DE278814C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47g. GRUPPE

ERNST BORRMANN in BERLIN.

Ventil zur Steuerung beider Seiten eines Servomotors.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. November 1913 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Ventil zur Steuerung der beiden Seiten eines Servomotors.

Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Einlaßventile in einer gemeinsamen Kammer derart angeordnet sind, daß sie zusammen mit dem einen der beiden auf derselben Spindel sitzenden Auslaßventile nach Lösen des Sitzes für das letztere herausgenommen werden können.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι das Hauptventil im Schnitt,

Fig. 2 das Steuerventil im Schnitt.

Das Hauptventil 1 besteht aus einem Kegel 2, der mit zwei Kolben 3 und 4 verbunden ist, auf welche ein Druckmittel durch die Stutzen 9 und 10 geführt werden kann.

Das Steuerventil besitzt eine Kammer 15, in welche das Druckmittel in Pfeilrichtung einströmt. Der Austritt aus der Kammer 15 kann wechselweise durch zwei gegenüberliegende Kanäle erfolgen, die durch Ventile 16 und 17 abgeschlossen werden. Eine Feder 18 drückt die Ventile auf ihre Sitze. Durch Öffnen der Ventile wird der Durchgang zu den Stutzen 19 und 20 freigegeben, die mit den Stutzen 9 ' und 10 des Hauptventils in Verbindung stehen. Zum Bewegen der Kegel 16 und 17 dient eine Spindel 21, auf welcher Bunde 22 und 23 vorgesehen sind. Die Bunde besitzen an der einen Seite Kegelflächen 24, die mit entsprechenden Sitzen 25 auf den Einlaßventilen 16 und 17 zusammenarbeiten, und sind mit den Ventilen 16 und 17 mit Spiel verbunden, so daß man das eine Ventil bewegen kann, ohne das andere zu beeinflussen.

Auf den den Einlaßventilen 16 und 17 gegenüberliegenden Seiten der Kanäle sind für den Auslaß Ventile 26 und 27 vorgesehen, die unter der Wirkung von Federn 28 stehen, deren Spannung so bemessen ist, daß sie gleich oder etwas größer als die Spannung des Druckmittels ist. Die Ventile 26 und 27 gestatten den Auslaß des Druckmittels durch die Kanäle 29 ins Freie; ihre Bewegung erfolgt ebenfalls durch die Spindel 21. Zwecks stoßfreien Arbeitens sind die Ventile 16 und 17 mit kegelförmigen Durchlässen 30 versehen.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :

Soll das Hauptventil geöffnet werden, so wird durch Hochschrauben der Spindel 21 das Einlaßventil 17 gehoben, so daß das Druckmittel durch die Stutzen 20 und 10 unter den Kolben 4 treten kann, wodurch der Ventilkegel 2 angehoben wird.

Beim weiteren Drehen am Handrad in derselben Richtung stößt das Ende der Spindel 21 gegen das Auslaßventil 26, wodurch das Druckmittel über dem Kolben 3 durch die Stutzen 19 und 29 ins Freie entweichen kann. Durch das Anheben des Ventils 17 wird die Feder 18 gespannt und dadurch das Ventil 16 fester gegen seinen Sitz gedrückt; bei voll geöffnetem Ventil 17 legt sich die Kegelfläche 24 in den Sitz 25, so daß sich auch an der Ventilspindel entlang das Druckmittel nicht verschleichen kann und das Ventil 16 zwangsweise geschlossen wird.

Beim Schließen des Hauptventils wiederholt sich derselbe Vorgang in umgekehrter Weise, so daß durch Herunterschrauben der Spindel 21 die Ventile 16 und 27 von ihren Sitzen abgehoben werden, während das Ventil 17 geschlossen wird. Dadurch kann das Druckmittel aus der Kammer 15 durch die Stutzen ig und 9 über den Kolben 3 treten, während der Kolben 4 durch Abströmen des

ίο Druckmittels durch die Stutzen 10,20 und Kanal 29 entlastet wird.

Dadurch, daß die Einlaßventile 16 und 17 in einer gemeinsamen Kammer 15 angeordnet sind und das Auslaßventil 27 auf derselben Spindel sitzt, ist es nur nötig, den Sitz für das letztere zu lösen, um die Vensile 16, 17 und 27 herausnehmen zu können. Durch diese Anordnung wird eine leichte Bearbeitung des Ventilgehäuses und eine leichte Einstellung der Ventile erreicht.

Claims (1)

1. Patent-AnSpruch:

   Ventil zur Steuerung beider Seiten eines Servomotors, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßventile (16 und 17) in einer gemeinsamen Kammer (15) derart angeordnet sind, daß sie zusammen mit dem einen der beiden auf derselben Spindel (21) sitzenden Auslaßventile (27) nach Lösen des Sitzes für das letztere herausgenommen werden können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.