DE2750717C3 - Stärkegemisch - Google Patents
StärkegemischInfo
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- DE2750717C3 DE2750717C3 DE2750717A DE2750717A DE2750717C3 DE 2750717 C3 DE2750717 C3 DE 2750717C3 DE 2750717 A DE2750717 A DE 2750717A DE 2750717 A DE2750717 A DE 2750717A DE 2750717 C3 DE2750717 C3 DE 2750717C3
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- C08L2666/02—Organic macromolecular compounds, natural resins, waxes or and bituminous materials
Description
Die Erfindung betrifft ein Stärkegemisch, das zur Oberflächenleimung von Papier- und Pappeprodukten
verwendbar ist.
Die hierin verwendeten Bezeichnungen »Papier und Pappe« schließen blattartige Massen und geformte
Produkte aus faserartigen Cellulosematerialien ein, die
*it_i:_i _i_
Quellen herleiten können. Es werden auch blattartige Massen und geformte Produkte eingeschlossen, die aus
Kombinationen von Cellulose- und Nicht-Cellulosematerialien,
die sich von synthetischen Stoffen, wie Polyamid-, Polyester- und Polyacrylharzfasern sowie
von Mineralfasern, beispielsweise aus Asbest und Glas, herleiten, hergestellt worden sind.
Papier und Pappe werden oftmals mit verschiedenen Materialien geleimt, um ihre Festigkeit, ihre Zerfaserungsbeständigkeit
und ihre Beständigkeit gegenüber einem Eindringen von Wasser, organischen Lösungsmittem,
ölen, Tinten und verschiedenen Typen von wäßrigen Lösungen zu erhöhen sowie auch deswegen,
um die Glätte und die optischen Eigenschaften zu verbessern. Wenn Leimmaterialien auf die Oberfläche
eines Gewebes oder eines Blattes aufgebracht werden,
ίο um die Oberflächenfasern mit dem Körper des Papiers
zu verleimen und um die Blattoberfläche zu modifizieren, dann wird dieses Verfahren bekanntlich als äußeres
oder Oberflächenleimen bezeichnet Dieses Verfahren unterscheidet sich erheblich von dem inneren Leimen,
bei dem Leimmittel mit der Papieraufschlämmung vermischt werden, bevor diese in Gewebe- oder
Blattform umgewandelt wird.
Beispiele für verschiedene Materialien, die schon als Oberflachenleimmittel verwendet worden sind, sind
herkömmliche und modifizierte Stärken, Polyvinylalkohol, Cellulosederivate, Gelatine, Kolophonium, Proteine,
wie Kasein, und synthetische Polymere. Diese Materialien sind zwar unter bestimmten Bedingungen
bis zu einem gewissen Grad wirksam, doch ist ihre Verwendung immer noch einer oder mehreren Einschränkungen
unterworfen. So ist es oftmals notwendig, hohe Konzentrationen solcher Leime anzuwenden, um
die gewünschte Festigkeit und Wasserbeständigkeit zu erhalten. Da es bekannt ist, daß die Undurchlässigkeit
jo und der Glanz des Grundpapierblatts entsprechend der
aufgebrachten Leimmenge abnimmt, ist ein direktes Ergebnis der erforderlichen Anwendung von derart
hohen Konzentrationen eine Verminderung der optischen Eigenschaften des behandelten Papiers. Weiterhin
macht die Anwendung von derart hohen Konzentrationen das Leimen von Spezialpapieren ökonomisch
unwirtschaftlich, da teure Leime mit hoher Qualität, z. B. Gelatine, tierische Leime und Kasein, gewöhnlich für
solche Zwecke verwendet werden. Dazu kommt noch, daß bestimmte bekannte Leimmittel eine relativ
schlechte Wasserbeständigkeit ergeben und daß sie zusammen mit Unlöslichkeitsmachungsmittel verwendet
werden müssen, damit eine zufriedenstellende Wasserbeständigkeit erhalten werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Stärkegemisch zur Verfügung zu stellen, mit dem verbesserte Verleimungseigenschaften
erzielbar sind, und insbesondere eine verbesserte Wasserbeständigkeit von damit oberflächengeleimten
Papier erzielt werden kann. Weiterhin sollen erfindungsgemäß Oberflachenleimmittel verwendet
werden, die für alle Typen von Papierfasern geeignet sind. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch ein Stärkegemisch entsprechend dem Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Verwendung von wäßrigen Dispersionen von Gemischen aus hydrophoben Stärkemonoestern von
derartigen Dicarbonsäuren und nichthydrophoben Stär-
bo ken als Oberflächenleime ergibt Papier- und Pappeprodukte,
die signifikant verbesserte Lesrr.ungseigcnschaften
haben. Die in Betracht gezogenen Leime ergeben eine verbesserte Wasserbeständigkeit und eine verbesserte
Abriebbeständigkeit, ohne daß die Notwendigkeit besteht, sie mit Mitteln zum Unlöslichmachen zu
kombinieren. Die Leime ergeben auch eine verbesserte Beständigkeit gegenüber wäßrigen Flüssigkeiten und
eine verbesserte Beständigkeit gegenüber dem Eindrin-
gen von Tinte im Vergleich zu vielen handelsüblich verwendeten Stärkeleimen.
Das Stärkegemisch enthält 1 bis 20 Gewichtsteile hydrophobe Stärke und entsprechend (auf ingesamt 100
Teile) 99 bis 80 Gewichtsteile einer damit verträglichen nichthydrophoben Stärke. Bevorzugte Gemische enthalten
4 bis 14 Gewichtsteile hydrophobe Stärke und 96 bis 86 Gewichtsteile nichthydrophobe Stärke.
Obgleich die Verwendung von hydrophoben Stärken als einziges Oberflächenleimmittel schon beispielsweise
in der US-PS 26 61349 vorgeschlagen worden ist,
ergeben sich jedoch bei der Verwendung Schwierigkeiten aufgrund der eigenen hohen Viskosität in wäßrigen
Dispersionen. Wenn nämlich die hydrophobe Stärke nicht unter Verwendung einer geringfügig abgebauten
Grundstärke hergestellt worden ist, oder wenn sie nicht
nachfolgend zur Verminderung der Viskosität modifiziert worden ist, dann ist sie praktisch ungeeignet Die
notwendige Modifikation, um eine geeignete Viskosität zu erhalten, trägt zu den Kosten der hydrophoben
Stärke bei.
Die hierin beschriebenen Stärkegemische haben den Vorteil, daß sie die Verwendung von hydrophoben
Stärken gestatten, welche aus Stärkegrundlagen hergestellt worden sind, die nicht modifiziert worden sind, um
die Viskosität ihrer wäßrigen Dispersionen zu vermindern, wodurch die Probleme einer hohen Viskosität
gemäßigt werden.
Experimentelle Arbeiten haben weiterhin gezeigt, daß die Leimungseigenschaften von allein verwendeten
hydrophoben Stärken nicht signifikant besser sind als von Stärkegemischen, wenn die hydrophobe Stärke in
Mengen von 12 bis 14% des Gemisches enthalten.ist Wenn der Anteil der hydrophoben Stärke in dem
Stärkegemisch 12 bis 14% erreicht, dann ergeben weitere Erhöhungen des Anteils der hydrophoben
Stärke in dem Gemisch minimale zusätzliche Verbesserungen der Leimungseigenschaften des resultierenden
geleimten Papiers. Die hierin in Betracht gezogenen Gemische können daher Vorteile der Verleimung mit
hydrophoben Stärken ergeben, die wirtschaftlich attraktiv sind.
Die verwendbare Stärkegrundlage, die zur Herstellung
der hydrophoben Stärkekomponente verwendet werden kann, kann sich von jeder beliebigen Pflanzenquelle
ableiten, wie z. B. von Mais, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Weizen, Reis, Sago, Maniok, Wachsmais,
Sorghum oder Mais mit hohem Amylosegehalt. Auch Umwandlungsprodukte, die sich von einer der
letzten Grundlagen ableiten, sind eingeschlossen, wie z. B. Dextrine, hergestellt durch hydrolytische Einwirkung
von Säure und/oder Wärme, oxidierte Stärken, hergestellt durch Behandlung mit Oxidationsmitteln,
wie Natriumhypochlorit, fließfähige oder dünnsiedende Stärken, hergestellt beispielsweise durch Enzymumwandlung
oder mildsaure Hydrolyse, und derivatisierte Stärken, wie z. B. Äther und Ester. Wenn das
gewünschte Stärkegemisch ein Granulat sein soll, dann muß naturgemäß das Anfangsmaterial der hydrophoben
(und nichthydrophoben) Komponente in kornförmiger Form YCfUe0Sn. Es wird därsmf hincrf*wipc'*n deß d*^
erfindungsgemäß verwendeten Produkte auch unter Verwendung von gelatinisierten Stärken, d. h. nichtkornförmigen
Stärken, hergestellt werden können.
Die hydrophoben Stärken, die für die Zwecke der Erfindung als Leimmittel geeignet sind, sind Stärkemonoester
von Dicarbonsäuren, wobei die Dicarbonsäuren aus der Gruppe aliphatische (gesättigte und ungesättigte),
aromatische, cycloaliphatische, bicycloaliphatische Dicarbonsäuren und alkyl- und halogensubstituierte
Derivate dieser Dicarbonsäuren ausgewählt werden. Das Halogen kann Chlor, Fluor oder Brom sein. Die
Dicarbonsäuren (oder substituierten Dicarbonsäuren) enthalten insgesamt 8 bis 22 Kohlenstoffatome, und die
Carbonsäuregruppen sind an angrenzenden Kohlenstoffatomen angeordnet Es wird darauf hingewiesen,
daß die hydrophobe Stärke selbst eine geringfügig
lu abgebaute Stärke sein kann und/oder weitere Substituentengruppen,
z.B. tertiäre Amin- oder quatemäre Ammoniumgruppen oder Acetylester- oder Hydroxypropyläthergruppen
enthalten kann.
Weise hergestellt werden, daß man Stärke mit dem cyclischen Anhydrid der ausgewählten Dicarbonsäure
umsetzt Geeignete Säureanhydride sind z. B.
l,4^,6,7,7-Hexachlor-5-norbornen-23-dicarbonsäureanhydrid,
Tetrachlorphthalsäureanhydrid,
1 -Octenylbernsteinsäureanhydrid,
Endo-cis-S-norbornen^-dicarbonsäureanhydrid,
1 -Octenylbernsteinsäureanhydrid,
Endo-cis-S-norbornen^-dicarbonsäureanhydrid,
l^-Cycbhexan-dicarbonsäureanhydrid und
cis-4-Cyclohexen-1,2-dicarbonsäureanhydrid usw.
Die Reaktion von Stärke mit Anhydriden von Dicarbonsäuren ist in der Literatur gut bekannt So wird
z.B. die Reaktion von Stärke mit 1-Octenylbernstein-
Was den Substitutionsgrad (D.S.) anlangt, der erforderlich ist, daß die hydrophoben Stärkeesterderivate
für Stärkegemische geeignet sind, sollte die ausgewählte Stärkegrundlage mit genügend cyclischen
j5 Dicarbonsäureanhydrid umgesetzt werden, daß die
resultierende Stärke einen Substitutionsgrad, d. h. eine Zahl von Estersubstituentengruppen pro Anhydroglukoseeinheit
des Stärkemoleküls, von 0,002 bis 0,050, vorzugsweise von 0,020 bis 0,040, hat.
In manchen Fällen wird die Reaktion der Stärke mit dem cyclischen Anyhdrid der Dicarbonsäuren in Wasser
stark verbessert, wenn man die Reaktion in Gegenwart von geringen Mengen eines anorganischen Phosphats
durchführt So setzt sich z. B. Tetrachlorphthalsäureanhydrid
mit Maisstärke in Gegenwart von Dinatriumphosphat um, wodurch derivatisierte Stärkeester mit
guten hydrophoben Leimungseigenschaften erhalten werden. Versuche, ähnliche hydrophobe Stärkeester in
Wasser ohne die Verwendung von anorganischem
so Phosphat herzustellen, führen zu einer weniger wirksamen Veresterung der Stärke und die resultierenden
Derivate sind weniger wirksam als hydrophobe Leime. Wenn in anderen Fällen z.B. 1-Octenylbernsteinsäureanhydrid
verwendet wird, dann werden gute hydrophobe Leime entweder mit oder ohne die Verwendung von anorganischem Phosphat während
der Veresterungsreaktion der wäßrigen Stärke gebildet. Die nichthydrophobe Stärkekomponente des Stärkegemisches
ist als jede beliebige Stärke definiert, die zur Verwendung als Oberflächenstärke bekannt ist (ausgenommen
dl6 oben beschriebenen hydrophoben Stärlcemonoester).
Geeignete Stärkegrundlagen, die zur Herstellung der nichthydrophoben Stärkekomponente
verwendet werden können, können sich von jeder beliebigen Pflanzenquelle herleiten, wie z. B. von Mais,
Kartoffeln, Süßkartoffeln, Weizen, Reis, Sago, Manniok, Wachsmais, Sorghum oder Mais mit hohem Amylosegehalt.
In Betracht gezogen werden auch Umwandlungs-
produkte, die sich von den letzteren Grundlagen ableiten, wie z. B. Dextrine, hergestellt durch hydrolytische
Einwirkung von Säure und/oder Hitze, oxidierte Stärken, hergestellt durch Behandlung mit Oxidantien,
wie Natriumhypochlorit, fließfähige bis dünnsiedende Stärken, hergestellt durch Enzymumwandlung oder
mildsaure Hydrolyse, und deriv^tisierte Stärken, wie
Äther und Ester. Unter den vielen nichthydrophoben Stärken, die zur Herstellung der Gemische geeignet
sind, sind Beispiele nicht modifizierte Maisstärke (Perlstärke} sowie Maniok-, Weizen- und Kartoffelstärke.
Üblicherweise sind diese Stärken oftmals thermisch abgebaute oder durch Säure oder Enzym umgewandelte
(abgebaute) Produkte, um fließfähig zu sein, dh, es handelt sich um Stärken, die eine niedrige Viskosität
haben als die nativen Stärken, wodurch die Anwendung von höheren Stärkefeststoffgehalten und höheren
Maschinengeschwindigkeiten ermöglicht wird. Die nativen oder abgebauten Stärken können gleichermaßen
chemisch modifiziert sein, wodurch z. B. oxidierte, veresterte oder verätherte Stärken erhalten werden.
Repräsentative Beispiele für solche Stärken sind Carboxymethylstärke, Acetatester von Stärke und
Hydroxypropylstärke.
Als nichthydrophobe Stärke sind hierin auch kationisehe
Stärken geeignet, die beispielsweise so hergestellt werden, daß man Stärke in einer Verätherungs- oder
Veresterungsreaktion mit jedem beliebigen Mittel umsetzt, das eine kationische Gruppe, die Stickstoff,
Schwefel oder Phosphor enthält, einführt Beispiele für -to solche Gruppen sind die Amin- (primäre, sekundäre,
tertiäre oder quaternäre), Sulfonium- und Phosphoniumgruppen. Das bevorzugte kationische Stärkederivat
ist der tertiäre Aminoalkyläther, der durch Umsetzung einer Stärke bei alkalischen Bedingungen mit einem «
Dialkylaminoalkylhalogenid erhalten wird. Die allgemeine
Herstellung von solchen Produkten ist in der US-PS 28 13 093 beschrieben. Unter Anwendung eines
anderen Verfahrens können die nichthydrophoben kationischen Stärken gemäß der US-PS 36 74 725 4u
hergestellt werden.
Obgleich die tertiären Aminoalkyläther der Stärke bevorzugt werden, können auch die primären und
sekundären Aminderivate sowie die entsprechenden Stärkeester eingesetzt werden. Somit kann man,
abgesehen von den bereits aufgeführten Reagentien, ein Stärkeprodukt mit Aminoalkylanhydriden, Aminoalkylepoxiden
und -halogeniden umsetzen. Die entsprechenden Verbindungen enthalten zusätzlich zu den Alkylgruppen
auch Arylgruppen. Fernerhin kann man auch tertiäre Aminoalkyläther von Stärke verwenden, die
auch entweder Hydroxyalkyl-, ζ. B. Hydroxyäthyl-, Hydroxypropyl-Gruppen oder Ester-, z. B. Acetat-,
Sulfat-, Phosphat-Gruppen enthalten. Solche difunktionellen Derivate können in der Weise hergestellt werden,
daß man eine Stärke einer Hydroxyalkylierungs- oder Veresterungsreaktion zusammen mit der erforderlichen
Aminalkylierungsreaktion in einer Verfahrensweise unterwirft, wo man die zwei Reaktionen gleichzeitig
oder in jeder beliebigen gewünschten Reihenfolge «> durchführt.
Die Stärke-Amin-Produkte können sodann nach bekannten Methoden behandelt werden, daß das
quaternäre Ammoniumsalz resultiert, oder ein solches quaternäres Ammoniumsalz kann direkt aus einem t>5
Stärkeprodukt hergestellt werden, indem beispielsweise es mit dem Reaktionsprodukt eines Epihalogenhydrins
und einem tertiären Amin oder tertiären Aminsalz behandelt wird. In jedem Falle hat das resultierende
Stärkederivat eine kationische Natur, und es ist für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet
Die allgemeine Herstellung von Sulfoniumderivaten wird in der US-PS 29 89 52C beschrieben. Sie sieht im
wesentlichen die Umsetzung von Stärke in einem wäßrigen alkalischen Medium mit einem /?-Halogenalkylsulfoniumsalz,
Vinylsulfoniumsalz oder Epoxyalkylsulfoniumsalz vor. Die allgemeine Herstellung von
Phosphoniumderivaten wird in der US-PS 30 77 469 beschriebea Sie sieht im wesentlichen die Umsetzung
von Stärke in einem wäßrigen alkalischen Medium mit einem 0-Halogenalkylphosphoniumsalz vor. Andere
geeignete Derivate werden für den Praktiker ersichtlich, da erfindungsgemäß alle Stärkederivate verwendet
werden können, die durch Einführung eines elektrisch positiv geladenen Teils in das Stärkemolekül kationisch
gemacht worden sind.
. Was den Substitutionsgrad anlangt, der für die kationischen Stärkederivate zur Verwendung für die
Erfindung erforderlich ist, ist es zweckmäßig, die ausgewählte Stärke mit genügend kationischen Reagens
umzusetzen, daß die resultierenden kationischen Stärkederivate einen Substitutionsgrad von 0,01 bis 0,20,
vorzugsweise von 0,02 bis 0,10, haben.
Die erfindungsgemäßen Stärkegemische können mit Erfolg zum Leimen von Papier verwendet werden, das
aus allen Typen sowohl von Cellulosefasem als auch Kombinationen von Cellulosefasem mit Nicht-Cellulosefasern
hergestellt worden ist Hartholz- oder Weichholz-Cellulosefasern,
die verwendet werden können, schließen gebleichte und ungebleichte Sulfat-(Kraft-),
gebleichte und ungebleichte Sulfit-, gebleichte und ungebleichte Soda-, halbchemische neutrale Sulfit-,
chemigemahlene Holz-, gemahlene Holz- und alle beliebigen Kombinationen dieser Fasern ein. Diese
Bezeichnungen beziehen sich auf Holzpulpefasern, die mittels einer Vielzahl von Prozessen hergestellt worden
sind, die in der Pulpe- und Papierindustrie angewandt werden. Weiterhin können synthetische Cellulosefasem
vom Viskosereyon- oder regenerierten Cellulosetyp gleichfalls verwendet werden sowie zurückgeführte
Abfallpapiere verschiedener Herkunft
Alle Arten von Papierfarbstoffen und -tönungsmitteln,
Pigmenten und Füllstoffen können (in üblicher Weise) zu dem Papier gegeben werden, das geleimt
werden soll. Solche Materialien sind z. B. Ton, Talk, Titandioxid, Calciumcarbonat, Calciumsulfat und Diatomeenerde.
Das Papier kann auch andere Additive, wie z. B. Kolophonium und Alaun, und andere innere Leime
enthalten. Es können auch andere Oberflächenleimverbindungen sowie Pigmente, Farbstoffe und Schmiermittel
im Zusammenhang mit den hierbei beschriebenen Leimgemischen eingesetzt werden.
Was die Bildung der Stärkegemische zum Gebrauch anlangt, so können sie in der Weise gebildet werden, daß
man die hydrophobe und die nicht hydrophobe Stärke in trockener Form vermischt oder eine trockene Komponente
zu der wäßrigen Dispersion der zweiten Komponente gibt oder daß man geeignete Mengen von
wäßrigen Dispersionen dieser Stärken zu der Endstärkedispersion kombiniert. Beim Gebrauch in der Praxis
der hierin beschriebenen Gemische aus hydrophoben und nichthydrophoben Stärken kann man so vorgehen,
daß man das Gemisch in Wasser mit einer Konzentration von 2,0 bis 20,0%, vorzugsweise 3,0 bis 8,0 Gew.-%
auf Trockenbasis dispergiert. Wie es dem Fachmann bekannt ist. müssen eeeienete Bedingungen ausgewählt
werden, um eine unerwünschte Zersetzung der hydrophoben
Stärkeester zu vermeiden. So führt z. B. ein Kochen bei höheren pH-Werten zu einer Hydrolyse der
Esterbindung, während ein Kochen bei niedrigen pH-Werten zu einer Hydrolyse des Stärkemoleküls
führen kann. Bei der Dispergierung des Stärkeesters der Tetrachlorphthalsäure muß ein Puffer verwendet
werden, um eine Säurehydrolyse der Stärke zu verhindern.
Die Stärkeleimdispersion wird sodann auf ein zuvor hergestelltes Papier- oder Pappegewebe mittels jeder
beliebigen Oberflächenleimtechnik aufgebracht Beispiele für solche Techniken sind Leimpreß-, -bottich-,
-torrollaufbringungseinrichtungen und Kalandrierungsleimverfahren.
So wird z. B. bei der Leimpreßtechnik eine Oberflächenleimung in der Weise erzielt, daß man
das Papiergewebe zwischen einem Paar von Preßwalzen durchleitet, wobei die untere Walze des Paars in
einem Bad der Leimdispersion rotiert Die Oberfläche dieser Walze nimmt Leim auf und scheidet ihn auf der
unteren Oberfläche des Gewebes ab. Gewünschtenfalls kann das Leimmittel auch auf die obere Oberfläche des
Gewebes aufgebracht werden, indem es in den Spalt eingesprüht wird, der zwischen dem Gewebe und der
oberen Walze gebildet wird, oder indem es gegen die Oberfläche der oberen Walze gesprüht wird und an der
oberen Oberfläche des Gewebes ansammeln gelassen wird, wie" dieses in die Presse eintritt Die geleimten
Gewebe werden sodann durch eine herkömmliche Trocknungsoperation getrocknet
Die Gemische aus hydrophoben und nichthydrophoben Stärken werden gewöhnlich in Mengen eingesetzt
daß eine Leimkonzentration von 0,25 bis 15,0 Gew.-%
des fertigen trockenen Papiers erhalten wird. Innerhalb dieses Bereichs hängt die genaue Menge, die verwendet
wird, zum größten Teil von dem Typ der Pulpe, die verwendet wird, den speziellen Betriebsbedingungen
sowie dem jeweiligen Endverwendungszweck des Papiers ab.
Die Anwendung der hierin beschriebenen Stärkegemische
ergibt (wie in den Beispielen erläutert werden wird) ein Papier mit verbesserten Leimeigenschaften,
z.B. Beständigkeit gegenüber Wasser oder wäßrigen TintenlöEungen.
Ein spezifischer Grad der Leimeigenschaften im
Papier kann mit einer geringeren Menge des verwendeten Leims erzielt werden. Die Anwesenheit von Alaun
[Papierherstellungsalaun AbfSO^ · 14-18 H2O] oder
eines anderen üblicherweise verwendeten kationischen
Donators in der Leimdispersion oder in dem zu leimenden Gewebe scheint die Verleimungseigenschaften
zu erhöhen, die mit den verwendeten Stärkegemischen erhalten werden. Repräsentative kationische
Donatoren sind z. B. Polyamidaminharze, die mit Epichlorhydrin oder anderen Kettenausdehnern, wie sie
in den US-PS 29 29 154 und 37 93 279 beschrieben werden, kettenausgedehnt worden sind sowie kationische
Harnstoff/Formaldehyd- oder Melamin/Formaldehyd-Harze.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert. Darin sind alle Teile auf das Gewicht bezogen, wenn nichts
anderes angegeben ist.
Anwendungsbeispiele Anwendungsbeispiel 1
Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung und Verwendung eines Papieroberflächenleims eines Stärkegemisches,
das für die Erfindung typisch ist. Die verbesserten hydrophoben Eigenschaften, die das
geleimte Papier hat werden mittels mehrerer Testverfahren bestimmt
Der hierin verwendete hydrophobe Stärkemonoester, der als »Stärke A« bezeichnet wird, wurde in folgender
Weise hergestellt:
Stärke A:
]u Insgesamt 200 Teile Maisstärke wurden in 300
Teilen Wasser und 20 Teilen Dinatriumphosphat suspendiert und es wurden 20 Teile 1,4,5,6,7,7-He-
xachIor-5-norbornen-23-dicarbonsäureanhydrid
zugesetzt Der pH-Wert wurde auf 7,0 mit 10%iger
j5 wäßriger Salzsäure erniedrigt, und das resultierende
Gemisch wurde 16h bei 400C gerührt. Der pH-Wert am Ende der Reaktionsperiode betrug
6,6. Der pH-Wert wurde sodann mit 10%iger wäßriger Salzsäure auf 5,0 erniedrigt und die
Stärke wurde abfiltriert dreimal mit Wasser gewaschen und getrocknet Die hydrophobe Stärke
hatte einen Substitutionsgrad von 0,004.
Sechs Leimdispersionen, enthaltend 7 Teile, auf Trockenbasis, der in Tabelle I angegebenen Stärke oder
Stärkegemische und 93 Teile Wasser, wurden hergestellt indem die Bestandteile in siedendem Wasser
20 min erhitzt wurden und indem auf 60,0" C abgekühlt wurde.
Leimdispersion (Teile)
ABC
ABC
Stärke A
(Fließfähigkeit 75),
behandelt mit 5%igem Essigsäureanhydrid
Hydroxyäthylierte Stärke
Säurehydrolysierte Maisstärke
(Fließfähigkeit 65), behandelt mit
3% Diäthylaminoäthylchlorid-hydrochlorid
Säurehydrolysierte Maisstärke
(Fließfähigkeit 65), behandelt mit
3% Diäthylaminoäthylchlorid-hydrochlorid
0,33
6,67
0,33
6,67
7,0
7,0
7,0
Die resultierenden Dispersionen wurden mittels einer herkömmlichen Leimpreßverfahrensweise auf ein
Grundpapier aus einem Gemisch aus gebleichter Weich- und Hartholzpulpe aufgebracht. Das Papier
wurde sodann in einem Ofen bei 1050C getrocknet, über
Nacht bei 22,2° C und einer relativen Feuchtigkeit von 50% gelagert und gewogen. Die vom Papier beibehaltene
Menge des Leims, bezogen auf das Gewicht des trockenen ungereimten Papiers (ausgedrückt als prozentuale
Aufnahme), wurde aus der Zunahme des Papiergewichten nach dem Leimen errechnet.
Unter Anwendung der unten beschriebenen Testverfahren wurden die Eigenschaften der Blätter, die mit den
Leimdispersionen A, B und C, hergestellt unter Verwendung der erfindungsgemäßen Stärkegemische,
geleimt worden waren, mit denjenigen von Blättern eines identischen Papiers verglichen, das mit ähnlichen
Leimdispersionen D, E und F, jedoch ohne hydrophobe Stärke A oberfläichengeleimt worden war.
Der Kontaktwinkel eines Wassertropfens auf der Oberfläche des geleimten Papiers wurde durch eine
geringfügige Modifikation der Methode von W. C. Bigelow, D. L Pickett und W. A. Zisman, in »J. Colloid
Sei.«, 1,513 (1946), gemessen. Von dem Wassertropfen
auf der Oberfläche wurde nach 30 see Kontaktzeit ein Bild aufgenommen, und das Bild wurde auf eine große
Leinwand projiziert Der Kontaktwinkel wurde mit einem Protraktor gemessen. Je größer der Kontaktwinkel
war, desto hydrophober war die Oberfläche. Die mit vier der beschriebenen Dispersionen erhaltenen Ergebnisse
sind untenstehend zusammengestellt:
Prozentuale
Aufnahme
Aufnahme
A
B
D
E
B
D
E
4,2
4,7
3,9
5,0
4,7
3,9
5,0
117,5°
120,5°
104,0°
97,5°
Die Oberseite eines Stücks von oberflächengeleimtem Papier wird mit feinvermahlenem Kaliumpermanganat
bestäubt, und überschüssiges Permanganat wird abgewischt Das Papier wird auf Wasser schwimmen
gelassen. Wenn Wasser in das Papier eindringt, dann wird das Papier rosa. Der Zeitraum, der erforderlich ist,
bis das Papier gleichförmig rosa wird, wird in see gemessen. Je größer der Zeitraum ist, der zum
Eindringen des Wassers notwendig ist, desto besser sind die hydrophoben Eigenschaften des Papiers. Die
10
Ergebnisse dieses Tests mit vier der beschriebenen Dispersionen sind untenstehend zusammengestellt.
Prozentuale
Aufnahme
Aufnahme
Wassereindringung
B C
ίο Ε F 4,3
2,5
4,2
5,0
2,5
4,2
5,0
52.3 see
40.4 sec
16,0 sec
29,0 sec
16,0 sec
29,0 sec
is Dieser Test mißt die Wasserbeständigkeit einer geleimten Oberfläche. Ein Stück abgewogenes Papier
wird auf einen Cobb-Tester gebracht. Es wird Wasser zugegeben und dieses wird 30 see lang mit dem Papier in
Kontakt gehalten. Das Wasser wird sodann von der Oberfläche des Papiers ablaufen gelassen, und das
Papier wird wieder gewogen. Die Zunahme in Gew.-% wird errechnet Eine niedrigere gewichtsprozentuale
Zunahme wird bei Blättern beobachtet, die eine größere Wasserbeständigkeit haben. Die mit Leimdispersionen
B und E erhaltenen Ergebnisse sind untenstehend zusammengefaßt
Prozentuale
Aufnahme
Aufnahme
30 Cobb-Leim-
wasser-
absorplion
35 E 4,3
4,2
4,2
29,3
41,4
41,4
Die oben angegebenen Ergebnisse zeigen deutlich die ausgezeichneten Verleimungseigenschaften von Papierblättern,
die mit den erfindungsgemäß vorgesehenen Gemischen aus hydrophober und nichthydrophober
Stärke geleimt worden waren (Leimdispersionen A, B und C) im Vergleich zu Stärkeleimen, die keine
hydrophobe Stärke enthielten (Leimdispersionen D, E und F).
Dieses Beispiel beschreibt zunächst die Verwendung von verschiedenen cyclischen Dicarbonsäureanhydriden
zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten hydrophoben Stärkemonoester.
hergestellt In allen Fällen wurde als Stärke Maisstärke verwendet
% Reagens Subsl.-Grad
Stärke B
Stärke C
Stärke D
Stärke E
Stärke F
Stärke C
Stärke D
Stärke E
Stärke F
1-Octenylbemsteinsäureanhydrid
10
10
10
10
10
7
5
5
0,027
0,005
0,003
0,042
0,005
0,003
0,042
*) Maisstärke wurde mit Phthalsäureanhydrid bei Raumtemperatur unter Kontrolle des pH-Wertes auf 8,0 mit 3% Natriumhydroxid
umgesetzt.
11 12
Leimdispersionen wurden wie im Anwendungsbeispiel 1 mit den in Tabelle Il angegebenen Bestandteilen hergestellt.
Leimdispersionen (Teile) G Il I
Stärke B
Stärke C
Stärke D
Stärke E
Stärke F
(Fließfähigkeit 75), mit
5% Essigsäureanhydrid behandelt Wasser
(Gesamtmenge von Wasser, das
durch die Stärke absorbiert war,
und freiem Wasser)
durch die Stärke absorbiert war,
und freiem Wasser)
0,33
0,33
6,67
0,64
0,64
6,67 6,36
93,0 93,0 93,0
- | 0,33 | - | - |
- | - | 7,0 | - |
6,36 | 6,67 | — | 7,0 |
93,0 | 93,0 | 93,0 | 93,0 |
Die Leimdispersionen wurden dazu verwendet, um Papier, wie im Anwendungsbeispiel 1 beschrieben, zu
leimen. Sodann wurden die Leimungseigenschaften beim Wassereindringungs- oder Kontaktwinkeltest
bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle zusammengestellt:
Leim | Prozentuale | Wasser- | Kontakt |
dispersion | Aufnahme | eindringung | winkel |
G | 4,9 | 44,6 see | _ |
L | 4,2 | 16,0 see | - |
H | 2,8 | - | 121,0° |
M | 3,1 | - | 98,5° |
I | 3,0 | - | 121,0° |
J | 2,0 | - | 117,5° |
K | 4,0 | - | 105,0° |
Die Ergebnisse zeigen, daß Papier, das erfindungsgemäß mit repräsentativen Stärkegemischen oberflächengeleimt
worden ist, verbesserte hydrophobe Eigenschaften hat.
Dieses Beispiel beschreibt zunächst die Verwendung von anderen Stärken als nichtmodifizierter Maisstärke
zur Herstellung der hydrophoben Stärkekomponente des erfindungsgemäßen Stärkegemisches.
Die hydrophoben Stärkemonoester wurden wie folgt hergestellt:
Stärke X:
Die Stärke X wurde in identischer Weise wie die Stärke A des Anwendungsbeispiels 1 hergestellt,
mit der Ausnahme, daß Maisstärke durch Wachsmaisstärke ersetzt wurde.
Stärke Y:
Die Stärke Y wurde in identischer Weise wie die Stärke A des Anwendungsbeispiels 1 hergestellt,
mit der Ausnahme, daß die Maisstärke durch eine säurehydrolysierte Maisstärke (Fließfähigkeit 65)
ersetzt worden war, die mit 3% Diäthylaminoäthylchlorid-hydrochlorid behandelt worden war, wobei
die Reaktionstemperatur 21,1°C betrug und der pH-Wert während der Reaktion durch periodische
Zugabe von 3%iger wäßriger Natriumhydroxidlösung auf 7,0 eingestellt wurde.
Fünf Leimdispersionen, enthaltend 7 Teile, auf so Trockenbasis, der Stärke oder der Stärkegemische der
Tabelle III, und 93 Teile Wasser, wurden hergestellt, indem die Komponenten 20 min in siedendem Wasser
erhitzt wurden und sodann auf 60,0° C abgekühlt wurden.
35
Leimdispersionen (Teile)
R S
R S
Stärke X
Stärke Y
(Fließfähigkeit 75), mit
5% Essigsäureanhydrid behandelt
0,33 6,67 0,33
6,67
6,67
7,0
7,0
7,0
Die resultierenden Dispersionen wurden dazu verwendet, um Papier zu leimen. Sodann wurden sie dem
Wassereindringungs- und/oder Kontaktwinkeltest unterworfen. Die Testergebnisse sind untenstehend
zusammengestellt:
Prozentuale | Wasser- | Kontakt | |
Aufnahme | eindringung | winkel | |
4,2 | 48,5 see | _ | |
4,2 | 16,0 sec | - | |
3,6 | - | 107,0° | |
4,1 | - | 89,5° | |
5,6 | 51,2 sec | 119,0° | |
Leim | |||
dispersion | |||
R | |||
T | |||
S | |||
U | |||
V |
Wiederum zeigen die Testergebnisse, daß verbesserte hydrophobe Eigenschaften mit den Leimdispersionen
erhalten werden, wenn die hierin beschriebenen hydrophoben Stärkemonoester verwendet werden.
Dies steht im Gegensatz zu Dispersionen, die keine hydrophobe Stärkekomponente enthalten. Es wird
somit ersichtlich, daß die Leimdispersionen R, S und V (bei der die hydrophobe Stärke allein verwendet
wurde) im Vergleich zu den Leimdispersionen T und U, die herkömmliche nichthydrophobe Stärken darstellen,
verbesserte Testergebnisse zeigen.
Dieses Anwendungsbeispiel baut sich auf Werten auf, die bei Versuchen in einer Papiermühle mit gebleichter
Kraftpulpe erhalten wurden. Bei der Bildung des Gewebes wurde die Pulpe so gehalten, daß ein
Alaungehalt von ungefähr 1 %, bezogen auf das Gewicht der trockenen Pulpe, aufrechterhalten wurde.
vertikalen Leimpresse aufgebracht wurde, war eine Dispersion (etwa 4 bis 5% Feststoffe) eines Gemisches
aus 5% hydrophober Stärke und 95% nichthydrophober Stärke, bestehend aus einer kationischen Stärke mit
einem Stickstoffgehalt, von 0,24% (Gewicht). Die hydrophobe Stärke war ein Maisstärkemonoester von
1-Octenylbernsteinsäure, enthaltend etwa 4% 1-Octenylbernsteinsäuregruppen,
und sie war im wesentlichen gemäß den Angaben in der US-PS 26 61 349 hergestellt
ίο worden. Die hydrophobe Stärke hatte einen Substitutionsgrad
von 0,032. Die Leimdispersion wurde mit einer Rate aufgebracht, daß eine Stärkeaufnahme auf dem
Papier von 27,2 kg pro t Papier erhalten wurde. Kolophonium wurde in herkömmlicher Weise mit den in
Tabelle IV angegebenen Konzentrationen verwendet. Die verschiedenen Versuche wurden als kontinuierlicher
Versuch durchgeführt, wobei das Papier bei einer Anzahl der angegebenen Bedingungen hergestellt
wurde. Die resultierenden Papierproben wurden beim Tinteschwimmtest und beim Hercules-Leimtest auf die
Leimeigenschaften untersucht. Der Tinteschwimmtest umfaßte die Messung der in see ausgedrückten Zeit, bis
eine Papierprobe, die auf ihrer geleimten Oberfläche in Tinte schwamm, vollständig gefärbt war. Beim Hercules-Leimtest
wird die Reflexion gemessen. Dabei wird zuerst die Reflexionsablesung für das geleimte Papier
unter Verwendung einer Testvorrichtung mit einer photoelektrichen Zelle auf 100% gesetzt Danach wird
wäßrige grüne Tinte (pH 2,6) in Kontakt mit der oberen
jo Oberfläche des geleimten Papiers gebracht. Die resultierende Reflexionsveränderung auf der Unterseite
des Papiers wird überwacht, bis die Reflexion 60% erreicht. Die Zeit, bis zur Bewirkung dieser Reflexionsveränderung (gemessen in see) wird als Maß für die
Leimeigenschaften des geleimten Papiers bezüglich der sauren Tinte notiert In Tabelle IV sind die Testbedingungen
und Ergebnisse zusammengestellt
Tabelle IV | Variable Probe | Kolo | Aufnahme | Tinte- | Hercules- |
Zeit | phonium | . ΨΦΙί | Schwimm | Leimtest | |
**lt | test | ||||
Kontrolle, | 24 | _ | 4,0 sec | ||
0755 | ohne Verleimung | ||||
Leimdispersion CS 20 | 24 | 60 | 7-10 see | 11,4 sec | |
0800 | Leimdispersion CS 20 | 24 | 60 | 7-10 sec | 17,0 sec |
0900 | Stärkegemisch | 24 | 60 | 12-15 sec | 43,7 sec |
1030 | Stärkegemisch | 12 | 60 | 12-15 sec | 47,9 sec |
1420 | Stärkegemisch | 12 | 60 | 12-15 sec | 46,3 sec |
1630 | |||||
Die obigen Ergebnisse zeigen im Vergleich zu der Verwendung der nichthydrophoben kationischen Stärke
alleine eine ausgeprägte Verbesserung der Leimeigenschaften bei der Verwendung des Stärkegemisches.
Überraschenderweise wurden die verbesserten Ergebnisse selbst bei einer 50%igen Abnahme der Harzkonzentration
aufrechterhalten.
daher das Oberflächenleimen von Papier und Pappe verbessert werden, indem ein Stärkegemisch aus einer
hydrophoben Stärke, bestehend aus einem Stärkemonoester von ausgewählten Dicarbonsäuren und einer
nichthydrophoben Stärke verwendet wird. Das Stärkegemisch
ergibt eine Verbesserung der Oberflächenleimung mit hydrophoben Stärken, die praktisch und
wirtschaftlich attraktiv ist
Claims (7)
1. Stärkegemisch, dadurch gekennzeichnet, daß es besteht aus 1 bis 20 Teilen einer
hydrophoben Stärke und 99 bis 80 Teilen einer nichthydrophoben Stärke, wobei die hydrophobe
Stärke ein Stärkemonoester einer Dicarbonsäure, bei der die zwei Carboxylsäuregruppen an angrenzenden
Kohlenstoffatomen angeordnet sind, ist,
wobei die Dicarbonsäuren aus der Gruppe aliphatische, aromatische, cycloaliphatische, bicyckmliphatische
Dicarbonsäuren und ihre alkyl- und fluor-, chlor- und bromsubstituierten Derivate ausgewählt
sind, und wobei die Dicarbonsäuren oder substituierten
Dicarbonsäuren insgesamt 8 bis 22 Kohlenstoffatome haben.
2. Stärkegemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophobe Stärke der
Monoester von Dicarbonsäuren aus der Gruppe
n-Octylbernsteinsäure,
1 -Octenylbernsteinsäure, Phthalsäure,
lASA/J-Hexachlor-S-norbornen-
2,3-dicarbonsäure,
Tetrachlorphthalsäure,
Endo-eis-S-norbornen^^-dicarbonsäure,
Hexahydro-4-methylphthalsäure,
l^-Cyclohexandicarbonsäure und
cis-4-Cyclohexen-1,2-dicarbonsäure
ist.
Tetrachlorphthalsäure,
Endo-eis-S-norbornen^^-dicarbonsäure,
Hexahydro-4-methylphthalsäure,
l^-Cyclohexandicarbonsäure und
cis-4-Cyclohexen-1,2-dicarbonsäure
ist.
3. Stärkegemisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophobe Stärke einen
Substilutionsgrad von 0,002 bis 0,050 hat
4. Stärkegemisch nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die nichthydrophobe Stärke aus der Gruppe Maisstärke, Wachsmaisstärke
und kationisch substituierte Maisstärke ausgewählt ist.
5. Stärkegemisch nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stärkegemisch aus 4 bis 14 Gewichtsteilen hydrophober Stärke und
96 bis 86 Gewichtsteilen nichthydrophober Stärke besteht.
6. Stärkegemisch nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
hydrophobe Stärke der Monoester von n-Octenylbernsteinsilure
ist.
7. Stärkegemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophobe
Stärke auch kationisch substituiert ist.
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