DE276962C

DE276962C -

Info

Publication number: DE276962C
Application number: DENDAT276962D
Authority: DE
Publication date: 1914-07-23

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-' M 276962 KLASSE 42h. GRUPPE

Firma CARL ZEISS in JENA.

Vorrichtung zur feinen Einstellung für Mikroskope.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Mai 1913 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für die bei Mikroskopen erforderliche feine Einstellung des Tubus. In der Praxis sind für diese Einstellung eine Reihe von Konstruktionen angewandt, die sämtlich im Prinzip darin übereinstimmen, daß die Bewegung des Tubus mit Hilfe einer sorgfältig geschnittenen Mikrometerschraube bewirkt wird. Für kleine und mittlere Vergrößerungen genügt hierbei

ίο der direkte Antrieb der Schraube oder der Mutter durch eine gerauhte Scheibe; für starke Vergrößerungen erreicht man die nötige genauere Einstellung dadurch, daß man Schraube oder Mutter mit einem Schneckenrad verbindet und dieses durch eine Schnecke antreibt. Allen diesen Konstruktionen haftet der Nachteil an, daß die Herstellung der Mikrometerschraube wegen der erforderlichen sorgfältigen Bearbeitung verhältnismäßig teuer kommt. Die Ausführungsarten mit unmittelbarem Antrieb der Mikrometerschraube haben ferner den Nachteil, daß die Antriebsscheiben für die grobe und feine Einstellung in zwei zu einander senkrechten Ebenen liegen, wodurch ein unbequemes Arbeiten mit dem Instrument bedingt ist. Bei den Konstruktionen mit Schnecke und Schneckenrad läßt sich dies zwar leicht vermeiden; es bietet hier jedoch die vollständige Beseitigung eines toten Ganges erhebliche Schwierigkeiten. Man hat bei diesen Konstruktionen auf verschiedene Weise versucht, mit Hilfe von Federn den auftretenden Spielraum unschädlich zu machen; es wird jedoch durch den dauernd wirkenden Federdruck das Schmiermaterial zwischen den Zahnflanken allmählich weggepreßt und dadurch 40

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mit der Zeit ein harter, ungleichmäßiger Gang herbeigeführt. Will man das Schneckengetriebe durch möglichst genaue Arbeit ganz ohne Spiel herstellen, so wird es sehr teuer.

Diese Schwierigkeiten und Nachteile sind bei der neuen Einstellvorrichtung dadurch vermieden, daß man die starke Vergrößerung der Tubusbewegung nicht durch Schraube oder Schnecke, sondern mit Hilfe von Zahnräderübersetzungen herbeiführt. Zu diesem Zwecke ist der in bekannter Weise geradlinig geführte Tubus mit einem im Innern des festen Gestells angeordneten Hebel verbunden, der ein zu seinem festen Drehpunkt konzentrisches Zahnradsegment trägt und mit diesem in ein mehrfaches Zahnrädervorgelege eingreift, das die Bewegung des Hebelendes stark vergrößert. Die bewegten Teile sind sämtlich in das Innere des Gestells eingebaut; der Antrieb der Vorrichtung erfolgt durch die nach außen geführte, letzte Vorgelegswelle mittels einer oder zweier gerauhter Scheiben. Um jeden toten Gang zu vermeiden, wird man in üblicher Weise den Tubus mittels einer gegen.das feste Gestell sich stützenden Feder auf die Bewegungsvorrichtung, in diesem Falle auf den Hebel pressen, wodurch sämtliche Zahnräder dauernd an denselben Zahnflanken anliegen. Durch Versuche hat sich gezeigt, daß die Reibung in den Führungslagern der Antriebswelle vollkommen genügt, um die Vorrichtung selbstsperrend zu machen. Aus Rücksicht auf die Möglichkeit einer genauen Herstellung der Verzahnung wild man in den meisten Fällen Stirnräderübersetzungen anwenden.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform

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Claims

der Erfindung für ein normales Mikroskop dargestellt. Fig. ι ist ein Aufriß des Mikroskopoberteils, worin die neue Vorrichtung teilweise im Schnitt gezeichnet ist; Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Schnitt ebene 2-2 der Fig. 1.

Ein Mikroskoptubus α ist zunächst mit einer bekannten, häufig ausgeführten Vorrichtung zur groben Einstellung verbunden. Eine mit dem ' Tubus α verschraubte Führungsleiste h trägt eine Zahnstange b¹, die in einen in der Zeichnung nicht sichtbaren Zahn trieb eingreift, auf dessen Achse zwei in Fig. 1 sich deckende, gerauhte Scheiben b² angebracht sind. Die Leiste b gleitet in einer Aussparung eines Führungsstückes c, das die Lagerung des Zahntriebs der Grobeinstellung trägt und zugleich den beweglichen Teil der feinen Einstellvorrichtung bildet. Zu diesem Zwecke ist dieser Teil c als Schlitten ausgebildet und an einem festen Gestellteil d geradlinig parallel zur Tubusachse geführt.

In einen Hohlraum d¹ des Gestells d ist nun die Bewegungsvorrichtung für die feine Einstellung eingebaut. Auf einer im Gestell d befestigten Schneide e ruht ein in der Symmetrieebene des Mikroskops befindlicher Hebel f, auf dessen einem Ende durch Vermittlung einer beiderseits in Spitzen gelagerten Verbindungsstange g der Schlitten c mit einem Ansätze c¹ aufliegt. Durch eine Feder h wird der Schlitten c dauernd auf den Hebel f gepreßt. Das andere Ende des Hebels f trägt ein Zahnradsegment i und greift damit in einen Zahntrieb k ein, dessen Bewegung durch ein zweifaches Stirnrädervorgelege, bestehend aus den Räderpaaren I¹, l^% und m¹, m², stark vergrößert wird. Die Vorgelegswellen sind in dem Gehäuse d gelagert; die Welle des Antriebsrädchens w³ ist auf beiden Seiten nach außen verlängert und trägt zwei gerauhte Knöpfe n.

Pa τ ε ν τ - A ν s ρ R υ c η :

Vorrichtung zur feinen Einstellung für Mikroskope, bei welcher der Tubus mit einem im Innern des festen Gestells angeordneten Hebel verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Hebel (f) ein zu seinem festen Drehpunkte konzentrisches Zahnradsegment (i) trägt und dieses mit einem mehrfachen Zahnrädervorgelege (I¹, ft, m¹, m²) in Eingriff steht.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.