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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anhängen von
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Freileitungsseilen an. eine Zweifach-Tsolatorkette, insbesondere an
eine Zweifach-Abspannisolatorkette, mit einem Abstandhalter, der mit dem einen Ende
der beiden Isolatorketten verbindbar ist, und einem eine Brücke bildenden, gelenkig
mit dem Abstandhalter verbundenan Seilklemmenträger, an dem in Brückenlängsrichtung
im Abstand voneinander zwei Befestigungsstellen für die Seilklemmen vorgesehen sind.
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Die bekannten Vorrichtungen dieser Art, bei denen der Abstandhalter
und der Seilklemmenträger je ein starres Dreieck bilden, deren gegeneinander weisende
Spitzen gelenkig miteinander verbunden sind, sind mit dem Nachteil behaftet, daß
beim Bruch einer der beiden Isolatorketten die Gefahr sehr groß ist, daß die andere
Isolatorkette eine zu große Stoß- und Biegebeanspruchung erfährt und ebenfalls bricht.
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Zwar sind Vorrichtungen zum Anhängen von Freileitungsseilen an Dreifach-Abspannisolatorketten
bekannt, welche mit einem Stoßdämpfer ausgerüstet sind. Die hierbei notwendige Ausbildung
des Abstandhalters ermöglicht aber nicht eine Anwendung bei Zweifach-Abspannisolatorketten.
Außerdem handelt es sich bei diesen bekannten Stoßdämpfern entweder um hydraulische
Stoßdämpfer, welche aufwendig sind und von Zit zu Zeit einer Wartung bedürfen, oder
um Federn, welche Schwingungen der einzelnen Teile der Vorrichtung nach einem Bruch
einer Isolatorkette begünstigen, was zu einer Erhöhung statt einer Verminderung
der Beanspruchung der nicht gebrochenan Isolatorkette führen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zum Anhängen von Freileitungsseilen an eine Zweifach-Isolatorkette
zu schaffen, welche beim Bruch einer Isolatorkette die andere Kette wirkungsvoll
vor einer Uberlastung schützt, dennoch einen einfachen Aufbau hat und wartungsfrei
ist. Diese Aufgabe ist
erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Die Ausbildung der Vorrichtung als gelenkiges Viereck und die Anordnung
der Befestigungsstellen für die Seilklemmen im Abstand von den beiden Gelenken der
Brücke haben zur Folge, daß bei der Bewegung des Abstandhalters und des Seilklemmonträgers
nach einem Kettenbruch in die neue stabile Lage die am Seilklemmenträger angreifende,
resultierende Seilkraft größer wird. Die Bewegung des Abstandhalters und des Seilklcmmenträers
erfolgt also entgegen der ansteigenden Seilkraft, was zu einer Dämpfung des Bewegungsablaufes
und damit zu einer Verminderung der Stoß- und Biegebeanspruchung der nicht gebrochenen
Isolatorkette führt. Da die Zunahme der resultierenden Seilkraft von der Geometrie
der Vorrichtung abhängt, kann die Größe der Dämpfungswirkung durch die konstruktive
Ausgestaltung der Vorrichtung auf den gewnschten Wert eingestellt werden. Von besonderem
Vorteil ist ferner, daß der Aufwand für die Erzielung einer ausreichenden Dämpfung
bei einem Kettenbruch gering ist und daß die Vorrichtung weder einer Wartung bedarf
noch die Dämpfungswirkung von äußeren Einflüssen abhängig ist.
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Bei bevorzugten Ausführungsformendefinieren die beiden Gelenke der
Brücke die größere und ihre beiden Befestigungsstellen für die Seilklemmen die kleinere
Grundseite eines gleichschenkligan Trapezes oder es liegen die beiden Gelenke der
Brücke auf der durch die beiden Befestigungsstellen für die Seilklemmen definierten
Linie zwischen diesen Befestigungsstellen. Hierdurch wird in einfacher Weise der
für die Erhöhung der resultierenden Seilkraft nach einem Kettenbruch erforderliche
Abstand jeder Befestigungsstelle für eine Seilklemme vom zugeordneten Gelenk der
Brücke verwirklicht.
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Eine besonders günstige Geometrie hat die Vorrichtung dann, wenn der
Abstandhalter die große und die Brücke die kleine
Grundseite eines
gleichschenkligen Trapezes bilden.
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Zur Erhöhung der auf der Geometrie der Vorrichtung beruhanden Dämpfungswirkung
kann im Bedarfsfall eine bei einer Verformung des Viereckes infolge eines Kettenbruches
wirksam werdende Dämpfungseinrichtung vorgesehen werden. Beispielsweise können in
einem oder mehreren Gelenken des Vierecks Reibungsdämpfer vorgesehen werden. Dar
Aufwand hierfür ist sehr gering. Dasselbe gilt für Dämpfungselemente in Form von
übereinanderliegenden Stäben, die aneinander angepreßt werden und bei einer Verformung
des Viereckes in ihrer Längsrichtung relativ zueinander verschoben werden. Besonders
vorteilhaft ist jedoch eine Dämpfungseinrichtung, die wenigstens ein sich bleibend
verformendes Dämpfungselement aufweist, das an zwei der die Seiten des Vierecks
bildenden Bauteilen zu befestigen ist. Der Aufwand für sich bleiband verformende
Dämpfungselemente kann ebenfalls gering gehalten werden. Hinzu kommt, daß derartige
Dämpfungselemente gegen äußere Einflüche unempfindlich sind und daher keiner Wartung
bedürfen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind wenigstens zwei Stäbe als
Dämpfungselemente vorgesehen, die an zwei einander gegenüberliegenden Seiten des
Vierecks befestigt sind und eine bei einem Kettenbruch eine gegensinnige Beanspruchung,
beispielsweise eine Streckung bzw. eine Knickung und/oder Durchbiegung, ergebende
Form haben. Durch die gegensinnige Beanspruchung ergeben sich für die Dämpfungselemente
unterschiedlich2 Kennlinien, durch deren Überlagerung sich die Dämpfung besonders
gut an die Erfordernisse anpassen läßt.
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Vorzugsweise sind die Stäbe bogenförmig gekrümmt, da sich bei einer
solchen Stabform in besonders einfacher Weise bei einer symmetrischen Anordnung
der Stäbe eine gegensinnige Beanspruchung im Falle eines Kettenbruches verwirklichen
läßt. Außerdem läßt sich die Dämpfung durch die Form und
Größe der
Krümmung gut beeinflussen.
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Im folgenden ist die Erfindung an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht des Ausführungsbeispiels vor einem
Kettenbruch; Fig. 2 eine Ansicht des Ausführungsbeispiels nach einem Kettanbruch.
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Eine Vorrichtung zum Abspannen von zwei ein horizontales Bündel bildenden
Freileitungsseilen an einerZweifach-Abspannisolatorkette, deren eine Isolatorkette
mit 1 und deren andere mit 2 bezeichnet sind, weist einen Abstandhalter 3 auf, der
mit dem einen Ende der beiden Isolatorketten 1 und 2 gelenkig verbindbar ist. Der
Abstandhalter 3 hat im Ausführungsbeispiel die Form eines gleichschenkligen Parallelogramms,
wobei die Verbindung mit den Isolatorketten im Bereich der von der gr4ßeren Grundseite
und den Schenkeln gebildeten Ecken vorgesehen ist.
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Im Bereich der beiden anderen Ecken des Abstandhalters 3 ist je das
eine Ende eines als Flachstab ausgebildeten Verbindungsstabes 4 bzw. 5 gelenkig
mit dem Abstandhalter 3 verbunden. Die Verbindungsstäbe 4 und 5 greifen hierzu zwischen
die beiden den Abstandhalter bildenden, trapezförmigen Platten ein,
die
durch nicht dargestellte Distanzelemente parallel und im Abstand voneinander gehalten
werden. Es wäre aber auch möglich, die Verbindungsstäbe 4 und 5 an einer anderen
Stelle einschließlich der Verbindungsstelle mit den Isolatorketten 1 und 2 mit dem
Abstandhalter 3 zu verbinden. Der Abstandhalter kann deshalb auch eine andere Form,
beispielsweis eine Rechteckform, haben. Wesentlich ist nur, daß er die eine Seite
eines gelenkigen und bezüglich der Symmetrieebene dar beiden Isolatorketten 1 und
2 symmetrischen VierecX bildet.
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Die Verbindungsstäbe 4 und 5 sind andererseits mit einem Seilklemmenträger
6 gelenkig verbunden, welcher die vierte Seite des Vierecks bildet, bei der§ich
im Ausführungsbeispiel um die kleine Grundseite eines gleichschenkligen Trapezes
handelt.
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Der Seilklemmenträger 6 bildet eine Brücke in Form eines gleichschenkligen
Trapezes und besteht aus zwei trapezförmigen Platten, welche durch nicht dargestellte
Distanzelemente parallel und im Abstand voneinander gehalten werden. Zwischen diese
beiden Platten greifen die Verbindungsstäbe 4 und 5 in den beiden durch die kleine
Grundseite und die Schenkel gebildeten Eckbereichen ein und werden dort von je einem
Gelenkbolzen durchdrungen. In den beiden Eckbereichen, welche an der großen Grundseite
der beiden Schenkel des Trapezes gebildet werden, sind die beiden Befestigungsstellen
8 für die nicht dargestellten Seilklemmen vorgesehen. Der Abstand jeder Befestigungsstelle
8 von der benachbarten Verbindungsstelle für die Verbindungsstäbe 4 bzw. 5 ist also
etwa gleich der Schenkel länge des den Seilklemmenträger 6 bildenden Trapezes. Auch
beim Seilklemmenträger 6 ist nur wesentlich, daß er die eine Seite des gelenkigen
Viereckes bildet und daß die Befestigungsstellen 8 im Abstand von den benachbarten
Verbindungsstellen für die Verbindungsstäbe liegen. Der Seilklemmenträger könnte
daher auch beispielsweise eine rechteckige
Form haben oder durch
einen Stab gebildet sein, dessen beide Endabschnitte über die Verbindungsstellen
für die Verbindungsstäbe 4 und 5 überstehen und an ihrem freien Ende die Befestigungsstellen
für die Seilklemmen aufweisen.
