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Verfahren zur Verbesserung der Haftung
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von Urethanlacken auf (Meth)Acrylatfolien Patentansprüche: Seite
2 Beschreibung: Seite 3 bis 23
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Verbesserung der Haftung von reaktiven Lacken auf Isocyanatbasis auf trägerfreien
oder trägerhaltigen Folien auf der Basis von (Meth)Acrylatcopolymeren.
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Es ist bekannt, mit Hilfe von Lackierungen die Eigenschaften von Kunststoffen
zu verbessern. Durch diese Lackierung sollen die nachstehend genannten Effekte einzeln
oder in Kombination erzielt werden: Der Kunststoff soll einen farbigen Lacküberzug
erhalten.
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Die Chemikalienbeständigkeit der Kunststoffoberfläche soll erhöht
werden.
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Die Härte der Oberfläche soll heraufgesetzt und damit die Kratzempfindlichkeit
vermindert werden.
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Die Abriebfestigkeit soll verbessert werden.
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Die elektrostatische Aufladung soll herabgesetzt werden.
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Das Anstrichmittel soll das Aus schwitzen von Weichmachern und das
Gasen von Kunststoffen verhindern.
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Je nach der erwünschten Beeinflussung der Kunststoffoberfläche erfolgt
die Wahl des Lacküberzuges und seines Aufbaus.
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Voraussetzung ist jedoch, daß der Lack auf der Kunststoffoberfläche
eine für die Anwendungszwecke ausreichende und den Erfordernissen der Anwendung
entsprechende Haftung aufweist. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
die
Haftung von reaktiven Lacken auf Isocyanatbasis, also sogenannten Urethanlacken,
auf Kunststoffsubstraten zu verbessern, wobei die Kunststoffsubstrate auf der Basis
von Acrylat- und/oder Methacrylatcopolymeren bestehen.
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Die Verbesserung der Haftung ist entsprechend dem Stand der Technik
bereits durch verschiedene Behandlungsverfahren angestrebt worden. Diesen Verfahren
ist gemeinsam, daß die fertige Oberfläche des Kunststoffes entweder mechanisch aufgerauht
oder chemisch aktiviert wird. Die Aufrauhung kann durch Schleifmittel erfolgen und
geschieht durch Schmirgeln, Trommeln, Sandstrahlen oder Schleifen. Dabei wird auch
ein etwa auf der Oberfläche von der Verformung her zurückgebliebenes Trennmittel
entfernt.
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Es ist auch möglich, die Oberfläche durch ein den Kunststoff lösendes
oder anquellendes Lösungsmittel zu behandeln. Auch hier wird etwa zurückgebliebenes
Trennmittel und/oder auf der Oberfläche befindlicher Weichmacher entfernt und nach
Abdunsten des Lösungsmittels eine gewisse Rauhigkeit der Oberfläche erzielt. Dabei
kann Lösungsmittel in der Oberfläche des Kunststoffes zurückbleiben, welches in
Verbindung mit dem Lösungsmittel des Lackes für eine bessere Verankerung in der
Grenzfläche sorgt.
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Die Oberfläche kann auch chemisch durch Bildung von Haftzentren aktiviert
werden. So ist es bekannt, die Polarität der Oberfläche durch eine leichte Oxidation
zu erhöhen, indem man die Oberfläche kurzzeitig der Einwirkung einer heißen oxidierenden
Flamme unterwirft. Ein ähnlicher Effekt kann durch Einwirkung eines Oxidationsmittels
erhalten werden.
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Man verwendet hierzu z.B. Schwefelsäurelösungen von Alkalichromaten.
Es ist ferner möglich, die Oberfläche einer Coronaentladung auszusetzen oder sie
mit energiereicher, insbesondere kurzwelliger Strahlung zu behandeln.
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Diese Maßnahmen können einzeln oder in Kombination miteinander angewendet
werden. Diesen Verfahren ist als Nachteil gemeinsam, daß zunächst der Formkörper
hergestellt und dann in der vorgenannten Weise in einem zweiten Arbeitsgang behandelt
werden muß, bevor der Lack aufgebracht werden kann.
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Ein weiterer Nachteil dieser Behandlungsverfahren besteht darin, daß
trotz Vorbehandlung die erzielte Haftverbesserung nicht in allen Fällen ausreicht
So wird insbesondere bei Einwirkung von Wasser oder Wasserdampf beobachtet, daß
sich der Lacküberzug ganz oder teilweise ablöst. Dies zeigt sich entweder in einem
vollständigen Ablösen der Lackschicht durch Bildung von einzelnen Blasen oder durch
das Auftreten von Trübungen. Derartige Vorbehandlungsverfahren sind deshalb insbesondere
dann unzureichend, wenn die lackierte
Kunststofformkörperoberfläche
der Einwirkung feuchter Luft ausgesetzt wird. Derartige lackierte Kunststofformkörper
sind deshalb in der Regel nicht bewitterungsbeständig.
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Bei manchem Kunststoff ist für eine primäre Haftung eine solche Vorbehandlung
nicht erforderlich. So haften beispielsweise Polyurethanlacke auf Acrylatformkörpern,
jedoch zeigt sich auch in diesem Fall eine ungenügende Bewitterungsbeständigkeit,
weil unter Einfluß von Wasser oder Wasserdampf diese primäre Haftung nicht ausreicht.
Eine eingehende Schilderung dieser Problematik findet sich z.B. in "Plaste und Kautschuk",
21, 1974, Seiten 132 ff. und in der Zeitschrift "Farbe und Lack", Bd. 77, 1971,
Nr. 7. Seiten 691 bis 693.
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Für die Beschichtung von Werkstoffen, insbesondere Holzwerkstoffen
verwendet man in zunehmendem Maße trägerfreie oder trägerhaltige Folien auf der
Basis von Acrylat- und/oder Methacrylatcopolymeren. Da die Oberflächen von mit solchen
Folien vergüteten Holzwerkstoffplatten die bekannte Kratzempfindlichkeit zeigen,
hat es nicht an Versuchen gefehlt, die Folien vor oder nach dem Aufbringen auf derartige
Werkstoffe mit einer Lackschicht, insbesondere auf Isocyanatbasis, zu vergüten.
Die Probleme der Haftungsschwierigkeiten treten dabei besonders dann auf, wenn diese
Produkte im Außeneinsatz verwendet werden, d.h. einer Bewitterung standhalten müssen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb insbesondere die Aufgabe
zugrunde, die Haftung von reaktiven Lacken auf Isocyanatbasis auf trägerfreien oder
trägerhaltigen Folien auf der Basis von (Meth)Acrylatcopolymeren so zu verbessern,
daß eine Aktivierung der Oberfläche in einem besonderen Verfahrensschritt vermieden
werden kann und dennoch Bewitterungsfestigkeit erzielt wird.
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Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß dem zur Bildung des Copolymerisates
verwendeten Monomerengemisch Monomere mit funktionellen Gruppen in Mengen von 1
bis 15 Gew.-%, bezogen auf Gesamtmonomere, zugesetzt werden, deren funktionelle
Gruppen zur Reaktion mit den Isocyanaten befähigt sind.
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Das Wesen der Erfindung besteht somit darin, daß in die Copolymeren
bereits bei der Polymerisation Monomere oder Monomerengemische eingebracht werden,
deren reaktive Gruppen auf der Oberfläche der Folie den Verbund und die Haftung
mit dem reaktiven Lack auf Isocyanatbasis bewirken.
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Als Monomere mit reaktionsfähigen Gruppen haben sich besonders solche
Monomere als brauchbar erwiesen, welche Hydroxyl-, Methylol- oder Carboxylgruppen
aufweisen. Weiter geeignet sind Monomere mit Amidgruppen, Aminoalkylgruppen und
Dicarbonsäurehalbestergruppen.
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Beispiele solcher Monomerer mit reaktionsfähigen Gruppen sind Hydroxyalkylacrylat
oder Hydroxyalkylmethacrylat, N-Methylolacrylamid oder N-Methylolmethacrylamid,
Acrylsäure oder Methacrylsäure und Maleinsäure.
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Diese Monomeren werden dem Monomerengemisch zugefügt, welches die
Basis des Copolymeren bildet. Das Acrylat- und/oder Methacrylatcopolymere kann auf
der Basis von Methyl-, Äthyl-, Propyl-, n-Butyl-, Butyl-, Äthylhexyl-, Dodecyl-
oder Stearylacrylat bzw. -methacrylat aufgebaut sein.
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Es hat sich gezeigt, daß bereits ein Zusatz von 1 Gew.-E von Monomeren
mit reaktionsfähigen Gruppen zu den Monomeren oder dem Monomerengemisch, welche
das Basiscopolymere bilden, zur Ausbildung einer ausreichenden Haftung von reaktiven
Lacken auf Isocyanatbasis genügen. Der Gehalt an Monomeren mit reaktionsfähigen
Gruppen kann über diese Menge hinaus bis auf etwa 15 Gew.-% gesteigert werden. Diese
obere Grenze ist nicht dadurch gegeben, daß etwa die Haftung des reaktiven Lackes
auf Isocyanatbasis verschlechtert werden würde, sondern insbesondere dadurch, daß
man die chemischen und mechanischen Eigenschaften des Basiscopolymeren durch Zusatz
größerer Mengen Monomerer mit reaktionsfähigen Gruppen in möglicherweise unerwünschter
Art beeinflussen würde.
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Das die reaktionsfähigen Gruppen aufweisende Copolymerisat liegt dabei
erfindungsgemäß in Form einer trägerfreien selbsttragenden Folie oder in Form einer
trägerhaltigen Folie vor. Bei Verwendung einer trägerhaltigen Folie kann als Trägermaterial
ein Vlies aus Zellulosefasern, z.B.
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Papier, textilen Fasern oder Glasfasern oder ein Gewebe aus textilen
Fäden oder Glasfäden verwendet werden. Verwendet man trägerfreie Folien, sind solche
Folien bevorzugt, die aus einer Lösung oder Dispersion gegossen werden. Extrudierte
Folien eignen sich für die Beschichtung mit reaktiven Lacken auf Isocyanatbasis
weniger, da beim Aufbringen derartiger Lacke die in solchen träger freien Folien
vorhandenen inneren Spannungen ausgeglichen werden und die Folien dann zu einer
Formveränderung neigen.
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Als reaktive Lacke auf Isocyanatbasis kann man die handelsüblichen
reaktiven Lacke verwenden. Derartige Reaktionslacke enthalten in organischer Lösung
zwei- oder mehrwertige Isocyanate und zwei- oder mehrwertige Alkohole. Als Isocyanate
kommen dabei insbesondere Toluylendiisocyanat, 4,4-Diphenyldiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat,
Isophorondiisocyanat, niedermolekulare Umsetzungsprodukte aus Toluylendiisocyanat
und mehrwertigen Alkoholen oder aus llexamethylendiisocyanat und Wasser in Frage.
Als Polyolkomponente verwendet man meist Glycerin, 1 , 5-Pentandiol, Äthylenglykol,
Polyäthylenglykol, Bisphenol A, Polyäther oder Polyester mit freien Hydroxylgruppen
sowie
Di- oder Polycarbonsäuren, wie Adipinsäure, Terephthalsäure oder Orthophthalsäure.
Geeignet sind auch Copolymerisate mit freien Hydroxyl- oder Carboxylgruppen, wie
z.B. Copolymere aus Estern der Acrylsäure oder Methacrylsäure und Hydroxyalkylestern.
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Wie oben ausgeführt, können die Copolymeren, welche die Monomeren
mit reaktionsfähigen Gruppen einpolymerisiert enthalten und für die Vergütung von
Werkstoffen, insbesondere Holzwerkstoffen bestimmt sind, entweder vor der Vergütung
der Werkstoffplatten oder nach erfolgter Vergütung mit den reaktiven Lacken auf
Isocyanatbasis überzogen werden. Je nach Aufbau des Acrylat- und/oder Methacrylatcopolymeren
haften die Folien auf dem zu vergütenden Werkstoff oder werden unter Verwendung
bekannter Klebmittel auf das zu vergütende Substrat aufgeklebt.
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Die Verfahrensprodukte zeigen eine ausgezeichnete Haftung des Urethanlacks
auf dem die Folie bildenden polymeren Werkstoff. Die Oberflächen sind bedingt durch
den Urethanlack kratzfest und infolge der erfindungsgemäßen Einpolymerisation der
reaktiven Monomeren bewitterungsbeständig. Vergütet man mit derartigen Folien geeignete
Werkstoffplatten, können diese als Fassadenelemente zur Herstellung von Schildern,
wie z.B. Verkehrszeichen, und zur Herstellung von Gartenmöbeln oder anderen der
Bewitterung ausgesetzten Gegenständen verwendet
werden. Von besonderer
Bedeutung ist die Beschichtung von z.B. Edelholzfurnieren im Bootsbau. Weitere Anwendungszwecke
erschließen sich dem Fachmann aus den Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verfahrensprodukte,
insbesondere ihrer Bewitterungsbeständigkeit.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Eigenschaften der erfindungsgemäß
hergestellten Verfahrensprodukte werden in den folgenden Beispielen noch näher erläutert.
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Beispiel 1 A) Herstellung einer Folie aus einem n-Butylacrylat(A)-
und Methylmethacrylat-, Methylacrylat- und n-Butylmethacrylat-und Hydroxyallylmethacrylat
(B) -haltigen Pfropfcopolymerisat in Lösung Ein Gemisch aus 56 Gewichtsteilen Methylenchlorid
und 24 Gewichtsteilen Methanol wird durch Sieden am Rückfluß von gelöstem Sauerstoff
befreit. Darauf werden 36,2 Gewichtsteile n-Butylacrylat, 3,7 Gewichtsteile Hydroxyäthylmethacrylat,
0,08 Gewichtsteile Allylmethacrylat und 0,04 Gewichtsteile Athylenglykoldimethacrylat
zum Lösungsmittelgemisch gegeben; es wird nochmals Stickstoff 1 Stunde durchgeleitet
und dann die Polymerisation mit
0,08 Gewichtsteilen Azodiisobuttersäurenitril
initiiert.
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Es wird bei 6O0C für 6 h unter Stickstoff gerührt, wobei ein Umsatz
von 85 % der Theorie erzielt wird.
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In einer zweiten Stufe werden in Gegenwart des beschriebenen elastomeren
Mischpolymerisates 233,2 Gewichtsteile Methylmethacrylat, 34,5 Gewichtsteile n-Butylmethacrylat,
20,9 Gewichts teile Methoxymethylmethacrylamid, 6,8 Gewichtsteile Methacrylamid,
10,5 Gewichtsteile Hydroxyäthylmethacrylat und 32,9 Gewichtsteile Stearylmethacrylat
in 224 Gewichtsteilen Methylenchlorid und 96 Gewichtsteilen Methanol gelöst. Zunächst
wird wieder durch Sieden am Rückfluß von gelöstem Sauerstoff befreit. Sodann werden
0,72 Gewichtsteile Azodiisobuttersäurenitril zugesetzt und für 12 h bei 6O0C gerührt,
wobei ein Umsatz von 98 % der Theorie erzielt wird.
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Der Staudinger-Index, bestimmt in Chloroform bei 2O0C, beträgt 1,15D100
mVgj . Aus der Lösung wird nach Zusatz von 0,1 Gewichtsteilen p-Toluolsulfonsäure
eine transparente Folie gegossen, die nach Entfernung der Lösungsmittel in einem
Umlufttrockner eine Schichtdicke von 60 mp aufweist.
