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Seilführung vor einer Windentrommel
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Seilführung vor einer Windentrommel,
bei der das Seil durch dieHohlnabe eines Schwenkarmes zuläuft, der in einem ortsfesten
Lager drehbar ist und zwei in der Ebene der zu- und ablaufenden Parten des Seiles
angeordnete, von dem Seil S-förmig umschlungene Seilrollen trägt.
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Bei derartigen, z.B. aus der britischen Patentschrift 817 476 bekannten
Seilführungen kann der Abstand zwischen einer ortsfesten Umlenkrolle und der Windentronmel
erheblich reduziert werden ohne beim schraubenlinienföri:iigen Aufwickeln des Seiles,
auch auf eine breite Windentrommel, zu große Auslenkkräfte in Kauf nehmen zu müssen.
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Soll jedoch eine solche Seilführung bei einem Ankerseil, das mittels
einer Spulvorrichtung auf der Windentrommel geführt wird, Anwendung finden, dann
bedarf es einer besonders sinnvollen Konstruktion, um bei geringstem Raumbedarf
der vielseitigen Bewegung des Ankersells in der Klüse, der hohen Seil last bei vor
Anker liegendem Schiff und der exakten Seilführung auf der Windentrommel Rechnung
zu tragen.
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Eine solche Konstruktionsaufgabe liegt der Erfindung zugrunde.
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Diese Aufgabe wird dadurch geldst, daß in Anwendung auf ein Ankerseil
mit einer Spulvorrichtung an der Windentrommel innerhalb der Hohinabe eine Rollenschwenkklüse
zur Schwenkachse konzentrisch und unabhangig drehbar eingebaut ist und der Schwenkarm
an seinem Seilablaufende über eine Drehführung mit einer auch vertikal verschiebbaren
Spulvorrichtung und wenigstens zeitweilig mit einem schiffsfesten Anschlag gleitend
oder rollend zusarmenarbeitet.
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Die erfindungsgeiaße Lösung erfordert so wenig Raum und ist hohen
Seilbeanspruchungen gewachsen, so daß sie sich für vielfache Anwendungsgebiete,
insbesondere bei Positionsankern eignet.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines zeichnerisch dargestellten
Beispieles erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seilführung geiaß der Erfindung nft Spulvorrichtung
und einer Rollenschwenkklüse in einen ii wesentlichen rechtwinklig zur Windentroi;;melachse
verlaufenden Schnitt, Fig. 2 den Schwenkarm mit eingezeichneter Kräfteverteilung
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2 und
Fig.
4 eine schematische Darstellung des Zusammenwirkens der Seilführung gemäß der Erfindung
mit einer Windentrommel.
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In einem ortsfesten Gestell t, das mit dem Windengehäuse (nicht gezeichnet)
verbunden oder in ihm integriert sein kann, sind Lager 2 und 2' vorgesehen, in denen
eine hohle Nabe 8" eines Schwenkarmes 8 drehbeweglich gelagert ist. Die Mittellinie
der Hohlnabe 8" bildet die Schwenkachse A-B, und diese Mitzellinie ist gleichzeitig
die Seilzulaufrichtung beim Auftrommeln des Seiles 9. Auf das Seil 9 wirkt die Last
P. Das Seil 9 läuft im wesentlichen S-fõrmig über die in dem Schwenkarm 8 gelagerten
Rollen 5 und 5'. Die Scheiben der Rollen 5 und 5' liegen in der Ebene der zu- und
ablaufenden Parten 9a und 9b des Seiles 9. Die Seilablaufrichtung ist zu der Zulaufrichtung
parallel und mit C-D bezeichnet. Die von den belasteten Rollen 5 und 5' auf den
Schwenkarm übertragenen Lagerdrücke P1 erzeugen keine Biegebeanspruchung des Schwenkarmes
8, wenn die Mitten der Rollen 5 und 5', wie in Fig. 2 dargestellt, auf einer Senkrechten
zu den zur und ablaufenden Parten 9a und 9b des Seiles 9 liegen. Die Größe des Radius
R ist abhängig von der Breite der Windentrommel 10 (Fig. 3).
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An dem der Schwenkachse A-B abgekehrten Seilablaufende 8' des Schwenkarmes
8 ist eine Drehführung 3 für die Steuerung der Bewegung des Schwenkarmes 8 durch
die Spulvorrichtung 7 (Fig. 1) und ein Gleit- oder Rollenlager 4 vorgesehen, das
zur
Abstützung des belasteten Schwenkarmes 8 an einen ortsfesten Anschlag 11 dient.
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Fig. 1 zeigt die Steuerung der Bewegung des Schwenkarmes 8 durch die
Spulvorrichtung 7 und besonders deren vertikale Verschiebbarkeit auf den Stangen
7'. Ferner zeigt Fig. 1 eine um die Schwenkachse A-B für sich drehbewegliche Rollenschwenkklüse
6, deren Schaft 6' mittels Kugellagern in der Hohlnabe 8" des Schwenkarmes 8 gelagert
ist. Die Rollenschwenkklüse 6 ermöglicht praktisch jede Richtung des von dort zu
dem Anker führenden Seiles 9.
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Zu den Fig. 3 und 4 ist folgendes zu sagen: Da eine Windentrommel
meistens zylindrische Form hat (es sei denn, sie wird tonnenförmig ausgeführt...),
wird das Seil nach Verlassen der seitlich verschobenen Spulvorrichtung (Fig. 3/4)
vertikal ausgelenkt (H). Dadurch entsteht gemäß Fig. 3 eine Kraft P2. Der Anteil
von P2 in Richtung der Tangente an den Schwenkkreis des Schwenkarmes 8 hat eine
horizontale Komponente P3, die von dem Antrieb der Spulvorrichtung aufgenommen werden
muß. Da der Winkel (OC ) erfahrungsgemaß nicht größer als 5°-7° sein soll (vergrößert
nur durch übereinanderwickeln mehrerer Seillagen), ist P2 gering im Verhältnis zu
P. D.h., der Antrieb der Spuleinrichtung kann leichter ausgeführt werden als bisher
üblich. Der Umlenkwinkel quer, d.h. horizontal zur Seilrichtung ist bei Verwendung
einer
Seilführung gemäß der Erfindung in Verbindung mit einer Spuleinrichtung gleich null
(die Aus lenkung des Seiles wie oben beschrieben, belastet den Spulantrieb nur Mit
P3). Die Kraft P4 wird ebenfalls nicht als Belastung in die Spuleinrichtung eingeleitet.
P4 bzw. deren radiale-Komponente und die Kraft t5 von dea oberen Schwenklager 1,
2 aufgenommen. Die Spuleinrichtung wird natürlich noch durch Kräfte belastet, die
aus der itef8ung des Gleitanschlages (4) resultieren, sofern er bei Belastung anliegt
und nicht durch die obere starre Aufhangang und die Elastizitat des Gehäuses entlastet
ist.
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Das Spiel zwischen den Gleitanschlag 11 alt den Gleitlager 4 sollte
daher so bemessen sein. daß der Schwenkarm 8 so lange frei um die Schwenkachse A-l
pendelt wie die normale Zugfast der Winde nicht Uberschritten wird, d.h. erst bei
ruhendem Seil wird der Anschlag belastet (statische Haltekraft der Winden liegt
wesentlich über der dynasischen Zugkraft (bis 4-fach) ).