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Der Gebrauchswert derartiger Kissen ist bereits deutlich erhöht,
da eine Verklumpung der Füllung während des Gebrauchs nicht oder nur sehr langsam
eintritt Die Anwendung von Faservliesfüllungen bei Kissen, insbesondere aus synthetischen
Fasern legt es nahe, die Kissen nach Verschmutzung als Ganzes zu waschen. Diese
Waschbehandlung stellt eine große Belastung der Füllung dar, insbesondere wenn versucht
wird, das Kissen in der Waschmaschine zu waschen und
es anschließend
zu schleudern. Die bekannten Kissen nach dem geschilderten Stande der Technik halten
einer derartigen Behandlung nicht stand, insbesondere wenn die Vliesfüllung ganz
oder teilweise aus Stapelfasern besteht Spätestens beim Schleudern tritt eine nicht
wieder rückgängig zu machende Verschiebung und Verklumpung der Faserstoffüllung
ein.
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Zur Verbesserung der Waschbarkeit ist es bekannt, eine aus Endlosfasern
bestehende Vliesbahn, deren Breite der gewünschten Breite des Kissens entspricht,
auf eine entsprechend breite aber doppelt so lange Bahn aus Umhüllungsstoff aufzunähen.
Das so erhaltene Sandwichgebilde wird alsdann quer zur Bahnbreite dupliziert, und
zwar derart, daß die Bahn aus Umhüllungsstoff außen liegt. Die duplizierte Bahn
wird danach durch eine Randnaht verschlossen, wobei diese Randnaht zusätzlich durch
ein Band eingefaßt und verstärkt werden kann. Wird nach diesem Muster ein Kissen
hergestellt, dessen Faservliesschichten nur am Rande mit der Umhüllungsbahn vernäht
sind, so wird das Kissen je nach Stärke der Vliesstoffschicht zwar locker und füllig
genug sein, es kann aber nicht als waschmaschinenfest bezeichnet werden, da bei
der Behandlung in der Waschmaschine, insbesondere beim Schlußschleudern wiederum
Faserverschiebung und Verklumpung eintritt. Wird zum besseren Festlegen der Fasern
innerhalb der Vliesschichten das Sandwichgebilde über die gesamte Fläche versteppt,
so kann dadurch zwar eine genügende Festigkeit der Faserlagen erreicht werden, das
Volumen des Kissens wird aber durch die ziemlich dicht beieinanderliegenden Steppnähte
derart reduziert, daß die Polsterwirkung unbefriedigend ist.
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Bei diesem Stande der Technik besteht die Aufgabe, ein waschbares
textiles Kissen mit einer Vliesfüllung vorzuschlagen, welches einfach herzustellen
ist und auch in der Waschmaschine gewaschen und geschleudert werden kann, wobei
die Vliesfüllung aus Endlosfasern, gegebenenfalls kombiniert mit Stapelfasern oder
auch nur aus Stapelfasern, bestehen kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß die Vlieslagen zusammen eine ein- oder mehrlagige durchgehende Bahn bilden,
deren die Innenlage bildenden Abschnitte in sich versteppt und durch wenigstens
ein Querband festgehalten sind.
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Durch diese Merkmale, nämlich die Anordnung mehrerer Schichten versteppter
Faservliese, wird einerseits die erforderliche Vliesfestigkeit und andererseits
das erforderliche Volumen erzielt. Bemerkenswert ist, daß die erforderliche Vliesfestigkeit
selbst dann erzielt wird, wenn das Vlies ganz oder teilweise aus Stapelfasern besteht.
Um das Gebilde waschmaschinenfest zu machen, ist es wichtig, daß die Vlieslagen
zusammen eine durchgehende Bahn bilden, wobei diese Bahn vorschlagsgemäß so gefaltet
ist, daß die äußeren Lagen in an sich bekannter Weise mit der Abdeckbahn versteppt
und die inneren Lagen durch wenigstens ein zusätzliches Querband festgehalten sind.
Die Anordnung eines derartigen Querbandes reicht überraschenderweise aus, um Verschiebungen
während des Waschvorganges, aber auch während des nachfolgenden Schleudervorganges
und naturgemäß auch während des Gebrauchs zu verhindern. Zusätzlich können allerdings
zwischen den Füllagen auch noch einzelne verfestigte und nicht mit der Bahn verbundene
Vlieslagen eingearbeitet werden.
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Der Aufbau der Vliesbahn selbst kann ein- oder mehrlagig sein. Die
einzelnen Lagen werden in an sich bekannter Weise auf Karden erzeugt, von denen
mehrere hintereinander angeordnet sein können. Die von den Karden erzeugten Vliese
werden dabei übereinander auf einem gemeinsamen Transportband abgelegt. Die Vlieslagen
können aus gleichen oder verschiedenen Fasern bestehen, so daß der Aufbau der Vliesbahn
in weiten Grenzen frei wählbar ist. Wesentlich ist, daß auch bei Verwendung von
Stapelfasern ein waschmaschinenfestes Kissen entsteht.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Kissens ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Vliesbahn in ein Mittelfeld und zwei Außenfelder unterteilt ist, wobei das
Mittelfeld mit einer darüber gelegten Bahn aus Umhüllungsstoff und die Außenfelder
in sich versteppt und auf die vom Umhüllungsstoff freie Seite des Mittelfeldes umgelegt
sind. Ein Kissen dieses Aufbaus ist waschmaschinen- und schleuderfest und hat den
erheblichen Vorteil, daß es maschinell leicht hergestellt werden kann. Die Steppnähte
können dabei von gleicher oder unterschiedlicher Form sein und in einem oder mehreren
Arbeitsgängen hergestellt werden. Die Vliesbahn kann als Endlosfasern sowie nach
Wunsch auch aus Stapelfasern oder aus Mischungen beider Faserarten bestehen. Insbesondere
die Verwendung von Stapelfasern, wozu bekanntlich die Naturfasern Wolle und Baumwolle
gehören, ist von besonderem Vorteil.
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Kissen mit Vliesfüllung werden vielfach bevorzugt, wenn die obere,
dem Benutzer zugewandte Vlieslage aus natürlichen Stapelfasern, beispielsweise Wolle
oder Baumwolle besteht. Dem kann bei der Herstellung des vorgeschlagenen Kissens
dadurch Rechnung getragen werden, daß vor dem Auflegen des Umhüllungsstoffes eine
weitere Vliesbahn aus natürlichen Stapelfasern aufgelegt wird. Es entsteht auf diese
Weise ein Kissen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß zwischen Mittelfeld und
Bahn aus Umhüllungsstoff noch eine Vliesbahn aus natürlichen Stapelfasern angeordnet
ist.
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Beim Aufbau der vorgeschlagenen Kissen kann es vorteilhaft sein,
wenn das Querband mit der darunter befindlichen Vliesbahn zusätzlich noch verbunden,
beispielsweise vernäht ist. Bei dieser Naht kann es sich um eine übliche Langnaht
handeln, aber auch um mehrere mit Abstand voneinander angeordnete Stichnähte. Die
zusätzliche Vernähung gibt dem Gesamtgebilde erhöhte Festigkeit und bewirkt eine
weitere Verbesserung der Qualität. Die Vernähung sollte dabei vorzugsweise nur mit
derjenigen Faservlieslage bestehen, die unmittelbar an das Querband anliegt. Es
ist zwar auch möglich alle Lagen bei der Durchnähung zu erfassen, was aber nicht
so sehr empfehlenswert ist, da hierdurch das Volumen reduziert wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird die Füllung
so gelegt, daß die Außenfelder schmäler als das Mittelfeld der Vliesbahn sind und
von der Verschlußnaht der Umhüllung nicht erfaßt werden.
