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Tapezierverfahren
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen von Papiertaneten
an Wänden und Decken sowie eine Vorrichtung hierzu.
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Bei dem üblichen bekannten Tapezierverfahren wird auf die Rückseite
der Tapete Kleister aufgetragen, dessen Wasseranteil die Tapete durchfeuchtet. Die
so mit Kleister beschichtete durchfeuchtete Tapete wird sodann auf der zu tapezierenden
trockenen Fläche aufgebracht. Das Durchfeuchten der Tapete ist notwendig, um ein
Glattspannen der Papiertapeten an der Wand zu erzielen. Das bekannte Verfahren ist
daher als äuBerst zweckmäßig anzusehen, da es das Aufbringen der wasserhaltigen
Kleisterschicht verbindet mit diesem notwendigen Durchfeuchten der Papiertapeten.
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Nachteilig macht sich lediglich bei diesem der Stand der Technik zugehörenden
Tapezierverfahren bemerkbar,
daß durch das Aufbringen der Kleisterschicht
auf den Tapeten sehr leicht eine Verschmutzung der Schauseite der Tapeten erfolgt
und auch daß zum Aufbringen der Ileisterschicht besondere Tapeziertische vorhanden
sen bussen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu vermeiden,
also ein Tapezierverfahren anzugeben, bei dem die Gefahr einer Verschrutzung der
Tapeten durch Kleister vermieden wird und auf die Verwendung eines sperrigen Tapeziertisches
verzichtet werden kann.
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Erreicht wird dies in erfindungsgemäßer weise dadurch, daß die Tapeten
mit Wasser durchfeuchtet und in feuchtem Zustand in eine auf der zu tapezierenden
Fläche aufgebrachten Vleisterschicht eingelegt werden.
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Nicht mehr also wie bei dem bekannten Verfahren wird die Durchfeuchtung
der Tapeten mit dem wasserhaltigen Kleister vorgenommen, sondern lediglich mit Wasser.
Eine Verschmutzung, durch Kleister ist daher bei diesem hrbeitsvorgang nicht möglich.
Der Kleister wird nunmehr direkt auf der zu tapezierenden Fläche aufgetragen, was
unschwer mittels Bürste oder Rolle möglich ist. In diese aufgetragene Kleisterschicht
werden sodann die durchfeuchteten Tapeten eingelegt. Das Ausrichten der Tapeten
ist durch, daß sowohl die Tapeten wie auch die zu tapezierende Flache feucht sind,
im Gegensatz zu dem bekannten Tapezierverfahren, unschwer möglich. Da das Durchfeuchten
der Tapeten mit Wasser vollständiger und gleichmäßiger erfolgen kann, werden sich
derart aufgebrachte Tapeten auch vollkommen gleichmäßig spannen, so daß eine glatte
tapezierte Fläche entsteht mit unverzogenen Tapetenmustern.
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Der scheinbare Riickschritt, daß das Durchfeuchten der Ta»eten getrennt
wird von dem Auftragen des Kleister, wird bei weitem durch die beschriebenen Vorteile
aufge-
hoben , aber auch dadurch, daß nunmehr auf das sperrige Arbeitsgerät,
den Tapeziertisch, erzichtet werden kann. Bei lose aufgewickelten Tapeterrollen
genügt ein Einweichen der Tapeten in einem Wasserbad. Da die Tapetenrollen jedoch
in aller Regel sehr dicht aufgewickelt sind, empfiehlt sich die Verwendung einer
einfachen Vorriclntung, die nach der Erfindung gekennzeichnet ist durch eie Wanne
mit einer die Normbreite von Tapeten geringfügig überschreitenden Breite, mit einer
zweimal den Durchmesser handelsüblicher Tapetenrollen übersteigenden Länge und einer
etwa diesem Durchmesser entsnrechenden Tiefe in die mittig, die Länge der Wanne
halbierend. mit geringfügigem Abstand vom Boden ein Niederhaltestab eingefügt ist
und in deren Oberkante zwei Paar Ausnehmungen zum Einsetzen einer Abroll- und einer
Aufrollwelle axparallel zum Niederhaltestab vorgesehen sind.
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tach der Erfindung .ird die angelieferte trockene Tapetenrolle auf
eine Abrollzzelle gesteckt, die sodann in Ausnehmungen der Wanne eingelegt wird.
Die Tapete Wird dann unter den Niederhaltestab hindurchgeführt und an der Aufrollwelle,
die ebenfalls in die Ausnehmungen eingesetzt wird, befestigt. Sodann wird die Wanne
soweit mit Wasser gefüllt, daß die Rollen gerade nicht benetzt werden und danach
die Tapete von der Abrollwelle ab und auf die Aufrollowelle aufgerollt. Durch die
exakte Führung der beiden Wellen wird die Tapetenrolle auf der Aufrollweile wieder
sehr exakt aufgerollt, so daß ein Abrollen der Tapete von diesem Wickel auf die
zu tapezierende Fläche ohne Schsicrigkeiten möglich ist. Während des Durchlaufs
der Tapete durch das in der Wanne befindliche Wasser nimmt sie genügend Feuchtigkeit
auf, so daE sie vollkommen durchfeuchtet ist. Ein Aufschwirnen der Tapete wird bei
dem Abrollvorgang durch den Niederhaltestab verhindert. Zu bemerken ist, daß die
Tapete bei dem Aufwickelvorgang auch so aufgewikkelt werden kann, daß nunmehr die
Rückseite der Tapete
außen liegt, so da? sie unschwer auf der zu
tapezierenden Fläche abgerollt werden kann.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich auch noch ein seitlicher
Schnitt während des Abrollvorganges dadurch erzielen, daß zwischen eingesctzter
Abrollwelle und Niederhaltestab parallel zum Niederhaltestab eine Gleitschiene angeordnet
ist und daß auf der Gleitschiene ein Schiebebock, an dem ein Schneidmesser befestigt
ist, verschieb- und feststellbar gelagert ist. Das an dem Schiebebock angebrachte
Schneidmesser schneidet hierbei exakt die Tapete Ins durch. Diescr exakte Schnitt
ist insbesondere bei Mustertapeten sehr wichtig.
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Bewährt hat es sich, daß die beiden Wellen aus Rohren gebildet sind,
die mit einen nahezu über die gesamte Länge reichenden Schlitz verschen sind. Die
gleichförrnige Ausführung der Wellen ist zweckmäßig für die rationelle Herstellung.
Der Schlitz allerdings wird lediglich in der Aufwickelwelle benötigt, um den Anfang
der Tapete in einfachster Weise auf der Welle festlegen zu können. Sinseitig erhalten
die Wellen zweckmäßigerweise noch ein Schraubgewinde oder eine sonstige Möglichkeit
zum Befestigen einer Handkurbel.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach
der ErfindunG schematisch dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt
durch die Vorrichtung und Fig. 2 eine Draufsicht.
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In der Oberkante einer Wanne 1 sind Ausnehmungen 2 vorgesehen, in
die Wellen 3, LL und zwar eine Abrollwelle 3 und eine Aufrollwellee 11 einzulegen
sind. In der Wanne 1, mi.t geringem Abstand von deren Boden, ist ein Niederhaltestab
5 angebracht. Zwischen diesem Niederhaltestab 5 und der
Abroliwelle
3 befindet sich eine Gleitschiene 6 mit einem darauf verschieb- und mittels einer
Stellmutter 8 feststellbarcn Schiebebock 7. An de Schiebebock 7 angeordnet ist ein
Schneidmesser 9. An der Aufwickelwelle 4 letztlich ist noch eine Handkurbel 10 vorgesehen.
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In Fig. 1 sind gestrichelt bzw. strichpunktiert Tapetenrollen 11 eingezeichnet.
Die angelieferte trockene Tapetenrolle 11 wird auf d3e hbrollwelle 3 aufgesteckt,
der Anfang der Tapetenrolle 11 unter dem Niederhaltestab 5 hindurchgeführt und an
der Aufrollwelle 4 durch tinstekken in den Schlitz 12 befestigt. Durch Drehen der
Handkurbel 10 wird nunmehr die Tapete von der Abrollwelle 3 auf die Aufrollwelle
4 aufgerollt und hierbei durch das in der Wanne befindliche Wasser 13 hindurchgezogen.
Hierbei wird sie nicht nur vollkommen durchfeuchtet, wobei die Durchfeuchtung durch
die Schnelligkeit des Aufwickelvorganges gesteuert werden kann, sondern sie wird
auch exakt wieder auf die Aufrollwelle s aufgerollt. Bei dem Wickelvorgang kann
die Tapete seitlich durch das Schneidmesser 9 beschnitten werden. Hierzu wird der
Schiebebock 7 in die getünschte Lage gebracht und durch die Feststellschraube 8
festgestellt.
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L e e r s e i t e