der Margarineherstellung verwendeten Hydrokolloide
sowie deren Mischungen. Bevorzugt wird Carrageenan bzw.
eine Fraktion von Carrageenan eingesetzt. Besonders
bevorzugt wird Kappa-Carrageenan verwendet.
Als Hydrokolloide können auch andere pflanzliche Pro
dukte wie beispielsweise Alginate oder Xanthane verwen
det werden. Allerdings hat sich gezeigt, daß bei Ver
wendung von Alginat oder Xanthan allein zwar die Sta
bilisatorwirkung ausreichend ist, die Konsistenz des
Endproduktes jedoch nicht optimal ist. Es ist daher
möglich, im Rahmen der Erfindung eines dieser bekannten
Hydrokolloide wie Alginat oder Xanthan in Verbindung
mit Carrageenan gegebenenfalls noch in Mischung mit
Gelatine zu verwenden. Das Verhältnis der einzelnen
Komponenten kann dann abhängig von der gewünschten
Konsistenz variiert werden.
Der Emulgator wird der Fettphase bevorzugt in einer
Menge von 5 bis 8 Gew.-%, besonders bevorzugt 6 bis 7
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Fettphase, zuge
setzt. Die Konzentration des Hydrokolloids ist abhängig
von dem Wassergehalt des fertigen Produktes. Die Kon
zentration des Hydrokolloids wird daher bezogen auf den
Wasseranteil der Mischung berechnet. Bevorzugt wird das
Hydrokolloid in einer solchen Menge eingesetzt, daß 0,4
bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf den Wasseranteil des fer
tigen Produktes, vorhanden sind. Besonders bevorzugt
wird ein Konzentrationsbereich von 0,7 bis 0,8 Gew.-%.
Das wäßrige Medium bei der Herstellung der erfindungs
gemäßen Mischung kann Wasser sein. Bevorzugt wird
jedoch als wäßriges Medium Milch verwendet. Das wäßrige
Medium wird in einer solchen Menge eingesetzt, daß der
Wassergehalt des Endproduktes im Bereich von 80 bis 55
Gew.-% liegt. Zur Lösung der wasserlöslichen Zusatz
stoffe wird das wäßrige Medium erwärmt, bevorzugt auf
eine Temperatur im Bereich von 30 bis 40°C.
Eine wesentliche Komponente, die erforderlich ist, um
ein ansprechbares Produkt herzustellen, ist Maltodextrin,
das als Stabilisator eingesetzt wird. Maltodextrine
sind Produkte, die durch Abbau von Stärke erhalten
werden, wobei die Maltodextrine abhängig von der Art
der Aufarbeitung der Stärke verschiedene Kettenlängen
aufweisen und daher verschiedene Eigenschaften haben.
Für das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Maltodex
trin verwendet, dessen DE-Wert 6 ist. Bevorzugt wird
ein Maltodextrin mit einem DE-Wert von 4 bis 6 verwen
det. Insbesondere geeignet für das erfindungsgemäße
Verfahren ist ein Maltodextrin, das aus Kartoffelstärke
oder Tapiokastärke gewonnen wurde, da es eine dem Fett
ähnliche Textur und einen ansprechenden Geschmack hat.
Maltodextrin wird in der wäßrigen Phase gelöst und wird
in einer Konzentration von 8 bis 15, bevorzugt 10 bis
13 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Wasserphase,
verwendet. Als besonders geeignet hat sich eine Kombi
nation von Maltodextrin mit Gelatine und Stärke erwiesen.
Eine Mischung dieser drei Komponenten führt zu einem
Produkt mit einer Textur und Streichfähigkeit, die mit
Vollfettmargarine vergleichbar ist. Gelatine und Stärke
werden dabei in geringeren Konzentrationen eingesetzt.
Die Gelatine kann beispielsweise in einem Bereich von
0,6 bis 1,3, bevorzugt in 0,8 bis 1,1 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Wasserphase, dem Maltodextrin
zugemischt werden. Als Stärke können sowohl native als
auch modifizierte Stärken verwendet werden. Ebenso
geeignet sind auch Mischungen von nativen und modifi
zierten Stärken. Bevorzugt wird modifizierte Wachsmais
stärke verwendet. Die Stärke wird in einem Konzentra
tionsbereich von 0 bis 4, bevorzugt 0,7 bis 1,5 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der Wasserphase, eingesetzt.
Der Mischung können weiterhin noch übliche Zusatzstoffe
zugesetzt werden wie Salz, Aromastoffe, Farbstoffe oder
Antioxidantien. Diese Komponenten werden in an sich
bekannter Weise und in üblichen Mengen verwendet.
