DE3824968A1 - Polarisationsbild-Detektorsystem - Google Patents
Polarisationsbild-DetektorsystemInfo
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- G01N2021/1765—Method using an image detector and processing of image signal
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Polarisationsbild-Detektorsystem.
Das meiste Licht, das unsere Augen oder von Menschen hergestellte
Sensoren erreicht, kommt indirekt über eine Streuung. Ein Gegenstand
wird gewöhnlich dadurch betrachtet, daß das gestreute Licht beobachtet
wird, das von der Oberfläche des Gegenstandes reflektiert wird. Die
Streuung ist die beobachtbare Zusammenwirkung zwischen Licht und
Gegenstand und sie tritt bei allen Wellenlängen im elektromagnetischen
Spektrum auf. Dieser Streuprozeß ist fundamental für die Erzeugung
der Polarisation im Universum.
Wenn Licht oder irgendeine Form einer elektromagnetischen Strah
lung von einer Oberfläche reflektiert wird, kann es polarisiert
werden. Die Art und das Ausmaß der Polarisation ist eine Funktion
des Einfallwinkels, der Oberflächenstruktur/Textur und des Materials.
Gewisse Materialien können auch den Polarisationszustand der
elektromagnetischen Strahlung ändern, die durch die hindurchtritt.
Diese Materialien sind als optisch aktive Materialien bekannt.
Ein Polarisationsbild-Detektor erzeugt ein Bildsignal, das Änderungen
in der optischen Polarisation des Lichtes einer Szene anzeigt. Wenn
das Signal als Bild auf einem Fernsehschirm reproduziert wird,
veranschaulicht es den Oberflächenaufbau der Szene anstelle der
reflektierten Intensität oder Farbe. Polarisationsbild-Detektoren
können in einer Zahl von Anwendungen benutzt werden, beispielsweise
in der Mikroskopie, in der medizinischen Diagnostik, in der Meteriologie
und so weiter.
Ein bekannter Polarisationsbild-Detektor, der in der GB-PS 14 72 854
beschrieben ist, umfaßt zwei Fernsehkameraröhren, die Licht über einen
Strahlteiler empfangen, der aus einem teilweise reflektierenden
Spiegel besteht und außerdem über jeweilige Polarisatoren deren Pola
risationsrichtungen rechtwinklig zueinander eingestellt werden. Nach
einer Gammakorrektur zur Kompensation von Nichtlinearentäten des
Kamerasystems werden die Videosignale kombiniert, um ein für die Pola
risation repräsentatives Bildsignal zu erzeugen.
Bei einem anderen bekannten Polarisationsbild-Detektor kann anstelle
der beiden Kameraröhren eine einzige Röhre benutzt werden, die zwei
getrennte lichtempfindliche Schirme besitzt, oder es kann eine
einzige Kamera mit einem einzigen Schirm in Verbindung mit einem
Polarisator benutzt werden, beispielsweise mit einer rotierenden
Polarisationsplatte oder einem elektrooptischen Kristall, wodurch
periodisch die Polarisationsrichtung des von der Kamera empfangenen
Lichtes geändert wird, wobei eine Signalverzögerungsvorrichtung die
während den jeweiligen Perioden abgenommenen Signale in Synchronismus
bringt.
In der älteren Britischen Patentanmeldung 81 25 282 ist ein Polari
sationsbild-Detektor beschrieben, der Polarisationsmittel umfaßt, um
optische Strahlung von einer Szene zu empfangen und um Bilder der
jeweiligen Szene zu erzeugen, welche durch Strahlungskomponenten ge
bildet werden, die sich in bezug auf die Polarisation unterscheiden.
Dabei sind zwei ladungsgekoppelte Abbildungsvorrichtungen vorgesehen,
um elektrische Bildsignale zu erzeugen, die diesen Bildern entsprechen
und es sind weiter Mittel vorgesehen, um die Bildsignale zu kombinieren
und ein Signal zu erzeugen, das eine Information über die Polarisation
der optischen Strahlung von der Szene enthält.
In der genannten älteren Patentanmeldung ist ein Beispiel beschrieben,
bei welchem zum Empfang optischer Strahlung von der Szene und zur
Erzeugung getrennter Bilder mit verschiedener Polarisation ein
Wollastonblock-Doppelbildprisma und eine Linsenanordnung vorgesehen
sind. Bei dieser Anordnung wird das teilweise polarisierte Licht,
welches von der Szene empfangen wird, in zwei orthogonal polarisierte
Bilder aufgespaltet, die auf zwei getrennten, ladungsgekoppelten
Anordnungen (CCD) fokussiert werden. Die elektrischen Bildsignale,
die durch diese CCD′s erzeugt werden, werden summiert und abgezogen
und ein Signal, welches die Division ihrer Subtraktion durch ihre
Summe repräsentiert, wird einem Fernsehempfänger zugeführt oder in
einem Videorekorder gespeichert oder in einem Datenprozessor weiter
behandelt, um eine strukturelle Information zu liefern, die jeden
Punkt der Szene betrifft, im Gegensatz zu Farb- oder Helligkeits
informationen, die durch eine herkömmliche Fernsehanordnung erzeugt
werden.
Bei anderen Ausführungsbeispielen, die in der genannten älteren
Patentanmeldung beschrieben sind, ist das Wollastonblock-Prisma durch
ein Glan-Thompson-Prisma ersetzt. Verschiedene abgewandelte Anord
nungen sind beschrieben, in denen z. B. die elektrischen Bildsignale,
die durch die ladungsgekoppelten Einrichtungen erzeugt werden, durch
Analog-Digitalwandler digitalisiert und vom Computer verarbeitet
werden, um die erforderlichen polarisationsabhängigen Bilddaten zu
erzeugen. Der Vorteil der letztgenannten Anordnung besteht darin,
daß bekannte Digitaltechniken zur Bildverbesserung oder Erkennung
dann für die Daten angewandt werden können, um die Qualität der
polarisationsabhängigen Bilddaten, die ausgewählt sind, zu verbessern.
Die bekannten Systeme sind nur in der Lage, lineare Polarisations
formen aufzulösen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Polarisationsbild-
Detektorsystem zu schaffen, das alle Formen von Polarisations-In
formationen auflösen kann, die von einer Szene oder einem Gegenstand
austreten, der beobachtet werden soll. Das neuartige System kann drei
verschiedene Typen einer Bilddarstellung erzeugen, nämlich den
Polarisationsfaktor, das Ausmaß der Polarisation und den Polarisations
phasenwinkel für elliptisch polarisiertes Licht. Eine elliptische
Polarisation umfaßt alle Polarisationstypen, nämlich eine lineare und
eine zirkulare Polarisation, die gerade zwei spezielle Fälle einer
elliptischen Polarisation sind.
Gemäß der Erfindung ist ein Polarisationsbild-Detektorsystem vorgesehen,
welches ein Linsensystem besitzt, das eine optische Achse hat und
einfallende Strahlung von einer betrachteten Szene empfängt und ein
fokussiertes Bild hiervon erzeugt. Ein Detektor, der auf der optischen
Achse an der Stelle des fokussierten Bildes angeordnet ist und ein
linearer Polarisator und eine Verzögerungsvorrichtung sind beide auf
der optischen Achse angeordnet und haben jeweils eine maximale
elektrische Vektorrichtung quer zur optischen Achse. Es ist wenigstens
eine Vorrichtung vorgesehen, um die Eigenschaften des Systems zu
ändern, indem a) die Richtung des elektrischen Vektors des Polari
sators relativ zum Detektor gedreht wird, b) indem die Richtung des
elektrischen Vektors der Verzögerungsvorrichtung relativ zum
Detektor gedreht wird, oder indem c) die Verzögerung der Verzögerungs
einrichtung eingestellt wird.
Vorzugsweise ist die Verzögerung der Verzögerungseinrichtung und die
Orientierung des linearen Polarisators fest und die Verzögerungs
einrichtung ist um die optische Achse drehbar um mehrere Intensitäts
bilder der betrachteten Szene zu liefern.