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Zur Erzielung einer zusatzlichen Dämpfungswirkung bei einem Bruch
einer der beiden Isolatorketten sind zwei gleich ausgebildet, vorgeformte und bogenförmig
gekrümmte Stäbe 9 und 10 vorgesehen, die im Ausführungsbeispiel einen rechteckförmigen
Querschnitt haben, der sich von den beiden Enden zur Mitte hin vergrößert. Durch
diese Querschnittsvergrößerung erhält man eine bessere Materialausnutzung als bei
einem über die gesamte Länge gleichen Querschnitt. Der Stab 9 ist mit seinem einen
Ende am Verbindungsstab 4 nahe dessen gelenkig mit dem Abstandhalter 3 verbundanen
Ende ebenfalls gelenkig verbunden. Das andere Ende des Stabes 9 ist nahe dem Seilklemmenträger
6 gelenkig mit dem Verbindungsstab 5 verbunden, wobei die Krümmung des Stabes 9
bei einer Blickrichtung vom Seilklemmenträger 6 aus konkav ist. Sie könnte aber
auch konvex sein. Entsprechend ist der Stab 10 mit seinem einen Ende nahe dem Abstandhalter
3 und mit seinem anderen Ende nahe dem Seilklemmenträger 6 mit dem Verbindungsstab
5 bzw. dem Verbindungsstab 4 gelenkig verbunden.
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Da die Stäbe 9 und 10 gleich ausgebildet und entsprechend angeordnet
sind, ist ihre Dämpfungswirkung bei einem Bruch der Isolatorkette 1 dieselbe wie
bei einem Bruch der Isolatorkette 2.
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Bricht beispielsweise die Isolatorkette 1, dann schwenken der Abstandhalter
3 um die Verbindungsstelle mit der nicht gebrochenen Isolatorkette 2 entgegen dem
Uhrzeigersinn bei einer Blickrichtung gemäß den Fig. 1 und 2 und der Seilklemmenträger
6 um die Verbindungsstelle mit dem der Isolatorkette 2 zugeordneten Verbindungsstab
5 im gleichen Drehsinn wie der Abstandhalter. Am Ende dieser Bewegung nimmt der
Seilklemmenträger 6 eine Lage ein, in welcher die Mitte
zwischan
den beiden Befestigungsstellen 8 für die Seilkiemmen in der Längsachse der Isolatorkette
2 liegt. Der Winkel, um den sich der Seilkiemmenträger 6 bis zu dieser neuen stabilen
Lage dreht, hängt von dar Geometrie des gelenkigen Trapezes ab, das vom Abstandhalter
3, den beiden Verbindungsstäben 4 und 5 sowie dem Seilklemmenträger 6 gebildet wird.
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Wie Fig. 2 zeigt, hat die Schwenkbewegung des Sei1klemmenrägers 6
zur Folge, daß die dem Schwenkpunkt benachbarte Befcstigungsstelle 8 sich gegen
die Isolatorkette 2 hin bewegt, wodurch dasjenige Seil, das seine Seilkraft auf
diese Befestigungsstelle überträgt, eine stärkere Spannung erfährt.
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Zwar vermindert sich bei der Schwenkbewegung des Seilklemmenträgers
6 die Seilspannung des anderen Seiles. Die Erhöhung der Seilkraft des erstgenannten
Seiles ist aber größer als die Abnahme der Seilkraft des anderen Seils, so daß die
resultierende Seilkraft bei der Schwenkbewegung des Seilklemmenträgers 6 im Anschluß
an einen Kettenbruch ansteigt.
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Hierdurch wird din Bewegung des gelenkigen Vierecks und damit der
auf die nicht gebrochene Isolatorkette 2 wirkende Stoß gedämpft.
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Eine zusätzliche Dämpfung wird dadurch erreicht, daß bei der im Anschluß
an einen Kettenbruch erfolgenden Bewegung der das gelenkige Trapez bildenden Teilen
und einer Verformung dieses Trapezes die beiden Stäbe 9 und 10 eine bleibende Verformung
erfahren. Wie Fig. 2 zeigt, erfährt bei einem Bruch der Isolatorkette 1 der Stab
9 eine verstärkte Krümmung und der Stab 10 eine Streckung. Die Uberlagerung dieser
beiden gegen-sinnigen Beanspruchungen der Stäbe 9 und 10 führt zu einem besonders
günstigen Verlauf der Kennlinie für die Verformungskraft in Abhängigkeit vom Verformungsweg.
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