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B) Beschichtung der gemäß A) erhaltenen Folie mit einer Lösung aus
einem gesättigten hydroxylgruppenhaltigen Polyester und einem Polyisocyanat Es wird
ein Gemisch aus 20 Gewichtsteilen eines Polyesters aus o-Phthalsäure, Äthylenglykol
und Trimethylolpropan mit einer OH-Zahl von 265 und einem Molekulargewicht von 3250,
24 Gewichtsteilen eines durch Umsetzung von 3 Mol Hexamethylendiisocyanat und 1
Mol Wasser erhaltenen Triisocyanates, 79,2 Gewichtsteilen Äthylacetat, 26 Gewichtsteilen
Aceton, 6 Gewichtsteilen Äthylglykolacetat, 3 Gewichtsteilen Nitrocellulose und
0,88 Gewichtsteilen einer 10 %igen Lösung eines Gleitmittels auf Silikonbasis in
n-Hexan hergestellt. Damit wird die gemäß A) hergestellte Folie derart mit Hilfe
eines Schwimmrakels beschichtet, daß nach der Entfernung der Lösungsmittel eine
Lackschicht mit einer Dicke von 10 mp resultiert.
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C) Prüfung der gemäß B) hergestellten zweischichtigen Folie Die gemäß
B) hergestellte zweischichtige Folie wird 2 einem Druck von 15 o mit einem Druck
von 15 kp/cm2 bei 145 C für 8 Minuten unter Verwendung einer Hochdrudkpolyäthylenfolie
und einem verchromten Messingblech auf einem Edelholzfurnier verpreßt. Es resultiert
eine gleichmäßige, fleckenfreie
und glänzende Oberfläche, bei der
die natürliche Porung des Furniers ausgezeichnet wiedergegeben wird. Die als Maß
für die Kratzfestigkeit dieser Oberfläche dienende Schmißhärte nach Oesterle beträgt
1500 p.
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Eine Probe der gemäß B) erhaltenen zweischichtigen Folie wird unter
Verwendung eines Klebers auf Basis eines Gemisches aus einem Vinylacetatcopolymeren
und eines Epoxidharzes auf ein Edelstahlblech mit einem Druck von 25 kp/cm² bei
150°C für 5 Minuten aufgepreßt. An dem beschichteten Blech wird eine Gitterschnittprüfung
nach DIN 53 151 durchgeführt. Es wird ein Gitterschnittkennwert von Gt 0 erreicht,
d.h. die Schnittränder sind vollkommen glatt und kein Teilstück der Folie ist in
sich getrennt worden. Das beschichtete Blech wird weiterhin bei 700C für 5 h und
danach bei 200C für 1 h in destilliertem Wasser aufbewahrt. Nach dem Abtrocknen
der Probe wird wiederum eine Gitterschnittprüfung durchgeführt, wobei ebenfalls
ein Kennwert von Gt 0 erreicht wird. Die Pendelhärte nach König (DIN 53 157) gemessen
an einem beschichteten Blech beträgt vor der oben beschriebenen Behandlung mit Wasser
110 sec und danach 105 sec.
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Beispiel 2 A) Herstellung einer Folie aus einem Äthylacrylat(A)-
und Methylmethacrylat-, Methylacrylat- und n-Butylmethacrylat und Hydroxyäthylmethacrylat(B)-haltigen
Pfropfcopolymerisat in Lösung Es wird verfahren wie im Beispiel 1. In der Rezeptur
von Beispiel 1 wird anstelle von n-Butylacrylat Äthyl- -acrylat eingesetzt.
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Der Staudinger-Index, bestimmt in Chloroform bei 200C, beträgt 1,03
0100 ml/gi Aus der Lösung wird nach Zugabe von 0,1 Gewichtsteilen p-Toluolsulfonsäure
mit einem Gießrakel eine transparente Folie gegossen, die nach Entfernung der Lösungsmittel
eine Schichtdicke von 65 mp aufweist.
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B) Beschichtung der gemäß A) erhaltenen Folie mit einer Lösung aus
einem gesättigten hydroxylgruppenhaltigen Polyacrylat und einem Polyisocyanat Es
wird ein Gemisch aus 70 Gewichtsteilen einer 60 %igen Lösung eines Copolymerisates
aus Methylmethacrylat, n-Butylacrylat und Hydroxy-i-propylacrylat mit einer OH-Zahl
von 135 und einem Molekulargewicht von ca. 4500
in einem Gemisch
von Xylol und n-Butylacetat (Gewichtsverhältnis 9 : 1) und 8 Gewichtsteilen einer
75 %igen Lösung eines durch Umsetzung von 3 Mol Bexamethylendiisocyanat und 1 Mol
Wasser erhaltenen Polyisocyanat in Xylol, 70 Gewichtsteilen Äthylacetat, 20 Gewichtsteilen
Aceton, 24 Gewichtsteilen Äthylglykolacetat, 3,4 Gewichtsteilen Nitrocellulose und
0,6 Gewichtsteilen einer 10 %igen Lösung eines Gleitmittels auf Silikonbasis in
n-Hexan mit Hilfe eines Drahtrakels beschichtet. Nach Entfernung der Lösungsmittel
in einem Umlufttrockner verbleibt eine Lack schicht mit einem Flächengewicht von
11 g/m2.
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C) Prüfung der gemäß B) hergestellten zweischichtigen Folie Die gemäß
B) hergestellte Folie wird unter Verwendung eines mit einem Melamin-Formaldehyd-flarz
getränkten Dekorpapieres und eines Phenol-Formaldehyd-Harz getränkten Natronkraftpapieres
bei 1450C mit 30 kp/cm2 für 8 Minuten über ein Trennpapier auf einer Asbestzementplatte
verpreßt. Es resultiert eine gleichmäßige, fleckenfreie und glänzende Oberfläche.
Die Schmißhärte nach Oesterle beträgt 1200 p.
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Eine Probe der gemäß B) erhaltenen Folie wird gemäß Beispiel 1 auf
ein Edel stahlblech aufgebracht. Die Gitterschnittprüfung
ergibt
einen Kennwert von Gt 0. Das beschichtete Blech wird bei 700C für 5 h und danach
für 1 h in destilliertem Wasser auf bewahrt. Nach dem Abtrocknen der Probe wird
bei der Gitterschnittprüfung ein Kennwert von Gt 0 erreicht. Die Pendelhärte nach
König beträgt vor der oben beschriebenen Behandlung mit Wasser 112 sec und danach
104 sec.
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Beispiel 3 A) Herstellung einer Folie aus einem Methylmethacrylat-,
n-Butylacrylat- und Hydroxyäthylmethacrylat-haltigen Copolymerisat in Lösung Ein
durch Lösungspolymerisation in 142 Gewichtsteilen Methylenchlorid und 58 Gewichtsteilen
Methanol mit 0,17 Gewichtsteilen Azodiisobuttersäurenitril gemäß Beispiel 1 hergestelltes
Copolymerisat aus 62 Gewichtsteilen Methylmethacrylat, 31 Gewichtsteilen n-Butylacrylat
und 3 Gewichtsteilen Hydroxyäthylmethacrylat mit einem Staudinger-Index, bestimmt
in Chloroform bei 2O0C, von 1,34 ElOO ml/g 7wird nach Zugabe von 0,1 Gewichtsteilen
p-Toluolsulfonsäure mit einem Gießrakel zu einer transparenten Folie gegossen, die
nach Entfernung der Lösungsmittel eine Schichtdicke von 60 mp aufweist.
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B) Beschichtung der gemäß A) erhaltenen Folie mit einer Lösung aus
einem gesättigten hydroxylgruppenhaltigen Polyester und einem Polyisocyanat Die
gemäß A) erhaltene Folie wird mit einem Gemisch aus 14,8 Gewichtsteilen einer 60
%igen Lösung eines Polymerisationsproduktes aus 3 Mol Toluylendiisocyanat und 2
Mol Hexamethylendiisocyanat gelöst in n-Butylacetat, 10,0 Gewichtsteilen einer Lösung
eines Polyesters aus i-Phthalsäure, Trimethylolpropan und Äthylglykol mit einer
OH-Zahl von 246 und einem Molekulargewicht von 3200 in 50 Gewichtsteilen Äthylacetat,
10 Gewichtsteilen Aceton, 16 Gewichtsteilen Äthylglykolacetat und 0,5 Gewichtsteilen
einer 10 %igen Lösung eines Gleitmittels auf Silikonbasis in n-Hexan mit Hilfe eines
indirekten Gießrakelauftrages derart beschichtet, daß nach Trocknung eine Lackschicht
mit einem Flächengewicht von 12 g/m2 resultiert.
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C) Prüfung der gemäß B) hergestellten zweischichtigen Folie Die gemäß
B) hergestellte Folie wird unter Verwendung eines Metallklebers auf Basis eines
Epoxidharz-Vinylacetatcopolymer-Gemisches bei 180°C für 5 Minuten mit einem Druck
von 30 kp/cm² auf ein Stahlblech aufgebracht. Es resultiert eine gleichmäßige, fleckenfreie
und glänzende Oberfläche. Die Schmißhärte nach Oesterle beträgt 1800 p. Die Gitterschnittprüfung
ergibt einen
Kennwert von Gt 0. Das beschichtete Blech wird bei
700C für 5 h und danach für 1 h in destilliertem Wasser aufbewahrt. Nach dem Abtrocknen
der Probe wird bei der Gitterschnittprüfung ein Kennwert von Gt 0 erreicht.
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Die Pendelhärte nach König beträgt vor der oben beschriebenen Behandlung
mit Wasser 108 sec und danach 102 sec.
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Beispiel 4 A) Herstellung einer Folie aus einem Methylmethacrylat-,
n-Butylacrylat- und N-Methylolmethacrylamid-haltigen Copolymerisat Ein durch Lösungspolymerisation
in 142 Gewichtsteilen Methylenchlorid und 58 Gewichtsteilen Methanol mit 0,17 Gewichtsteilen
Azodiisobuttersäurenitril gemäß Beispiel 1 hergestelltes Copolymerisat aus 64 Gewichtsteilen
Methylmethacrylat, 32 Gewichtsteilen n-Butylacrylat und 2 Gewichtsteilen N-Methylolmethacrylamid
mit einem Staudinger-Index von 1,52 100 ml/g7 wird nach Zugabe von 0,1 Gewichtsteilen
p-Toluolsulfonsäure und 12 Gewichtsteilen einer Pigmentpaste auf Basis von Titandioxid
und einem Phthalsäureester versetzt und zu einer weißen, deckenden Folie vergossen,
die nach Entfernung der Lösungsmittel eine Schichtdicke von 50 mp aufweist.
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B) Beschichtung der gemäß A) erhaltenen Folie Mit dem gemäß Beispiel
3 B) erhaltenen Gemisch wird bei der Beschichtung mit Hilfe eines indirekten Gießrakels
eine Lackschicht von 9 g/m² aufgebracht.
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C) Prüfung der gemäß B) hergestellten Folie Die gemäß B) hergestellte
Folie wird gemäß Beispiel 3 C) auf ein Stahlblech aufgebracht. Es resultiert eine
gleichmäßige, fleckenfreie und glänzende Oberfläche.
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Die Schmißhärte nach Oesterle beträgt 1700 p. Die Gitterschnittprüfung
ergibt einen Kennwert von Gt 0. Das beschichtete Blech wird bei 700C für 5 h und
danach für 1 h in destilliertem Wasser aufbewahrt. Nach dem Abtrocknen der Probe
wird bei der Gitterschnittprüfung ein Kennwert von Gt 0 erreicht. Die Pendelhärte
nach König beträgt vor der oben beschriebenen Behandlung mit Wasser 110 sec und
danach 104 sec.
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Beispiel 5 A) Herstellung einer Folie aus einem Methylmethacrylat-,
n-Butylacrylat- und Acrylsäure-haltigen Copolymerisat Ein durch Lösungspolymerisation
in 142 Gewichtsteilen Methylenchlorid und 58 Gewichtsteilen Methanol mit 0,17
Gewichtsteilen
Azodiisobuttersäurenitril gemäß Beispiel 1 hergestelltes Copolymerisat aus 72 Gewichtsteilen
n-Butylmethacrylat, 23 Gewichtsteilen n-Butylacrylat und 2 Gewichtsteilen Acrylsäure
mit einem Staudinger-Index von 1,58 EiOO mlXg awird nach Zugabe von 0,1 Gewichtsteilen
p-Toluolsulfonsäure zu einer transparenten Folie vergossen, die nach Entfernung
der Lösungsmittel eine Schichtdicke von 55 mp aufweist.
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B) Beschichtung der gemäß A) erhaltenen Folie Mit dem gemäß Beispiel
3 B) erhaltenen Gemisch wird mit Hilfe eines indirekten Gießrakels eine Lack schicht
von 10 gXm2 aufgebracht.
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C) Prüfung der gemäß B) hergestellten Folie Die gemäß B) hergestellte
Folie wird gemäß Beispiel 3 C) auf ein Stahlblech aufgebracht. Es resultiert eine
gleichmäßige, fleckenfreie und glänzende Oberfläche. Die Schmißhärte nach Oesterle
beträgt 1600 p. Die Gitterschnittprüfung ergibt einen Kennwert von Gt 0. Das beschichtete
Blech wird bei 7O0C für 5 h und danach für 1 h in destilliertem Wasser aufbewahrt.
Nach dem Abtrocknen der Probe wird bei der Gitterschnittprüfung ein Kennwert
von
Gt 0 erreicht. Die Pendelhärte nach König beträgt vor der oben beschriebenen Behandlung
mit Wasser 113 sec und danach 105 sec.
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Vergleichsbeispiel A) Herstellung einer Folie aus einem Methylmethacrylat-
und n-Butylacrylat-haltigen Copolymerisat Es wird verfahren wie in Beispiel 3 mit
dem Unterschied, daß auf das OH-gruppenhaltige Comonomer verzichtet wird.
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Bei dem erhaltenen Copolymerisat wird ein Staudinger-Index von 1,28
[100 ml/gjermittelt. Nach Zugabe von 0,1 Gewichtsteilen p-Toluolsulfonsäure wird
ein Teil der Copolymerisatlösung mit 12,5 Gewichtsprozent einer Pigmentpaste auf
Basis von Titandioxid und einem Phthalsäureester versetzt und mit einem Gießrakel
zu einer weißen, deckenden Folie (I) vergossen, die nach Entfernung der Lösungsmittel
eine Schichtdicke von 52 mp aufweist; ein anderer Teil wird in gleicher Weise zu
einer ohne Pigmentzusatz klaren, transparenten Folie (11) vergossen, die nach Entfernung
der Lösungsmittel eine Schichtdicke von 49 mu aufweist.
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B) Beschichtung der gemäß A) erhaltenen Folien Mit dem gemäß Beispiel
3 B) erhaltenen Gemisch wird mit Hilfe eines indirekten Gießrakels eine Beschichtung
vorgenommen,
wobei bei der Folie (I) eine Lackschicht von 2 11
gXm2 und bei der Folie wird. eine Lackschicht von 12 gim2 aufgebracht wird.
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C) Prüfung der gemäß B) hergestellten Folien Die gemäß B) hergestellten
Folien werden gemäß Beispiel 3 C) auf ein Stahlblech aufgebracht. Es resultieren
gleichmäßige, fleckenfreie und glänzende Oberflächen. Die Schmißhärte von Folie
I beträgt 1900 p, von Folie II 1800 p. Die Gitterschnittprüfung ergibt einen Kennwert
von Gt 1 für Folie I und Folie II.
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Die beschichteten Bleche werden bei 700C für 5 h und danach für 1
h in destilliertem Wasser aufbewahrt. Nach dem Abtrocknen der Probe wird bei der
Gitterschnittprüfung ein Kennwert von Gt 4 für Folie I und Gt 4 für Folie II erreicht,
d.h. es tritt fast vollständige Ablösung der Lackschicht von der darunter befindlichen
Folie ein. Die Pendelhärte nach König beträgt vor der oben beschriebenen Behandlung
mit Wasser 125 sec für Folie I und 109 sec für Folie II und danach 110 sec für Folie
I und 103 sec für Folie II.