DE2748501A1 - Verfahren und vorrichtung zur erstellung von texturtopogrammen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur erstellung von texturtopogrammenInfo
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Description
Postbdi 400745 ournj.,
Telex: 5-216136 hage d
Dr. Eberhard Born, München, den
Dr. Gerald Paul, 28. Oktober 1977
München Dr.G/2/mi
VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR
ERSTELLUNG VON TEXTURTOPOGRAMMEN
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-JT-
Dr. Eberhard Born, <~ T- - München, den
Dr. Gerald Paul, 28· Oktober 1977
München Dr.G/2/mi
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erstellung von Texturtopogranunen an Oberflächenschichten
nicht-amorpher polykristalliner Körper.
In einem polykristallinen Festkörper liegen im allgemeinen die Kristallite statistisch ungeordnet vor.
Wird hingegen ein solcher Körper bestimmten Beanspruchungen, etwa einer mechanisch-plastischen Verformung, einer Abkühlung
o.a. unterzogen, dann führt dies dazu, daß die in dem Körper vorher vorhandenen und in ihrer Orientierung völlig
statistisch verteilten Kristallite nunmehr überwiegend ähnlich in bestimmte Vorzugsrichtungen hin orientiert werden.
Diese mehr oder minder geordnete Orientierung der Kristallite wird allgemein als "Textur" bezeichnet. Die Texturen
beeinflussen die technologischen (etwa die mechanischen, elektrischen, magnetischen o.a.) Eigenschaften des betreffenden
polykristallinen Körpers in den verschiedenen Beanspru-
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chungsrichtungen.
Zur Bestimmung von Topographien gibt es bekannte Verfahren, die allerdings nur für die Anwendung bei Einkristallen geeignet
sind. Andererseits sind aber auch Verfahren zur Messung von Texturen bekannt, mit denen es allerdings bislang
nicht möglich ist, örtlich differenzierende Texturtopographien zu erstellen.
Gegenwärtig bekannte Topographien, etwa Rontgentopographien,
werden immer nur von Einkristallen erstellt und dienen dem Zweck, Störungen (etwa Versetzungen, Kleinwinkelkorngrenzen,
Zwillinge und andere Domänen) abzubilden. Topographieverfahren, die streng monochromatisch mit eindeutiger Abbildung
arbeiten (etwa nach Lang oder Berg-Barrett) verwenden dabei den zu untersuchenden Kristall selbst als Monochromator.
Dabei darf aber die Winkeldivergenz des zu verwendenden Strahlungsbündels nur sehr gering sein (d.h. im Bereich von Winkelminuten)
, was wiederum eine nur schlechte Ausnutzung der ganzen im Strahlungsemitter entstehenden Strahlung sowie hohe Belichtungszeiten
(teilweise viele Stunden bis Tage lang) bedingt.
Bei der Anwendung sogenannter Zählrohrverfahren kann für einen Röntgenreflex (d.h. für eine reflektierende Netzebenenschar)
in einer Polfigur die Häufigkeit der verschiedenen Lagen reflektierender Netzebenen innerhalb des Texturpräparats
erfaßt werden. Bei diesem Verfahren wird jedoch stets über ' einen größeren Bereich des zu untersuchenden Körpers gemittelt
und man erhält keine Aussage über die örtliche Ver-
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teilung der Kristallitorientierung, d.h. über die Anisotropie der Textur.
Die seit langem bekannte Topographiemethode nach Lang weist unter den heute bekannten Topographieverfahren sicherlich
die beste Auflösung und den höchsten Kontrast auf. Die Auflösung reicht dabei aus, einzelne Versetzungen sichtbar zu
machen, und man kann auch durch zwei Aufnahmen unter verschiedenen Blickwinkeln stereoskopisch einen räumlichen Eindruck
über die Lage der Versetzungen erhalten. Bei dem Verfahren nach Lang wird ein Röntgenstrahl benutzt, der vor seinem Auftreffen
auf den zu untersuchenden Einkristall durch eine Blende tritt. Der Einkristall ist dabei im Hinblick auf den
Strahl so justiert, daß die Wellenlänge der Ka..-Strahlung
unter dem Bragg-Winkel auf die Netzebenenschar der Oberfläche auftrifft, wobei die Blende vor dem Einkristall so ausgeführt
sein muß, daß der Divergenzwinkel des durch die Blende hindurchtretenden Strahlungsbündels kleiner ist als die Differenz
zum Bragg-Winkel der Wellenlänge Ka_, die unter einem nur geringfügig
größeren Beugungswinkel das gleiche Topogramm liefern würde, was zu unerwünschten Überlagerungen führen müßte.
Die an der reflektierenden Netzebenenschar gebeugte Strahlung tritt dann durch eine weitere Blende und wird auf einem dahinter
parallel zum Einkristall angeordneten Film abgebildet. Im Lang-Topogramm erscheinen gestörte Bereiche, wie etwa
Versetzungen, stärker geschwärzt als die Abbildung ihrer ungestörten Umgebung. Bei der Topographie nach Lang kann nur
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ein relativ geringes Raumwinkelelement der ausgesandten Strahlung ausgenutzt werden, was zusammen mit einer schlechten
Ausnutzung des Primärstrahls bei der Reflexion zu erheblichen, sich zum Teil über Tage erstreckenden Belichtungszeiten
führt. Die Verwendung von Drehanoden-Röntgenröhren hoher thermischer Belastbarkeit liefert zwar eine Verkürzung der Belichtungszeit,
bedingt jedoch häufig Schwierigkeiten mit der örtlichen Stabilität des Brennflecks auf der rotierenden Anode.
Auch mit dem Lang-Verfahren ist die Abbildung von Texturtopogrammen polykristalliner Körper bei sinnvollen Belichtungszeiten
nicht möglich.
Im Gegensatz zum Lang-Verfahren, bei dem nur die Ka1-Strahlung
zur Abbildung verwendet wird, das somit ein streng monochromatisches Verfahren darstellt, wird bei dem Verfahren nach
Berg-Barrett (in der Regel) auf diese Trennung verzichtet, wobei bewußt eine gewisse Einbuße an Eindeutigkeit in Kauf
genommen wird. Wie alle teilmonochromatischen Verfahren enthält die Abbildung dabei eine Untergrundschwärzung, die
durch die Beugung des Bremskontinuums hervorgerufen wird.
Das Berg-Barrett-Verfahren arbeitet mit einer einfachen Reflexionsmthode: Die vom Strichfokus der Röntgenröhre
ausgehende Strahlung einer bestimmten Wellenlänge (Ko) wird, sofern sie auf den zu untersuchenden Einkristall jeweils
unter dem Bragg-Winkel einfällt, auf einen Film reflektiert. Die Abbildung in der Beugungsebene ist eindeutig und längen-
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getreu, in der Ebene senkrecht hierzu erfolgt jedoch eine Vergrößerung, wodurch die Gesamtabbildung verzerrt wird.
Voraussetzung für eine eindeutige Abbildung ist hier die Verwendung nur einer Wellenlänge, wobei - ähnlich wie bei
dem Verfahren nach Lang - die Monochromatisierung am untersuchten
Einkristall selbst erreicht wird. Das Berg-Barrett-Verfahren benötigt einen vergleichsweise nur geringen apparativen
Aufwand und weist auch verkürzte Belichtungszeiten gegenüber dem Verfahren nach Lang auf.
Es sind auch fokussierende Röntgenverfahren bekannt (z.B. nach Seemann und Bohlin), bei denen ausgehend von einem
divergenten Bündel von Röntgenstrahlen, dessen Ursprung auf demselben Kreis liegt wie das zu untersuchende Kristall-Pulverpräparat,
die gebeugte Strahlung wieder auf einen Punkt dieses Kreises fokussiert wird. Kombiniert man eine
Beugungsanordnung nach Seemann-Bohlin mit einem gekrümmten
Monochromator (z.B. Johansson-Monochromator), dann wird hierdurch das Röntgenbeugungsverfahren nach Guinier ermöglicht.
Dieses Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß es streng monochromatisch und fokussierend ist. Die strenge Monochromasie
erlaubt lange Belichtungszeiten und damit neben der Messung starker auch die sehr schwacher Intensitäten bei Unterdrückung
von Bremsstrahlung und störenden Linien aus dem Eigenspektrum der Röhre.
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Um die Textur eines polykristallinen Körpers festzustellen, sind Textur-Meßverfahren bekannt geworden, die von einer
Fokussierung nach Bragg-Brentano ausgehen. Diese Meßverfahren führen zur Aufzeichnung einer Polfigur, aus der sich zwar
vorherrschende Texturen ersehen lassen, eine örtlich differenzierte Topographie des zu untersuchenden Körpers jedoch
nicht erkennbar ist.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mittels
deren die Erstellung von Texturtopogrammen an Oberflächenschichten nicht-amorpher polykristalliner Körper bei sinnvollen
Belichtungszeiten möglich ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der
einleitend genannten Art dadurch gelöst, daß ein divergentes Bündel monochromatischer Strahlung an dem polykristallinen
Körper gebeugt, die gebeugte Strahlung auf einem Fokussierkreis zu einem Reflex gebündelt und in einem Abstand zu diesem
und zum Körper abgebildet bzw. registriert wird. Vorzugsweise erfolgt dabei die Abbildung auf einer strahlungsempfindlichen
Filmschicht, wobei wiederum vorteilhafterweise die Abbildung parallel zur Oberflächenschicht des Körpers erfolgt. Vorzugsweise
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Abstand der Abbildung zum Körper doppelt so groß wie die Entfernung
zwischen Körper und Reflex gewählt, wodurch die entstehende Abbildung kongruent und nicht spiegelbildlich zu der Textur
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des zu untersuchenden Körpers ausfällt.
Vorteilhafterweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
aus dem Beugungskegel der gebeugten Strahlung ein senkrecht zur Beugungsebene nur schwach divergierendes Strahlungsbündel
für die Abbildung ausgeblendet, wobei diese Ausblendung des Strahlenbündels vorzugsweise mittels parallel zur Beugungsebene
zwischen Körper und Abbildungsort angeordneten schlitzförmigen Blenden (sogenannten "Sollerschlitzen") erfolgt.
Als Strahlung lassen sich vorzugsweise Röntgenstrahlen verwenden. Da wegen der verhältnismäßig geringen Flächenausdehnung
einer Röntgenanode ohne Rasterung nur relativ kleine Materialproben untersucht werden können, empfiehlt es sich
ferner, Materialprobe und Film relativ zum System aus Röntgenröhre, Monochromator und Schlitzblenden derart zu bewegen,
daß das monochromatische Röntgenstrahlungsbündel die Probe etwa rasterartig abtastet, wobei die Einzelabbildungen auf
dem Film wieder zusammengesetzt werden. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß bei ortsfester Anordnung der Sollerschlitze
Körper und Abbildungseinrichtung mit gleicher Geschwindigkeit relativ zu den Sollerschlitzen senkrecht zur Beugungsebene
bewegt werden. Dadurch wird gleichzeitig vermieden, daß sich die Bleche der Sollerschlitze als Schatten abbilden. Zur Vergrößerung
des abbildbaren Flächenbereiches empfiehlt es sich zudem, Körper und Film antiparallel zueinander mit geeigneter
Geschwindigkeit innerhalb der Beugungsebene zu bewegen.
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Dabei können etwa Film und Probe gegensinnig mit gleicher Geschwindigkeit
bewegt werden und die Strahlungsquelle ebenso wie die Schlitzblenden ruhen, es kann jedoch auch eine umgekehrte
kinematische Anordnung getroffen werden.
Zur Monochromatisierung der Röntgenstrahlung empfiehlt sich die Verwendung eines gebogenen Kristall-Monochromators.
Als Divergenz für das Bündel monochromatischer Strahlung empfiehlt
sich ein Winkelbereich von 2° bis 4°, da in diesem Divergenzbereich eine Optimierung zwischen Ausnutzung der
Röntgenstrahlung und Vermeidung unerwünschter Randstrahlungsünschärfen
erzielbar ist.
Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die oben formulierte
Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Einrichtung zur Erzeugung eines divergenten Bündels monochromatischer Strahlung
vorgesehen und so angeordnet ist, daß das divergente monochromatische Strahlungsbündel an dem zu untersuchenden polykristallinen
Körper gebeugt wird, und daß im Strahlengang der gebeugten Strahlung in einem Abstand zur Oberfläche des polykristallinen
Körpers und zum fokussierten Reflex eine Einrichtung zur Abbildung des Bildes der gebeugten Strahlung angebracht
ist. Die Einrichtung zur Erzeugung des divergenten Bündels monochromatischer Strahlung weist dabei vorzugsweise eine Röntgenröhre
und einen Kristal!-Monochromator zur Monochromatisierung
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der Strahlung der Röntgenröhre auf. Als Kristall-Monochromator
wird dabei vorzugsweise ein gebogener Kristall-Monochromator, insbesondere einer des Johansson-Typs vorgesehen.
Vorteilhafterweise sind zwischen dem zu untersuchenden Körper und der Abbildungseinrichtung parallel zur Beugungsebene
schlitzförmige Blenden (Sollerschlitze) angeordnet. In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist dabei zum Fokussieren der gebeugten Strahlung der Strichfokus einer Röntgenröhre vorgesehen, wobei die Höhe der
schlitzförmigen Blenden der Länge des Strichfokus entspricht.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht auch darin, daß der Körper und die Einrichtung, auf der die Abbildung erfolgt, mit gleicher Geschwindigkeit
relativ zu der aus Monochromator und Schlitzen bestehenden Anordnung senkrecht zu der Beugungsebene bewegbar sind. Eine
Abrasterung der Oberfläche des zu untersuchenden Körpers in einer dazu senkrechten Richtung läßt sich dadurch erreichen,
daß Körper und Einrichtung, auf der die Abbildung erfolgt, antiparallel zueinander innerhalb der Beugungsebene bewegbar
sind. Die Geschwindigkeiten der gegeneinander gerichteten, antiparallelen Bewegung von Körper und Abbildungseinrichtung
sind dabei so zu wählen, daß ihr Verhältnis dem Verhältnis der jeweiligen Entfernungen des betreffenden bewegten Teiles
(Körper bzw. Abbildungseinrichtung) vom fokussierten Reflex entspricht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglichen die Erstellung örtlich differenzierender Texturtopogramme unter Einsatz eines vertretbaren apparativen
Aufwandes. Gleichzeitig ist es möglich, für die Beugung ein wesentlich stärker divergierendes monochromatisches Röntgenstrahlbündel
zu verwenden, als dies bei bisher bekannten Topographia-Verfahren möglich war. Hierdurch kann eine um
Größenordnungen erhöhte Primärstrahlintensität erzielt und ausgenutzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es überdies, durch
von Messung zu Messung anders gewählte Wellenlänge der Strahlung jeweils die Eindringtiefe der Strahlen in den Probenkörper
zu variieren und hierdurch beispielsweise festzustellen, inwieweit eine Textur bzw. eine Texturstörung in die Tiefe
des Körpers reicht. Der relativ kleine erforderliche apparative Aufwand macht es auch möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung
transportabel auszubilden, wodurch sie beispielsweise bei der Untersuchung von Flugzeug-Prototypen an besonders neuralgischen
Punkten einsetzbar ist und lediglich eine Reinigung der zu untersuchenden Probenstelle, nicht aber deren Ausbau erforderlich
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße
Vorrichtung lassen sich innerhalb eines breiten Einsatzbereiches anwenden: Dieser Einsatzbereich reicht etwa von
der Qualitätskontrolle bei der Herstellung von Gegenständen
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bis hin zur Fälschungs- oder Verbrechensbekämpfung, etwa der Feststellung ausgeschliffener Fahrgestellnummern in
Fahrzeugen oder der Auffindung von Münzfälschungen (Uberprägungen,
Abschleifungen etc.). Die von der Erfindung gegebene
Möglichkeit der Erstellung örtlich differenzierter Texturtopogramme gibt endlich weiten Bereichen der Technik ein seit
langem benötigtes Instrument zur Verfügung, dessen Kosten unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Gesichtspunkte in
einer durchaus sinnvollen Größenordnung liegen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielshalber
im Prinzip noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsge-
mäßen Verfahrens;
Fig. 2 eine perspektivische Prinzipdarstellung einer
Fig. 2 eine perspektivische Prinzipdarstellung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die Darstellung nach Fig. 1 zeigt eine Strahlungsquelle 1,
von der ein divergentes, polychromatisches Strahlungsbündel 2 ausgesandt wird. Dieses trifft auf einen gebogenen Kristall-Monochromator
3, von dem aus ein konvergentes Bündel monochromatischer Strahlung 4 abgegeben und an der Stelle der Fokallinie
5 fokussiert wird. Strahlungsquelle 1, Monochromator und Fokallinie 5 liegen dabei auf dem Fokussierkreis 6 der
Monochromator-Einrichtung.
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Hinter der Fokallinie 5 wird das vom Monochromator 3 ausgehende,
zunächst konvergente Strahlungsbündel nunmehr zu einem divergenten Bündel 7 monochromatischer Strahlung, das dann auf die
Oberfläche 12 des zu untersuchenden polykristallinen Körpers 8 (Präparat) auftrifft. Die an den reflektierenden Netzebenen
des Körpers 8 gebeugte Strahlung wird wegen der Vielfalt der möglichen Lagen der Einzelkristallite des zu untersuchenden
Körpers auf einem Kegelmantel, der koaxial zum Primärstrahl liegt, gebeugt. Aus diesem Kegelmantel wird mittels eines
Blendensystems 11 von Sollerschlitzen parallel zur Beugungsebene (angeordnet zwischen Präparat und Film 10) ein nur sehr
gering senkrecht zur Beugungsebene divergentes Strahlungsbündel ausgeblendet, das dann auf eine Abbildungs- bzw. Registriereinrichtung
10 auftrifft.
Die Lage der Sollerschlitze kann dabei irgendwo zwischen Abbildungs-
bzw. Registriereinrichtung und Körper liegen. Das am Körper 8 gebeugte Strahlungsbündel wird zu einem Reflex 9
fokussiert, der zusammen mit dem Körper 8 und der Fokallinie 5 auf dem Fokussierkreis 14 der Beugungsanordnung 15 liegt.
Der Reflex 9 muß dabei nicht unbedingt innerhalb der Sollerschlitze gebildet werden, vielmehr können die Sollerschlitze
auch so gelegt werden, daß sich der Reflex 9 außerhalb von ihnen ausbildet. Zum Abhalten anderer noch vorhandener Bragg-Reflexe
von der Abbildungseinrichtung empfiehlt es sich dabei, durch eine weitere, durch einen schmalen Spalt gebildete
Blende 16 senkrecht zu den Schlitzen der Sollerblende 11
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den für die Abbildung benutzten Reflex 9 auszublenden, d.h.
dafür zu sorgen, daß nur er durchgelassen wird und andere noch vorhandene Bragg-Reflexe von einer Abbildung am Film
10 ferngehalten werden- Diese zusätzliche Blende 16 ist in Fig. 1 wie in Fig. 2 nur im Prinzip dargestellt.
