DE2741265B2 - Stabilisierte Reagenzienabfassung zuum Nachweis von Furfurol in Erdöffraktienen - Google Patents
Stabilisierte Reagenzienabfassung zuum Nachweis von Furfurol in ErdöffraktienenInfo
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Description
15
(Π)
20
worin R der Rest -NH2 ist und Ri, R2 und R3
gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom oder einen
niederen Alkylrest bedeuten, angehört und in einer Menge von 2 bis 20% in der Lösung
enthalten ist,
b) das Lösungsmittel aus einem Gemisch aus 100 bis 60% Essigsäure und O bis 40% eines
niederen Alkylesters einer niederen Alkancarbonsäure mit jeweils 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
in der Alkylgruppe besteht,
c) die Lösung als Oxidationsinhibitor ein substituiertes Phenol in einer Menge von 0,5 bis 5%
enthält,
d) die Lösung in einem teilevakuierten, mit einem durchstechbaren elastischen Stopfen verschlossenen
Reaktionsbehälter abgefaßt ist.
2. Reagenzienabfassung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aromatische Amin Anilin,
o- oder p-Bromanilin, o-, m- oder p-Toluidin, 2,3-Dimethylanilin, 3,4-Dimethylanilin, 4-Chlor-2,5-dimethylanilin,
oc-Naphthylamin, jJ-Naphthylamin,
5-Chlornaphthylamin-(l), 8-Brom-naphthylamin-(2) oder 6-Methylnaphthylamin-(2) ist.
3. Reagenzienabfassung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel ein
Gemisch aus Essigsäure und Essigsäureäthylester ist, vorzugsweise im Verhältnis 70 :30.
4. Reagenzienabfassung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lösung sich unter Schutzgas befindet.
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Die Anmeldung betrifft eine stabilisierte Reagenzienabfassung zum Nachweis von Furfurol in Erdölfraktionen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Kennzeichnung und Markierung von Substanzen ist ein allgemein übliches Verfahren, um Informationen
über Verbleib und Verbrauch der markierten Species innerhalb eines gleichartigen oder ähnlichen Produktes
zu erhalten. Die Kennzeichnung kann durch Zusatz von Farbstoffen oder anderen Indikatoren erfolgen.
Eine bekannte und wichtige fiskalische Maßnahme ist z. B. das Anfärben von leichtem Heizöl, um einen Zusatz
zu anders zu versteuerndem Dieselkraftstoff nachweisen zu können. Wegen der zum Teil starken
Eigenfärbung des Kraftstoffs ist die Aussagekraft dieser Kennzeichnung bei Vermischungen mit Heizöl stark
reduziert Dadurch wird der Zusatz von weiteren Indikatoren notwendig.
So können z. B. nach der DE-OS 26 39 851 farblose, reduzierende, chromogene Verbindungen zugesetzt
werden, die mit Hilfe oxidierender Substanzen als farbige Verbindungen nachzuweisen sind. Allerdings
können nach in der DE-OS 26 39 851 enthaltenen Angaben die dort verwendeten Indikatoren mit
bekannten Adsorptionsmitteln wieder vollständig entfernt werden, was hinsichtlich des vorliegenden
Verwendungszweckes die Sicherheit der Kennzeichnung vermindert
Dagegen läßt sich Furfurol, das mit einem Anilinacetatreagenz unter Bildung eines intensiv roten Farbstoffes
nachgewiesen werden kann, mit den bekannten Adsorptionsmitteln nur sehr unvollständig entfernen
und gewährleistet damit eine vorzügliche Kennzeichnungssicherheit Auch liegen die zum Nachweis nötigen
Mengen von 10-6 bis ΙΟ-3 % Furfurol etwa im gleichen
Bereich wie für die in der DE-OS 26 39 851 beschriebenen Farbstoffe, so daß insofern kein Nachteil entsteht
Eine sehr starke Beeinträchtigung des Gebrauchswertes der Furfurol/Anilinacetat-Methode ist jedoch
durch die starke chemische und physiologische Aggressivität und Bedenklichkeit der Reagenzien gegeben.
Weiterhin ist der nichtlaborgebundene Einsatz des Anilinacetat-Reagenzes durch den hohen Schmelzpunkt
des verwendeten Eisessig (ca. 16°C) jahreszeitlich begrenzt Wegen der Zersetzlichkeit des Anilins wird
das Reagenz innerhalb weniger Tage je nach Lagertemperatur gelb bis braun und muß daher stets frisch
angesetzt werden.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine stabilisierte Reagenzienabfassung zum Nachweis von
Furfurol in mit Eisessig wenig mischbaren Flüssigkeiten unter Verwendung einer essigsauren Mischung eines
Amins bereitzustellen und damit ein physiologisch und chemisch unbedenkliches, allzeit außer Haus anwendbares
und für den chemischen Laien gut zu handhabendes, chemisch stabiles und analytisch empfindliches Reagenziensystem
für den Nachweis einer durch Indikatoren markierten Erdölfraktion herzustellen.
Die Erfindung betrifft nun eine stabilisierte Reagenzienabfassung zum Nachweis von Furfurol in Erdölfraktionen,
bestehend aus einer essigsauren Lösung eines aromatischen Amins, die einen Oxidationsinhibitor
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
a) das aromatische Amin der allgemeinen Formel (I) oder (II)
R1 R
worin R der Rest -NH2 ist und Ri und R3 gleich
oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom,
ein Halogenatom oder einen niederen Alkylrest bedeuten, angehört und in einer Menge
von 2 bis 20% in der Lösung enthalten ist,
b) das Lösungsmittel aus einem Gemisch aus 100 bis
60% Essigsäure und 0 bis 40% eines niederen Alkylesters einer niederen Alkancarbonsäure mit
jeweils 1 bis 5 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe besteht,
c) die Lösung als Oxidationsinhibitor ein substituiertes Phenol in einer Menge von 0,5 bis 5% enthält,
d) die Lösung in einem teilevakuierten, mit einem durchstechbaren elastischen Stopfen verschlossenen
Reaktionsbehälter abgefaßt ist
15
Als im Sinne der Erfindung als aromatisches Amin
brauchbar haben sich insbesondere erwiesen: Anilin, o- und p-Bromanilin, o-, m- und p-Toluidin, 23-D:methvlanilin,
3,4-Dimethylanilin, 4-Chlor-2,5-dimethylünilin,
Λ-Naphthylamin, 0-Naphthylamin, 5-Chlornaphthylamin-(l),
8-Bromnaphthylamin-(2), 6-MethyInaphthylamin (2).
Die aromatischen Amine werden in Mengen von 2 bis 20%, bevorzugt von 5 bis 15%, bezogen auf die
abgefaßte Lösung, eingesetzt
Als Oxidationsinhibitoren eignen sich substituierte Phenole wie z. B. 2-tert-Butyl-4-methoxyphenol oder
4-tert--Butylbrenzkatechin. Sie werden in Mengen von 0,5 — 5% bezogen auf die abgefaßte Lösung verwendet
Zur Verdünnung der Essigsäure eignen sich niedere Alkylester niederer Alkancarbonsäure, mit jeweils 1 —5
C-Atomen in der Alkylgruppe. Bevorzugt wird Essigsäureäthylester verwendet
Die einzusetzende Menge richtet sich nach dem Schmelzpunkt, der eingestellt, und nach dem Ester der
verwendet werden soll. Reine Essigsäure hat einen Schmelzpunkt von ca. 16° C Eine Essigsäure/Essigsäureäthylester-Mischung
70 :30 kommt in der Endabfassung auf einen Schmelzpunkt von unter 0° C.
Die frisch angesetzte Lösung neigt trotz Oxidationsinhibitor zur Oxidation, erkennbar an der bald
einsetzenden Verfärbung der Lösung. Zur weiteren Stabilisierung wird die Reagenzlösung erfindungsgemäß
in einem verschlossenen Reaktionsbehälter abgefaßt Dafür eignet sich ein dickwandiges Reagenzglas.
Es kommen aber auch entsprechend dimensionierte, einseitig geschlossene Röhrchen aus durchsichtigem
Kunststoff in Betracht Das Material soll durchsichtig sein, damit das Ergebnis der Reaktion kontrolliert
werden kann, ohne daß das Gefäß geöffnet werden muß.
Nach dem Einfüllen der Aminlösung wird der Reaktionsbehälter mit einem flexiblen durchstechbaren
Stopfen verschlossen. Anschließend wird der Raum oberhalb der Lösung zum Teil evakuiert. Dazu wird der
flexible elastische Stopfen mit einer Hohlnadel durchstochen, die an eine Evakuiereinrichtung angeschlossen
ist.
Man kann den Raum oberhalb der Lösung auch vollkommen evakuieren. Es besteht dann jedoch bei der
späteren Probenahme die Gefahr, daß das Röhrchen ganz voll Prüflösung gesaugt wird und kein freier Raum
zum Schütteln bleibt Deswegen ist eine teilweise Evakuierung zweckmäßiger. Über das Maß der
Evakuierung kann eingestellt werden, wieviel Prüflösung bei der Ausführung des Tests eingesogen wird.
Im Sinne einer besseren Stabilisierung der Amin-Lösung ist es zweckmäßig, die eingefüllte Lösung mit
einem Schutzgas, z. B. Stickstoff, zu überschichten, so daß nach dem Evakuieren eine sauerstofffreie Atmosphäre
über der Lösung verbleibt
Das erfindungsgemäße Mittel läßt sich in der Weise herstellen, daß Anilin oder ein substituiertes Anilin
gemäß der oben angegebenen Formeln I oder Il in einem Überschuß eines Eisessig-Lösungsmittelgemisches
gelöst wird, ein Oxidationsinhibitor hinzugefügt
wird, und die Lösung portionsweise in ein dickwandiges Reagenzglas gefüllt wird, das mit einem durchstechbaren
Stopfen verschlossen evakuiert wird. Das Reagenzglas ist zu etwa 20% gefüllt Die Reagenzlösung kann
gegebenenfalls zur Einstellung einer konstanten Grundfarbe mit einem gelben Farbstoff versetzt werden.
Zur Ausführung eines Tests wird eine Hamilton-Mikroliter-Spritze
ohne Dosierkolben verkehrt in die zu untersuchende Heizöl-Kraftstoff-Mischung getaucht
und sodann das Reagenzglas mit dem Stopfen auf die Metallnadel der Hamilton-Spritze gesteckt Sobald die
Spitze der Stopfen durchdrungen hat, wird das Heizölgetnisch durch das Vakuum in das Reagenzglas
gesaugt. Nach Ausgleich des Vakuums wird die Spitze aus dem Reagenzglasstopfen herausgezogen und das
Reagenzglas ca- 5 sec heftig geschüttelt. Danach läßt
man absitzen und vergleicht die Farbe der sich unten absetzenden Phase nach 90 see mit einem Vergleichsstandard. Furfurol wird durch Rotfärbung angezeigt.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung:
3 ml einer 10%igen Lösung von Anilin in einer Mischung aus 70% Eisessig und 30% Essigester, die mit
2% 2-tert.-Butyl-4-methoxyphenol stabilisiert wurde, werden in ein evakuierbares, 15 ml fassendes dickwandiges
Reagenzglas gegeben. Das Reagenzglas wird mit einem dicht abschließenden Stopfen verschlossen und
auf ca. 170 mbar (126 Torr) evakuiert.
Das erhaltene fast farblose Reagenz ist nach 4wöchiger Lagerung bei 400C nur schwach gelb
verfärbt.
Mit so hergestellten Reagenzienabfassungen wurden 1 Tag bzw. 4 Wochen nach der Herstellung Muster von
mit leichtem Heizöl vermischtem Dieselkraftstoff untersucht. Es ließen sich in beiden Fällen auf Grund der
auftretenden Rotfärbung Mengen von 10% Heizöl nachweisen, das mit ΙΟ-4 % Furfurol versetzt war.
Demgegenüber zeigten Vergleichsversuche mit reinem Dieselkraftstoff keine Verfärbung.
Claims (1)
1. Stabilisierte Reagenzienabfassung zum Nachweis von Furfurol in Erdölfraktionen, bestehend aus
einer essigsauren Lösung eines aromatischen Amins, die einen Oxidationsinhibitor enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß
a) das aromatische Amin der allgemeinen Formel (I) oder (II)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772741265 DE2741265C3 (de) | 1977-09-14 | 1977-09-14 | Stabilisierte Reagenzienabfassung zum Nachweis von Furfurol in Erdölfraktionen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772741265 DE2741265C3 (de) | 1977-09-14 | 1977-09-14 | Stabilisierte Reagenzienabfassung zum Nachweis von Furfurol in Erdölfraktionen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2741265A1 DE2741265A1 (de) | 1979-03-15 |
DE2741265B2 true DE2741265B2 (de) | 1981-04-30 |
DE2741265C3 DE2741265C3 (de) | 1982-01-14 |
Family
ID=6018880
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772741265 Expired DE2741265C3 (de) | 1977-09-14 | 1977-09-14 | Stabilisierte Reagenzienabfassung zum Nachweis von Furfurol in Erdölfraktionen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2741265C3 (de) |
-
1977
- 1977-09-14 DE DE19772741265 patent/DE2741265C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2741265A1 (de) | 1979-03-15 |
DE2741265C3 (de) | 1982-01-14 |
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