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Bei einer derartigen Anordnung wird erreicht, daß das Kissen am Rande
dünner ist als in der Mitte, so daß es, entsprechend pralle Füllung vorausgesetzt,
sich in der Mitte wölbt und dadurch einen vergrößerten Polstereffekt aufweist.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform des vorgeschlagenen Kissens bilden
sämtliche Vlieslagen zusammen eine durchgehende Bahn. Zur Erhöhung des Volumens
ist es aber möglich, zusätzlich noch weitere Vlieslagen in die Füllung einzubringen,
zumal wenn diese durch Querbänder festgelegt werden.
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Wie vorstehend gezeigt, wird das vorgeschlagene Kissen, insbesondere
wenn es als Bettkissen verwendet
werden soll, sechslagig hergestellt.
Es ist aber auch möglich weniger Lagen vorzusehen. Dies kann vorteilhaft sein, wenn
kleinere Kissen, beispielsweise Stuhl-oder Sofakissen mit der vorgeschlagenen Füllung
hergestellt werden sollen.
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Die Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zum Herstellen
eines Kissens der beschriebenen Art.
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Dieses Verfahren ist besonders für die Serienfertigung geeignet Es
ist dadurch gekennzeichnet, daß eine auf beiden Seiten abgedeckte oder verfestigte
Faservliesbahn einseitig und mittig mit einer Bahn aus Umhüllungsstoff bedeckt und
die Gesamtbahn alsdann versteppt wird. Im Anschluß hieran werden die vom Umhüllungsstoff
freien Außenfelder auf die vom Unhüllungsstoff freie Seite des Mittelfeldes umgelegt,
das so erhaltene Paket mit wenigstens einem quer zum Mittelfeld verlaufenden Band
auf der Vliesseite bedeckt, zur Vliesseite hin dupliziert und die Umhüllung durch
eine Randnaht geschlossen. Soll noch eine zusätzliche Vlieslage aus natürlichen
Stapelfasern eingebracht werden, so ist diese auf die durchgehende Faservliesbahn
zu legen, bevor der Umhüllungsstoff aufgelegt wird.
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Anstelle von einem Querband können naturgemäß auch deren mehrere
eingesetzt werden. Ob ein oder mehrere Querbänder eingebracht werden, richtet sich
nach der Größe des Kissens sowie auch den Abmessungen der Seitenfelder der Vliesbahn.
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Infolge des erwähnten Dupliziervorganges genügt es für die Verschließung
der Umhüllung, drei Seiten zuzunähen und gegebenenfalls mit einem Band zu umfassen.
Naturgemäß ist es aber auch mö,:lich, das Kissen auf allen vier Seiten mit einer
derartigen Naht-und Bandumfassung auszurichten, falls dies aus optischen Gründen
erwünscht sein sollte.
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Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes sind im folgenden
anhand der Zeichnung näher erläutert Es stellt dar F i g. 1 eine perspektivische
Darstellung eines vorschlagsgemäß aufgebauten und vorne aufgeschnittenen Kopfkissens,
F i g. 2 eine perspektivische Ansicht einer Vliesbahn mit mittig aufgelegter Umhüllungsbahn
im noch nicht zusammengelegten Zustand, F i g. 3 eine perspektivische Ansicht einer
Vliesbahn mit mittig aufgelegter weiterer Vliesbahn aus Stapelfasern sowie einer
Bahn aus Umhüllungsstoff im noch nicht zusammengelegten Zustand, F i g. 4 eine perspektivische
Ansicht einer zusammengelegten, mit Querband ausgerüsteten aber nocht nicht duplizierten
Vliesbahn.
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Die F i g. 2-4 dienen insbesondere der Erläuterung des Herstellungsverfahrens.
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Das in F i g. 1 dargestellte Kissen ist als Ganzes mit 1 bezeichnet
Es besteht aus einer textilen Umhüllung 2 mit einer darin angeordneten Füllung 3.
Die Füllung besteht aus mehreren oberflächlich abgedeckten Faservlieslagen 4, die
in bestimmter weiter unten noch zu beschreibender Weise zusammengelegt sind. Die
Umhüllung 2 ist am Rande mit einer Verschlußnaht 5 versehen, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel
nochmals mit einem Wulstband 6 eingefaßt ist Die beiden Deckplatten
7 und 8 der Umhüllung 2 sind mit derjenigen Vlieslage jeweils versteppt, die unmittelbar
an sie angrenzen. Die Steppnähte sind bei 9 zu erkennen.
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Der Aufbau der Kissen läßt sich am einfachsten anhand des Herstellungsganges
erläutern. Hierzu wird auf die F i g. 2 - 4 verwiesen.
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Bei einer einfachen Ausführungsform wird von einer Vliesbahn 10 ausgegangen,
deren Breite 11 etwa der doppelten Länge des gewünschten Kissens entspricht Die
Länge 12 der Vliesbahn entspricht etwa der dreifachen Breite des gewünschten Kissens
Die Vliesbahn 10 ist in ein Mittelfeld 13 und zwei Außenfeldern 14 und 15 unterteilt
Das Mittelfeld 13 wird bei der Herstellung zunächst mit einer Bahn 16 aus Umhüllungsstoff
einseitig bedeckt und mit dieser versteppt. Die Außenfelder 14 und 15 werden in
sich versteppt Die Versteppungen können gleichzeitig oder auch nacheinander durchgeführt
werden. Die Zeichnung läßt erkennen, daß hierbei verschiedene Verläufe der Steppnähte
gewählt werden können Es ist aber auch möglich, alle Bahnabschnitte in der gleichen
Weise zu versteppen In aller Regel wird jedoch die Steppnaht im Mittelfeld 13 ein
Karomuster oder ein sonstiges auch optisch gefälliges Muster bilden, während die
Steppnähte 17 lediglich so bemessen werden, daß sie ihren Zweck erfüllen, also der
Vliesbahn 10 die nötige Festigkeit verleihen.
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Soll eine andere Ausführungsform eines Kissens hergestellt werden,
bei der die dem Benutzer zugewandten Seiten aus einer Vliesbahn aus natürlichen
Stapelfasern bestehen, so wird der Aufbau so hergestellt, wie in F i g. 3 angegeben.
Dabei wird die Vliesbahn 10 zunächst mit einer zusätzlichen Vliesbahn 18 aus natürlichen
Stapelfasern und danach erst mit einer Bahn 16 aus Umhüllungsstoff bedeckt Die darauffolgenden
Arbeitsschritte sind die gleichen, wie bereist oben beschrieben.
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Nach der Fertigstellung der Steppnähte werden die Außenfelder14 und
15 auf die nicht vom Umhüllungsstoff 16 bedeckte Seite des Mittelfeldes 13 aufgelegt,
so wie dies in den F i g. 2 und 3 durch die Pfeile 19 und 20 angedeutet ist Auf
die so zusammengelegte und vorbereitete Bahn wird alsdann wenigstens ein Querband
21 gelegt, wie dies in F i g. 4 dargestellt ist Das Querband ist etwas länger, als
es der Breite des Mittelfeldes 13 entspricht, so daß seine Endabschnitte 22 und
23 auf die seitlich überstehenden Ränder 24 und 25 der Bahn 16 aus Umhüllungsstoff
zu liegen komme. Hiernach wird das gesamte, so hergestellte Paket dupliziert, und
zwar derart, wie dies in F i g. 4 durch den Pfeil 26 angedeutet ist. Die beiden
Deckplatten 7 und 8 des Umhüllungsstoffes kommen folglich außen zu liegen Ist dieser
Zustand erreicht, so wird die Verschlußnaht 5 angebracht und gegebenenfalls gleichzeitig
das Wulstband 6 angenäht Die Verschlußnaht umfaßt beim dargestellten Ausführungsbeispiel
sämtliche Lagen und in jedem Fall die Enden des Querbandes.