DE102005043646B4 - Vorrichtung zur Pupillendistanz-Verstellung bei Okularen - Google Patents
Vorrichtung zur Pupillendistanz-Verstellung bei Okularen Download PDFInfo
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Abstract
Vorrichtung zur Pupillendistanz-Verstellung bei einem Binokulartubus (22) mit zwei Okularträgern (1, 2), von denen zumindest einer um eine Drehachse (3, 4) drehbar gelagert ist, wobei eine zur Pupillendistanz-Verstellung betätigbare Gewindespindel (7) vorgesehen ist, über deren Gewinde (12) der Abstand der beiden Okularträger (1, 2) einstellbar ist, wobei die Gewindespindel (7) in einem Axiallager (9) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (7) auf einer Seite zumindest zum Teil von einem Segment (8) umgeben ist, das in eine sich entlang des Umfangs der Spindel (7) erstreckende Nut eingreift, wobei das Segment (8) an seiner einen Seite an das Axiallager (9) ansteht und mittels einer Mutter (11) an das Axiallager (9) gedrückt ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 zur Pupillendistanz-Verstellung bei einem Binokulartubus mit zwei Okularträgern. Ein solcher Binokulartubus wird beispielsweise für Stereomikroskope benutzt, bei denen die Betrachtung des Mikroskopbildes in dreidimensionaler Weise möglich ist. Die beiden Betrachtungsstrahlen werden in zwei Okularträgern zu jeweils einem Okular für das linke und das rechte Auge geleitet. Typische Pupillendistanzen betragen etwa zwischen 52 und 76 mm. Für den Benutzer ist es erstrebenswert, über eine Verstelleinrichtung die Pupillendistanz an die persönlichen Bedürfnisse anpassen zu können.
- Von der Anmelderin sind Binokulartuben bekannt, bei denen die Pupillendistanz-Verstellung über zwei Spindeltriebe, von denen jeweils einer für einen Okularträger vorgesehen ist, erfolgt. Dieser Spindeltrieb ist nachträglich anbaubar und, auch deshalb, spielbehaftet. Infolgedessen tritt eine Hysterese auf, so daß beim Verstellen der Pupillendistanz zunächst keine Reaktion der Verstelleinrichtung erfolgt (kein linearer Zusammenhang).
- Weiterer Nachteil bei bekannten Pupillendistanz-Verstelleinrichtungen ist die aufwendige (nachträgliche) Montage, das größere Bauvolumen und die hohen Teilekosten. Die Ablesegenauigkeit ist um das Spiel und andere Faktoren (wie Übersetzung) im Spindeltrieb verringert.
- Aus den Druckschriften
DE 26 54 778 C2 undDE 29 22 705 C2 ist jeweils eine Vorrichtung zur Pupillendistanz-Verstellung bei einem Binokulartubus mit zwei Okularträgern, von denen zumindest einer um eine Drehachse drehbar gelagert ist, bekannt, wobei eine zur Pupillendistanz-Verstellung betätigbare Schnecke bzw. Welle mit Außengewindeabschnitten vorgesehen ist, über deren Gewinde der Abstand der beiden Okularträger einstellbar ist. - Es ist daher erstrebenswert, eine Vorrichtung zur Pupillendistanz-Verstellung anzugeben, die technisch und mechanisch einfach und kompakt gestaltet ist und eine benutzerfreundliche Bedienung mit einer Ablesegenauigkeit ohne Spieleinfluss gewährt.
- Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 zur Pupillendistanz-Verstellung bei einem Binokulartubus mit zwei Okularträgern, von denen zumindest einer um eine Drehachse drehbar gelagert ist, vorgeschlagen, wobei eine zur Pupillendistanz-Verstellung betätigbare Gewindespindel vorgesehen ist, über deren Gewinde der Abstand der beiden Okularträger einstellbar ist, und wobei die Gewindespindel in einem Axiallager gelagert ist und auf einer Seite zumindest zum Teil von einem Segment umgeben ist, das in eine sich entlang des Umfangs der Spindel erstreckende Nut eingreift, wobei das Segment an seiner einen Seite an das Axiallager ansteht und mittels einer Mutter an das Axiallager pressbar ist.
- Erfindungsgemäß ist lediglich eine Gewindespindel vorgesehen, die mechanisch einfach und im Querschnitt sehr kompakt in den Binokulartubus mit den zwei Okularträgern integriert werden kann. Durch Betätigen dieser Gewindespindel wird ein Okularträger an seiner Aufhängung um seine Drehachse gedreht. Der andere Okularträger kann entweder ortsfest sein oder ebenfalls an einer Drehachse drehbar gelagert sein, wobei im letzteren Fall beide Okularträger zweckmäßigerweise über eine Zwangsmitnahmeeinrichtung miteinander verbunden sind, um eine symmetrische Verstellung zu gewährleisten.
- Das Betätigen der Gewindespindel wird vorteilhaft über einen oder zwei Drehknöpfe, der bzw. die mit der Gewindespindel mechanisch verbunden sind, vorgenommen. Selbstverständlich kann auch eine automatische, beispielsweise computergesteuerte Verstellung vorgesehen sein.
- Zur Minimierung des Spiels ist die Gewindespindel in einem Axiallager gelagert, wobei die Gewindespindel auf einer Seite zumindest zum Teil von einem Segment umgeben ist, das mittels einer Mutter an das Axiallager preßbar ist.
- Hierdurch wird die Gewindespindel mittels des Segments axial im Axiallager gehalten, wobei das Segment seinerseits mittels der Mutter an das Axiallager gedrückt wird. Das Segment ist somit spielfrei. Die Gewindespindel weist einen Einstich oder eine Nut auf, die sich entlang des Umfangs der Spindel erstreckt und in den bzw. die das beispielsweise halbringförmige Segment eingreift.
- Bei der bereits erwähnten Ausführungsform, bei der die beiden Okularträger über eine Zwangsmitnahmeeinrichtung miteinander verbunden sind, ist es vorteilhaft, wenn diese Zwangsmitnahme einen Mitnehmerbolzen und eine Gabel umfaßt. Der Mitnehmerbolzen greift in die Gabel ein, wodurch beide Okularträger zwangsgeführt werden und sich jeweils um denselben Winkel drehen (Übersetzung 1:1).
- Eine weitere Möglichkeit einer Zwangsmitnahmeeinrichtung stellt eine Zahnradverstellung mit zwei gegenläufigen Zahnrädern dar, die ineinander greifen und jeweils einem Okularträger zugeordnet sind.
- Eine geeignete Anzeige der Pupillendistanz kann dadurch realisiert werden, dass ein Okularträger einen Zeiger und der andere eine Skala zur Anzeige der Pupillendistanz durch den Zeiger aufweist. Die Anzeige ist ohne Spieleinfluß der Pupillendistanz-Verstellmechanik.
- Im Folgenden soll ein in den beigefügten Figuren illustriertes Ausführungsbeispiel die Erfindung und ihre Vorteile näher erläutern.
-
1 zeigt in schematischer und perspektivischer Ansicht einen Binokulartubus mit einer erfindungsgemäßen Pupillendistanz-Verstelleinrichtung, -
2 zeigt einen Binokulartubus aus1 im Seitenschnitt, -
3 zeigt den Binokulartubus aus2 im Schnitt AA, -
4 zeigt die Realisierung einer Zwangsmitnahmeeinrichtung bei einer erfindungsgemäßen Pupillendistanz-Verstelleinrichtung in einer Vorderansicht der Okularträger und -
5 zeigt eine Anordnung eines Segments zwischen Gewindespindel und Axiallager zur spielfreien Lagerung. -
1 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Binokulartubus22 , wie er häufig für Stereomikroskope, insbesondere auch Operationsmikroskope, verwendet wird. Der dargestellte Binokulartubus22 weist die erfindungsgemäße Pupillendistanz-Verstelleinrichtung auf. Diese ist unterhalb der beiden Okularträger1 ,2 , also unterhalb der Schenkel, am Tubus fest montiert. Diese Möglichkeit der festen Integration der Vorrichtung zur Pupillendistanz-Verstellung ermöglicht eine kompakte Bauweise und vermeidet zudem Spiel und Hysterese. Schematisch dargestellt in1 sind neben den beiden Okularträgern1 und2 die zugehörigen Okulare20 sowie die Drehknöpfe5 und6 zur Verstellung der Pupillendistanz-Verstelleinrichtung. Die tatsächlich eingestellte Pupillendistanz läßt sich über die Anzeige18 ermitteln. Vorteilhaft ist eine kontinuierliche spielfreie Verstellung mindestens im Bereich von 52 bis 76 mm. -
2 zeigt einen seitlichen Schnitt in Längsrichtung eines Okularträgers, der mit1 bezeichnet ist, aus1 . Das Okular ist wieder mit20 bezeichnet, der Drehknopf zur Verstellung der Pupillendistanz mit5 . Der Okularträger1 ist an der Drehachse3 drehbar gelagert. Beide Okularträger (links und rechts)1 und2 sind auf dem Gehäuseteil19 des Binokulartubus22 durch Lagerung an den beiden Drehachsen3 und4 so miteinander verbunden, dass die Pupillendistanz durch Drehen eines der Drehknöpfe5 oder6 eingestellt werden kann. - Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Pupillendistanzverstellung zeigt
3 . Diese Figur stellt den Schnitt AA entlang der in2 bezeichneten Linie A-A dar. Dargestellt sind die Okulare20 , die beiden Okularträger1 und2 , die Drehachsen3 und4 für den Okularträger1 bzw.2 sowie die seitlich angeordneten Drehknöpfe5 und6 . Innerhalb der Okularträger1 und2 sind die Strahlquerschnitte21 durch den Binokulartubus22 angedeutet. - Die Drehknöpfe
5 und6 sind mechanisch mit der Gewindespindel7 verbunden. Die Gewindespindel7 wird in einem Spindellager10 bzw. einem Axiallager9 axial gelagert. Das Gewinde ist mit12 bezeichnet. Durch Drehen an einem der Drehknöpfe5 oder6 können über die Gewindespindel die Okularträger1 und2 zu einer Drehung um jeweils die Drehachsen3 bzw.4 angetrieben werden. Die Drehung erfolgt hierbei abhängig von der Reibung in der Aufhängung. Aufgrund der später anhand von4 zu erläuternden Zwangsmitnahmeeinrichtung überträgt sich die Drehung des Okularträgers1 unmittelbar auf den Okularträger2 , so dass beide Okular träger eine gegenläufige Drehbewegung um denselben Winkel um die Drehachsen ausführen. - Die Gewindespindel
7 wird mittels eines Segments8 axial im Axiallager9 gehalten. Das Segment8 wird mittels der Mutter11 an das Axiallager9 gedrückt. Die Spindel7 hat hierzu an einem Ende einen Einstich oder eine Nut, an den bzw. an der die Spindel7 in das Segment8 eingelegt wird. Das Segment8 steht an einer Seite an das Axiallager an. Es ist vorteilhaft, das Segment8 halbring- bzw. halbkreisförmig zu gestalten. Diese Verhältnisse sind in5 nochmals verdeutlicht. - Durch Drehen der Gewindespindel
7 verändert sich die Position des Gewindes12 axial zum Spindellager10 , welches drehbar im Okularhalter1 gelagert ist, wodurch die Pupillendistanz auf den gewünschten Abstand eingestellt werden kann. - Eine vorteilhafte Ausgestaltung der symmetrischen Verstellung der beiden Okularträger
1 und2 durch die erfindungsgemäße Pupillendistanz-Verstelleinrichtung zeigt4 . In der Draufsicht auf die beiden Okularträger1 und2 sind sehr schematisch die Zwangsmitnahmeeinrichtung13 sowie die Anzeige18 der Pupillendistanz (PD) dargestellt. - Der Okularträger
1 , der um die Drehachse3 drehbar gelagert ist, wird wie anhand von3 erläutert, über die Gewindespindel zu einer Drehbewegung um die Drehachse3 veranlaßt. Aufgrund der Zwangsmitnahmeeinrichtung13 bewegen sich beide Okularträger1 und2 symmetrisch zur Tubus-Schnittstelle auseinander oder aufeinander zu. Der Okularträger1 dreht mit dem Mitnehmer-Bolzen14 um die Drehachse3 und der Okularträger2 dreht mit der Gabel15 , die von dem Bolzen14 mit Kraft beaufschlagt wird, um die Drehachse4 . - Eine einfache und zweckmäßige Pupillendistanz-Anzeige
18 läßt sich beispielsweise dadurch realisieren, dass an einem Okularträger1 ein Zeiger16 angebracht ist, der auf eine auf dem anderen Okularträger2 befindliche Skala17 zeigt. Diese Skala17 ist derart geeicht, dass sie die Pupillendistanz (in4 mit PD bezeichnet) anzeigt. Die Okulare sind in4 wieder mit20 bezeichnet. Vorteil der Anzeige18 ist, dass die Pupillendistanz PD absolut, also ohne jeden Einfluß der Pupillenverstellmechanik, angezeigt wird. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Okularträger
- 2
- Okularträger
- 3
- Drehachse von Okularträger
1 - 4
- Drehachse von Okularträger
2 - 5
- Drehknopf
- 6
- Drehknopf
- 7
- Gewindespindel
- 8
- Segment
- 9
- Axiallager
- 10
- Spindellager
- 11
- Mutter
- 12
- Gewinde
- 13
- Zwangsmitnahmeeinrichtung
- 14
- Mitnehmerbolzen
- 15
- Gabel
- 16
- Zeiger
- 17
- Skala
- 18
- Anzeige
- 19
- Gehäuseteil
- 20
- Okulare
- 21
- Strahlquerschnitt
- 22
- Binokulartubus
Claims (7)
- Vorrichtung zur Pupillendistanz-Verstellung bei einem Binokulartubus (
22 ) mit zwei Okularträgern (1 ,2 ), von denen zumindest einer um eine Drehachse (3 ,4 ) drehbar gelagert ist, wobei eine zur Pupillendistanz-Verstellung betätigbare Gewindespindel (7 ) vorgesehen ist, über deren Gewinde (12 ) der Abstand der beiden Okularträger (1 ,2 ) einstellbar ist, wobei die Gewindespindel (7 ) in einem Axiallager (9 ) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (7 ) auf einer Seite zumindest zum Teil von einem Segment (8 ) umgeben ist, das in eine sich entlang des Umfangs der Spindel (7 ) erstreckende Nut eingreift, wobei das Segment (8 ) an seiner einen Seite an das Axiallager (9 ) ansteht und mittels einer Mutter (11 ) an das Axiallager (9 ) gedrückt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Segment (
8 ) halbringförmig gestaltet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (
7 ) mechanisch mit mindestens einem Drehknopf (5 ,6 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Okularträger (
1 ,2 ) drehbar um jeweils eine Drehachse (3 ,4 ) gelagert sind, wobei beide Okularträger (1 ,2 ) über eine Zwangsmitnahmeeinrichtung (13 ) verbunden sind. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwangsmitnahmeeinrichtung (
13 ) einen Mitnehmerbolzen (14 ) und eine Gabel (15 ) umfaßt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Okularträger (
1 ) einen Zeiger (16 ) und der andere Okularträger (2 ) eine Skala (17 ) zur Anzeige der Pupillendistanz durch den Zeiger (16 ) aufweist. - Binokulartubus (
22 ) mit einer Vorrichtung zur Pupillendistanz-Verstellung nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
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