DE608768C

DE608768C - Traganordnung fuer Hochspannungsfreileitungen

Info

Publication number: DE608768C
Application number: DES88328D
Authority: DE
Inventors: Albert Vaupel
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1928-11-08
Filing date: 1928-11-08
Publication date: 1935-01-31
Also published as: FR684540A; GB334780A

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 3UANUAR1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 608768 KLASSE 21 c GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. November 1928 ab

Der Einfluß der bei elektrischen Freileitungen auftretenden mechanischen Schwingungen tritt besonders an den Tragpunkten der Leitung störend in Erscheinung. Die Schwingungen können z. B. zur Folge haben, daß die Leitung an den Einspannstellen am Klemmenkörper überbeansprucht wird, und daß die Isolatoren, die die Tragklemmen halten, starken Stoßbeanspruchungen ausgesetzt sind. Das tritt insbesondere dann leicht ein, wenn der die Isolatoren tragende Querträger des Leitungsmastes in. Resonanz mitschwingt.

Aufgabe der Erfindung ist es, diese Überbeanspruchung zu vermindern oder ganz zu vermeiden. Dies geschieht dadurch, daß zwischen der Leitung und den diese tragenden Isolatorenketten elastische Zwischenglieder eingeschaltet sind, deren Feder so weich gewählt ist, daß es den Schwingungen möglich ist, ungehindert über die Aufhängestellen hinwegzuschreiten. Dabei kann erfindungsgemäß dafür gesorgt werden, daß die Befestigungsstelle der Leitung mindestens in der Vertikalebene gelenkig drehbar ist. Auf diese Weise läßt sich

ag noch vollkommener erreichen, daß sich die Befestigungsstelle der Leitung schwingungstechnisch möglichst wenig von irgendeiner anderen Stelle der Leitung auszeichnet und keinen Anlaß zur Ausbildung eines stark ausgeprägten Knotenpunktes gibt.

Es sind zwar an sich bereits Aufhängevorrichtungen für Leitungsseile bekanntgeworden, bei denen elastische Zwischenglieder zwischen die Leitung und die Isolatorenketten eingeschaltet sind. Aber diese Zwischenglieder waren bisher so ausgebildet, daß sie nur eine sehr begrenzte Bewegung des Leitungsseiles gegenüber der Klemme unter dem Einfluß der Schwingungen ermöglichten. Bei einer der bekannten Anordnungen waren beispielsweise Federn vorgesehen, um beim Seihriß Überbeanspruchungen der Ausleger und der Masten zu beseitigen. Derartige Anordnungen wurden übrigens nur an Abspannpunkten oder an besonders gefährdeten Tragpunkten vorgesehen. Die Federn waren bei diesen bekannten Aufhängevorrichtungen so bemessen, daß sie gegenüber den geringen durch die Schwingungen auf sie ausgeübten Kräften keine nennenswerte Durchbiegung und damit Beweglichkeit des Seiles ermöglichten.

Die Zeichnung zeigt eine gemäß der Erfindung ausgeführte Traganordnung in Vorder- und Seitenansicht mit teilweisem Schnitt durch die Vorrichtung. Die Hohlseilleitung 1 ist mit Hilfe der Klemmstücke 2 in dem Klemmenkörper 3 festgeklemmt. Der Klemmenkörper ist senkrecht zu der durch die Leitung bestimmten Vertikalebene um einen Gelenkbolzen 4 drehbar an dem Tragbügel 5 gelagert. Der Tragbügel bildet im großen und ganzen einen geschlossenen Rahmen, durch den der ebenfalls rahmenförmig gestaltete Aufhängeteil 6 hindurchgreift, der mit Aufhängeaugen 7

"") Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Albert Vaupeljn Konstanz,

versehen ist. Zwischen Tragbügel 5 und Aufhängeteil 6 ist die Blattfederung 8 angeordnet, die gleichzeitig die Bewegungen der Befestl·- gungsstelle durch ihre eigene Reibung dämpft. Durch die rahmenförmige Ausbildung der Teile 5 und 6 wird ohne besondere Anordnung ein Schutz gegen Herabfallen des Klemmenkörpers und der Leitung bei Federbruch erzielt. Stattdessen kann jedoch auch die Form der einzelnen Teile anders ausgeführt und — falls dabei nicht ohne weiteres ein Schutz vor dem Herabfallen der Leitung bei Federbruch besteht — eine zusätzliche Fangvorrichtung in Form eines Anschlagkörpers verwendet werden. Durch die gelenkige Aufhängung des Klemmenkörpers 3 am Tragbügel 5 wird erreicht, daß der Klemmenkörper den Schwingungen der Leitung folgen kann, ohne die übrigen Teile der Tragklemme mit bewegen zu müssen, wodurch die Beanspruchung der Einspannstellen der Leitung noch weiter vermindert wird.

Eine weitere Verbesserung ergibt sich, wenn man dem Klemmenkörper 3 auch noch eine Beweglichkeit in einer zur Leitung senkrechten

*5 Ebene gegenüber dem Tragbügel gestattet. Zu diesem Zweck kann z. B. außer dem Gelenkbolzen 4 noch ein weiteres (auf der Zeichnung nicht dargestelltes) Scharniergelenk vorgesehen werden, dessen Achse senkrecht zu der des Gelenkbolzens 4 verläuft. Die gleiche Wirkung läßt sich auch erzielen, wenn man den Klemmenkörper 3 in an sich bekannter Weise durch ein Kugelgelenk o. dgl. mit dem Tragbügel 5 verbindet. In diesen Fällen ist es zweckmäßig, die Gelenkachse bzw. den Gelenkpunkt des Klemmenkörpers in der Achse der Freileitung anzuordnen.

Die Erfindung kann naturgemäß auch noch in verschiedener Weise abgeändert werden. Im einfachsten Falle kann der Klemmenkörper 3, der das Leitungsseil trägt, unmittelbar durch . eine Feder mit dem Isolator bzw. einem Aufhängeauge an diesem verbunden sein.

Claims

Patentansprüche:

1. Traganordnung für Hochspannungsfreileitungen mit zwischen den Isolatorenketten und der Leitung liegenden elastischen Zwischengliedern, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder des elastischen Zwischengliedes so weich gewählt ist, daß mechanische Schwingungen der Leitung über die Aufhängestelle hinwegschreiten können.

2. Traganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmenkörper für das Leitungsseil entweder in der vertikalen oder in der vertikalen und horizontalen Ebene gelenkig an dem elastischen Zwischenglied aufgehängt ist.

3. Traganordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungen der Befestigungsstelle des Klemmenkörpers durch Reibung gedämpft sind.

4. Traganordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmenkörper der Leitung an einer selbstdämpfenden Federung, z. B. an aneinanderreibenden Blattfedern, befestigt ist.

5. Traganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmenkörper für das Leitungsseil durch ein Kugelgelenk an dem elastischen Zwischenglied aufgehängt ist.

6. Traganordnung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Zwischenglied aus einem Tragbügel (5), an dem die Seilklemme beweglich befestigt ist, einem mit der Isolatorerikette verbundenen Aufhängeteil (6) und einem den Tragbügel mit dem Aufhängeteil verbindenden Federbügel (8) besteht.

7. Traganordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragbügel (5) und der Aufhängeteil (6) als Rahmen ausgebildet sind, die so ineinander greifen, daß bei Federbruch ein Herabfallen des Klemmenkörpers verhindert wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen