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Zeilenablenkschaltung mit verringerter Ablenkstörung bei kurz-
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zeitiger Weißbelastuna In einem Fernsehempfänger werden bekanntlich
im allgemeinen der Ablenkstrom für die Zeilenablenkung und die Hochspannung für
die Bildröhre aus derselben Stufe, nämlich der Zeilenendstufe gewonnen. Zu diesem
Zweck ist z.B. eine Wicklung des Zeilentransformators mit den Zeilenablenkspulen
verbunden, während eine zweite Wicklung mit dem Eingang eines Hochspannungsgleichrichters,
insbesondere eines Hochspannungskaskade, verbunden ist.
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Bei einer solchen Schaltung entsteht zwangsläufig eine Rückwirkung
von der Belastung der Hochspannungsquelle auf die Amplitude des Zeilenablenkstroms.
Bei einer weißen Bildstelle, z.B. einem waagerechten weißen Balken, bewirkt der
erhöhte Strahlstrom und die somit erhöhte Belastung des Zeilentransformators einen
Einbruch der impulsförmigen Spannung an der Zeilenablenkspule.
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Dieser Spannungseinbruch gelangt über den im allgemeinen vorgesehenen
Tangenskondensator an die Ablenkeinheit und trifft dort auf eine Resonanzstelle
zwischen der Kapazität des Tangenskondensators und der Induktivität der Ablenkspule.
Dabei ist ein aus dem Tangenskondensator und der Ablenkspule gebildeten Hochpaß
wirksam. Es kann zu Einschwingvorgängen kommen, deren Größe
von
der Bemessung des Ablenkkreises, insbesondere von der Größe der dadurch gebildeten
Grenzfrequenz abhängig ist. Je höher diese Grenzfrequenz ist, um so geringer wird
im allgemeinen die Ablenkstörung sein. Die Ablenkstörung kann darin bestehen, daß
bei einem weißen waagerechten Balken durch die sich dann ändernde Gleichspannung
an der Arbeitswicklung des Zeilentransformators sämtliche Zeilen verschoben sind
und so eine Störung einer senkrechten Bildkante entsteht. Durch eine Differenzierung
der Spannungseinbrüche kann es auch nur am Anfang und am Ende des weißen Balkens
zu seitlichen Verschiebungen mit dazwischenliegenden Ein- und Ausschwingvorgängen
kommen. Derartige Störungen sind besonders stark sichtbar bei einem Gitterraster
mit waagerechten und senkrechten weißen Linien, wobei jeweils zwei Zeilen absolut
weiß und darauffolgend viele Zeilen absolut schwarz geschrieben werden.
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Zur Beseitigung derartiger Ablenkstörungen ist es bekannt, in Reihe
zu der Hochspannungskaskade einen Widerstand einzuschalten, der eine künstliche
Erhöhung des Einschaltwiderstandes bewirkt und die genannten Rückwirkungen von der
Hochspannungsbelastung auf die Impulsspannung an der Zeilenablenkspule verringert.
Ein solcher Widerstand bewirkt aber zusätzliche Verluste, erhöht den Innenwiderstand
der Hochspannungsquelle und erfordert zusätzliche Schutzmaßnahmen bei einem Schluß
in der Kaskade.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die beschriebenen Ablenkstörungen
bei Weißbelastung zu verringern.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die erfindungsgemäß vorgesehene Reihenschaltung aus dem Kondensator
und der Diode wirkt im normalen Betrieb, also ohne besondere Weißbelastung, als
gering belasteter Gleichrichter.
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Über die Diode fließt nur ein geringer Strom, bedingt durch die Ableitverluste
des Arbeitswiderstandes. Bei einer Weißbelastung,
also einer starken
Erhöhung des Strahlstromes, wirkt die Schaltung jedoch als Begrenzer für die an
den Spitzen der parabelförmigen zeilenfrequenten Spannung des Tangenskondensators
auftretenden negativen Spannungsspitzen und die auf die Spannungseinbrüche folgenden
Überschwinger derart, daß diese in erwünschter Weise gedämpft werden.
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Die Erfindung ist besonders vorteilhaft anwendbar in Kombination mit
einer zur Lösung der gleichen Aufgabe dienenden Schaltung nach einer gleichzeitig
eingereichten Patentanmeldung. Bei dieser Schaltung wird in den Weg des Ablenkstroms
eine vom Strahlstrom der Bildröhre abhängige Spannung eingekoppelt. Dabei ist z.B.
der Fußpunkt einer die Hochspannung für die Bildröhre liefernde Hochspannungskaskade
oder die über einen Widerstand geerdete Bildröhrenabschirmung mit dem Verbindungspunkt
zwischen Tangenskondensator und Ablenkspulen verbunden. Bei dieser Schaltung wird
ebenfalls in den Ablenkkreis eine Spannung eingekoppelt, die hinsichtlich der an
den Ablenkspulen wirksamen und den Ablenkstrom bestimmenden Spannung der Amplitudenänderung
am Ausgang der Zeilenendstufe entgegengewirkt.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
erläutert. Darin zeigen Figur 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, Figur 2 eine
Schaltungsvariante der Schaltung nach Figur 1, Figur 3 Spannungsverhältnisse am
Tangens kondensator bei Weißbelastungen ohne die erfindungsgemäße Dämpfungsschafiing
und Figur 4 Spannungsverhältnisse am Tangenskondensator bei Anwendung der Erfindung.
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Figur 1 zeigt den von der zeilenfrequenten Schaltspannung 1 gesteuerten
Zeilenendstufentransistor 2, die Arbeitswicklung 3 und die Hochspannungswicklung
4 des Zeilentransformators 5, die Zeilenablenkspulen 6, die zur Einstellung der
Stromverteilung in den Ablenkspulen 6 dienende Differentialspule 7, den Tangenskondensator
8, die Schaltung 9 zur Ost-West-
Kissenkorrektur, die Hochspannungskaskade
10 und die Bildröhre 11. Die Bildröhre enthält im Inneren die mit der Hochspannung
versorgte Anode 12 und an ihrer Außenseite die Abschirmung.13.
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Die Anode 12 und die Abschirmung 13 bilden die gestrichelt dargestellte
Kapazität 14, an der die Hochspannung für die Bildröhre 11 steht. Die Hochspannungskaskade
10 hat einen Eingang 15, der mit hochtransformierten Rücklaufimpulsen von der Wicklung
4 gespeist wird. Sie enthält außerdem einen Ausgang 16, der die Hochspannung für
die Bildröhre 11 liefert, sowie einen geerdeten Fußpunkt 17. Die Zeilenendstufe
mit dem Transistor 2 versorgt die Ablenkspulen 6 mit dem zeilenfrequenten Ablenkstrom
ia. a Am Punkt a steht eine zeilenfrequente Impulsspannung und am Tangenskondensator
8 eine zeilenfrequente parabelförmige Spannung für die Tangensentzerrung. Der Ablenkstrom
a ist außerdem durch die Schaltung 9 mit einer vertikalfrequenten Korrekturspannung
18 in der Amplitude so moduliert, daß er zum Zwecke der Ost-West-Kissenkorrektur
am oberen und unteren Bildrand abnimmt.
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Wenn bei einer solchen Schaltung der von der Hochspannungskaskade
10 zur Bildröhre 11 fließende Strahlstrom is kurzzeitig stark zunimmt, so kommt
es zu einer erhöhten Belastung des Zeilentransformators 3-5. Dadurch sinkt die Amplitude
der Impulsspannung am Punkt a sprungartig. Dieser Sprung gelangt, mehr oder weniger
differenziert, auf die Ablenkspulen 6 und verursacht dort eine Ablenkstörung in
Form von waagerechten Verschiebungen einzelner Zeilen.
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Zur Beseitigung dieser Ablenkstörung liegt parallel zum Tangenskondensator
8 die Reihenschaltung der Diode 19 und des Kondensators 20. Zusätzlich sind noch
dargestellt der Trennkondensator 21 für die Zwischenkissenentzerrung und die sogenannte
Zwischenkissenspule 22. Parallel zur Diode 19 liegt noch der Ableitwiderstand 23.
Das untere Ende 27 der Spule 22 ist an eine Wicklung des Zeilentransformators 5
angeschlossen und mit negativen Zeilenrücklaufimpulsen 28 gespeist. Die
vorteilhafte
Wirkung einer solchen Speisung ist in der älteren Anmeldung P 27 44 250beschrieben.
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Figur 2 zeigt eine andere Schaltungsmöglichkeit für den Widerstand
23.
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Die Wirkungsweise wird anhand der Figuren 3,4 erläutert. Figur 3 zeigt
die Umhüllende 25 der am Tangenskondensator 8 stehenden zeilenfrequenten parabelförmigen
Spannung 26 für die Dauer eines Halbbildes. Es ist angenommen, daß während eines
Halbbildes insgesamt fünf waagerechte Weißbalken in Form waagerechter Striche mit
der Breite von zwei bis drei Zeilen im Bild vorhanden sind.
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Bei diesen weißen Zeilen kommt es zu einem erhöhten Strahlstrom und
somit zu einer erhöhten Belastung des Zeilentransformators 3-5. Diese erhöhte Belastung
bewirkt die dargestellten Spannungssprünge 24, die zu der genannten Ablenkstörung
führen.
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Diese Störung wird durch die als Begrenzer wirkende Reihenschaltung
19,20 gemäß Fig. 4 verringert. Jeweils beim Auftreten eines Spannungssprunges 24,
der die Umhüllende 25 in negativer Richtung übersteigt, fließt ein zusätzlicher
Strom i über den durch den Tangenskondensator 18 und die Reihenschaltung 19,20 gebildeten
Stromkreis. Dadurch wird jeweils die Spannung an der Spitze der innerhalb der Umhüllenden
25 gemäß Fig. 4 vorhandenen zeilerifrequenten parabelförmigen Spannung 26 begrenzt.
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Es verbleiben dann Einbrüche in der Parabelmitte, so daß der Mittelwert
bei den Einbrüchen stärker negativ wird. Das bedeutet, daß die Spannung am Punkt
b, also am sogenannten kalten Ende der Ablenkspulen 6, in die gleiche Richtung springt
wie die Amplitude der Impulsspannung am Punkt a. Wenn sich die Amplitude der Impulsspannungen
an den Punkten a und b jedoch in der gleichen Richtung um etwa den gleichen Betrag
ändern, 80 ändert sich in erwünschter Weise die Spannung über den Ablenkspulen 6
nicht, so daß auch die beschriebenen Ablenkstörungen nicht auftreten oder verringert
werden. Die als Begrenzer wirkende Reihenschaltung 19,20,23 parallel zum
Tangenskondensator
8 verschiebt also bei einer Weißbelastung, d.h. einer starken Strahlstromerhöhung,
die Amplitude der Spannung am Punkt b in der Weise, daß sie sich der Amplitudenänderung
am Punkt a anpaßt und die Amplitude des Ablenkstromes ia in erwünschter Weise im
wesentTichen Iinverändert bleibt. Der Kondensator 20 und der Widerstand 23 sind
so bemessen, daß einmal die erforderliche Leistung zur Begrenzung in der beschriebenen
Weise erreicht wird und der Kondensator 20 bis zur nächsten Störung wieder auf seinen
ursprünglichen Wert entladen ist.
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