DE2745354C2 - - Google Patents
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- DE2745354C2 DE2745354C2 DE19772745354 DE2745354A DE2745354C2 DE 2745354 C2 DE2745354 C2 DE 2745354C2 DE 19772745354 DE19772745354 DE 19772745354 DE 2745354 A DE2745354 A DE 2745354A DE 2745354 C2 DE2745354 C2 DE 2745354C2
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- B60T8/34—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force responsive to a speed condition, e.g. acceleration or deceleration having a fluid pressure regulator responsive to a speed condition
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- B60T8/441—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force responsive to a speed condition, e.g. acceleration or deceleration having a fluid pressure regulator responsive to a speed condition co-operating with a power-assist booster means associated with a master cylinder for controlling the release and reapplication of brake pressure through an interaction with the power assist device, i.e. open systems using hydraulic boosters
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Description
Die Erfindung betrifft einen hydraulischen
Bremskraftverstärker, der mit unter hohem Druck stehendem
Druckmedium aus einer zentralen Druckversorgungsanlage
betreibbar ist und mit den weiteren, im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 genannten, gattungsbestimmten Merk
malen.
Eine derartige Vorrichtung ist durch die DE-OS 24 43 545
bekannt.
Bei dieser Vorrichtung sind in einem gemeinsamen Gehäuse
ein Tandem-Stufen-Hauptzylinder und ein mittels des Brems
pedals betätigbares Steuerventil untergebracht, das einen
zur Pedalkraft proportionalen Steuerdruck erzeugt, der
bei einer normalen Bremsung, d. h. wenn die zentrale Druck
versorgungsanlage arbeitet, in die je einem der Bremskreise
des Fahrzeuges zugeordneten beiden Ausgangsdruckräume des
Tandem-Stufen-Hauptzylinders eingekoppelt wird; bei einer
solchen normalen Bremsung bleiben die Hauptzylinderkolben,
- ein im Bedarfsfall als Druckstangenkolben ausnutzbarer
Kolben und ein Schwimmkolben, der den einen Ausgangsdruck
raum gegen den anderen Ausgangsdruckraum abgrenzt in ihrer
Grundstellung, wobei der in den einen, durch den Druck
stangenkolben einseitig begrenzten Druckraum eingekoppelte
Steuerdruck diesen Kolben in dessen Grundstellung drängt
und der Schwimmkolben, der an den Druckstangenkolben ge
fesselt ist, ebenfalls in seiner Grundstellung bleibt.
Das von einem Steuerdruck-Ausgangsraum des Steuerventils
über Nachlaufbohrungen, an die bei einem Tandem-Haupt
zylinder üblicherweise der Vorratsbehälter angeschlossen
ist, in die Ausgangsdruckräume des Tandem-Stufen-Haupt
zylinders eingeleitete Druckmedium strömt dabei von der
Nachlaufraum-Seite über Längsbohrungen der Kolbenflansche,
die durch Lippendichtungen gegen das Gehäuse abgedichtet
sind, in die Ausgangsdruckräume, wobei die Lippendich
tungen als Rückschlagventile wirken. Nur wenn die Druck
versorgungsanlage ausfällt und damit das Steuerventil
keinen Ausgangsdruck liefert, kann ein als Druckstange
wirkendes Element des Steuerventils durch Pedalbetätigung
in Anlage mit dem einen - nunmehr als Druckstangenkolben
wirkenden - Kolben des Tandem-Stufen-Hauptzylinders ge
langen, wodurch dieser, wie bei einem normalen Tandem-
Hauptzylinder mechanisch verschoben wird, und hierauf ein
Druckaufbau in den Ausgangsdruckräumen durch Verschiebung
der Hauptzylinderkolben zustandekommen, wobei dann natür
lich die Bremskraftverstärkung unwirksam ist.
