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Lagerbehälter für Flüssigkeiten,
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insbesondere für Heizöl Die Erfindung bezieht sich auf einen Lagerbehälter
für Flüssigkeiten, insbesondere für Heizöl, der aus Kunststoff besteht, insbesondere
auf einen im Blasformverfahren hergestellten Behälter aus Polyäthylen.
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Lagerbehälter aus Kunststoff haben im Vergleich mit Behältern aus
Stahlblech den sehr wesentlichen Vorteil, daß sie absolut korrosionsbeständig sind
und deshalb eine große Lebensdauer haben. Probleme ergeben sich bei Lagerbehältern
aus Kunststoff wegen der leichten Verformbarkeit von Kunststoff.
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Heizölmengen, wie sie etwa zur Beheizung eines Einfamilienhauses während
eines Jahres erforderlich sind, also Mengen im Bereich zwischen ca. 5.000 und ca.
10.000 Liter, werden häufig in sogenannten Batterietanks aus Kunststoff gelagert.
Batterietanks bestehen aus sehreren etwa quaderförmigen Einzelbehältern, die nebeneinander
aufgestellt und über Rohrleitungen miteinander verbunden werden. Es müssen besondere
Kunstgriffe angewendet
werden, um eine gleichmäßige Füllung aller
Einzelbehälter zu erreichen. Wegen der Quaderform der Behälter haben diese große
Seitenwände, die ohne Versteifungsmaßnahmen zu stark ausgebeult würden. Zur Versteifung
verwendet man Bandagen aus kräftigen Stahlprofilen, die ein großes Widerstandsmoment
gegen Biegung aufweisen. Bekannt sind auch Behälter, die Einstülpungen der Seitenwände
aufweisen, die in der Mittelebene des Behälters miteinander verschweißt sind, so
daß der Behälter insgesamt etwa die Form eines Torus hat. Bei der Versteifung mittels
Bandagieren ist ein großer Materialaufwand erforderlich. Torusförmige Behälter haben
bei gleichen Außenabmessungen eine wesentlich reduzierte Kapazität. Beispielsweise
benötigt man bei im Blasformverfahren hergestellten bandagierten Behältern für fünf
Behälter zu je 2.000 Liter Fassungsvermögen insgesamt etwa 350 kp PE (Polyäthylen)
und 175 kp Stahl für die Bandagierungen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Form für einen Lagerbehälter
aus Kunststoff vorzuschlagen, die es gestattet, den Behälter so groß auszubilden,
daß er die Kapazität von Batterietanks hat, wobei insgesamt eine Materialersparnis
erzielt werden soll.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Behälter
die Form eines senkrechtstehenden Zylinders aufweist, dessen Höhe kleiner ist als
sein Durchmesser.
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Bei einem so ausgebildeten Behälter wirkt der hydrostatische Druck
der Flüssigkeitsfüllung auf den Boden des Behälters, der ja auf dem steifen Boden
eines Lagerraumes aufliegt, so daß ein Ausbeulen dieser Fläche nicht zu befürchten
ist. Der hydrostatische Druck wirkt außerdem auf die zylindrische Wand ein. Eine
solche Wand wird nicht auf Biegung beansprucht, sondern ausschließlich auf Zug.
Die zylindrische Wand kann deshalb nicht ausgebeult werden, sondern allenfalls gedehnt
werden. Die Zugbeanspruchung kann vom Kunststoff aufgenommen werden, so daß eine
BandagieFung nicht erforderlich ist.
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Der Behälter kann ohne Schwierigkeiten so groß ausgebildet werden,
daß z.B. Ölmengen im Bereich zwischen 5.000 und 10.000 1 aufgenommen werden konnen.
Entsprechende Abmessungen sind in den Ansprüchen 2 und 3 angegeben. Die im Anspruch
2 angegebene Höhe von 1.760 mm ermoglicht es, den Behälter in Kellerräumen normaler
Höhe aufzustellen, wobei oberhalb des Behälters noch genügend Platz bleibt, um zwischen
Behälteroberseite und Deckenunterseite Raum für das Durchschlüpfen eines Monteurs
zu belassen.
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Die zylindrische Form läßt auch eine gute Ausnutzung eines im Grundriß
quadratischen oder rechteckigen Lagerraumes zu.
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In den Ecken des Raumes verbleiben Zwickel, die das Einsteigen einer
Person zu Kontrollzwecken zulassen. Es ist deshalb möglich, daß die zylindrische
Wand des Behälters im Bereich zwischen zwei wickeln nahe an die Wand des Lagerraumes
heranreicht.
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Die Formgestaltung nach den Ansprüchen 4 und 5 hat den Vorteil, daß
die Decke bei einem gegebenen Materialaufwand eine möglichst große Festigkeit hat.
Von hydrostatischen Druck wird jedoch die Decke ohnehin nicht belastet. Eine gewisse
Stabilität der Decke ist gleichwohl zweckmäßig.
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Die in den Ansprüchen 6 und 7 angegebene Drainageeinrichtung am Boden
des Behälters dient der möglichst schnellen Entdeckung eventueller Lecks. Durch
die Drainage nämlich gelangt herausleckendes Öl an den Rand des Behälters und wird
dort sichtbar. Ohne die Drainage bestünde bei Aufstellung des Behälters auf einem
ebenen Boden die Gefahr, daß Öl durch Spalten im Boden versickert, ohne daß dies
bemerkt wird.
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Der Behälter kann glatt ausgebildet werden (Anspruch 8). Man kann
jedoch auch Umfangsrippen oder senkrechte Rippen vorsehen. Man erhält jedoch an
einer glatten Wand sehr günstige Beanspruchungsverhältnisse, nämlich reine Zugbeanspruchungen.
Erforderlichfalls können auch Badagierungen gemaß den Ansprüchen 15 und 16 vorgesehen
werden. Gegenüber bekannten Bandagierungen besteht der Vorteil, daß eine reine Zugbeanspruchung
der Bandagenbänder vorhanden ist, so daß diese glatt (also nicht profiliert) und
verhältnismäßig dünn ausgebildet werden können.
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In den Ansprüchen 9 bii 12 sind Anordnungen von ösenartigen Vorsprüngen
angegeben, die eine Handhabung des Behälters erleichtern. zrfindungsgeäß sind die
Mittel zur Handhabung zugleich
als Mittel ausgenutzt, die das Besteigen
des Behälters ermöglichen. Auch mit Rücksicht auf das Besteigen (sogenanntes Begehen)
des Behalters ist eine stabile Behälterdecke von Vorteil, wie sie mit der Formgestaltung
nach Anspruch 4 erreicht wird.
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Die Ausführungsform nach Anspruch 13 gestattet verschiedene Ausbildungen
des oberen Zugangs des Behälters mit einer bestimmten Form, z.B. Blasform. Wenn
man anstelle eines direkt angeformten Abschlusses einen lösbaren großen Deckel verwenden
will, ist es lediglich erforderlich, den Abschluß oberhalb des im Anspruch 13 definierten
Wulstes abzuschneiden.
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Anspruch 14 gibt eine vorteilhafte Lage eines Verstärkungswulstes
bei im Blasformverfahren hergestellten Behältern an.
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Bei dieser Anordnung des Verstärkungswulstes erhält man optimale VerformungßverhAltnisse
bei der Herstellung. Der Verstärkungsvulst wird an der Trennebene der Blasform gebildet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Is zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemaßen Behälters, i.
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Fig. 2 eine Draufsicht entsprechend de Pfeil II in Fig. 1, Fig. Fig.
3 eine Unteranicht entsprechend des Pfeil III in Fig.
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Fig. 4 einen Teilschnitt nach Linie IV-IV in Fig. 3, Fig. 5 einen
Teilschnitt entsprechend der Linie V-V in Fig. 2 in einem gegenüber Fig. 2 vergrößerten
Maßstab, Fig. 6 einen der Fig. 5 entsprechenden Teilschnitt bei einer abgewandelten
Ausführungsform des Behälters und Fig. 7 einen Grundriß eines Lagerraumes, in dem
sich ein erfindungsgemäßer Behälter befindet.
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Der dargestellte Behälter ist im Blasformverfahren hergestellt.
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Der Boden 1, der zylindrische Mantel 2 und die Decke 3 des Behälters
bestehen aus einem einzigen Stück. Die Höhe h des Behalters kann z.B. 1.760 mm betragen.
Der Durchmesser D kann z.B. im Bereich zwischen 2.500 und 2.900 mm liegen. Der Durchmesser
D ist also größer als die Höhe h.
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Der Boden 1 hat die aus den Fig. 3 und 4 ersichtliche Form, d.h. der
Boden ist nicht vollkommen eben ausgebildet, sondern 1ist mit einem System aus Drainagesicken
versehen. Dieses System besteht bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus drei konzentrischen
Sicken 4, 5 und 6, deren Mittelpunkt mit der senkrechtstehenden Behälterachse 7
zusammenfãllt und aus fünf radial
verlaufenden Sicken 8 bis 12,
die im Behälterzentrum in eine Auswölbung 13 einstunden. Die Sicken sind verhältnismäßig
flach, wie man aus Fig. 4 erkennen kann. Die Sicken 8 und 9 münden außen in die
kreisförmige Sicke 4 ein, während die Sicken 10, 11 und 12 bis zum Rand des Bodens
reichen, der über eine Abrundung 14 in den zylindrischen Mantel 2 übergeht.
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Die Decke 3 des Behälters ist nach Art einer Kuppel nach oben gewölbt.
Im zentralen Bereich der Decke befindet sich eine Art Dom 15, der allerdings sehr
flach ausgebildet ist und dessen Gestalt in den Fig. 5 und 6 zu erkennen ist. Der
Dom 15 liegt im Bereich einer flachen Vertiefung 16, von der radial verlaufende
Rippen 17 ausgehen, die sich nach außen verjüngen und bereits vor der. Peripherie
der Decke 3 enden.
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Am Mantel 2 des Behälters befinden sich insgesamt vier Vorsprünge
18, die um 90e gegeneinander vbrsetzt sind. Die Vorsprünge sind in einer solchen
Höhe h1 angeordnet, daß ein auf de Niveau des Behälterbodens 1 stehender Mensch
ohne allzu große Anstrengungen in der Lage ist, einen Vorsprung 18 zu betreten.
Die Vorsprünge 18 enthalten Locher 18a, 18b, die als Ösen und Traggriffe beim Transport
des Behälters dienen.
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An der Decke 3 des Bohalter. sind ebenfalls vier Ösen 19 angeordnet,
die ebenfalls um 90° gegeneinander versetzt sind.
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Radial sankrechte ebenen 20 schneiden sowohl eine Öse 19 als
auch
einen Vorsprung 18. Die oesen 19 enthalten Durchbrüche 19a für das Durchziehen eines
Seiles oder das Eingreifen eines Hakens. Ferner dienen die Ösen 19 als Griffe für
Personen, die über die Vorsprünge 18 den Behälter besteigen wollen. Sie sind auf
der Decke 3 so weit außen angeordnet, daß das Erfassen noch bequem möglich ist.
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Wie man aus Fig. 5 ersehen kann, ist die bereits erwähnte Vertiefung
16 durch eine Kegelfäche gebildet. An diese Kegelfläche schließt ein kurzer zylindrischer
Halsteil 21 an, der einen Wulst 22 trägt. Der Wulst 22 besteht aus einem kegelförmigen
Abschnitt 22a, einem kurzen zylindrischen Abschnitt 22b und einem ebenen Abschnitt
22c. Der Abschnitt 22c setzt sich in eine Abdeckung 23 fort, an der drei Stutzen
24, 25 und 26 angeordnet sind. In Fig. 5 ist der Stutzen 24 teilweise zu sehen.
Er trägt außen ein Gewinde 24a, auf die eine Uberwurfmutter zum Anschluß, z.B. einer
Fülleitung, aufschraubbar ist.
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In der Regel wird man die Stutzen 24, 25, 26 als Einzelteile fertigen,
obwohl eine einstückige Ausbildung, wie in Fig. 5 dargestellt, denkbar ist.
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Bei einer abgewandelten Ausführungsform des Behälters wird die Fläche
13 längs der dünnen Linien 17 abgeschnitten, so daß eine große Öffnung entsteht,
die auch als Mannloch dienen kann, durch das man zwecks Inspektion des Behälterinneren
einsteigen kann. Fig 6 zeigt eine solche Ausführungsform. Die Öffnung ist mittels
eines Deckels 27 verschlossen, der Aber eine Dichtung 28
auf dem
Abschnitt 22c des Wulstes 22 aufliegt. Der Deckel ist mittels eines Spannringes
29 festgehalten, der sowohl den Deckel übergreift als auch den Wulst 22 untergreift.
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Der Behälter wird vorzugsweise in einer Form hergestellt, die eine
solche Trennebene aufweist, daß ein Verstärkungswulst 30 des Behälters so verläuft,
wie in Fig. 1 durch eine gestrichelte Linie angedeutet. In der Blasformmaschine
ist die Form so angeordnet, daß der Verstärkungsvulst 30 senkrecht verläuft, d.h.
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der Behälter ist gegenüber der Lage nach Fig. 1 um 900 gedreht.
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Bei dieser Anordnung erhält man optimale Verformungsverhältnisse für
den zwischen die Formhllften eingeblasenen Kunststoffschlauch.
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In Fig. 7 ist die Aufstellung des insgesamt mit B bezeichneten Behälters
in einem insgesamt mit L bezeichneten Lagerraum dargestellt. Der Lagerraum ist,
wie dies in der Regel der Fall ist, quadratisch ausgebildet. Die Seitenlänge 1 des
quadratischen Raumes ist nur wenig größer als der Durchmesser D des Behälters B.
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In den Ecken des Lagerraumes verbleiben Zwickel 31, die genügend groß
sind, um einen Monteur Platz zu bieten. Der Behälter ist so aufgestellt, daß die
Mündungen der Bodensicken 10, 11, 12 auf die Endkante 32a des Bodens 32 hinweisen.
Die Sicken 10, 11, 12 sind relativ zu. den Vorsprüngen 18 und zu den Ösen 19 so
orientiert, daß diese Ansätze im Bereich der Zwickel 31 liegen.
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Auf diese Weise ist das Aussteigen aus den Zwickeln relativ leicht
möglich, indem die Vorsprünge 18 als Tritte und die oesen 19 als Handgriffe ausgenutzt
werden.
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Der Behälter kann nach dem Betonieren einer Kellerdecke seitlich eingeschoben
werden, wobei z.B. die Wand 33 die die Luke 34 enthält, zunächst noch nicht aufgemauert
ist. Bei einer normalen Kellerdeckenhöhe von 2.300 mm über dem Fußboden gestattet
die bereits genannte Behälterhöhe von 1.760 mm noch den Durchlaß zwischen Kellerdecke
und Behälterdecke.
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Wenn der Behälterboden leckt, gelangt das o1 (oder eine andere gelagerte
Flüssigkeit) über das aus den Bodensicken bestehende Drainagesystem auf den Bodenbereich
in der Nähe der Bodenkante 32a, so daß eventuelle Lecks rasch erkannt werden und
Abhilfe geschaffen werden kann. Wenn in der zylindrischen Wand ein Leck entsteht,
das im Bereich der hinteren Raumzwickel 31 liegt, läuft das Öl in die vorderen Raumzwickel
31 und wird dort sichtbar.
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Eine Kontrolle der Behälterwand auch im hinteren Bereich ist jederzeit
durch Begehen des Behälters und Inspizieren der Behälterwand bzw. der hinteren Raumzwickel
möglich. Das Inspizieren erfordert nicht in jedem Fall ein Hineinklettern in die
hinteren Zwickel 31, sondern kann auch von der Decke des Behälters aus erfolgen.
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