DE2755828A1 - Verfahren zur herstellung von 1,1,1-trifluor-2,2-dichloraethan - Google Patents

Verfahren zur herstellung von 1,1,1-trifluor-2,2-dichloraethan

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DE2755828A1
DE2755828A1 DE19772755828 DE2755828A DE2755828A1 DE 2755828 A1 DE2755828 A1 DE 2755828A1 DE 19772755828 DE19772755828 DE 19772755828 DE 2755828 A DE2755828 A DE 2755828A DE 2755828 A1 DE2755828 A1 DE 2755828A1
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Description

Verfahren zur Herstellung von 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan, nämlich CF3CHCl2, und spezieller betrifft die Erfindung die Herstellung von 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan durch photochemische Chlorierung von 1,1,1-Trifluor-2-chloräthan (CF3CH2Cl) unter bestimmten kritisch definierten
Reaktionsparametern.
1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan ist eine bekannte Verbindung.
Dieser Chlorfluorkohlenstoff ist von Wert als Aerosoltreibmittel, besonders als ein stratosphärisch sicheres Aerosoltreibmittel. Die thermische Chlorierung von 1,1,1-Trifluor-2-chloräthan wurde im Stand der Technik bereits beschrieben. Hierzu wird auf E.T. McBee et al, Ind. & Engineering Chem., 39, Seite 409 (1947) hingewiesen, wo gezeigt ist, daß die thermische Chlorierung von 1,1,1-Trifluoräthan (CF3CH3) in der folgenden Stufenweise verläuft:
1. CF3CH3 + Cl2 —* CF3CH2Cl + HCl
2. CF3CH2Cl + Cl2 > CF3CHCl2 + HCl
3. CF3CHCl2 + Cl2 » CF3CCl3 + HCl
und worin die Reaktionsfolge 2. die charakterisierende Chlorierung darstellt.
McBee et al berichten aber, daß das Molverhältnis von Chlor zu 1,1,1-Trifluoräthan etwa 1 : 1 war und daß das Molverhältnis
von 1,1,1-Trifluor-2,2,2-trichloräthan (CF3CCl3) zu dem 1,1,1-
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I,
Trifluor-2,2-dichloräthan in ihrem gewonnenen Produkt im Bereich von 1,1 bis 1,4 lag. Dies zeigt natürlich, daß die Geschwindigkeit der Chlorierung von 1,1,1-trifluor-2,2-dichloräthan unter Bildung von 1,1,1-Trifluor-2,2,2-trichloräthan wesentlich schneller als die Geschwindigkeit der Chlorierung von 1,1,1-Trifluor-2-chloräthan unter Bildung des erwünschten 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthans ist. Somit besteht ein Bedarf in der Technik an einem leicht durchführbaren Verfahren zur Herstellung des wertvollen Chlorfluorkohlenstoffes 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan mit nur minimaler Produktion des stärker chlorierten Nebenproduktes 1,1,1-Trifluor-2,2,2-trichloräthan.
Es ist daher ein Hauptziel der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan zu bekommen, das die Schwierigkeiten und Nachteile bekannter Verfahren vermeidet.
Ein anderes Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan durch photochemische Chlorierung von 1,1,1-Trifluor-2-chloräthan unter bestimmten kritisch definierten Reaktionsbedingungen zu erhalten.
Noch ein anderes Ziel der Erfindung ist es, die photochemische Chlorierung von 1,1,1-Trifluor-2-chloräthan unter solchen kritisch definierten Reaktionsbedingungen zu bekommen, die hohe Ausbeuten an 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan mit begleitender minimaler (weniger als etwa 1 %) Nebenproduktion der perhalogenierten Verbindung 1,1,1-Trifluor-2,2,2-trichloräthan ergeben.
Es wurde nun gemäß der Erfindung festgestellt, daß die photochemische Chlorierung von 1,1,1-Trifluor-2-chloräthan überraschenderweise derart durchgeführt werden kann, daß man hohe Aus-
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beuten an 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan mit nur minimalen Mengen (weniger als etwa 1 Mol-%) Nebenprodukt 1,1,1-Trifluor-2,2,2-trichloräthan bekommt, indem man ein weniger als molares Äquivalent Chlor mit 1,1,i-Trifluor-2-chloräthandampf in einer geeigneten Reaktionszone in Kontakt bringt. Der Gasstrom, der die Reaktionszone verläßt, wird in einem Niedertemperaturkondensator kondensiert und in einen Aufkocher oder an einem mittleren Punkt in eine Fraktionierkolonne eingeführt. Der Aufkocherinhalt besteht im wesentlichen aus dem 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan (Kp. 27° C) und dem 1,1,i-Trifluor-2-chloräthan (Kp. 6 C), und diese werden nunmehr unter Rückfluß durch eine Mehrfachfraktionierkolonne mit solcher Geschwindigkeit destilliert, wie erwünscht ist, damit eine Kopffraktion aufrechterhalten wird, die mindestens 99 % 1,1,i-Trifluor-2-chloräthan enthält. Die 99 %-ige Konzentration des CF3CH2Cl in dem Kopfproduktgemisch ist nicht wesentlich. Je höher die Konzentration jedoch ist und je niedriger die Konzentration an CF3CHCl2 in einem solchen Gemisch ist, desto stärker wird die bereits minimale Nebenproduktion des unerwünschten CF3CCl3 vermindert. Das bevorzugte Verhältnis von CF3CH2Cl zu CF3CHCl2 in dem Gemisch ist größer als 90 : 1. Der die Fraktionierkolonne verlassende Dampf wird mit eintretender Beschickung an 1,1,1-Trifluor-2-chloräthan und Chlor vermischt und durch die Reaktionszone geschickt.
Die Reaktionszone besteht vorteilhafterweise aus einem wassergekühlten Kondensator, der auf einer ausreichenden Temperatur gehalten wird, um das 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan zu kondensieren. Ein Hohlraum innerhalb dieses Kondensatormantels enthält
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eine weiße helle Flüssigkeit eines Typs, die Chlor photolysiert. Erwünschtermaßen wird die Reaktionszone auf einer Temperatur zwischen etwa 5 und 175° C und vorzugsweise zwischen etwa 25 und 90 C gehalten, wobei Raumtemperatur (25° C) am meisten bevorzugt ist. Somit besteht die Reaktionszone aus jenem Volumen, in welchem ein gasförmiges Gemisch, das CF CH2Cl und Chlor enthält, mit Licht bestrahlt wird. Die Funktion des wassergekühlen Kondensators ist die, CF CHC12-Produkt zu kondensieren und es daran zu hindern, in die Reaktionszone einzutreten, wobei aber das niedriger siedende Ausgangsmaterial (CF-.CH2Cl) in die Reaktionszone gehen soll.
Wie oben erwähnt, gibt es einige kritische Parameter in dem Verfahren nach der Erfindung, die das Endverhältnis des 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthans zu dem Nebenprodukt 1,1,1-Trifluor-2,2,2-trichloräthan bestimmen.
Erstens muß die Fließgeschwindigkeit des Reaktionspartners Chlorgas sorgfältig reguliert und gesteuert werden, so daß das Molverhältnis von Chlor zu 1,1,1-Trifluor-2-chloräthan in der Reaktionszone etwa 0,75 nicht übersteigt, und vorzugsweise wird dieses Verhältnis in dem Bereich zwischen etwa 0,25 und 0,50 gehalten.
Zweitens ist es tatsächlich nötig, daß die Beschickungsgeschwindigkeit von frischem 1,1,1-Trifluor-2-chloräthan, das in den Reaktor eintritt, und die Aufkochgeschwindigkeit desselben in dem Aufkocher so eingestellt werden, daß man eine Verweilzeit in der Reaktionszone zwischen etwa 0,1 und 60 Sekunden, vorzugsweise zwischen etwa 1 und 5 Sekunden, bekommt. Eine zu kurze Verweilzeit kann dazu führen, daß unumgesetztes Chlor mitgerissen, in
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dem Niedertemperaturkondensator kondensiert und in den Aufkocher getragen wird. Die optimale Verweilzeit ist teilweise abhängig von der Intensität der Lichtquelle. Die Lichtquelle hat vorzugsweise ein Strahlungsmaximum zwischen etwa 2700 und 5000 8, stärker bevorzugt zwischen etwa 3000 und 4000 Ä*, am meisten bevorzugt zwischen etwa 3000 und 3300 A, und erwünschtermaßen wird die Strahlung so filtriert, daß man Strahlung unterhalb 3000 Ä auf ein Minimum bringt, da letztere Strahlung zersetzend wirkt und einen Anstieg der Bildung des zu beanstandenden Nebenproduktes ergibt. Die Verwendung von Strahlung mit Wellenlängen oberhalb 5000 A ergibt keine Vorteil. Im allgemeinen ist jede weiße Lichtquelle, die durch Pyrexglas filtriert wird, zufriedenstellend. So ist die spezielle Lichtquelle, die in der Photochlorierungsreaktion verwendet wird, nicht kritisch. Die Photochlorierung findet statt, während das Reaktionsgemisch irgendeiner Quelle aktinischer Strahlung ausgesetzt wird. Aktinische Strahlung kann als die Wirkung irgendeines Lichtes definiert werden, die eine chemische Veränderung bewirkt. Somit kann jede Lichtform, die chemische Umsetzung bewirkt, verwendet werden wie gewöhnliches Sonnenlicht, Ultraviolettlicht, handelsübliches Glühlampenlicht und fluoreszierendes Licht.
Das folgende Beispiel dient der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel
Unter Benutzung der oben beschriebenen Anlage wurden 1,36 Mol/Std. 1,1,i-Trifluor-2-chloräthan und 0,68 Mol/Std. Chlor in die Reaktionszone eingespeist und dort mit Hilfe filtrierten weißen Lichtes photolysiert. Unumgesetztes 1,1,i-Trifluor-2-chloräthan,
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das durch die Reaktionszone ging, wurde in dem Niedertemperaturkondensator (-76° C) kondensiert und zu dem Aufkocher oder zu einem mittleren Punkt in der Fraktionierkolonne zurückgeführt. Durch die Photochlorierung gebildetes 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan wurde in dem wassergekühlten Kondensator (15 C) kondensiert und abwärts zurück in die mit Mantel versehene Fraktionierkolonne geleitet. Nach den ersten 3 Stunden Betrieb hatte sich in dem Aufkocher eine Menge von 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan angesammelt. Die Aufkochgeschwindigkeit wurde so eingestellt, daß man ein Molverhältnis von 1,1,1-Trifluor-2-chloräthan zu Chlor in der Reaktionszone von 3 : 1 bekam. Am Ende von 8 Stunden war die Reaktion beendet. Gaschromatographische Analysen des Aufkocherinhaltes ergaben, daß das Reaktionsprodukt aus 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan mit weniger als etwa 1 % 1, 1,1-Trifluor-2,2,2-trichloräthan und 1,1,1-Trifluor-2-chloräthan-Ausgangsmaterial bestand.
Es ist somit ersichtlich, daß das Verfahren nach der Erfindung überraschenderweise hohe Ausbeuten des erwünschten 1,1,1-Trifluor-2 , 2-dichloräthantreibmittels mit nur minimaler Bildung des stärker chlorierten 1,1/1-Trifluor-2,2,2-trichloräthannebenproduktes ergibt.
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Claims (6)

Dr. Hans-Heinrich Willrath t Dr. Dieter Weber Dipl.-Phys. Klaus Seiffert PATENTANWÄLTE D — 62 WIESBADEN 14. Dez. 197 Postfach 6145 Guiuv-Freyug-Stnfe «S Dr . We / Vf 0"7CCOOO ··«"·»»» & I ζ} O O Jl. O TclegramawdrrtM! W)LLPATEKT 5400-143 Telex: 4-186»47 Allied Chemical Corporation, Morristown, New Jersey 07960, USA Verfahren zur Herstellung von 1,1,1· Trifluor-2,2-dichloräthan Priorität: Serial No. 753 155 vom 21. Dezember 1976 in USA Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von 1,1,1-Trifluor-2,2-dichloräthan, dadurch gekennzeichnet, daß man 1,1,1-Trifluor-2-chloräthan in einer Reaktionszone mit weniger als der molar äquivalenten Chlormenge in Gegenwart aktinischer Strahlung und mit einer Verweilzeit in der Chlor/1,1,1-Trifluor-2-chloräthanreaktionszone von solcher Dauer photochloriert, daß im wesentlichen kein unumgesetztes Chlor in den Reaktionsauslauf gelangt, wobei aber die
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ORIGINAL INSPECTED
Dauer der Verweilzeit nicht ausreicht, eine mehr als minimale Nebenproduktion von perhalogenierten Verunreinigungen zu bewirken.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weniger als molar äuqivalente Chlormenge etwa 0,75 nicht übersteigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verweilzeit in der Reaktionszone im Bereich von etwa 0,1 bis 60 Sekunden anwendet und einen Teil des Reaktionszonenauslaufes zu der Beschickung von 1,1 ,1-Trifluor-2-chloräthan und Chlor zurückführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlor mit weißem Licht photolysiert wird, wobei das weiße Licht ein Strahlungsmaxxmum von etwa 50OO A besitzt und so filtriert wird, daß die Strahlung unterhalb etwa 30OO Ä auf ein Minimum herabgesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine aktinische Strahlung mit einem Strahlungsmaxxmum zwischen etwa 2700 und 5000 A, vorzugsweise zwischen etwa 3000 und 3300 A* verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Temperatur zwischen 5 und 175° C, vorzugsweise bei etwa Raumtemperatur, arbeitet.
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DE19772755828 1976-12-21 1977-12-15 Verfahren zur herstellung von 1,1,1-trifluor-2,2-dichloraethan Withdrawn DE2755828A1 (de)

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