DE2786C - Eisschrank mit Hahnvorrichtung zum Ablassen des Thauwassers - Google Patents

Description

1877.

Klasse 17.

FERDINAND BRÜGGEMANN in MAGDEBURG. Eisschrank mit Hahnvorrichtung zum Ablassen des Thauwassers.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Juli 1877 ab.

Der auf beiliegender Zeichnung dargestellte Eisschrank besteht in der Hauptsache aus drei von einander getrennten Theilen: Dem äufseren Kasten a, dem innern Kasten b und dem Eisbehälter c.

Zwischen den genannten Kästen α und b ist ein ringsherum laufender Raum d mit ruhender Luft angeordnet, wodurch ein die Wärme schlecht leitender Raum gebildet wird.

Der innere Kasten b ist mit Zinkblech ausgeschlagen und durch den Eisbehälter c in zwei Theile getheilt, deren jeder von aufsen durch eine Thür A zugänglich ist. Der Eisbehälter c ist gleichfalls aus Zinkblech gefertigt, jedoch nicht durchlöchert wie bis jetzt üblich. Derselbe trägt im Innern ein Sieb i, auf welchem das Eis liegt, so dafs es vom Thauwasser getrennt bleibt und der zufällig eingefrorene Schmutz u. dergl. auf dem genannten Sieb i festgehalten wird.

Das Thauwasser wird durch ein Rohr h seitlich nach aufsen geleitet und ist das letztere mit einem Hahn m verschlossen. Das Thauwasser bleibt also im Eiskasten c und kühit so noch die nebenliegenden Räume.

Der ganze Schrank ist oben mit einem sich in Scharnieren bewegenden Deckel η verschlossen und der Eisbehälter i aufserdem mit einem gefalzten Deckel ο versehen.

Da der beschriebene Eisbehälter c den Schrank in zwei Theile trennt, so ändert sich beim Oeffnen der einen Seite die Temperatur der andern nicht, wodurch ein weiterer Vortheil erreicht ist. Ebenso ist durch den ringsherum befindlichen Luftraum das Schmelzen des Eises selbst im heifsesten Sommer auf ein Minimum reducirt.

In Fig. 4 bis 11 ist eine Modification des Verschlusses an Stelle des Hahnes m gezeigt und zwar ist:

Fig. 4 ein' Längenschnitt, Fig. 5 ein Schnitt nach A B der Fig. 4, Fig. 6 eine Vorderansicht, Fig. 7 ein Schnitt nach CD der Fig. 4, Fig. 8 eine Disposition des ganzen Schrankes, Fig. 9 das Gehäuse ο mit eingelöthetem Rohr χ, Fig. ι ο das Rohr s, Fig. 11 der Stöpsel t.

Das Gufsstück 0 ist mit einem Rohr χ zusammengelöthet (Fig. 9) und an dem Thauwasser-Ableitungsrohr h (Fig. 4 und 8) wasserdicht befestigt. In das genannte Gufsstück ο sind zwei Nuthenpp^x eingedreht, welche durch Längsnuthen q q' verbunden sind.

In die Nuth/ münden aufserdem von aufsen her zwei einander gegenüberstehende Nuthen rr¹, welche gegen die Nuthen q q^l um 90° versetzt sind.

Ein Rohr ί (Fig. 10), mit Konus versehen, schiebt sich in dem aus Gufsstück 0 und Rohr χ gebildeten Körper und ist mit zwei Stiften u u' versehen, welche in sämmtliche Nuthen passen.

Das vordere Ende des beschriebenen Rohres s ist rosettenförmig gestaltet und mit einem sauber eingeschliffenen Stöpsel t versehen (Fig. 11), der nach der Seite hin in einem flachen Lappen w endigt.

Die Handhabung ist nun folgende:

So lange sich Rohr ί in der Stellung Fig. 4 befindet, wird es durch die Stifte uu\ welche in der Nuth p ^x sitzen, festgehalten.

Der daran befindliche Konus dichtet das Thauwasser vollständig ab, der Stöpsel t wird zugleich von dem Hohlkonus des Stückes 0 festgehalten.

Wird jetzt Rohr s so gedreht, dafs die Stifte u u^l auf die Nuthen q q¹ kommen, so kann man es vorziehen und den Stöpsel t nach unten drehen, da sich die genannten Stifte u u' jetzt in der Nuth / bewegen.

Durch Herausziehen des Stöpsels t fliefst dann das Thauwasser ab, während gleichzeitig dieser Ausflufs soweit von der Wand des Schrankes entfernt stattfindet, dafs derselbe nicht feucht wird.

Durch nochmalige Drehung des Rohres s, wobei die Stifte u u' sich in den Nuthen r r^x bewegen, kann man dasselbe behufs Reinigung des Rohres h gänzlich aus dem Rohre ο entfernen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Anbringung eines nicht gelochten Eisbehälters.

2. Die Construction des in Fig. 4 bis 11 gezeigten Thauwasser-Verschlusses.

Alles in Combination "und zum Zweck wie beschrieben und gezeigt.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.