DE2759942C2 - Rohrschrägwalzgerüst - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Rohrschrägwalzgerüst zum Lochen von Rohlingen und zum Glätten nahtloser Rohre, mit einander gegenüberliegenden Arbeitswalzen und mit oberen und unteren auswechselbaren Führungen für das Walzgut, die lösbar an auswechselbaren Zwischenstücken angebracht sind. Ein solches Walzgerüst ist aus der US-PS 21 41 129 bekannt.

Zum Herstellen nahtloser Rohre wird ein voller Rohling in einem Schrägwalzgerüst in axialer Richtung zu einer Rohrluppe durchstoßen, die in einem weiteren Rohrschrägwalzgerüst in einem oder mehreren Schritten zu dem gewünschten nahtlosen Rohr ausgewalzt und schließlich geglättet wird. Dabei wird der Rohling bzw. die Rohrluppe im Rohrschrägwalzgerüst um die Längsachse gedreht und außerdem in axialer Richtung über einen Dorn getrieben.

Die in Arbeitsrichtung hinter den Arbeitswalzen angeordneten oberen und unteren Führungen für die durchlaufenden Rohrluppen und Rohre haben eine jeweils einem Rohrdurchmesser angepaßte Oberfläche und verschleißen sehr schnell, so daß sie häufig ausgewechselt werden müssen. Diese Führungen sind auswechselbar an Zwischenstücken befestigt, die ebenfalls ausgewechselt werden können, was gelegentlich, jedoch nicht so häufig wie bei den Führungen notwendig ist Die Zwischenstücke sind ihrerseits am Rahmen des Rohrschrägwalzgerüstes angebracht Damit die zum Auswechseln der Führungen notwendigen Stillstandszeiten des Gerüstes möglichst kurz sein können, ist es erwünscht, das Ein- und Ausbauen der Führungen so einfach wie möglich zu gestalten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Rohrschrägwalzgerüst so auszubilden, daß die die oberen Walzgutführungen haltenden Zwischenstücke leicht austauschbar sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kennzeichens des Hauptanspruches gelöst Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Da die Halterung für das Zwischenstück der oberen Führungen für das Walzgut an einer Kappe des Walzgerüstes angebracht ist und Niederhalter vorgesehen sind, um Aufwärtsbewegungen der Halterung für das obere Zwischenstück zu begrenzen, läßt sich das obere Zwischenstück einfach in der Betriebsstellung anbringen und auch aus dieser entfernen, d. h. leicht ein- und ausbauen. Für einen « chnellen Wechsel der Zwischenstücke ist ein schneller Aus- und Einbau der oberen Zwischenstücke notwendig, weil deren Einstellung gegenüber den auf dem Rahmen des Walzgerüstes liegenden unteren Zwischenstücken für einen einwandfreien Betrieb des Rohrschrägwalzgerüstes wesentlich ist
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Rohrschrägwalzengerüstes dargestellt, und zwar zeigt

F i g. 1 eine Draufsicht dieses Walzgerüstes,
F i g. 2 eine Seitenansicht des Walzgerüstes aus F i g. 1 und

Fig.3 eine weitere Ansicht des •Yalzgerüstes aus F i g. 1 und 2, woraus Einzelheiten des Aufsatzes und der Befestigungsmittel zu erkennen und wobei zur besseren Erkennbarkeit einige Teile weggebrochen sind.

An einem feststehenden Träger 130 ist ein Aufsatz 131 angebracht, der in eine Öffnung 132 im mittleren Bereich einer Kappe 133 des Rohrschrägwalzgerüstes eingreift. Der Aufsatz 131 ist derart einstellbar zu befestigen, daß er schnell vollständig von der Kappe 133 abgenommen und ausgewechselt werden kann.

Wie Fi g. 1 zeigt, ist der Aufsatz 131 im Grundriß im wesentlichen rechteckig ausgebildet und hat im Randbereich sich seitlich erstreckende Mansche 134 und 135. In der Mitte des Aufsatzes 131 ist ein stabiler Ring 136 angebracht, mit dessen Hilfe der gesamte Aufsatz mittels eines über ihm angeordneten Hebezeuges senkrecht abgehoben werden kann.

Auf der Kappe 133 sind unterhalb der Ecken des Aufsatzes 131 vier Hubzylinder 137 angeordnet deren sich nach oben erstreckende Betätigungsstangen 138 mit dem Boden 139 jeweils einer von in den Eckbereichen des Aufsatzes 131 befindlichen Aussparungen 140 in Kontakt treten können. Die Hubzylinder 137 dienen zum Abstützen des Aufsatzes 131. Die Betätigungsstangen 138 der Hubzylinder 137 sind nach unten zurückziehbar, um den Aufsatz in die in F i g. 3 gestrichelt dargestellte Position abzusenken.

An den einander gegenüberliegenden Seiten des Aufsatzes 131 sind in den Flanschen 134 und 135 rechtwink-

Hg verlaufende Schlitze 141 bwz. 142 vorgesehen, wobei in jeden dieser Schlitze jeweils das obere Ende einer mit einem T-förmigen Kopf 143 versehenen, als Niederhalten dienenden Stange 144 mit engem Sitz eingreift Die Stangen 144 sind jeweils am oberen Ende einer Gewindespindel 145 befestigt, welche in der Kappe 133 vertikal bewegbar geführt und in ein mit entsprechendem Innengewinde versehenes Schneckenrad 146 eingeschraubt ist- Beide Schneckenräder 146 kämmen mit jeweils einer antreibbaren Schnecke 147, wobei die Wellen 148 (Fig. 1) beider Schnecken 147 über eine gemeinsame Antriebswelle 149 von einem Motor 150 antreibbar sind.

Auf einer am unteren Ende der Gewindespindel 145 befindlichen Verlängerung 151 ist ein Ausrichtelement 152 über eine Keilverbindung oder in sonstiger Weise drehfest, jedoch axial verschiebbar angeordnet Zur Betätigung des Ausrichtelementes 152 ist dasselbe mit einem Hebe! 153 versehen, der mit einem durch ein Strömungsmittel zu verstellenden Betätigungsorgan 154 verbunden ist, das das Ausrichtelement 152 über den Hebel 153 über einen Winkel von 90° verschwenken kann. Das Ausrichtelement 152 und das Betätigungsorgan 154 dienen dazu, Verdrehungen der jeweiligen Stange 144 zu verhindern. Es ist jedoch eine Bewegbarkeit über einen begrenzten Winkel zwischen einer Verriegeiungs- und einer Freigabeposition der Stangen 144 vorgesehen. In der Verriegelungsposition liegen die T-förmigen Köpfe 143 quer zu den Schlitzen 141 bzw. 142. wodurch die Bewegbarkeit des Aufsatzes 131 nach oben 3u begrenzt wird. In der Freigabeposition sind die Stangen 144 um 90° verdreht so daß ihre Köpfe 143 mit den Schlitzen 141, 142 ausgerichtet sind und dementsprechend der Aufsatz 131 mit Hilfe des Ringes von der Kappe 133 abgehoben werden kann.

Wenn der Aufsatz 131 auf die Kappe 133 aufgesetzt worden ist kann er mit den in der Zeichnung dargestellten Mechanismen in vertikaler Richtung genau auf die Höhe eingestellt werden, die für die jeweils benutzte Walzgut-Führung zweckmäßig ist Diese Einstellung erfolgt mittels dos Motors 150, indem die als Niederhalter dienenden Standen 144 angehoben oder abgesenkt werden. Die Hubzylinder 137 dienen zum Abstützen des gesamten Gewichtes des Aufsatzes 131 und der diesem zugehörigen Tei'e und zum Andrücken des Aufsalzes 131 gegen die qUSrgesfellten T-förmigen Köpfe 143 der Niederhalter-Wenn der zur Anbringung des oberen Zwischenstükkes und der oberen Führung für das Walzgut vorgesehene Aufsatz 131 abgenommen werden soll, wird zunächst der Fluiddruck in den Hubzylindern 137 abgebaut, wodurch der Druck gegen die Köpfe 143 der Stangen 144 aufgehoben wird, so daß diese Köpfe vom Betätigungsorgan 154 um 90° verdreht werden können, damit sie zu den Schlitzen 141 bzw. 142 ausgerichtet sind. Nun kann der Aufsatz 131 an seinem Ring 136 erfaßt und einfach senkrecht aus der Kappe 133 hochgezogen werden, um den erwünschten Teileaustausch durchzurühren.

Die beschriebene Ausführungsform ermöglicht eine schnelle und einfache Handhabung und führt zu einer erheblichen Beschleunigung der mit dem Abnehmen und Ersetzen des Aufsatzes 131 verbundenen Arbeitsgänge. Einer der sich im Betrieb ergebenden Vorteile der beschriebenen Niederhalter Hegt darin, daß jegliches Spiel ausgeschaltet ist. Da der Aufsatz 131 im Betrieb ständig unter αε·η in den Hubzylindern 137 herrschenden Fluiddruck gegen die Köpfe 143 der Niederhalter nach oben gedrückt wird, ist jegliches Spiel des Aufsatzes 131 im Betrieb ausgeschlossen, das eine verstärkte Stoßbelastung der Anordnung hervorrufen könnte.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Rohrschrägwalzgerüst zum Lochen von Rohlingen und zum Glätten nahtloser Rohre, mit einander gegenüberliegenden Arbeitswalzen und mit oberen und unteren auswechselbaren Führungen für das Walzgut, die lösbar an auswechselbaren Zwischenstücken angebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen des Walzgerüstes eine Kappe (133) aufweist, an der auswechselbar ein Aufsatz (131) als Halterung für das obere Zwischenstück und die obere Führung anbringbar ist, daß der Aufsatz mit seitlichen Flanschen (134,135) versehen ist, durch weiche sich nach unten in der Kappe verschiebbar geführte einstellbare Niederhalter erstrecken, die mit dem Aufsatz (131) gesteuert lösbar in Eingriff bringbar sind, und daß der Aufsatz (131) gegen die Niederhalter hochdrückbar ist.

Z Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da& die Flansche (134, 135) schlitzartige Öffnungen (vil, 142) enthalten und daß die Niederhalter mit T-förmigen Köpfen (143) versehene drehbare und in den schlitzartigen öffnungen aufnehmbare Stangen (144) aufweisen, die in einer ersten Darstellung einen freien Durchgang des Aufsatzes (131) ermöglichen und in einer zweiten Drehstellung den Aufsatz (131) blockieren.

3. Walzgerüst nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stangen (144) durch Betätigungsorgane (152,153,154) drehbar sind.

4. Walzgerüst nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stangen (144) mit Gewindespindeln (145) verbunden sind, die vertikal verschiebbar in der Kappe (133) geführt uwd von den Betätigungsorganen (152, 153, 154) gegen Vl. drehen sicherbar sind, und daß die vertikale Lage der Gewindespindeln (145) über mit Innengewinde versehene, an der Kappe (133) gelagerte Schneckenräder (146) einstellbar ist.

5. Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Hochdrücken des Aufsatzes (131) eine Vielzahl von der Kappe (133) oder an dem Aufsatz (131) befestigten Hubzylindern (137) vorgesehen ist.