Die Erfindung bezieht sich auf einen Treibstangenverschluß an einem Türflügel, insbesondere einem
Standflügel von zweiflügeligen Feuerschutztüren mit Panikfunktion, mit mindestens einer in Richtung ihrer
VeTiegelungsstellung federbelasteten, verschiebbaren
Treibstange, deren Riegelende mit einer rahmenfest angeordneten Aufnahmeöffnung zusammenwirkt, und
mit einer Sperrvorrichtung, die ein die Treibstange in der vollständigen Entriegelungsstellung wie auch in
zwischen ihrer Ent- und Verriegelungsstellung gelegenen Zwischenstellungen blockierendes federbelastetes
Sperrglied und ein mit dem Sperrglied zusammenwirkendes Auslöseglied aufweist, das beim Schließen am
Türrahmen das Sperrglied entgegen der Federwirkung in die Freigabestellung schwenkt.
Ein Treibstangenverschluß obiger Art ist Gegenstand der älteren DE-OS 26 11 359. Durch die dabei vorhandene
Möglichkeit, die Treibstange beim Entriegeln nicht nur in ihrer voll eingefahrenen Stellung, sondern auch in
Zwischenstellungen gegen Ausfahren zu blockieren, werden durch nicht vollständiges Drehen des Betätigungshandgriffs
verursachte Fehlbedienungsmöglichkeiten weitgehend ausgeschlossen.
Beim älteren Vorschlag besteht das Sperrglied aus einem mit dem als Hilfsfalle ausgebildeten Auslöseglied
über einen Winkelhebel verbundenen, senkrecht zur Treibstange verschiebbaren Sperriegel, der unter Wirkung
einer Feder steht, die ihn in einer Entriegelungsstellung des Verschlusses in Eingriff mit einer an der
Treibstange nachstellbar angebrachten und zu ihr parallel verlaufenden Zahnstange hält. Die Sperrvorrichtung
erfordert demnach einen erheblichen Platzbedarf und auch eine sorgfältige Justierung der an der Treibstange
vorhandenen Zahnstange. Durch die Sperrverzahnung ist die Treibstange entsprechend dem Zahnabstand
nur stufenweise zu blockieren. Dabei kann es vorkommen, daß die Treibstange nach ihrem zum Türflügelöffnen
hinreichenden Einfahren unter dem Einfluß der Treibstangenfeder um ein der Verzahnungsteilung
entsprechendes Stück wieder aus dem Flügel herausfährt und mithin soweit vorsteht, daß sie beim erneuten
Schließen des Flügels beschädigt werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Treibstangenverschluß der eingangs erwähnten
Gattung zu schaffen, dessen Sperrvorrichtung bei baulich und montagemäßig wesentlich einfacherer Ausbildung
die Treibstange in jeder Zwischenstellung zu halten vermag. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß das Sperrglied eine die Treibstange mit einem Klemmauge umfassende, schwenkbar abgestützte
Klemmplatte ist, die in Richtung auf ihre Klemmstellung, in der sie sich in einer Schräglage zur
Treibstangenachse befindet, federbelastet ist, und daß das Auslöseglied ein parallel zur Treibstange verschieb-
liches, auf das freie Ende der Klemmplatte einwirkendes Element ist
Durch die unmittelbar an der Treibstange klemmschlüssig angreifende Klemmplatte und das an ihr angreifende
Element wird eine einfache und gedrängte Bauart sowie eine in jeder beliebigen Stellung mögliche,
also stufenlose Blockierung der Treibstange erreicht, die z. B. bei großer Tür-Falzluft nicht unbedingt immer vollständig
eingefahren sein muß.