Zur Weiterverarbeitung wird die wäßrige Phase auf die
Temperatur der Fettphase erhitzt.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Produktes werden
das aufgeschmolzene Fett, das Emulgator und Hydrokolloid
enthält, sowie die wäßrige Phase, die die übrigen
Zusatzstoffe enthält, miteinander vermischt. Dazu
werden die beiden Phasen so lange kräftig gerührt, bis
sich eine Emulsion gebildet hat. Bevorzugt wird in der
entstehenden Emulsion der pH-Wert so eingestellt, daß
er im leicht säuerlichen Bereich liegt, d.h. im Bereich
zwischen 4,8 und 5,8. Besonders bevorzugt wird der
pH-Wert auf einen Bereich zwischen 5,0 und 5,2 einge
stellt. Die Einstellung des pH-Wertes erfolgt mit einer
genußfähigen Säure. Da die meisten genußfähigen Säuren
einen Eigengeschmack aufweisen, wird besonders bevorzugt
Milchsäure verwendet, damit das entstehende Produkt
keinen vom üblichen Butter- bzw. Margarinegeschmack
abweichenden Geschmack erhält. Dann wird der restliche
Anteil des geschmolzenen Fettes unter kräftigem Rühren
zugegeben und die Mischung anschließend bei einem Druck
von mindestens 80 bar homogenisiert. Für die Homogeni
sierung wird ein Hochdruckhomogenisator, wie er von
verschiedenen Firmen im Handel ist, verwendet. Geeignet
sind Geräte mit einstufigem oder zweistufigem manuellem
oder hydraulischem Hochdrucksystem. Beispielsweise kann
ein von der Firma Rannie erhältlicher Hochdruckhomogeni
sator Model Lab. Standard Typ 12.50 mit einer Kapazität
von 200 l, der mit einem manuellen einstufigen Homogeni
siersystem ausgerüstet ist, verwendet werden.
Bei der Homogenisierung werden die Fettkügelchen auf
eine Größe von 1 bis 5 µm zerkleinert. Diese geringe
Fettkügelchengröße ist auch für die gute Hitzestabili
tät der Emulsion verantwortlich.
Die bei der Homogenisierung erhaltene Emulsion ist so
stabil, daß sie ohne Stabilitätsverlust auf Temperatu
ren bis zu 90°C erhitzt werden kann. In diesem Tempe
raturbereich werden alle pathogenen und unerwünschten
Mikroorganismen abgetötet. Die Mischung wird so lange
auf Temperaturen im Bereich von 80 bis 90°C erhitzt,
bis alle unerwünschten Keime abgetötet sind. Dies ist
in der Regel nach 3 bis 10 Minuten der Fall.
Um eine Kontamination beim Abfüllen zu vermeiden, wird
das Produkt noch heiß in keimfreie oder keimarme Gefäße
abgefüllt. Die Abfüllung sollte bei Temperaturen, die
oberhalb von 72°C liegen, erfolgen. Die Gefäße werden
anschließend versiegelt, und das Produkt wird dann
langsam auf Raumtemperatur abgekühlt. Die Abkühlung
sollte so erfolgen, daß das Produkt erst nach 6 bis 30
Stunden eine Temperatur im Bereich von 20°C erreicht
hat. Besonders bevorzugt sollte die Abkühlung 18 bis 24
Stunden dauern. Bei der Abkühlung kristallisiert das
Produkt in der gewünschten Konsistenz. Das fertige
Produkt kann dann in üblicher Weise kühl gelagert
werden und ist mindestens sechs Monate haltbar.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Margarine
mit reduziertem Fettgehalt, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie 80 bis 55 Gew.-% Wasser, 5 bis 30 Gew.-%
gehärtetes Fett, 8 bis 15 Gew.-% Maltodextrin, 1 bis 2
Gew.-% Molkeneiweiß, 0,4 bis 0,6 Gew.-% Carrageenan,
0,4 bis 0,6 % Gelatine sowie gegebenenfalls Aroma- und
Farbstoffe enthält.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Marga
rine zusätzlich noch Stärke und Gelatine. Das erfin
dungsgemäße Produkt zeichnet sich durch guten Geschmack
und gute Streichfähigkeit sowie ansprechende Konsistenz
aus. Das Produkt ist auch bei langer Lagerung sehr gut
haltbar, ohne daß Konservierungsmittel verwendet werden
müssen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele er
läutert.
Es wurde der SFI (Feststoffgehalt) eines Fettes bei
einer definierten Temperatur bestimmt durch das Verhält
nis der magnetischen Signale der Wasserstoffkerne in
der festen Phase zu den Signalen des Gesamtfettes. Der
Feststoffgehalt wird in Massen-% bei der jeweiligen
Temperatur angegeben. Zur Bestimmung wird nach einer
geeigneten Temperierung, bei der die Temperatur der
Probe auf einen stabilen Kristallisationszustand ein
gestellt wird, die Probe in ein homogenes magnetisches
Feld gebracht. Durch Anwendung eines zweiten Magnetfel
des, das im rechten Winkel zu dem ersten steht, werden
Protonen verschoben. Die Orientierung hängt dabei davon
ab, ob sie zur festen oder flüssigen Phase des Fettes
gehören. Über eine Empfängerspule wird ein Signal
erzeugt, das gemessen werden kann und ein Kriterium für
den Feststoffgehalt einer Probe ist. Durch Vergleich
mit Fetten bekannten Feststoffgehaltes kann dann der
Feststoffgehalt des Fettes errechnet werden.
Im vorliegenden Fall wurde zur Bestimmung des Feststoff
gehaltes ein Puls-NMR-Gerät, das unter dem Namen Bruker
Minispek pc 20 im Handel ist verwendet. Als Referenz
substanzen für die Kalibrierung wurden Fette mit Fest
stoffgehalt von 0%, 35% und 70% verwendet. Die Testsub
stanzen können bei Raumtemperatur ohne Vorbehandlung
gemessen werden.
Für jede gewünschte Meßtemperatur ist ein Wasserbad
erforderlich. Das Wasserbad ist thermostatisch regelbar
zwischen 10 und 80°C mit einem Fehler von ± 0,1°C. Es
ist mit Rührer und Thermometer ausgestattet. Weiterhin
wird ein 0° Bad mit Cryostat verwendet, das mit einer
Lösung von 20% Ethylenglycol in Wasser gefüllt ist und
auf 0°C ± 0,1°C eingestellt wird.
Zur Messung werden Proberöhren aus Glas mit Plastikkap
pen verwendet, deren äußerer Durchmesser 10,00 ± 0,25 mm,
deren Länge 150 mm und deren Wanddicke 0,9 ± 0,05 mm
beträgt. Die Proben werden jeweils bei 80°C in einem
Wasserbad geschmolzen, homogenisiert und, wenn notwendig,
gefiltert, damit sie klar sind.
Zur Messung wird das zu untersuchende Fett in einem
Wasserbad bei 80°C geschmolzen und mindestens 3 cm hoch
in ein Proberöhrchen eingefüllt und die Plastikkappe
aufgesetzt. Auswiegen ist nicht notwendig. Für jede
gewünschte Meßtemperatur wird ein Proberöhrchen gefüllt.
Die Proberöhrchen, die das vollständig geschmolzene
Fett enthalten, werden dann 5 Minuten in ein Wasserbad
mit 60°C gestellt. Anschließend werden die Proben zur
Stabilisierung 60 Minuten in ein Wasserbad mit 0°C
gestellt. Die Röhrchen werden getrocknet und schnell
ohne Aufwärmen in die vorgesehenen Hohlräume der Me
tallblöcke in den Wasserbädern mit den gewünschten
Meßtemperaturen gebracht. Die Röhrchen werden 60 bis 65
Minuten in dem Wasserbad mit der gewünschten Tempe
ratur belassen. Anschließend werden die Probenröhrchen
so schnell wie möglich in den Testkopf des NMR-Spektro
meters eingesetzt und die Messung durchgeführt. Die
Probenröhrchen müssen sauber und trocken an ihrer
Außenseite sein. Der Festgehalt in % wird nach 6 Se
kunden angezeigt. Auf diese Weise werden alle Röhrchen
gemessen.
Für eine Mischung aus 30% gehärtetem Palmkernöl und 70%
reiner Butter wurden die folgenden SFI-Werte ermittelt:
N10 65,4%; N20 51,5%; N30 32,6%.
Für das Beispiel wurde eine Fettmischung, bestehend aus
6 kg gehärtetem Palmkernöl und 16,9 kg Butter verwendet.
Das Fett hatte die folgenden SFI-Werte:
N10 80, N20 25,7, N25 14,4, N30 7,0, N35 2,0, N40 < 0,5.
Das gehärtete Fett wurde bei 60°C geschmolzen, mit
1,2 kg 60%igem Molkeneiweißkonzentrat, 0,5 kg Kappa-Carra
geenan und fettlöslichen Farb- und Aromastoffen versetzt
und eine Fettdispersion hergestellt.
In 59 kg 30°C warmem Wasser wurden 8 kg Maltodextrin
(durch Stärkehydrolyse gewonnenes sprühgetrocknetes
Stärkeverzuckerungsprodukt) mit einem DE-Wert von 4 bis
6, das unter dem Namen Snowflake 01906 (CPC) im Handel
ist, zusammen mit 0,5 kg Gelatine, 0,5 kg Stärke,
1,3 kg Salz, und als geschmacksgebende Komponenten 5 kg
Sahne (10%) und geringe Mengen Butteraromen dispergiert.
Weiterhin wurde zur Einstellung eines pH-Wertes um 5,0
0,2 kg Milchsäure zugesetzt. Diese Mischung wurde auf
60°C erhitzt. In diese 60°C warme Wasserphase wurde
dann unter kräftigem Rühren die warme Fettdispersion
zugegeben und 3 Minuten emulgiert.
Anschließend wurde dieser Emulsion unter mäßigem Rühren
das restliche geschmolzene Fett zugegeben. Die Emulsion
wurde dann bei 100 bar mit einem Hochdruckhomogenisator
stabilisiert und dann 5 Minuten auf 90°C erhitzt. Die
erhaltene homogene Mischung wurde auf ca. 80°C abkühlen
gelassen und bei dieser Temperatur abgefüllt. Das
fertig abgefüllte Produkt wurde dann 24 Stunden bis auf
Raumtemperatur abgekühlt. Anschließend wurde es bei 5°C
in einem Kühlraum gelagert. Das so erhaltene Produkt
war sechs Monate haltbar.
Für das Beispiel wurde eine Fettmischung, bestehend aus
4,2 kg gehärtetem Palmkernöl und 1 kg Butter verwendet.
Das Fett hatte die folgenden SFI-Werte:
N10 80, N20 54,9, N25 33,8, N30 13,5, N35 4,9, N40 1,8.
N10 80, N20 54,9, N25 33,8, N30 13,5, N35 4,9, N40 1,8.
Das gehärtete Fett wurde bei 60°C geschmolzen, mit
0,65 kg 60%igem Molkeneiweißkonzentrat, 0,8 kg
Kappa-Carrageenan und fettlöslichen Farb- und
Aromastoffen versetzt und eine Fettdispersion
hergestellt.
In 77 kg 30°C warmem Wasser wurden 11 kg Maltodextrin
mit einem DE-Wert von 4 bis 6, das unter dem Namen
Snowflake 01906 (CPC) im Handel ist, zusammen mit 1 kg
Gelatine, 3 kg Stärke, 1,3 kg Salz, und als geschmacks
gebenden Komponenten geringen Mengen Butteraromen
dispergiert. Weiterhin wurde zur Einstellung eines
pH-Wertes um 5,0 0,2 kg Milchsäure zugesetzt. Diese
Mischung wurde auf 60°C erhitzt. In diese 60°C warme
Wasserphase wurde dann unter kräftigem Rühren die warme
Fettdispersion zugegeben und drei Minuten emulgiert.
Anschließend wurde dieser Emulsion unter mäßigem Rühren
das restliche geschmolzene Fett zugegeben. Die Emulsion
wurde dann bei 100 bar mit einem Hochdruckhomogenisator
stabilisiert und dann 5 Minuten auf 90°C erhitzt. Die
erhaltene homogene Mischung wurde auf ca. 80°C abkühlen
gelassen und bei dieser Temperatur abgefüllt. Das
fertig abgefüllte Produkt wurde dann 24 Stunden bis auf
Raumtemperatur abgekühlt. Anschließend wurde es bei 5°C
in einem Kühlraum gelagert. Das so erhaltene Produkt
war sechs Monate haltbar.
Für das Beispiel wurde eine Fettmischung, bestehend aus
6 kg gehärtetem Palmkernöl und 26 kg Butter sowie
3,2 kg Sojaöl verwendet. Das Fett hatte die folgenden
SFI-Werte: N10 46,9, N20 18,1, N25 10,3, N30 5,3, N35
1,4.
Das gehärtete Fett wurde bei 60°C geschmolzen, mit
1,75 kg 60%igem Molkeneiweißkonzentrat, 0,4 kg Kappa-Carra
geenan und fettlöslichen Farb- und Aromastoffen versetzt
und eine Fettdispersion hergestellt.
In 53 kg 30°C warmem Wasser wurden 6,8 kg Maltodextrin
mit einem DE-Wert von 4 bis 6, das unter dem Namen
N-Oil (National Starch) im Handel ist, zusammen mit
0,6 kg Gelatine, 0,4 kg Stärke, 1,3 kg Salz, und als
geschmacksgebenden Komponenten geringen Mengen Butter
aromen dispergiert. Weiterhin wurde zur Einstellung
eines pH-Wertes um 5,0 0,2 kg Milchsäure zugesetzt.
Diese Mischung wurde auf 60°C erhitzt. In diese 60°C
warme Wasserphase wurde dann unter kräftigem Rühren die
warme Fettdispersion zugegeben und drei Minuten emul
giert.
Anschließend wurde dieser Emulsion unter mäßigem Rühren
das restliche geschmolzene Fett zugegeben. Die Emulsion
wurde dann bei 100 bar mit einem Hochdruckhomogenisator
stabilisiert und dann 5 Minuten auf 90°C erhitzt. Die
erhaltene homogene Mischung wurde auf ca. 80°C abkühlen
gelassen und bei dieser Temperatur abgefüllt. Das
fertig abgefüllte Produkt wurde dann 24 Stunden bis auf
Raumtemperatur abgekühlt. Anschließend wurde es bei 5°C
in einem Kühlraum gelagert. Das so erhaltene Produkt
war sechs Monate haltbar.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Margarine mit redu
ziertem Fettgehalt,
dadurch gekennzeichnet,
daß man eine stabile Emulsion mit 5 bis 30 Gew.%
Fett, 80 bis 55 Gew.% Wasser sowie 10 bis 30 Gew.%
Zusatzstoffen herstellt, indem man das Fett auf
schmilzt und in einem Teil des geschmolzenen Fetts
einen Emulgator und ein Hydrokolloid dispergiert;
in erwärmtem Wasser bzw. wäßrigem Medium Malto
dextrin mit einem DE-Wert von 6 gegebenenfalls
zusammen mit üblichen Zusatzstoffen löst und diese
Mischung auf die Temperatur der Fettphase erhitzt;
anschließend die geschmolzene Fettphase und die
Wasserphase unter kräftigem Rühren mischt, den
zweiten Anteil geschmolzenes Fett zugibt und
rührt, bis sich eine Emulsion gebildet hat, die
emulgierte Mischung bei einem Druck von mindestens
80 bar homogenisiert, die homogenisierte Mischung
auf 90°C erhitzt und anschließend bei einer Tempe
ratur, die mindestens 72°C beträgt, abfüllt und
dann langsam abkühlen läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als gehärtetes Fett eine Mischung pflanz
licher und tierischer Fette verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Fett ein Fett mit dem folgenden durch
NMR-Spektrum ermittelten Feststoffgehalt verwendet:
N10 80-25; N20 50-10; N25 30-5; N30 20-0; N35 10-0; N40 5-0.
N10 80-25; N20 50-10; N25 30-5; N30 20-0; N35 10-0; N40 5-0.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Fett eine Mischung aus 30% gehärtetem
Palmkernöl und 70% reiner Butter verwendet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Emulgator Molkeneiweißkonzentrat
verwendet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Hydrokolloid Carrageenan verwendet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als wäßriges Medium Milch verwendet.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man dem wäßrigen Medium zusätzlich noch Farb
stoffe, Vitamine, Antioxidantien und/oder Emulga
toren zusetzt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der pH-Wert des Produktes auf einen Bereich
zwischen 4,8 und 5,8 durch Zusatz einer eßbaren
Säure eingestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der pH-Wert durch Zugabe von Milchsäure einge
stellt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Stabilisierung eine Mischung aus Gelatine,
Maltodextrin und Stärke verwendet wird.
12. Margarine mit reduziertem Fettgehalt,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie 80-55 Gew.-% wäßriges Medium, 5-30
Gew.-% Fettmischung mit Anteilen von gehärtetem
Fett, 6-7% Maltodextrin, 0,5-3% modifizierte
Stärke, 1-2% Molkeneiweißkonzentrat, 0,4-0,6%
Carrageenan, 0,4-0,6% Gelatine sowie gegebenen
falls Aroma- und Farbstoffe enthält.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893907676 DE3907676A1 (de) | 1989-03-09 | 1989-03-09 | Verfahren zur herstellung einer margarine mit reduziertem fettgehalt |
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