DE3202731A1 - Vorrichtung zum direkten hartgiessen - Google Patents
Vorrichtung zum direkten hartgiessenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum direkten Hartgießen bzw. Kühlkokillen gießen von Metallen. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Form, die zum kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Gießen von Aluminium und seinen
Legierungen in Barrenform mit dem sogenannten Warmhaubengießverfahren
verwendet wird; diese Form ist hinsichtlich der Schmierwirkung, ihrer Betriebslebensdauer und hinsichtlich
einer hohen Qualität der Gießblockoberflächen erheblich
verbessert; ferner wird ein System angegeben, das wirksam und gleichförmig der Form ein Schmieröl zuführen
kann.
Metallische Barren, wie Barren aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
wurden herkömmlicherweise mit bekannten kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Gießverfahren gegossen.
In letzter Zeit wird dabei in zunehmend überwiegendem Maße ein sogenanntes Warmhauben-Gießverfahren verwendet,
bei dem ein Schmelzreservoir zur Aufnahme eines geschmolzenen Metalls, das aus einem hitzeisolierenden
wärmebeständigen Material hergestellt ist, oben auf einer Form angebracht, um die Schmelze oder das geschmolzene
Material mit hohem hydrostatischen Druck über einer verfestigten Schicht des Metalls zu halten. Bei einer typischen
Vorrichtung für diese Art von Verfahren wird gewöhnlich eine Direktabkühlungs-Kokillenform mit offenendig
zylindrischer Gestalt verwendet, die mit einem Schmelzreservoir aus hitzebeständigem Material versehen
ist, das in überhängender Art geformt und auf der Form
angebracht ist, wobei ein unterer Endabschnitt des inneren ümfangs des Söhmelzreservoirs einwärts über die innere
Wandoberfläche der Form verlängert ist. Während das zu gießende geschmolzene Metall einerseits in dem Reservoir
aufgenommen wird, wird das geschmolzene Metall andererseits einer kontinuierlichen primären Kühlung unterzogen
und dabei in einem Säulenzustand innerhalb der Form in enger Nachbarschaft zu einer Schmieroberfläche gehalten,
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die durch ein Schmieröl geformt wird, welcher des inneren Wandoberfläche der Form über einen Durchgang zugeführt
wird; die Kühlung erfolgt durch einen in die Form einströmendes Kühlmittel (wobei gewöhnlich Wasser verwendet
wird) und das sich verfestigende geschmolzene Metall wird ferner einer sekundären Kühlung durch aufsprühen
des Kühlmittels unterzogen, bevor es kontinuierlich aus einer unteren öffnung der Form als Barren von Säulengestalt
herausgenommen wird, so daß es bis in den innersten Teil des Barrens vollständig verfestigt wird. Bei einem
derartigen Verfahren kann ein beabsichtigter Gußblock erhalten werden.
Diese Art des Direktabkühlungs-Gießverfahrens bzw. Kokillengießverfahrens
ist äußerst vorteilhaft, da es von der strengen Oberflächenpegeleinstellung des geschmolzenen Metalls
in einer Gießform, anders als bei herkömmlichen Gießverfahren befreit ist, sowie auch unter anderen Gesichtspunkten.
Dieses Verfahren ist jedoch keineswegs schon vollständig ausgereift, da es in gewisser Hinsicht Nachteile
bringt, wie beispielsweise durch das Auftreten von Narben, Rippen, Kaltschweißstellen, usw. auf der Gußoberfläche
des erhaltenen Gußblockes, und zwar aufgrund der starken primären Kühlwirkung von der inneren Wandoberfläche
der Form; überdies ergibt sich ein vergrößerter Bereich der Bestandssegregation in der Nachbarschaft der
Gießoberfläche und andere Defekte.