Auf der Abbildungseinrichtung 10 wird durch die gebeugte
Strahlung, eine Abbildung 13 bewirkt, die das gewünschte Texturtopogramm
wiedergibt.
Als Abbildungseinrichtung 10 lassen sich vorzugsweise geeignete strahlungsempfindliche Filme verwenden. Es besteht jedoch auch
die Möglichkeit, anstelle eines Filmes eine andere geeignete Einrichtung, z.B. ein Zählrohr oder eine andere Registriereinrichtung
hier einzusetzen. Die Lage der Abbildungseinrichtung 10 kann entsprechend den Voraussetzungen des jeweiligen Einzelfalls
vorgenommen werden. Es ist nicht einmal erforderlich,
daß der Reflex zwischen zu untersuchendem Körper 8 und Abbildungseinrichtung 10 ausgebildet ist, vielmehr kann, falls es
erforderlich sein sollte, die Abbildungseinrichtung 10 auch zwischen dem fokussierten Reflex 9 und dem zu untersuchenden
Körper 8 angeordnet sein. Wählt man, wie in
der Darstellung gezeigt, als Abbildungseinrichtung einen Film 10, dessen Lage parallel zu der des zu untersuchenden Körpers
8 ausgerichtet und dessen Abstand zum fokussierten Reflex
9 gleich dem Abstand zwischen Körper 8 und Reflex 9 gewählt ist, dann ist die so entstehende Abbildung 13 kongruent dem
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dazu, daß auch nur relativ kleine1 Materialproben am Körper
8 untersucht werden könnt en. Um hi (M" einen qrößeren Ue reich
der Oberfläche 12 des Körpers 8 erfassen /u können, ist es von Vorteil, wenn man eine tasterartige Abtastung dc\'
Oberfläche 12 des Körpers 8 vornimmt, deren Einzelabbildungen
dann auf dem Film letztlich wieder zusammengesetzt werden. Eine solche Rasterunq wird vorzugsweise in zwei. Ebenen, d.h.
innerhalb und senkrecht zur Beugungsebene durchgeführt . Dies
Kißt sich dadurch erreichen, daß man die So Ilerschlit ze 11
ort s, f e s t anordnet und den zu untersuchenden Körper B wie die
Abbildungseinrichtung 10 mit gleicher Geschwindigkeit relativ
zu den Sol lerschl it /en senkrecht zur Bougunqsebene auf und ab
bcwcijt . Hierdurch läßt sich gleichzeitig die Abbildung der
So I I ersch] iI ze als Schatten auJ dem KiIm vermeiden. Weiterhin
bewogt man für die Rasterunq senkrecht hierzu zu untersuchenden Körper 8 und Film 10 antiparallel, d.h. entgegengesetzt
parallel zueinander mit geeigneten Geschwindigkeiten
innerhalb der Deugungsebenc, wie dies etwa durch die Radanordnung 17 der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung möglich
ist: Dort liegen die Trägcrplattcn 18 und 19 für den zu
untersuchenden Körper 8 bzw. die Aufnahmeeinrichtung 10 je-
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we ils an einem Rad 17 reibschlüssig an, wodurch bei einer Rewegung
etwa der Platte 18 in Richtung des Pfeiles Λ eine entgegengesetzt,
parallele Bewegung der Platte 1') in RiHiI img de.·;
Pfeiles B (und umgekehrt) bewirkt
wird. Die in I·'i g. λ gezeigten Platten 18 und Γ) werden /n:;<i I /.-lieh
gleichzeitig (und auch gleichsinnig mit gleicher Geschwindigkeit) senkrecht zu der seitlichen Bewegung noch nach oben
(Richtung der Pfeile C) und umgekehrt bewegt. Die Hewegunqsgeschwindigkeit
der Platten 18 und 19 nach oben bzw. unten einerseits und senkrecht hierzu seitlich andererseits ist
dabei jeweils so aufeinander abzustimmen, daß eine vollständige Rasterung des gesamten zu untersuchenden Körpers 8 ohne
Auslassung irgendwelcher örtlicher Bereiche erfolgen kann. Dies bedeutet, daß im praktischen Fall z.B. eine rel.il i ν langsame
Bewegung nach oben gegenüber einer relativ hierzu viel schnelleren Bewegung seitlich gewählt wird oder umgekehrt - So
kann etwa für einen vollendeten Bewegungszyklus nach oben und wieder zurück ein Zeitraum von ca. 30 Minuten gewähl ι
werden, während der seitlich hierzu gerichteten Bewegung ein Hin- und Rücklaufzyklus von dann nur einigen Minuten zugeordnet
wird. Die zu'wählenden Zykluszeiten können dabei jeweils
geeigneterweise dem entsprechenden Einsatzfall individuell angepaßt werden.
Die in Fig. 2 gezeigte prinzipielle Detaildarstellung eines Ausschnitts aus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt
wiederum den Strichfokus 1 einer Röntgenröhre, von dem au;;
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das konvergente Strahlungsbüschel polychromatischen Lichtes auf den gebogenen Krista11-Monochromator 3 fällt, von dem aus
ein zunächst ^onvergentesBündel 4 monochromatischer Strahlung
roLfektiort und in Punkt 5 auf dem Fokussierkreis 6 des Monochromator
s 3 fokussiert wird. Von hier aus wird ein divergierendes Hunde 1 7 monochromatischer Strahlung auf die Oberfläche
12 des xu untersuchenden Präparates (Körper) 8 abgegeben, das
b/.w. Jim- auf einer Halteplatte 18 befestigt: ist. Die von diesem
Körper ausgehende gebeugte Strahlung wird auf dem Fokussierkreis 14 tier Heucjungsanordnunq zu einem Reflex 9 fokussiert und ansc-h
1 ießend auf der Abbildungseinrichtung 10 (Film) innerhalb
eines Bereiches 13 abgebildet. Zwischen dem Körper 8 und dom F ι 1 in 10 ist eine Anordnung von Sollerschlitzen 11 vorgesehen,
deren Schlitze parallel zur Beugungsebene liegen. Die Höhe des Sollerschlitz-Stapels 11 soll dabe i mindestens der Länge des
St rieh fokus 1 der Röntgenanode entsprechen. Bei der dargeslellten
Vorrichtung ist der Abstand zwischen Präparat 8 und fokussiertem Reflex 9 gleich dem Abstand zwischen Reflex 9 und
I" i 1 in 10 gewählt., so daß die Abbildung auf dem Film 10
kongriii'nt zum abgobi lde ten Bereich ties Präparates ist.
Γηι Gegensatz zu der bereits aufgezeigten Bcwecjbarkeit der
Platten 18 und 19 sowie der mit ihnen verbundenen Teile 8 und 10 ist die Anordnung der Sollerschlitze 11 ebenso wie die
ties Monochromator^ 3 und der Fokallinie 1 der Röntgenanode
raumfest, d.h. die Sollerschlitze 11 sind nicht an der Halteplatto
18 bzw. 19 starr befestigt.
Dr. Hnru/Dr·. Paul., München 909818/0355
I'al 4'. /I- /VM
Leer seife
Claims (28)
- DR. GEYER · DR. HACEMANN FRANZ BEERPatentanwalt:Destourhesstraße 60 · Postfach 400745 8000 München 40 · Telefon 089/304071* · Telex 5-216136 hage d · Telegramm hageypatentDr. Eberhard Born, München, denDr. Gerald Paul, 28. Oktober 1977München Dr.G/2/mi u.Z.: Pat 45/1-77MAnsprüche1J Verfahren zur Erstellung von Texturtopogrammen an Oberflächenschichten nicht-amorpher polykristalliner Körper, dadurch gekennzeichnet, daß ein divergentes Bündel monochromatischer Strahlung an dem polykristallinen Körper gebeugt, die gebeugte Strahlung auf einem Fokussierkreis zu einem Reflex gebündelt und in einem Abstand zu diesem und zum Körper abgebildet bzw. registriert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abbildung auf einer strahlungsempfindlichen Filmschicht erfolgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abbildung parallel.zur Oberflächenschicht des Körpers vorgenommen wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Abbildung vom Körper909818/0355 -2-ORIGINAL INSPECTED*·*■■>doppelt so groß wie die Entfernung zwischen Körper und fokussiertem Reflex ist.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Beugungskegel der gebeugten Strahlung ein senkrecht zur Beugungsebene nur schwach divergierendes Strahlenbündel für die Abbildung ausgeblendet wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausblendung des Strahlenbündels mittels parallel zur Beugungsebene zwischen Körper und Abbildung angeordneten Sollerschlitzen erfolgt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 4 und Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper und die Einrichtung, auf der die Abbildung bzw. Registrierung vorgenommen wird, mit gleicher Geschwindigkeit antiparallel zueinander innerhalb der Beugungsebene bewegt werden.
- 8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei ortsfester Anordnung der Sollerschlitze der Körper und die Einrichtung, auf der die Abbildung bzw. Registrierung vorgenommen wird, mit gleicher Geschwindigkeit relativ zu den Sollerschlitzen senkrecht zur Beugungsebene bewegt werden.909818/0355Dr. Born/Dr. Paul, München - 3 -Pat 45/1-77M
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Strahlung Röntgenstrahlung verwendet wird.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Monochromatisierung der Röntgenstrahlung über einen gebogenen Kristall-Monochromator erfolgt.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Divergenz des Bündels monochromatischer Strahlung 2° bis 4° beträgt.
- 12. Vorrichtung zur Erstellung von Texturtopogrammen an Oberflächenschichten nicht-amorpher polykristalliner Körper, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (1, 4) zur Erzeugung eines divergenten Bündels (7) monochromatischer Strahlung vorgesehen und so angeordnet ist, daß das divergente monochromatische Strahlungsbündel (7) an dem zu untersuchenden polykristallinen Körper (8) gebeugt wird, und daß im Strahlengang der gebeugten Strahlung in einem Abstand zur Oberfläche (12) des polykristallinen Körpers (8) und des fokussierten Reflexes (9) eine Einrichtung (10) zur Abbildung des Bildes der gebeugten Strahlung angebracht ist.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Erzeugung eines divergenten Bündels (7)909818/0355Dr. Born/Dr. Paul, München - 4 -Pat 45/1-77Mmonochromatischer Strahlung eine Röntgenröhre (1) und einen Kristall-Monochromator (3) zur Monochromatisierung der Strahlung der Röntgenröhre (1) aufweist.
- 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Kristall-Monochromator ein gebogener Kristall-Monochromator (3), vorzugsweise einer des Johansson-Typs vorgesehen ist.
- 15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zu untersuchendem Körper (8) und Abbildungseinrichtung (10) parallel zur Beugungsebene schlitzförmige Blenden ("Sollerschlitze") (11) angeordnet sind.
- 16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß zum Fokussieren der gebeugten Strahlung der Strichfokus einer Röntgenröhre (1) vorgesehen ist und die Höhe der schlitzförmigen Blenden (11) der Länge des Strichfokus entspricht.
- 17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (8) und die Abbildungseinrichtung (10) mit gleicher Geschwindigkeit relativ zu der aus Monochromator (3) und Schlitzen (11) bestehenden Anordnung senkrecht zur Beugungsebene bewegbar sind.
- 18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß Körper (8) und Abbildungseinrichtung
- 909818/0355
- Dr. Born/Dr.
- Paul, München - 5 -
- Pat 45/1-77M
- 27Α8501
- (10) antiparallel zueinander innerhalb der Beugungsebene bewegbar sind.
- 909818/0355
- Dr. Born/Dr.
- Paul, München - 6 -
- Pat 45/1-77M
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