Vorteilhaft ist die Sperrvorrichtung in einem Gehäuse
untergebracht, das an der oberen freien Flügelecke mittels einer Stulpschiene befestigt ist, die zum Führen des
Treibstangenendes dient Zweckmäßig erfolgt dabei die Abstützung der Klemmplatte flügelöffnungsseitig an
einem das Gehäuse durchsetzenden Zapfen. Dabei kann zweckmäßig die Klemmplatte an ihrem freien
Ende eine Bohrung für den mit radialem Bewegungsspiel hindurchgeführten Schaft des als Hilfsfalle ausgebildeten
Auslöseglieds aufweisen, auf deren Schaft sich eine gehäuseseitig abgestützte Schraubendruckfeder befindet,
die von unten gegen das Klemmplattenende und üüer dieses gegen eine an der Hilfsfalle vorhandene Anlageschulter
drückt. Hierdurch kommt man zu einer sehr kompakten Bauart der Sperrvorrichtung, die auch
ihren Einbau in schmale Türholme bzw. Rohrrahmenprofile ermöglicht
Um den Treibstangenverschluß bzw. seine Sperrvorrichtung wahlweise für rechts und links anschlagende
Türflügel verwenden zu können, ist die Hilfsfalle vorteilhaft als Rollfalle mit einem eine Rolle tragenden
mehrkantigen Gabelkopf versehen, der in einem entsprechenden Durchbruch der Stulpschiene verirehungsfrei
geführt ist und in dessen Unterseite die Anlageschulter für die Klemmplatte ausgebildet ist.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen des Gehäuses und der Hilfsfalle sind Gegenstand der Ansprüche 6 und 7.
Ein Ausführungsbeispiel des Treibstangenverschlusses nach der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Darin zeigen
F i g. 1 eine Vorderansicht auf die an der oberen rechten Ecke eines Standflügels einnr zweiflügeligen Feuerschutztür
zu montierende Sperrvorrichtung eines Treibstangenverschlusses bei teilweise abgenommener Gehäusedecke
und sich in Klemmlage befindender Klemmplatte,
F i g. 2 eine Seitenansicht der Sperrvorrichtung in Richtung des Pfeiles II in der F i g. 1 mit aufgeschraubter
Gehäusedecke,
F i g. 3 eine der F i g. I entsprechende Vorderansicht, jedoch bei in Freilage befindlicher Klemmplatte und
F i g. 4 die zugehörige Seitenansicht in Richtung des Pfeiles IV in der F i g. 3.
Die zu einem nicht weiter dargestellten, am Standflügel einer zweiflügeligen Feuerschutztür anzubringenden
Treibstangenverschluß gehörige Sperrvorrichtung ist in einem Gehäuse 1 untergebracht, dessen Geliäuseblech
2 über die abgewinkelten Lappen 2' mit einer an der oberen freien Flügelecke über Löcher 3 durchquerende
Befestigungsschrauben anzubringenden, abgewinkelten Stulpschiene 4 fest verbunden, beispielsweise
punktverschweißt ist. Die U-förmig ausgebildete Gehäusedecke 5 ist über Schrauben 6, die in mit Innengewinde
versehene, am Gehäuseblech 2 angenietete Buchsen 7 greifen, am Gehäuseblech 2 befestigt.
Die im Gehäuse 1 untergebrachte Sperrvorrichtung weist eine Klemmplatte 8, ein Auslöseglied in Form
einer Hilfsfalle 9 und eine zugleich als Fallenfeder dienende Schraubendruckfeder 10 auf. Die Klemmplatte 8
ist an ihrem der Flugelöffnungsseite zugewandten Ende an einem das Gehäuse 1 durchsetzenden, im Gehäuseblech
2 befestigten Zapfen 11 schwenkbar abgestützt Sie besitzt ein Klemmauge 8', mit dem sie die strichpunktiert
dargestellte Treibstange 12 eines Treibstangenverschlusses
unmittelbar umgreift An ihrem anderen Ende weist die Klemmplatte 8 eine Bohrung 8" für
einen mit radialem Bewegungsspiel hindurchgeführten Schaft 9' der Hilfsfalle 9 auf. Auf diesem Schaft 9' befindet
sich eine Schraubendruckfeder 10, die von unten gegen das Klemmplattenende und über dieses gegen
eine an der Hilfsfalle 9 vorhandene Anlageschulter 9" drückt, die im vorliegenden Fall von der Unterseite
eines Gabelkopfes 9'" der mit einer Rolle 13 versehenen Hilfsfalle 9 gebildet wird. Der Gabelkopf 9'" ist in
einem seinem Querschnitt entsprechend mehrkantig ausgebildeten Durchbruch in der Stulpschiene 4 verdrehungsfrei
geführt. Die Feder 10 ist unten auf einer auf zwei Gehäusedornen 14 lose aufliegenden Federplatte
15 abgestützt, durch deren Bohrung 15' der Hilfsfallenschaft 9' nach unten verschieblich hindurchgeführt ist.
An seinem nach unten herausragenden Ende 9IV ist im
Hilfsfallenschaft ein Querstift 16 angeordnet, der mit seinen beiden Enden in im Gehäuseblech 2 und in der Gehäusedecke
5 deckungsgleich gegenüberliegend angeordneten, senkrecht verlaufenden Langlöchern 17 geführt
ist Schließlich sind im Gehäuseblech 2 und in der Gehäusedtcke 5 noch zwei gleichfalls deckungsgleich
gegenüberliegende, trapezförmige Aussparungen 18 vorhanden, in die seitliche Führungsvorsprünge an der
Klemmplatte 8 eingreifen und die zum Begrenzen der Schwenkbewegung der Klemmplatte 8 dienen.
In der in Fig. 1 dargestellten, der Öffnungsstellung
des Türflügels entsprechenden Lage wird die Klemmplatte 8 durch die Feder 10 in ihre verkantete Schrägbzw.
Klemmlage gedrückt, in der sie mit ihrem entsprechend dimensionierten Klemmauge 8' die Treibstange
12 in der eingefahrenen Stellung reibschlüssig festhält und somit blockiert, in der das äußere Treibstangenende
12' nicht über das Flügelprofil hinausragt. Die Rollfalle 9 befindet sich dabei in ihrer ausgefahrenen Stellung.
Sobald der Türflügel in seine Schließstellung gelangt, läuft die Fallenrolle 13 auf die Türrahmenzarge
oder eine dort vorhandene Auslöseschiene auf, wodurch die Hilfsfalle 9 entgegen der Wirkung der Feder
10 verschoben und dadurch die Klemmplatte 8 entsprechend F i g. 3 in die horizontale Freigabelage gedrückt
wird, in der die Klemmung der Treibstange 12 aufgehoben und dadurch letztere unter der Wirkung der sie ständig
beaufschlagenden Federkraft F in ihre Ausfahrstellung gedrückt wird. Das Treibstangenende 12' greift
dabei in eine entsprechende Schließöffnung 19 in der oberen Türrahmenzarge 20 ein; der Türflügel ist nun
verriegelt.
Sobald die Treibstange 12 durch entsprechendes Bedienen eines Betätigungsgriffs wieder eingefahren und
der Türflügel geöffnet wird, rollt die Fallenrolle 13 von der Zarge 20 bzw. der Auslöseschiene ab und kommt
frei, so daß die Hilfsfalle 9 durch die Feder 10 herausgedrückt wird, wobei zugleich die Klemmplatte 8 wieder
in ihre verkantete Schräglage nach Fig. 1 gelangt, in der sie die Treibstange 12 in ihrer jeweiligen eingefahrenen
Stellung blockiert. In dieser blockierten Stellung können die Treibstange 12 und eine mit ihr gekuppelte
ut.'ere Treibstange gegebenenfalls zwar noch weiter eingefahren, nicht jedoch herausgefahren werden, so
daß in der Offenstellung des Flügels Beschädigungen nicht eintreten können.
Die Montage ist außerordentlich einfach, zumal dabei die Treibstange 12 lediglich durch den Stülp 4 und die
Klemmplatte 8 der Sperrvorrichtung hindurchgesteckt und in dem nicht dargestellten Treibstangenschloß festgelegt
zu werden braucht. Weder ist eine besondere Montageöffnung noch Justierung erforderlich. Die
Sperrvorrichtung erfordert nur geringen Raumbedarf und kann daher auch in schmale Türholme und Rohrrahmenprofile
eingebaut werden. Sie ist darüber hinaus wahlweise für Rechts- und Linksanschlag verwendbar.
Schließlich ist sie von äußerst einfacher Bauart, zumal sie grundsätzlich nur drei Funktionsteile, nämlich die
Klemmplatte, die Hilfsfalle und die Halte- bzw. Fallenfeder erfordert. Eine weitere bauliche Vereinfachung
kann noch dadurch erreicht werden, daß an die Stelle der lose aufliegenden Federplatte 15 ein aus dem Gehäuseblech
2 abgewinkelter Stützlappen tritt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen