Die Erfindung betrifft eine Ballenformvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine derartige Ballenformvorrichtung ist aus der US-PS 28 42 045 bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird
das Erntegut mittels eines am vorderen Ende des Ladekanals vorgesehenen Aufnehmers in den Ladekanal
gefördert. Im Ladekanal wird das Erntegut mittels eines schraubenförmigen Packers gegen eine im
Querschnitt veränderbare öffnung gefördert die den Ladekanal von der Ballenformkammer trennt Der
Packer arbeitet dabei kontinuierlich, so daß auch die 5 Obergabe des Erntegutes in die Ballenformkammer
mehr oder weniger kontinuierlich erfolgt Eine zeitliche Abstimmung auf die Bewegung des Verdichterkolbens
ist dabei weder vorgesehen noch erforderlich. Solange der Verdichterkolben nämlich zum Verdichten innerhalb
der Ballenformkammer bewegt wird, kann der Packer weiterarbeiten, wobei lediglich die Dichte des
Erntegutes im Ladekanal zeitweise erhöht wird. Ein gewisser Ausgleich erfolgt dabei durch eine federnde
Klappe, mit der sich der Querschnitt der öffnung zur Ballenformkammer verändern und damit eine gewisse
Vorverdichtung des Erntegutes erzielen läßt Eine Zuführung von genau bemessenen Erntegutladungen
mit gleichmäßiger Dichte zur Bildung eines entsprechenden Ballens gleichmäßiger und großer Dichte ist
mit dieser Ballenfonnvorrichtung nicht möglich. Eine vor der Öffnung angeordnete Stopfgabel arbeitet
nämlich gleichfalls kontinuierlich und unabhängig von der Dichte des jeweils vom Packer angelieferten
Erntegutes. Infolgedessen wird auch der Ballenformkammer ein mehr oder weniger kontinuierlicher
Erntegutstrom variabler Dichte zugeführt Da der Verdichterkolben einen vorbestimmten Hub aufweist,
erfolgt in der Ballenformkammer infolgedessen eine ungleichmäßige Verdichtung, die sich bei nachfolgenden
Verdichterhüben nicht mehr ausgleichen läßt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die bekannte Ballenformvorrichtung unter Beibehaltung
der sich aus einer kontinuierlichen Arbeitsweise ergebenden Vorteile dahingehend zu verbessern, daß
mit ihr hoch verdichtete Ballen mit gleichmäßiger Dichteverteilung herstellbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die den Patentanspruch 1 kennzeichnenden Merkmale gelöst
Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird eine Ballenformvorrichtung geschaffen, mit der Ballen sehr
großer Dichte herstellbar sind, die über ihr gesamtes Volumen eine gleichmäßige Dichte aufweisen. Diese
Vorteile wirken sich insbesondere bei den heute vielfach üblichen sehr großen Ballen mit Gewichten von 1000 kg
und mehr aus. Trotz der erzielten gleichmäßigen Dichte über den gesamten Ballenbereich bleibt das Erntegut im
Ballen in vorteilhafter Weise in Form von einzelnen bauschartigen Portionen, die eine Trennung durch
einfaches Abziehen Schicht für Schicht erleichtern. Der Vorteil eines kontinuierlichen Arbeitsprozesses, bei dem
ein Unterbrechen der Bewegung des großen Verdichterkolbens nicht erforderlich ist, wird beibehalten.
Aus der ATPS 2 64 294 ist zwar bereits eine Ballenformvorrichtung bekannt, bei der im Ladekanal
eine Vorverdichterkammer gebildet ist, deren öffnung zur Ballenformkammer mit einer umlaufenden Stopfgabel
verschließbar ist. Auch ist bei dieser Vorrichtung eine Steuereinrichtung in Form einer Lichtschranke
vorgesehen, die bei einem bestimmten Füllstand des Ladekanals die Stopfgabel für eine bestimmte Anzahl
von Umläufen einschaltet, wobei die vorverdichtete Ladung in die Ballenformkammer gefördert wird. Mit
Hilfe dieser Einrichtungen ist jedoch schon eine gleichmäßige Ausbildung des Pfropfens im Ladekanal
nicht möglich. Da das Erntegut im oberen Abschnitt des Ladekanals nur aufgrund der Schwerkraft vorbewegt
wird, weist es nach oben hin eine abnehmende Dichte auf. Dieser Dichteabfall nach oben hin besteht auch im
unteren Teil des Ladekanals. Eine gleichmäßige Dichte kann auch nicht mittels der Lichtschranke erzielt
werden, da diese lediglich eine relativ ungenaue volumenmäßige Bemessung zuläßt Die Ungleichmäßigkeit
der Ladungen wird noch dadurch erholt, daß diese
Ladungen in die senkrecht ausgerichtete Ballenformkammer fallen, wobei die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit
besteht, daß sie teilweise zerfallen bzw. wieder auseinandergerissen werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden beschrieben. Es
zeigt
F i g. 1 eine Teilseitenansicht der linken Seite einer
Ballenformvorrichtung,
F i g. 2 eine Teilseitenansicht der rechten Seite, wobei einzelne Teile weggebrochen sind und der Deutlichkeit
halber im Querschnitt gezeigt sind,
F i g. 3 einen im wesentlichen vertikalen Schnitt durch die Ballenformvorrichtung längs der Linie 3-3 in F i g. 2,
F i g. 4 eine vergrößerte vereinfachte Darstellung des
Laders und der zugehörigen Einrichtungen, wobei man den Zusammenhang zwischen diesen in verschiedenen
Stadien des Lade- und Ballenformzyklus erkennt,
F i g. 5 einen vergrößerten, im wesentlichen horizontalen Schnitt durch den Lader und seine zugeordneten
Einrichtungen mit Blickrichtung nach unten von einer Stelle unmittelbar unter dem Ballengehäuse der
Maschine, wobei die Stopfgabeln des Laders in der 120° -Stellung der F i g. 4 dargestellt sind,
F i g. 6 eine vergrößerte Teilseitenansicht der Kupplung des Laders, wooei die Kupplung in der Eingriffsstellung
unmittelbar nach Betätigung des Laders dargestellt ist.
Die Ballenformvorrichtung hat ein langes, sich nach vorn und hinten erstreckendes Ballengehäuse 10 mit
rechteckförmigem Querschnitt, das eine Ballenformkammer 12 bildet (Fig. 4). Das Ballengehäuse 10 wird,
leicht nach oben und vorn geneigt, von Streben 14 getragen, die an ihren unteren Enden mit Rädern 16
versehen sind, die den Boden berühren, und an der Vorderseite des Ballengehäuses 10 ist eine nach unten
und vorn sich erstreckende Zunge 18 vorgesehen, um die Ballenformvorrichtung an ein (nicht dargestelltes)
Schleppfahrzeug anzuhängen, um sie über ein Feld zu bewegen. Ein umschlossener Verdichterkolben 20
bewegt sich innerhalb der Ballenformkammer 12 vor und zurück, um das Erntegut, das durch einen Einlaß 22
im Boden 24 des Ballengehäuses 10 in die Ballenformkammer 12 gebracht wird, über die ganze Breite zu
verdichten.
Ein nach oben gekrümmter Ladekanal 26 erstreckt sich vom Ballengehäuse 10 nach unten; sein oberes
Auslaßende 28 fluchtet mit dem Einlaß 22, während das untere Aufnahmeende 30 des Ladekanals 26 vom Einlaß
22 entfernt und im wesentlichen vor diesem angeordnet ist. Der Ladekanal 26 ist zu seinem oberen Auslaßende
28 hin nach vorn und hinten erweitert und bildet eine leicht keilförmige Vorverdichterkammer 27. Eine
gekrümmte obere Wand 32 des Ladekanais 26 ist mit seitlich im Abstand angeordneten Längsschlitzen 34
versehen, die sich über ihre gesamte Länge erstrecken, während die gekrümmte Bodenwand 36 des Ladekanals
26 über ihre gesamte Länge geschlossen ist, mit Ausnahme des Bereichs unmittelbar neben dem
Ballengehäuse 10, das einen Längsschlitz aufweist, um darin einen Anschlag 38 aufzunehmen.
Das Aufnahmeende 30 des Ladekanals 26 ist direkt hinter einem Erntegutaufnehmer 40 angeordnet, der
beliebig ausgeführt und in der Lage ist, in Schwaden angeordnetes Erntegut vom Feld aufzunehmen und
dieses nach hinten dem Ladekanal 26 zuzuführen. Bei der dargestellten Ausführungsform weist der Erntegutaufnehmer
40 eine Reihe von Hebezinken 42 auf, die das Erntegut nach oben zu einem über Kopf angeordneten
Schneckengang 44 streifen, der das Erntegut zentral sammelt und nach hinten i:i das Aufnahmeende 30 des
Ladekanals 26 liefert
ίο Ein drehend arbeitender Packer 46 ist zwischen dem
Erntegutaufnehmer 40 und dem Ladekanal 26 quer über dessen Aufnahmeende 30 angeordnet, um im Ladekanal
26 eine vorverdichtete Ladung des Materials zu erzeugen, bevor die Ballenformkammer 12 beladen
wird. Wie dargestellt endet die obere Wand 32 des Ladekanals 26 im Abstand zum vorderen Ende der
Bodenwand 36, und der Raum zwischen diesen vorderen Enden wird vom Packer 46 eingenommen. Letzterer
weist eine hohle Trommel 48 auf, die im Bereich des Aufnahmeendes 30 drehbar über der Bodenwand 36
montiert ist; der vertikale Abstand zwischen der Bodenwand 36 und dem Umfang der Trommel 48 an
dieser Stelle ist wesentlich geringer als die entsprechende Abmessung des Ladekanals 26 über den Rest seiner
Länge zum Ballengehäuse 10 hin. Demgemäß ist die Vorverdichterkammer 27 des Ladekanals 26 im Bereich
unmittelbar unterhalb des Packers 46 verengt wodurch es ermöglicht wird, daß der hintere Umfang der
Trommel 48 als Anschlag wirkt, um eine Rückwärtsbewegung des in der Vorverdichterkammer 27 gepackten
Materials zu verhindern.
Der Packer 46 weist eine Anzahl das Erntegut erfassende Finger 50 auf, die sich radial von der
Drehachse der Trommel 48 erstrecken und die über letztere in Paaren in verhältnismäßig dichtem Abstand
angeordnet sind, wie dies in F i g. 5 dargestellt ist. Um den gewünschten Packvorgang durchzuführen und doch
wirksam aus dem Erntematerial zurückgezogen zu werden, sind die Finger 50 in der Trommel 48 derart
angeordnet daß sie ausgefahren werden, wenn die Trommel 48 nach unten in das Erntegut gedreht wird
und daß sie zurückgezogen werden, wenn die Trommel 48 sich nach oben aus dem Erntegut heraus und an der
oberen Wand 32 des Ladekanals 26 vorbei dreht.
Die Vorrichtung zum Ausstrecken und Zurückziehen der Finger 50 weist eine stationäre Welle 52 auf, die sich
in der Trommel 48 koaxial über deren Länge erstreckt. Ein Paar stationärer Kurbeln 54 (von denen nur eine
gezeigt ist) an gegenüberliegenden Enden der Welle 52 sind mit letzterer fest verbunden und wirken damit
zusammen, um eine Achse 56 radial im Abstand und parallel zur Welle 52 zu tragen. Im Abstand entlang der
Achse 56 ist eine Anzahl länglicher Träger 58 vorgesehen, deren jeder eine Längsführungsbahn 60
aufweist, in der eine auf der Achse 56 sitzende Rolle 62 läuft und jeder der Träger 58 trägt zwei sich nach
gegenüberliegenden Seiten erstreckende Finger 50. Wenn die Trommel 48 gedreht wird, werden so die
Finger 50 und Träger 58 um die Achse 56 bewegt, die infolge ihrer exzentrischen Anordnung zur Drehachse
der Trommel 48 bewirkt daß die Träger 58 auf den Rollen 62 vor und zurück bewegt werden und daß
dadurch die Finger 50 jeweils ausgefahren bzw. zurückgezogen werden.
Ein längliches Abstreifblatt 64, das auf der oberen Wand 32 befestigt ist, erstreckt sich quer über die
gesamte Breite des Ladekanals 26 in unmittelbarer Nähe des Umfangs der Trommel 48, um das Erntegut
abzustreifen, das sonst bei der Drehung der Trommel 48 an der oberen Wand 32 vorbeigeführt werden könnte.
Da die Finger 50 voll zurückgezogen sind, wenn sie an der oberen Wand 32 vorbeigeschwenkt werden, stört
das Abstreifblatt 64 sie nicht, so daß eine sehr wirksame Erntegutabstreifung an diesem Punkt erzielt wird.
Hinter dem Packer 46 und über dem Ladekanal 26 ist eine Stopfgabel 66 angeordnet, um periodisch die
angesammelte Ladung vom Ladekanal 26 in die Ballenformkammer 12 zu schieben. Die Stopfgabel 66
weist ein querverlaufendes quadratisches Rohr 68 auf, das oberhalb des Ladekanals 26 angeordnet ist und
diesen überspannt, und von dem eine Reihe seitlich im Abstand angeordneter länglicher Zinken 70 herabreicht.
Die Zinken 70 sind entsprechend den Längsschlitzen 34 in der oberen Wand 32 des Ladekanais 26 voneinander
im Abstand angeordnet, so daß sie durch die Längsschlitze 34 in die Vorverdichterkammer 27
eintreten können und während des Ladezyklus längs des Ladekanals 26 zum Ballengehäuse 10 hin bewegt
werden können.
Die Stopfgabel 66 weist ein Paar Hebel 72 an gegenüberliegenden Enden des Rohres 68 auf, die
zueinander spiegelbildlich sind. Jeder Hebel 72 ist an seinem oberen Ende mittels eines Zapfens 76 drehbar
mit einer Kurbel 74 verbunden. Die Kurbeln 74 ihrerseits sind fest an gegenüberliegenden Enden einer
Antriebswelle 78 befestigt, die das Ballgengehäuse 10 über dem Packer 46 überspannt. Die Antriebswelle 78
wird ihrerseits über eine später noch näher beschriebene Kupplung 79 auf der linken Seite des Ballengehäuses
10 angetrieben, die mit einem großen Kettenrad 80 verbunden ist. Das Kettenrad 80 nimmt die Antriebskraft
von einer endlosen Kette 82 auf, die um ein Antriebskettenrad 84 geschlungen ist, das auf einer
Welle 86 sitzt. Auf diese Weise ist das normalerweise obere oder betätigte Ende jedes Hebels 72 so
angebracht, daß sein Zapfen 76 eine Bewegung in einer kreisförmigen Bahn um die Antriebswelle 78 ausführt,
wie dies durch die Winkelstellungen 0° —330° in F i g. 4 angedeutet ist.
Zwei stationäre Drehpunkte 88 für die Hebel 72 erstrecken sich seit'ich von gegenüberliegenden Seiten
des Ballengehäuses 10 nach außen und werden von entsprechenden Längsschlitzen 90, 94 der Hebel 72
aufgenommen. Auf diese Weise wird bei Drehung der oberen Enden der Hebel 72 durch die Kurbeln 74 die
Stopfgabel 66 auf einem im wesentlichen nierenförmigen Weg 92 in, entlang und aus dem Ladekanal 26
heraus bewegt, wie in Fig.4 dargestellt ist. Es ist zu
bemerken, daß der Weg 92 sich durch der. Einlaß 22 nach oben und ein kurzes Stück in die Baiieniormkammer
12 erstreckt, um zu gewährleisten, daß die Ladung aus dem Ladekanal 26 bei jedem Ladezyklus voll in die
Ballenformkammer 12 geladen wird. Es ist auch zu bemerken, daß die Hebel 72 bei jeder Drehung der
Kurbeln 74 (vgl. F i g. 1 und 2 mit Fi g. 4) verschoben und um die Drehpunkte 88 gedreht werden. Deshalb ist
zwischen den Zapfen 76 und den Drehpunkten 88 ein langer Hebelarm vorhanden, wenn die Hebel 72 in ihrer
Ausgangsstellung sind, wie sie in den F i g. 1 und 2 dargestellt ist; ein kurzer Hebelarm liegt zwischen den
Zapfen 76 und den Drehpunkten 88, wenn die Hebel 72 sich vollständig in dem Ladekanal 26 befinden, wie in
Fig.4 dargestellt ist. infolgedessen ist der Aufwärtsschwenk-
oder Stopfhub der Stopfgabel 66 beträchtlich schneller als der anfängliche Eintritts- und der
abschließende Herausziehhub. Ein sich schräg erstrekkender Schenkel jedes Längsschlitzes 90,94 neben dem
entsprechenden Zapfen 76 hai die Wirkung, daß die Aufwärtsschwenkbewegung der Stopfgabel 66 während
ihres anfänglichen Eintritts in den Ladekanal 26 verzögert wird.
Es wird nun auf den Anschlag 38 Bezug genommen, der an der Bodenwand 36 des Ladekanals 26 neben
dessen Auslaßende 28 angeordnet ist und der eine Anzahl von hakenförmigen Fingern 96 aufweist, die
ίο entlang einer gemeinsamen Achse 98 mit Abstand angeordnet und mit dieser starr verbunden sind, die sich
hinter dem Ladekanal 26 befindet und diesen überspannt. Die Achse 98 wird vom Ladekanal 26 so
getragen, daß sie eine Drehbewegung um ihre Längsachse ausführen kann, um die Finger 96 in die und
aus der Vorverdichterkammer 27 zu schwenken, wie es in den F i g. 4 und 5 dargestellt ist. Eine Betätigungskurbel
100, die am rechten Ende der Achse 98 befestigt ist, weist eine Feder 102 (F i g. 2) auf, dit damit verbunden
ist, um die Finger 96 in die Vorverdichterkammer 27 zu drücken. Wie auch in F i g. 2 gezeigt, ist die Betätigungskurbel 100 der Achse 98 auf dieser zwischen den Enden
der Betätigungskurbel 100 angebracht und ihr von der Feder 102 entferntes Ende ist schwenkbar mit einem
Glied 103 verbunden, das sich nach oben und vorn bis zu einer Schwenkverbindung mit dem hinteren Ende eines
Kipphebels 104 erstreckt. Der Kipphebel 104 ist bei 105 auf der rechten Seite des Baliengehäuses 10 gelagert
und trägt einen Kurvenfolger 106 an seinem vorderen Ende, der so angeordnet ist, daß er in Wirkeingriff mit
einer bogenförmigen Steuerkurve 108 treten kann, die starr an der Innenfläche der Kurbel 74 befestigt ist.
Die Steuerkurve 108 ist so auf der Kurbel 74 angeordnet, daß beim Beginn einer Drehung der Kurbel
74 im Gegenuhrzeigersinn während der Betätigung der Stopfgabel 66 der Kurvenfolger 106 so erfaßt wird, daß
er die Finger 96 aus der Vorverdichterkammer 27 zurückschwenkt und diese Bewegung in eine zurückgezogene
Stellung fortsetzt, bis zu dem Zeitpunkt, in dem die Stopfgabel 66 die angesammelte Ladung nach oben
in die Ballenformkammer 12 bewegt hat, worauf die Feder 102 die Finger 96 wieder in die Vorverdichterkammer
27 bewegt.
Der Anschlag 38 wirkt mit einem Dichtefühler 110 zusammen, der von dem Ladekanal 26 benachbart zu
dessen Aufnahmeende 30 und mehr oder minder unterhalb des Packers 46 getragen wird. Der Dichtefühler
110 weist eine rechteckige Platte 112 auf, die den Ladekanal 26 am Boden überspannt und mit diesem
so durch eine Schwenkeinrächtung 114 verbunden ist, um eine Bewegung über einen kurzen Scnwenkbogen
zwischen einer inneren Ruhestellung, wie in den Figuren
gezeigt, und einer äußeren Betriebsstellung (nicht gezeigt) gegen einen Anschlag 116 auszuführen. Eine
Kurbel 118 auf der linken Seite des Ballengehäuses 10 ist
an der Schwenkeinrichtung 114 befestigt, um mit dieser eine Schwenkbewegung auszuführen, und ein sich nach
oben und vorn erstreckendes Bauteil 120, das mit dem oberen Ende der Kurbel 118 verbunden ist, wird federnd
M nach oben und vorn durch eine Feder 122 gedrückt, um
die Platte 112 in die Vorverdichterkammer 27 in Richtung auf ihre dargestellte Ruhestellung zu drücken.
Da der Anschlag 38 dazu dient, einen Gegendruck in der Vorverdichterkammer 27 zu erzeugen, kann der
Dichtefühler 110 verwendet werden, um festzustellen, ob die in der Vorverdichterkammer 27 angesammehe
Ladung die vorgegebenen Werte der Dichte und Größe erreicht hat Hierbei bestimmt der Widerstand, den die
Platte 112 gegen eine Schwenkbewegung nach außen gegen den Anschlag 116 ausübt, den Dichtegrad, bei
dem der Dichtefühler 110 auslöst; es ist daher für die Bedienungsperson wichtig, die Spannung der Feder 122
auf die gewünschte Dichte der in die Ballenkammer 10 zu stopfenden Ladungen einzustellen. Dieses Auslösen
des Dichtcfühlers 110 kann in einfacher Weise verwendet werden, um der Bedienungsperson anzuzeigen,
daß der gewünschte Dichtegrad erreicht ist und daß es Zeit ist, von Hand die Kupplung 79 einzurücken, um
die Stopfgabel 66 zu betätigen. Andererseits kann diese Betätigung der Stopfgabel 66 auch automatisch in einer
nachfolgend beschriebenen Weise erfolgen.
Wie früher erwähnt, wird die Antriebsleistung für die Stopfgabel 66 von der Welle 86 und ihrem Kettenrad 84
auf der linken Seite des Baüengehäuses 10 abgeleitet,
wie in Fig. 1 dargestellt. Wie in den Fig. 1 und 3 gezeigt, dreht sich die Welle 86 kontinuierlich, weil sie
direkt mit dem Hauptantrieb 124 der Maschine über ein Schwungrad 126, einen Winkeltrieb 128 mit einer
Abgabewelle 130, einer Einrichtung 132 mit Kette und Kettenrädern verbunden ist, die ein sehr großes
Kettenrad 134 und einen Schubkurbeltrieb 136 aufweist, der den Verdichterkolben 20 hin- und herbewegt.
Beiläufig wird darauf hingewiesen, daß die Abgabewelle 130 des Winkeltriebs 128 auch zum Antrieb des Packers
46 und des Erntegutaufnehmers 40 dient, und zwar über ein erstes Kettenrad 138, das auf der Abgabewelle 130
am rechten Ende des Ballengehäuses 10 angebracht ist, und eine Antriebskette 140, die das erste Kettenrad 138
und ein zweites Kettenrad 142 umschlingt, das starr auf der Welle 52 des Packers 46 befestigt ist. Ein drittes,
schmaleres Kettenrad 144 auf der Welle 52 wird von einer anderen Kette 146 umschlungen, die sich nach
unten und vorn am Packer 46 erstreckt und ein viertes Kettenrad 148 umschlingt, das von einer Antriebswelle
150 des Erntegutaufnehmers 40 getragen wird.
Der Winkel der Zugkraft der Feder 122 am Bauteil 120 ist so gewählt, daß das Bauteil 120 in Richtung auf
einen seitlich vorspringenden Zapfen 152 nahe am oberen Ende des Bauteils 120 gedruckt wird. Wenn sich
der Dichtefühier UO in seiner Ruhestellung befindet, wie in Fig. 1 gezeigt, liegt das Bauteil 120 an dem
Zapfen 152 an. Wenn jedoch der Dichtefühler 110 gegen
den Anschlag 116 ausgelöst wurde, wird dadurch das Bauteil 120 nach unten und hinten gezogen, so daß es
von dem Zapfen 152 abrutscht, wie in Fig.6 gezeigt,
und zwar so weit, wie es durch einen Begrenzungsblock 154 ermöglicht wird. Ein kurzes, abgewinkeltes Verbindungsstück
156 überträgt diese Bewegung von dem Bauteil 120 zu einem angenähert umgekehrt U-förmigen
Auslöser 158 der Kupplung 79, um den Auslöser 158
in Uhrzeigerrichtung um einen festen Schwenkpunkt 160 zu schwenken.
Vor dieser Betätigung ist der Auslöser 158 so angeordnet, wie in F i g. 1 gezeigt, wobei man erkennt,
daß eine Rolle 162 an einem sich nach unten erstreckenden Schenkel 164 so angeordnet ist, daß sie
einen Arm 166 eines kleinen Winkelhebels 168 berührt und blockiert, der ebenfalls ein Teil der Kupplung 79 ist.
Der Winkelhebel 168 ist an der Kurbel 74 an einem Schwenklager 170 gelagert; eine Feder 172 drückt den
Winkelhebel 168 federnd im Uhrzeigersinn bei Blickrichtung wie in F i g. 1 und 6. Der gegenüberliegende
Arm 174 des Winkelhebels 168 trägt ebenfalls eine Rolle
176, die die Drehung einer Schulter 178 am Kettenrad 80
nicht stört wenn der Winkelhebel 168 in seine Ruhestellung zurückgeschwenkt ist, wie in F i g. 1
gezeigt. Wenn jedoch der Auslöser 158 durch das Bauteil 120 betätigt wird, wie in Fig.6 gezeigt, um die
Rolle 162 aus der Bahn des Armes 166 des Winkelhebels 168 zu ziehen, wird die Rolle 176 am Arm 174 des
Winkelhebels 168 in die Bewegungsbahn der Schulter 178 hineinbewegt. Wenn sich dann das nächste Mal die
Schulter 178 an die Rolle 176 legt, erhält die Antriebswelle 78 ihre Antriebsleistung vom Hauptantrieb
124.
ίο Sofern es erwünscht ist, die Stopfgabel 66 nur in
einem einzigen Stopfhub während jedes Zyklus zu betätigen, ist es notwendig, den Auslöser 158 zurückzustellen,
bevor eine Umdrehung des Kettenrades 80 vollendet ist. Deshalb ist die Kurbel 74 mit einer
Rückstellkurve 180 an ihrem vom Zapfen 76 entfernten Ende versehen; diese Kurve kann bogenförmig und so
angeordnet sein, daß sie mit einer Rolle 182 am gegenüberliegenden Schenkel 184 in Eingriff tritt, kurz
nachdem die Kurbel 74 ihre Drehung beginnt. Sobald die Rückstellkurve 180 mit der Rolle 182 in Eingriff
steht, bewirkt eine weitere Drehung der Kurbel 74, daß der Auslöser 158 in Gegenuhrzeigerrichtung bei
Blickrichtung wie in F i g. 6 geschwenkt wird, um erneut die Rolle 162 in Ausrichtung mit dem Winkelhebel 168
zu bringen, wenn dieser seinen Zyklus vollendet. Bei dieser Bewegung wird auch das Bauteil 120 zurück auf
den Zapfen 152 gezogen, so daß der Dichtefühler 110 ebenfalls zurückgestellt wird.
Betriebsweise
Wenn die Ballenformvorrichtung vorwärtsbewegt wird, hebt der Erntegutaufnehmer 40 kontinuierlich das
Erntegut vom Boden auf und führt es nach hinten in das Aufnahmeende 30 des Ladekanals 26, wo es nach oben
und hinten in die Vorverdichterkammer 27 durch den Packer 46 gepackt wird. Es soll angenommen werden,
daß der Anschlag 38 zu dieser Zeit vollständig in die Vorverdichterkammer 27 eingeführt ist, so daß die
Materialladung, die sich innerhalb der Vorverdichterkammer 27 anzusammeln beginnt, von dem Anschlag 38
berührt und die weitere Bewegung nach oben in Richtung zum Verdichterkolben 20 aufgehalten wird.
Dies hat auch die Wirkung, daß ein Gegendruck im Ladekanal 26 erzeugt wird. Wenn dieser Druck einen
vorgegebenen Wert entsprechend der gewünschten Dichte der angesammelten Ladung erreicht, wird der
Dichtefühler 110 nach unten gegen den Anschlag 116
geschwenkt und zieht das Bauteil 120 vom Zapfen 152 weg, so daß die Kupplung 79 in der oben beschriebenen
Weise in Eingriff kommt. Die Stopfgabel 66 wird dabei durch einen einzigen Stopfzyklus hindurch bewegt und
durchläuft die in Fig.4 gezeigte Folge von Stellungen,
um die angesammelte Ladung nach oben in das Ballengehäuse 10 aus dem Ladekanal 26 heraus zu laden.
Wenn die Stopfgabel 66 ihren Ladehub beginnt, berührt die Steuerkurve 108 auf der Kurbel 74 an der
rechten Seite des Ballengehäuses 10 (Fig. 2) den Kurvenfolger 106 und bewirkt, daß der Anschlag 38
zurück aus der Vorverdichterkammer 27 herausgeschwenkt wird, so daß er die Aufwärtsbewegung der
Ladung und der Zinken 70 nicht stört. Sobald Raum geschaffen wurde, wird der Anschlag 38 wieder in die
Vorverdichterkammer 27 durch die Feder 102 eingeführt und die Kurve 108 dreht sich am Kurvenfolger 106
vorbei.
