DE2736467B2 - Vorrichtung zum Herstellen von Saiten für Musikinstrumente - Google Patents

Vorrichtung zum Herstellen von Saiten für Musikinstrumente

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    • G10DSTRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Saiten für Musikinstrumente, die einen Kerndraht enthalten, um den ein Umwicklungsdraht gewickelt ist, mit einer Führungsschiene, die ei- nen auf ihr fest angebrachten emeu Lagerkopf und einen längs ihr beweglich angebrachten zweiten Lagerkopf trägt, einer Befestigungsvorrichtung zum Arretieren des zweiten Lagerkopfs an der Führungsschiene an einer vorbestimmten Stelle bezüglich des ersten Lagerkopfs, einer drehbar gelagerten Welle in jedem Lagerkopf, wobei die beiden Wellen axial in einer Linie verlaufen, einem Antrieb, der die beiden Wellen synchron zueinander dreht, einer Befestigungsvorrichtung an den beiden gegeneinander gerichteten Enden der Wellen zum Befestigen der beiden Enden des zu umwickelnden Kerndrahts, einer Spannvorrichtung für den Kerndraht, die mit einem dtr Lagerköpfe verbunden ist und auf der Führungsschiene verschiebbar gelagerten Anstauchvorrichtungen zum Erzeugen von Abflachungen am Kerndraht für die Verankerung des Umwicklungsdrahts.
Bei der Herstellung von Klavieren werden umwikkelte Saiten normalerweise im Bereich der tiefen Töne des Instruments benutzt. Solche umwickelten Saiten bestehen normalerweise aus einem Kerndraht aus Stahl und einem schraubenförmig herumgewickelten Deckdraht, der üblicherweise ein Kupferdraht ist und im wesentlichen um den Abschnitt der Länge des Kerndrahts gewickelt ist, der die sogenannte Klang-
b5 länge der Saite bildet. Die Klang- oder Schwinglänge der Saite ist dabei derjenige Saitenabschnitt, der in einem herkömmlichen Flügel bei einer Agraffe oder einem Saitenumlenkelement nahe bei der Vorderseite
des Instruments beginnt und sich dann nach hinten zu einem weiteren Saitenumlenkelement erstreckt, das beim Steg des Resonanzbodens liegt. Der Zweck des Urawickeins besteht darin, zur Klanglänge der längeren Saiten eine gleichmäßig verteilte Masse hinzuzufügen, so daß bei der Stimmung der Pianosaiten auf ihre normalen Arbeitsfrequenzen die Spannung der Baßsaiten ausreicht, die notwendige Ausgangslautstärke für das Instrument abzugeben, wenn es gespielt wird. ίο
Bei der bisher allgemein üblichen Vorrichtung der eingangs geschilderten Art wurde der Umwicklungsdraht von der Bedienungsperson von Hand auf den Kerndraht aufgebracht, «ndem der Umwicklungsdraht von einer nahe der Vorrichtung angebrachten Spule abgezogen wurde und das freie Ende um einen abgeflachten Abschnitt des Kerndrahts gewickelt wurde; dabei w!jrde auch das freie Ende des Wicklungsdrahts abgebrochen, worauf der Kerndraht in Drehung versetzt wurde. Die Bedienungsperson führte den Umwicklungsdraht von Hand zum Kerndraht, wobei sie auch die notwendige Zugspannung auf den Umwicklungsdraht ausübte und den erforderlichen Winkel zwischen den Achsen des Kerndrahts und des Umwicklungsdrahts während des Wicklungsvorgangs aufrechterhielt. Wenn der Umwicklungsdraht seinen Endpunkt erreichte, stellte die Bedienungsperson die Maschine ab, so daß sie dann bis zum Anhalten abgebremst wurde, wenn der Umwicklungsdraht das Ende einer am anderen Ende des Kerndrahts angebrachten jo Abflachung erreichte. Für die Bedienung dieser Vorrichtung war viel Geschicklichkeit und eine langjährige Erfahrung erforderlich, damit stets Saiten mit gleichbleibender Qualität hergestellt werden konnten.
Im Laufe der Jahre ist die eingangs geschilderte J5 Vorrichtung zwar verbessert worden, doch wurde der mit ihr durchgeführte Wickelvorgang immer noch von Hand von der Bedienungsperson gesteuert, so daß zahlreiche veränderliche Größen von der Genauigkeit abhingen, mit der die Bedienungsperson arbeitete. Beispielsweise ist aus der US-PS 390220 bekanntgeworden, bei der Herstellung von Saiten für Musikinstrumente die Zufuhrgeschwindigkeiten des Kerndrahts und des Umwicklungsdrahts zu regeln. Eine weitere Beeinflussung der zahlreichen Parameter, die für eine einwandfreie Saite eine Rolle spielen, ist jedoch dabei nicht möglich.
Det Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die während des Wicklungsvorgangs nicht mehr >o von Hand gesteuert zu werden braucht, und die in einem weiten Bereich eine Variation der verschiedenen Faktoren ermöglicht, die als Einflußgrößen für die Qualität einer umwickelten Saite zu beachten sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Drahtzufuhrvorrichtung zum Heranführen des bereits am Kerndraht verankerten Umwicklungsdrahts unter einem vorbestimmten Winkel an den Kerndraht, eine Antriebsvorrichtung, die die Drahtzufuhrvorrichtung in zeitlich abgestimmter Beziehung ao zur Bildung von Windungen des Umwicklungsdrahts auf dem Kerndraht in Längsrichtung zur Führungsschiene bewegt, eine Spannvorrichtung zur Erzeugung einer vorbestimmten gleichmäßigen Zugspannung des Umwicklungsdrahts und eine Steuervorrichtung zur h5 Steuerung der Umdrehungen der Wellen entsprechend der gewünschten Windungszahl des Umwicklunesdrahts um den Kirndraht.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung muß der Wickelvorgang nicht mehr von Hand gesteuert werden; die einzigen von Hand durchzuführenden Vorgänge sind die zum Befestigen des Umwicklungsdrahts am Kerndraht vor Beginn des eigentlichen Wickelvorgangs notwendigen Handgriffe, Der eigentliche Wikkelvorgang läuft dann automatisch ab, so daß die Qualität der sich ergebenden Saite nicht .mehr von der Geschicklichkeit und der Erfahrung der Bedienungsperson abhängt.
Für die Qualität der herzustellenden Saite spielen folgende Faktoren eine Rolle:
1. Spannung des Kerndrahts während des Wickelvorgangs;
2. Drehzahl des Kerndrahts während des Wickelvorgangs;
3. Spannung des Umwicklungsdrahts;
4. Winkel zwischen dem Umwicklungsdraht und dem Kerndraht während des Wickel Vorgangs;
5. Windungszahl des Umwicklungsdrahts auf dem Kerndraht;
6. Durchmesser der fertigen Saite;
7. Schwingungen des Kerndrahts und des Umwicklungsdrahts während des Wickelvorgangs.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet es, zahlreiche der oben angegebenen Faktoren nach Wunsch einzustellen und konstant zu halten.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnung beispielshalber erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Saitenumwicklungsvorrichtung,
Fig. 2 eine Teildraufsicht längs der Linie 2-2 von Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte Seitenansicht des Saitenspannschlittens, wobei sich der Schlitten in der Spannstellung befindet,
Fig. 4 eine ähnliche Ansicht wie in Fig. 3, wobei der Schlitten jedoch in der Saitenerfassungs- und Saitenfreigabestellung dargestellt ist,
i ig. 5 einen Vertikalschnitt längs der Linie 5-5 von Fig. 3, und
Fig. 6 eine vergrößerte Explosionsdaiitellung des Umwicklungsdraht-Zufuhrarms und zugehöriger Bauteile.
In Fig. 1 ist der Gesamtaufbau der Saitenumwicklungsvorrichtung dargestellt. Der Maschinenrahmen besteht aus einer Führungsschiene 1, die von einem Doppel-T-Träger gebildet sein kann und entlang der gesamten Länge der Vorrichtung verläuft; die Führungsschiene ist dabei in der Nähe jedes Endes von Querträgern 2 und 3 gehalten, die ihrerseits von vier Füßen gestützt werden, von denen zwei, nämlich die Füße 4 und 5 dargestellt sind. Falls es erwünscht ist, können die Füße a 1 ihren unteren Enden mit Rolien 6 ausgestattet sein, damit die Vorrichtung leicht bewegt werden kann. Der genaue Aufbau des Rahmens ist unwesentlich, abgesehen davon, daß eine längliche, starre Führungsschiene vorgesehen sein muß; die Doppel-T-Trägerkonstruktion hat sich sowohl als wirksam als auch als wirtschaftlich erwiesen,.
An der Führungsschiene 1 ist dicht beim rechten Ende der Vorrichtung ein starrer Lagerkopf 7 befestigt, der einen Antriebsmotor 8 für einen Schleifenhaken 9 trägt, an ocrn ein Ende des Kerndrahts 10 in herkömmlicherWeise befestigt wird; der Schleifenhaken verläuft durch den Lagerkopf 7, und er ist di-
rekt mit der Antriebswelle 11 des Motors 8 verbunden, wie in Fig. 2 am besten zu erkennen ist. Wie in Fig. 2 ebenfalls zu erkennen ist, trägt die Antriebswelle 11 einen Impulsgeberflügel 12 für einen elektronischen Abnehmer 13, der für jede Umdrehung der Antriebswelle 11 einen elektrischen Zählimpuls abgibt.
An der Führungsschiene 1 ist in der Nähe des anderen Endes ein beweglicher Schlitten 14 angebracht, der einen zweiten Lagerkopf 15 trägt, in dem ein einen Kerndraht aufnehmendes Spannfutter 16 drehbar gelagert ist; dieses Spannfutter wird von einem am Lagerkopf 15 befestigten Antriebsmotor 17 angetrieben. Das andere Ende des Kerndrahts 10 wird vom Spannfutter 16 erfaßt, das axial in der gleichen Richtung wie der Schleifenhaken 9 liegt. Der Kerndraht 10 erstreckt sich also zwischen den Lagerköpfen 7 und 15 Halterung 39 der Räder 19 und 20 stößt. Der Schlitten 14 ist auf diese Weise so vorgespannt, daß er den Unterschlitten berührt, und die zwei Schlitten sind längs der Führungsschiene als Einheit einstellbar. In diesem Zusammenhang sei bemerkt, daß das Vorderende des Schlittens 14 als Einstellführung verwendet werden kann, die mit einem geeichten Meßlineal 40 (Fig. 2) zusammenwirken kann, das sich längs der Oberfläche der Führungsschiene 1 erstreckt, und mit dessen Hilfe die Schlittenanordnung im gewünschten Abstand vom feststehenden Kopf 7 am anderen Ende der Führungsschiene angebracht werden kann.
Damit der Kerndraht 1 der gewünschten Zugspannung ausgesetzt wird, ist am hinteren Ende des Schlittens 14 ein Druckluftzylinder 41 befestigt, der eine Kolbenstange 42 aufweist, deren freies Ende gegen das Hinterende des Unterschlittens 22 stößt. Die
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Schleifenhaken oder Spannfutter an einem oder an beiden Enden des Kerndrahts verwendet werden können.
Der Schlitten 14, der zur Anpassung an unterschiedlich lange Kerndrähte längs der Führungsschiene 1 beweglich ist, ist in Fig. 4 genauer dargestellt. Der Schlitten weist an seinen beiden Enden Gruppen einander gegenüberliegender angeflanschter Räder auf; zwei solche Gruppen sind bei 17, 18 und 19, 20 dargestellt. Diese Gruppen wirken auf die gegenüberliegenden Seiten des oberen Flansches 21 der Führungsschiene 1 ein. Unterhalb des Schlittens 14 ist ein eigener Unterschlitten mit Gruppen angeflanschter Räder an den beiden Enden angebracht; zwei dieser Räder sind bei 23 und 24 dargestellt. Der Unterschlitten ist mit einer Reibungsbremse 25 ausgestattet, die den Unterschlitten 22 fest mit dem Flansch 21 der Führungsschiene 1 verklemmt, wenn der Bremshebel 26 angezogen ist. Wie aus Fig. 5 zu erkennen ist, ist der Bremshebel 26 auf eine Welle 27 geschraubt, die sich zwischen dem am Schlitten 22 nach unten ragenden Seitenplatten 28 und 29 erstreckt. Unmittelbar an der Innenseite der Seitenplatten 28 und 29 sind zwei Klemmblöcke 30 bzw. 31 verschiebbar auf der Welle 27 gelagert. Diese Klemmblöcke weisen in ihren Innenflächen Schlitze 32 und 33 auf. die so verlaufen, daß sie die einander gegenüberliegenden Kanten des Flanschs erfassen. Die Welle 27 ist von einer Schraubenfeder 34 umgeben, deren beide Enden so mit den Klemmblöcken in Kontakt stehen, daß sie diese normalerweise nach außen drücken. Wenn der Bremshebel 26 angezogen wird, werden die Klemmblöcke 30 und 31 in eine niehtgleitende Eingriffsverbindung mit den beiden Seitenkanten des Flanschs 21 gebracht, so daß der Unterschlitten starr an der Führungsschiene 1 befestigt wird. Wenn der Bremshebel gelöst wird, drückt die Feder 34 die Klemmblöcke nach außen, so daß der Unterschlitten für eine Bewegung längs der Führungsschiene 1 freigegeben wird.
Der Schlitten 14 ist mit Hilfe von Schi aubenfedern, von denen eine in Fig. 4 bei 35 dargestellt ist, mit dem Unterschlitten 22 verbunden; diese Schraubenfeder erstreckt sich zwischen einem Befestigungsglied 36 am Unterschlitten und einem Befestigungsglied 37 am darüber befindlichen Schlitten 14. Die Ausrichtung der Federn dient dazu, den Schlitten 14 nach vorne gegen den Unterschlitten 22 zu ziehen, wobei der Unterschlitten 22 an seinem hinteren Ende ein stoßdämpfendes Polster 38 aufweist, das gegen die
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Leitung 41, die an eine ausdehnbare aufgewickelte Leitung 44 angeschlossen ist, die ihrerseits mit einem am Rahmen befestigten einstellbaren Luftdruckregler 45 verbunden sit. Wenn dem Zylinder 41 Luft unter Druck zugeführt wird, dann wird die Kolbenstange 42 ausgefahren, so daß sie gegen das Hinterende des Unterschlittens 22 stößt, der an der Führungsschiene 1 festgeklemmt ist. Die Kolbenstange dient auf Λ'.-λζ Weise dazu, den Schlitten in die in Fig. 3 dargestellte Lage nach hinten zu bewegen, wobei er den Kopf 15 und das Spannfutter 16 mitnimmt; das Spannfutter 16 übt auf diese Weise eine Zugkraft auf den Kerndraht 10 aus. Die gewünschte Größe der Zugspannung wird mit Hilfe des einstellbaren Druckluftregler 45 gesteuert; sie kann nach Wunsch verändert werden. Der Druckluftzylinder 42 ist vorzugsweise ein Zylinder mit niedriger innerer Reibung, was bedeutet, daß die zur Überwindung der Zylinderreibung erforderliche Kraft klein im Vergleich zu der zum Spannen des Kerndrahts erforderlichen Zugkraft ist, so daß die Spannung des Kerndrahts bei jeder Saite gleich ist.
Wenn der an den Zylinder 42 angelegte Luftdruck aufgehoben wird, ziehen die Federn 35 den Schlitten 14 nach vorne, bis die Halterung 39 das Polster 38 am Unterschlitten 22 berührt; in dieser Position ist der Kerndraht nicht mehr gespannt. Die Bewegung des Schlittens relativ zum Unterschlitten braucht nicht groß sein. Es hat sich gezeigt, daß eine Bewegung von etwa 2 bis 5 cm zum Spannen des Kerndrahts ausreicht.
Nach dem Spannen des Kerndrahts 10 in /er geschilderten Weise wird der Kerndraht von den Motoren 8 und 17 gedreht, die im Gleichlauf betätigt werden. Die Motore sind vorzugsweise gleiche, umkehrbare Schrittmotore, die elektronisch mit Impulsen so angetrieben werden, daß sich jede Motorwelle einmal bei jedem Impuls um einen vorbestimmten Winkel verdreht; die Anzahl von Impulsen pro Sekunde bestimmt dabei die Drehzahl der Motore. Nach der Erfindung werden jedem Motor gleiche wiederholte Impulse zugeführt, so daß sich beide Motorwellen synchron um gleiche Winkel drehen, wodurch verhindert wird, daß sich der Kerndraht beim Drehen verdrillt. Die Motorwicklungen sind so angeschlossen, daß die Drehrichtung des Motors 17 der Drehrichtung des Motors 8 entgegengesetzt ist, was notwendig ist, da die Motorantriebsweilen gegeneinander gerichtet sind.
Unterhalb der beiden Enden der Führungs-
schiene 1 sind elektronische Antriebseinheiten 46 und 47 für die einander gegenüberliegenden Antriebe angebracht; die Antriebseinheit 46 ist dabei eine abhängige Antriebseinheit, die von der Antriebseinheit 47 gesteuert wird, die die Haupteinheit bildet. Die Antriebseinheiten sind herkömmlich aufgebaut und sie sind elektronisch für einen gemeinsamen Betrieb miteinander verbunden; die Haupteinheit 47 ist mit einem geeichten Drehzahleinstellorgan 48 ausgestattet, das so eingestellt werden kann, daß der Kerndraht entsprechend der Dicke des verwendeten Umwicklungsdrahts und der gewünschten Wickeldrehzahl gedreht wird. Die Schrittmotore können fast augenblicklich starten und anhalten, da sie eine relativ niedrige Eigenträgheit haben und eine Last (den Kerndraht) aufweisen, deren Trägheit vernachlässigbar ist. In der Praxis kommen die Schrittmotore aus der vollen Drehzahl heraus innerhalb von 2 Umdrehungen des Kerndrahts zum Stillstand.
Am Rahmen der Vorrichtung ist ein herkömmlich aufgebauter elektronischer Zähler 49 angebracht, der so programmiert ist, daß er die auf den Kerndraht aufgebrachten Windungen des Umwicklungsdrahts zählt und die Maschine abschaltet, nachdem eine vorbestimmte Anzahl von Windungen auf den Kerndraht aufgebracht worden ist. Da für jede Umdrehung des Kerndrahts eine Windung des Umwicklungsdrahts aufgebracht wird, zeigt der mit der Motorwelle 11 verbundene elektronische Abnehmer 13 die Anzahl der auf dem Kerndraht aufgebrachten Windungen des Umvvicklungsdrahts an.
Die für eine gegebene Saite erforderliche ungefähre Windungszahl wird dadurch bestimmt, daß die Gesamtlänge des Umwicklungsabschnitts des Kerndrahts durch den Durchmesser des Umwicklungsdrahts geteilt wird; der Zähler wird dann entsprechend eingestellt. Wenn der Zähler einmal richtig eingestellt worden ist, dann weist jede Saite genau die gleiche Anzahl von Windungen des Umwicklungsdrahts auf; die Windungszahl kann einfach durch eine Neueinstellung des Zählers geändert werden. Wenn eine Saite fertiggestellt ist, kann der Zähler entweder von Hand oder automatisch auf Null gestellt werden, so daß er zum Zählen der Windungen der nächsten Saite bereit ist. Vorzugsweise enthält der Zähler ein Fenster für eine digitale Anzeige, so daß die gerade vorhandene Anzahl von Windungen auf der Saite kontinuierlich im Verlauf des Umwicklungsvorgangs angezeigt wird.
Wie in den Fig. 1 und 2 zu erkennen ist, ist am rechten Ende der Führungsschiene 1 eine Plattform 50 befestigt, die Lageranordnungen 51 und 52 trägt; in diesen Lageranordnungen ist eine Spindel 53 drehbar gelagert, auf der eine Vorratsspule 54 für den Umwicklungsdraht angebracht ist. Am Ende der Spindel ist eine Reibungssperrvorrichtung 55 vorgesehen, so daß sich die Vorratsspule 54 im normalen Gebrauch nicht auf der Spindel drehen kann. Damit verhindert wird, daß der Umwicklungsdraht von der Spule abläuft, damit eine saubere Zufuhr des Umwicklungsdrahts ermöglicht wird, ist eine Bremse 56 mittels eines Zahnriemens 57 mechanisch mit der Spindel 53 gekoppelt. Die Bremse 56, die eine im Handel erhältliche Permanentmagnet-Bremse ist, erlaubt der Spindel, sich mit jeder gewünschten Drehzahl bei einem nahezu konstanten Hemmdrehmoment zu drehen, dessen Wert über einen weiten Bereich zur Anpassung an die Erfordernisse für Umwicklungsdrähte mit ver- - schiedenen Durchmessern, wie sie bei der Herstellung von Klaviersaiten verwendet werden, eingestellt werden kann. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß die Rollenbremse 56 nicht die Größe der Spannung des Umwicklungsdrahts bestimmt; die Spannung des Umwicklungsdrahts wird vielmehr mit Hilfe von später noch zu beschreibenden Einrichtungen gesteuert. Die Plattform 50 trägt auch eine Rahmenanordnung 58, an der ein Umwicklungsdraht-Zufuhrmotor 59 angebracht ist, der wirkungsmäßig mit einer Zufuhrrolle 60 verbunden ist, um die der Umwicklungsdraht 61 läuft; anschließend läuft der Umwicklungsdraht um eine Rolle 62 mit gleichem Durchmesser, die drehbar am Ende eines Schwingarms 63 befestigt ist, der mittels eines Bügels 64 schwenkbar an der Rahmenanordnung 58 gelagert ist. Anschließend läuft der Umwicklungsdraht 61 um eine Führungsrolle 65, die ebenfalls an der Rahmenanordnung 58 angebracht ist. Der Zufuhrmotor 59 ist ein Motor mit veränderlicher Drehzahl, dessen Drehgeschwindigkeit, wie noch erläutert wird, mittels eines mit dem Schwingarm 63 verbundenen Potentiometers gesteuert wird, damit auch die Geschwindigkeit gesteuert werden kann, mit der der Umwicklungsdraht von der Spule 54 abgezogen wird.
Der Schwingarm 63 ist das Hauptelement zur Bestimmung der Spannung des Umwicklungsdrahtes. Der Schwingarm ist mit Hilfe eines einstellbaren Gegengewichts 66 ausgeglichen, das an dem der Rolle
62 gegenüberliegenden Ende des Arms angebracht ist; die Zugkraft, die auf den Wicklungsdraht ausgeübt wird, nachdem er um die Rollen 62 und 65 gefädelt ist, wird durch Belasten der Schwingarmrolle mit Gewichten mit bekanntem Wert erzielt. Der Schwingarm
63 wird mit Hilfe ausgewählter Gewichte 67 belastet, die auf einem Halter 68 angebracht sind, der mittels eines Kabels 69 mit dem die Rolle tragenden Ende des Schwingarms 63 verbunden ist; das Kabel führt dabei um Führungsrollen 70 und 71 nach Fig. 2 nach oben zum Schwingarm. Wenn auf den Halter 68 ein Gewicht mit einem bestimmten Wert gelegt wird, dann hat der auf den Umwicklungsdraht 61 einwirkende Zug den halben Wert des Gewichts zuzüglich zum Gewicht der Schwingarmrolle, solange der Schwingarm während des Betriebs nicht stark aus einer im wesentlichen horizontalen Lage abweicht.
Wenn der Umwicklungsdraht 61 von der Rolle 65 abgezogen wird, versucht der Schwingarm 63 sich abhängig von der Geschwindigkeit, mit der der Umwicklungsdraht eingesetzt wird, langsam anzuheben. Damit der Schwingarm unabhängig von Änderungen der Geschwindigkeit, mit der der Umwicklungsdraht eingesetzt wird, in einer im wesentlichen horizontalen Lage gehalten wird, ist mit der Schwenkwelle 73 des Schwingarms ein Potentiometer 72 wirkungsmäßig verbunden, das am Zufuhrmotor 59 angeschlossen ist und dessen Drehzahl steuert. Dabei ist vorgesehen, daß eine zunehmende Bewegung des Schwingarms 63 gegen den Uhrzeigersinn, also eine nach oben gerichtete Bewegung, eine Beschleunigung des Zufuhrmotors bewirkt, so daß das Zuführen des Umwicklungsdrahts zum Schwingarm schneller erfolgt, was bewirkt, daß der Schwingarm in einer im wesentlichen horizontalen Winkellage gehalten wird, die ihrerseits den Umwicklungsdraht unter einer im wesentlichen konstanten Zugspannung hält. Wenn andererseits die Geschwindigkeit abnimmt, mit der der Umwicklungsdraht eingestzt wird, versucht der Schwingarm, sich im Uhrzeigersinn oder nach unten zu bewegen; dabei
verlangsamt das Potentiometer die Drehzahl des Zufuhrmotors 59, was bewirkt, daß der Schwingarm in seine Gleichgewichtslage zurückgeführt wird. Die Zufuhrrolle 60 ist vorzugsweise mit einer Gummioberfläche ausgestattet, so daß ein Unterschied zwischen dem von der Rollenbremse 56 ausgeübten Hemm-Drehmomen* und dem Zug des Schwingarms kein Rutschen des Umwicklungsdrahts relativ zur Oberfläche der Zufuhrrolle bewirkt. Vorzugsweise sind auch Mittel vorgesehen, die die Saitenumwicklungsvorrichtung anhalten, falls die Spule 54 leer ist oder falls der Umwicklungsdraht abreißt. Zu diesem Zweck kann ein einstellbarer Grenzschalter 74 so angebracht sein, daß er vom Schwingarm 63 berührt wird, falls dieser unter eine vorbestimmte Höhe fällt; der Grenzschalter bewirkt ein Abschalten der Versorgungsenergie für die verschiedenen Arbeitsbaueinheiten der Vorrichtung. Zum Anzeigen der Zuführgeschwindigkeit des Umwicklungsdrahts kann eine Instrumentausrüstung 75 vorgesehen sein, die wirkungsmäßig mit der Zufuhrrolle 60 verbunden ist.
Von den beschriebenen Zufuhr- und Spanneinrichtungen verläuft der Umwicklungsdraht in Längsrichtung zur SaitenumwicklungsVorrichtung zu einer Zufuhrarmanordnung 76, mit deren Hilfe der Umwicklungsdraht 61 mit dem Kerndraht 10 in Kontakt gebracht wird. Zu diesem Zweck ist die Zufuhrarmanordnung 76 an einem Schütten 77 aufgehängt, der axial längs einer Transportfiihrung 78 beweglich ist, die sich zwischen Trägerrahmenteilen 79 und 80 erstreckt, die von den Querträgern 2 bzw. 3 aus nach oben ragen. Der Schlitten 77 wird längs der Transportführung 78 mit Hilfe einer endlosen Förderkette 81 bewegt, die um Kettenräder 82 und 83 an Verlängerungen 84 und 85 der oberen Rahmenteile 79 und 80 verläuft. Die Förderkette 81 wird von einer Antriebskette 86 angetrieben, die wirkungsmäßig mit einem am Rahmenteil 79 befestigten drehzahlveränderlichen und umkehrbaren Antriebsmotor 87 verbunden ist.
Der Schlitten 77 trägt eine Zufuhrarmrolle 88, um die der UmwicklungsJfaht (51 auf seinem Weg nach unten zum Kerndraht 10 läuft. Der eigentliche Zufuhrarm 89 ist an einem Bügel 90 befestigt, der ein Teil des Schlittens 77 ist; der Zufuhrarm ist in Längsrichtung des Bügels 90 relativ zur Achse der Zufuhrarmrolle 88 einstellbar, damit der Zufuhrwinkel zwischen dem Umwicklungsdraht und dem Kerndraht eingestellt wird. Zum Dämpfen unerwünschter Schwingungen des Zufuhrartns erstreckt sich zwischen den Rahmenteilen 79 und 80 parallel zu der darunterbefindlichen Führungsschiene 1 eine rechteckige Schiene 91. Wie in Fig. 6 am besten zu erkennen ist, ist die Schiene 91 von einem Lagerteil 92 umgeben, das sich in Längsrichtung zur Schiene frei bewegen kann. Ein Schenkel eines U-Teils 93 aus Dämpfungsmaterial ist am Lagerteil 92 befestigt; der andere Schenkel dieses U-Teils ist mittels eines Befestigungsglieds 94 am Zufuhrarm 89 befestigt. Das Dämpfungsmaterial ist flexibel und doch zur Aufrechterhaltung seiner U-Form ausreichend steif. Seine Dicke ist so gewählt, daß eine ausreichende Dämpfung erzielt wird, damit der Zufuhrarm nicht vibriert.
Am unteren Ende trägt der Zufuhrarm 89 ein Kerndrahtauflager 95 mit einer V-Nut 96 an der Unterfläche, in die der Kerndraht 10 paßt; dieses Auflager dient dazu, den Kerndraht so festzuhalten, daß er duroh den Zug des Umwicklungsdrahts während
des Wickelvoq.Hngs nicht wesentlich aus seiner geradlinigen Achse ausgelenkt wird. Vorzugsweise besteht das Auflager 95 aus einem dauerhaften Kunststoffmaterial, und es ist am Zufuhrarm 89 in vertikaler Richtung einstellbar, so daß es einen festen, jedoch keine Ablenkung bewirkenden Kontakt mit dem Kerndraht bildet. Ferner trägt der Zufuhrarm einen Bügel 97 mit einer Verlängerung 98, mit der ein Servoarm 99 schwenkbar verbunden ist. Der Servoarm ist an seinem äußeren Ende mit einem kleinen Kunststoffrad 100 versehen, das in der Nähe des Kontaktpunkts zwischen dem Umwicklungsdraht 61 und dem Kerndraht 10 am Umwicklungsdraht 61 anliegen kann. Das andere Ende des Servoarms ist an einem Präzisionspotentiometer 101 befestigt, das wirkungsmäßig an den drehzahlveränderlichen Motor 87 angeschlossen ist, der den Schlitten 77 antreibt, an dem der Zufuhrarm befestigt ist. Auf Grund dieser Anordnung bestimmt die Winkelstellung des Servuarms 99, der mittels einer Feder 102 (Fig. 2) in Kontakt mit dem Umwicklungsdraht 61 gedrückt wird, die Bewegungsgeschwindigkeit des Schlittens 77 und des Zufuhrarms 89. Somit kann mit dieser Anordnung ein konstanter Zufuhrwinkel zwischen dem Kerndraht und dem Umwicklungsdraht aufrechterhalten werden. In diesem Zusammenhang ist zu erkennen, daß sich der Umwicklungsdraht 71 im Normalbetrieb direkt zwischen der Zufuhrarmrolle 88 und dem Kerndraht 10 erstreckt. Wie zuvor angegeben wurde, wird der gewünschte Winkel zwischen dem Umwicklungsdraht und dem Kerndraht anfänglich durch Einstellen des Orts des Zufuhrarms 89 bezüglich der Achse der Zufuhrarmrolle 88 erhalten. Wenn der gewünschte Winkel einmal eingestellt worden ist, wird jede Änderung dieses Winkels vom Servoarm 99 festgestellt, was entweder eine Beschleunigung oder eine Verlangsamung der Bewegungsgeschwindigkeit des Schlittens 77 bewirkt. Wenn sich beispielsweise der Schlitten 77 langsamer bewegt als mit der Geschwindigkeit, mit der die Windungen des Umwicklungsdrahts auf dem Kerndraht gebildet werden, dann dreht sich der mit dem Zufuhrarm 89 wandernde Servoarm 99 in der Ansicht von Fig. 6 im Uhrzeigersinn, da er von der Feder 102 in Kontakt mit dem Umwicklungsdraht 61 gehalten wird. Eine Bewegung des Servoarms im Uhrzeigersinn verringert die Drehzahl des Motors 87, so daß sich eine Verlangsamung der Bewegungsgeschwindigkeit des Schlittens 77 ergibt. Wenn sich umgekehrt der Schlitten zu langsam bewegt, dann verrin-
i gern die auf dem Kerndraht gebildeten Windungen des Umwickungsdrahts den Abstand zwischen dem Umwicklungsdraht 61 und dem Zufuhrarm 89, so daß der Servoarm 99 gegen den Uhrzeigersinn gegen die Spannung seiner Feder 102 gedrückt wird; eine solche
, Bewegung dient dazu, die Drehzahl des Motors 87 und somit die Bewegungsgeschwindigkeit des Schlittens 77 zu vergrößern.
Die Zufuhrannanordnung kann auch eine Kunststoffrolle 102 enthalten, die drehbar an einem Arm
ι 104 gelagert ist, der mittels eines Befestigungsblocks 105 einstellbar an der Verlängerung 98 des Bügels 97 befestigt ist. Die Aufgabe dieser Rolle besteht darin, den Spiralwinkel des Umwicklungsdrahts einzuschränken, damit dieser nicht auf sich zurückklap-
i pen kann und keine doppelte Windungslage erzeugen kan. Die Rolle 103 ist normalerweise so eingestellt, daß sie direkt über dem Kernrad im Abstand mehrerer Zentimeter dreht. Dabei ist die Rolle so eingestellt,
daß sie einen Neigungswinkel hat, der dazu beiträgt, den Zufuhrwinkel des Umwicklungsdrahts auf eimern von der Beziehung zwischen der Zufuhrarm rolle 88 in bezug auf die Position des Umwicklungsdrahts am Kerndraht bestimmten Wert zu halten. Der Ausdruck »Neigungswinkel« bedeutet dabei eine geringe Winkelabweichung der Rollenachse gegenüber einer Parallellage zur Kerndrahtachse.
Bei Beendigung des Wickel Vorgangs muß das Ende des Umwicklungsdrahts abgebrochen oder abgeschnitten werden, und es muß dafür gesorgt werden, daß das freie Ende des Umwicklungsdrahts am Zufuhrarm festgeklemmt wird, damit es sofort wieder verfügbai ist, wenn der Zufuhrarm zum anderen Ende der Wickelvorrichtung für den Beginn einer neuen Seite zurückbewegt worden ist. Zu diesem Zweck trägt der Zufuhrarm einen drehbaren Klemmblock 106 mit einem Drahtanlageansatz 107, an dem der Umwickiungsdraht anliegen kann, wenn der Kiemmblockaus der in Fig. 6 mit gestrichelten Linien dargestellten Lage in die mit ausgezogenen Linien dargestellte Lage gedreht wird. Rs ist zu erkennen, daß der Klemmblock während des Umwicklungsvorgangs normalerweise nicht auf den Umwicklungsdraht 61 einwirkt und nach Beendigung des Umwicklungsvorgangs, jedoch vor dem Abschneiden des Umwicklungsdrahts, in die Eingriffstellung mit dem Draht geschwenkt wird. Der Umwicklungsdraht wird mit Hilfe eines Klemmarms 108, der eir exzentrisch angebrachtes Klemmrad 109 aufweist, das io angebracht ist, daß es den Draht berührt, gegen die Schulter 107 geklemmt. Die exzentrische Anbringungdes Klemmrads 109 ergibt eine Keilwirkung zwischen dem Rad und dem Draht, die den Draht sicher festhält.
Beim Umwicklungsvorgang ist wichtig, daß die vorderen und hinteren Enden des Umwicklungsdrahts fest am Kerndraht angebracht werden. Dies wird üblicherweise dadurch erzielt, daß ein kurzes Stück des Kerndrahts von üblicherweise 2 bis 4 cm an jedem Ende des zu umwickelnden Abschnitts des Kerndrahts abgeflacht wird, so daß die Enden des Umwicklungsdrahts normalerweise durch Anstauchen gegen die Abflachungen verankert wird; auf diese Weise können sich die Enden des Umwicklungsdrahts nicht relativ zum Kerndraht drehen. Zur Erzielung der Abflachung des Kerndrahts ist die Führungsschiene 1 nach den Fig. 1 und 2 mit zwei Anstauchvorrichtungen in Form von Amboßschlitten 110 und 111 ausgestattet, die einstellbar längs des Führungsglieds zwischen dem feststehenden Lagerkopf 7 und dem beweglichen Schlitten 14 bewegt werden können. Diese Amboßschlitten, deren Aufbau dem Aufbau des Unterschlittens 22 ähnlich ist, sind mit Reibungsklemmen 112 und 113 ausgestattet, mit deren Hilfe sie an jeder gewünschten Stelle an c"°r Führungsschiene festgeklemmt werden können. Diese Amboßschlitten tragen zurückziehbare Ambosse 114 und 115, die auf Querführungen 116 bzw. 117 verschiebbar gelagert sind; diese Ambosse können aus der in Fig. 2 dargestellten zurückgezogenen Stellung in eine vorgeschobene Stellung bewegt werden, in der sie unter dem Kerndraht liegen. Die Amboßschlitten können abhängig von der Länge des zu umwickelnden Kerndrahts an den gewünschten Stellen festgeklemmt werden, wobei für diese Einstellung das geeichte Meßlineal 40 ausgenutzt werden kann. Wenn ein Kerndraht befestigt und gespannt worden ist, dann werden die Ambosse 114 und 115 nach vorne bewegt, so daß sie unter dem Kerndraht liegen und diesen stützen, worauf die Abflachungen dadurch erzeugt werden können, daß mit einem Hammer oder einem ähnlichen Werkzeug in dem von den Ambossen getragenen Bereich auf den Kerndraht geschlagen wird. Danach werfen die Ambosse zurückgezogen, und die Zuftihrarmanordnung wird in eine Lage gebracht, in dev von Hand mehrere Windungen des Umwicklungsdrahts um die über dem Amboß 114 gebildete Abflachung gewickelt werden können. Der Umwicklungsdraht wird natürlich auch um die über dem Amboß 115 gebildete Abflachung gewickelt, wenn die Zufuhrarmanordnung diese Stelle erreicht.
Als weitere Sicherheit gegen ein Vibrieren des Kerndrahts während des Umwicklungsvorgangs können die beiden Enden des Kerndrahts mit Hilfe \on Polstern 118 und 119 gedämpft werden, die von bürstenartigen Kunststoffborsten gebildet sind; das PoI-
henden Träger 120 angebracht, und das Polster 119 ist auf einem vom Amboßschlitten 111 abstehenden Träger 121 angebracht. Auf diese Weise wird der Kerndraht nahe des Umwicklungspunkts vom Aufhger 95 und bei seinen beiden Enden von den Polstern 118 und 119 gedämpft.
Die Vorrichtung kann auch mit verschiedenen Schaltern zur Steuerung des Betriebs der verschiedenen Baueinheiten ausgestattet sein. Beispielsweise kann ein Grenzschalter 122 mit einem biegsamen Kontaktarm 123 am Amboßschlitten 110 in einer solchen Lage angebracht sein, daß er vom untersten Ende des Bügels 97 am Befestigungskopf berührt wird, der nach unten unter den Kerndraht ragt und einen abwärtsgerichteten Finger 124 bildet. Ein ähnlicher Schalter 125 kann am Amboßschlitten Uli so befestigt sein, daß sein biegsamer Kontaktarm 126 vom abwärtsgerichteten Finger 124 berührt werden kann, wenn sich die Zufuhrarmanordnung über den Amboß 115 hinwegbewegt, so da^ die Bewegung der Zufuhrarmanordnung dabei angehalten wird. Dieser Schalter kann an Stelle des Zählers 49 benutzt werden, wenn es erwünscht ist, eine vorbestimnite Länge des Kerndrahts zu umwickeln; das geeichte Meßlinea1 40 wird dabei dazu benutzt, den Amboßschlitten Hi so einzustellen, daß der Schalter 125 betätigt wird, wenn die gewünschte Länge des Kerndrahts umwickelt worden ist. Der Schalter 125 kann aber auch als Teil des Systems zur Rückführung des Zufuhrarmschlittens dienen. Das bedeutet, daß nach dem Umwickeln einer Saite und ihrer Entfernung aus der Vorrichtung die Bedienungsperson einen Schalter drückt, beispielsweise den Rückkehrschalter 127 am Bedienungsfeld 128, damit der Antriebsmotor 87 für den Zufuhrarmschlitten eingeschaltet wird und den Zufuhrarmschlitten veranlaßt, sich in die andere Richtung zu bewegen, damit der Zufuhrarm gegen den Amboß 114 bewegt wird, was seine Ausgangsposition zum Umwickeln eines neuen Kerndrahts darstellt. Der Schlitten wird automatisch angehalten, wenn der abwärtsgerichtete Finger 124 den Arm 123 des am Amboßschlitten 111 befestigten Schalters 122 berührt. Damit vermieden wird, daß der Rückkehrschalter 127 unbeabsichtigterweise gedruckt wird, was zu Beschädigungen führt, wenn sich der Zufuhrarm in der Nähe des anderen ι Endes der Vorrichtung befindet, kann der Schalter 125 jedoch auch als Sicherheitsschalter benutzt werden, der den Stromkreis zum Antriebsmotor 87 über den Rückkehrschalter 127 sperrt, bis der abwärtsge-
richtete Finger 124 den Arm 126 des Schalters 125 berührt. Natürlich ist es auch möglich, am Amboßschlitten 111 zwei getrennte Schalter anzubringen, von denen einer als Anhalteschalter für den Zufuhrarmschlitten und der andere als Sicherheitsschalter dient; der Schalter 125 kann auch ein Schalter mit mehreren Kontakten sein, der beide Funktionen ausüben kann.
Vorzugsweise sind leicht zugängliche Handsteuerschalter vorgesehen, mit denen eine unabhängige Links- oder Rechtsbewegung der Zufuhrarmanordnung ermöglicht wird. Es können zwei Schalter 129 und 130 am Amboßschlitten 110 angebracht sein; der Schalter 129 ermöglicht eine Bewegung der Zufuhranordnung in der einen Richtung, und der Schalter 130 ermöglicht eine Bewegung der Zufuhrarmanordnung in dir anderen Richtung. Diese Schalter sind von besonderem Nutzen bei der Erzielung einer Feineinstellung des Zufuhrarms bezüglich der Abflachung am Kerndraht, an der das Umwickeln beginnen soll.
Damit im Storungsial! eine Beschädigung der Vorrichtung verhindert wird, können Sicherheitsschalter vorgesehen sein. Beispielsweise können Grenzjchalter 131 und 132 an der Transportführung 78 nach unten ragen, die den Motor 87 abschalten, falls sie vom Zufuhrarmschlitten 77 berührt werden, so daß die Zufuhrannanordnung daran gehindert wird, den Schlitten 14 an einem Ende und den festen Kopf 7 am anderen Ende zu überlaufen. Auch am Rahmen 58 kann ein Grenzschalter 233 so befestigt sein, daß er vom Schwingarm 63 berührt wird, falls eine Störung verhindert, daß der Umwicklungsdraht frei von der Rolle 54 abgenommen wird oder falls eine unerwartete Abweichung zwischen der Umwicklungsdraht-Zufuhrgeschwindigkeit und dem Drahtbedarf auftritt, was bei einem Fehler des Zufuhrmotors 59 eintreten könnte.
Es ist zu erkennen, daß mittels der beschriebenen Saitenumwicklungsvorrichtung die verschiedenen Faktoren, die die Qualität der umwickelten Saiten beeinflussen, sorgfältig und gleichmäßig gesteuert werden können. Zusätzlich zur Herstellung einfach umwickelter Saiten kann die Vorrichtung auch zur Herstellung doppelt umwickelter Saiten benutzt werden. Bei doppelt gewickelten Saiten ist es üblich, daß die Schraubenwindungen der inneren und äußeren Wicklungen in entgegengesetzten Richtungen verlaufen. Bei herkömmlichen Maschinen, in denen der Kerndraht nur in einer Richtung gedreht werden konnte, wurde eine doppelte Umwicklung dadurch erzielt, daß die inneren und äußeren Wicklungen an entgegengesetzten Enden des Kerndrahts begonnen wurden; die inneren Windungen konnten von links nach rechts verlaufen, und darauf folgten die äußeren
ίο Windungen von rechts nach links. Mit Hilfe der hier beschriebenen Vorrichtung können die inneren und äußeren Wicklungen am gleichen Ende des Kerndrahts begonnen werden, indem einfach die Drehrichtung des Kerndrahts umgekehrt wird und die inneren und äußeren Wickungen auf entgegengesetzte Saiten des Kerndrahts aufgebracht wurden. Dies kann in einfacher Weise erreicht werden, da die Schrittmotore vorzugsweise umkehrbare Motore sind.
In einer Abwandlung der beschriebenen Vorrich-
3« tung können die auf den Amboßschlitten befestigten Ambosse mechanisch beispielsweise mit Hilfe pneumatischer Zylinder oder mit Hilfe von Elektromagneten vorgeschoben und zurückgezogen werden, und den Ambossen könnten pneumatische Hämmer unmittelbar zugeordnet werden, mit deren Hilfe die Abflachungen des Kerndrahts an Stelle der Durchführung dieses Vorgangs von Hand erzeugt werden können. Die Spannung des Umwicklungsdrahts könnte durch Verwendung eines Druckluftzylinders
Ji) mit niedriger Reibung an Stelle der Gewichte zur Belastung des Schwingarms erhalten werden. Eine solche Anordnung würde die Trägheit des Schwingarms reduzieren und ermöglichen, die Belastung des Schwingarms mit Hilfe eines Druckreglers einzustel-
!> len, so daß es nicht mehr notwendig ist, zum Belasten des Schwingarms Gewichte mit der erforderlichen Größe auszuwählen und aufzulegen. Es kann sich auch als vorteilhaft erweisen, die Positionen des festen und des beweglichen Lagerkopfs zu vertauschen, also den beweglichen Lagerkopf auf der rechten Seite der Vorrichtung und nicht auf der linken Seite anzubringen. Diese Vertauschung hat den Vorteil, daß die Bedienungsperson mit dem Umwicklungsvorgang dicht beim Schleifenende des Kerndrahts beginnen
4·» kann.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche;
1. Vorrichtung zum Herstellen von Saiten für Musikinstrumente, die einen Kerndraht enthalten, um den ein Umwicklungsdraht gewickelt ist, mit einer Führungsschiene, die einen auf ihr fest angebrachten ersten Lagerkopf und einen längs ihr beweglich angebrachten zweiten Lagerkopf trägt, einer Befestigungsvorrichtung zum Arretieren des zweiten Lagerkopfs an der Führungsschiene an einer vorbestimmten Stelle bezüglich des ersten Lagerkopfs, einer drehbar gelagerten Welle in jedem Lagerkopf, wobei die beiden Wellen axial in einer Linie verlaufen, einem Antrieb, der die beiden Wellen synchron zueinander dreht, einer Befestigungsvorrichtung an den beiden gegeneinander gerichteten Enden der Wellen zum Befestigen der beiden Enden des zu umwickelnden Kerndrahts, einer Spannvorrichtung für den Kerndraht, die mit einem der Lagerköpfe verbunden ist und auf der Führungsschiene verschiebbar gelagerten Anstauchvorrichtungen zum Erzeugen von Abflachungen am Kerndraht für die Verankerung des Umwicklungsdrahts, gekennzeichnet durch eine Drahtzufuhrvorrichtung (54,60,65,88,100, 103) zum Heranführen des bereits am Kerndraht verankerten Umwicklungsdrahts (61) unter einem vorbestimmten Winkel an den Kerndraht (10), eine Antriebsvorrichtung (77, 81, 86,87), die die Drahtzufuhrvorrichtung in zeitlich abgestimmter Beziehung zur Bildung von Windungen des Umwicklungsdrahts (61) auf de υ Kerndraht (10) in Längsrichtung zur Führungsschiene (1) bewegt, eine Spannvorrichtung (60,62,17,68) zur Erzeugung einer vorbestimmten gleichmäßigen Zugspannung des Umwicklungsdrahts (61) und eine Steuervorrichtung (13,47, 48, 49) zur Steuerung der Umdrehungen der Wellen (11) entsprechend der gewünschten Windungszahl des Umwicklungsdrahts (61) um den Kerndraht (10).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung eine» elektronischen Zähler (49) enthält, der zum Zählen einer ausgewählten Anzahl von Umdrehungen der Wellen voreinstellbar ist, und daß mit dem Zähler (49) ein elektronischer Abnehmer (13) in Verbindung steht, der einer der Wellen zugeordnet ist und dem Zähler (49) für jede Umdrehung der Wellen einen Zählimpuls zuführt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtzufuhrvorrichtung für den Umwicklungsdraht (61) einen vertikal angeordneten Zufuhrarm (89) mit einem Kerndrahtauflager (9S) an seinem unteren Ende enthält, daß die Drahtzufuhrvorrichtung einen über der Führungsschiene (1, 2) befindlichen Zufuhrarm-Schlitten (77) aufweist, der auf einer sich in Längsrichtung zur Führungsschiene (1) erstrekkenden und im Abstand über dieser verlaufenden Transportführung (78) beweglich angebracht ist, daß an dem Zufuhrarm (89) dicht bei seinem unteren Ende ein fehlerbelasteter Servoarm (99) drehbar so angebracht ist, daß er dicht bei seinem Eingriffspunkt am Kerndraht (10) in Kontakt mit dem Umwicklungsdraht (61) gedrückt wird, und daß mit dem Servoarm ein Versorgungsstromkreis der Antriebsvorrichtung für die Drahtzufuhrvor-
richtung liegendes Potentiometer verbunden, ist,
4, Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zufuhrarm (89) mittels eines U-Teils (93) aus Vibrations-Dämpfungsmaterial in Längsrichtung verschiebbar an einer einen Teil der Transportführung (78) bildenden weiteren Führungsschicht (91) gelagert ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, J aß die Spannvorrichtung für den Umwicklungsdraht (61) eine Zufuhrrolle (60) zum Abziehen des Umwicklungsdrahts (61) von einer Vorratsspule (54) enthält, daß mit der Zufuhrrolle (60) ein Zufuhrmotor (59) mit variabler Drehzahl verbunden ist, daß ein Schwingarm (63) vorgesehen ist, der an einem Ende eine Schwingarmrolle (62) trägt, um die der Umwicklungsdraht (61) von der Zufuhrrolle (60) aus läuft, daß eine Führungsrolle (65) vorgesehen ist, um die der Umwicklungsdraht (61) von der Schwingarmrolle (62) aus läuft, daß die Schwingarmrolle (62) unterhalb der Zufuhrrolle (60) und der Führungsrolle (65) zwischen diesen beiden Rollen liegt, daß zum Spannen des Umwicklungsdrahts eine Einrichtung (67) zum Belasten des Schwingarms (63) vorgesehen ist, daß der Schwingarm auf einem Drehzapfen (73) gelagert ist und daß mit dem Drehzapfen (73) ein Potentiometer (72) verbunden ist, das im Versorgungsstromkreis des Zufuhrmotors (59) für die Zufuhrrolle (60) liegt.
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