DE276296C

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Publication number: DE276296C
Application number: DENDAT276296D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-.te 276296-KLASSE 42 c. GRUPPE

HERMANN HÄRLIN in GAUTING b. MÜNCHEN.

Vorrichtung zum selbsttätigen Aufzeichnen von Reisewegen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Juli 1912 ab.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist die bekannte Anordnung eines in seiner Ebene nach allen Seiten hin beweglichen, zu seiner ursprünglichen Richtung parallel geführten Diagrammträgers, der durch eine mit einem Wegmesser in Verbindung stehende Reibrolle, deren Achse einen konstanten Winkel mit der Fahrtrichtung bildet; unter einer feststehenden Schreibvorrichtung proportional zum durchlaufenen Weg fortbewegt und dabei durch Verbindung mit einem Kompaß in geographissch unveränderter Lage gehalten wird.

Das Neue vorliegender Erfindung besteht darin, daß die den Apparat tragende Gestellachse hohl ist, und in ihrem Innern die wiederum hohle Verbindung zwischen dem Transportkörper (Wagen, Schiff) und der Reibrollenlagerung enthält, welch letztere Höhlung die die Reibrolle mit dem Wegmesser verbindende Achse bzw. Leitungsdrähte aufnimmt, wodurch im Gegensatz zu anderen Apparaten die Möglichkeit gegeben ist, die Reibrolle von unten dem Schreibstift gegenüber auf den Diagrammträger einwirken zu lassen, und eine offenliegende, feine, ununterbrochene Kurve zu erzielen sowie durch Wind oder Strömungen (letztere besonders bei Luftschiffen) hervorgerufene Fehler zu korrigieren, mittels Uhr die Geschwindigkeit zu registrieren, und endlich vermittels Anordnung von Walzen einen endlosen Streifen anzuwenden, der das Auswechseln des Diagrammblattes während der Reise spart.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer solchen Vorrichtung, und zwar zeigt

Fig. ι die Draufsicht,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung, während

Fig. 3 einen Schnitt durch die Hauptachse der Vorrichtung darstellt.

Eine Tafel α ist in einem Rahmen b vor und zurück und mit dem letzteren in einem Rahmen c nach rechts und links beweglich. Es läuft also die Tafel α in dem Rahmen b und der Rahmen b in dem Rahmen c. Der Rahmen c ist fest oder kardanisch in einem Bügel d aufgehängt. Der Bügel d besitzt einen hohlen Fuß e, wodurch er um eine hohle, vertikale Achse f drehbar ist. Diese Achse trägt an ihrem oberen Ende die Lagerung g einer Rolle h, die von einer in f steckenden (mit einem Wegmesser, Logleine u. dgl. in Verbindung stehenden) Welle i mittels des konischen Getriebes A₁, k_z angetrieben wird. Die Tafel α ist hohl und enthält eine Kompaßnadel I, die in geeigneter Weise mit einer außerhalb des Apparates befindlichen elektrischen Stromquelle in leitender Verbindung steht.

Die Bewegung der Kompaßnadel ist durch die beiden Kontaktstifte M₁ und m₂ begrenzt, die derart leitend mit einem Bewegungsmechanismus verbunden sind, daß dieser, falls bei W₁ oder m₂ Kontakt auftritt, eine Rechtsbzw. Linksdrehung der Welle η und damit vermittels des Getriebes 0, p des ganzen Apparates hervorruft, bis der Kontakt wieder aufgehoben wird. Am Bügel d ist ein Träger für eine Schreibvorrichtung angebracht, die an der durch den Pfeil r angedeuteten Stelle, d. i. gegenüber dem Berührungspunkt der Rolle h, sitzt und auf der Tafel die betref-

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fende Kurve aufzeichnet. Die Tafel α kann auch durch eine Walze mit unterhalb derselben angeordneter Kompaßnadel ersetzt werden, wodurch bei verhältnismäßig geradlinig verlaufenden Reisewegen ein längerer Papierstreifen verwendet werden kann. Es ist selbstverständlich, daß bei Anwendung der Vorrichtung auf Schiffen das durch den Wind verursachte Abtreiben automatisch, der Fehler

ίο durch eine bekannte Strömung von Hand reguliert werden kann.

Selbstverständlich kann statt der beweglichen Tafel eine feste Tafel mit darauf laufendem, den Stift tragendem Koordinatensystem benutzt werden, wie auch statt der Kompaßnadel ein Kreisel verwendet werden kann.

Es ist auch möglich, mit der beschriebenen Vorrichtung die Schnelligkeit des Fahrzeuges zu bestimmen dadurch, daß man die Schreibvorrichtung mit einem Uhrwerk in Verbindung bringt, wodurch erstere veranlaßt wird, in bestimmten Intervallen ein Zeichen auf der gezogenen Linie zu markieren, aus denen dann der zurückgelegte Weg und die Schnelligkeit des Fahrzeuges abgelesen werden kann.

Selbstverständlich können die Funktionen der Wellen β und f vertauscht werden, indem die Welle e in der Fahrtrichtung gehalten und die Welle f geographisch orientiert wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum selbsttätigen Aufzeichnen von Reisewegen, bei der ein nach allen Seiten bewegliches, in seiner Ursprungliehen Richtung parallel geführtes Diagrammblatt durch eine Reibrolle, deren Achse zur Fahrtrichtung unverändert bleibt, proportional zum durchlaufenen Weg fortbewegt und durch Verbindung mit einem Kompaß in geographisch unveränderter Lage gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die die Reibrollenachse (g) in der Fahrtrichtung haltende Welle (f) in einer hohlen Gestellachse (e) liegt, die mit dem Diagrammträger («) um die Welle (/") gedreht werden kann, und daß der Reibrolle gegenüber, also auf der oberen Seite des Diagrammträgers eine feste, d. h. nicht rotierende Schreibvorrichtung angebracht ist.

2. Vorrichtung zum selbsttätigen Aufzeichnen von Reisewegen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß statt eines begrenzten Diagrammblattes ein endloser Streifen angeordnet ist, der seine Bewegung durch eine von der Reibrolle beeinflußte Walze erhält, so daß ihm die gleiche Bewegungsmöglichkeit wie dem Diagrammblatt gegeben ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.