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Skalpell
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Die Erfindung betrifft ein Skalpell, welches aus einer Skalpellklinge
und einem diese tragenden Handgriff besteht.
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Den Chirurgen in erster Linie und den weiterhin in Betracht kommenden
Ärzten stehen Skalpelle in zwei Ausführungsformen zur Verfügung, und zwar einerseits
das klassische Collin-Skalpell und andererseits das Americano-Skalpell. Das erstgenannte
hat einen prismatischen stabfö#igen Griff mit einem vieleckigen Querschnitt, während
das zweitgenannte Skalpell einen flachen Griff mit in etwa rechteckigem Querschnitt
besitzt. Beim Arbeiten mit den vorbekannten und gebräuchlichen Skalpellen liegen
diese nicht gerade sehr vorteilhaft in der Hand des Arztes, was im wesentlichen
durch die Form ihrer Handgriffe bedingt ist. Die Handgriffe der gebräuchlichen Skalpelle
haben weiterhin den Nachteil, daß die Hand des Arztes bei längerer Arbeit ermüden
und zu Verkrampfungen neigt, weil der Handgriff eine unnatürliche Fingerhaltung
erzwingt. Diese Nachteile wirken sich zwangsläufig auf die Sicherheit, mit der die
Arbeit mit dem Skalpell ausgeführt wird, aus, so daß die Gefahr von unnötigen Fehlschnitten
gegeben ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für chirurgische Skalpelle
einen Handgriff zu entwickeln, der die vorstehend aufgezeigten Nachteile der gebräuchlichen
Skalpelle nicht besitzt, der insbesondere ermöglicht, von der mit dem Skalpell operierenden
Hand eine natürliche und weniger schnell ermüdende Haltung einzunehmen, um mit einem
Skalpell mit dem neuartigen Handgriff sicherer und einwandfreier arbeiten zu können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
den Handgriff des Skalpells in der Weise auszubilden, daß dieser aus einem bügelförmig
gebogenen Stab besteht, dessen oberer, die Skalpellklinge tragender Schenkel in
seinem vorderen Bereich geradlinig und in seinem hinteren Bereich der Form des Hohlraums
der geschlossenen Hand des Arztes angepaßt, bogenförmig gekrümmt ausgebildet ist,
und daß der geradlinige untere Schenkel des bügelförmig gebogenen Stabes an seinen
beiden Enden mit den entsprechenden Enden des oberen Schenkels verbunden ist.
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Weitere Merkmale des erfindungsgemäß ausgebildeten Handgriffs des
Skalpells ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein derart ausgebildetes Skalpell bietet den Vorteil, sich bereits
bei seinem Ergreifen mit der Hand in der richtigen Lage zu befinden, um mit dem
Skalpell in optimaler Weise arbeiten zu können, ohne daß die Hand und die Finger
der Hand eine unnatürliche und zu vorzeitigen Ermüdungen führende Lage einnehmen
müssen. Dadurch liegt das Skalpell wesentlich eindeutiger und besser in der Hand
des Arztes, die das Skalpell nunmehr bei durchzuführenden Schnitten besser zu dirigieren
und zu handhaben vermag.
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In den Figuren 1 bis 3 der Zeichnung ist das Skalpell mit dem erfindungsgemäß
ausgebildeten Handgriff anhand eines besonders bevorzugten Ausführungsbeispiele
dargestellt, welches nachstehend im einzelnen näher erläutert ist. Es zeigen: Fig.
1 eine Ansicht des Skalpelle in perspektivischer Darstellung;
Fig.
2 einen Teil des Handgriffs des Skalpellgriffs mit der Anlageplatte für den Mittelfinger
der das Skalpell haltenden Hand; Fig. 3 eine Darstellung des von einer Hand gehaltenen
Skalpells.
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An dem Handgriff des Skalpells ist eine übliche Skalpellklinge 1 befestigt.
In aller Regel ist sie fest mit dem in Betracht kommenden Teil des Handgriffs verbunden,
Der Handgriff des Skalpells besteht aus einem bügelförmig gebogenen Stab, wie dies
insbesondere aus Fig. 1 der Zeichnung hervorgeht. Der obere Schenkel 2 des Stabes,
an dessem freien vorderen Ende die Skalpellklinge 1 befestigt ist, verläuft in seinem
vorderen Bereich 4 geradlinig, um gegen den hinteren Bereich 5 in einen Bogen überzugehen,
dessen Form und Größe durch den inneren Hohlraum der geschlossenen Hand H des Chirurgen
bestirmat ist, um zu erreichen, daß der Skalpellgriff in optimaler Weise in der
geschlossenen Hand liegt und bestmöglich von ihr gehalten wird. Der untere Schenkel
3 des den Griff bildenden Stabes ist geradlinig ausgebildet und verläuft spitzwinklig
zum geradlinigen Teil 4 des Schenkels 2.
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Mit seinen beiden Enden 6 und 8 ist der untere Schenkel 3 mit dem
oberen Schenkel 2 verbunden. Dort, wo die beiden Schenkel 2 und 3 spitzwinklig zusammenlaufen
und miteinander verbunden sind, bilden sie eine vorteilhafte Auflagefläche für den
Daumen der das Skalpell haltenden Hand, der mit seinem vorderen Ende etwas in den
spitzwinkligen, muldenartigen Zwischenraum zwischen den Schenkeln 2 und 3 eindringt
und damit eine feste und gegen Abgleiten gesicherte Lage einnimmt. Die Handhabung
des Skalpells wird weiterhin dadurch noch beträchtlich erleichtert, daß an dem unteren
Schenkel 3 des Handgriffs eine
etwa nierenförmige Anlagescheibe
7 für den Mittelfinger der das Skalpell haltenden Hand angebracht ist, vorteilhafterweise
in der Art, dass die Winkelstellung der Scheibe gegen über dem Schenkel 3 durch
Nachbiegen veränderbar ist, damit das Skalpell optimal an die das Skalpell haltende
Hand des Arztes angepaßt werden kann.
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Vorteilhafterweise ist diese Anlagescheibe 7 für den Mit telfinger
gegenüber der Achse des unteren Schenkels 3 des Handgriffs um etwa 110 -120° verdreht
und weiterhin gegen diese um etwa 65°-75° geneigt.
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Aus Fig. 3 der Zeichnung ergibt sich, wie das Skalpell mit dem erfindungsgemäß
ausgebildeten Handgriff von einer Hand gehalten wird. Der Handgriff liegt mit dem
hinteren Ende des geraden Teils und mit dem gekrümmten Teil des oberen Schenkels
2 in der Wölbung der das Skalpell haltenden geschlossenen Hand H, wobei der Mittel-,
der Ring- und der kleine Finger auf dem unteren geraden Schenkel 3 des Handgriffs
liegen und den Handgriff fest in den Hohlraum der geschlossenen Hand drücken. Dabei
liegt der Mittelfinger mit seinem vorderen Ende auf der Anlagesoheibe 7 am unteren
Schenkel 3 des Handgriffs an. Der Zeigefinger liegt auf dem Rücken der Skalpellklinge
und der Daumen im Bereich der spitzwinklig miteinander verbundenen Schenkel 2 und
3. Dadurch ist es der das Skalpell haltenden Hand möglich, die Klinge 1 exakt so
zu führen, wie der Schnitt mit der Klinge 1 auszuführen ist. Das in Betracht kommende
Skalpell wird von der Hand exakt in Handlängsrichtung und in Verlängerung des Unterarmes
gehalten, so daß die das Skalpell haltende Hand eine natürliche Lage einnimmt, in
der mit außerordentlicher Sicherheit und Präzision gearbeitet werden kann.
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Der den Handgriff bildende Stab kann massiv oder gegebenenfalls auch
hohl sein, letzteres, um das Skalpell leichtgewichtig zu machen.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Skalpellklinge 1 am vorderen
freien Ende des Schenkels 2 des Handgriffs auswechselbar anzubringen sowie in Bezug
auf die Klingenebene gegenüber dem Handgriff einstellbar zu befestigen, so daß es
möglich ist, Je nach der mit dem Skalpell zu verrichtenden-Arbeit bei gleicher Lage
der Harici der Fläche der Skalpellklinge 1 eine unterschiedliche gewünschte Anstellung
zu geben.
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Die zum Einspannen der auswechselbaren und schwenkbaren Skalpellklinge
dienende Stellschraube ist vorteilhafterweise im vorderen Ende des unteren Schenkels
3 des Handgriffs untergebracht. Obwohl durch die Form des Handgriffs eine bestimmte
Lage des Skalpells in der Hand des Arztes vorgegeben ist, besteht dennoch die Möglichkeit,
das Skalpell anders zu erfassen, um es für spezielle Arbeiten einsetzen und benutzen
zu können.
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So kann es beispielsweise wie ein Schreibgerät erfaßt werden, oder
aber auch in anderer Weise, wobei der Zeige- und der Mittelfinger an bzw. auf der
Skalpellklinge liegen, je nachdem es der spezifische Anwendungsfall erfordert.
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L e e r s e i t e