DE2750990A1 - Verfahren zur herstellung von arylsulfon-sulfonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von arylsulfon-sulfonsaeurenInfo
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Description
Serial-No. 715
\nmelder :
1 River Road
Schenectady, N.Y./ U.S.\.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umstellung von
sulfon-Sulfons^uren durch Reaktion des Arylsulfons im geschmolzenen Zustand mit Schwefeltrioxid unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen.
Arylsulfon-Suifonsäuren sind als Abgleich- oder Egalisierungsmittel (leveling agents) für gewisse Nylonarten brauchbar sowie
als Ausgangsmaterialien für eine Vielzahl von Zusatzstoffen für
Polymersysteme, speziell flammhemmende Zusatzstoffe. Die Arylsulfon-Sulfonsäuren wurden bisher durch unterschiedliche Verfahren hergestellt, beispielsweise durch Reaktion eines Phenylsul-
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fons mit Chlorsulfonsäure oder mit Oleum.
Beide Verfahren haben ,jedoch schwerwiegende Nachteile. Wenn
Chlorsulfonsäure verwendet wird, dann ist das Primärprodukt das SuIfonylchlorid, welches durch eine zusätzliche Hydrolysenstufe
in die Säure umgewandelt werden muss. Dies hat den Nachteil, dass nicht nur zusätzliche Reagenzien und eine besondere
Reaktionsstufe erforderlich sind, sondern es erfordert auch
die Verfügung über die als Nebenprodukt entstehende Chlorwasserstoffsäure.
Die Sulfonierung durch Oleum hat natürlich den Nachteil der Verwendung grosser Mengen von Schwefelsäure, die nicht
nur von dem gewünschten Sulfonsäureprodukt abgetrennt werden müssen sondern die auch in einer umweltfreundlichen Art und
Weise beseitigt werden müssen. Obgleich diese Nachteile der beiden SuIfonierungsmittel bereits auf die Verwendung von flüssigem
SO,, als wünschenswertes Reagenz hinweisen, so erfordert
doch die bekannte Sulfonierung, wie sie beispielsweise von Evert Gilbert in seinem Werk "Sulfonation and Related Reactions",
Interscience publishers, (1965), beschrieben wird, die Verwendung
von verträglichen Lösungsmitteln.
Es wurde nunmehr festgestellt, dass unter sorgfältig gesteuerten Bedingungen geschmolzenes Arylsulfon, speziell Diphenylsulfon,
direkt in Abwesenheit des Lösungsmittels durch flüssiges SO« sulfoniert werden kann, wobei Schwefelsäure nur in Spuren
gebildet wird.
Die geringen Mengen des letztgenannten Nebenproduktes können in quantitativer Weise von den AryIsulfon-Sulfonsäuren durch Verwendung
stöchiometrischer Mengen von beispielsweise Bariumhydroxid abgetrennt werden. Weiterhin hat sich überraschenderweise
gezeigt, dass sorgfältig gesteuerte Verfahrensbedingungen ebenfalls zu DiaryIsulfon-Disulfonsäuren führen können, wobei wiederum
minimale Mengen von Schwefelsäure als Nebenprodukt gebildet
werden. Die Vermeidung von Lösungsmitteln, von denen nur
wenige mit flüssigem SO^ chemisch verträglich sind, führt nicht
nur zur nildung eines besseren Produktes sondern führt ebenfalls zu wirtschaftlichen Verfahren.
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Die vorliegende Erfindung ist gerichtet auf ein Verfahren zur Herstellung von Arylsulfon-SulfonsSuren durch Reaktion eines
Arylsulfons im geschmolzenen Zustand mit Schwefeltrioxid unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen. Die Arylsulfonausgangsmaterialien haben die folgende Formel:
R-SO2- R1
worin R und R unabhängig voneinander ausgewählt sind aus C. -Cj5 Alkyl, Aryl mit R bis 14 Kohlenstoffatomen oder substituiertem Aryl, worin die Substituenten ausgewählt sind aus Halogen (Cl, Br, F), Cj-Cj^ Alkyl, C1-Cj5 Alkoxy, Aryloxy mit 6
bis 14 Kohlenstoffatomen, Arylthio mit β bis 14 Kohlenstoffatomen, Nitro, oder Trifluormethyl mit der Massgabe, dass einer
der R oder Rj-Reste Aryl oder substituiertes AryL ist.
Die bevorzugten Arylsulfone umfassen DiphenyIsulfon, Di(p-tolyI)-sulfon; Phenyl-4-chlorphenyIsulfon; 4,1'-DibromdiphenyIsulfon;
4-Chlor-4·-nitrodiphenyIsu1fön; 4-Chlor-3·-(trifluormet hyI)-diphenylsulfon; 4,4'-Dichlordiphenylsulfon; 4,2',4·,S'-TetrachlordiphenyIsulfon; 4,4'-Dichlor-1,1-dinaphthyIsulfon; Methylphenylsulfön; Benzyl-phenyl-sulfon.
Die Natur des in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten Schwefeltrioxids ist nicht kritisch und es ist möglich, entweder die flüssige stabilisierte Gammamodifikation des Schwefeltrioxids oder sogar eine gasförmige Mischung zu verwenden, die
gasförmiges Schwefeltrioxid enthält wie sie bei der Umwandlung von SO2 in S0„ durch Oxidation mit Luft erhalten wird.
Das Arylsulfon bestimmt die Reaktionstemperatur, da die Reaktion bei oder oberhalb des Schmelzpunktes des Arylsulfons
durchgeführt wird. Die Abwesenheit von Lösungsmitteln in dem erfindungsgemässen Verfahren ermöglicht die Verwendung eines
breiteren Temperaturbereiches für das Verfahren, da keine Beschränkung aufgrund des Siedepunktes eines Lösungsmittels eintritt. Der vorliegende Temperaturbereich kann Temperaturen von
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25 C bis etwa 200 C umfassen. Vorzugsweise umfasst der Tempera
turbereich Verbindungen, die zwischen 50 C und etwa 1.10 C schmeIzen.
Da die SuIfonierungsreaktion exotherm verläuft, kann eine sorgfältige
Kühlung notwendig werden, um die Reaktion in dem gewünschten Temperaturbereich zu halten. Andererseits kann die
Zugaberate des Schwefeltrioxids in der Weise gesteuert werden,
dass die gewünschte Reaktionstemperatur aufrechterhalten wird.
Der Druck ist nicht kritisch, da die erfindungsgemässe Reaktion
sowohl bei Atmosphärendruck als auch bei Überatmosphärendrucken durchgeführt werden kann.
Das Verhältnis von SO1 zu Arylsulfon wird dadurch bestimmt ob
mono-, di- oder Polysulfonierung gewünscht wird. Da die Reaktion
des Arylsulfons quantitativ verläuft, werden stöchiometrische
Mengen oder ein geringer Überschuss an S0„ verwendet. Wenn wasserfreie Bedingunger a Ji ιechterhalten werden, dann wird keine
Schwefelsaure als Nebenprodukt gebildet und ebenfalls wird
die SuIfonbi!dung als Nebenprodukt auf einen Minimalwert gehalten
.
Da bei der geeigneten Temperatur die Reaktion praktisch augenblicklich
verlauft, so sind sehr kurze Reaktionszeiten möglich.
Es können Reaktionszyklen von einer oder wenigen Stunden erreicht werden.
Die Aufarbeitung der Mischung des Reaktionsproduktes wird am
besten unter Verwendung von Wasser durchgeführt,da die Sulfonsäureprodukte,jedoch
nicht die Ausgangsmateria lien,wasserlös lieh
sind. Eine einfache Filtration erlaubt beispielsweise die Trennung der wasserlösliche;. Sulfonsäure und der wasserunlöslichen
Ausgangsmaterialien. Die nachfolgende \ufarbeitung wird bestimmt von der Natur des gewünschten Produktes. Wenn beispieIsweise
die neutralen Mkali- oder Erdalkalimetallsalze der Sulfonshure
gewünscht werden, dann wird die wässrige Phase lediglich durch die geeignete Base neutralisiert und das Wasser wird entweder
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durch Destillation oder Trocknung entfernt oder, wenn das Salz unlöslich ist, wird filtriert. Wenn ein schwefelsäurefreies
Produkt gewünscht wird, dann werden stöchiometrische Mengen Bariumhydroxid zugegeben, die die Schwefelsäure quantitativ
als Bariumsulfat ausfällen, welches durch Filtrierung entfernt
wird und das schwefelsäurefreie Sulfonsäureprodukt zurücklässt
Anhand der nachfolgenden Beispiele wird das erfindungsgemässe
Verfahren näher erläutert. Die Beispiele sollen die Erfindung in keiner Weise begrenzen.
In einen 1 Liter Vierhalskolben, der mit einem Teflonrührer,
Rückflusskühler, 100 ml Zugabetrichter und einem in die Reaktionsmischung eintauchenden Thermometer versehen war, wurden
218,3 g (1,0 Mol) reines Diphenylsulfon gegeben und auf den
Schmelzpunkt von 125 bis 127°C mit Hilfe eines Hcizmantels erhitzt. Nachdem das gesamte Sulfon geschmolzen war, wurden
128,0 g (1,6 Mol) stabilisiertes, flüssiges Schwefeltrioxid allmählich zugegeben, wobei die Temperatur der Reaktionsmischung zwischen 120 und 130°C gehalten wurde, indem die Zugaberaten des Schwefeltrioxids und die äussere Heizung oder Kühlung entsprechend gesteuert wurde. Die Zugabe erforderte etwa
20 bis 30 Minuten, worauf das Erhitzen im vorgenannten Temperaturbereich weitere 30 Minuten fortgesetzt wurde. Die erhaltene
Schmelze wurde zu 650 ml kaltem Wasser gegeben, wobei eine weisse Aufschlämmung entstand, die gerührt und nach dem Abkühlen auf 25°C unter Saugen durch eine gesinterte Glasfritte
filtriert wurde. Der Filterkuchen wurde zweimal mit jeweils 100 ml Wasser gewaschen und getrocknet. Das Trockengewicht betrug 9,17 g und zeigte, dass 95,P "f. des Sulfone in die Sulfonsäuren umgewandelt worden waren. Das klare, wässrige Filtrat
wog 1180 g und es wurde auf seinen Schwefelgehalt und auf das Verhältnis der Mono- und Disulfonsäuren analysiert.
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amperometrische Titration unter Verwendung von Bleinitrat als
*\usf π llungsmit tel zeigte, dass die Schwefelsäure in einer V.inge
von O,9G T oder 11,3 g oder 0,115 K'ol oder in einer V.enge von
7,2 % bezogen auf die M-nge des verwendeten S0~ vorlag. Das
Mono- und Disulfonsäureverhältnis wurde durch Neutralisierung eines Bruchteils der Säurelösung durch Kaliumhydroxid, Verdampfen
des Wassers, Bestimmung des Trockengewichtes der Salzmischung und Bestimmung ihrer Zusammensetzung durch Umkehrphasenfliissigchromatographie
unter Verwendung einer Wasser-Methanolmischung als Verdünnungsmittel bestimmt. Das Trockengewicht
des neutralisierten Bruchteiles war äquivalent zu 381,1 g Kaliumsalz der Sulfonsäuremischung, die aus 47,6 % Kaliumdiphenylsulfon-3-sulfonat
und 52,4 % Dikaliumdiphenylsulfon-3,3*-
disulfonat bestand.Diese Daten zeigen, dass bei der Sulfonierung von einem Mol geschmolzenem Diphenylsulfon durch I1R Mol
flüssiges SO„ 0,53 Mol der Mono- und 0,43 Mol der Disulfonsäuren
gebildet werden, was eine Ausbeute von 9fi %, bezogen auf
das SuIfon, ergibt.
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde genau wiederholt mit der Ausnahme, dass anstelle des flüssigen S0„ gasförmiges SO., verwendet
wurde. Es wurde kein wesentlicher Unterschied festgestellt und zwar weder in der Ausbeute noch in der Produktzusammensetzung.
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, dass 4-Chlordiphenylsulfon anstelle des Diphenylsulfons verwendet
wurde. Es wurde eine über 90 Tige Ausbeute an sulfonierten Produkten erhalten, die aus 7fi % /l-Chlordiphenylsulfon-3'-sulfonsäure
und 24 % 4-Chlordiphenylsulfon-3,3f-disulfonsäure bestand.
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Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, dass Methylphenylsulfon anstelle des Diphenylsulfons verwendet wurde. Es wurde eine 92 Tige Ausbeute an Methylphenylsulfon-3-sulfonsäure erhalten, die durch kernmagnetisches
Resonanzspektrum,Infrarotspektrum und Flüssigchromatographie
identifiziert wurde. Disulfonsäure war nicht nachweisbar.
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt unter Verwendung
von 4,2*,4',5*-Tetrachlordiphenylsulfon anstelle des Diphenylsulf ons. Es wurde eine 87 "?ige Ausbeute an 4, 2· ,4' , 5'-Tetrachlordiphenylsulfon-3-sulfonsäure erhalten.
Beispiel β
Die Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens gegenüber der
herkömmlichen Suifonierungstechnik unter Verwendung von Oleum werden in diesem Beispiel veranschaulicht, wobei Oleum als
Sulfonierungsmittel Verwendung findet.
Unter Verwendung von 266,8 g 30 tigern Oleum für 1 Hol Diphenylsulfon und Durchführung der Reaktion wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden 31,6 g nicht umgesetztes Sulfoiy, woraus eine maximale Ausbeute von nur 85 % des theoretischen Wertes resultiert.
Zusätzlich zu den gebildeten Diphenylsulfonsulfonsäuren enthielt die Reaktionsmischung ebenfalls 201 g Schwefelsäure, welche sowohl die zugegebene als auch die erzeugte Schwefelsäure
umfassten. Dieselbe erforderte enorme Mengen Barium- oder Kalziumhydroxid, um ein schwefelsäurefreies Produkt zu erzielen.
Zur weiteren Erläuterung des Vorteils des erfindungsgemässen
Verfahrens gegenüber dem herkömmlichen Verfahren unter Verwen-
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17 b U y 1J ü
AO
ζ von (,. >is n iu; -. in 11 t e 1 ii wurde ei l«; .Sh 1 t 'onierung des DiphenylbiiLton.·,
in »-im·!· 1 , 2-Di cn Idi'-i t han lösung hei /O C durchgeführt.
S· lhst (iiinti VtMwt'iuliint; eines Verhältnisses von SO5 zti lUph«;-ii/lsiil
ton von λ: 1 wurde mir eine maximale Umwandlung von mir
ho r; dor Su I fonsäuren erzielt-, die Sulfonsäuren bestanden aus
t.-inem Gewichts vt-rhil t nis Mono- zu Iiisu I fonsauren des Diphenyl-
^ulfons von 1,7 zu 1,0. Zusätzliche Nachteilt! des Verfahrens
waren die K.nu lsionsbi !dung und die relativ ^rossen Mengen an
ei- forder 1 ic hem I.osungsmi t te I.
BADOR,G,NAL
Claims (1)
1. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet
, dass die Aryl-sulfon-sulfonsriure
Diphenylsulfon-3-sulf onsriure ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet
, dass die Aryl-sulfon-sulfonsaure
Diphenylsulf on-'3,3'-disulfonsäure ist.
Π. Verfahren nach Anspruch 1 ,dadurch gekennzeichnet
, dass das Schwefeltrioxid in flüssiger Form verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet
, dass das Schwefeltrioxid in gasförmiger Form verwendet wird.
809822/0653
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D2 | Grant after examination | ||
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8366 | Restricted maintained after opposition proceedings | ||
8305 | Restricted maintenance of patent after opposition | ||
D4 | Patent maintained restricted |