Indem entweder der Polarisator oder die Verzögerungseinrichtung
oder beide um die optische Achse drehbar sind, wird es möglich, alle
Polarisationsbild-Informationen von der Szene abzuziehen. Dies könnte
auch durch Veränderung der Verzögerung des Verzögerungsgliedes ge
schehen, beispielsweise durch Benutzung eines Babinet- oder eines
Soleil-Kompensators. Insbesondere können drei unterschiedliche
Polarisationsbilder erlangt werden, die einer betrachteten Szene
entsprechen, nämlich: herrührend vom Ausmaß der Polarisation, vom
Polarisationsfaktor und vom Polarisationsphasenwinkel.
Das Verhalten von Licht in einem Polarisationsbild-Detektor, der
einen Polarisator und eine Verzögerungseinrichtung umfaßt, die beide
um die optische Achse drehbar sind, kann in bekannter Weise durch
Benutzung der Stok′schen Parameter und unter Benutzung der Müller-
Matrizen beschrieben werden. Demgemäß wird:
In dieser Gleichung sind I, Q, U und V die Stok′schen Parameter für
das auf das System einfallende Licht, I ist die Intensität des von
der betrachteten Oberfläche reflektierten oder gestreuten Lichtes.
Gemäß einem zweiten Merkmal der Erfindung ist ein Verfahren zur
Erzeugung wenigstens eines Polarisationsbildes vorgesehen, welches
einer betrachteten Szene entspricht. Dabei wird ein Polarisations-
Detektorsystem gemäß Anspruch 1 benutzt, und das Verfahren umfaßt
die Schritte, wonach wenigstens eine der folgenden Größen wiederholt
verändert wird: a) die Richtung des elektrischen Vektors des
Polarisators, b) die Richtung des elektrischen Vektors der Verzö
gerungseinrichtung, und c) die Verzögerung der Verzögerungseinrichtung,
wodurch eine Gruppe von Bildern erhalten wird, wobei diese Gruppe
von Bildern verarbeitet wird, um die gewünschten Polarisationsbilder
zu erzeugen.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Teils eines optischen
Systems eines Polarisations-Bilddetektors;
Fig. 2 ein optisches Strahlungsdiagramm, welches die Arbeitsweise
des optischen Polarisations-Bilddetektors gemäß der Erfindung ver
anschaulicht;
Fig. 3 ein schematisches Blockschaltbild der Behandlungsvorrichtung,
die in Verbindung mit dem Detektor nach Fig. 2 benutzt werden kann.
Die Erfindung wird nachstehend beschrieben in Verbindung mit einer
optischen Anordnung, jedoch ist es durch Substitution von Komponenten
möglich, andere Vorrichtungen erfindungsgemäß auszubilden, die in
anderen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums arbeiten.
Fig. 1 zeigt eine Verzögerungsvorrichtung (1) mit einer Verzögerungs
größe (r) und einen linearen Polarisator (2), die auf eine optische
Achse (4) ausgerichtet sind. Das Verzögerungsglied (1) und der
Polarisator (2) sind unabhängig voneinander um die Achse (4) drehbar
und sie bilden jeweils Winkel β und α mit einem festen Bezug. Der
feste Bezug wird in diesem Fall als Richtung des elektrischen Vektors
oder des Eigenvektors des Polarisators (2) benutzt, der parallel zu
OX auf der dargestellten Achse liegt.
Fig. 2 zeigt schematisch die Verzögerungseinrichtung (1) und den
Polarisator (2) angeordnet in einem praktischen Polarisations-Bild
detektor. Die von einer betrachteten Szene ankommende Strahlung (9)
wird auf einer Bildebene (10) durch ein Teleobjektiv (5) fokussiert.
Die Strahlung in der Bildebene (10) wird dann durch ein achromatisches
Doublet (6) parallelisiert. Die parallelisierte Strahlung durchläuft
das Verzögerungsglied (1) und den Polarisator (2), bevor es auf einem
Detektor (3) durch ein zweites achromatisches Doublet (8) fokussiert
wird. Wenn eine nichtmonochromatische Strahlung betrachtet wird, dann
ist ein Filter (7) vor der Verzögerungseinrichtung (1) angeordnet,
um die Strahlung zu begrenzen, die durch den Rest des Bilddetektors
läuft.
Der Detektoraufbau (3) mißt die Intensität der einfallenden polari
sierten Strahlung. Der Aufbau kann aus einer Reihe von Detektoren
bestehen, die über das Bild abgetastet werden, beispielsweise eine
lineare Anordnung, welche eine Linie von Detektoren enthält. Statt
dessen kann ein "Flächen"-Detektor, z. B. eine Fernsehkamera oder
eine ladungsgekoppelte Einrichtung benutzt werden. Der Detektor
muß eine genügende Auflösung haben, so daß unzweideutige Daten
erlangt werden, beispielsweise eine Auflösung von 256 Grautönen.
Das erzeugte der betrachteten Szene entsprechende Bild kann direkt
betrachtet oder weiter behandelt werden, um eine Information be
züglich der betrachteten Szene zu liefern, wobei entweder ein
Digitalcomputer oder ein Analogcomputer Anwendung findet.
Das optische System kann in Ausdrücken von Müller-Matrizen reprä
sentiert werden, und zwar jeweils eine für jede Komponente.
Dabei sind I, Q, U und V die Stok′schen Parameter für die einfallende
Strahlung, I ist die Intensität der einfallenden Strahlung (Strahlung
von der betrachteten Szene abgetastet) und Q, U und V spezifische
Daten der Polarisation, d. h. eine lineare Polarisation mit horizon
taler Präferenz, eine lineare Polarisation mit 45° Präferenz und die
Gestalt der Polarisationsellipse bzw. die Behandelbarkeit der ein
fallenden Strahlung. Wenn V = 0 ist keine zirkulare Polarisation
vorhanden. I′, Q′, U′ und V′ sind die entsprechenden Stik′schen
Parameter, für die auf dem Detektoraufbau (3) einfallende Strahlung,
die aus dem Linsensystem austritt.
Es muß dabei beachtet werden, daß in gewissen Textbüchern die
Stok′schen Parameter als S0, S1, S2 und S3 bezeichnet werden.
Wenn das System die Intensität der austretenden Strahlung messen soll,
dann reduziert sich die Gleichung 1 auf:
I + (Qcos 2β + Usin 2β) cos 2(α-β) + [(Ucos 2β - Qsin 2β) cos r + V sin r] sin 2 (α - β)] (2)
Wenn die Verzögerung R bekannt und mit R = λ/4 fixiert ist, dann
vereinfacht sich die Gleichung 2 auf:
I′ = ½ [I + (Qcos 2β + Usin 2 β) cos 2(α - β) + Vsin 2(α - β)] (3)
Die variablen Parameter für das beschriebene System, die eine ge
gebene Szene betrachten, sind α, β und r. In den Fällen der
Gleichungen 1 und 2 sind die beiden Parameter gewählt und werden
konstant gehalten, während der dritte Parameter geändert wird. Eine
Reihe von Intensitätswerten werden erhalten, die benutzt werden
können, um I, Q, U und V zu lösen und infolgedessen I′, Q′, U′ und
V′ bestimmen zu können. Im Falle der Gleichung 3) ist r fest, so
daß entweder α oder β fest und der andere Wert variabel ist. Nach
dem I, Q, U und V bestimmt sind, können die folgenden Gleichungen
berechnet werden:
(a) Ausmaß der Polarisation P
(b) Polarisationsfaktor Pf
Pf = Q/I
und
(c) Polarisationsphasenwinkel, R
(c) Polarisationsphasenwinkel, R
Die Lösungen dieser Gleichungen können benutzt werden, um Bilder zu
erzeugen, die dem Ausmaß der Polarisation, dem Polarisationsfaktor
und dem Polarisationsphasenwinkel für eine gegebene Szene entsprechen.
Achsversetzungswirkungen, die dadurch entstehen, daß die einfallende
Strahlung nicht parallel zur optischen Achse (4) verläuft, werden
vermieden indem man die Doublet-Linsen (6 und 8) benutzt, um das
Licht zu parallelisieren und zu fokussieren.
Die Betriebswellenlängen des Polarisationsbild-Detektors bestimmen
die benutzten optischen Elemente. Beispielsweise erfordert ein
Betrieb im sichtbaren oder nahe dem infraroten Teil des Spektrums
einen kristallinen Quarzverzögerer und entweder einen dichroitischen
Polarisator oder eines der zahlreichen prismatischen Polarisatoren.
Die für die optischen Elemente benutzten Materialien werden so ge
wählt, daß das Ansprechen des Detektors optimiert wird.
Eine Reduktion in der Behandlung des empfangenen Bildes kann erreicht
werden, wenn ein Wollaston-Prisma anstelle des linearen Polarisators
benutzt wird, weil dies die Fähigkeit hat, einen Strahl linear
polarisierten Lichtes in zwei orthogonale Strahlen aufzuspalten, von
denen jeder dann auf einen Detektor auffallen kann. Dies schafft die
Möglichkeit, die Intensität I zu bestimmen, wobei
der erste Stok′sche Parameter direkt benutzt wird, d. h. S₀ = a2 + b2.
Für das Verzögerungsglied (1) wird vorzugsweise ein achromatisches
Verzögerungsglied benutzt, aber diese Vorrichtungen sind extrem
teuer. Statt dessen kann ein billigeres monochromatisches Verzöge
rungsglied benutzt werden, vorausgesetzt daß die eintretende Strahlung
durch ein geeignetes Bandpaßfilter (7) läuft, bevor sie durch das
Verzögerungsglied hindurchtritt. Das Filter ist notwendig, weil
monochromatische Verzögerungsglieder unterschiedliche Verzögerungen
bei verschiedenen Wellenlängen bewirken. Es ist zweckmäßig, ionische
Absorptionsfilter zu benutzen, die Vorteile gegenüber Interferenz
filtern aufweisen. Der Grund dafür liegt darin, daß bei Interferenz
filtern die Tendenz besteht, eine beträchtliche Polarisation in den
Strahl einzuführen, der hindurchtritt.
Für monochromatische Benutzung sind achromatische Doublets zweck
mäßig, weil sie die Abberationen vermindern, die in einer einzelnen
Linse vorhanden sind.
Wenn die elektromagnetische Strahlung, die aus der Szene aus
tritt gesammelt wird, d. h. parallel zur optischen Achse (4), dann
kann die erste Collimatorlinse des Systems wegfallen.
Die Arbeitsweise des Polarisations-Detektors bei Infrarotwellen
längen erfordert die Benutzung unterschiedlicher Polarisatoren (2)
im typischen Fall ein Drahtgitter oder ein Gitterpolarisator. Der
Abstand zwischen den Gitterlinien oder Difraktionsgittern kann sich
zwischen 0,347 µ und 317 µ ändern, je nach der benutzten Wellenlänge.
Der Polarisator kann auch von der Reflexionsbauart sein, z. B. könnte
eine Germaniumplatte benutzt werden.
Systeme, die mit einfallender Strahlung im Radarwellenbereich ar
beiten, würden allgemein Radgitter als Polarisationselemente be
nutzen.
Die Betriebswellenlängen bestimmen die Wahl des Detektors (3). Es
muß darauf hingewiesen werden, daß viele bekannte Detektoren eine
Polarisationsempfindlichkeit mit einem resultierenden Ansprechen
haben, daß sich gemäß der Orientierung der einfallenden Strahlung
ändert. Beispielsweise leiden Photomultiplierröhren unter diesem
Effekt.
Wahrscheinlich bilden Halbleitersensoren die besten Sensoren, jedoch
ist es notwendig, die Art und Weise zu betrachten, mit der sie
konstruiert sind. Zwischenlinien-Übertragungsvorrichtungen der
CCD-Bauart haben vorherrschend Linienstrukturen infolge ihrer Her
stellungsverfahren, und sie können bei gewissen Wellenlängen als
Polarisatoren wirken. Rahmenübertragungsvorrichtungen der CCD-Bau
art haben dieses Verhalten nicht.
Es ist erwünscht, Flächenabbildungssysteme, z. B. CCD′s in Verbin
dung mit dem Polarisationsbild-Detektor zu benutzen, jedoch muß
berücksichtigt werden, daß es in perfekter Weise möglich ist, einen
einzelnen Detektor oder eine Reihe von Detektoren zu benutzen und
das Bild über den Detektoren abzutasten. Allgemein werden mechanische
Abtastvorrichtungen bei diesen Anwendungen benutzt, und es muß daher
große Sorgfalt bei der Anordnung der Ablenkspiegel angewandt werden,
weil diese sehr häufig die Polarisation des Strahles modifizieren.
Eine Anordnung von Detektoren hat den Nachteil, daß das Ansprechen
sich von einem Detektor nach dem anderen ändert, während Systeme mit
einem einzigen Detektor dieses Problem vermeiden. Moderne auf
Computern beruhende Bildverarbeitungssysteme sind gewöhnlich in
der Lage, das unterschiedliche Ansprechen zu berücksichtigen und
so ist es nicht mehr ein schwerwiegendes Problem, Reihenanordnungen
zu benutzen.
Fig. 3 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Ausführungs
form einer Verarbeitungsanordnung für das Detektorsystem. Die
optische Einrichtung einschließlich Detektor gemäß Fig. 2 ist
bei 20 dargestellt. Wenn die Verzögerung r und der Winkel α
des Polarisators gegenüber der festen Bezugsachse OX festgelegt
sind, dann kann das Verzögerungsglied (1) um die optische Achse
gedreht werden, um eine von vier Stellungen einzunehmen, beispiels
weise 0°, 45°, 90° und 135° gegenüber der Achse OX. Die Intensität
der betrachteten Szene wird mit dem Verzögerungsglied in jeder der
drei Stellungen gemessen und jeder Rahmen wird in einem entsprechenden
Rahmenspeicher (21) gespeichert. Es wird ein Computer (22) benutzt,
um die Intensitätswerte zugänglich zu machen, die in jedem Rahmen (21)
gespeichert sind und um die Gleichungen, wie oben angegeben, zu
lösen und drei unterschiedliche Polarisationsbilder zu erzeugen.
Jedes dieser Polarisationsbilder wird in einem Speicher (23) ge
speichert, der erforderlichenfalls zugänglich ist, um das Bild der
betrachteten Szene beispielsweise auf einem Bildschirm (24) wieder
zugeben. Der Ausgang braucht nicht dargestellt zu werden, aber
er könnte direkt benutzt werden, um andere Verfahren zu steuern oder
einzuleiten.
Die Anordnung gemäß Fig. 2 ist typisch für eine optische Form eines
Polarisationsbild-Detektors gemäß der Erfindung. Nur geringe Abwand
lungen sind erforderlich, um Analysatoren zu erzeugen, die für andere
Wellenlängen geeignet sind. Wenn die Verzögerung in der Anordnung
gemäß Fig. 2 geändert werden soll, kann als Verzögerungsglied ein
Babinet oder Soleil-Kompensator benutzt werden.
Unabhängig von der benutzten Betriebswellenlänge können die
Gleichungen 1 bis 6 benutzt werden, um die gewünschten Bilder zu
erzeugen, wobei ein Digitalcomputer oder ein Analogcomputer zur
Lösung der Gleichungen benutzt wird und ein Bildverarbeitungs
system ein sichtbares Ergebnis liefert.
