DE2749016C2 - - Google Patents

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Description

Die Erfindung betrifft ein elektrisches Stromabnehmersystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige, beispielsweise aus der DE-PS 8 71 319 oder der US-PS 5 04 104 bekannte Stromabnehmersysteme dienen dem Zwecke, den stromführenden Leiter abzuschirmen und immer nur diejenigen Kontaktsegmente mit dem stromführenden Leiter in Berührung zu bringen, die gerade von dem Stromabnehmer überlaufen werden. Dabei soll die Güte des Stromübergangs durch die Zwischenschaltung der Kontaktsegmente zwischen den stromführenden Leiter und den Stromabnehmer möglichst wenig beeinträchtigt werden. In dieser Hinsicht lassen die bekannten Systeme aber zu wünschen übrig, da es bei Berührung der Kontaktsegmente mit dem stromführenden Leiter in der Praxis nicht zu einem Flächenkontakt kommt, sondern wegen un­ vermeidbarer Oberflächenungenauigkeiten zu Punktkontakten, die den im stromführenden Leiter fließenden Strom zu einem gekrümmten Weg in Richtung auf den Punktkontakt zwingen, so daß er im wesentlichen parallel zur Oberfläche des stromführen­ den Leiters fließt. Nach Eintritt in das Kontaktsegment breitet er sich in diesem in ähnlicher Weise aus, so daß er wiederum im wesentlichen parallel zur Oberfläche des Kontakt­ segmentes fließt. Dies führt dazu, daß beträchtliche Ströme nahe dem Kontaktpunkt im wesentlichen parallel zueinander, jedoch in entgegengesetzten Richtungen fließen. Die dadurch bewirkte Abstoßungskraft ist bestrebt, die Kontaktflächen auseinanderzudrücken.
Die bekannten Stromabnehmersysteme eignen sich daher nicht für die Übertragung von Starkstrom, beispielsweise für Züge, Straßenbahnen und dgl. Dort müssen nicht nur die normalen Ströme in der Größenordnung von 500 A und mehr übertragen werden, sondern auch unvermeidbar auftretende, vorübergehende Kurzschlußströme, die mehr als 25 000 A betragen können. Die dadurch erzeugten Abstoßungskräfte sind so groß, daß es zu einer Kontaktunterbrechung kommt, bevor die Sicher­ heitseinrichtungen in der Lage sind, den Kurzschlußstrom abzuschalten. Die Kontaktunterbrechung führt dazu, daß sich Lichtbögen bilden, die die Kontaktflächen verbrennen oder verschweißen.
Hinzu kommt, daß die Kontaktsegmente der bekannten Systeme starr ausgebildet sind. Aufgrund der Geometrie der Systeme ergibt sich dadurch zwangsläufig, daß sich der Kontaktdruck zwischen den Kontaktsegmenten und dem stromführenden Leiter zyklisch ändert, wenn die Kontaktsegmente vom Stromabnehmer überlaufen werden. Diese zyklische Änderung des Kontaktdruckes ist äußerst unerwünscht, da eine bestimmte Mindestkraft, in der Regel etwa 500 N, erforderlich ist, um den erwähnten elektromagnetischen Abstoßungskräften entgegenzuwirken.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Strom­ abnehmersystem zu schaffen, das auch beim Auftreten hoher Ströme einen zuverlässigen Kontakt zwischen den Kontakt­ segmenten und dem stromführenden Leiter und dadurch eine bessere Stromübertragung als bisher gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Anordnung der Stabteile der Kontaktsegmente quer zum stromführenden Leiter werden elektromagnetische Abstoßungs­ kräfte zwischen den jeweiligen Kontaktflächen weitgehend vermieden. Ferner sorgt die elastische Nachgiebigkeit dafür, daß der Kontaktdruck zwischen den Kontaktsegmenten und dem stromführenden Leiter schnell den gewünschten Wert erreicht und diesen im wesentlichen auch nicht überschreitet, so daß keine Beschädigung zu fürchten ist, wenn der Strom­ abnehmer sich der Stromschiene etwas zu stark nähert, wäh­ rend andererseits auch bei relativ weiter Entfernung des Stromabnehmers stets Kontakt gewährleistet wird.
Die Erfindung eignet sich besonders für eine am Boden angeord­ nete Stromschienenanordnung, auf die der Stromabnehmer von oben heruntergedrückt wird, ist jedoch hierauf nicht beschränkt. So kann der Stromabnehmer auch seitwärts oder nach oben gegen den stromführenden Leiter drücken.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 einen Querschnitt und eine Draufsicht einer ersten Ausführungsform;
Fig. 3 und 4 eine Seitenansicht und eine Vorderansicht eines Stromabnehmers;
Fig. 5 und 6 Quer- und Längsschnitte einer zweiten Ausführungs­ form mit geschlossener Abschirmung;
Fig. 7 und 8 eine Ausführungsform der Stromschienenanord­ nung, die in einer Rinne verlegt ist; und
Fig. 9 einen Querschnitt durch eine weitere Stromschienen­ anordnung.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Stromschiene für Schienen­ fahrzeuge, die am Boden verlegt wird, so daß der Stromabnehmer über sie hinweggleitet. Die Stromschiene weist eine schlauch­ artige Abschirmung 10 auf, deren Querschnitt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Querschnitt eines Autoreifens auf einer Felge hat. Die Schlauchabschirmung weist einen trapezförmigen oberen gewölbten Abschnitt 11 auf, der im folgenden als Reifen bezeichnet wird; er besteht aus Gummi und ist auf einer metallischen Grundplatte 12 von rinnenartigem Querschnitt befestigt. Die Grundplatte besteht aus einer Bodenplatte 14 und einem nach oben stehenden Flanschpaar 15, wobei die Flansche nach oben gegeneinander geneigt sind und in ent­ sprechenden Nuten in den unteren Rändern der Reifenflanken Aufnahme finden. Die Flanken sind mit Wulstleisten 23 ver­ sehen. Die Grundplatte 12 wird auf den Schwellen einer Schienenstrecke zwischen den Gleisschienen verlegt. Der Querschnitt des Reifens ist so gestaltet, daß seine Steifigkeit erheblich zunimmt, wenn die Durchbiegung einen bestimmten Wert übersteigt.
Innerhalb der Abschirmung befindet sich ein durchgehender stromführender Leiter 20 in Form eines viel­ adrigen Seils, dessen unterer Abschnitt in einem isolieren­ den Bett 21 eingebettet ist, das den unteren, offenen Ab­ schnitt des Reifens abschließt und mit dem Reifen mittels einer Dichtleiste 22 abgedichtet sein kann, die nach dem O-Ring-Prinzip arbeitet. Der Leiter 20 bildet einen durchgehend energieführenden Stromleiter.
Im oberen Teil des Reifens ist eine große Zahl von Kontaktsegmenten 25 von Z-förmiger Gestalt eingebaut. Jedes Segment besteht aus einem langen Mittelstück 26, das sich (siehe Fig. 2) schräg über die Oberseite des Reifens erstreckt, und Endstücken in Form der Stabteile 27, die zunächst abwärts über die Seiten des Reifens und dann horizontal in Richtung quer zur Längserstreckung des stromführenden Leiters durch ein Loch in der Seitenwand des Reifens verlaufen und inner­ halb des Reifens mit einem geringen Abstand von etwa 12 bis 15 mm oberhalb des stromführenden Leiters liegen, so daß zwischen den Kontaktsegmenten 25 und dem stromführenden Leiter 20 ein isolierender Luftspalt verbleibt. Die Endstücke kön­ nen bogenförmig sein, so daß sie durch Drehen um eine Mittel­ achse in die Löcher eingesetzt werden können. Sie können auch umlaufende Rippen aufweisen, wodurch eine Labyrinthdichtung gebildet wird.
Der Gummireifen kann nach Belieben mit einem Gas wie etwa SF6 oder Stickstoff oder einer Mischung daraus unter Druck gefüllt sein, jedoch genügt meist die Eigensteifigkeit des Reifens, um den Abstand der inneren Kontaktflächen si­ cherzustellen.
Fig. 2 zeigt deutlich, daß die Segmente sich in Längsrichtung des Reifens überlappen, so daß bei einem Quer­ schnitt wenigstens drei von ihnen geschnitten werden.
Die elektrische Lokomotive ist mit einem Rollen­ stromabnehmer ausgestattet, der auf die beweglichen Kontakt­ segmente der Reihe nach herunterdrückt, wenn er über die Stromschiene hinwegläuft. Der Reifen ist so proportioniert und/oder unter Druck gesetzt, daß eine erhebliche Kraft von etwa 5000 N erforderlich ist, um die beweglichen Segmente mit dem stromführenden Leiter in Berührung zu bringen, und der Stromabnehmer ist in der Lage, diese Kraft aufzubringen, damit der innere Kontakt hergestellt wird. Eine Person oder ein Tier kann jedoch gefahrlos auf die Segmente steigen, fallen oder springen und wird keinen elektrischen Schlag be­ kommen.
Der Stromabnehmer kann verschiedene Formen haben. In den Fig. 3 und 4 ist schematisch eine Anordnung mit fünf Rollen in Tandemform dargestellt, die in einem Chassis 32 gelagert sind, das mit einer üblichen Ge­ stängeaufhängung 33 mit dem Fahrzeug verbunden ist. Die vor­ derste und die hinterste Rolle 30 sind aus Isolierstoff oder mit Gummi überzogen, während die mittleren drei Rollen 31 aus leitendem Material wie rostfreiem Stahl bestehen. Bei einem Ausführungsbeispiel, bei dem diese Rollen einen Durchmesser von 12,5 cm haben, liegen ihre Achsen 35 cm aus­ einander und sind auf einem Bogen mit großem Radius (z. B. 4-6 m) angeordnet, so daß die einzelnen Kontaktsegmente nacheinander niedergedrückt und niedergehalten werden, bis eine Anzahl weiterer Segmente niedergedrückt worden ist. Mit einem derartigen Stromabnehmer mit drei Stromabnehmer­ rollen 31 in Tandemanordnung wird Strom in jedem Augenblick über wenigstens neun Druckkontaktpunkte zwischen Stromab­ nehmer und Segmenten abgenommen. Wenn die gesamt ausgeübte Kraft etwa 5000 N beträgt, ist der Druck an jeder Kontakt­ stelle ungefähr 500 N, was ausreicht, um eine Eisschicht zum Schmelzen zu bringen, Schmutzteilchen zu zerdrücken usw. Die Federkraft jedes inneren Kontakts, die zwischen 75 und 100 N liegt, rührt hauptsächlich von der Eigenspannung in den Längsgliedern der Segmente her, die als Federn wirken, unterstützt durch die Kompressionskraft des Gummis darüber und darunter, wenn erforderlich, und sie reicht aus, um saubere Kontaktgabe zu ermöglichen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen ein Ausführungsbei­ spiel, das in Gruben oder an sonstigen Einsatzstellen ver­ wendet wird, wo funkenfreie Kontaktgabe und Kontaktunter­ brechung gefordert wird oder wo die Wetterbedingungen be­ sonders schwierig sind. Mit dieser Anordnung ist es möglich, ohne Rücksicht auf Schnee oder überflutendes Wasser oder sogar im Tauchbetrieb für Unterwasseranwendung oder für das Durchfahren von Flüssen oder dergl. elektrisch getriebene Fahrzeuge zu verwenden. Für diesen Fall ist der stromführen­ de Leiter vollkommen in einer isolierenden Abschirmung 40 aus elastischem Material eingeschlossen, dessen Querschnitt in sich geschlossen ist, und der im Extrudierverfahren hergestellt ist. Der Unterschied gegenüber dem vorher beschriebenen Aus­ führungsbeispiel besteht also nur darin, daß jede Länge der isolierenden Abschirmung als Einzelstück im Extrudierver­ fahren hergestellt wird, so daß sich ein luftdichtes Rohr mit darin eingebettetem Kupferleiter ergibt, während bei dem erstbeschriebenen Beispiel die Stromschiene durch Zusammen­ setzen aus einer Anzahl von Teilen gebildet wird, die nicht vollständig luftdicht abschließen.
Der reifenförmige Teil kann vollständig oder zum Teil aus halbleitendem Gummi hergestellt sein, damit er kapazitive Ladungen ableiten kann, die durch Funkenbil­ dung entstehen können.
Es sei angenommen, daß die Stromschiene am Boden verlegt wird und der Stromabnehmer sie von oben her berührt. Der Boden 41 der Abschirmung hat rechteckigen Querschnitt und wird von einem rinnenförmigen Träger 42 aus Metall auf­ genommen. Der eigentliche Hauptteil der Abschirmung besteht aus einem äußeren Abschnitt 43 von bogenartigem Querschnitt, der zusammen mit dem Boden ein äußeres geschlossenes Rohr bildet. Ein innerer Teil 44 von teilweise röhrenförmiger Ge­ stalt ist mit dem Außenrohr in einem Stück gebildet und stellt ein Bett für den stromführenden Leiter dar mit einem Schlitz entlang der Oberseite, an dem der stromführende Leiter Kontakt mit den Kontaktsegmenten haben kann. Der stromführende Leiter 20 ist im Querschnitt hohl, beispiels­ weise ein unisoliertes Kupferseil, dessen einzelne Adern mit großer Steigung auf einer Seele aus isolierendem Gummi oder Elastomer aufgewickelt sind, die selber röhrenförmig ist.
Die Kontaktsegmente entsprechen denen, die in den Fig. 1 und 2 beschrieben sind, und haben auch dieselben Bezugszeichen. Der Boden der Abschirmung ist in den rillen­ förmigen oberen Flansch des I-Trägers 42 eingesetzt und dort mit Querbolzen 45 festgelegt, die durch Löcher in den Rinnenseitenschenkeln hindurchgesteckt sind.
Fig. 6 zeigt eine Verbindungsstelle von zwei aneinandergrenzenden Abschirmungen. Beide Enden der Abschir­ mungsstücke sind mit einer Membranwand 46 verschlossen, und die einander gegenüberstehenden Enden sind mit Steckkontakt­ verbindungen 47, 48 ausgestattet, die in Längsrichtung der Abschirmungsröhren ausgerichtet sind. Der Steckkontaktstift, der mit dem einen Ende des Kabels in Verbindung ist, ragt von diesem durch eine Labyrinthdichtung hindurch, die in dem Ende des angrenzenden Stromschienenteils ausgebildet ist, und dringt dort in die Steckbuchse ein.
Es versteht sich, daß die Z-förmigen Kontakt­ segmente in den Abschirmungen angebracht werden, nachdem diese an Ort und Stelle zusammengebaut sind (ihre Enden sind zum Erleichtern des Einsetzens gekrümmt), und die schrä­ gen Diagonalabschnitte von zwei Kontaktsegmenten überbrücken jeweils den Verbindungsspalt zweier aneinandergrenzender Ab­ schirmungslängen.
Die mechanische Reinigung der Zwischenräume zwi­ schen einzelnen Kontaktsegmenten läßt sich mit einer umlau­ fenden Bürste durchführen, die am Fahrzeug befestigt ist und deren Achse in Fahrtrichtung verläuft, so daß sie allein auf­ grund der auf die Borsten einwirkenden Auslenkkraft der Segmente in Drehung versetzt wird.
Es sei noch bemerkt, daß die frei vorragenden Stabteile 27 der Z-förmigen Kontaktsegmente zum einen aufgrund ihres Abstands von der Deckfläche der Gummiabschirmung und zum anderen dadurch, daß sie in die Gummiabschirmung ein­ dringen, sich auf den stromführenden Leiter abwälzen können, so daß eine abrollende Kontaktgabe stattfindet. Der hiermit verbundene mechanische Vorteil ist der, daß Verschweißungen bei der Kontaktgabe stets wieder aufgebrochen werden.
Die Befestigung der Stromzuführung auf einem festen Träger und diejenige des Stromabnehmers am Fahrzeug kann verschiedene Ausgestaltung haben. Bei der Beschreibung der Fig. 1-6 wird angenommen, daß die Stromzuführung am Boden verlegt ist und der Stromabnehmer die Abschirmung niederdrückt. Im Eisenbahneinsatz wird sie auf den Schwellen zwischen oder neben den Gleisen verlegt.
Die Erfindung eignet sich auch für den Einsatz bei Straßenbahnen, anderen Straßenfahrzeugen und Trolley­ bussen, die auf Straßen verkehren, welche auch von anderen Fahrzeugen benutzt werden. In solchen Fällen werden die Kontaktsegmentreihen und die Abschirmung vorzugsweise in Rinnen 70 (siehe Fig. 7 und 8) beispielsweise aus Stahl verlegt, die in die Straßendecke eingelassen sind und übergreifende Seitenränder haben, die einen schmalen Schlitz freilassen, durch den die Kontaktsegmentreihe zugänglich ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Oberkante der Rinne bündig mit der Straßendecke, und die Kontaktsegment­ reihe mit dem entsprechenden Abschnitt der Abschirmung liegt mit ihrer Oberfläche bündig mit der Oberkante der Rinne und füllt praktisch den Schlitz aus, was Fig. 7 in nicht nie­ dergedrücktem Zustand und Fig. 8 in niedergedrücktem Zu­ stand erkennen läßt. Der Stromabnehmer kann für diese Form von Stromschiene in Sandwichbauweise aus mehreren Radschei­ ben zusammengesetzt sein, wobei ein Paar äußerer Metall­ scheiben 71 voneinander einen Abstand hat und mit abge­ schrägten Rändern gegen die Schlitzränder drückt und zwi­ schen sich und davon isoliert durch Isolierstoff 72 sowie am Umfang darüber hinausstehend eine innere Scheibe 73 von etwas größerem Durchmesser einschließt, die in den Schlitz eindringt, die Kontaktsegmente niederdrückt und so den Kontakt mit dem stromführenden Leiter herstellt. Der Schlitz kann verhältnismäßig eng sein, wobei seine Breite 2,5-5 cm nicht übersteigt, so daß größere Gewichte, die in der Lage wären, die Kontaktsegmente auf den stromfüh­ renden Leiter hinunterzudrücken und damit den Kontakt mit ihm herzustellen, durch die oberen Ränder der Rinne ge­ tragen werden. Die äußeren Metallscheiben können geerdet sein.
Bei manchen Anwendungsfällen kann es vorteil­ haft sein, eine hochliegende Stromabnehmeranordnung zu verwenden, wobei der Stromabnehmer dann nach oben drückt. Stromschienenanordnungen wie die aus den Fig. 1-6 brau­ chen dazu lediglich umgedreht und der Stromabnehmer auf einem gewöhnlichen Scherenstromabnehmer befestigt zu wer­ den. Für solche Fälle kann es besonders wünschenwert sein, den Träger der Stromabnehmeranordnung in Beziehung zur stromführenden Schiene präziser zu führen, und zwar sowohl bezüglich der seitlichen oder horizontalen Bewegung als auch der vertikalen Bewegung. Für diesen Zweck kann eine Art Laufgestell oder Laufkatze eingesetzt werden, welches die Stromabnehmerrollen trägt und mit Reaktionsrädern aus­ gestattet ist, die auf Schienen laufen und die Reaktions­ kräfte aufnehmen, welche den Kräften entsprechen, mit denen die Stromabnehmerrolle auf den Segmenten abrollt, um diese zur Kontaktgabe auf den stromführenden Leiter zu drücken.
Wie bereits oben ausgeführt, ist es wesentlich, daß die eine oder andere Kontaktfläche nach ihrem ersten Inberührungkommen etwas nachgeben kann. Werden vollständig starre und starr gelagerte Elemente verwendet, so tritt kein elektrischer Kontakt ein, wenn das Stromab­ nehmerrad die Segmente nicht hinreichend weit verschiebt, während bei einer etwas zu starken Verlagerung der Kontakt­ segmente Beschädigungen an den Kontaktflächen auftreten würden und beim nächsten Mal, wenn das Segment etwas we­ niger weit verschoben wird, kein Kontakt mehr hergestellt würde. Wenn nun Reaktionsräder die Stromabnehmerräder in vertikaler Richtung führen, dann kann der benötigte Nach­ giebigkeitsbereich beträchtlich verringert werden. Über­ dies ist eine derartige Führung ebenfalls nötig, wenn eine Lokomotive vertikal steigen soll.
Bei der Beschreibung der Fig. 1-6 wurde an­ genommen, daß der Stromabnehmer breite Rollen aufweist, weshalb die seitliche Stellung in bezug zur stromführenden Schiene nicht von wesentlicher Bedeutung ist. Wenn anderer­ seits die Stromabnehmerräder schmal sind, ist es all­ gemein erforderlich, Führungen vorzusehen, die das Strom­ abnehmerrad seitlich gesehen auf die Stromführungsschiene ausgerichtet halten.
In Fig. 9 ist eine abgewandelte Stromschienenanordnung dargestellt. Statt der Verwendung eines einzelnen mittleren stromführenden Leiters, bei dem die Seitenwände des Reifen­ körpers aufgrund ihrer Elastizität dafür sorgten, daß die Kontaktsegmente stets wieder von dem stromführenden Leiter abgehoben wurden, sind bei der dargestellten Ausführungs­ form zwei stromführende Leiter 90 zu beiden Seiten einer kräftigen Mittelleiste 91 aus Gummi angeordnet, welche die erforderliche Elastizität aufbringt. Die Mittelleiste kann einen oberen und/oder einen unteren Flansch haben, so daß sie im Querschnitt die Gestalt eines T oder I hat, und sie ist darüber hinaus mit einer flexiblen Schutzhülle 92 um­ schlossen, die den unmittelbaren Zugriff zum stromführenden Leiter verhindert.
Jedes Kon­ taktsegment 25 berührt bei der gezeigten einpoligen Anordnung beide stromführenden Leiter 90, die dasselbe Potential haben.
Abweichend von den unmittelbar dargestellten Aus­ führungsbeispielen kann ein Stromabnehmer-Laufwagen auch bei einer am Boden verlegten Schiene mit Reaktionsrädern ausgestattet sein, die unter den oberen Flansch eines I- Trägers greifen, um damit der nach oben drückenden Kraft, die auf die Stromabnehmerräder wirkt, entgegenzuwirken. Bei einer Einrichtung für Grubenbetrieb können die Wagen des Lorenzugs auf gewöhnlichen Schienen auf dem Boden laufen, während die Lokomotive, die mit einer Fahrerkabine ausge­ stattet ist, an der Decke an einer Einzelschiene von I- Querschnitt hängt, wobei ihr Gewicht von Reaktions- oder Tragrädern aufgenommen wird, die auf dem unteren Flansch der Schiene laufen, während der Stromabnehmer von unten gegen die auf der Unterseite der Schiene angebrachte Strom­ schienenanordnung drückt. Es ist aber auch denkbar, daß neben der Lokomotive auch der Lorenzug an einer oben ange­ brachten Einzelschiene läuft.
Bei einer wieder anderen Ausführungsform hängt an Seilen einer Laufkatze ein Kranhaken oder dergl., wobei die Laufkatze an einer zweipoligen, über Kopf angebrachten Stromschienenanordnung läuft. Die Laufkatze kann einen Motor enthalten mit Kammleistenantrieb und mit Seilen ein Fahrzeug ziehen, oder sie kann lediglich als Stromabnehmer dienen und mit einem Fahrzeug über Zugseile verbunden sein und diesem Fahrzeug über die Seile auch den vom stromführenden Leiter abgenommenen Strom zuführen.

Claims (23)

1. Elektrisches Stromabnehmersystem mit einem ununter­ brochenen stromführenden Leiter, einer den stromführenden Leiter umschließenden Abschirmung und Kontaktsegmenten, die die Abschirmung in einer Reihe durchsetzen, welche sich über die Länge des stromführenden Leiters erstreckt, wobei die Kontaktsegmente elastisch federnd befestigt sind, so daß sie in Normalstellung gegenüber dem stromführenden Leiter und gegeneinander isoliert sind, während ein über die Kontaktseg­ mentreihe laufender Stromabnehmer nacheinander mit einer äußeren Kontaktfläche jedes Kontaktsegmentes elektrischen Kontakt macht und das Kontaktsegment soweit verschiebt, daß es mit seiner inneren Kontaktfläche in elastische Verbindung mit einer inneren Kontaktfläche des stromführenden Leiters kommt, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Kon­ taktsegment (25) einen Stabteil (27) aufweist, der eine der inneren Kontaktflächen hat und sich durch die Abschirmung (10) im wesentlichen senkrecht zum Längsverlauf des stromführen­ den Leiters (20) und zur Richtung der Verschiebung des Kon­ taktsegmentes (25) erstreckt, und daß die Kontaktsegmente (25) elastisch nachgiebig sind, so daß ihre inneren Kontakt­ flächen bei der Berührung des stromführenden Leiters (20) sich gegenüber den mit dem Stromabnehmer in Berührung befindlichen äußeren Kontaktflächen elastisch verbiegen kön­ nen.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Kontakt­ flächen zur Bewegungsrichtung des Stromabnehmers schräg verlaufen.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß die Kontakt­ segmente (25) aus Draht in Z-Form so gebogen sind, daß die Drahtenden durch die Seiten der Abschirmung (10) dringen, um mit dem stromführenden Leiter (20) in Kontakt zu kommen, während das Mittelstück (26) schräg über die Oberseite der Abschirmung (10) verläuft zum Angriff des Stromabnehmers.
4. System nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß aufeinanderfolgende Kontakt­ segmente (25) sich in Längsrichtung überlappen, so daß ein quer auf den Kontaktsegmenten (25) liegender Stromabnehmer zwei oder mehrere Segmente gleichzeitig berührt.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab­ schirmung (10) in einer Rinne (70) untergebracht ist, die bündig in den Belag einer Fahrbahn eingelassen ist und seitlich übergreifende Ränder aufweist, welche zwischen sich einen engen Spalt belassen, durch den die Kontaktsegmentreihe zugänglich ist, und daß die Kontaktsegmente (25) und der an­ grenzende Abschnitt der Abschirmung (10) mit ihrer oberen Fläche bündig mit dem Oberrand der Rinne (70) sind und den Spalt praktisch ausfüllen.
6. System nach Anspruch 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Stromabnehmer durch ein schichtförmig aufgebautes Rad mit einem Paar äußerer Metall­ scheiben (71) gebildet ist, die voneinander einen Abstand und abgeschrägte Kanten haben, welche an den Schlitzrändern aufliegen, während zwischen den Metallscheiben (71) und gegen diese isoliert sowie am Umfang über sie hinausragend eine innere Scheibe (73) mit geringfügig größerem Durchmesser vorgesehen ist, die in den Spalt eindringt und zur Kontaktherstellung die Kontaktsegmente (25) niederdrückt.
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Kontaktsegment (25) aus einem einzigen Stück Leitermaterial ge­ formt ist.
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktsegmente (25) aus Rundstabmaterial bestehen.
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Kontaktfläche des stromführenden Leiters (20) sich gegen­ über ihrer Abstützung frei verbiegen kann.
10. System nach Anspruch 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der stromführende Leiter (20) ein mehradriges, schraubenförmig gewickeltes Seil ist.
11. System nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der stromführende Leiter (20) Röhrenform aufweist.
12. System nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der stromführende Leiter (20) einen Kern aus Gummi oder ähnlichem elastischen Material oder einer Metallschraubenfeder hat.
13. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der strom­ führende Leiter (20) eine dünne Beschichtung aus hartem Material als dauerhafte Kontaktfläche wie rostfreier Stahl, Hart­ messing, Phosphorbronze oder einem gesinterten Material auf­ weist.
14. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab­ schirmung (10) im wesentlichen die Querschnittsgestalt eines Autoreifens hat, der aus elastischem, isolierendem, gummi­ ähnlichem Werkstoff mit bogenförmigem Querschnitt besteht.
15. System nach Anspruch 14, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Querschnitt des Reifens trapezförmig mit größerer Basis auf der Unterseite ist.
16. System nach Anspruch 15, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Seiten des Querschnitts konkav sind.
17. System nach einem der Ansprüche 14-16, da­ durch gekennzeichnet, daß der Quer­ schnitt einen wesentlichen Steifigkeitsanstieg aufweist, wenn die Durchbiegung einen vorbestimmten Wert übersteigt.
18. System nach einem der Ansprüche 14-17, da­ durch gekennzeichnet, daß der von den Kontaktsegmenten (25) entfernt liegende Teil der Abschirmung (10) in einer starren Bodenplatte (14) mit rinnenförmigem Querschnitt liegt, über der sich der Reifenquerschnitt erhebt, wobei die Außenflächen der Abschirmung (10) schräg auswärts abwärts in Lappen auslaufen, die über die Ränder je eines Flansches der Bodenplatte (14) hinüberragen.
19. System nach einem der Ansprüche 14-18, da­ durch gekennzeichnet, daß die Seiten­ flächen des Reifenquerschnitts zur Erhöhung der Kriechstrom­ wege mit längsverlaufenden Rippen und Nuten ausgestattet sind.
20. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, ge­ kennzeichnet durch ein Paar von ununter­ brochenen stromführenden Leitern (90) und eine zwischen den stromführenden Leitern (90) verlaufende stegförmige Leiste (91) aus Gummi oder anderem elastisch federndem Material, die die Kontaktsegmente (25) trägt.
21. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der den Kontaktsegmenten (25) gegenüberliegende Teil der Ab­ schirmung in einem starren Träger (42) angeordnet und zur Vermeidung gegenseitiger Längsverschiebung mittels Quer­ bolzen (45) festgelegt ist.
22. System nach Anspruch 21, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der starre Träger (42) rin­ nenförmigen Querschnitt hat und die festlegenden Bolzen (45) die Flansche und Teile der zwischen den Flanschen ge­ legenen Abschirmung (10) quer durchsetzen.
23. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromabnehmer mehrere Rollen (30, 31) in Tandemanordnung aufweist.
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