Zum Zwecke der Vermeidung derartiger Probleme wurden bereits verschiedene Vorschläge gemacht. Beispielsweise
ist in der US-PS 4 157 728 ein Verfahren beschrieben, gemäß dem Luft, Stickstoff oder ein inertes Gas zwischen
das Schmelzreservoir aus hitzebeständigem Material und die Direktabkühlungs-Gußform eingeführt wird, um den Kontakt
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des geschmolzenen Metalls mit der Direktabkühlungs-Gußform
zu vermindern. Die GB-PS 1 389 784 beschreibt ein Verfahren, bei dem eine Graphithülse an einem Abschnitt der Direktabkühlungs-Kokillengußform
eingesetzt wird, an welchem das geschmolzene Metall die Form berührt, so daß die nachteiligen Auswirkungen der primären Abkühlung des
Barrens vermindert werden. Unter praktischen Gesichtspunkten sind jedoch beide Verfahren nicht gerade ideal,
da sie keine ausreichende Verbesserung der Gußoberfläche
und der Gußoberflächenorganisation herbeiführen, überdies
sind beide Verfahren zu kompliziert im Gußvorgang und hinsichtlich
des Aufbaus der Gußform. Insbesondere ist die Gaseinführung bei dem erstgenannten Verfahren problematisch,
da es schwierig ist, die Menge des eingeführten Gases zu steuern, während bei dem zweitgenannten Verfahren
das Auftreten von Narben oder Rippen ein schwacher Punkt ist, die speziell durch den Graphit verursacht werden.
Das Hauptziel der Erfindung besteht somit darin, eine Vorrichtung zum direkten Kokillengießen bzw. Hartgießen
zu schaffen, deren Schmierfähigkeit erheblich gesteigert ist.
Zur Erreichung dieses Zieles weist eine Vorrichtung zum direkten Kokillengießen gemäß der Erfindung ein Schmelzreservoir
aus hitzebeständigem Material zum Halten eines geschmolzenen Metalls auf, sowie eine darunter angeordnete
Direktabkühlungs-Gießform, wobei ein unterer Endabschnitt des inneren ümfangs des Schmelzreservoirs einwärts
über die innere Wandoberfläche der Form in Gestalt
eines überhängenden Teiles ragt, um das in dem Schmelzreservoir gehaltene geschmolzene Metall unter dem Einfluß
i.der Kühlbehandlung allmählich zu verfestigen, wäh-
rend es kontinuierlich durch die Form absinkt/ ohne seine Gestalt im Säulenzustand zu verändern. Die Vorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, daß die innere Wandoberfläche der Form einer Chromplattierung an der Stelle unterzogen
wird, an der sie das geschmolzene Metall beruht. Diese Anbringung der Chromplattierung auf der inneren Wandoberfläche
der Form erhöht in extremem Maße ihre Schmierfähigkeit und vermindert die Menge des an dieser Stelle verbrauchten
Schmieröls. Andere Wirkungen dieser Vorrichtung sind: das Anhaften oder Anschweißen des geschmolzenen Metalls
an der inneren Wandoberfläche der Form kann wirksam eingeschränkt werden; der SchleifVorgang der inneren Oberfläche
kann dadurch vermindert werden; eine bemerkenswerte Verbesserung der Qualität des Gußblock-Oberflächenteils
wird erzielt, usw.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; es zeigt:
Fig. 1 eine vertikale Schnittansicht einer
Ausführungsform einer Vorrichtung zum
direkten Hartgießen bzw. Kokillengießen von Metallen gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ein Blockdiagramm eines Mehrfachstrang-
Gießsystems, in welchem die erfindungsgemäße Vorrichtung enthalten ist; und
Fig. 3 eine Querschnittsansicht eines Schmier
ölversorgungsgeräts, das bei dem in der Fig. 2 gezeigten Mehrfachstrang-Gießsystems
verwendet wird.
Wie in der Fig. 1 gezeigt ist, ist unter einem offenendigen zylindrischen Schmelzreservoir 10 zur Aufnahme
oder Haltung von geschmolzenem Metall 11, das aus einem
feuerfesten Material besteht, eine offenendige zylindrische Direktabkühlungs-Gußform bzw. Direktkühlungs-Kokillenform
12 aus reinem Kupfer angeordnet; der untere Endteil des Schmelzreservoirs 10 ist dabei nach innen verlängert
oder vorstehend über die innere Wandfläche der Form 12 ausgebildet, so daß er einen überhangteil 14 bildet. Innerhalb
der Form 12 ist eine Kühlwasserkammer 16 geformt, in welche Wasser als Kühlmittel durch eine Wasserzufuhrleitung
18 zum Kühlen der Form 12 eingeführt wird; das Kühlwasser wird danach auf einen halbverfestigten Metallbarren
22 im Säulenzustand aus einem Schlitz 20 augesprüht, der umfangsmäßig um eine untere Öffnung der Form
12 herum geformt ist. Innerhalb der Form 12 ist überdies ein Schmierungssystem angeordnet, das aus einem Schmieröl-(nachstehend
als Schmiermittel bezeichnet) -Reservoir 24 besteht, das ziemlich im oberen Teil angeordnet ist, sowie
einer Schmiernut 26 zum Führen des Schmiermittels aus dem Reservoir 24 in den oberen Teil der Innenwand der Form 12,
und aus einer Schmiermittelzufuhrleitung 28. Das im Verlauf eines Gußvorganges aus dem System kontinuierlich gelieferte
Schmiermittel bildet auf diese Weise eine Schmierungsoberfläche an der Innenwand der Form 12.
Über die gesamte Innenfläche der Form 12 hinweg, ist an der
Berührungsstelle mit dem geschmolzenen Metall 11 eine Schicht
aus einer Hartchromplattierung 30 geformt. Diese Hartchromplattierungsschicht 30 ist an ihrer Oberfläche mit einem
vorbestimmten Schmiermittel versorgt, das durch die Schmiermittelnut 26 aus dem Schmiermittelreservoir 24
zugeführt wird.
In einer Vorrichtung zum direkten Hartgießen von Metallen gemäß der Erfindung wird eine Säule des geschmolzenen Metalls
geformt, während das geschmolzene Metall 11 einer Basisplatte 32 zugeführt wird, die durch das Schmelzre-
servoir 10 und die innere Wand der Form 12 gehalten wird.
Die Säule des geschmolzenen Metalls 11 wird einer primären
Kühlung durch das in die Kühlwasserkammer 26 strömende Kühlwasser unterzogen, und zwar über die Chromplattierungsschicht
30, die auf der inneren Wandfläche der Form 12 geformt ist. Ferner wird sie einer sekundären Kühlung
durch das Kühlwasser unterzogen, das durch den Schlitz 20 im unteren Teil der Form 12 eingesprüht wird. Ein vollständig
bis in seinen innersten Teil verfestigter Barren bzw. Gußblock 22 kann im Säulenzustand kontinuierlich dadurch
erzielt werden, daß die Basis 32 abgesenkt wird. Die innere Wandfläche der Form 12, an welcher die Hartchrom-Plattierungsschicht
30 angebracht ist, um ihr eine glatte, flache Oberfläche zu verleihen, wirkt als wirksame
Schmieroberfläche dadurch, daß ein Schmiermittel gleichförmig über die Fläche verteilt wird. Dies fördert
nicht nur die Schmierleistung sondern verlängert auch die Lebensdauer der Form 12 selbst. Die Bildung dieser
Art von Chromplattierungschicht 30 auf der Innenwandfläche der Form 12 führt zu einer bemerkenswerten Verminderung
der verbrauchten Schmiermittelmenge. Gemäß Versuchsergebnissen beeinträchtigt die Verminderung des
Schmiermittels, beispielsweise Kolzaöl oder Rizinusöl, um ungefähr 50 % die gleichförmige Ausbreitung oder
die Begrenzungsfunktion gegen das Auftreten einer fehlerhaften Gußoberfläche, wie einer Qualitätsverschlechterung
der Barrenoberfläche, dem Erscheinen von Narben, Rippen usw., nicht.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der Verminderung des Klebens bzw. Haftens zwischen der Form 12
und dem geschmolzenen Metall 11 oder dem Barren 22. Dadurch kann wirksam das Anhaften von Schlacke vermindert
werden, das durch das Haften an der Oberfläche der Form
verursacht wird, so daß die Oberfläche für lange Zeit eben und glatt erhalten bleibt. Folglich wird auch ein
Schleif Vorgang an der Oberfläche beseitigt, der herkömmlicherweise bald danach erforderlich war, so daß eine
Verminderung der Arbeitsleistung und eine Verlängerung der Lebensdauer der Form in erheblichem Maße zu erzielen
sind.
Die vorstehend erläuterten erfindungsgemäßen Wirkungen
werden durch den nachstehend beschriebenen Versuch bewiesen:
Erfindung | Vergleichsfall | |
Durchmesser des Barrens (mm) | 65 | 65 |
Gußgeschwindigkeit (mm/min) | 450 | 450 |
Kühlwassermenge (l/min) | 35 | 35 |
Qircmplattierungsdicke ( am) | 10 | keine |
Schmiermittel (Rizinusöl cm /min) | 1,5 - 2 | 2-4 |
Dieser Versuch diente zur Beobachtung des Vergleichs der verbrauchten Schmiermittelmenge bei Vorhandesein und
Fehlen der Chromplattierungsschicht an der inneren Wandoberfläche der Form. Bei dem Fall ohne die Chromplattierung
war es notwendig, das Schmiermittel, d.h. Rizinusöl, mit ., einer Rate von 2 bis 4cm /min zuzuführen, um das Auftreten
des Festhaftens oder von Narben, Rippen usw. auf dem Barren zu verhindern, während in dem Fall mit der Chrom-
plattierung von einer Dicke von 10 ,um gemäß der Erfindung
im wesentlichen kein Festhaften auftrat, sogar wenn die Menge des Schmiermittels um die Hälfte im Vergleich zum
herkömmlichen Verbrauch vermindert wurde, nämlich auf 1,5 bis 2cm /min, wobei dennoch das Auftreten einer fehlerhaften
Gußoberfläche vermindert wurde, überdies konnte eine Form mit der Chromplattierung ihre ebene und glatte
Oberfläche aufrechterhalten, sogar nachdem ein halbkontinuierlicher
Gießvorgang mit 300 Durchgängen ausgeführt worden war, ohne daß ein Schleifen erforderlich wurde.
Im Gegensatz hierzu verursachte ein ähnlicher halbkontinuierlicher Gießvorgang mit 30 bis 50 Durchgängen bereits
ein Festhaften und andere fehlerhafte Gußoberflächen, so daß ein Schleifvorgang an der Oberfläche erforderlich
wurde.
Es ist übrigens schwierig, die Dicke der auf der inneren Wandoberfläche der Form 12 geformten Chromplattierungsschicht
30 definitiv zu bestimmen, da sie weitgehendst von den Gießbedingungen und der Art der geschmolzenen
Metalle usw. abhängt. Im allgemeinen ist es bevorzugt, daß die Dicke im Bereich von 5 bis 30 ,um liegt. Wenn sie
zu dünn ist, wird die Plattierungsschicht 30 bedeutungslos und ist für die erfindungsgemäße Anwendung nutzlos,
wenn sie andererseits zu dick wird, beeinträchtigt sie die primäre Kühlfunktion entgegen der Erwartung nachteilig,
so daß sie weder vom technologischen noch vom ökonomischen Standpunkt aus weiter bevorzugt ist.
Die Chromplattierungsschicht dieser Art kann, allgemein gesprochen, mit einem bekannten Elektroplattierungs-
oder chemischen Plattierungsverfahren geformt werden. Sie wird allgemein über die gesamte innere Wandoberfläche der
Form 12 hinweg aufgebracht. Sie kann jedoch auch nur auf dem oberen Teil der Oberfläche angebracht werden, wo sie
in Berührung mit dem geschmolzenen Metall oder der Schale eines Barrens steht, so daß der untere Teil der inneren
Wandoberfläche unplattiert bleibt, da hier keine Berührung erwartet wird.
Eine Vorrichtung gemäß der Erfindung wird bevorzugt
zur Erzeugung dünner Stäbe aus Aluminium oder Legierungen hiervon mit einer Dicke in der Größenordnung von 40 bis
100 mm im Durchmesser verwendet; die Vorrichtung ist jedoch ebenfalls wirksam zur Erzeugung von stabähnlichen
Gußblöcken oder Barren größeren Durchmessers verwendbar.
Die Erfindung kann noch wirksamer bei einem Mehrfachstrang-Gießsystem
verwendet werden, bei dem der Gießvorgang gleichzeitig in einer Vielzahl von Formen durchgeführt
wird, die in einem Gießsystem eingesetzt sind, wenn sie in Verbindung mit einem nachstehend erläuterten
Schmiermittelzufuhrsystem verwendet wird. Das beim Mehrfachstrang-Gießsystem mit einer Vielzahl von Gußformen,
denen jeweils eine vorbestimmte Menge geschmolzenen Metalls zur jeweiligen Abkühlung und Verfestigung zugeführt
wird, um gleichzeitig eine Vielzahl von Barren zu erhalten, eingesetzte Schmiermittelzufuhrsystem zeichnet
sich dadurch aus, daß es eine Vielzahl von Pumpenelementen mit konstanter Ausstoßmenge umfaßt, die parallel zueinander
angeordnet sind, sowie eine Antriebswelle zum Antrieb der Pumpenelemente und einen Motor veränderlicher Drehzahl,
daß ferner ein Schmiermittel in Abhängigkeit vom Antrieb der gemeinsamen Welle in einer vorbestimmten Menge aus
jedem der Pumpenelemente an jede der Gießformen durch eine jeweilige Schmiermittelzufuhrleitung zugeführt wird, die
zu jeder der Formen führt. Durch Einsatz eines derartigen Schmiermittelzufuhrsystems, das jeder der Formen Schmiermittel
zuführt, kann die Auswirkung der erfindungsgemäßen
Chromplattierungsschicht in jeder der Formen in maximalem
Maße verwirklicht werden.
Kurz zusammengefaßt weist das Mehrfachstrang-Gußsystem eine Vielzahl von beispielsweise mehreren zehn Gießformen
auf, die mit der Chromplattierungsschicht ausgestattet sind, um gleichzeitig in allen Gießformen Barren herzustellen;
ein Beispiel ist in der Fig. 2 dargestellt. Dabei sind in zwei Reihen acht Formen 41 wie die Form 12
des vorherigen Ausführungsbeispiels angeordnet, wobei jeweils vier in jeder Reihe vorgesehen sind. Jede der Formen
ist mit einer entsprechenden Schmiermittelzufuhrleitung 42 ausgestattet, durch welche das Schmiermittel, beispielsweise
Rizinusöl oder Kolzaöl soweit wie die Schmiermittelzufuhrleitung 28 in der Form geleitet wird.
weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, ein neuartiges Schmiermittelzufuhrsystem für jede der Schmiermittelzufuhrleitungen
42 vorzusehen, das eine Vielzahl von
Pumpenelementen 43, 43, mit konstanter Ausstoßmenge
umfaßt, die parallel angeordnet sind, sowie eine Antriebswelle 44 zum Antrieb der Pumpenelemente 43, 43, und
einen Motor 45 variabler Drehzahl, der mit der Antriebswelle 44 verbunden ist. In dem Schmiermittelzufuhrsystem
46 bewirkt der Antrieb der Antriebswelle 44 durch den Motor 45, daß jedes der Pumpenelemente 43 zur Zufuhr des
Schmiermittels in vorbestimmter Menge zu jeder der Schmiermittelzufuhrleitungen 42 betätigt wird.
Das in der Fig. 3 gezeigte Schmiermittelzufuhrsystem 46 umfaßt die Pumpenelemente 43, von denen jede eine Pumpeneinheit
des Kolben-bzw. Stößeltyps ist, die in axialer Richtung der Antriebswelle 44 angeordnet ist; die Hin-
und Herbewegung eines durch den Rotationsantrieb der Antriebswelle 44 betätigten Stößels 47, der in einem öltank
48 eingetaucht ist, wird über eine Nocke 49 und einen
Hebel 50 übertragen, und bewirkt, daß eine vorbestimmte Menge des in dem Öltank 48 enthaltenen Schmiermittels
über ein Rohr 51 an einen Pumpenabschnitt 52 gesaugt wird. Das in den Pumpenabschnitt 52 des Schmiermittelzufuhrsystems
46 eingesaugte Schmiermittel wird in die Schmiermittelzuführleitung 42 in jedem der Pumpenelemente
43 ausgestoßen. In dem Öltank 48 ist ein geeigneter Heizer 53 angeordnet, um das Schmiermittel auf eine vorbestimmte
Temperatur zur Verminderung seiner Viskosität aufzuheizen. Das Schmiermittel wird auf einer vorbestimmten
Viskosität gehalten, so daß es den Pumpvorgang der Pumpenelemente 43 nicht nachteilig beeinflußt. Der Rotationsbereich des Hebels 50, der um die Welle 54 durch Betätigung
im Anschlag an der Nocke 49 gedreht wird, wird durch ein Regulierelement 55 gesteuert, das seinerseits den
Betrag der Hin- und Herbewegung des Stößels 47 steuert. Zusätzlich zur Steuerung der Schmiermittelausstoßmenge
von dem Pumpenelement 43, wird die allgemein geregelte Schmiermittelzufuhrmenge zur Schmiermittelzufuhrleitung
42 weiter eingestellt oder gesteuert, so daß sie genau der Bedingung in jeder der Leitungen 42 entspricht.
Bei einem Gießvorgang unter Verwendung eines Schmiermittelzufuhrsystems
46 dieser Art, werden alle Pumpenelemente 43 gleichzeitig durch den Rotationsantrieb der
einzelnen Antriebswelle 44 angetrieben, die durch den einzigen Motor 45 gedreht wird; alle der Pumpenelemente
43 liefern daher stets eine konstante Schmiermittelmenge an jede der Schmiermittelzufuhrleitungen 42, da aufgrund
des Unterschiedes der Strömungswiderstände in jeder der Schmiermittelzufuhrleitungen 42 nur ein geringer Einfluß
vorstellbar ist, so daß die identische Menge des Schmiermittels gewährleistet ist, die von jedem.Pumpenelement
an jede der Formen 41 geliefert wird, genauer gesagt an das Schmiermittelreservoir 24 der Form 12 in der Fig. 1
über die jeweilige Schmiermmittelzufuhrleitung 42.
Folglich ist sichergestellt, daß jede der Formen 41 den Gießvorgang mit der gleichen erwünschten Schmiermittelmenge
durchführen kann. Es ergibt sich daher nur eine geringe Wahrscheinlichkeit der Veränderung der
Qualität der Barrengußoberfläche, so daß die Erzeugung von Barren mit stabiler bzw. gleichbleibender Qualität
möglich ist.
Die Ausstoßmenge des Schmiermittels aus jedem der Pumpenelemente kann leicht und unverzüglich geändert werden.
Diese Veränderung kann gleichzeitig für alle Pumpenelemente dadurch erfolgen, daß lediglich die Drehzahl
des Motors 45 verändert wird, so daß es andererseits außerordentlich leicht wird, die Zufuhrmenge des Schmiermittels
an jede der Formen 41 zu bemessen. Dies ist ein großer Vorteil, da hierdurch temporär die Zufuhrmenge
in der Anfangsstufe des Gußvorganges erhöht werden und nachher allmählich vermindert werden kann, da insbesondere
der Regulierungsvorgang einfach und leicht vorgenommen werden kann.
Das erfindungsgemäße Schmiermittelzufuhrsystem 46 erweist
sich auch dahingehend als sehr vorteilhaft, daß es kompakt aufgebaut ist, da alle Pumpenelemente 43
durch einen einzigen Motor 45 und eine einzige Antriebswelle 44 angetrieben werden können, überdies teilen sich
alle Formen nur ein Schmiermittelzufuhrsystem 46, sie
weisen also nicht jeweils ein eigenes System auf, so daß sich verschiedene Vorteile ergeben, wie die Beseitigung
von Installationsproblemen des Systems auf einem engen Gußformtisch, die Beseitigung von Betriebsproblemen
hinsichtlich der Antriebsversorgung der Gießvorrichtung, eine erhebliche Kostenverminderung aufgrund der Anbringung
eines einzigen Schmiermittelzufuhrsystems, usw.
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Die Erfindung ist in keiner Weise auf die vorstehend
beschriebenen Ausftihrungsbeispiele beschränkt, vielmehr sind für den Fachmann im Rahmen des Erfindungsgedankens mannigfaltige Abänderungen denkbar. Die Form
12 der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele besteht zwar aus reinem Kupfer, sie kann jedoch durch
eine Form aus wärmeleitendem Material ersetzt werden, das aus der Gruppe Aluminium, Aluminiumlegierung, Kupferlegierung
usw. ausgewählt wird. Beim Gießen von Platten bzw. Barren, wird eine Form mit regelmäßig prismatischer
Gestalt verwendet anstelle einer zylindrischen Form. Hinsichtlich der sekundären Kühlung, die nach der primären
Kühlung durch die Innenwandfläche der Form bewirkt wird, ist es auch möglich, anstelle des herkömmlichen
Verfahrens des Aufsprühens des in der Form strömenden Kühlwassers aus der im unteren Teil der Form geformten
öffnung, das geschmolzene Metall mittels einer Aufsprühung von Kühlmittel aus einem Kühlmittelsprührohr bzw. -sprührohren
abzukühlen, das oder die um die untere Öffnung der Form herum angeordnet ist bzw. sind.
Die Erfindung zeichnet sich auf diese Weise dadurch aus, daß über die innere Wandoberfläche der Form in einer
Vorrichtung zum direkten Hartgießen bzw. Kokillengießen von Metallen eine Chromplattierungsschicht gebildet wird,
so daß das Schmiermittel kontinuierlich und gleichförmig über die innere Oberfläche der Form ausgebreitet bzw.
verteilt werden kann; dies führt zu einer wirksamen Schmieroberfläche auf der inneren Oberfläche der Form. Diese Eigenschaft
der Erfindung ist von großer industrieller Bedeutung, da die Vorteile erzielbar sind, daß beispielsweise
eine maximale Schmierwirkung erzielbar ist, daß der Verbrauch des Schmiermittels erheblich ökonomischer
gestaltet wird, und daß eine wirksame Verhinderung des
Anhaftens des geschmolzenen Metalls an der inneren Oberfläche der Form erzielbar ist, wobei sich der Nebeneffekt
ergibt, daß der SchleifVorgang der inneren Oberfläche der Form beseitigt werden kann, da sie immer eben und glatt
erhalten bleibt.
Claims (6)
1.) Vorrichtung zum direkten Hartgießen von Metallen,
mit einer Direktabkühlungs-Kokillenform mit einem darauf angebrachten Schmelzreservoir aus hitzebeständigem
Material zum Halten eines zu gießenden geschmolzenen Metalls, wobei der untere Endabschnitt
des Schmelzreservoirs einwärts über die innere Wandfläche der Form hinaus verlängert ist, um einen tiberhangteil
zu bilden, so daß das geschmolzene Metall in der Form kontinuierlich abgekühlt und verfestigt
wird, während es in einem Säulenzustand gehalten wird, dadurch gekennzeichnet , daß eine innere Wandoberfläche der Form, die in Berührung
mit dem geschmolzenen Metall steht, einer Chromplattierung unterzogen ist, um eine Schicht davon
über der Wandoberfläche zu bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Chromplattierungsschicht
5 bis 30 Mikrometer beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das geschmolzene Metall aus
Aluminium oder dessen Legierungen besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß ein Schmiersystem zur Zufuhr
eines Schmiermittels zu der inneren Wandoberfläche der Form vorgesehen ist, um eine Schmierungsoberfläche
zu bilden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Form eine Kühlkammer zur
Durchströmung mit einem Kühlmittel umfaßt, sowie eine Öffnung im unteren Teil der Form, um das in der Kühlkammer
strömende Kühlmittel auf einen Metallbarren zu sprühen, der kontinuierlich aus der Form herausgenommen
wird.
6. Gießsystem vom Mehrfachstrang-Typ zum kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Gießen einer Vielzahl von
Gußblöcken durch Zufuhr von vorbestimmtem geschmolzenem Metall . in jede der Vielzahl der Formen nach Anspruch
1 bevor das Metall durch Kühlung verfestigt wird, dadurch gekennzeichnet ,
daß ein Schmiermittelzufuhrsystem vorgesehen ist, welches eine Vielzahl von parallel angeordneten Pumpenelementen
konstanter Ausstoßmenge aufweist, sowie eine Antriebswelle zum Antrieb der Pumpenelemente, und einen
mit der Antriebswelle verbundenen Motor veränderbarer Drehzahl, wodurch eine vorbestimmte Menge des von jedem
der durch die gemeinsame Antriebswelle angetriebenen
Pumpenelemente ausgestoßenen Schmiermittels jeweils über jede Schmiermittelzufuhrleitung zu jeder der
Vielzahl von Formen geführt wird.
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