DE2737832A1 - Verfahren zur herstellung von rostfreien staehlen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur herstellung von rostfreien staehlen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
PATENTANWALTS BÜRO
D-4 DÜSSELDORF · SCHUMANNSTR. 97
PATENTANWAUE:
Dipl.-Ing. W. COHAUSZ ■ «pl.-lng. W. HORACK ■ Dipl.-Ing. R. KNAUF Dr.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. A. GERBER · Dipl.-Ing. H. B. COHAUSZ
Fried.Krupp Hüttenwerke AG.
4630 Bochum
4630 Bochum
Verfahren zur Herstellung von rostfreien Stählen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von rostfreien Stählen mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Merkmalen und einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Rostfreie Stähle mit hohen Cr-Gehalten, insbesondere rostfreie
Cr-Ni-Stähle sollen einen möglichst niedrigen C-Gehalt
aufweisen, da dies für die Korrosionsbeständigkeit, insbesondere die Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion,
wesentlich ist. Ein vorteilhaftes Verfahren zur Erschmelzung derartiger Stähle besteht darin, Cr- oder Cr-Ni-haltige
Stahlschmelzen mit höheren C-Gehalten, z.B. 1 % in einem Konverter zu frischen, der sowohl mit einer Blaslanze als
auch mit Blasdüsen unterhalb des Badspiegels versehen ist. Eine entsprechende Anordnung ist z.B. in der DT-OS 25 25 355
beschrieben. Beim Prischen wird in der ersten Prischphase
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ausgehend von den höheren C-Gehalten bis hinunter von z.B.
o,45 % das Prischmittel Sauerstoff nur durch die Blaslanze
zugeführt, während gleichzeitig durch die Blasdüsen Inertgas geblasen wird, um einerseits eine Umwälzung der Stahlschmelze
zu bewirken und andererseits eine Kühlung der Blasdüsen zu bewirken. Gleichzeitig verhindert dieses Einblasen von Inertgas
ein Eindringen der Stahlschmelze in die Blasdüsen. In den nachfolgenden Prischphasen wird dann die Blaslanze nicht
mehr eingesetzt, sondern der Frischvorgang ausschließlich durch Einblasen von Frischmittel durch die Düsen vorgenommen,
wobei das Frischmittel in Kombination mit einem Inertgas, insbesondere Argon, eingeblasen wird. Es gehört zum Stand
der Technik, mit sinkendem C-Anteil in der Stahlschmelze den Anteil des Frischmittels im Verhältnis zum Anteil des Inertgases
zu verringern.+'Um den Frischprozeß in einer wirtschaftlich
vernünftigen Zeit durchzuführen, ist es erstrebenswert, auch in den nachfolgenden Frischphasen der Stahlschmelze
möglichst viel Gas durch die Düsen zuzuführen. Dies setzt eine entsprechende Anzahl von Blasdüsen mit einem entsprechnd
hohen Querschnitt voraus.
Ausgangspunkt der vorliegenden Anmeldung ist die Feststellung, daß bei dem bekannten Verfahren zum Schutz der Blasdüsen eine
sehr hohe Menge Inertgas erforderlich ist. Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu entwickeln, die es erlaubt, die Stahlschmelzen in kurzen Zeiten
zu frischen, wobei der Inertgas-Anteil nach Möglichkeit verringert werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Querschnitt veränderliche Blasdüsen verwendet werden, mit der
Maßgabe, daß der Querschnitt der Blasdüsen in der ersten Frischphase weitmöglichst verringert wird und in der darauf
folgenden Frischphase weitmöglichst vergrößert wird. Nach
+)(Stahl und Eisen 1976, S.1255/56) - 3 -
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einem bevorzugten Verfahren wird in der ersten Frischphase auf C-Gehalte unter ο,45 % gefrischt, wobei der Querschnitt
der Blasdüsen gegenüber den nachfolgenden Frischphasen mindestens 3o % verringert ist. Besonders vorteilhaft ist es,
den Querschnitt der Blasdüsen um mehr als 5o % zu verringern.
Es hat sich gezeigt, daß diese Querschnittsverringerung und die damit verbundene verringerte Zufuhr von Inertgas, insbesondere
Argon, die Schmelzzeit nicht beeinträchtigt, da offenbar immer noch genug Inertgas der Stahlschmelze zugeführt
wird, um das Bad in Bewegung zu halten. Gleichzeitig reichen aber Druck und Strömungsgeschwindigkeit aus, um die
Blasdüsen wirksam vor der Stahlschmelze zu schützen. Mit der erfindungsgemäßen Lehre ist es also möglich, den Inertgas-Anteil
in der ersten Frischphase erheblich herabzusetzen, ohne daß das metallurgische Ergebnis oder der Zeitaufwand
beeinträchtigt werden.
So konnte bei einer 80-Tonnen-Stahlschmelze der Anteil an
Inertgas in der ersten Frisehphase von nach dem Stand der Technik z.B. o,4o Nnr/tmin auf weniger als o,2o Nnr/tmin
gesenkt werden.
Für 60 bis 80-Tonnen-Schmelzen ist es sinnvoll, die erste
Frisehphase für 8 bis 15 Minuten, insbesondere etwa 12 Minuten, durchzuführen, wobei der C-Gehalt von z.B. 1,5 bis
2,o % auf weniger als o,4 % gesenkt werden kann. In dieser Phase ist es vorteilhaft, durch die vorhandenen Düsen Io bis
15 Nm Inertgas/min durchzublasen, demgegenüber wurden beim
Stand der Technik Mengen von etwa 25 Nnr Inertgas/min benötigt. Nachfolgend schließen sich vorteilhafterweise zwei
weitere Frischphasen an, in denen ohne Verwendung der Sauerstofflanze gefrischt wird. Beim erfindungsgemäßen Verfahren
werden in diesen nachfolgenden Frischphasen zweckmäßiger-
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weise mindestens 5o Nm Gas/min zugeführt, wobei das Mischungsverhältnis des Gases Argon/Sauerstoff zunächst etwa
1:1 und mit sinkendem C-Gehalt etwa 1:2 betragen sollte. Mit dem Mischungsverhältnis von 1:1 kommt man ohne wesentliche
Cr-Verschlackung auf C-Gehalte von o,12 bis ο,18 %.
Mit dem Mischungsverhältnis 1:2 kommt man auf C-Gehalte ^ = o,o3 % C.
Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einem Konverter mit einer Blaslanze und Blasdüsen
unterhalb des Badspiegels, wobei in jeder der Blasdüsen ein sich axial über die gesamte Düsenlänge erstreckender Stab
angeordnet ist, der vom Düsenende aus axial verschiebbar ist. Diese axiale Verschiebung dient dazu, den Stab während der
ersten Frischphase in die Düse einzufahren, so daß auch bei stark verringerten Inertgas-Anteilen nicht die Gefahr besteht,
daß Stahlschmelze in die Düse eindringt, da der Druck des Inertgases unverändert bleibt. Bei den nachfolgenden Frischphasen
kann dann der Stab über eine am Düsenende angebrachte Stopfbuchse aus der Düse herausgezogen werden, so daß die Düse
mit ihrem vollen Querschnitt für den Frischvorgang zur Verfügung steht. Die Düse hat bei neu zugestelltem Konverter
etwa eine Länge von rd. 1 m und sie verschleißt vom Düsenanfang her mit der feuerfesten Zustellung im Laufe der Konverterreise
bis auf etwa die Hälfte ihrer Länge. Der in der Düse angeordnete Stab kann z.B. aus einem keramischen Werkstoff
oder aus Metall, insbesondere Kupfer, bestehen. Der Stab verschleißt zusammen mit der Düse während der Konverterreise in
seinem vorderen Teil.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren 1 und 2 näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt des Konverters und
Fig. 2 eine Blasdüse in vergrößertem Naßstab im Querschnitt.
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--3Γ-
Der insgesamt mit 1 bezeichnete Konverter weist eine feuerfeste Ausmauerung 2 auf. In dem Konverter befindet sich die
Stahlschmelze 3, deren Oberfläche durch den Badspiegel 4 gebildet wird. Auf dem Badspiegel befindet sich üblicherweise
Schlacke (nicht dargestellt). Oben reicht in den Konvertermund eine Blaslanze 5. Unterhalb des Badspiegels 4 sind
mehrere Blasdüsen 6 angeordnet. Die Blasdüsen befinden sich verteilt auf der Hälfte des Konverters kurz oberhalb des
Konverterbodens. Es können z.B. drei bis sechs Blasdüsen in gleichem Abstand voneinander angeordnet sein.
In der Fig. 2 ist eine dieser Blasdüsen 6 in vergrößertem Maßstab gezeigt. Die Blasdüsen bestehen aus einem Mantelrohr 7
mit Anschluß 8 und aus einem axial hierzu angeordnet weiter innen liegenden Zentralrohr 9 mit Anschluß Io. In dem Zentralrohr
9 befindet sich koaxial zum Mantelrohr 7 und zum Zentralrohr 9 ein Stab 11, der sich vom Düsenanfang 14 bis zum Düsenende
13 über die gesamte Länge der Blasdüse 6 erstreckt. Am Düsenende 13 kann der Stab 11 über eine Stopfbuchse 12
eingeführt werden. Der Stab kann z.B. mit nicht gezeigten mechanischen Mitteln herausgezogen oder hereingeschoben werden.
In der Figur hat der Stab 11 etwa den halben Querschnitt des Durchmessers des Zentralrohres 9. Ein derartiger Querschnitt
hat sich in der Praxis gut bewährt.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von rostfreien Stählen mit niedrigsten C-Gehalten aus einer Cr oder Cr-Ni-haltigen
Stahlschmelze mit höheren C-Gehalten in einem Konverter, der mindestens eine Blasdüse unterhalb des Badspiegels
und mindestens eine Blaslanze oberhalb des Badspiegels aufweist, wobei in mehreren aufeinanderfolgenden Prischphasen
der Stahlschmelze in der ersten Prischphase Sauerstoff durch die Blaslanze und Inertgas durch die Blasdüse
und in darauf folgenden Frischphasenstahlschmelze
durch die Blasdüsen Sauerstoff in Kombination mit Inertgas zugeführt wird, wobei mit sinkendem C-Anteil in der
Stahlschmelze der zugeführte Sauerstoffanteil im Verhältnis zum Inertgasanteil gesenkt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß im Querschnitt veränderliche Blasdüsen verwendet werden, mit der Maßgabe, daß der Querschnitt der
Blasdüse in der ersten Frischphase weitmöglichst verringert wird und in den darauf iölgenden Frischphasen weitmöglichst
vergrößert wird.
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ORIGINAL INSPECTED
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Prischphase auf C-Gehalte unter o,45 %
gefrischt wird, wobei der Querschnitt der Blasdüse gegenüber den nachfolgenden Frischphasen um mindestens 3o %
verringert wird.
3· Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
oder 2, mit einem Konverter, der mindestens eine Blasdüse unterhalb des Badspiegels und mindestens eine Blaslanze
oberhalb des Badspiegels aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Blasdüse (6) ein sich axial über die gesamte
Düsenlänge erstreckender Stab (11) angeordnet ist, der vom Düsenende (13) aus axial verschiebbar ist.
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OD | Request for examination | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: KRUPP STAHL AG, 4630 BOCHUM, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |