DE27650C - Verfahren zur Herstellung geographischer und anderer Reliefkarten mittelst successiver Formgebung und Bedrucken - Google Patents

Verfahren zur Herstellung geographischer und anderer Reliefkarten mittelst successiver Formgebung und Bedrucken

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DE27650C
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J. J.DEMEN-DONCA-cortez in Lissabon, Portugal
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    • G09B29/00Maps; Plans; Charts; Diagrams, e.g. route diagram
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 42: Instrumente.
Formgebung und Bedrucken.
Diese Erfindung hat zum Inhalte ein Verfahren, um vermöge Bedrückens urid successiver Formgebung jedweder geographischen, chorographischen oder topographischen Karte ein genaues und den thatsächlichen Verhältnissen entsprechendes orographisches und hypsometrisches Relief zu geben, welches für Unterrichtszwecke und ähnliche Anwendungsweisen im Civil- und Militairdienste wohl geeignet ist.
Bei diesem Verfahren sind folgende Stadien zu unterscheiden:
1. Man stellt sich aus Metall, Hartgummi oder anderem hinreichend harten und sonst geeigneten Stoff so viele vollkommen ebene und glatte Platten her, als die Karte Niveaucurven enthält. Die Dicke dieser Platten mufs dem Höhenabstande der Curven von einander entsprechen.
2. Auf diesen Platten fixirt man mittelst Druckes oder Aufklebens die in Relief darzustellende Karte, dabei sorgsam bemüht, die Curven weder zu erweitern noch zu verkürzen. -
3. Man führt unter genau senkrechter Haltung des Sägeblattes (Feinheit No. 00000 bis 00), auf geeigneter Unterlage genau den hypsometrischen Curven der Karte folgend, einen Schnitt aus, und zwar für jede Platte nach einer anderen Curve.
4. Man befestigt die hierbei entstehenden positiven Ausschnitte (d. h. die innerhalb der Curve liegenden) mittelst Klebens, Löthens oder Nageins auf einander und erhält so die passive erhabene Matrize der Karte.
War die Karte auf die Platte aufgeklebt worden (No. 2), so mufs das Papier der Karte vor erwähnter Befestigung wieder losgelöst werden.
5. Man gravirt in bekannter Weise auf die Ergänzungsabschnitte (d. s. die aufserhalb dqr ausgeschnittenen Curven gelegenen ringförmigen Plattentheile) verkehrt die Zeichnung derjenigen Fläche auf, welche abgeschlossen wird durch die von diesem Ergänzungsabschnitte wieder zu bedeckende Curve, d. i. die unmittelbar unterhalb des entsprechenden positiven Abschnittes gelegene. So entsteht die active Gegenform der Reliefkarte.
6. Man bedeckt die erhabene Matrize mit einem angefeuchteten Blatte Papier, auf welches der Abzug der Karte gemacht werden soll, legt die Ergänzungsabschnitte genau und der Reihe nach auf die einzelnen Absätze der Matrize und bohrt aufserhalb der Zeichnung durch die Ergänzungsabschnitte zwei oder mehrere Adjustirlöcher, mit Hülfe deren dann immer ein ganz genaues Aufbringen der einzelnen Ergänzungsabschnitte auf einander möglich ist.
7. Man bereitet das zu bedruckende Papier in der hierfür bekannten Weise vor, legt es auf die erhabene Matrize und baut die gravirten Ergänzungsabschnitte (No. 5) darüber auf, sie mit Hülfe der Löcher (No. 6) genau justirend, bringt das Ganze hierauf in die Presse oder übt in sonst geeigneter Weise einen entsprechenden Druck aus. So erhält man eine Reliefkarte, aber ohne Schrift etc. Indem man nunmehr die Ergänzungsabschnitte abhebt, deren Gravirung auf bekannte Weise mit Farbe (bezw. Druckschwärze) versieht, sie nach einander nach
Mafsgabe der Löcher (No. 6) wieder über der die Reliefkarte noch tragenden erhabenen Matrize aufbaut, das Ganze unter einer geeigneten Presse einem hinreichenden Druck unterwirft, erzielt man schliefslich eine genaue und auf den Stufen bedruckte Reliefkarte.
8. Wird beabsichtigt, anstatt dieser abgestuften Reliefkarte eine solche mit stetig verlaufender oder natürlicher Reliefbildung herzustellen, so trennt man (No. 3) die Platten mittelst schräg geführten Schnittes und bringt die Gravirung (No. 5) auf den schrägkantigen Ergänzungsabschnitten an. Zur Führung des schrägen Schnittes ist die hierzu benutzte feine Säge geneigt einzustellen. Im Uebrigen verfährt man genau in der für Hervorbringung eines abgestuften Reliefs erläuterten Weise.

Claims (3)

  1. Patent-AnSprüche:
    i. Ein genügend angefeuchtetes Blatt Papier, Carton u. dergl., welches eine geographische, orographische oder dergleichen Reliefkarte zu bilden bestimmt ist, mittelst eines einzigen Processes in Relief zu bringen mit Hülfe zweier einander entsprechender Matrizen, deren eine das Relief der anderen hohlen bildet (positive und Ergänzungsmatrize), wobei die einzelnen, aus Metall oder anderen Blättern bestehenden und nach den Niveaukurven ausgeschnittenen Elemente, soweit sie der positiven oder erhabenen Matrize zugehören, nach Mafsgabe vorgesehener Rapportstifte auf einander befestigt, die der Ergänzungsmatrize zugehörigen Elemente aber zusammenhangslos gelassen werden.
  2. 2. Das nach einander erfolgende Aufdrucken der Kartenumrisse, Bezeichnungen u. dergl. auf das in Relief gesetzte Blatt mittelst der Elemente der Ergänzungsmatrize selbst, die, im Voraus auf dem je einer Stufe der positiven Matrize entsprechenden Randstreifen gravirt, d. i. mit der erforderlichen Zeichnung, Schrift versehen, nach einander oder gleichzeitig auf das über der positiven Matrize liegende Papier mit genügender Pressung aufgedrückt werden.
  3. 3. Die Elemente der Matrizen durch Führung schräger Schnitte nach den mafsgebenden Curven zu bilden, so zwar, dafs aus den einzelnen Elementen diesbezügliche Matrizen zusammengestellt werden können, bei denen ein Ausfüllen der Stufenecken behufs Herstellung von Karten mit stetig verlaufender Reliefbildung entbehrlich ist.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2005052890A1 (en) * 2003-11-28 2005-06-09 Adam Wcislo Manufacturing of three-dimensional topographical scale models for the purpose of science

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