Die bekannte Vorrichtung ist mit zumindest den folgenden
Nachteilen behaftet:
Da bei einer normalen - unter Ausnutzung des Ausgangsdruckes
der zentralen Druckversorgungsanlage ablaufenden - Bremsung
der größte Teil des in die Ausgangsdruckräume des Tandem-
Stufen-Hauptzylinders eingeleitenden Druckmediums über die
durch Längsbohrungen der Kolbenflansche der Hauptzylinder
und diese abdeckende Lippendichtungen gebildete Rückschlag
ventile strömt - nur eine kleiner Teile des Druckmediums ge
langt über Schnüffelbohrungen in die Zylinder-Ausgangs
druckräume - sind diese Lippendichtungen einem hohen Ver
schleiß ausgesetzt, weil sie bei jedem normalen Bremsvor
gang erheblichen Verformungen unterworfen sind, was zwangs
läufig zu Ermündungserscheinungen im Lippendichtungs-Material
führt. Da die Hauptzylinder-Kolben bei normalen Bremsungen
in ihre Grundstellung bleiben, werden die an Zylinder
wänden haftenden Bremsflüssigkeits-Grenzschichten praktisch
nie abgestreift, so daß unmittelbar an den Zylinderwänden
über sehr lange Zeiträme hinweg kein nennenswerter Brems
flüssigkeitsaustausch stattfindet; dasselbe gilt für die
jenigen Teile der Lippendichtungen, die im Bereich zwischen
den Kolben-Längsbohrungen angeordnet sind und nicht von den
Kolbenflanschen abgehoben werden, was dazu führen kann, daß
die Kolben - bedingt durch Alterungsprosse in den Brems
flüssigkeitsgrenzschichten - schwergängig werden und/oder
die Lippendichtungen am Kolben und/oder bereichsweise an
den Zylinderbohrungen zunehmend fester haften, so daß, wenn
die Druckversorgungsanlage einmal ausfällt und die "Not
funktion" des Tandem-Stufen-Hauptzylinders in Anspruch ge
nommen werden muß, die Lippendichtungen zusätzlichen Be
lastungen ausgesetzt sind, was zu deren Beschädigung und
zu einem Ausfall der Bremsanlage insgesamt führen kann.
Da die üblicherweise verwendeten Bremsflüssigkeiten stark
hygroskopisch sind, wird außerdem dadurch, daß die Brems
flüssigkeits-Grenzschichten bei der bekannten Vorrichtung
praktisch nie ausgetauscht werden, die Korrosion im Be
reich des Tandem-Stufen-Hauptzylinders begünstigt, was
natürlich ebenfalls die Langzeit-Standfestigkeit der
bekannten Vorrichtung reduziert bzw. die Wahrscheinlich
keit einer Fehlfunktion derselben erhöht.
Diese Nachteile der bekannten Vorrichtung sind deshalb als
gravierend anzusehen, weil für die Bremsanlage eines Fahr
zeuges, die dessen wichtigste Funktionselement der aktiven
Sicherheit darstellt, eine höchstmögliche Funktionszuver
lässigkeit gefordert werden muß.
Zwar sind auch Vorrichtungen zur hydraulischen Bremskraft
verstärkung bekannt, die hinsichtlicht der Verschleißan
fälligkeit nicht mit den vorgenannten Nachteilen behaftet
sind, z. B. Vorrichtungen der aus der DE-OS 21 07 478 be
kannten Art, bei denen für jeden Bremskreis ein Druck
steuerventil vorgesehen ist, dessen Ausgangsdruckraum
durch einen pedalbetätigbaren Kolben einseitig begrenzt
ist, der auch auf seiner Antriebsseite auf einer Ring
fläche, die kleiner ist als die den Ausgangsdruckraum
des Ventils begrenzende Kolbenfläche, mit dem Ausgangs
druck des Steuerventils beaufschlagbar ist. Von der Rück
seite des Kolbens geht eine als Fortsatz desselben ausge
bildete Steuerstange aus, die gegen das Gehäuse abgedichtet
und mit dem Pedal bewegungsgekoppelt ist. Die rückseitige
Druckbeaufschlagung des Kolbens erfolgt somit auf einer
Ringfläche, deren Größe etwa ²/₃ der Kolbenfläche beträgt,
die den Ausgangsdruckraum des Ventils begrenzt, an den der
mit diesem Ventil gesteuerte Bremskreis angeschlossen ist.
Fällt die Druckversorgungsanlage aus, so kann in dem Aus
gangsdruckraum allein durch Betätigung des Bremspedals
Bremsdruck aufgebaut werden, wobei die für einen bestimmten
Bremsdruck erforderliche Pedalkraft im Verhältnis der
Kolbenfläche zur Druckstangen-Querschnittfläche vergrößert
ist. Bei einer solchen Vorrichtung muß aber für jeden
Bremskreis ein eigenes Steuerventil vorgesehen sein, und
es muß eine in der Art einer Wippe oder eines Waage
balkens ausgebildete Betätigungseinrichtung vorhanden
sein, mit der die je einzeln für die beiden Bremskreise
vorgesehene Steuerventile gemeinsam betätigbar sind.
Ein erheblicher Nachteil dieser weiter bekannten Vorrich
tung ist der mit großem technischem Aufwand verknüpfte
komplizierte Aufbau. Nachteilig ist weiter, daß gering
fügig unterschiedliche Reibungsverhältnisse in den beiden
Steuerventilen und Hauptzylindern oder durch eine Schwer
gängigkeit der Wippe, mittels derer die Pedalkraft auf
die Steuerventile übertragen wird, drastisch unterschied
liche Bremsdrücke in den angeschlossenen Bremskreisen ent
stehen können, was natürlich die Funktionssicherheit der
Bremsanlage insgesamt sehr nachteilig beeinflussen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die bei gleichwohl
einfachem Aufbau eine verbesserte Langszeit-Standfestig
keit zeigt, und, für den Fall, daß die Druckversorgungs
anlage ausfällt, ein hohes Maß an Sicherheit dafür bietet,
daß der dann allein noch durch Pedalkraft betätigbare Tan
dem-Stufen-Hauptzylinder zuverlässig arbeitet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kenn
zeichnenden Teil des Patenanspruchs 1 genannten Merkmale
gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird somit der Aus
gangsdruck des Steuerventils in einen Arbeitsdruckraum
eingekoppelt, der einseitig durch die rückwärtige Stirn
fläche des pedalseitig angeordneten Hauptzylinder-Kolbens be
grenzt ist. Dies hat den Vorteil, daß der Bremsdruckaufbau in
den in diesen Tandem-Stufen-Hauptzylinder angeschlossenen
Bremskreisen in praktisch genau derselben Weise erfolgt
wie bei konventionellen, einfach aufgebauten Tandem-
Hauptzylindern und insoweit die erfindungsgemäße Vor
richtung diesselbe - hohe - Standfestigkeit aufweist wie
konventionelle Tandem-Hauptzylinder, mit denen die ge
setzlichen Anforderungen hinsichtlich der Langszeit
standfestigkeit und der bei einem Ausfall eines Brems
kreises bzw. der Druckversorgungsanlage noch zu erzie
lenden Werte der Abbremsung ohne weiteres erfüllbar sind.
An dem Schwimmkolben des Tandem-Stufen-Hauptzylinders
der erfindungsgemäßen Vorrichtung angeordnete Rückschlag
ventile, deren Ventikörper durch die Lippendichtungen
gebildet sind, treten nur dann in Funktion, wenn
- (a) an einem oder beiden Bremskreisen die Antiblockier regelung wirksam wird und
- (b) einer der Bremskreise einen Defekt aufweist,
das heißt, im Vergleich mit der bekannten Vorrichtung in
relativ seltenen Fällen, wodurch die Lippendichtungen we
sentlich weniger beansprucht werden. Da weiter die Kolben
des Tandem-Stufen-Hauptzylinders bei jeder Bremsung einen
der eingesteuerten Pedalkraft-proportionalen Hub ausführen,
werdem an den Zylinderbohrungen haftende Flüssigkeits
schichten immer wieder abgestreift, wodurch ein ständiger
Flüssigkeits-Austausch an den Zylinderwänden gewährleistet
ist und ansonsten hinzunehmende Korrosionseinflüsse weitest
gehend vermieden werden. Es wird auch wirksam ausgeschlossen,
daß die Lippendichtungen am Gehäuse festkleben und dadurch
die Funktionsfähigkeit des Tandem-Stufen-Hauptzylinders,
wenn ohne Bremskraftverstärkung gebremst werden muß,
beeinträchtigt werden könnte.
In der durch die Merkmale des Anspruchs 2 angegebenen
Gestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die
durch die Lippendichtungen gebildeten Rückschlagventile
auch zu dem Zweck ausgenutzt, ein Nachströmen von Brems
flüssigkeit in die Bremskreise zu ermöglichen, wenn bei
einer Zurücknahme der Bremskraft ein Unterdruck in einem
der Bremskreise entsteht, was insbesondere dann der Fall
sein kann, wenn nach einer Antiblockierregelphase, durch
die eine relativ große Verschiebung der Hauptzylinder
kolben eingetreten war, die Kolben des Tandem-Stufen-
Hauptzylinders einen großen Rückzugshub ausführen.
Der gemäß Anspruch 3 vorgesehene Betrieb der erfindungsge
mäßen Vorrichtung ist dann zweckmäßig, wenn deren Hilfs
druckversorgung aus einer zentralen Druckversorgungsanlage
erfolgt, wobei Mineralöl am besten für die verschiedensten
an die zentrale Druckversorgungsanlage angeschlossenen
Aggregate geeignet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es außerdem mög
lich, die Dichtheit der Dichtmanschetten zu überwachen.
Hierdurch wird mit größerer Sicherheit als bisher ausge
schlossen, daß bei einem Verstärkerausfall die Notbremsfä
higkeit nicht in Frage gestellt ist. Außerdem ist bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung von Vorteil, daß die Anzahl
zusätzlicher Einrichtungen geringer ist, die bei einem De
fekt am Bremsgerät für die Funktionssicherheit der intakten
Teilsysteme sorgen. Außerdem ist die Funktion dieser zusätz
lichen Einrichtungen während des Normalbetriebs überwachbar.
Schließlich ist auch von Vorteil, daß im Vergleich zu den
bisher üblichen Geräten bei Vorhandensein einer Antiblockier
regelung (ABS-Anlage) die Rückförderpumpe der ABS-Anlage ent
fallen kann.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsbeispiels in der folgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 das Schaltscheme einer Druckversorgungsanlage mit
einem hydraulischen Bremskraftverstärker und einer
Antiblockierregelung (ABS-Anlage),
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Bremskraftverstärker.
In Fig. 1 ist der im Hinblick auf die Erfindung wesentliche
Teil einer Zentralhydraulik schematisch dargestellt.
Eine Pumpe 53 saugt aus einem drucklosen Vorratsbehälter 54
das Druckmedium Mineralöl an und führt es einem Druckreg
ler 55 zu. Von dort gelangt das Druckmedium zu einem Druck
speicher 56 und über die Leitung 57 auch zu einem Speicher
anschluß 22 am hydraulischen Bremskraftverstärker 1. Durch eine Überström
leitung 58 kann überflüssiges Öl wieder in den Vorratsbehäl
ter 54 zurückgeleitet werden.
Am Bremskraftverstärker 1 ist ein Faltenbalg 34 zu erkennen,
durch den eine Druckstange 11 hindurchgeführt ist, die am
Bremspedal 59 angelenkt ist.
Am Gehäuse des Bremskraftverstärkers sind Behälteranschlußboh
rungen 19, 45, 48 und 49 sowie der Anschluß für eine Schlauch
leitung 52 vorgesehen, die sämtlich über die Leitung 60 Ver
bindung mit dem Vorratsbehälter 54 haben.
Bremskreisanschlußbohrungen 61 und 62 für den hinteren und
vorderen Bremskreis stehen über die Leitungen 63 bzw. 64 mit
der Antiblockierregelung (ABS-Analge 65) in Ver
bindung. Von dort führen Bremsdruckleitungen 66 bzw. 67 zum
vorderen und hinteren Bremskreis. Die ABS-Anlage hat über eine
Rücklaufleitung 68 Verbindung mit dem Vorratsbehälter 54.
Im Gehäuse 1 des Bremskraftverstärkers sind ein Schwimmkol
ben 2 und ein Druckstangenkolben 3 in Tandembauweise ange
ordnet. Die Kolben begrenzen die Ausgangsdruckräume zu den Bremskreisen und,
werden durch vorgespannte Druckfedern
6 und 7 in einer Ausgangslage gehalten, die durch Fesselun
gen 8 und 9 in Richtung auf das Brempedal zu begrenzt ist.
Die Feder 7 ist stärker vorgespannnt als die Feder 6, damit
die beiden Kolben 2 und 3 sich bei Bremsbetätigung gleich
zeitig vom Bremspedal wegbegeben und die Dichtlippen von
Lippendichtringen 4 und 5 gleichzeitig die ihren zugeordne
ten Schnüffellöcher 48 bzw. 49 überfahren. Diese Schnüffel
löcher 48, 49 sind mit dem drucklosen Vorratsbehälter 54
verbunden und ermöglichen in Ruhestellung des Bremsventils
einen Druckausgleich in den Bremskreisen. Nach dem Überfah
ren der Schnüffellöcher 48, 49 bauen die Kolben 2 und 3 in
den Bremskreisen mit den Leitungen 63 und 64 einen Druck
auf. Die Lippendichtringe 4 und 5 am Schwimmkolben 2 bzw. am
Druckstangenkolben 3 sorgen für druckdichten Abschluß der
Bremskreise.
Die Lippendichtringe 4 des Schwimmkolbens 2 sind durch eine
Längsbohrung 41 miteinander verbunden. Von dieser aus besteht
eine weitere Verbindung über eine Querbohrung 39, eine Ring
nut 50, eine Bohrung 38, eine Verbindungsleitung 37, ein
Rückschlagventil 42, eine Ringnut 44 des Druckstangenkolbens 3
und eine Bohrung 45 bis zum drucklosen Vorratsbehälter 54.
Diese Verbindung ermöglicht es bei in der Zeichnung links von
den Schnüffellöchern 48 und 49 stehenden Dichtungen 4 und 5
beim Rückhub der Kolben 2 und 3 einen eventuell in den Brems
kreisen entstehenden Unterdruck auszugleichen. Die Lippendich
tungen 4 übernehmen in diesem Falle eine Rückschlagventilfunk
tion.
Die soeben beschriebene Nachströmverbindung hat noch eine
zweite Aufgabe zu erfüllen. Sie sorgt für die direkte Einspeisung von
Druckmedium in die Ausgangsdruckräume, die später noch näher beschrieben wird.
An die Stufenkolben 2 und 3 schließt sich in der Zeichnung
nach rechts das in der gleichen Gehäusebohrung wirkende Ser
vodruckregelsystem an. Dieses besteht aus einem Steuerschie
ber 10, einer Pedalwegsimulier- und Druckregelfeder 16,
einem Federkraftausgleichskolben 26 und einer Betätigungs
stange 13, die die vom Bremspedal 59 her eingeleitete Pedal
kraft in das Bremsventil weiterleitet. Ein Steuerschieber 10
regelt den Verstärkungsdruck über die Steuerkanten 21 und 23
einer Steuernut 47 und bleibt selbst frei von Reaktionskräf
ten. Die Ansprechempfindlichkeit des Bremsventils wird nur
durch eine zwischen der Betätigungsstange und dem Deckel 18
des Gehäuses angeordnete, den Steuerraum nach außen abschlie
ßende, reibungsarme Kunststoffdichtung 33 beeinflußt.
Im folgenden wird nun beschrieben, welche Wirkungen eintreten,
wenn unter verschiedenartigen Umständen gebremst wird.
Zunächst wird dargelegt, was eintritt, wenn eine Bremsung bei
intaktem Bremssystem unterhalb der ABS-Regelschwelle durchge
führt wird.
Beim Betätigen der Bremse durch das Bremspedal 59 wird die an
ihm angelenkte Druckstange 11 bei dem in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiel nach links bewegt. Die Bewegung
wird über ein Druckstück 12, die Betätigungsstange 13 und de
ren Bund 14 auf eine Scheibe 15 übertragen, die ihrerseits die
Bewegung über die vorspannungslose Pedalwegsimulierfeder 16
und einem Bund 17 auf den Steuerschieber 10 überträgt.
Der über Bohrungen 31 und eine Ringnut 47 mit einer Behälter
anschlußbohrung 19 verbundene Steuerraum 20 wird nach etwa
0,9 mm Weg des Steuerschiebers 10 nach links durch die rechte
Steuerkante 21 der Ringnut 47 vom Behälteranschluß 19 ge
trennt und nach weiterem etwa 0,7 mm Weg nach Überfahren der
Bohrung des Speicheranschlusses 22 durch die linke Steuerkan
te 23 über die Nut 47 und die Bohrung 31 mit dem Speicheran
schluß 22 verbunden.
Im Gegensatz zur schematischen Darstellung des Bremskraftverstärkers
in Fig. 1 sind in Fig. 2 zwei gegenüberliegende Spei
cheranschlußbohrungen 22 dargestellt. Mindestens zwei dieser
Bohrungen sind notwendig, damit keine Verkantungen bei der
Bewegung des Steuerschiebers vorkommen, da bei mehreren An
schlüssen eher eine gleichmäßige Beaufschlagung des Steuer
schiebers gewährleistet ist.
Der eingespeiste Verstärkerdruck wird auf die rückseitige
Fläche 24 des Druckstangenkolbens 3, der nun seinerseits ver
schoben wird und im Zusammenwirken mit dem Schwimmkolben 2 den ent
sprechenden Bremsdruck in den beiden Bremskreisen erzeugt.
Die vom Fahrer aufgebrachte Fußkraft am Bremspedal 59 bestimmt
die Höhe des eingespeisten Verstärkerdruckes. Der über die
Druckstangen 11 und 12, die Betätigungsstange 13 und die Schei
be 15 auf die rechte Seite der Feder 16 aufgebrachten Kraft
wird über den auf die Fläche 25 eines Federkraftausgleichskol
bens 26 wirkenden Verstärkerdruck das Gleichgewicht gehalten.
Der Federkraftausgleichskolben 26, der in der Betätigungsstan
ge 13 geführt wird, stützt sich über eine Kolbenstange 27, in
die der Federkraftausgleichskolben 26 übergeht, und eine Spann
hülse 28, einen Anschlage 29, einen Bund 30 und einen Bund 17
des Steuerschiebers 10 auf die Feder 16 ab. Die Betätigungs
stange 13 weist am ventilseitigen Ende einen Schlitz 69 auf,
um ungehindert durch den Anschlag 29 die Bremspedalkraft ent
sprechend dem ausgeführten Bremspedalweg auf die Pedalwegsimu
lierfeder 16 übertragen zu können.
Der auf das Bremspedal 59 wirkenden Kraft der Feder 16 überla
gert sich eine von der Kreisringquerschnittsfläche 32 der
Stange 13 und dem Verstärkungsdruck gebildeten Kraft. Die auf
das Pedal 59 wirkenden Reaktionskräfte entsprechen den Kräften
herkömmlicher Bremskraftverstärker.
Durch den Dichtspalt zwischen dem Federausgleichskolben 26 und
der Betätigungsstange 13 kann ein wenig von dem Druckmedium
hindurchlecken, weil aus Reibungsgründen zunächst keine ela
stische Dichtung vorgesehen ist. Außerdem kann zwischen der
Dichtung 33 und der Betätigungsstange 13 noch ein wenig Lecköl austre
ten. Diese Lecköl gelangt in einen geschlossenen Faltenbalg 34
und wird von dort über eine Schlauchleitung 52 in den drucklo
sen Vorratsbehälter 54 abgeleitet.
Während einer Bremsung bewegt sich der Steuerschieber 10 nur in
einem engen Bereich von etwa 0,7 mm, wobei die linke Steuerkan
te 23 den Zulauf des Verstärkungsmediums durch die Bohrungen 22
freigibt, wenn die Bremskraft erhöht wird. Die Bremskraftver
ringerung dagegen gibt die Steuerkante 21 den Ablauf an die Be
hälteranschlußbohrung 19 frei.
Es wird nun im folgenden beschrieben, was geschieht, wenn mit
einem intakten Bremssystem oberhalb der ABS-Regelschwelle ge
bremst wird.
Bei Überschreitung der Haftung eines Rades auf der Fahrbahn
reduziert das hier nicht näher beschriebene ABS-System den
Bremsdruck im überbremsten Kreis durch Ablassen von Druckme
dium. Kommt beispielsweise der Vorderachskreis zum Blockie
ren, wird vom ABS-System eine geringe Menge des Druckmediums
aus dem Kreis zur Drucksenkung entnommen. Da hier die Rück
förderpumpe fehlt, wandert der Druckstangenkolben 3 nach
links, weil der eingespeiste Verstärkungsdruck ständig auf
dessen Fläche 24 wirkt. Nach etwa 21 mm Gesamtweg gibt die
Hinterkante 35 des Druckstangenkolbens 3 eine Überströmboh
rung 36 frei. Über ein einstellbares Druckreduzierungsventil 40,
eine Verbindungsleitung 37 und die Bohrungen 38, 39 und 41
sowie die Lippendichtung 4 gelangt Druckmedium aus dem Steu
erraum 20 unmittelbar in den ABS-geregelten Vorderachkreis,
wenn der Druckstangenkolben 3 auf den Schwimmkolben 2 aufge
laufen und der Druck im Vorderachskreis unter den in der
Verbindungsleitung 37 herschenden Druck gesunken ist. Das
Druckreduzierventil 40 soll den Druck in der Vorbindungslei
tung 37 um einige bar senken, um zu verhindern, daß bei einer
starken Bremsung, die keine ABS-Regelung erfordert, bei der
aber die Hinterachse 35 des Druckstangenkolbens 3 auch die
Überströmbohrung 36 überfährt, die Bremskreise unmittelbar
Druckmedium aus dem Verstärkungsraum erhalten. Dadurch würde
die Kraft/Weg-Zuordnung am Bremspedal 59 während der Bremsung
durch Hysterese geändert. Das Rückschlagventil 42 sperrt dann
dem Druckmedium den Kurzschluß über eine Bohrung 43, eine
Ringnut 44 und die Bohrung 45 zum Behälter.
Im folgenden wird beschrieben, was geschieht, wenn gebremst
wird und ein defekter Bremskreis vorhanden ist.
Bei einer Bremsung mit einem defekten Bremskreis ändert sich im
Prinzip nicht im Vergleich zur intakten Anlage. Der dem defek
ten Kreis zugehörige Kolben fährt auf Anschlag. Die ABS-Steuer
ventile des defekten Kreises sollen während der Bremsung ge
schlossen werden, um ein Ausfließen von Druckmedium aus dem
Raum 46 über die Verbindungsleitung 37, die Bohrungen 38, 39
und 41 sowie die Lippendichtungen 4 aus dem defekten Kreis zu
verhindern. Dies ist der gleiche Vorgang, der auch im vorherge
henden Abschnitt schon beschrieben worden ist. Die Verstärkung
und ABS-Regelung des intakten Bremskreises bleibt erhalten.
Im folgenden Abschnitt wird beschrieben, was geschieht, wenn die
Verstärkung ausgefallen ist, vom Druckspeicher also kein Druck
mehr geliefert wird.
Bei der Bremsung mit ausgefallener Verstärkung kommt die dem
Druckstangenkolben 3 zugekehrte Fläche 70 der Betätigungsstan
ge 13 auf dem Boden des Druckstangenkolbens 3 zum Anschlag und
die Bremskraft wird über die Druckstangen 11 und 12 sowie die
Betätigungsstange 13 unmittelbar eingeleitet. Das jetzt wirkungs
lose Druckregelsystem wird kraftfrei mitgenommen. Die ABS-Rege
lung wird für beide Kreise abgeschaltet, um ein Durchfallen des
Pedals zu verhindern.
Claims (3)
1. Hydraulicher Bremskraftverstärker,
der mit unter hohem Druck stehendem Druckmedium aus
einer zentralen Druckversorgungsanlage betreibbar ist,
mit einem mittels eines Pedals betätigbaren Tandem-
Stufen-Hauptbremszylinder, an dessen durch einen
Schwimmkolben gegeneinander abgegrenzte Ausgangs
druckräume über je eine Bremsleitungsanschlußordnung
die Bremskreise für die Vorder- bzw. die Hinterräder
einer Kraftfahrzeuges angeschlossen sind, zu deren
Bremsdruckregelung eine Antiblockierregelung vorgesehen
ist, die nach dem Prinzip der Bremsdruckabsenkung durch
Ablassen von Druckmedium aus demjenigen Bremskreis
arbeitet, in dem ein Rad zum Blockieren neigt, mit
einem mit dem Tandem-Stufen-Hauptzylinder zusammen
arbeitenden, an die Druckversorgungsanlage ange
schlossenen Servordruckregelsystem, das einen der
Pedalkraft proportionalen, zur Erzielung der Brems
kraftverstärkung ausgenutzten Servodruck liefert, der in
einem Steuerraum bereitgestellt wird, aus dem in
Regelphasen der Antiblockierregelung Druckmedium in
den bzw. die der Regelung unterworfenen Bremskreis(e)
einspeisbar ist, wobei Druckmedium-Strömungspfade,
über die Druckmedium aus dem Steuerraum dem jeweils
geregelten Bremskreis zuführbar ist, über mindestens je ein
Rückschlagventil führen, das durch höheren Druck im
Steuerraum als in dem geregelten Bremskreis in Öff
nungsrichtung beaufschlagt und sonst gesperrt ist,
und wobei die Ventilkörper mindestens einzelner dieser
Rückschlagventile durch je eine Lippendichtung gebil
det sind, die einen Kolben des Tandem-Stufen-Haupt
zylinders gegen die den jeweiligen Ausgangsdruckraum
begrenzende Bohrungsstufe abdichtet und eine
Bohrung dieses Hauptzylinderkolbens abdeckt, welche
mit einem durch den Kolben und das Zylindergehäuse
begrenzten Ringraum kommuniziert, der seinerseits
mindestens für die Dauer von Regelphasen der Anti
blockierregelung in kommunizierender Verbindung mit
dem Steuerraum gehalten ist, und wobei der Tandem-
Stufen-Hauptzylinder bzw. die Servoregeleinrichtung
mit einem durch Pedalkraft verschiebbaren Betätigungs
glied versehen ist, durch dessen Betätigung ein Druck
stangenkolben des Tandem-Stufen-Hauptzylinders auch
bei einem Abfall der Druckversorgungsanlage - ohne
Bremskraftverstärkung und unter Abschaltung der Antiblockierregelung - verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druckstangenkolben (3)
auf seiner Rückfläche (24) mit dem Verstärkerdruck - dem
Ausgangsdruck des Servo-Regelsystems (10, 13, 16, 27) - be
aufschlagt ist, daß der Schwimmkolben (2) des Tandem-
Stufen-Hauptzylinder an seinen je einem der beiden Aus
gangsdruckräume des Tandem-Stufen-Hauptzylinders zuge
kehrten Stirnseiten mit je einer Lippendichtung (4)
versehen ist, zwischen denen sich eine Längsbohrung (41)
des Schwimmkolbens (2) erstreckt, die über eine Quer
bohrung (39) mit dem durch eine Ringnut (50) des
Schwimmkolbens (2) und das Zylindergehäuse begrenzten
Ringraum kommuniziert, der seinerseits über eine Ver
bindungsleitung (37) und ein Druckminderventil (40)
an eine Überströmbohrung (36) angeschlossen ist, die
nachdem der Druckstangenkolben (3) einen einer starken,
ohne Antiblockierregelung ablaufenden Bremsung ent
sprechenden Hub ausgeführt hat oder aber im Falle einer Antiblockierregelphase, in kommunizierende
Verbindung mit dem Steuerraum (20) gelangt.
2. Hydraulischer Bremskraftverstärker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung (37)
über ein Rückschlagventil (42) an eine Bohrung (43) des
Gehäuses des Tandem-Stufen-Hauptzylinders angeschlossen
ist, die über eine Ringnut (44) und eine Bohrung (45)
des Gehäuses mit dem Vorratsbehälter (54) Verbindung
hat.
3. Hydraulischer Bremskraftverstärker nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Druckmedium Mineralöl
verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772745354 DE2745354A1 (de) | 1977-10-08 | 1977-10-08 | Vorrichtung zur hydraulischen bremskraftverstaerkung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772745354 DE2745354A1 (de) | 1977-10-08 | 1977-10-08 | Vorrichtung zur hydraulischen bremskraftverstaerkung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2745354A1 DE2745354A1 (de) | 1979-04-19 |
DE2745354C2 true DE2745354C2 (de) | 1987-05-27 |
Family
ID=6020993
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772745354 Granted DE2745354A1 (de) | 1977-10-08 | 1977-10-08 | Vorrichtung zur hydraulischen bremskraftverstaerkung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2745354A1 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2942979A1 (de) * | 1979-10-24 | 1981-05-14 | Alfred Teves Gmbh, 6000 Frankfurt | Hydraulisches bremssystem fuer kraftfahrzeuge |
DE2942980C2 (de) * | 1979-10-24 | 1987-02-26 | Alfred Teves Gmbh, 6000 Frankfurt | Blockiergeschützte hydraulische Fahrzeugbremse |
DE2951373A1 (de) * | 1979-12-20 | 1981-07-23 | Alfred Teves Gmbh, 6000 Frankfurt | Hydraulisches bremssystem |
GB2104605B (en) * | 1981-07-04 | 1985-03-06 | Lucas Ind Plc | Hydraulic boosters for vehicle braking systems |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2107478C2 (de) * | 1971-02-17 | 1983-03-17 | Daimler-Benz Ag, 7000 Stuttgart | Hilfskraftbremsventil für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage |
DE2443545C2 (de) * | 1974-09-11 | 1985-06-20 | Alfred Teves Gmbh, 6000 Frankfurt | Bremsanlage mit Antiblockierregelung |
-
1977
- 1977-10-08 DE DE19772745354 patent/DE2745354A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2745354A1 (de) | 1979-04-19 |
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8330 | Complete disclaimer |