DE2731124C2 - Antrieb zum axialen Hin- und Herbewegen der Reibwalzen eines mehrere Walzen aufweisenden Farbwerkes - Google Patents
Antrieb zum axialen Hin- und Herbewegen der Reibwalzen eines mehrere Walzen aufweisenden FarbwerkesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Antrieb zum axialen Hin- und Herbewegen der Reibwalzen eines mehrere
Walzen aufweisenden Farbwerkes, der einen Langhub der Reibwalzen einleitet.
Zur Verbesserung der Verdruckbarkeil sowie zur Homogenisierung des Farbflusses hochviskoser Druckfarben
ist es bekannt, Farbwerke mit Verreibeinrichtungen zu versehen. Derartige Verreibeinrichtungen sollen
insbesondere in Zylinderumfangsrichtung verlaufende Farbstreifen beheben. Üblicherweise besteht eine
Verreibeinrichtung aus einer Anzahl im Farbwalzenzug verteilt angeordneten Reibwalzen, die entweder über
Kurbelgetriebe, Kurvengetriebe, Taumelscheiben oder pneumatische Antriebe axial hin- und herbewegt
werden. Die dabei entstehende Axialbewegung hat in der Regel einen sinusförmigen Geschwindigkeitsverlauf.
Werden aufgrund ungleichmäßiger Farbzoneneinstellungen oder wegen besonderer Ausbildung der Farbdosiereinrichtung
des Farbkastens auf der Farbkastenwalze in ümfangsrichiung verlaufende farbfreie oder
farbarme Streifen erzeugt, so hat sich gezeigt, daß die bekannten Verreibeinrichtungen nicht ausreichen, um
eine hinreichende Homogenisierung des Farbflusses zu erzielen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, auf der Farbkastenwalze gewollt oder ungewollt hervorgerufene
Streifen der Farbgebung durch verbesserte Verreibung sicher aufzulösen.
Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß in dem Antrieb Mittel zur Erzeugung eines
den Langhub überlagernden, eine zusätzliche oszillierende Bewegung der Reibwalzen in axialer Richtung
bewirkenden Kurzhubes vorgesehen sind.
Die kurzhubige Bewegung der Reibwake bewirkt deutlich eine Verbesserung der Verreibewirkung. Sind
auf der Farbkastenwalze farbfreie Umfangsstreifen vorhanden, so hat es sich als besonders wirksam
erwiesen, wenn die der Heberwalze unmittelbar nacligeordnete Reibwalze die überlagerte Hin- und
Herbewegung ausführt Es können auch mehrere Reibwalzen mit zusätzlichen Antriebsmitteln zwecks
Erzeugung einer überlagerten Bewegung versehen werden.
Da die Zusatzbewegung durch den Kurzhub, insbesondere dann, wenn sie bei mehreren Reibwalzen
Anwendung findet, die Aufbereitung der Farbe und die Homogenisierung des Farbflusses beträchtlich verbessert,
können Farbwalzen eingespart werden. Die erfindungsgemäße überlagerte Verreibebewegung ermöglicht
also eine Verkürzung des Farbwalzenzuges.
Eine räumliche äußerst günstige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß als Mittel zu Erzeugung
des Kurzhubes eine Nut eines Nutenrings eines an sich bekannten antriebsseitig vorgesehenen Kurbeltriebes,
der über eine am Ende eines Doppelhebels angebrachte Mitnehmerrolle sowie über einen auf dem Achszapfen
der Reibwalze vorgesehenen Nutenring den Langhub einleitet, zur Erzeugung des Kurzhubs eine in axialer
Richtung der Reibwalze liegende Steigung aufweist.
Hier ist also nur ein Mitnehmerring gegen einen Nutenring mit einer Nut ausgetauscht worden, die in
axialer Richtung eine Steigung aufweist. Es waren somit praktisch keine zusätzlichen Bauteile erforderlich. Auch
mußte der Bauraum nicht erweitert werden.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung führt die Reibwalze während einer Umdrehung den
Kurzhub aus, wobei die Drehzahl der Reibwalze zur Drehzahl des Plattenzylinders kein ganzzahliges Verhältnis
bildet.
Dadurch trifft die im Verhältnis zur Drehzahl des Plattenzylinders meist halbtourig angetriebene Heberwalze,
in axialer Richtung gesehen, stets auf eine andere Stelle der Reibwalze auf, was zur Folge hat, daß sich
farbfreie Umfangsstreifen mit farbführenden teilweise überlappen. Dies beschleunigt zusätzlich die Auflösung
der Streifen.
Die Erfindung wird im folgenden durch ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Farbwalzwerk mit vier Reibwalzen im Farbwalzenzug,
Fig.2 den Antrieb zweier Reibwalzen, die der Heberwalze unmittelbar nachgeordnet sind und
Fig. 3 mit den Abbildungsteilen a, b, c, in denen der
Geschwindigkeitsverlauf der seitlichen Reibbewegung derjenigen Reibwalze gezeigt wird, welche unmittelbar
mit der Heberwalze zusammenwirkt.
Bei Offset- oder Hochdruckmaschinen ist in bekannter Weise dem Farbkasten i eine Farbkastenwalze 2
zugeordnet, zwischen denen in einem keilförmigen Raum die Farbe 3 eingefüllt ist. Die Farbkastenwalze 2
ist zur Steuerung der Gesamtfarbgebung mit variabler Geschwindigkeit antreibbar. Die Farbe 3 wird von der
Farbkastenwalze 2 über die Heberwalze 4 der Reibwalze 5 zugeführt. Von dort gelangt die Farbe 3
über den Farbwalzenzug, bestehend aus Gummiwalzen 6, weiteren Reibwalzen 7, 8 und 9 zu den Auftragswalzen
10 und von dort auf die Platte des Plattenzylinders 11.
Die Heberwalze 4 wird im Verhältnis zur Drehzahl Jcs Plattenzylinders 11 halbtourig hin- und hergeschwenkt,
d. h., bei einer Umdrehung des Plattenzylin-
ders 11 vollführt die Heberwalze 4 eine Schwenkbewegung
von der Farbkastenwalze 2 zur Reibwalze 5 und bei der nächsten Umdrehung des Plattenzylinders 11
von der Reibwalze 5 wieder zurück zur Farbkastenwalze Z Das Verhältnis der Drehzahl der Reibwalze 5 zur
Drehzahl des Plattenzylinders 11 ist nicht ganzzahlig. Bei der vorliegenden Ausführungsform entsprechen
etwa 3,2 Umdrehungen der Reibwalze 5 einer Umdrehung des Plattenzylinders 11.
Der Antrieb gemäß der Erfindung ist besonders ι ο vorteilhaft bsi einem Farbwerk, dessen Farbkasten 1 mit
einer Farbdosiereinrichtung 12 gemäß der DE-OS 26 48 098 versehen ist Diese Farbdosiereinrichtung 12
besteht aus zonenbreiten Stellelementen 13, die dicht nebeneinander angeordnet, sich über die Breite des
Farbkastens 1 erstrecken. Die Stellelemente 13 sind zylindrisch ausgebildet und in Umfangsrichtung verdrehbar
angeordnet Eine Feder 14 umfaßt die Siellelemente 13 und drückt sie in Richtung auf die
Farbkastenwalze 2. Zwischen den Stelleleir.jnten 13 und
der Mantelfläche der Farbkastenwalze 2 ist eine dünne
elastische Folie 15 vorgesehen.
In Achsrichtung der Faibkastenwalze 2 gesehen,
weisen die Stellelemente 13 nebeneinander Stützrippen und einstichartige Dosierbereiche auf. Die Stützrippen
liegen ständig an der Folie 15 und damit an der Farbkastenwalze 2 an. Da jedes Stellelement 13
zumindest zwei Stützrippen besitzt, werden im Bereich einer Stellzone auf der Mantelfläche der Farbkastenwalze
2 zwei farbfreie, in Umfangsrichtung verlaufende in Streifen erzeugt, die die Heberwalze 4 genauso wie die
übrigen Farbstreifen gemäß der zonalen Farbeinstellung an die Reibwalze 5 weitergibt.
Zur sicheren Behebung dieser farbfreien Streifen vollführt die Reibwalze 5 nicht nur eine übliche hin- und »
hergehende Bewegung, den sogenannten Langhub, sondern sie bewegt sich zusätzlich gemäß einer
überlagerten kurzhubigen oszillierenden, d. h. hin- und herschwingenden Bewegung. Die Ausbildung des
Antriebs der Reibwalze 5 ist in Fig. 2 im einzelnen 4»
gezeigt.
Der Achszapfen 16 der Reibwalze 5 ist in der antriebsseitigen Maschinenseitenwand 17 über ein
Gleitlager 18 drehbar und axial verschiebbar gelagert. An seinem freien Ende außerhalb der Maschinenseiten- ·ι >
wand 17 befindet sich ein Nutenring 19, der eine Nut 20 aufweist, in welcher eine Mitnehmerrolle 21 eines
Doppelhebels 22 geführt wird. Die Nut 20 hat eine Steigung 23, gemäß welcher die Reibwalze 5 bei einer
Umdrehung hin- und herbewegt wird. Die Steigung 23 "><> entspricht der Größe des Kurzhubes. Im vorliegenden
Falle beträgt die Steigung 4 mm.
Der Achszapfen 24 der weiteren Reibwalze 7 ist gleichfalls in einem Gleitlager 18 in der Maschinenseitenwand
17 drehbar und axial verschiebbar gelagert. An v> seinen freien Ende befindet sich auch ein Nutenring 25
mit einer Führungsnut 26, die in Richtung des Achszapfens 24 keine Steigung aufweist. In dieser
Führungsnut 26 läuft eine weitere Mitnehmertolle 27, die an dem anderen Ende des Doppelhebels 22 drehbar «n
angeordnet ist. Der Doppelhebel 22 ist in einem Lager 28 schwenkbar angeordnet, das an der Maschinenseitenwand
17 befestigt ist. Mit dem Doppelhebel 22 ist ein Kurbelarm 29 verbunden, an dem eine Kurbel 30
angreift, die exzentrisch an die Nabe 31 eines <<">
Kurbelzahnrades 32 angelenkt ist.
Während die Fig. 2 den Doppelhebel 22 in der Mittelstellung zeigt, ist der an das Kurbelzahnrad 32
angelenkte Teil der Kurbel 3Θ in der oberen Totpunktlage dargestellt
Das Kurbelzahnrad 32 ist über seine Nabe 31 und ein Kugellager 33 in einem Gehäuse 34 und an seiner
anderen Seite mittels eines Acnrzapfens 35 in einem Kugellager 36 drehbar gelagert, das sich in einer
Ausnehmung 37 der Maschinenseitenwand 17 befindet Das Kurbelzahnrad 32 wird über nicht dargestellte,
weitere Antriebsmittel vom Plattenz>linder aus in Rotation versetzt Die exzentrische Anlenkung der
Kurbel 30 an die Nabe 31 des Kurbelzahnrades 32 ist derart, daß der Doppelhebel 22 in eine Pendelbewegung
versetzt wird, wodurch die Reibwalze 5 beispielsweise in Richtung auf die Maschinenseitenwand 17 gezogen
wird, wobei sich gleichzeitig die Reibwalze 7 in entgegengesetzter Richtung bewegt Der Hub der
Reibwalze 7, im folgenden Langhub 38 genannt beträgt im vorliegenden Falle 35 mm. Bei zwei Umdrehungen
des Plattenyzlinders 11 vollführt der Doppelhebel 22 eine hin- und hergehende Pendelbewegung. Bei einer
Zylinderumdrehung vollführt also die Reibwalze 7 den Langhub 38, während die Reibwalze 5, die bei jeder
ihrer Umdrehungen zusätzlich gemäß dem Kurzhub hin- und herbewegt wird, einen Gesamthub 39
durchläuft, der im vorliegender. Falle 35 mm plus Kurzhub von 4 mm, also 39 mm beträgt.
In Fig. 3a ist das Geschwindigkeitsdiagramm des Kurzhubes der Reibwalze 5 im Verhältnis zur
Umdrehung des Plattenzylinders 11 gezeigt Wie aus F i g. 3a zu ersehen ist, bewirkt die Steigung des
Nutenrings 19 aufgrund des Drehzahlverhältnisses zwischen der Reibwalze 5 und dem Plattenzylinder 11
von etwa 3,2 eine kurzhubige Hin- und Herbewegung von etwas mehr als 3 mal pro Umdrehung des
Plattenzylinders 11.
Fig. 3b zeigt demgegenüber den Geschwindigkeitsverlauf der Reibwalze 7. Bei einer Plattenzylinderumdrehung
wird der Langhub 38 einmal zurückgelegt. Da aber die Reibwalze 5 wie die Reibwalze 7 von der
Kurbel 30 bei zwei Plattenzylinderumdrehungen einmal hin- und herbewegt wird und außerdem aufgrund der
Steigung 23 des Nutenringes 19 gleichzeitig etwa 6,4 mal die Kurzhubbewegung ausführt, stellt sich eine
überlagerte sinusförmige Bewegung ein, wie sie in Fig. 3c dargestellt ist. Dieser Geschwindigkeitsverlauf
hat sich zur Verreibung der oben angeführten farbfreien, in Umfangsrichtung verlaufenden Streifen
als außerordentlich wirksam erwiesen.
Die Wirkung dieser überlagerten Verreibebewegung kann noch dadurch gefördert werden, daß man erstens,
wie im vorliegenden Beispiel, die im Farbwalzenzug vorne liegende Reibwalze 5 die überlagerte Bewegung
ausführen läßt, und daß man zweitens das Drehzahlverhältnis der Reibwalze 5 zum Plattenzylinder 11 kein
ganzzahliges sein läßt, damit die halbtourig hin- und herschwenkende Heberwalze 4 auf die Reibwalze 5
stets an einer anderen Stelle als unmittelbar zuvor trifft. Dadurch wird von vornherein eine Überlappung von
farbführenden und farbfreien Streifen hervorgerufen.
Falls erforderlich, können auch die Achszapfen der übrigen Reibwalzen 7, 8 und 9 niit einem Nutenring 19
mit axialer Steigung 23 versehen werden, so daß diese Reibwalzen 7, 8, 9 gleichfalls eine überlagerte
Bewegung ausführen. Darüberhinaus ist die Erfindung nie!:' nur auf Farbwerke der in Fig. 1 gezeigten Art
beschränkt. Auch bei den üblichen Farbwerken mit Farbmesser und Zonenschrauben kann die erfindungsgemäße
Zusatzbewegung von großem Nutzen sein,
sobald die Farbgebung am Farbkasten nicht genügend gleichmäßig eingestellt ist. Auch in diesem Falle hat sich
gezeigt, daß eine Homogenisierung des Farbflusses mit Hilfe des überlagerten Kurzhubes das Druckergebnis
sichtbar verbessert.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Antrieb zum axialen Hin- und Herbewegen der Reibwalzen eines mehrere Walzen aufweisenden s
Farbwerkes, der einen Langhub der Reibwalzen einleitet, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Antrieb Mittel zur Erzeugung eines den Langhub (38) überlagernden, eine zusätzliche oszillierende
Bewegung der Reibwalzen (5) in axialer ι ο Richtung bewirkenden Kurzhubes (23) vorgesehen
sind.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zur Erzeugung des Kurzhubes
eine Nut (20) eines Nutenrings (19) eines an sich bekannten antriebsseitig vorgesehenen Kurbeltriebes
(29, 30, 31), der über eine am Ende eines Doppelhebels (22) angebrachte MitnehmerroJle (21)
sowie über einen auf dem Achszapfen (16) der Reibwalze (5) vorgesehenen Nutenring (19) den
Langhub (38) einleitet, zur Erzeugung des Kurzhubs (23) eine in axialer Richtung der Reibwalze (5)
liegende Steigung (23) aufweist
3. Antrieb nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibwalze (5) während
einer Umdrehung den Kurzhub ausführt und daß die Drehzahl der Reibwalze (5) zur Drehzahl des
Plattenzylinders (11) kein ganzzahliges Verhältnis bildet.
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