DE273751C

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Publication number: DE273751C
Application number: DENDAT273751D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 273751 KLASSE 21c. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Dezember 1912 ab.

Bei Anlagen nach dem Doppelsammelschienensystem, wie sie besonders für größere Hochspannungsanlagen üblich sind, pflegt zwischen den beiden Gruppen ein sogenannter Kupplungsschalter angeordnet zu sein, der z. B. dazu benutzt wird, um aus irgendwelchen Gründen die an ein System angeschlossenen Energieerzeuger oder Verbraucher ohne Betriebsstörung auf das andere System zu

ίο übernehmen, während der überwiegenden Zeit des Betriebes aber unbenutzt ist. Die Erfindung bezweckt, diesen Schalter nach Belieben als Ersatzschalter für jeden der an die Sammelschienen angeschlossenen betriebsmäßigen Schalter benutzen zu können und dadurch eine Vereinfachung und Verbilligung der Schaltanlage zu erzielen.

Bisher verwendete, man nämlich zwei Öl-, schalter für jeden Stromkreis, um im Falle des Defektes eines ölschalters eine Reserve zu^haben. Diese Methode ist natürlich außerordentlich kostspielig.

Die Fig. 1 und 2 zeigen das Prinzip der Neuerung. S₁ und S₂ sind in beiden Figuren die beiden Sammelschienensysteme, die durch den Kupplungsschalter k verbunden sind. I₁ bis I₄ sind die Abzweige, die durch die Trennschalter U₁ bis a₄, J₁ bis b₄ auf die beiden Schienensysteme S₁, S₂ umschaltbar sind.

Es ist gleichgültig, ob die Abzweige I₁ bis I₄ den Sammelschienen Energie zuführen oder von ihnen abführen. Bei der Leitung I₁ ist das alte System dargestellt, in dem der ölschalter A₁ durch die Trennschalter ^₁ und C₁ abgetrennt ist. Muß wegen einer Störung im ölschalter d₁ dieser entfernt werden, so ist der Betrieb gestört. Erfindungsgemäß sind deshalb bei den Abzweigen I₂ bis I₄ Umgehungsleitungen W₂ bis Wi₄ angebracht, die mit Hilfe besonderer oder der ohnehin vorhandenen Trennschalter an Stelle der Ölschalter eingeschaltet werden können. Ist z. B. der Ölschalter d₂ beschädigt, so ist es möglich, nach öffnen von e₂ und Umlegen von C₂ auf den Kontakt f den Schalter d._z wegzunehmen. Den Betrieb kann man dann, wenn im übrigen die Belastung auf S₁ liegt, über I₂, m₂, C₂, &₂, S₂, k zu S₁ führen, so daß also k für den ausgefallenen Schalter d₂ vollkommen eingetreten ist. In genau derselben Weise läßt sich k auch zum Ersätze von d₃ verwenden, wobei die Anordnung der Trennschalter so getroffen ist, daß der eine Trennschalter e₃ in den nach Ausschalten des anderen Trennschalters C₃ frei gewordenen Kontakt g eingreift.

Wenn es die räumlichen Verhältnisse zweckmäßig erscheinen lassen, können wie in Fig. 2 die Umgehungsleitungen m₄ auch zu einem besonderen Hilfssammelschienensystem s₃ geführt werden, das durch Trennschalter a₅ und b_s mit den Schienen S₁ und S₂ in Verbindung gesetzt werden kann. Bei Beschädigung des ölschalters d₄ wird dann nach Öffnung von c₄ und Umlegen von e₄ auf den Kontakt von m₄ der Betrieb über Z₄, m_t, S₃, \, k vom Schienensystem S₁ aus geführt. Der

Kupplungsschalter k ist also wieder vollständig für den ausgefallenen Schalter e₄ eingetreten.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Schaltanordnung für Doppelsammelschienensysteme, bei denen die beiden Schienensätze (s_v S₂) durch einen als

ίο Energieschalter ausgebildeten Kupplungsschalter (k) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Abzweig (z. B. I₂) nur ein Energieschalter (z. B. ölschalter d₂) liegt, über welchen jeder Abzweig wahlweise an jedes der beiden Sammelschienensysteme angeschlossen werden kann, und daß Leitungsstücke (m₂) derart zu diesem Energieschalter Ii₂) parallel geschaltet werden können, daß sie einen Leitungsweg unter Vermeidung des betriebsmäßigen Energieschalters (d₂) über jeden der beiden Sammelschienensätze (z. B.

über S₂) und den Kupplungsschalter (k) zu dem anderen Satz (z. B. S₁) herstellen, also jeder betnebsmäßige Abzweigenergieschalter (d₂) durch den einzigen Kupplungsschalter (k) ersetzt werden kann, gleichgültig, an welchen der beiden Sammelschienensätze der Abzweig angeschlossen ist.
2. Schaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsleitungen (m_i) nur bis zu einem allen oder mehreren Abzweigen gemeinsamen Hilfssammelschienensystem (s_a) geführt sind, das seinerseits mit den beiden Hauptsammelschienensystemen ^s₁, S₂) wahlweise verbunden werden kann.
3. Schaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu Umschaltern ausgebildeten Trennschalter (c₂, e₃, ej der Abzweigölschalter in an sich bekannter Weise zum Einschalten der Hilfsleitung (m₂, m_s, mj benutzt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.