DE2734388A1 - Verfahren und vorrichtung zum direkten hartschalen- bzw. kokillengiessen in einer zwangsgekuehlten kokille, beispielsweise einer stranggiesskokille - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum direkten hartschalen- bzw. kokillengiessen in einer zwangsgekuehlten kokille, beispielsweise einer stranggiesskokilleInfo
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Tel.: 089/982085-87
Telex: 0529802 hnkld Telegramme: ellipsoid
29· Jufi 1977
Verfahren und Vorrichtung zum direkten Hartschalen- bzw. Kokillengießen
in einer zwangsgekühlten Kokille, beispielsweise einer
Stranggießkokille
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum direkten Hartschalen- bzw. Kokillengießen (chill
casting) in einer zwangsgekühlten Kokille·
Das Stranggießverfahren wird allgemein für die Herstellung von Gußsträngen bzw. Gußblöcken oder Rohmasseln angewandt,
welche die Ausgangswerkstoffe für die plastische Verarbeitung oder Verformung von Metallen und Legierungen durch Auswalzen
oder Strangpressen darstellen. Das direkte bzw* Fallend-Kokillenhartschalen-
bzw. Stranggießverfahren,bei dem eine feststehende, lotrechte Kokille verwendet wird, wird für das Stranggießen
von Nichteisenmetallen besonders verbreitet angewandt. Hierbei wird die Nichteisenmetallschmelze in eine wassergekühlte
Kokille über einen "schwimmenden" Verteiler (floating
distributor) eingegossen, welcher einen konstanten Schmelzenspiegel in der Kokille aufrechterhält und außerdem den Schmelzenstrom
gleichmäßig in der Kokille verteilt. Die Wärme der Schmelze wird über die Kokillenwand abgeführt, um den Außenbereich
der Schmelze abzukühlen und zu einer Schale oder Guß-
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haut erstarren zu lassen, die dann unmittelbar unter der Kokille mit Wasser besprüht wird, um den Innenbereich der
Schmelze bzw. des Strangs zu kühlen und erstarren zu lassen. Der erstarrte Strang wird nach unten abgezogen, bis eine
vorbestimmte Länge zwischen Unterseite des Strangs und der Kokille erreicht ist, worauf der Gießvorgang beendet wird.
Der Strang wird sodann nach oben gezogene
Das geschilderte Fallendhartgieß- oder -kokillengießverfahren
ist Jedoch mit dem Nachteil behaftet, daß der "schwimmende"
Verteiler nicht gleichmäßig betrieben werden kann, so daß der Schmelzenspiegel im Verlauf des GießVorgangs variiert und hierdurch eine mangelhafte Gußoberfläche des Strangs hervorgebracht
wird. Aufgrund der Schwankung des Schmelzenspiegels treten Oberflächenfehler, wie Spannungsrisse, Welligkeit, Oxidfilmeinschlüsse usw.,auf. Außerdem seigern die Legierungselemente
des Gußmetalls in großem Ausmaß umgekehrt in der Oberflächenschicht des Strangs aus. Die umgekehrt ausgeseigerte Oberfläche
muß daher vor der plastischen Verarbeitung des Strangs durch spanabhebende Bearbeitung bis zu einer beträchtlichen Tiefe
abgetragen werden. Das beschriebene Verfahren ist auch für die Durchführung des Mehr stranggießens unvorteilhaft, bei dem
mehrere Kokillen an eine einzige Abstichrinne des Schmelzofens angeschlossen sind. Dies beruht darauf, daß eine Bedienungsperson erforderlich ist, um die "schwimmenden" Verteiler vor
Beginn des Gießvorgange zu berichtigen und die Arbeitsweise dieser Verteiler beim Gießvorgang zu überwachen. Ee ist daher
schwierig, den beim bisher üblichen fallenden Guß nötigen Arbeitsaufwand wirtschaftlich zu verringern.
Im "Journal nf Mfttala", Oktober IpZfI1 Seitejft ^ und 5O,? wird
darüber berichtet, daß in der UdSSR ein Verfahren zur Verhinderung des Auftretens von Oberflächenfehlern und der umgekehrten
Seigerung entwickelt worden ist. Dabei wird im Bereich der
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wassergekühlten Kokille ein elektromagnetisches Feld erzeugt,
durch welches die Schmelze außer Berührung mit der Kokille gehalten wird. Bei diesem Verfahren erfolgt außerdem das Kühlen
der Schmelze durch direkte Wasserkühlung derselben· Dieses Verfahren ist mit den folgenden Nachteilen behaftet: 1, Die
erforderliche Erzeugung des elektromagnetischen Felds ist sehr kostenaufwendig. 2. Der Abstand zwischen benachbarten Kokillen
muß vergrößert werden, um eine gegenseitige Beeinflussung der elektromagnetischen Felder zwischen den einzelnen Kokillen zu
verhindern, 3» Die Meniskus- oder Spiegelfläche der Schmelze
muß stationär bleiben und auf einer genau festgelegten, konstanten Höhe gehalten werden, um ein Welligwerden der Gußstückoberfläche zu vermeiden. 4. Der Rundheitsgrad des runden Gießstrangs ist ziemlich mangelhaft.
In den letzten Jahren bestand einer der größten Fortschritte auf dem Gebiet des Stranggießens von Nichteisenmetallen im
Gießen mit Hauben bzw· verlorenem Kopf (hot top casting), bei dem die einen hohen hydrostatischen Druck besitzende Schmelze
über der Erstarrungsschicht des Metalls gehalten wird. Da sich
bei diesem Verfahren der Schmelzenspiegel in einem Zwischenoder Speisebehälter für die Schmelze befindet, braucht die
Höhe der Schmelzenoberfläche in der Kokille nicht mittels des "schwimmenden" Verteilers genau eingestellt zu werden.
Da hierbei keine Bedienungsperson zur überwachung der Höhe
des Schmelzenspiegels nötig ist, läßt sich auf wirtschaftliche Weise der Arbeitsaufwand für die Durchführung des Verfahrens
herabsetzen· Obgleich beim Gießverfahren mit verlorenem Kopf auch der Einschluß von Oxidfilm in der erstarrenden Schmelze
vorteilhaft verringert werden kann, wird dieses Verfahren insbesondere im Hinblick auf die Erzielung einer verbesserten
Gußoberfläche nicht als vollkommene Lösung angesehen·
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Die US-PS3 381 741 beschreibt eine Stranggießvorrichtung, bei der eine Kammer zur Aufnahme (Speicherung) einer Metallschmelzenmasse mit einem wärmeisolierenden, feuerfesten Element neben
der Kokille angeordnet und mit einer Öffnung für die Überführung der Metallschmelze aus der Kammer in die Kokille versehen
ist, wobei ein vergleichsweise dünner, wärmeleitender Einsatz, der am Kokilleneinlauf angeordnet ist und mit der Kokille und
dem wärmeisolierenden Element in Berührung steht, mit seiner Innenfläche praktisch parallel zur Kokillenachse liegt, sich
um die ganze Kokillenöffnung herum erstreckt und seitlich oder quer etwa einwärts von der restlichen Innenfläche der Kokille
versetzt, aber praktisch an deren allgemeine Form angepaßt ist·
Von der Oberseite der Kokille aus wird zudem kontinuierlich ein flüssiges Schmiermittel zugeführt· Da die Kammer zur Aufnahme der Schmelze relativ zum Einsatz nach innen ragt, wird
die Schmelze in ausreichendem Maß mit der Kokille in Berührung gebracht, um die Schwankungen der Oberflächenspannung der
Schmelze im Kontaktie rungs be reich zu unterdrücken· Außerdem ermöglicht der Einsatz ein Vorkühlen der Schmelze, so daß das
sekundäre Kühlen durch die Kokille vermindert werden kann und dadurch eine Verbesserung der Gußoberfläche erreicht wird.
Dieses Verfahren ist jedoch nachteilig, weil die Güte der Gußoberfläche oder -haut in kritischem Maß durch das Material
und die Abmessungen des Einsatzes beeinflußt wird· Da außerdem eine sehr große Schmierölmenge für die Erzielung
einer glatten Gußoberfläche benötigt wird, wird das Abwassersystem des Gießwerks durch eine im Schmieröl enthaltene Komponente, Z0B. N-Hexan verunreinigt.
In der US-PS 3 612 151 ist eine Gießvorrichtung beschrieben,
bei welcher der Überhang des Speisebehälters für die Schmelze über der Kokillenfläche nicht mehr als 3,175 mm beträgt und
die Gießgeschwindigkeit so eingestellt ist, daß die Erstarrung
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des vorderen Endes der Schmelze bzw· des Strangs auf eine bestimmte Position relativ zur Gießrichtung festgelegt wird.
Durch dieses Regelverfahren kann eine Welligkeit an der Gußoberfläche infolge übermäßiger Wärmediffusion durch die Kokille verhindert werden. Zudem kann eine Entmischung oder Ausseigerung an der Gußoberfläche verhindert werden, während die
Schmelze beim bisherigen Stranggießverfahren zum Fließen durch den dünnen» schwachen Teil der Schale oder Haut gezwungen ist
und unweigerlich zu einer Entmischung führt, wenn zuviel Schmier» mittel verwendet und dadurch der Wärmeübergang durch die Kokille
herabgesetzt wird. Die erstarrte Schale wird Jedoch geschwächt, wenn eine Legierung mit z.B. einer großen Zahl an Legierungselementen vergossen wird, etwa die gemäß AA Standard mit 2014
bezeichnete Legierung. Wenn Legierungen, die eine schwache Schale ergeben, nach dem Verfahren gemäß dieser US-PS vergossen werden, kann sich eine Gußoberfläche mit erheblicher Welligkeit oder mit Ausseigerung unter der Oberfläche in Längsrichtung des Strangs während des Abziehens desselben aus der Kokille ergeben«
In der DT-OS 2 452 672 ist angegeben, daß die Beziehung zwischen der Länge Jeder Kokille, dem Pegel der Schmelze im Zwischenbehälter und der Gießgeschwindigkeit zweckmäßig bestimmt wird,
um dadurch die Erzielung einer ausgezeichneten Gußoberfläche zu ermöglichen· Bei diesem Verfahren ist die Kombination einer
kurzen Kokille und einer flachen Schmelzentiefe besonders für die Ausschaltung von Fehlern oder Mängeln an der Gußoberfläche
geeignet· Die kurze Kokille wird jedoch in kritischem Maß durch Änderungen der Kühlbedingungen an der Schmelze beeinflußt, weshalb sich bei einer kurzen Kokille die Gefahr für ein "Auslaufen", d.h. ein Ausfließen der Schmelze durch eine aufgebrochene,
unvollständig erstarrte Oberfläche des Strangs vergrößert. Das flache Schmelzenbad ist ebenfalls nachteilig, weil es beim Mehrfachstranggießen eine genaue Steuerung des Schmelzenapiegels
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In den verschiedenen Kokillen durch sorgfältige Zufuhr der
Schmelze in die Kokillen erfordert«
Aufgabe der Erfindung 1st damit in erster Linie die Schaffung
eines verbesserten Verfahrens sowie einer Vorrichtung dafür für den Hartguß bzw· das Stranggießen, das als grundsätzliches
Verfahren Gegenstand der Erfindung ist und mit dem die genannten Nachteile vermieden werden·
Dieses Verfahren sowie die Vorrichtung dafür sollen eine ausgezeichnete Gußoberfläche gewährleisten und auch eine Verminderung des Personal-Arbeitsaufwands ermöglichen«
Die Erfindung bezweckt weiterhin die Verbesserung des genannten, grundsätzlichen Verfahrens in der Weise, daß bei Jeder Art
von Aluminiumlegierungen ein Netalleinbruch verhindert werden kann· Erfindungsgemäß hat es sich gezeigt, daß ein Metalleinbruch, der üblicherweise ein Eindringen von Metall(schmelze)
in die Schmieröl-Zufuhrkanäle bedeutet und eine fehlerhafte Oberfläche, etwa eine solche mit Schrammenfehlern, zur Folge
hat, beim Gießen verschiedener Aluminiumlegierungen nach dem grundsätzlichen Verfahren auftritt.
Im Zuge der genannten Aufgabe bezweckt die Erfindung auch die
Verbesserung des Verfahrens sowie die Schaffung einer Vorrichtung für das Abgießen mit Hauben oder Blockaufsätzen bzw· verlorenem Kopf, bei dem die vorher geschilderten Nachteile ebenfalls vermieden werden können«
Die Erfindung zielt auch auf die Verbesserung dieser grundsätzlichen Vorrichtung in der Weise ab, daß die Innenwandfläch·
der Kokille nicht mehr nach längerer Betriebszeit nachgeschliffen zu werden braucht« Es hat sich nämlich herausgestellt, daß
dann, wenn bisher die Kokillen-Innenwand nicht geschliffen war, das Schmieröl nicht durch die ölkanäle fließen konnte, weil an
diesen Kanälen Fremdkörper anhafteten«
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Weiterhin bezweckt die Erfindung die Schaffung eines automatischen Steuer- oder Regelverfahrens für die grundsätzliche Vorrichtung gemäß der Erfindung. Diese automatische Regelung hat
sich für die Durchführung des grundsätzlichen Verfahrens in industriellem Maßstab als wesentlich erwiesen» weil dabei
spezielle Schwierigkeiten festgestellt wurden, welche die industrielle Anwendung des zu beschreibenden, grundsätzlichen
Verfahrens behinderten·
Diese speziellen Schwierigkeiten beim Gießen auf industrieller Basis sind folgende:
A« Die nachstehend beschriebenen Parameter P, V und Q können
auch nach Beginn des Gießvorgangs variiert werden»
Der angelegte Gasdruck (ausgedrückt als P in mm H2O) im Vergleich zum hydrostatischen Druck der Schmelze, die Strömungsmenge des Gases (V in l/min) und die Zufuhrmenge des Schmieröls
(Q in ml/min) können in dem für P, V und Q vorgegebenen Bereich variieren und dadurch den Erfolg des Gießvorgangs zunichte
machen« Beim Stranggießen auf industrieller Basis wird eine Schmelze notwendigerweise gleichzeitig in mehrere Kokillen abgegossen, um mehrere Stränge in Form von Rohbrammen oder
Knüppeln herzustellen· Es ist dabei nicht einfach oder praktisch bdö glich, die Parameter P, Q und V für jede Kokille genau
einzustellen· Wenn diese Steuerung Bedienungspersonen überlassen wird, muß eine größere Zahl von Arbeitern mit der manuellen
Einstellung der Parameter betraut werden, was zu wirtschaftlichen Nachteilen bezüglich der Verminderung des Arbeitskräfteaufwands führt·
B. Die Steuerung der Parameter P, V und Q kann sich häufig
zu Beginn des Gießvorgangs, insbesondere bei hoher Gießgeschwindigkeit, als erfolglos erweisen· Es hat sich gezeigt,
daß zur Erzielung einer ausgezeichneten Gußoberfläche die Gas-
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strömungsmenge V bei niedriger Gießgeschwindigkeit auf einem vergleichsweise niedrigen Wert gehalten werden sollte.
Erfindungsgemäßen Feststellungen zufolge sollte die Gasströmungsgeschwindigkeit V beim Gießen eines 152-mm-Knüppels aus
Aluminiumlegierung 6063 gemäß AA Standard bei nur 1,0 l/min
liegen, um die geforderte Wirkung des angelegten Gasdrucks vom Beginn des GießVorgangs an zu erzielen· Wenn jedoch die
Gas strömungsmenge V bis auf 0,5 l/min weiter verringert wird, kann der Gasdruck P während und nach dem Beginn des Gießvorgangs nicht auf den vorbestimmten Wert angehoben werden· Wenn
der Gasdruck P nicht angehoben wird, kann er auch durch eine allmähliche Erhöhung von V nicht auf seinen vorbestimmten Wert
vergrößert werden· Der Gasdruck P kann aus den folgenden Gründen nicht angehoben werden: Aufgrund der Überkühlung während
der anfänglichen Gießzeitspanne bilden sich Fehler in Form von Längslinien, durch die Zwischenräume zwischen der Oberfläche
des erstarrten Metalls und der Innenfläche der Kokille gebildet werden; diese Zwischenräume sind, in Umfangsrichtung der
un-KoklHe gesehen, zueinander/zusammenhängend. Dabei wird der
Widerstand gegenüber einem Luftdurchtritt zwischen dem Metall und der Kokille erheblich verringert, so daß der Luftdurchtritt
durch die Zwischenräume erheblich zunimmt. Infolge dieses Luftdurchtritts führt eine wesentliche Erhöhung von V nach einem
solchen Durchtritt nicht mehr zu einer Erhöhung von P, mit dem Ergebnis, daß eine glatte Gußfläche, die nur bei Aufrechterhaltung eines entsprechenden Gasdrucks erzielt wird, nicht gewährleistet werden kann.
Die Erfindung bezweckt damit auch die Schaffung eines automatischen Steuer- oder Regelverfahrens beim Metallgießen, wobei
die vorstehend unter (A) genannten Nachteile dadurch ausgeschaltet werden können, daß die vorbestimmten Gießparameter
während einer Dauerstufe des Gießvorgangs automatisch aufrecht-
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erhalten werden können, in welcher der Gasdruck normalerweise ziemlich kleine Änderungen zeigt, und wobei die vorstehend
unter (B) genannten Nachteile dadurch vermieden werden können»
daß die Änderungen der Gießparameter während der instabilen Stufe zu Beginn des Gießens, an welcher der Gasdruck Übermäßig
stark variiert, automatisch korrigiert werden»
Die genannte Aufgabe wird bei einem Verfahren zum direkten Hartschalengießen in einer zwangegekUhlten Kokille, beispielsweise einer Stranggießkokille, bei dem eine Metallschmelze in
einen über der Kokille und dicht an dieser angeordneten Zwischenbehälter abgegossen wird, der einen Überhang über die
Innenwand der Kokille aufweist, eine Schmierfläche im wesentlichen um die gesamte Innenwand der Kokille herum vorgesehen
wird, die Schmelze aus dem Behälter in die Kokille eingeleitet wird, eine Metallmasse in der Kokille zum Verweilen gebracht wird und zur Zwangskühlung der Metallmasse ein Kühlmittel durch die Kokille geleitet wird, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß unmittelbar unter dem Überhang ein Gas eingeleitet und an dem unmittelbar unter dem Überhang befindlichen
Teil der Metallmasse ein Gasdruck auf dessen Umfangsfläche ausgeübt wird·
Eine Ausführungsform dieses Verfahrens, mit welcher eine verbesserte Gußfläche zuverlässig erhalten wird, kennzeichnet sich
dadurch» daß der Gasdruck im voraus auf einen Wert zwischen dem Druck, bei dem das Gas durch die Metallschmelze hochsteigt,
und dem Wert festgelegt wird, bei dem die Berührungsfläche zwischen der Metallmasse und der Kokillen-Innenwand aufgrund
der GaeeinfUhrung wesentlich verkleinert wird.
Eine andere Ausführungsform des grundsätzlichen Verfahrens, mit welcher die verbesserte Gußfläche des Strangs oder Knüppels
noch2uverlä8siger gewährleistet wird, besteht darin, daß der
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Gasdruck etwa auf einen Wert entsprechend dem hydrostatischen Druck der Schmelze bei einer Tiefe entsprechend dem Überhang
festgelegt wird.
Beim Gießen von Aluminium oder Legierungen davon erfolgt die Bildung der Schmierfläche vorzugsweise durch Zufuhr eines
flüssigen Schmiermittels zur Innenwand der Kokille.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform dieses Verfahrens, bei
der die günstigste Kombination der Schmierung und des unmittelbar unter dem Überhang an das Metall angelegten Gasdrucks geboten wird, wird das Schmieröl der Innenwand der Kokille in einer
unter der Einführstelle des Gases liegenden Position der Kokille zugeführt· Darüber hinaus ist der Druck zur Zufuhr des
Schmieröls so gewählt, daß dieses Ol aufgrund des Gasdrucks nicht zurückströmt. Weiterhin liegt die Viskosität des Schmieröls im Bereich von 1-30 poise und vorzugsweise von 3-40
poise bei Raumtemperatur·
Der Speisedruck des Schmieröls wird durch Verwendung einer ölpumpe oder eines Ölbehälters mit einem bestimmten Fall- bzw.
Staudruck eingestellt· Diese Einstellung erfolgt unter Berücksichtigung des Strömungswiderstands des Kanals für die ölzufuhr,
der ölviskosität, der Abhängigkeit dieser Viskosität von der Temperatur des Öls usw. derart, daß der Öldruck an den Auslaßenden der ölkanäle ausreichend hoch ist«
Die ölzufuhrmenge hängt von der Einführmenge oder -geschwindigkeit des Gases ab· Erstere liegt vorzugsweise im Bereich von
0,2 - 3,0 ml/min und bevorzugt bei 0,1 - 1,2 ml/min, wenn letztere zwischen 1,0 und 3,0 l/min schwankt·
Erfindungsgemäß wird als Gas mindestens ein Gas wie Luft, Stickstoff und/oder Inertgas benutzt·
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Zur weiteren Verbesserung des genannten, grundsätzlichen Verfahrens wird mit der Erfindung ein Verfahren geschaffen, das
sich dadurch kennzeichnet, daß das Schmieröl an einem Innenumfangsteil der Oberseite der Kokille praktisch zu deren Innenwand zugeführt wird. Dieses Verfahren ist im folgenden auch
als Verfahren mit verbesserter Schmierölzufuhr bezeichnet.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu gießenden Rohblöcke
umfassen einen runden Block, der üblicherweise als Knüppel bezeichnet und durch Strangpressen oder Ziehen verformt wird,
einen üblicherweise als Rohbramme bezeichneten rechteckigen Block, der zu einem Blech ausgewalzt wird, und einen dickwandigen, hohlen Block bzw· Rohrluppe, der bzw. die zu Röhren
und rohrförmigen Hohlkörpern extrudiert bzw. stranggepreßt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient also jeglichem fallenden Hartguß, insbesondere dem Strangguß, bei dem die Metallschmelze
in eine Abgußform und daran anschließend in eine Säulen- oder Rohrform gebracht wird· Im Hinblick auf die derzeitigen Kenntnisse auf dem Gebiet dieser Verfahren kann bezüglich des Gießmechanismus folgendes angenommen werden: Der Umfang der Schmelze,
der mit der Innenfläche der zwangsgekühlten Kokille in Berührung gebracht wird, wird schnell abgekühlt, so daß sich in diesem Bereich eine dünne, verfestigte oder erstarrte Schale
bildet« Anschließend verdichtet sich die erstarrte Schale oder Gußhaut und schrumpft entsprechend, so daß sie sich von der
Umfangsfläche der Kokille löst« Die Erstarrung der Schmelze beginnt zudem von dem am Einlauf der Kokille gelegenen Teil
aus·
Danach wird erfindungsgemäß ein Gasdruck an die Autenumfangsfläche des metallenen Gußstücks unmittelbar unter dem Überhang
angelegt« Das Gas kann dabei z„B. senkrecht zur Axialrichtung
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des Gußstücks und parallel zum unteren Ende des Behälters
(basin) zur Aufnahme der Schmelze gerichtet werden, wobei dieses untere Ende den Überhang bildet. Wenn das Gas In die
angegebenen Richtungen geleitet wird, wird es durch die Grenzfläche zwischen dem Speisebehälter für die Schmelze und der
Kokille eingeleitet. Das Gas wird außerdem an einem oder mehreren Bereichen dieser Grenzfläche eingeführt und dann um die
gesamte Grenzfläche herum verteilt, bis es schließlich von der gesamten Grenzfläche an der Außenumfangsfläche des säulen-
oder röhrenförmigen Metallstücks ankommto Es ist nämlich überhaupt nachteilig, daß im Gasstrom ein Teilgasstrom vorhanden
ist, der gegenüber der Außenumfangsfläche schräg strömt. Natürlich kann das gesamte Gas in im wesentlichen senkrechter Richtung, d.h. senkrecht zur Umfangsfläche des Gußstücks eingeleitet werden. Die Gaseinleitung erfolgt derart, daß die Zufuhr während der gesamten Gießzeit aufrechterhalten wird« Außerdem wird das Gas um die Gesamtfläche des Netalls herum verteilt·
Das Gas kann längs eines jeden Durchgangs strömen, sofern es in einer vorbestimmten Höhe des Metallgußstücks ankommt· Aus
praktischen Gründen ist es jedoch günstig, das Gas längs des Durchgangs an der genannten Grenzfläche strömen zu lassen·
Erfindungsgemäß erfolgt das Gießen in Gegenwart einer Schmierfläche an der Innenfläche der Kokille·
Die Ausbildung der Schmierfläche kann nach einem der folgenden, an sich bekannten Verfahren erfolgen:
1. Das Schmieröl wird kontinuierlich an einer Stelle unter dem
Überhang zur Innenfläche der Kokille hin ausgestoßen·
2. Das Schmiermittel wird vor Einleitung des Gießvorgangs auf
die Innenfläche der Kokille aufgetragen.
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3. Der Werkstoff der Kokille ist so gewählt, daß er (a) einen
großen Kontaktwinkel gegenüber der Schmelze und (b) Selbstschmiereigenschaften in bezug auf die erstarrte Schale der
Metallschmelze besitzt, beispielsweise die Selbstschmiereigenschaften von Graphit.
Die angegebenen Maßnahmen (1) und (2) sind für die Schmierung einer Kokillen-Innenwand aus einem Werkstoff mit ausgezeichneter Wärmeleitfähigkeit anwendbar, etwa bei einer Kupfer- oder
Aluminiumkokille.
Erfindungsgemäß kennzeichnet eich das Steuer- oder Regelverfahren dadurch, daß das Gas und das Schmiermittel mit vorbestimmter Strömungsmenge zugeführt werden, die Temperatur der
Kokillen-Innenwand gemessen wird und daß zumindest die Gasströmungsmenge auf eine Größe über dem vorbestimmten bzw· Sollwert erhöht wird, wenn die an der Kokillen-Innenwand gemessene
Temperatur eine vorbestimmte oder Solltemperatur übersteigt·
Bei diesem Regel- oder Steuerverfahren wird die Temperatur der Kokillen-Innenwand, vorzugsweise im oberen Teil derselben,
mittels einer geeigneten Einrichtung gemessen· Der auf die Schmelze ausgeübte Gasdruck wird gemäß diesem Verfahren durch
überwachung der gemessenen Temperatur innerhalb eines geeigneten Bereichs gehalten· Die vorbestimmte Temperatur dieser
Innenwand variiert in Abhängigkeit von der Temperatur der Schmelze, der Gießgeschwindigkeit und der Menge des Kühlwassers
in der Kokille; diese vorbestimmte Temperatur liegt im Bereich von 20 - 300C, üblicherweise im Bereich von 25 - AO0C. Wenn die
Gießbedingungen, wie Schmelzentemperatur, Gießgeschwindigkeit usw·, genau bestimmt werden, kann festgestellt werden, daß die
Temperatur der Kokille innerhalb der oberen und unteren Regelgrenzwerte liegt, die um etwa 5°C höher bzw· niedriger liegen
als die genannte vorbestimmte Temperatur· Mit anderen Worten:
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wenn die vorbestimmte Temperatur beispielsweise 25°C beträgt
und die Temperatur der Innenwand der Kokille 300C Übersteigt,
wird eine Erhöhung der Strömungsmenge der Luft und ggf. der Strömungsmengen von Luft und Schmieröl eingeleitet. Dieses
Regelverfahren ist für die Gewährleistung eines zufriedenstellenden Gießvorgangs während der erwähnten gleichbleibenden bzw« Dauergießstufe geeignet.
In abgewandelter Ausführungsform kennzeichnet sich das erfindungsgemäße Regelverfahren dadurch, daß das Gas und das
Schmiermittel Jeweils mit vorbestimmter Strömungsmenge zugeführt werden, daß die Temperatur der Kokillen-Innenwand und
der Gasdruck an einer Stelle unmittelbar unter dem Überhang gemessen werden, daß zumindest die Gasströmungsmenge auf einen
Wert über dem Sollwert erhöht wird, wenn die gemessene Temperatur der Kokillen-Innenwand einen vorbestimmten oder Sollwert
übersteigt bzw. wenn der gemessene Druck einen vorbestimmten oberen Wert übersteigt, und daß die erhöhte Strömungsmenge auf
eine Größe unter dem Sollwert verringert wird, wenn der gemessene Druck von einem vorbestimmten unteren Druckwert absinkt.
Bei diesem Verfahren wird neben der Temperatur der Kokillen-Innenwand der Gasdruck unmittelbar unter dem Überhang gemessen·
Der Standard- oder Normaldruck des Gases unmittelbar unter dem Überhang wird in Abhängigkeit von dessen Länge, der Art der
Schmelze, der Gießgeschwindigkeit usw. variiert. Wenn der Überhang eine Länge von 10 - 20 mm besitzt, sollte der Gasdruck
unmittelbar unter dem Überhang um nicht mehr als -15 mm H2O
kleiner sein als der hydrostatische Druck der Schmelze, aber um nicht mehr als +15 mm H2O größer als der hydrostatische
Schmelzendruck, der in einer Tiefe entsprechend der Ebene des Überhangs bestimmt wird.
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Bei beiden Regelverfahren muß mindestens die Luftzufuhrmenge V eingestellt werden· Wenn dadurch die Gießbedingungen noch
nicht stabilisiert werden können, muß zusätzlich auch die Zufuhrmenge Q des Schmieröls eingestellt werden. Mit anderen
Worten: wenn durch Erhöhung der Gaszufuhrmenge weder die Temperatur der Kokillen-Innenwand, noch der Gasdruck erhöht werden
kann, wird eine Einstellung beider Faktoren V und Q vorgenommen, um vorbestimmte Temperatur- und Druckwerte zu erreichen· Die
Notwendigkeit für eine Einstellung beider Zufuhrmengen V und Q ergibt sich während der anfänglichen Gießperiode« Der Grund,
weshalb die zusätzliche Einstellung der Schmiermittelmenge für die Erhöhung der Innenwandtemperatür und des Gasdrucks unmittelbar
unter dem Überhang wirksam 1st, ist noch nicht vollständig geklärt· Es wird jedoch angenommen, daß der Zwischenraum zwischen
der Innenwand der Kokille und der Außenfläche des erstarrenden Metalls durch das Schmieröl abgedichtet oder aufgehoben
wird, so daß sich der Widerstand für einen Gasdurchtritt vergrößert.
Vorzugsweise werden die Faktoren V und Q bei ihrer Einstellung plötzlich auf das Zwei- bis Dreifache der Sollwerte Vo bzw. Qo
erhöht.
Vorzugsweise werden die Zufuhrmengen V und Q nicht plötzlich auf die Werte Vo bzw. Qo vermindert, sondern vielmehr allmählich
gesenkt, wenn die Innenwandtemperatur und der Gasdruck unmittelbar unter dem Überhang auf die Sollwerte zurückgeführt
worden sind.
Die Temperatur der Kokillen-Innenwand kann zwar zu hoch sein, soB. aber normalerweise beim Gießbeginn und während der Periode
des gleichbleibenden Gießvorgangs nicht von der Solltemperatur abfallen. Die Innenwandtemperatur kann jedoch auf den vorbestimmten
bzw» Sollwert abnehmen, wenn 1. die Tiefe der Schmelze
im Speisebehälter aufgrund der Unterbrechung des Schmelzengieß-
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Vorgangs in der Endstufe des Gießens abnimmt oder wenn 2« die
Schmelze nicht mehr in die Kokille fließen kann, weil sich die Schmelze in einzelnen Fällen aus irgendwelchen unbekannten Gründen verfestigt. Im erstgenannten Fall der Abnahme der
Kokillen-Innenwandtemperatur ist es ratsam, die Gaszufuhr und die Schmiermittelzufuhr zu unterbrechen, wenn durch eine geeignete Einrichtung ein Signal festgestellt wird, welches das
Ende des Gießvorgangs angibt und das von einer entsprechenden Einrichtung geliefert wird. Im zweitgenannten Fall empfiehlt
es sich, den Gießvorgang zu unterbrechen, beispielsweise durch Absenken der Bodenplatte zur Unterstützung des Gußblocks
und durch Beendigung des Vergießens der Schmelze, wobei dieser Abste11Vorgang gekoppelt (interlocked) ist, wenn ein abnormaler
Vorfall, wie unter 2. angedeutet, durch eine Warnlampe angezeigt wird.
Mit der Erfindung wird auch eine Vorrichtung mit einer offenendigen, wärmeleitenden Kokille, die einen Formraum bildet
und ein Zwangskühlen der Metallschmelze zuläßt, und mit einem offenendigen, feuerfesten Zwischen- oder Speisebehälter zur
Aufnahme der Metallschmelze und zu ihrer Einführung in die Kokille, wobei der Behälter dicht an der Kokille über dieser
angeordnet ist und einen Überhang Über die Innenwand der Kokille aufweist, geschaffen, die gekennzeichnet ist durch einen
gasdicht abgeschlossenen (engaged) Bereich und einen Ringspaltbereich, die beide zwischen der Kokille unddem Speisebehälter
angeordnet sind und von denen letzterer von außen her umfangsmäßig vom erstgenannten Bereich umschlossen ist und mit dem
Formraum in Verbindung steht, wobei die Abmessungen des Spalts so gewählt sind, daß die Schmelze nicht in ihn eintritt, und
durch einen Gasvorrat, der über einen oder mehrere Durchgänge bzw. Kanäle in der Kokille mit dem Spalt verbunden ist.
Eine für das Gießen von Aluminium und seiner Legierungen geeignete AusfUhrungsform dieser Vorrichtung ist dadurch gekenn-
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zeichnet, daß die Kokille mit Kanälen bzw. Durchgängen für die Zufuhr von Schmieröl zur Kokillen-Innenwand versehen ist,
die gleichmäßig um die Innenwand der Kokille herum angeordnet sind und mit ihren Enden an dieser Innenwand münden»
Bezüglich der Abmessungen der Bauteile dieser Vorrichtung empfiehlt es sich, daß die Tiefe des Speisebehälters 50 - 200 mm
beträgt, daß der Spalt eine Breite von 0,03 - 0,7 mm besitzt, daß die Länge des Überhangs 5 - 50 mm beträgt und daß der lotrechte Abstand der Schmieröl-Zufuhrkanäle bzw. vom Spalt im
Bereich von 0,2 - 2,5 mm liegt·
Bei einer AusfUhrungsform dieser Vorrichtung, bei welcher das
Hochsteigen von Gas durch die Schmelze vorteilhaft verhindert wird, besteht die Besonderheit darin, daß der Speisebehälter
einen nach unten ragenden Teil aufweist, der um den innersten Ringbereich am Boden des Speisebehälters ausgebildet ist·
In weiterer Abwandlung wird eine Vorrichtung für das direkte Abkühlen beim erfindungsgemäßen Verfahren geschaffen, bei welcher die Kokille mit Kanälen oder Durchgängen für die Zufuhr
von Schmieröl zu ihrer Innenwand versehen ist, die gleichmäßig um diese Innenwand herum angeordnet/land mit ihren offenen Enden
am bzw. im Ringspaltbereich liegen.
Bei einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens unter verbesserter Zufuhr von Schmieröl besteht
die Besonderheit darin, daß der radiale Abstand des offenen Endes eines Kanals von der Innenwand der Kokille nicht mehr
als die Hälfte der radialen Länge des Spalts beträgt.
Für die automatische Regelung des direkten Hartgusses gemäß der Erfindung ist eine Regelvorrichtung vorgesehen, die zusätzlich gekennzeichnet ist durch mindestens ein in die Kokille
eingebautes thermoempfindliches Element zur Messung der Kokillentemperatur, durch eine mit diesem Element verbundene Regel ~
70986S/10I1
- zk -
vorrichtung zum Vergleichen der gemessenen Temperatur mit einem vorbestimmten bzw. Soll-Temperaturbereich der Kokille»
durch eine mit der Regelvorrichtung verbundene Einrichtung zur Einstellung der Gaszufuhrmenge in den Spalt und durch eine
ebenfalls mit der Regelvorrichtung verbundene Einrichtung zur Einstellung der Zufuhrmenge des Schmiermittels.
In abgewandelter Ausführungsform ist diese Vorrichtung gekennzeichnet durch mindestens ein in die Kokille eingebautes,
thermoempfindliches Element zur Messung der Kokillentemperatur, durch eine Einrichtung zur Messung des Gasdrucks unmittelbar
unter dem Überhang, durch eine sowohl mit dem thermoempfindlichen Element als auch mit der Druckmeßeinrichtung verbundene,
die gemessene Temperatur mit einem vorbestimmten bzw. Soll-Temperaturbereich der Kokille vergleichende Regelvorrichtung,
durch eine mit der Regelvorrichtung verbundene Einrichtung zur Einstellung der Gaszufuhrmenge zum Spalt und durch eine ebenfalls mit der Regelvorrichtung verbundene Einrichtung zur Einstellung der Zufuhrmenge des Schmiermittels.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert« Es zeigen:
Fig· 1 einen lotrechten Schnitt durch eine Gießvorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 3 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Teilschnitt
längs der Linie HI-III in Fig. 2,
Fig. 4 einen ähnlichen Teilschnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 2,
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Fig. 5 eine graphische Darstellung der tatsächlichen bzw.
Ist-Menge des verwendeten Schmieröls (in ml/min) in Abhängigkeit von der Luftströmungsmenge 9
Fig. 6 einen lotrechten Schnitt durch einen Zwischen- oder Speisebehälter,
Fig· 7 eine Schnittansicht eines Teils der Kokille, in welche
Thermoelemente eingesetzt sind,
Fig. 8 eine graphische Darstellung der Temperaturschwankungen in der Kokille, während denen am gebildeten Gußblock
eine Ausscheidungsfläche entsteht,
Fig. 9 eine Fig. 8 ähnelnde Darstellung der Temperaturschwankungen
in der Kokille, bei denen eine ausgezeichnete, glatte Oberfläche erzielt wird,
Fig. 10 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene, schematische Schnittdarstellung eines Teils der Vorrichtung gemäß
Fig. 1 zur Veranschaulichung des Gießmechanismus,
Fig, 11 eine graphische Darstellung der Verteilung der Konzentrationen
der Legierungselemente im Fall der Legierung AA2024,
Fig. 12 eine Fig. 4 ähnelnde Darstellung von Schmierölkanälen, die sich von den Kanälen gemäß Fig. 4 unterscheiden,
Fig· 13 ein Blockschaltbild einer Regelvorrichtung gemäß der Erfindung zur Regelung der Gießparameter beim Eingießen
der Schmelze in die Kokille,
Fig. 14 eine Teilschnittansicht zur Darstellung der Einsetzposition
der Thermoelemente,
709885/1001
Fig. 15 graphische Darstellungen der Änderungen der Faktoren
T, V und P während einer Periode gleichmäßigen oder gleichbleibenden Gießens,
Fig. 16 graphische Darstellungen der Änderungen der Faktoren T, V, P und Q in der Anfangsperiode des Gießvorgangs
und
Fig. 17 bis 21 Photographien von bei Gießversuchen erhaltenen Gußblöcken, worin eine Ausscheidungsfläche, eine
"pockennarbige" Oberfläche, eine hervorragend glatte
Oberfläche, eine gestreifte Oberfläche bzw. eine Ziehmarken aufweisende Oberfläche dargestellt sind.
Gemäß Fig. 1 besitzt eine aus Metall oder Graphit bestehende Kokille 1 eine die Form eines Gußblocks oder Strangs 17 festlegende Querschnittsform, beispielsweise einen runden Querschnitt
für die Herstellung eines runden Strangs 17 und zur Festlegung des Formraums, in welchem der Strang 17 gebildet wird. Die Kokille 1 wird von einem Kühlmittel, z.B. Wasser 4, für die
Zwangskühlung der Säulenform annehmenden Schmelze durchströmt· Eine an die Kokille 1 angeschlossene Wasser-Speiseleitung 3
liefert das Wasser von einem nicht dargestellten Vorrat aus· Die Wärme der Metallschmelze 16 wird von einem Teil der Innen -umfangsflache der Kokille 1 absorbiert, so daß die Schmelze
zu erstarren beginnt, wie dies in Fig. 1 durch den schraffierten Teil angedeutet ist. Das zunächst durch die Kokille abgekühlte Metall wird danach durch das Kühlmittel gekühlt, das
durch Auslässe 5 gegen den Gußblock oder Strang 17 gespritzt wird. Die Auslässe 5 können entweder aus einem um den Umfang
der Kokille umlaufenden Schlitz bzw. Spalt oder aus auf gleiche Abstände verteilten Öffnungen bzw« Bohrungen bestehen, die am
unteren Ende der Kokille um deren Rand herum angeordnet sind. Die für den ersten und den zweiten KühlVorgang verwendeten
Kühlmittel brauchen nicht notwendigerweise dieselben zu sein; üblicherweise bestehen jedoch beide Kühlmittel aus Wasser·
709885/1001
Ein Zwischen- oder Speisebehälter 2 zur Aufnahme der Metallschmelze 16 ist mit Hilfe von Schraubbolzen an der Kokille 1
befestigt· Der Behälter 2 kann aus einem feuerfesten Material bestehen, beispielsweise aus einem der handelsüblichen Materialien, die unter den Handelsbezeichnungen Marinite und Fiberflux vertrieben werden« Der koaxial zur Kokille 1 angeordnete
Behälter 2 besitzt eine Innenumfangsflache, die im wesentlichen parallel zur Innenumfangsfläche der Kokille 1 verläuft«
Der die Schmelze aufnehmende Behälter 2 verhindert auch dann, wenn die in ihm enthaltene Schmelzenmenge variiert, das Auftreten von Schwankungen im Erstarrungspegel der Metallschmelze, an welchem das Metall zu erstarren beginnt·
Der erstarrt Gußblock oder Strang 17 wird kontinuierlich von der Kokille 1 abgezogen, indem eine nicht dargestellte, den
Gußblock tragende Bodenplatte mit konstanter Geschwindigkeit, d.h. mit der Gießgeschwindigkeit abgesenkt wird.
In den Fig. 2 bis k ist der Aufbau der Gießvorrichtung zur
Verdeutlichung der GaseinfUhrung an einer Stelle unter dem Überhang näher veranschaulicht·
Drei Leitungsstutzen 6, 6* und 6" (Fig· 2) gehen radial von
der Außenwand der Kokille 1 (Fig· 1) ab und sind jeweils in einem Abstand von 120° voneinander angeordnet und mit einer
nicht dargestellten Luftzufuhrquelle verbunden« Ein am oberen Ende der Kokille vorgesehener Ringkanal 7 (Fig. 2 und 3) steht
mit den Luftzufuhrstutzen 6, 6* und 6" in Verbindung· Auf
diese Weise kann die Luft gleichmäßig um den Ringkanal 7 herum und somit über die gesamte Umfangsfläche der Oberseite der
Kokille 1 verteilt werden· Versuche haben gezeigt, daß sich die Gasverteilung im Fall von zwei oder drei Zufuhrstutzen 6
nicht von derjenigen im Fall eines einzigen Zufuhrstutzens 6 unterscheidet«
709886/1011
Da der Außenteil 1a der Oberseite der Kokille 1 eine ebene
Fläche bildet, kann dieser Teil 1a in sehr innige Anlage an die Unterseite des Behälters 2 herangebracht werden« Eine im
Oberteil 1a der Kokille vorgesehene, umlaufende Nut 12 dient zur Aufnahme einer Dichtungspackung aus wärmebeständigem
Gummi ο.dgl· zur Verhinderung eines Luftaustritts aus dem
Kanal 7ο
Der Innenteil 1b der Kokillenoberseite ist gegenüber dem Außenteil 1a der Kokille 1 geringfügig tiefer gelegt, so daß ein
sehr schmaler Zwischenraum 8 zwischen dem Innenteil 1b und der Unterseite des Behälters 2 gebildet wird· Der Zwischenraum 8
steht an seinem einen Ende mit dem Ringkanal 7 in Verbindung und ist am anderen Ende über die gesamte Innenwandfläche der
Kokille 1 hinweg offen«. Die Innenwand des Behälters 2 ragt nach innen über die Innenwandfläche der Kokille 1 hinaus, so
daß die Unterseite des Behälters 2 waagerecht auskragt, um dadurch den Raum unter dieser erweiterten Unterseite abzudecken.
Hierdurch wird um die gesamte Innenwandfläche der Kokille 1 ein Überhang 9 gebildet. Die Luft strömt dabei nacheinander
durch die Leitungsstutzen 6, 6* und 6", den Ringkanal 7 und den Zwischenraum 8, um schließlich in den Raum unmittelbar
unter dem Überhang 9 auszutreten.
Die Kokille 1 weist eine Einrichtung zur Zufuhr eines flüssigen Schmiermittels zwischen dem bei der ersten Abkühlung erstarrten Metall und der Innenwandfläche der Kokille 1 auf.
Diese Einrichtung umfaßt einen nicht dargestellten Schmiermittelvorrat, mit diesem in Verbindung stehende, nicht dargestellte Leitungen sowie Einlasse 14 (Fig. 2 und 4) für das
Schmiermittel bzw. Schmieröl, an welche die Leitungen angeschlossen sind. Die Schmieröleinlässe 14 stehen mit Kanälen
bzw. Durchgängen 13 in Verbindung, welche in der Kokille 1 diametral verlaufen und ihrerseits mit einem Ringkanal 10 zur
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Verteilung des Schmieröls um den Hohlraum der Kokille herum verbunden sind« Vom Ringkanal 7 geht eine große Zahl kleiner
Kanäle 11 ab, die an der Innenwandfläche der Kokille 1 mündeno
Die kleinen Kanäle 11 zur Zufuhr des Schmieröls verlaufen radial zur Innenwandfläche der Kokille und sind entgegengesetzt
zur Gießrichtung geneigt. Diese Kanäle 11 können jedoch auch waagerecht verlaufen oder sich abwärts in Abziehrichtung des
Gußblocks 17 erstrecken. Genauer gesagt, können die Kanäle 11 in jeder beliebigen Richtung verlaufen, sofern das Schmieröl
aus ihren offenen Enden an der richtigen Stelle des Gußblocks austritt«, Bei der dargestellten Konstruktion der Vorrichtung
kann das Schmieröl jederzeit unmittelbar unter dem Überhang 9 zugeführt werden und an der Innenumfangsfläche der Kokille
herabfließen, weil das über die Einlasse 14 zügeführte Schmieröl durch die Kanäle 11 ausgestoßen wird« Da das Einarbeiten des
Durchgangs 10 und der Kanäle 11 in eine monolithische Kokille nahezu unmöglich ist, wie dies für den Fachmann offensichtlich
sein dürfte, empfiehlt es sich, getrennte Kokillenteile herzustellen, in denen der Durchgang 10 und die Kanäle 11 bereits
ausgebildet sind, und sodann diese Teile auf passende Weise, z.B. durch Schweißen, miteinander zu verbinden.
Im folgenden ist eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Gewährleistung einer besseren Schmierölzufuhr erläutert.
Gemäß Fig· 12, in welcher die Teile von Fig. 4 mit denselben Bezugsziffern wie dort bezeichnet sind, enden die kleinen Kanäle 11 für die Zufuhr von Schmieröl gemäß einem speziellen
Merkmal der Vorrichtung gemäß Fig· 12 an der inneren Ringfläche 1b der Oberseite der Kokille 1, d.h. im Schlitz 8. Die
offenen Enden der Kanäle 11 befinden sich dabei auf der Oberseite der Kokille 1 zwischen dem inneren Endteil der Kokille
und der Nut 7 für die Gaszufuhr, Der Abstand d der offenen Enden der Kanäle 11 von der Innenkante der Kokille sollte vor-
709885/1001
zugsweise nicht mehr als die Hälfte des Abstands D zwischen
dieser Innenkante und der Nut 7 der Kokille 1 betragen. Vorzugsweise beträgt der Abstand d weniger als 5 mm· Wenn sich
die offenen Enden der Schmierölkanäle 11 zu dicht an der Nut 7 für die Gaszufuhr befinden, könnte das Schmieröl in die Nut
7 einfließen und diese zumindest teilweise ausfüllen. Hierdurch würde die gleichmäßige Gaszufuhr über die Außenumfangsflache des Gußblocks bzw. Strangs verhindert, so daß die Erzielung einer gleichmäßigen und glatten Gußfläche schwierig
werden würde. Der Abstand d sollte daher nicht mehr als 1/2D und vorzugsweise weniger als 5 mm betragen.
Je kleiner der waagerechte Abstand zwischen jeweils zwei benachbarten offenen Enden der Kanäle für die Schmieröl zufuhr
ist, um so wirksamer läßt sich das erfindungsgemäße Gießverfahren durchführen. Durch eine größere Zahl von Schmierölkanälen wird das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls begünstigt.
Wenn diese beiden Bedingungen erfüllt sind, wird das Schmieröl gleichmäßiger um das erstarrende Metall herum verteilt, und
die gleichmäßige Schmierölzufuhr wird auch dann nicht gestört, wenn einige der Kanäle durch Staub ο.dgl. verstopft sind.
Bei verkleinertem Durchmesser jedes Kanals kann das Schmieröl noch gleichmäßiger aus jedem Kanal ausgetragen werden, weil
sich dabei der Strömungswiderstand für das Ol erhöht. Aus diesem Grund sollten die kleinen bzw. engen Kanäle vorzugsweise einen Durchmesser von 0,2 - 3 mm besitzen. Da es jedoch schwierig ist, Kanäle mit einem kleineren Durchmesser
als einem solchen von 0,2 mm auszubilden, beträgt der mögliche Mindestdurchmesser 0,2 mm.
Im folgenden sind erfindungsgemäß durchgeführte Versuche zur
Bestimmung vorteilhafter Gießbedingungen erläutert. Sofern nicht anders angegeben, wurden bei diesen Versuchen die Menge
und die Art des Gases sowie des Schmieröls und die Abmessungen
709885/1091
des Zwischenraums bzw. Spalts 8 entsprechend den vorgegebenen,
nachstehend aufgeführten Gießbedingungen variiert,
1. Gießmetall; Aluminium (6063 gemäß AA Standard)
2. Temperatur der Schmelze Im Schmelzenbehälter: 6800C
3. Tiefe der Schmelze im Speisebehältert 90 mm
40 Gußblock bzw. Strang: runder Block von 152 mm Durchmesser
5· Gießgeschwindigkeit: 70 mm/min zu Beginn des Gießvorgangs und 120 mm/min während der Zeitspanne, in welcher der
Gießvorgang gleichbleibend durchgeführt wurde
6. Vorrichtung: Entsprechend der Vorrichtung gemäß Fig. 1
bis 4, jedoch mit einer einzigen Gasleitung 6. Der Durchmesser der einzelnen Kanäle für die Schmierölzufuhr betrug 0,5 mm, die Gesamtzahl der Kanäle 100./Breite des
Spalts 8 betrug 0,3 mm, die Länge L des Überhangs 9 entsprach 10 mm·
7. Sfthmi »pKT i Rizinusöl
8· Strömungsmenge des Kühlwassers: 60 l/min
9· Temperatur des Kühlwassers vor dem Einströmen in die Kokillei
14°C·
Die in die Speiseleitung 6 (Fig. 1) eingeführte Luft wurde von einer Druckluftquelle im Werk über ein Nadelventil und einen
Schwimmer-Strömungsmesser zugeführt. Der Druck der Luft an der Druckluftquelle betrug 5 kg/cm. An die andere, nicht für
die Luftzufuhr verwendete Leitung 6* war ein U-förmiges Manometer mit einer Wassersäule angeschlossen. Im Verlauf der
Versuche wurde der Luftstrom bzw· die Strömungsmenge auf einen Soll-Wert von 0,2 - 4,0 l/min eingestellt, und die Druckluft
wurde auf die in Fig. 10 veranschaulichte Weise in den Raum unmittelbar unter dem Überhang 9 eingeleitet. Gleichzeitig
wurde der Staudruck des als Schmiermittel verwendeten Rizinusöls auf einen um 20 mm H2O höheren Druck als dem der Druckluft eingestellt.
709885/1081
Bei zu niedriger Luftströmungsmenge zeigte die Oberfläche des gebildeten Gußblocks einen als "Ausscheidung" bekannten Fehler,
während diese Oberfläche bei zu hoher Luftströmungsmenge streifenförmige oder pockennarbige Oberflächenmängel zeigte·
Es wurde festgestellt, daß die günstigste Luftströmungsmenge zur Gewährleistung einer ausgezeichneten Gußfläche im Bereich
von 0,5 - 3,0 l/min liegt. Bei darüber liegender Luftströmungsmenge werden Luftblasen durch die im Schmelzenbehälter
befindliche Schmelze hindurchgeblasen· Der mittels des U-förmigen Manometers gemessene Luftdruck erhöhte sich proportional
zur Erhöhung der Luftströmungsmenge innerhalb des angegebenen Bereichs von 195 auf 230 mm H2O. Als optimale Luftströmungsmenge zur Gewährleistung einer sehr glatten und fehlerfreien
Gußfläche wurde eine solche von 1,0 - 2,0 l/min ermittelt, während der Luftdruck entsprechend der optimalen Strömungsmenge am Manometer als im Bereich von 200 - 214 mm H2O liegend festgestellt wurde·
Erfindungsgemäß wurde die Beziehung zwischen dem Luftdruck und dem hydrostatischen Druck der Schmelze untersucht, und
zwar unter Berücksichtigung der Veröffentlichung mit dem Titel "ME^JAJRGJCE JDESjU,yMIHiiaia!V .Deutsche Bearbeituftg ,. Qaar*.
Schichtel, 1956, S. 20, hrsg. von A.I. Beljaev u.a. Gemäß
dieser Veröffentlichung besitzt Aluminium des allgemeinen Reinheitsgrads eine Dichte von 2,376 bei eher Temperatur von
6800C0 Der hydrostatische Druck des Aluminiums bei einer vorgegebenen Dichte wird zu 214 mm H2O bei einer Tiefe von 90 mm
der Aluminiumschmelze berechnet, wobei diese Tiefe der Höhe des Überhangs 9 entspricht. Der optimale Luftdruck reicht daher
von einem um 19 mm H2O unter dem berechneten hydrostatischen
Druck liegenden Druck bis zu einem um 19 mm H2O darüber liegenden Druck« Obgleich der hydrostatische Druck nicht tatsächlich
709885/1081
gemessen, sondern berechnet wurde» kann gesagt werden, daß
der Druck der auf die Außenumfangsfläche des säulenförmigen oder röhrenförmigen Metalls gerichteten Luft in der Größenordnung des hydrostatischen Drucks der Metallschmelze in einer
Tiefe entsprechend der Ebene des Überhangs liegt. Dieser Druck der ausströmenden Luft entspricht im wesentlichen dem Druck der
aa Einlaß 6 einströmenden Druckluft. Da der Luftdruck in einer Höhe unmittelbar unter dem Überhang etwa dem hydrostatischen
Druck der Schmelze entspricht, wird angenommen, daß sich ein Zwischenraum oder Hohlraum zwischen der Außenfläche des Metalls
und der Innenwand der Kokille bildet, wobei sich dieser so gebildete Hohlraum in Abhängigkeit vom Druck der darin befindlichen Luft elastisch ausdehnt und verkleinert. Da der maximale Luftdruck unter dem Wert liegt, bei dem Luft durch die
Metallschmelze hindurch hochsteigt, kann die im erwähnten, sich plastisch verändernden Hohlraum eingeschlossene Luft
nicht nach oben entweichen. Infolgedessen kann die Überschußmenge der Druckluft nur in Abwärtsrichtung aus dem Hohlraum
austreten. Die Luft entweicht dabei durch winzige Durchgänge, die zwischen der Innenwand der Kokille und einer dünnen, erstarrten Schale der Metallschmelze gebildet sind.
Der gleiche Versuch wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß anstelle von Luft ein Stickstoffgas mit hoher Reinheit (Taupunkt -70°C) verwendet wurde. Die Wirkung des Stickstoffs auf
die Gußfläche war dieselbe wie im Fall von Luft.
Es kann daher gesagt werden, daß sowohl Luft als auch Stickstoff als einzublasendes Gas beim erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden kann. Gemessen anhand der physikalischen und chemischen Wirkungen verschiedener Gasarten auf Aluminium,
kann ersichtlicherweise auch ein Inertgas, beispielsweise Argon, als das einzublasende Gas benutzt werden.
709865/1081
273438b
Im folgenden sind die Bedingungen für die Schmierung (Teil 1)
beschrieben·
Die Tiefe der Schmelze im Speisebehälter betrug 100 mm. Die
Luftströmungsmenge wurde von 0,5 bis 3,0 l/min variierte Der Staudruck Ho des Schmieröls wurde zwischen 250 und 600 mm geändert. Die Länge L des Überhangs des Speisebehälters betrug
5 mmβ Vorliegend wird der Staudruck des Schmieröls in mm H2O
nach dem tatsächlichen Staudruck des Öls berechnete
Die Ergebnisse der erzielten Gußflächen sind in Figo 5 veranschaulicht, in denen die Markierungen x, 0 und Δ eine "Ausscheidungsfläche11 (Fig. 17), eine fehlerfreie Fläche (Fig. 19)
bzw. eine streifenförmige Fläche (Fig. 20) angeben.
Bei zweckmäßiger Bestimmung der Luftströmungsmenge kann erstens
eine ausgezeichnete, d.h. fehlerfreie Gußfläche erzielt werden, wenn der Staudruck Ho des Schmieröls im Bereich von 250 - 600
mm H2O liegt. Wird der Schmieröldruck auf unter 250 mm H2O
reduziert, kann Luft in die Schmierölspeisekanäle 11 (Figo 2
und 3) eintreten und dadurch die ständige ölzufuhr behindern· Der Mindeststaudruck des Schmieröls, der für dessen stabile
Zufuhr erforderlich ist, sollte nicht unter dem unmittelbar unter dem Überhang anliegenden Gasdruck liegen, sofern die
Gaszufuhrmenge auf einen vorbestimmten bzw. geeigneten Bereich festgelegt ist. Dieser Mindeststaudruck ist fUr gewöhnlich um 10 - 50 mm H2O höher als der Gasdruck, in mm WS ausgedrückt.
Zum zweiten vergrößert sich bei erhöhtem Staudruck Ho auch die tatsächlich verbrauchte Schmierölmenge· Der erhöhte Staudruck Ho hat Jedoch tatsächlich keinen Einfluß auf die Guß-
709885/1081
oberfläche· Aus Gründen des sparsamen Schmierölverbrauchs ist es daher vorteilhaft, den Staudruck Ho zu verringern, solange die verringerte Zufuhrmenge des Schmieröls keine Unterbrechung der Schmierölspeisung zur Folge hat.
Zum dritten reicht selbst eine kleine Schmierölmenge, beispielsweise von 0,2 - 0,5 ml/min aus, um eine verbesserte
Oberflächengute des Gußblocks zu gewährleisten. Diese Schmierölmenge entspricht 33 - 80 ml pro Tonne Aluminium,
die bei der angegebenen Gießgeschwindigkeit vergossen wird.
Zu Vergleichszwecken wurde nach einem herkömmlichen Verfahren zum Schalenhartgießen einer Aluminiumschmelze in einer Kokille
aus einer Aluminiumlegierung oder Kupfer ein Knüppel mit 152 mm Durchmesser gegossen, wofür 100 - 110 ml Schmieröl pro
Tonne Aluminium bei Verwendung des "schwimmenden" Verteilers
erforderlich waren. Bei Verwendung eines Aufsatzbehälters beim Blockaufsatzgießen beträgt weiterhin die erforderliche Schmierelmenge gemäß einem Bericht im Magazin "Aluminum11, 1975,
Bd. 6, S. 339, Darstellung von Fig. 6, 1 cnr7min, wenn die
Gießvorrichtung gemäß UStPS 3 381 741 für die Herstellung eines Knüppels von 229 mm Durchmesser aus der Legierung 6063
gemäß AA Standard verwendet wird. Da bei diesem Gießverfahren die übliche Gießgeschwindigkeit bei etwa 120 mm/min liegt,
kann vorausgesetzt werden, daß die Schmierölmenge 133 ml pro
Tonne Aluminiumlegierung beträgt.
Aus deqfaorstehenden Beschreibung geht damit hervor, daß die
beim erfindungsgemäßen Verfahren benötigte Schmierölmenge auf etwa 1/3 bis 4/5 der bisher üblichen Menge verringert wird.
Hierdurch wird selbstverständlich Schmieröl eingespart und außerdem eine Verunreinigung des beim Gießverfahren verwendeten Kühlwassers mit öl vermindert· Das erfindungsgemäße Verfahren ist daher auch vom Standpunkt des Umweltschutzes günstig
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- 3ο -
und außerdem vom wirtschaftlichen Standpunkt vorteilhaft, weil die Anlage für die Kuhlwasseraufbereitung beim erfindungsgemäßen Verfahren kostensparend arbeiten kann·
Wenn viertens die Lüfteinblasmenge zu hoch ist, erhält die
Oberfläche des Gußblocks gemäß Fig. 20 streifenförmige Markierungen. Die Ursache hierfür wird darin gesehen, daß die
Überschußluft in Form von Blasen längs der Innenwand des Speisebehälters hochsteigt. Die bei diesem Versuch erzielten
Ergebnisse unterscheiden sich von denen gemäß Fig. 5, wobei dieser Unterschied dem Unterschied in der Tiefe DM der Schmelze
im Speisebehälter und der Länge L des Überhangs des verwendeten Speisebehälters zuzuschreiben ist, da nämlich beim zuletzt genannten Versuch D=IOO mm, L=5 mm, und beim vorher
beschriebenen Versuch DM=90 mm, L«10 mm» Die maximale Strömungsmenge der eingeblasenen Luft hängt von der Geometrie des
Speisebehälters, insbesondere von seiner Höhe ab, da bei
diesem Versuch bei Verwendung eines Behälters von 100 mm
die Xuftmenge °
Tiefe/auf einen höheren als dem maximalen Wert der Lüfteinblasmenge beim vorher beschriebenen Versuch erhöht werden
konnte·
Bei dem vorher beschriebenen Versuch, bei dem ein Speisebehälter mit einer Tiefe DM-90 mm und einer überhanglänge von
L=10 mm verwendet wurde, konnte eine ausgezeichnete GuBflache
nicht nur bei einer Lüfteinblasmenge von 0,5 l/min, sondern
auch bei einer solchen von mindestens 1 l/min erzielt werden· Infolgedessen wurde eine "Ausscheidungsfliehe" gebildet, und
die Schmieröleenge erhöhte sich entsprechend der Verringerung
der LüfteInblasmenge.
Die Mindesteinblasmenge der Luft hängt ebenfalls von der Geometrie des Speisebehälters, insbesondere von der Ltnge seines
Überhangs ab. Unterhalb dieser Mindestmenge kann angenommen
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273438b
werden, daß die Fläche oder der Bereich, wo das in Säulenform vorliegende Metall die Innenwand der Kokille berührt,
nicht wesentlich verkleinert werden kann, so daß die durch die Kokille bewirkte erste Kühlwirkung so groß ist, daß eine
fehlerhafte Gußfläche gebildet wird.
Die günstigste Luftströmungsmenge beträgt bei diesem Versuch
also 1,5*0,5 l/min·
Nachstehend sind weitere Schmierbedingungen (Teil Z) beschrieben· Derselbe Versuch wie in Teil 1 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß hierbei der Staudruck des Öls und die
Luftströmungsmenge auf etwa 280 mm bzw. 1,5 l/min festgelegt wurden· Darüber hinaus wurden bei diesem Versuch folgende
Ölsorten verwendet: 1. ein RUböl, 2. ein Leimöl (paste oil)
(Handdsbezeichnung Anthran (Al. Nr. 17) der Firma Aiko Rosborrough) und 3. ein Walzöl (roller oil) (Handelsbezeichnung
SH-10 der Fa. Palace Chemical). Die bei Vergleichsversuchen
mit den verschiedenen Schmierölsorten erzielten Ergebnisse sind nachstehend aufgeführt.
1. Rüböl
Das unter einem Staudruck von 280 mm WS zugeführte RUböl wurde durch den in der Kokille herrschenden Luftdruck zurückgedrängt
und zu einem Fließen in Gegenrichtung gezwungen, so daß sich die Gußhaut gemäß Fig. 21 einstellte. Da die Viskosität von
RüfiSl bei 37»8°C im Bereich von 45 - 51 es und damit unter der
Viskosität von Rizinusöl liegt, die von 270 - 300 es reicht, wird das RUböl durch Änderungen des Luftdrucks kritisch beeinflußt, wobei außerdem eine Rück- bzw. Gegenströmung dieses
Öls entstehen kann. Es kann damit angenommen werden, daß bei Verwendung von Rüböl der zweckmäßige Bereich der Strömungsmenge
der Einblasluft verkleinert wird. Der Verbrauch von Rüböl erhöhte sich auf etwa das Doppelte des Verbrauchs von
Rizinusöl.
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2. Anthran (Feinteilchen von Graphit sind mit Hilfe einer
Mit Anthran wurden dieselben Ergebnisse erzielt wie mit Rizinusöl.
3. Walzöl (roller oil) SH-1O (Mineralöl mit einer Viskosität
geringfügig unter derjenigen von Rizinusöl)
Die mit dem öl SH-10 erzielten Ergebnisse waren geringfügig
schlechter als die Ergebnisse mit Rizinusöl.
Im Hinblick auf die vorstehend geschilderten Versuchsergebnisse läßt sich sagen, daß die Gießergebnisse um so besser
sind, je höher die Ölviskosität ist. Die zweckmäßigste Viskosität des Schmieröls, bei welcher eine Gußhaut hoher Güte
erzielt wird, sollte jedoch im Bereich von 1-60 poise, vorzugsweise von 5-^0 poise liegen. Beide Viskositätsbereiche sind hierbei auf die Gußhaut und auf die Strömung des
Schmieröls durch die Kanäle bezogen.
Versuche zur Bestimmuig der zweckmäßigsten Zufuhrstelle für
das Schmieröl wurden unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
Der Abstand zwischen den MUndungsenden der Kanäle 11 (Fig. 3) innerhalb der Innenwand der Kokille und der Bodenfläche des
Übergangs 9, d.h. des Behälters 2, wurde im Bereich von 0,5» 1,5 und 2,5 mm variiert, während die Dicke t des Zwischenraums bzw. Spalts 8 0,3 nun betrug.
Wenn der genannte Abstand 2,5 mm beträgt, wird eine Oberfläche der Art gemäß Fig. 21 »rzielt, sofern nicht die Lufteiiäaemenge beträchtlich erhöht wird. Bei Verkleinerung dieses Abstands nimmt auch die kritische Größe der Lüfteinblasmenge
ab, bei welcher sich Ziehmarken am Gußblock zu bilden beginneno
7098ÖS/10H
Diese Abnahme wird der Berührungsstelle zwischen dem Metallkörper und der Innenwand der Kokille zugeschrieben, die sich
je nach der Strömungsmenge der Einblasluft aufwärts oder
abwärts verlagert· Infolgedessen muß das Schmiermittel an einer höher gelegenen Stelle zugeführt werden» wenn sich der
Berührungspunkt infolge einer Abnahme der Lüfteinblasmenge
auf eine höhere Stelle verschiebt« Beim grundsätzlichen Verfahren gemä8 der Erfindung ist es daher wesentlich, daß die
MUndungsenden der Schmierölkanäle unterhalb des Spalts für
die Einleitung des Gases liegen· Wenn diese Position nicht zufriedenstellend bzw* zweckmäßig gewählt wird, d.h. wenn
der genannte Lufteinblasschlitz und die ölkanäle in derselben Ebene liegen oder letztere über dem Schlitz angeordnet sind,
wird eine gleichmäßige Lufteinführung in den Raum unmittelbar unterhalb des Überhangs behindert.
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf die Geometrie des Zwischen- bzw· Speisebehälters· Der Gießversuch wurde
unter Verwendung des Speisebehälters gemäß Fig. 6 durchgeführt. Der Überhang 9 des Behälters gemäß Fig. 6 umfaßt den
Teil desselben, der nach unten ragt und um den innersten Umfangebereich des Überhangs 9 herum angeordnet ist. Der Auslaßteil der Innenwand des Behälters ist in Gießrichtung erweitert·
24 verschiedene Abmessungen des Behälters wurden untersucht, indem die Größen des oberen Innendurchmessers d^, des unteren
Innendurchmessers dp, des Außendurchmessers am nach unten abstehenden Teil (d,) und die Länge 1 dieses Teils wie folgt
kombiniert wurden; d1»120 oder 130 mm; d2»130 oder 140 mm;
d,»i40, 130 oder 155 mm; und 1»1 oder 4 mm· Die glatte, fehlerfreie Gußfläche gemäß Fig» 19 konnte bei dem hergestellten
Gußblock alt jeder Kombination der Abmessungen d«., d«, d, und
1 gebildet werden, wenn der Druck oder die Strömungsmenge sowie die vorher angegebenen Bedingungen entsprechend gewählt
wurden·
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Zu Vergleichszwecken wurde ein Speisebehälter ohne den abstehenden Teil, d.h. mit 1=0, verwendet» Bei diesem Vergleichsversuch zeigte es sich, daß sich der Bereich der optimalen Luftströmungsmenge bei Verwendung eines Speisebehälters
mit dem nach unten abstehenden Teil im Vergleich zu einem solchen ohne diesen Teil vergrößert. Der Grund hierfür besteht
darin, daß das Gas durch diesen nach unten ragenden Teil des Überhangs an einer Aufwärtsströmung in den Speisebehälter
gehindert wird.
Zur Untersuchung des Einflusses der unmittelbar unter den Überhang eingeführten Luft wurden Versuche mit der Kokille
gemäß Fig. 7 durchgeführt, die drei eingesetzte Thermoelemente enthält, von denen eines in Fig· 7 bei 30 angedeutet ist.
Die Vorderenden bzw. Meßenden der drei Thermoelemente waren dabei in einem Abstand von 2, 7 bzw· 12 mm von der Oberfläche
der Kokille angeordnet. Die in den Abständen von 2, 7 und 12 mm gemessenen Temperaturen sind nachstehend mit T1, T2
bzw. T, bezeichnet. Gemessen wurden die vom Beginn bis zum Abschluß des GießVorgangs auftretenden Temperaturänderungen·
Die Temperaturänderungskurven gemäß Fig. 8 entsprechen der
Temperaturverteilung, bei welcher eine Ausscheidungsfläche gebildet wurde, während die Temperaturänderungskurven gemäß
Fig. 9 einer fehlerfreien Gußfläche entsprechen· Die im folgenden beschriebenen Einzelheiten ergeben sich noch deutlicher aus einem Vergleich zwischen Fig. 8 und 9·
Zunächst geht aus beiden Figuren hervor, daß zu Beginn des Gießvorgangs die Temperaturen T1, T2 und T, übermäßig stark
ansteigen, um dann etwas abzufallen und anschließend in vergleichsweise engen Bereichen variieren bzw. nahezu konstant
bleiben·
Ein näherer Vergleich zeigt, daß die Temperaturänderung gemäß Fig. 8 wesentlich von derjenigen gemäß Fig. 9 abweicht« Gemäß
709885/1011
Fig. 8, die für den Fall einer Ausscheidungsfläche gilt,sind
(a) aus den oben angegebenen Gründen die konstanten Werte der Temperaturen T-., T2 und T, höher als in Fig. 9» welche
für den Fall einer fehlerfreien Oberfläche gilt, nämlich aufgrund der geringen Luftströmungsmenge unmittelbar unter dem
Überhang; (b) die Änderungen dieser konstanten Werte gemäß Fig. 8 sind größer als diejenigen gemäß Fig. 9; (c) die Temperaturen
T1 und T2 sind in Fig, 8 höher als die Temperatur T,,
während gemäß Fig. 9 die Temperatur T, höher ist als die Temperaturen T1 und T2; und (d) die Temperaturen T1, T2 und T,
steigen gemäß Fig. 9 bei Beendigung des Gießvorgangs stark an, um dann sofort abzufallen.
Die obigen Einzelheiten (a) - (d) und der derzeit bekannte Mechanismus beim üblichen HartschaIengießen belegen, daß sich
die eingeblasene Luft wie folgt verhält: Wenn sich am Aluminium-Gußblock
eine Ausscheidungsfläche bildet, kann angenommen werden, daß das Aluminium einer sehr starken anfänglichen
bzw. ersten Abkühlung über seine gesamte Fläche hinweg unterworfen
wird, und zwar entsprechend den Meßpunkten T1, T2 und T,,
an denen das Aluminium mit der Kokille in Berührung gelangt. Diese sehr starke anfängliche Abkühlung isr beim bisher üblichen
direkten Schalenhartgießen zu beobachten. Andererseits wird angenommen, daß sich der Kühlmechanismus bei der Erfindung
völlig von demjenigen gemäß dem Stand der Technik unterscheidet, obgleich er noch nicht voll geklärt ist.
Gemäß Fig. 10 wird die Schmelze in einem Bereich unmittelbar unter dem Überhang 9 durch die Druckluft, die längs der durch
die fünf Pfeile gemäß Fig. 10 angedeuteten Strömungslinie eingeblasen wird, nach innen zurückgedrängt. Die Schmelze kommt
dann an einer Stelle mit der Kokille 1 in Berührung, die ein beträchtliches Stück unterhalb des oberen Endes der Kokille
liegt. Sobald diese Berührung hergestellt ist, bildet sich
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augenblicklich eine dünne, erstarrte Schale, die sich allmählich
von der Kokillenwand trennt. Die Länge des Schmelzenteils, der mit der Innenwand der Kokille in Berührung
steht, wird hierdurch in Gießrichtung bzw. Abziehrichtung erheblich verkleinert, wodurch die anfängliche Kühlwirkung
verringert wird. Das in Fig. 10 schematisch veranschaulichte Gießverfahren wird als Hauptursache für die erfindungsgemäß
gewährleisteten vorteilhaften Wirkungen angesehen·
Die andere Ursache für die Hervorbringung der vorteilhaften Wirkung kann möglicherweise einer Verringerung des Einflusses
der Schwankung des Metallschmelzenspiegels im Speisebehälter sowie einer Verringerung des Einflusses von Störungen beim
Eingießen der Schmelze in den Speisebehälter während der Erstarrung der Schmelze aufgrund des unmittelbar unterhalb des
Überhangs vorhandenen Gases zugeschrieben werden. Infolge dieser verminderten Einflüsse können Schwankungen des Metallschmelzenspiegels
im Speisebehälter und Störungen des eingegossenen Schmelzenstroms die erstarrende Schmelze nicht unmittelbar
beeinflussen, so daß die Erstarrung unabhängig von den genannten Schwankungen und Störungen unter konstanten
Bedingungen vor sich geht.
Im folgenden sind weitere Gießbedingungen erläutert. Unter Berücksichtigung aller Versuchsergebnisse und des beschriebenen
Kühlmechanismus muß das Maß t des Zwischenraums bzw. Spalts 8 (Fig. 10) so gewählt sein, daß keine Schmelze in
diesen Spalt eindringen kann, wie niedrig auch der Luftdruck sein mag. Das Maß t hängt daher von der Oberflächenspannung
und dem hydrostatischen Druck der Schmelze ab. Da die übliche Höhe des Zwischen- bzwo Speisebehälters in der Größenordnung
von 50 - 200 mm und vorzugsweise von 50 - 150 mm liegt, sollte das Maß t höchstens 0,05 - 0,7 mm und vorzugsweise 0,3 - 0,7 mm
maximal betragen.
7098Ö5/1 OB 1
Außerdem sollte die Länge L des Überhangs 9 (Fig· 10) so
bemessen sein, daß die (in Längsrichtung gesehen) Berührungslänge zwischen der Schmelze und der Innenwand der Kokille
möglichst kurz ist· Die Länge L hängt daher von der vorbestimmten bzw. Soll-Strömungsmenge der Luft und der Oberflächenspannung der Schmelze ab. Die Länge L sollte Üblicherweise
bei 5 - 50 mm und vorzugsweise bei 10 - 30 mm liegen·
Die Vorstandlänge 1 (Fig. 6) des Überhangs 9 in Abziehrichtung des Gußblocks liegt üblicherweise bei 0 - 5 mm und vorzugsweise bei 1-2 mm.
Die Höhe der Kokille sollte zweckmäßig 20 - 70 mm und vorzugsweise 25 - 45 mm betragen«,
Die Gießgeschwindigkeit kann bein erfindungsgemäßen Verfahren
den vorher angegebenen Wert besitzen· Es ist jedoch zu beachten, daß die optimale Luftströmungsmenge in Abhängigkeit von
der Gießgeschwindigkeit variiert· Im allgemeinen ist die optimale Luftströmungsmenge um so niedriger, je höher die Gießgeschwindigkeit ist·
Wie eingangs erwähnt, wird die Güte des beim Stranggießverfahren hergestellten Gußblocks bzw· Strangs nicht nur anhand
der Untersuchung der Gußblöcke, sondern auch durch Bestimmen des Ausmaßes der umgekehrten Selgerung der Legierungselemente
des Gußblocks bewertet. Die beim erfindungsgemäßen Verfahren
auftretende umgekehrte Seigerung ist nachstehend erläutert.
Knüppel bzw· Stränge mit einem Durchmesser von 178 mm wurden aus Aluminiumlegierungen 7075, 2024 und 2014 gemäß AA Standard
einmal nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und zum anderen
nach dem bisher üblichen Stranggießverfahren unter Verwendung eines "schwimmenden11 Verteilers hergestellt. Bei beiden Ver-
709885/1011
fahren betrug die Gießgeschwindigkeit 100 mm/min«, Beim erfindungsgemäßen
Verfahren wurden folgende Bedingungen angewandt: Höhe des Zwischen- bzw. Speisebehälters für die Schmelze
gleich 100 mm; Strömungsmenge des unmittelbar unter dem Überhang eingeführten Stickstoffs = 1,0 l/min entsprechend
einem Druck von 245 mm WS; Verwendung von Rizinusöl als Schmiermittel unter einem Staudruck von 260 mm (WS);
Ölzufuhrmenge » 0,3 l/min·
In Fig. 11 geben die Linien A und B die Verteilung der Legierungselemente
beim erfindungsgemäßen Verfahren bzw. beim
bisher üblichen Verfahren an· Wie aus beiden Linien ersichtlich
ist, nimmt die Konzentration der Legierungselemente von der maximalen Seigerungskonzentration an der Oberfläche des
Knüppels ntt zunehmender Entfernung von dieser Oberfläche auf
eine konstante Konzentration ab. Die Abstände, bei denen die Konzentration der Legierungselemente auf den konstanten Wert
abgefallen ist, sind in der nachstehenden Tabelle I zusammengefaßt·
7075
2024 2014
Erfindungsgemäße s | mehr | als | 0,3 | nun | Bisheriges | IHHl | |
and te | il Verfahren | η | Il | η | η | Verfahren | HlWI |
Zn | nicht | N | Il | η | η | 1,8 | HHW |
Mg | η | η | Il | η | η | 1,6 | DSU |
Cu | Il | π | α | Il | η | 2,0 | mm |
Cr | Il | η | Il | η | η | 0,7 | nun |
Cu | η | η | Il | η | η | 2,2 | nun |
Mg | η | η | π | π | η | 1,6 | nun |
Mn | η | N | Il | η | η | 2,0 | mm |
Cu | η | Il | η | Il | Il | 2,0 | HlWl |
Si | η | η | η | η | Il | 1,2 | ItIWI |
Mn | η | 2,1 | |||||
Mg | N | 1,4 |
Wie aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich ist, reicht die Schicht der umgekehrten Seigerung beim bisher üblichen Ver-
709865/1011
fahren von der Oberfläche aus etwa 1 - 2 mm tief, während sie beim erfindungsgemäßeη Verfahren auf eine Tiefe von nicht
mehr als 0,3 mm verringert ist. Dies bedeutet, daß an der am dichtesten an der Knüppeloberfläche gelegenen Konzentrationsmeßstelle, d.h. in 0,3 mm Tiefe, keine Ausseigerung mehr
festgestellt werden konnte. Die beim erfindungsgemäßen Verfahren erreichte Seigerungsschicht ist daher sehr dünn, d.h.
sie entspricht einem Drittel bis einem Sechstel der Seigerungsschichtdicke beim bisher üblichen Verfahren.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die Oberflächenseigerung beim
erfindungsgemäßen Verfahren einer reduzierten Oberflächenseigerung äquivalent ist, wie sie bei Anwendung des elektromagnetischen Verfahrens erzielt wird und auf Seite 215 der
dapanischen^Zeitschrift "Light Metals", Bd. 26, Nr. 4
(April 1976), als bezüglich der Legierungskomponente Cu nicht mehr als 0,3 mm betragend berichtet wird.
Im folgenden ist eine Regelvorrichtung für das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben. Gemäß Fig. 13 ist ein wärmeempfind«
liches Element 30, etwa ein Thermoelement o.dgl„, in die zwangsgekühlte Kokille 1 eingebaut. Bei einer Aluminium- oder
Aluminiumlegierungsschmelze kann das verwendete Thermoelement 30 ein Kupfer-Konstantan-Draht mit einem Durchmesser von 1 mm
sein, der von einer Hülle umschlossen ist. Das einzige, in der Kokille angeordnete Thermoelement 30 kann zur Bestimmung der
Kokillentemperatur über den gesamten Umfang der Kokillen-Innenwand benutzt werden. Wahlweise können mehrere Thermoelemente
30 in gleichen Abständen um die Umfangsfläche herum verteilt sein, so daß die Durchschnittstemperatur aller von den Thermoelementen gemessenen Temperaturwerte die Kokillentemperatur
wiedergeben kann«,
An der Kokille 1 ist eine Vorrichtung 31 zur Messung des Drucks befestigt, die mit dem Ringraum um das Metall 16 herum
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unmittelbar unterhalb des Überhangs 9 in Verbindung steht und den Gasdruck unmittelbar unter dem Überhang 9 mißt., Die
Druckmeßvorrichtung 31 ist mit einer Vorrichtung 32 verbunden» welche den gemessenen Druck P in ein elektrisches Signal
umwandelt.
Eine sowohl an die Druckwandlervorrichtung 32 als auch an das
Thermoelement 30 angeschlossene Regelvorrichtung 33 speichert den vorbestimmten bzw. Soll-Gasdruck und die (Soll-)Temperatur
der Kokillen-Innenwand, vergleicht die gemessenen Gasdruck· und Temperatur-Werte der Kokillen-Innenwand mit den betreffenden
Sollwerten und stellt dann fest, ob der festgestellte Unterschied zwischen den Istwerten und den Sollwerten innerhalb
eines vorgegebenen Bereichs liegt. Die Regelvorrichtung 33 kann eine Differenzierung der von den Vorrichtungen 30 und
32 gemessenen Werte auf Zeitbasis durchführen und entscheiden, ob diese Differentialwerte innerhalb eines vorgegebenen Bereichs
liegen.
Ein elektromagnetisches Ventil 36 zur Unterbrechung des Gasstroms
ist mit der Wandlervorrichtung 34 zur Umwandlung des
Drucks in elektrische Signale verbundene Dieses elektromagnetische Ventil 36 wird mit der Regelvorrichtung 33 verbunden,
wenn das genannte Differential in der Regelvorrichtung anzeigt, daß die Temperatur der Kokille auf einen unterhalb
der Solltemperatur liegenden Wert abgefallen ist«
Ein elektromagnetisches Ventil 37 zum Abschalten des Schmierölflusses
ist mit einer Reguliervorrichtung/zur Regulierung dieses Flusses derart verbunden, daß mit diesem Ventil 37
der ölstrom zur Reguliervorrichtung 35 abgesperrt werden kann.
Das Ausgangssignal der Regelvorrichtung 33 wird zu einem Ventil 34 zur Steuerung der Gasströmungsmenge übertragen, wodurch
709885/10*1
die Gasströmungsmenge durch die drei Leitungen bzw· Stutzen 6 (Fig· 2) eingestellt wird· Außerdem wird das Ausgangssignal der Regelvorrichtung 33 zur Reguliervorrichtung 35 für
die Einstellung der Strömungsmenge des Schmiermittels Übermittelt» um dadurch die Strömungsmenge des Öls durch die Einlasse 14 (Fig· 2) einzustellen. Außerdem wird das Ausgangssignal der Vorrichtung 33 zu den Ventilen 36 und 37 übertragen,
so daß diese sperren, wenn von der Regelvorrichtung 33 abnormale Signale festgestellt werden· Beim Sperren dieser Ventile
36 und 37 wird automatisch eine Betätigung zum Anhalten des Absenkens der Bodenplatte und zur Beendigung des Eingießens
von Metallschmelze in die Kokille 1 eingeleitet· Die Reguliervorrichtung 35 kann eine handelsübliche Vorrichtung sein, welche das öl in variabler und in konstanter Menge zuzuführen
vermag·
Gemäß Fig· 14 ist das obere Ende jedes Thermoelements 30 in
einem Abstand h von der Oberseite der Kokille 1 angeordnet. Der Abstand h soll dabei so bemessen sein, daß sich das obere
Ende jedes Thermoelements 30 über dem unteren Ende des im folgenden beschriebenen Ringraums befindet« Der Ringraum wird
durch den auf die Außenumfangsflache der Schmelze 16 (Fig. 1)
ausgeübten Druck gebildet, so daß er die Schmelze 16 umschließt. Das untere Ende dieses Ringraums ist daher die
Stelle der Metallschmelze, an welcher das Metall mit der Innenwand der Kokille in Berührung gelangt. Der Abstand h
beträgt 1 - 10 ma und vorzugsweise 2 am, wenn die Schmelze aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung besteht· Der
waagerechte Abstand 1 zwischen den Thermoelementen und der Innenwand der Kokille kann im Bereich von 1 - 5 mm und vorzugsweise bei 1,5 ma liegen. Der Abstand 1 wird jedoch nicht
von der Zentralachse jedes Thermoelements aus, sondern von der Innenwand der betreffenden Einführbohrung für das Thermoelement zur Innenwandfläche der Kokille gemessen·
709885/1081
273438»
Das grundsätzliche Verfahren und die grundsätzliche Vorrichtung gemäß der Erfindung bieten die folgenden Vorteile:
A. Eine fehlerhafte Gußfläche, die einen der Hauptmängel beim vorher beschriebenen, bisher üblichen Verfahren darstellt»
wird durch Anwendung des grundsätzlichen Verfahrens gemäß der Erfindung verbessert. Die glatte Oberfläche und die
gleichbleibende Güte der Gußfläche, die bei diesem grundsätzlichen Verfahren erreicht werden, unterscheiden sich
vollkommen von der Güte der nach dem bisher üblichen Verfahren hergestellten Gußflächen.
B. Der Gießvorgang kann beim vorliegenden grundsätzlichen Verfahren mit Hilfe einfacher Möglichkeiten stabilisiert werden, nämlich durch Regelung oder Steuerung der Gasströmungsmenge und ggf. Messung des angelegten Luftdrucks.
C. Die verbrauchte Schmierölmenge ist erheblich niedriger als
beim bisher üblichen Verfahren, so daß die Ulverschmutzung
im AbfUhrsystem für das bei der Kokille verwendete Kühlwasser verringert werden kann.
D0 Der Rundheitsgrad des runden Gußblocks oder Strangs ist dem
von Gußblöcken bzw. Strängen, die nach dem elektromagnetischen Gießverfahren hergestellt werden, bei weitem überlegen,
weil dieses elektromagnetische bzw. elektrodynamische Gießen in einem berührungsfreien Zustand zwischen Metallkörper und Kokille durchgeführt wird, so daß unweigerlich
ein Strang bzw, Gußblock mit schlechterem Rundheitsgrad erhalten wird.
E. Die umgekehrte Seigerung der Legierungsbestandteile ist
verringert.
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273438»
der Erfindung hergestellten und eine verringerte umgekehrte
Seigerung aufweisenden Gußblöcke oder Stränge durch indirektes Strangpressen zu verarbeiten. Im Gegensatz dazu
kann dieses indirekte Strangpressen, bei dem eine flache Ausseigerungsschicht erforderlich ist, nicht bei den nach
dem bisherigen Verfahren hergestellten Gußblöcken angewandt werden·
Im folgenden sind die Wirkungen der verbesserten Schmierung beschrieben·
A, Beim grundsätzlichen Verfahren kann eine Schmelze aus einer
Legierung, wie der Legierung 2011 gemäß AA Standard, die eine niedrige Oberflächenspannung besitzt, in die an der
Innenwand der Kokille mündenden Schmierölzufuhrkanäle hineingedruckt werden, wobei am Gußblock bzw· Strang Ziehmarken oder Oberflächenrisse gebildet werden können. Beim
verbesserten Schmierverfahren wird dagegen auch beim Vergießen von Legierungen, wie der Legierung 2011, keine fehlerhafte Gußoberfläche gebildet. Es hat sich erwiesen, daß
die an der Oberseite der Kokille mündenden Ölzufuhrkanäle den gleichmäßigen Austritt von Gas durch den Schlitz bzw«,
Spalt nicht behindern. Außerdem hat es sich gezeigt, daß das Schmieröl (nicht) in die Nut für das eingeführte Gas
zurückströmt.
B0 Die ölzufuhr.kanäle setzen sich beim Polieren bzw. Abstreifen der Innenwand der Kokille nicht zu.
Ο· Das Schmieröl wird gleichmäßig verteilt« Die Ursache für
die gleichmäßige Verteilung des Schmieröls wird darin gesehen, daß sich die Ölströme ausbreiten, während sie aus
den Zufuhrkanälen zum Netallkörper fließen« Die Bearbeitungsgenauigkeit der Zufuhrkanäle ist weniger strengen An-
709885/1081
forderungen unterworfen als beim grundsätzlichen Verfahren, bei dem diese Kanäle an der Kokillen-Innenwand enden,,
D. Im Fall einer Beschädigung der Innenwand der Kokille kann diese Innenwand poliert werden, ohne daß die Gefahr für
eine Verstopfung bzw. Blockierung der Kanäle besteht,
Vorteile des automatisch geregelten Verfahrens:
A. Es wird hierdurch möglich, auf industrieller Basis einen Gußblock bzw» Strang mit glatter Gußfläche bei verminderter
Ausseigerung herzustellen.
Β« Durch automatische Steuerung oder Regelung der Gießparameter
können die Zuverlässigkeit des Gießvorgangs verbessert und der Arbeitskräftebedarf auf wirtschaftliche Weise vermindert
werden.
Co Durch das Regelverfahren wird das Mehrstranggießen ermöglicht,
weil es ohne automatische Regelung praktisch unmöglich ist, die verschiedenen Gießparameter jeder einzelnen
Kokille in der Weise zu regeln, daß sie auf das Metall in der betreffenden Kokille abgestimmt sind.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert«
Der Gießvorgang wurde unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
Ao Gießlegierung:
Ao Gießlegierung:
Tabelle II
Bestandteile
Bezeichnung Cu Mg Sl Cr Fe Ti Al
6061 0,25 1,0 0,6 0,25 (0,20) (0,01) Rest 6063 (0,02) 0,52 0,42 (O1OOi)(0,20) (O,O1) Rest 709885/1061
6061 0,25 1,0 0,6 0,25 (0,20) (0,01) Rest 6063 (0,02) 0,52 0,42 (O1OOi)(0,20) (O,O1) Rest 709885/1061
273438b
Weite des Spalts: 0,15 mm Länge des Überhangs: 10 mm
Η« KUhlwasserzufuhrmenge: 60 l/min
Unter den angegebenen Bedingungen wurde ein Gußblock bzw«
Strang mit einer ausgezeichneten, doh· fehlerfreien Gußfläche hergestellt.
Das Gießen erfolgte unter folgenden Bedingungen: A. Gießlegierung
Tabelle III Bestandteile
Bezeichnung Cu Mg Si Fe Ti Al 6063 (0,005) 0,55 0,43 (0,22) (0,015) Rest
B. Schmelzentemperatur im Zwischen- bzw· Speisebehälter:
68O0C
Weite des Spalts: 0,15 mm Länge des Überhangs: 30 mm
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Go Schmieröl: Rizinusöl
H„ Kühlwasser-Zufuhrmenge: 150 l/min
I, Kühlwassertemperatur: 140C
J. Druck am Schmieröl: 500 mm Ölstaudruck
K« Schmieröl-Strömungsmenge: 0,8 ml/min
L, Luftströmungsmenge: 3 l/min
Unter den genannten Bedingungen wurde ein Gußblock bzw» Strang mit einer ausgezeichneten, deho fehlerfreien Oberfläche hergestellt.
Der Gießvorgang wurde unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
A. Gießlegierung
Bezeichnung Sl Fe Cu Mn Mg Cr Zn Ti Al
7079 (0,08)(0,25) 0,6 0,2 3,3 0,20 A,3 (0,02)!test
B. Schmelzentemperatur im Zwischen- bzw· Speisebehälter: 6900C
C. Schmelzentiefe im Speisebehälter: 100 mm
Do Gußblock bzw. Strang: runder Gußblock von 305 mm Durchmesser
E0 Gießgeschwindigkeit: 90 mm/min
F. Gießvorrichtung: gemäß Fig, 1 bis Weite des Spalts: 0,15 mm
Länge des Überhangs: 30 mm Go Schmieröl: Rizinusöl
H. Kühlwasser-Zufuhrmenge: 160 l/min I. Kühlwassertemperatur: 14°C
J. Druck am Schmieröl: 500 mm Ölstaudruck
Κ« Schmieröl-Strömungsmenge: 0,8 ml/min L. Luftströmungsmenge: 3 l/min
709885/10S1
Unter den angegebenen Bedingungen konnte ebenfalls ein Gußblock mit ausgezeichneter, fehlerfreier Gußfläche hergestellt
werden·
Der Gießvorgang wurde unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
Ao Gießlegierung
Bestandteile Bezeichnung Si Fe Cu Mn Mg Cr Zn Ti Al
7075 (0,10) (0,20) 1,6 (0,005) 2,5 0,27 5,6 (0,02)Rest
2024 (0,08) (0,18) 4,4 0,6 1,6 (0,006)(0,CO2)(0,02) »
2014 0,8 (0,22) 4,5 0,8 0,6 (Ο,ΟΟ4)(Ο,0Ο5)(Ο,Ο2) ·
Β« Schmelzentemperatur im Speisebehälter: 6900C
C. Schmelzentiefe im Speisebehälter: 90 mm
D. Gußblock bzw. Strang: runder Gußblock von 178 mm Durchmesser
E. Gießgeschwindigkeit: 100 mm/min
F. Gießvorrichtung: gemäß Fig. 1 bis
Weite des Spalts: 0,15 mm Länge des Überhangs: 10 mm
G. Schmieröl: Rizinusöl
H. KUhlwasser-Zufuhrmenge: 60 l/min
I. KUhlwassertemperatur: 200C
J0 Druck am Schmieröl: 260 mm ölstaudruck
K. Schmieröl-Strömungsmenge: 0,3 ml/min
L. Luftströmungsmenge: 1,5 l/min
Unter den angegebenen Bedingungen konnte wiederum ein Gußblock bzw« Strang mit ausgezeichneter, fehlerfreier Gußfläche hergestellt
werden«
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273438b - 54 -
Der Gießvorgang wurde unter folgenden Bedingungen und unter den in Tabelle VII angegebenen Bedingungen durchgeführt.
A9 Gießlegierung
Bestandteile
Bezeichnung Cu Mg Si Pb Bl Tl Al 2011 5,4 (0,01) (0,08) 0,45 0,45 (0,02) Rest
6063 (0,005) 0,54 0,42 Spuren Spuren (0,01) Rest
B0 Schmelzentemperatur im Speisebehälter: 6700C
C. Schmelzentiefe im Speisebehälter: 95 mm
D. Gußblock bzw. Strang: runder Gußblock von 178 mm Durchmesser
E. Gießgeschwindigkeit: 120 mm/min
F. Gießvorrichtung: Gemäß Fig. 12
Spaltbreite: 0,15 mm Uberhanglänge: 10 mm
G. Schmieröl: Rizinusöl
H. Kühlwasser-Zufuhrmenge: 80 l/min
I. Kühlwassertemperatur: 14°C
Jo Druck am Schmieröl: 100 mm Ölstaudruck
K. Schmieröl-Strömungsmenge: 0,2 ml/min
L. Luftströmungsmenge: 2,5 l/min
Der Abstand d gemäß Fig. 12 wurde gemäß Tabelle VII variiert, in welcher auch die Gießergebnisse angegeben sind.
709885/1061
CO
OO
0»
Vt
OO
0»
Vt
0 mm
(Erfindung)
0,5 mm
(Erfindung)
3 mm
(Erfindung)
5 τπτπ
(Erfindung)
1/2D (12 mm) (Vergleich)
2/3D (16 mm) (Vergleich)
0 mm
(Vergleich)
0,5 mm
(Erfindung)
1/2D (12 mm) (Erfindung)
2/3D (16 mm) (Erfindung)
Metalleintritt trat auf, wenn der Durchmesser der Ölkanäle
größer war als 0,3 mm. Bei einem Durchmesser von weniger als 0,3 mm erfolgte kein Metalleintritt·
Gießfläche über Gesamtoberfläche des Gußblocks bzw· Strangs
hinweg gleichmäßig und glatt
wie vorstehend
Es bildete sich eine leichte Ziehmarke auf einem begrenzten Teil des Gußblocks, die jedoch bei Erhöhung der ölzufuhrmenge
auf 1 ml/min verschwand·
Eine Ziehmarke bildete sich über ein Achtel der Umfangsfläche des Gußblocks; sie verschwand auch nicht bei erhöhter ölzufuhrmenge. Eine gleichmäßige und glatte Gußhaut konnte nicht erzielt werden·
Die Ziehmarke bildete sich über ein Viertel der Umfangsfläche
des Gußblocks, und sie verschwand auch nicht bei erhöhter Ölzuf uhrmenge. Eine glatte und gleichmäßige Gußhaut konnte nicht
erzielt werden·
Metalleintritt trat auf bei einem Durchmesser der Ölkanäle von mehr als 0,7 mm, bei kleinerem Durchmesser war kein Metalleintritt zu beobachten·
Die Gußfläche war über die Gesamtoberfläche des Gußblocks gleichmäßig und glatt.
Gleiche Ergebnisse wie bei Legierung 2011 mit Abstand d«i/2D,
Gleiche Ergebnisse wie bei Legierung 2011 mit Abstand d»2/3D.
VJl VJl
ro
•ο
Cx) 4>
CaJ OC OC
Der Gießvorgang wurde unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
Spaltbreite: 0,15 mm
Überhanglänge: 10 mm
15 min nach Beginn des Gießvorgangs und sobald gleichbleibende Gießbedingungen erreicht worden waren, wurde der GießVorgang
wie folgt geregelt:
Gemäß Fig. 15 wurde das Gießen unter gleichbleibenden Bedingungen während einer Zeitspanne von etwa 18 min fortgesetzt,
wobei die Temperatur (T) der Innenwand der Kokille auf 250C
und der Druck (P) unmittelbar unter dem Überhang auf ±0 mm WS gehalten wurden. Im gleichbleibenden bzw. Dauerzustand wurde
die Gaszufuhrmenge auf einen konstanten Wert von 3»0 l/min eingestellt.
Anschließend wurde die Luftströmungsmenge (V) plötzlich von 3,0 auf 4,5 l/min entsprechend einer Menge von etwa 15096 der
vorherigen Strömungemenge erhöht, sobald eine Erhöhung der Temperatur (T) von 25 auf 28°C, deh. von mehr als 10?<
der vorher herrschenden Temperatur, festgestellt wurde. Die Luft-
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strömungsmenge (V) wurde dann während einer Zeitspanne von 150 s auf 4,5 l/min gehalten» und die Erhöhung der Temperatur
(T) wurde auf Null verringert. Sobald die Temperatur (T) abzufallen begann, wurde die Luftströmungsmenge allmählich von
4,0 auf 3,5 und sodann auf 3,0 l/min reduzierte Die Temperatur (T) konnte durch Regelung der Luftströmungsmenge V auf
die angegebene Weise auf den Sollwert von To=25°C zurückgeführt werden, so daß die sich vorher erhöhende Temperatur
wieder erniedrigt wurde·
Der Verlauf des Drucks P war wie folgt: Der Druck P zeigte eine Änderung entsprechend der Erhöhung der Temperatur T.
Während dieser Änderung fiel der Druck P schnell auf nahezu Atmosphärendruck ab. Vor der Rückführung der Temperatur T auf
die Solltemperatur To=25°C wurde der Druck P auf Po=O zurückgeführt
und stabilisiert.
Für die Rückführung des Drucks P, der eine seinen konstanten Zustand störende Änderung zeigte, auf den Druckwert vor dieser
Änderung wurden folgende Möglichkeiten vorgeschlagen: 1e Bevorzugte Messung der Änderung des Drucks P anstatt der
Änderung der Temperatur T, da die Änderung des Drucks deutlicher ist als diejenige der Temperatur, um dadurch schnell
das Auftreten der eingangs genannten abnormalen Erscheinungen zu bestimmen; 2. Regelung nur des Parameters V der regelbaren
Parameter V und Q zwecks Rückführung des Parameters V auf Vo; und 3o stufenweise Rückführung des Parameters V auf den vorbestimmten
bzw. Sollwert, wenn der differenzierte Wert T auf Null reduziert ist.
Der Gießvorgang wurde unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
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A. Gießlegierung: AA6063
B. Schmelzentemperatur im Zwischen- bzw, Speisebehälter: 6800C
C. Schmelzentiefe im Speisebehälter: 90 mm
Do Gußblock bzw« Strang: runder Gußblock von 152 mm Durchmesser
E. Gießgeschwindigkeit: 150 mm/min
F. Gießvorrichtung: gemäß Fig. 1 bis A und Fig. 13
Spaltbreite: 0,15 mm Uberhanglänge: 10 mm
G. Schmieröl: Rizinusöl
H0 Kühlwasser-Zufuhrmenge: 60 l/min Ie Kühlwassertemperatur: 200C
J, Druck am Schmieröl: 500 mm ölstaudruck.
Die unmittelbar nach Beginn des Gießvorgangs eingeleitete Steuerung oder Regelung desselben wurde wie folgt durchgeführt:
Gemäß Fig. 16 betrug die Luftzufuhrmenge während der ersten 10 min 1,0 l/min. Die Temperatur (T) wurde von Raumtemperatur
auf eine Spitzentemperatur von 45°C erhöht, um dann abzufallen· Bei einer Luftströmungsmenge (V) von 1,0 l/min wurde die
Schmieröl-Strömungsmenge Q auf einem anfänglichen konstanten Wert von 2,25 ml/min gehalten. Während der Anfangsperiode,
während welcher die Werte (T)und (Q) 1,0 bzw. 2,25 betrugen, lag der Druck P in der Größenordnung eines Mittelwerts von
-30 mm WS.
Zur Erhöhung des Drucks P wurden die Parameter V und Q auf die plötzlich bzw. stark vergrößerten Werte von 3,0 l/min
bzw. 3»0 ml/min eingestellt. Infolgedessen stieg der Druck P steil an, während die Temperatur T wie vorher eine abfallende
Tendenz zeigte. Da der Druck P den Wert Po=O mm H2O erheblich
überstieg, wurden die beiden Parameter V und Q stufenweise auf 1,0 l/min bzw, 1,5 ml/min verringerte Während dieser Abfallperiode
fiel der Druck P von etwa 30 mm H2O auf einen Wert
709885/1081
ab, der geringfügig um O mm H2O herum schwankte. Der Druck P
stabilisierte sich daher um den Wert Po«0 mm HgO.
Um den Druck P zu Beginn des Gießvorgangs schnell auf den vorbestimmten bzw. Sollwert Po zu führen, bieten sich folgende Maßnahmen ant Da die Temperatur T durch die Wärme der
Schmelze, die zu Beginn des Gießvorgangs zugeführt wird, schnell abnimmt, und da die Temperatur T weiterhin allmählich in
einem Bereich um den Sollwert herum ankommt, ist eine Temperaturmessung für die Überwachung der Gießbedingungen nicht erforderlich. Dies beruht darauf, daß der Druck P unabhängig
von der Stabilisierung der Temperatur T noch nicht stabil ist. Zum zweiten können die Faktoren V und Q gleichzeitig plötzlich
erhöht werden. Da außerdem der Anstieg von P von -30 auf +30 mm WS und der Abfall von P von +30 auf 0 jeweils plötzlich innerhalb einer kurzen Zeitspanne stattfinden, werden die Werte V
und Q praktisch bzw. wesentlich nach diesen plötzlichen Änderungen auf Vo bzw. Qo zurückgeführt.
709885/1061
co
Le e rs e i t e
Claims (1)
- 2 9. Juli 1977 Patentansprüche1. Verfahren zum direkten Hartschalengießen in einer zwangsgekühlten Kokille, beispielsweise einer Stranggießkokille, bei dem eine Metallschmelze in einen Über der Kokille und dicht an dieser angeordneten Zwischenbehälter abgegossen wird, der einen Überhang über die Innenwand der Kokille aufweist, eine Schmierfläche im wesentlichen um die gesamte Innenwand der Kokille herum vorgesehen wird, die Schmelze aus dem Behälter in die Kokille eingeleitet wird, eine Metallmasse in der Kokille zum Verweilen gebracht wird und zur Zwangskühlung der Metallmasse ein Kühlmittel durch die Kokille geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar unter dem Überhang ein Gas eingeleitet und an dem unmittelbar unter dem Überhang befindlichen Teil der Metallmasse ein Gasdruck auf dessen Umfangsfläche ausgeübt wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasdruck im voraus auf einen Wert zwischen dem Druck, bei dem das Gas durch die Metallschmelze hochsteigt, und dem Wert festgelegt wird, bei dem die Berührungsfläche zwischen der Metallmasse und der Kokillen-Innenwand aufgrund der Gaseinführung wesentlich verkleinert wird·709885/1011ORIGINAL INSPECTED3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasdruck etwa auf einen Wert entsprechend dem hydrostatischen Druck der Schmelze bei einer Tiefe entsprechend dem Überhang festgelegt wird.4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem Aluminium und seine Legierungen vergossen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmier- oder Gleitfläche durch Zufuhr eines flüssigen Schmiermittels zur Innenwand der Kokille gebildet wird.5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmieröl an einer Stelle unter der Einführstelle des Gases zur Innenwand der Kokille zugeführt wird·6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmieröl unter einem solchen Druck zugeführt wird, daß es nicht aufgrund des Gasdrucks zurückströmte7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmieröl-Speisedruck um 10 - 50 mm H2O (WS) höher ist als der Gasdruck.8. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß Schmieröl mit einer Viskosität von 1-50 poise bei Raumtemperatur verwendet wird.9ο Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmieröl an einem Innenumfangsteil der Oberseite der Kokille praktisch zu deren Innenwand zugeführt wird.10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Schmieröl mit einer Viskosität von 1-50 poise bei Raumtemperatur verwendet wird.11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die70988S/10I1Strömungsmenge des Gases Im Bereich von 0,2 - 5»0 l/min liegt und daß das Schmieröl In einer Strömungsmenge von 0,1 -1,2 ml/min zugeführt wird·12. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daßdas Gas und das Schmiermittel mit vorbestimmter Strömungsmenge zugeführt werden, die Temperatur der Kokillen-Innenwand gemessen wird und daß zumindest die Gasströmungsmenge auf eine Größe über dem vorbestimmten bzw· Sollwert erhöht wird, wenn die an der Kokillen-Innenwand gemessene Temperatur eine vorbestimmte oder Solltemperatur übersteigt.13· Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es während eines gleichbleibenden bzw· konstanten Gießzustands durchgeführt wird.14. Verfahren nach Anspruch 13» dadurch gekennzeichnet, daß die erhöhte Strömungsmenge schrittweise auf die vorherige Größe verringert wird·15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Verringerung zu einem Zeitpunkt eingeleitet wird, an dem die Erhöhung der gemessenen Temperatur auf Null reduziert ist.16. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas und das Schmiermittel jeweils mit vorbestimmter Strömungsmenge zugeführt werden, daß die Temperatur der Kokillen-Innenwand und der Gasdruck an einer Stelle unmittelbar unter dem Überhang gemessen werden, daß zumindeste die Gasströmungsmenge auf einen Wert über dem Sollwert erhöht wird, wenn die gemessene Temperatur der Kokillen-Innenwand einen vorbestimmten oder Sollwert übersteigt bzw. wenn der gemessene Druck einen vorbestimmten oberen Wert übersteigt» und daß die erhöhte Strömungsmenge auf709886/1011-4- 2 7 3 4 -^ 8eine Größe unter dem Sollwert verringert wird, wenn der gemessene Druck von einem vorbestimmten unteren Druckwert absinkt.17o Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas und das Schmiermittel Jeweils mit vorbestimmter Strömungsmenge zugeführt werden, daß in der Anfangsstufe des Gießvorgangs der Druck an einer Stelle unmittelbar unter dem Überhang erhöht wird und daß beide Strömungsmengen auf einen Wert über dem Sollwert erhöht werden, wenn der gemessene Druck unter einem vorbestimmten oder Sollwert liegt.18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die erhöhten Strömungsmengen schritt- oder stufenweise auf einen für einen gleichbleibenden oder konstanten Gießzustand vorherbestimmten Wert verringert werden.19· Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einemder vorangehenden Ansprüche, mit einer offenendigen, wärmeleitenden Kokille, die einen Formraum bildet und ein Zwangskühlen der Metallschmelze zuläßt, und mit einem offenendigen, feuerfesten Zwischen- oder Speisebehälter zur Aufnahme der Metallschmelze und zu ihrer Einführung in die Kokille, wobei der Behälter dicht an der Kokille über dieser angeordnet ist und einen Überhang über die Innenwand der Kokille aufweist, gekennzeichnet durch einen gasdicht abgeschlossenen (engaged) Bereich und einen Ringspaltbereich, die beide zwischen der Kokille und dem Speisebehälter angeordnet sind und von denen letzterer von außen her umfangsmäßig vom erstgenannten Bereich umschlossen ist und mit dem Formraum in Verbindung steht, wobei die Abmessungen des Spalts so gewählt sind, daß die Schmelze nicht in ihn eintritt, und durch einen Gasvorrat, der über einen oder mehrere Durchgänge bzw· Kanäle in der Kokille mit dem Spalt verbunden ist.709885/1061ORIGINAL INSPECTEDTVM20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Kokille mit Kanälen bzw. Durchgängen für die Zufuhr von Schmieröl zur Kokillen-Innenwand versehen ist, die gleichmäßig um die Innenwand der Kokille herum angeordnet sind und mit ihren Enden an dieser Innenwand münden·21« Vorrichtung nach Anspruch 20 für das Gießen von Aluminium oder Aluminiumlegierungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe des Speisebehälters 50 - 200 mm beträgt, daß der Spalt eine Breite von 0,05 - 0,7 mm besitzt, daß die Länge des Überhangs 5 - 50 mm beträgt und daß der lotrechte Abstand der Schmieröl-Zufuhrkanäle bzw. vom Spalt im Bereich von 0,2 - 2,5 mm liegt,22. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Speisebehälter einen nach unten ragenden Teil aufweist, der um den innersten Ringbereich am Boden des Speisebehälters ausgebildet ist.23. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Kokille mit Kanälen oder Durchgängen für die Zufuhr von Schmieröl zu ihrer Innenwand versehen ist, die gleichmäßig um diese Innenwand herum angeordnet und mit ihren offenen Enden am bzw. im Ringspaltbereich liegen.24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Abstand des offenen Endes eines Kanals von der Innenwand der Kokille nicht mehr als die Hälfte der radialen Länge des Spalts beträgt.25. Vorrichtung nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch mindestens ein in die Kokille eingebautes thermoempfindliches Element zur Messung der Kokillentemperatur, durch eine mit diesem Element verbundene Regelvorrichtung zum Vergleichen der gemessenen Temperatur mit einem vorbestimmten bzw. Soll-709865/1081ORIGINAL INSPECTED.6- 2/3l:'HHTemperaturbereich der Kokille, durch eine mit der Regelvorrichtung verbundene Einrichtung zur Einstellung der Gaszufuhrmenge in den Spalt und durch eine ebenfalls mit der Regelvorrichtung verbundene Einrichtung zur Einstellung der Zufuhrmenge des Schmiermittels.26. Vorrichtung nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch mindestens ein in die Kokille eingebautes thermoempfindliches Element zur Messung der Kokillentemperatur, durch eine Einrichtung zur Messung des Gasdrucks unmittelbar unter dem Überhang, durch eine sowohl mit dem thermoempfindlichen Element als auch mit der Druckmeßeinrichtung verbundene, die gemessene Temperatur mit einem vorbestimmten bzw« Soll-Temperaturbereich der Kokille vergleichende Regelvorrichtung, durch eine mit der Regelvorrichtung verbundene Einrichtung zur Einstellung der Gaszufuhrmenge zum Spalt und durch eine ebenfalls mit der Regelvorrichtung verbundene Einrichtung zur Einstellung der Zufuhrmenge des Schmiermittels·709885/1061ORIGINAL INSPECTED
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