Die Hin- und Herbewegung des Verdichterkolbens 20 muß mit der Betätigung der Stopfgabel 66 derart in
Einklang gebracht werden, daß unabhängig von der
ίο
Stellung des Verdichterkolbens 20 im Zeitpunkt der Betätigung des Dichtefühlers 110 der Verdichterkolben
20 und die Stopfgabel 66 in geeigneter zeitlicher Abstimmung betätigt werden. Dies wird durch die
Kupplung 79 erreicht, die für die Stopfgabel 66 eine gewisse Verweilzeit schafft, falls sich der Verdichterkolben
20 nicht in der richtigen Position befindet, wenn der Dichtefühler 110 betätigt wird. In dieser Hinsicht ist
festzustellen, daß auch bei einer Betätigung des Auslösers 158 die Kupplung 79 nicht vollständig in
Eingriff treten kann, bevor nicht die Schulter 178 sich heranbewegt hat und an der Rolle 176 des Winkelhebels
168 anliegt. Die Zeitsteuerung zwischen der Schulter 178 und der Rolle 176 ist so, daß sich die das Erntegut
berührende Fläche 20a des Verdichterkolbens 20 in der mit »0°« in Fig.4 bezeichneten Stellung in diesem
Zeitpunkt befindet, was ebenfalls dem »0°« Punkt der Stopfgabel 66 in derselben Figur entspricht.
Wenn die Stopfgabel 66 in F ig. 4 in ihrer Startstellung ist, bedeckt der Verdichterkolben 20 fast
vollständig den Einlaß 22. Wenn sich die Stopfgabel 66 durch die ersten 60° ihrer Bahn bewegt und in den
Ladekanal 26 eintritt, bewegt sich der Verdichterkolben 20 so weit zurück, daß er den Einlaß 22 fast vollständig
freigibt, worauf sich die Stopfgabel 66 sehr schnell von 60° bis 150° bewegt, um die Ladung rasch in die
Ballenformkammer 12 zu befördern. Soweit der Verdichterkolben 20 sich während dieser Bewegung der
Stopfgabel 66 nach hinten zu bewegen beginnt, und soweit die Zinken 70 nach oben in die Ballenformkammer
12 auf ihrem Weg 92 ragen, streift der vertikal geschlitzte Verdichterkolben 20 die Ladung wirksam
von den Zinken 70 ab und setzt seinen Verdichtungshub nach hinten kontinuierlich fort. Die Stopfgabel 66 kehrt
dann langsam in ihre Ausgangsstellung während des Restes ihres Zyklus von 360° zurück.
Die Arbeitsfrequenz der Stopfgabel 66 hängt vollständig davon ab, wie schnell sich im Ladekanal 26
eine Ladung ansammelt, die die gewünschten Eigenschaften hinsichtlich der Dichte aufweist. Wenn die
ίο Maschine mit voller Kapazität betrieben wird, so daß
am Beginn jedes Kolbenzyklus eine volle Ladung fertig ist und in dem Ladekanal 26 bereitsteht, dann arbeitet
die Stopfgabel 66 ununterbrochen. Wenn andererseits der von der Maschine aufgenommene Schwaden so
klein und/oder ungleichmäßig ist, daß die angesammelte Ladung die gewünschten Werte nicht bis zu dem
Zeitpunkt erreicht, an dem die Stoplgabel fot>
ihren Zyklus vollendet hat, dann können ein oder mehrere Kolbenzyklen übersprungen werden.
Die Arbeitsweise der Ballenformvorrichtung kann daher so beschrieben werden, daß sie eine Erfassung
oder Messung der angesammelten Ladung am Ende jedes Kolbenzyklus umfaßt. Wenn die Ladung ausreichend
dicht ist, erfaßt der Dichtefühler 110 diese Tatsache und bringt entweder die Kupplung 79 in
Eingriff oder hält sie in Eingriff, so daß der nächste
Kolbenzyklus auch von einem Stopfzyklus begleitet wird. Wenn andererseits der Dichtefühler UO feststellt,
daß die Ladung nicht ausreichend verdichtet ist, dann bewirkt er, daß die Stopfgabel 66 je nach Erfordernis
einen oder mehrere Kolbenzyklen überspringt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen