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Bremsanordnung für Rollbretter
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Bremsung eines Rollbrettes,
wobei ein Bremselement auf ein Radpaar wirkt.
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Bremsanordnungen für Rollbretter sind schon vorgeschlagen worden.
So offenbart beispielsweise die DT-OS 2 508 814 eine Vorrichtung zum Bremsen von
sogenannten Skirollern mit einem auf einem Vorderradsatz wirkenden Bremsbacken,
wobei der gegen diesen Radsatz andrückbare Bremsbacken mittels eines Tragegengestänges
schwenkbar an einem Rahmenteil des Skirollers gelagert und mit einem Einhängeorgan
für einen Skistock zum Ausführen der Bremsbackenandrückbewegung versehen ist.
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Die DT-OS 2 515 838 offenbar, daß die vorgenannte Anordnung auch auf
einen Hinterradsatz wirken kann, wobei das an der Fußplatte gelagerte Einhängeorgan
mittels eines ebenfalls an der Fußplatte geführten Verbindungselementes mit der
Bremseinrichtung verbunden ist.
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Der wesentliche Nachteil der vorgenannten Anordnung ist darin zu sehen,
daß die Puslösung der Bremsung mittels
eines eigenen Übertragungselementes
erfolgen muß. Für plötzlich auszuführende Bremsungen, wie beispielsweise bei Unfällen,
wie sie ja bei Anfängern sehr häufig auftreten, ist diese Anordnung nicht geeignet.
Hier muß eine zuverlässige Automatik entsprechende Vorsorge treffen.
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Die US-PS 3 773 339 offenbart - als Beispiel von vielen -eine Bremsanordnung,
die sich aus einer sogenannten Bremsrolle an der Spitzenseite des Rollbrettes zusammensetzt,
welche drehbar gelagert ist und die durch ein "Auf-die-Spitzestellen" des Rollbrettes
mit der Fahrbahn in Kontakt kommt und so eine Abbremsung der Fahrt erzielt.
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Diese Art der Bremsbetätigung setzt jedoch ein hohes Maß an Fahrkönnen
mit dem Rollbrett voraus, was jedoch bei Anfängern nicht gegeben ist.
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Auch die, beispielsweise in der US-PS 3 000 643 offenbarte Bremsausbildutlg
durch Federn, die Bremsscheiben an die finterräder andrücken führt nicht zu dem
gewünschten Erfolg, denn die Bremswirkung tritt bereits schon bei Kurvenfahrt bzw.
einseitiger Belastung auf.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für Rollbretter der
eingangs genannten Ar:t eine BrLemsanorndunc3 zu schaffen die automatisch bei Entlastung
- beispielsweise durch Sturz des Fahrenden - eine Bremsung hervorruft.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Trägerrahmen an der Unterseite
des Rollbrettes befestigt ist und an der den den Hinterrädern zugewandten Seite
ein Scharnier für einen durch eine Feder belasteten Lenkbügel trägt, weicher seiner-
seits
am vorderen Teil des Trägerrahmens einen schwenkbar gelagerten Bremshebel betätigt.
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Durch diese Maßnahmen ist nun eine Bremsanordnung für Rollist bretter
geschaffen, die absolut sicher und automatisch sofort in Wirkung tritt, wenn das
Rollbrett entlastet ist. Bisher bestand immer die Gefahr, daß bei einem Sturz des
Fahrers das Rollbrett durch seine Fahrgeschwindigkeit führerlos Unbeteiligte verletzte.
Diese Gefahr erscheint bisher allgemein so hoch eingeschätzt zu werden, daß bereits
über ein generelles Verbot der Rollbrettbenutzung beraten wird.
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Es ist einmal vorgeschlagen worden, eine Bremsanordnung ähnlich den
Skibremsen auszuführen, wobei ein Bremsarm sofort.
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nach Entlastung des Rollbrettes auf der Fahrbahnoberfläche zur Anlage
kommt und das Rollbrett von denn Rädern hebt und umkippt. Diese Anordnung hat den
Nachteil, daß sie beispielsweise bei Kurvenfahrt, wo diejenige Seite entlastet wird,
an der der Bremshebel sitzt, bereits die Bremsung ausführt und dadurch die Unfallgefahr
um ein Beträchtliches erhöht.
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Demgegenüber ist die erfindungsgemäße Ausführung absolut zuverl:issig,
denn sie spricht nur bei völliger Entlastung des Trittbrettes an, denn - wie ein
weiteres Merkmal der Erfindung vorsieht - erstreckt: sich das Scharnier für den
federbelasteten Lenkbügel über die gesamte Breite des Rollbrettes. Hierdurch besteht
auch beim Durchfahren steilster t4nJ engster Kurven keinerlei Auslösegefahr für
die Bremsung.
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Weitere Maßnahmen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen
niedergelegt und in der Beschreibung erläutert. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in
der Figur der Zeichnung dargestellt, die einen Teillängsschnitt
der hinteren Rollenanordnung mit dem Rollbrett und der Erfindung wiedergibt.
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Auf der Unterseite des Rollbrettes 10 ist im Bereich der hinteren
Rollenanordnung ein Trägerrahmen 11 mittels Schrauben oder Nieten etc. 13a befestigt.
Dieser Trägerrahmen 11 besitzt an seinem vorderen Teil lla - d.h. an dem in Fahrtrichtung
gesehenen Ende - an einer oder - bei Doppelbremsausführung - an beiden Seiten eine
Lasche, die mit mehreren übereinanderliegenden Bohrungen 11b versehen ist. Am gegenüberliegenden
Ende llc ist der Trägerrahmen um nahezu 90° eingewinkelt und mit einer Scharnierhalterung
versehen, in die der Scharnierbolzen 12 eingreift, welcher die drehbejegliche Verbindung
zwischen Trägerrahmen und Lenkbügel 13 herstellt. Bei doppeltwirkender Bremsanordnung
befindet sich auch auf der gegenüberliegenden Seite ein solcher Lenkbügel.
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Zwischen Trägerplatte und Lenkbügel ist nun eine - vorzugsweise zwischen
zwei (nicht gezeichneten Führungsdornen gelagerte - Druckfeder anyeordnet. Letztere
drückt: bei Belastung den Lenkbügel 13 in die horizontale Stellung (strichpunktlert
gezeichnet) und bringt somit das Bremselement 16, das auf einem flremshebel 15 lagert,
außer Hadanlagc. Mittels eines Nietes 13a greift der Lenkbügel 13 in ein Langloch
15a des Bremshebels 15 und gestattet so die um die Bohrungen 11b auzuführenden Schwenkbewegungen.
Am freien Ende des Bremshebels sitzt ein Bremselement 16, das aus einem Bremsbelag
oder Gummi oder sonstlgem Material mit groß Reibungskoeffizienten herqestellt sein
kann.
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Die Anordnung funktioniert nun wie folgt: In der Ruhelage des Rollbrettes
ist die Feder 14 entspannt und drückt dadurch den Lenkbügel 13 nach unten, der seiner-
seits
den Bremshebel 15 abwärts drückt und so das Bremselement 16 an der Radrolle 17 zur
Anlage bringt. Das Gerät ist also in Ruhelage gebremst.
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Tritt nun der Fahrer auf das Rollbrett 10, so drückt er gleichzeitig
die Druckfeder zusammen, und ebenso gleichzeitig wird der Lenkbügel und der Bremshebel
nach oben in eine horizontale Ruhestellung geführt. Die Radrollen sind nun frei
beweglich.
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Man kann nun die vorgeschlagene Ausführung variieren. So ist es möglich,
daß nur an einer Seite der Fahrrollen ein Bremshebel angreift. Dies führt dazu,
daß das Gerät bei plötzlicher Freigabe der Bremse - beispielsweise durch Sturz des
Fahrers - sich um die gebremste Achse dreht und keine Weiterfahrt mehr ausführt.
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Wird aber die sogenannte Doppelbremsausführung gewählt, das heißt:
greift an jeder der hinteren oder vorderen Fahrrollen ein Bremshebel 15 an, so wird
zwar ebenfalls die Bremsung sofort automatisch bei der Entlastung ausgelöst, das
Gerät fährt aber durch die Eigengeschwindigkeit und die Massenbewegung noch etwas
in der Fahrtrichtung weiter, ehe das Gerät zum Stillstand kommt. Die Vorteile der
Erfindung, nämlich sofortige automatische Bremsauslösung bei Entlastung und keine
Bremsauslösung bei Kurvenfahrt, weisen beide Ausführungsformen perfekt auf.
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L e e r s e i t e