DE2756992C2 - Vorrichtung zur Kondensation von Schwefeldampf und Abscheidung von Schwefeltröpfchen - Google Patents
Vorrichtung zur Kondensation von Schwefeldampf und Abscheidung von SchwefeltröpfchenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kondensation von Schwefeldampf und Abscheidung von
Schwefeltröpfchen aus einem Gasstrom, vorzugsweise aus dem Reaktionsgasstrom eines Claus-Kontaktes,
bestehend aus einem Gehäuse, einem im Gehäuse zwischen Rohrboden angeordneten Rohrbündel, Stutzen
am Gehäuse für die Zu- und Abführung eines das Rohrbündel umströmenden Kühlmittels und je einem
Eintritts- und Austrittsstutzens für den Gasstrom an dem Gehäuse an- bzw. abströmseitig des Rohrbündels.
2 H2S + SO2- 3/n Sn + 2 H2O + 35,7 Kcal
entsteht ein schwefeldampfhaltiges Reaktionsgas von beispielsweise 220 bis 32O°C, das zwecks Abscheidung
des gebildeten Schwefels abgekühlt werden muß. Bisher erfolgt die Abkühlung des Reaktionsgasstromes auf die
Kondensationstemperatur des dampfförmigen Schwefels, d. h. auf etwa 130 bis 160° C, in einem indirekt
gekühlten Schwefelkondensator. In diesem Kondensator fällt bereits ein Teil des kondensierten Schwefels in
flüssiger Form an. Ein weiterer Teil verläßt den Schwefelkondensator in Form feiner Tröpfchen mit
dem Gasstrom, so daß ein separater Abscheider nachgeschaltet ist, in dem die Schwefeltröpfchen aus
dem Reaktionsgasstrom abgeschieden werden. Da der Schwefel bei der Abkühlung des Reaktionsgasstromes
unter den Taupunkt eine gewisse Zeit für die Bildung und das Wachstum der Tröpfchen braucht, ergab sich
durch die von dem Kondensator getrennte Anordnung des Abscheiders eine verlängerte Zeitdauer zwischen
Abkühlung und Abscheidung und damit die Möglichkeit der Bildung für die Abscheidung geeignet großer
Schwefeltröpfchen. Da sowohl im Schwefelkondensator wie auch im Abscheider flüssiger Schwefel anfällt,
waren getrennte Leitungen erforderlich, die den flüssigen Schwefel zum Schwefelsammelbehälter leiteten
und dort syphonartig eingetaucht waren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den apparativen Aufwand für die Abscheidung von elementarem
Schwefel aus einem schwefelhaltigen Gasstrom, insbesondere dem Reaktionsgas einer Claus-Kontaktstufe,
ohne Beeinträchtigung des Schwefelabschei dungsgrades zu verringern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei der eingangs genannten Vorrichtung dadurch gelöst daß in
dem Gehäuse zwischen dem gasaustrittsseitigen Rohr boden des Rohrbündels und dem Gasaustrittsstutzen ein
von dem Gasstrom durchströmtes Abscheideaggregat und am Gehäuseboden an- und abströmseitig des
Abscheideaggregats Ablauföffnungen für den vor bzw. in und hinter dem Abscheideaggregat abgeschiedenen
Schwefel angeordnet sind. Es hat sich gezeigt, daß trotz des zwangsläufig kurzen Gasweges zwischen Kühler
und dem Abscheideaggregat insgesamt eine der Gastemperatur entsprechene Auskondensation und
Abscheidung des Schwefels erreicht wird. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung werden die Kosten für
einen separaten Abscheider, die insbesondere durch das Abscheidergehäuse, Gerüst, Fundamente, die Isolation
des Abscheiders und die Montage bedingt sind, entweder verringert oder ganz vermieden. Durch die
anströmseitige Ablauföffnung wird der Schwefel abgezogen, der sich infolge der Abkühlung unter den
Taupunkt spontan in flüssiger Form bildet Durch die abströmseitige Aolauföffnung läuft der im Abscheideaggregat
niedergeschlagene Schwefel ab.
Vorzugsweise nimmt das Abscheideaggregat nur einen Teil des Gehäusequerschnitts senkrecht zur
Gasströmungsrichtung ein und ist der übrige Teil des Gehäusequerschnitts durch eine gasdichte Wandung
abgesperrt Das Abscheideaggregat hat zweckmäßigerweise einen viereckigen z. B. quadratischen Anströmquerschnitt,
das Gehäuse dagegen im allgemeinen einen runden, vorzugsweise kreisförmigen Querschnitt Die
gasdichte Trennwand sperrt den Gasweg zwischen dem Abscheideaggregat und dem Gehäusemantel ab. so daß
das mit feinen Schwefeltröpfchen beladene C as deii Weg durch das Abscheideaggregat nehmen muß.
Nach der bevorzugten AusfUhrungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist vorgesehen, daß die beiden Ablauföffnungen in einen durch eine Verlängerung
der Trennand unterteilten, am Boden geschlossenen Stutzen münden, dieser Stutzen abströmseitig der
Trennwand eine Schwefelüberlauföffnung aufweist, die Trennwandverlängerung mit Abstand oberhalb des
Stutzenbodens endet und die Schwefelüberlauföffnung in
einer solchen Höhe über der Unerkante der Trennwandverlängerung angeordnet ist, daß der dieser Höhe
entsprechende hydrostatische Druck des flüssigen Schwefels wenigstens gleich dem maximalen Gasdruckabfall
am Abscheideaggregat ist Der Apparat wird hierdurch vereinfacht und verbilligt weil der vor und
hinter dem Abscheideaggregat anfallende flüssige Schwefel durch denselben Stutzen abläuft und dieselbe
Überlauföffnung abgezogen wird. Die erfindungsgemä-Be
Vorrichtung erfordert somit nur eine beheizte Schwefelleitung zum Schwefel-Sammelbehälter gegenüber
zwei Leitungen bei getrenntem Kondensator und Abscheider. Dadurch, daß die SchwefelUberlauföffnung
in solcher Höhe über der Unterkante der Trennwand-Verlängerung angeordnet ist daß cHr dieser Höhe
entsprechende hydrostatische Druck des flüssigen Schwefels wenigstens gleich dem maximalen Gasdruckabfall
am Abscheideaggregat ist. wird gewährleistet daß die Gasräume im Strtzen beiderseits der Trennwandverlängerung
ständig durch eine Säule aus flüssigem Schwefel getrennt sind. Das mit Schwefeltröpfchen
beladene Reaktionsgas kann somit nicht durch den Stutzen als By-pass zum Austrittsstutzen
gelangen, sondern muß das Abscheideaggregat passieren. Da der Druckabfall am Abscheideaggregat variabel
ist z. B. von der Gasströmungsgeschwindigkeit und der Schwefelbeladung des Aggregats abhängt ist für die
Höhe der Schwefelüberlauföffnung über der Unterkante
der Trennwandverlängerung der überhaupt mögliche maximale Gasdruckabfali maßgebend. Da nicht nur der
Schwefelsammelstutzen, sondern auch die zum Schwefelsammelbehälter führende Leitung zwecks Beheizung
mit einem Heizmaterial versehen sein muß, ergibt sich durch die Zusammenführung des an- und abströmseitig
des Abscheideaggregcts anfallenden flüssigen Schwefels in einem Stutzen und in einer Leitung eine
kostengünstige Lösung.
Weiterhin ist vorzugsweie vorgesehen, daß auf der Oberseite des Gehäuses oberhalb des Abseheideaggregats
ein der Dimensionierung des Abscheideaggregats entsprechender Öffnungsstutzen ausgebildet ist und das
Abscheideaggregat und gegebenenfalls wenigstens ein Teil der Trennwand an einem den Öffnungsstutzen
verschließenden Deckel aufgehängt sind. Durch diese Konstruktion können das Abscheideaggregat und
gegebenenfalls Teile der Trennwand bzw. die in den Stutzen reichende Trennwandverlängerung aus dem
Gehäuse gezogen und gewartet oder ausgetauscht werden. Zweckmäßigerweise ist die Trennwand mit
dem Abscheideaggregat im wesentlichen senkrecht zu den Rohren des Rohrbündels angeordnet Vorzugsweise
besteht das Abscheideaggregat anströmseitig aus einer Schicht Drahtgestrick und abströmseitig aus einer
Blechlamellenschicht Die Drahtgestrickschicht dient der Agglomerierung feiner Tröpfchen zu größeren
abscheidefähigen Tröpfchen; die Blechlamellenschicht sorgt für die Abscheidung der Schwefeltröpfchen aus
dem hindurchströmenden Gas.
Da in einer Claus-Anlage der Gasstrom <m allgemeinen mehrere Kontaktstufen durchströmt sind auch
mehrere erfindungsgemäße Kondensator-Absche'der erforderlich. Hierbei können die Schwefelüberlauföffnung
de. Stutzens und Schwefelüberlauföffnungen weiterer erfindungsgemäßer Kondensator-Abscheider
an eine gemeinsame Schwefel Sammelleitung angeschlossen sein, die syphonartig mit einem Schwefel-Sammelbehälter
verbunden ist Es erübrigt sich somit für jeden Kondensator-Abscheider eine eigene, beheute
Schwefelleitung zum Sammelbehälter zu führen. Es genügt eine Sammelleitung, an die die Oberlauföffnungen
aller Kondensator-Abscheider angeschlossen sind.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher beschrieben, in der ein Querschnitt
einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch dargestellt ist
Nach der Zeichnung ist in einem Behälter 1 ein Eintrittsstuzen 5 für das schwefelhaltige Gas und ein
Austrittsstutzen 6 für das vom Elementarschwefel befreite Gas vorgesehen. Im vorderen Teil des
Behälters befindet sich ein Rohrbündelwärmeaustauscher 3, der durch den Stutzen 4 mit einem Kühlmittel,
beispielsweise Kesselspeisewasser beaufschlagt wird. Über den Stutzen 4* entweicht der erzeugte Dampf. Als
Kühlmittel kann selbstverständlich auch kaltes Reaktionsgas oder Kesselspeisewasser zwecks Aufheizung
eingesetzt werden. Abströmseitig des Rohrbündels 3 ist auf der Oberseite 1* des Behälters 1 ein Stutzen 13
angeordnet, der mit einem Deckel 14 verschlossen ist An dem Deckel ist ein Abscheideaggregat 7 aufgehängt
das aus einer Drahtge.itnckschicht 7' und einer
abs'röi istitig befindlichen Blechlamellenschicht 7*
besteht Das Abscheideaggregat 7 ist von einer Wandung 10 umrahmt die den Gasdurchtritt zwischen
dem Gehäuse 1 und dem Abscheideaggregat absperrt
Am Gehäuseboden 1' ist unter dem Aggregat 7 ein
Stutzen 11 angeflanscht Die Trennwand 10 ist in diesen
Stuuen hinein verlängert, so daß sich beiderseits der
Trennwand 10 Ablauföffnungen 8 bzw. 9 für den flüssigen Schwefel ergeben. Die Trennwandvirlangerung
10* endet ein Stück über dem Boden 11' des Stutzens 11. Auf der Abströmseite der Trennwandverlängerung
10*, d. h. auf der Seite, die mit der Abströmseite des Aggregats 7 verbunden ist befindet
sich eine SchwefelUberlauföffnung, durch die der in dem Gehäuse 1 angesammelte Schwefel ablaufen kann. Beim
Betrieb stellt sich am Abscheideaggregat 7 ein Druckabfall ein. der die Niveaudifferenz des Schwefels
beiderseits der Trennwandverlängerung 10* bestimmt. Die öffnung 12 befindet sich so hoch über der
Unterkante der Trennwandverlängening 10*, daß das Schwefelniveau auf der Anströmseite der Trennwandverlängerung
10* auch bei dem maximal möglichen Druckabfall am Aggregat 7 nicht unter die Unterkante
der Trennwandverlängerung 10* gedrückt wird. So wird vermieden, daß Reaktionsgas unter Umgehung des
Aggregats 7 zum Austrittsstutzen 6 gelangt. Der Gehäuseboden 1 * wie auch der Stutzen 11 sind mit einer
Ummantelung 15 versehen, die mit Dampf beheizt werden kann, um den abgeschiedenen Schwefel flüssig
zu halten. Auch die ν m der Überlauföffnung 12 abführende Schwefelleit' ng muß beheizbar sein.
Beim Betrieb wird das durch Stutzen 5 mit z. B. 3000C
eintretende Reaktionsgas aus einer Claus-Kontaktstufe in dem Rohrbündel 3 auf beispielsweise 160° C
abgekühlt, wobei der Schwefel-Taupunkt unterschritter und ein Teil des Elementarschwefels verflüssigt wird
Dieser flüssige Schwefel scheidet sich bereits vor Eintritt des Gasstroms in das Abscheideaggregat 7 am
Boden des Gehäuses ab und fließt durch Ablauföffnung 8 in den Stutzen U. Der Gasstrom passiert dann da;
Abscheideaggregat 7, in dem weiterer Schwefe agglomeriert und abgeschieden wird. Dieser Schwefe
ίο sammelt sich am Boden 1* des Gehäuses abströmseitig
des Aggregats 7 und fließt durch Ablauföffnung S ebenfalls in den Stutzen 11. Das Reaktionsgas verläßt
den Kondensator-Abscheider durch Stutzen 6. In derr Stutzen 11 stellt sich eine dem Druckabfall an Aggregal
π 7 entsprechende Niveaudifferenz des Schwefels beiderseits
der Trennwandverlängerung 10* ein. Der in der Stutzen 11 einfließende flüssige Schwefel wird durch die
Überlauföffnung 12 abgezogen.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Kondensation von Schwefeldampf und Abscheidung von Schwefeltröpfchen aus
einem Gasstrom, vorzugsweise aus einem Reaktionsgasstrom eines Claus-Kontaktes, bestehend aus
einem Gehäuse, einem in dem Gehäuse zwischen Rohrboden angeordneten Rohrbündel, Stutzen am
Gehäuse für die Zu- und Abführung eines das Rohrbündel umströmenden Kühlmittels und je to
einem Eintritts- und Austrittsstutzen für den Gasstrom an dem Gehäuse an- bzw. abströmseitig
des Rohrbündels, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (1) zwischen dem
gasaustrittsseitigen Rohrboden (2) des Rohrbündels '5
(3) und dem Gasaustrittsstutzens (6) ein von dem Gasstrom durchströmtes Abscheideaggregat (7) und
am Gehäuseboden (1*) an- und abströmseitig des Abscheideaggregats (7) Ablauföffnungen (8 bzw. 9)
für den vor bzw. in und hinter dem Abscheideaggregat (7) abgeschiedenen Schwefel angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Abscheideaggregat (7) einen Teil
des Gehäusequerschnitts senkrecht zur Gasströmungsrichtung einnimmt und der übrige Teil des
Gehäusequerschnitts durch eine gasdichte Wandung (10) abgesperrt ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ablauföffnungen (8,
9) in einen durch eine Verlängerung (1(H) der Trennwand (10) unterteilten, am Boden geschlossenen
Stutzen [H) münden, dieser Stutzen (11)
abströmseitig der Trennwand '1O) eine Schwefelüberlauföffnung (12) hat, die Trennwandverlängerung
(10*) mit Abstand oberhalb r'-is Stutzenbodens
(11*) endet und die Schwefelüberlauföffnung (12) in
einer solchen Höhe über der Unterkante der Trennwandverlängerung (10*) angeordnet ist, daß
der dieser Höhe entsprechende hydrostatische Druck des flüssigen Schwefels wenigstens gleich
dem maximalen Gasdruckabfall am Abscheideaggregat (7) ist
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberseite (I6)
des Gehäuses (1) oberhalb des Abscheideaggregats (7) ein der Größe des Abscheideaggregats entsprechender
Öffnungsstutzen (13) ausgebildet ist und das Abscheideaggregat (7) und gegebenenfalls wenigstens
ein Teil der Trennand (10) an einem den Öffnungsstutzen (13) verschließenden Deckel (14)
aufgehängt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (10)
mit dem Abscheideaggregat (7) im wesentlichen senkrecht zu den Rohren des Rohrbündels (3)
angeordnet ist
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß das Abscheideaggregat
(7) anströmseitig aus einer Schicht Drahtgestrick (7') und abströmseitig aus einer Biechlamellenschicht
(7») besteht
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß die Schwefelüberlauföffnung
(12) des Stutzens (11) und die Schwefelüberlauföffnung weiterer gleichartiger Vorrichtungen an
eine gemeinsame Schwefelsammelleitung angeschlossen sind, die syphonartig mit einem Schwefelsammelbehälter
verbunden ist
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