Claims (19)
1. Polarisationsbild-Detektorsystem mit einem Linsensystem,
das eine optische Achse besitzt und einfallende Strahlung von
einer betrachteten Szene empfängt und ein fokussiertes Bild
hiervon erzeugt, mit einem Detektor der auf der optischen Achse
an der Stelle des fokussierten Bildes liegt, mit einem linearen
Polarisierungsglied und mit einer Verzögerungsvorrichtung, die
beide auf der optischen Achse liegen und eine Vektorrichtung mit
maximalen elektrischen Vektor zugeordnet quer zur optischen Achse
aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Mittel vorgesehen ist,
um die Eigenschaften des Systems zu ändern, indem a) die Richtung
des elektrischen Vektors der Polarisierungsvorrichtung (2) relativ
zu dem Detektor (3) gedreht wird, b) die elektrische Vektorrichtung
der Verzögerungseinrichtung (1) relativ zu dem Detektor (3) gedreht
wird und indem das Verzögerungsmaß der Verzögerungseinrichtung (I)
verändert wird.
2. Detektorsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verzögerung der Verzögerungseinrich
tung (1) und die Orientierung der linearen Polarisierungsvorrichtung
(2) festliegen, und daß die Verzögerungseinrichtung (1) um die
optische Achse (4) drehbar ist, um eine Vielzahl von Intensitäts
bildern der betrachteten Szene zu liefern.
3. Detektorsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die lineare Polarisierungsvorrichtung
(2) und die Verzögerungsvorrichtung (1) zwischen Elementen des
Linsensystems (5, 6, 8) angeordnet sind.
4. Detektorsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verzögerungsvorrichtung (1) eine
achromatische Verzögerungsvorrichtung ist.
5. Detektorsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verzögerungsvorrichtung (1) eine
monochromatische Verzögerungseinrichtung ist.
6. Detektorsystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Bandpaßfilter (7) vor der mono
chromatischen Verzögerungseinrichtung liegt.
7. Detektorsystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bandpaßfilter (7) ein Ionenabsorptions
filter ist.
8. Detektorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Linsensystem (5, 6, 8) optisch ist
und eine Teleobjektivlinsenanordnung (5) enthält.
9. Detektorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Linsensystem (5, 6, 8) optisch ist
und wenigstens ein achromatisches Doublet (6) aufweist.
10. Detektorsystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei achromatische Doublets (6, 8) auf
jeweils einer Seite der Polarisierungs-Verzögerungskombination
(2, 1) vorgesehen sind.
11. Detektorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Detektor (3) eine Fernsehkamera ist.
12. Detektorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Detektor (3) eine Anordnung von
Detektorelementen oder Pixeln enthält.
13. Detektorsystem nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung eine lineare Anordnung
ist, die über dem fokussierten Bild abgetastet wird.
14. Detektorsystem nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung eine Flächenanordnung
ist, die ladungsgekoppelte Elemente umfaßt.
15. Detektorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Strahlteiler vorgesehen sind, um die
einfallende Strahlung in zwei orthogonale Komponenten aufzulösen,
und daß ein zweiter Detektor vorgesehen ist.
16. Detektorsystem nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das System mit optischen Wellenlängen
arbeitet und der Strahlteiler ein Wollaston-Prisma ist.
17. Detektorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Behandlungsvorrichtung (22) weiter
das aufgefangene Bild behandelt, um mehrere Polarisationsbilder zu
erzeugen, die der betrachteten Szene entsprechen.
18. Detektorsystem nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsvorrichtung (22) ein
Digitalcomputer oder ein Analogcomputer ist.
19. Verfahren zur Erzeugung wenigstens eines Polarisationsbildes
welches einer betrachteten Szene entspricht, wobei ein Polarisations
detektorsystem nach Anspruch 1 Verwendung findet,
dadurch gekennzeichnet, daß wiederholt wenigstens eine der folgenden
Größen geändert wird: a) die Richtung des elektrischen Vektors der
Polarisierungseinrichtung (2), b) die Richtung des elektrischen
Vektors der Verzögerungseinrichtung (1), c) das Verzögerungsmaß
der Verzögerungseinrichtung (1), um eine Gruppe von Bildern zu er
halten und daß die Gruppen von Bildern behandelt werden, um die
gewünschten Polarisationsbilder zu erzeugen.
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