DE2730998A1 - Kettentrieb mit einer endlosen gelenkkette - Google Patents
Kettentrieb mit einer endlosen gelenkketteInfo
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Description
PATENTANWÄLTE A. GRÜNECKER
DlPU-ING
DR ING
K. SCHUMANN
Ferag AG ^, """"'"^^
CH-8340 Hinwil ZJl' JAK°B
—' G. BEZOLD
nimwr in.«««
8.7.1977
Kettentrieb mit einer endlosen Gelenkkette
PH 11
Gegenstand der Erfindung ist ein Kettentrieb mit einer endlosen Gelenkkette, die in einem Kettenkanal angeordnet ist, in welchem
die Kettengelenke geführt sind.
Die Länge einer endlosen Gelenkkette ist -auch bei einem solchen Kettentrieb- im Betrieb immer unbestimmt. In den Kettengelenken
ist nämlich ein -mit der Abnützung freilich wachsendes- Spiel unvermeidlich und die Auswirkung dieses Spiels auf die Kettenlänge
im Sinne einer Verlängerung oder Verkürzung derselben hängt immer von der örtlichen Kettenspannung ab. Diese unterliegt aber
in Abhängigkeit der Lage von Antrieb und Abtrieb bzw. von der jeweiligen Belastung erheblichen Schwankungen, wobei die Kettenlänge
sich stets entsprechend verändert. Das heisst mit anderen Worten, dass eine endlose Kette im Betrieb eine Undefinierte Länge
aufweist, wobei die möglichen Längenänderungen vom Rucken, Rütteln
und Schlagen der Kette begleitet sind. Deshalb hat man von je her angestrebt, der Kette mit Hilfe von Kettenspannern eine bestimmte
Länge zu verleihen. Massgebend war dabei das Bestreben, die Kette zu strecken und dadurch das Spiel in den Kettengliedern
aufzuheben. Dieses Konzept lässt sich indessen in der Praxis nicht konsequent durchführen. Das vollständige Aufheben des Spieles in
den Kettengelenken setzt nämlich -abgesehen von den dafür erforderlichen enormen Spannkräften- das gänzliche Verdrängen des Schmiermittels
voraus, was aus naheliegenden Gründen undenkbar ist. Ist
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aber Schmiermittel -selbst in Form eines dünnen Filmes- in den Gelenken vorhanden, so liegt auch ein Spiel vor, welches bei den
unvermeidbaren Spannungsänderungen durch Verdrängen des Schmiermittels
entsprechend vermindert bzw. von der einen auf die andere Seite des Gelenkes verlagert werden kann, wobei die Längenänderungen
einen unruhigen Kettenlauf bewirken.Generell lässt sich
also sagen, dass der Unterdrückung des unruhigen Kettenlaufs durch Kettenspanner Grenzen gesetzt sind, wobei selbst innerhalb
der praktikablen Grenzen zufolge des Spannens der Kette die Antriebsleistung und die Abnützung, aber auch die an das Schmiermittel
gestellten Anforderungen erheblich erhöht werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile
zu vermeiden und einen Kettentrieb der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem ein mit Kettenspannern nicht erreichbarer
ruhiger Kettenlauf unter allen Betriebsbedingungen gewährleistet ist, ohne dass dazu die Kette überhaupt gespannt werden
müsste. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Länge des Kettenkanals gleich der Nennlänge der Kette ist.
Die Nennlänge der Kette ist der Achsabstand eines Kettengliedes multipliziert mit der Anzahl der Kettenglieder. Diese Nennlänge
ist eine theoretische Grosse, welche bisher in der Praxis keine Beachtung fand, da sie bei einem Kettentrieb der herkömmlichen Art
im Betrieb aus den vorstehend angeführten Gründen gar nicht existiert. Ist aber der Kettenkanal entsprechend der Nennlänge der
Kette bemessen, so ist letztere gezwungen, im Betrieb stets jene wohldefinierte Länge aufzuweisen, welche sie in der praktischen
Realität gar nicht besitzt. Anders gesagt bedeutet dies, dass die
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Kette trotz des mehr oder weniger grossen und mit der Zeit auf alle Fälle wachsenden Spieles in den Kettengelenken keine Längenänderungen
mehr erfahren kann und konsequenterweise einen ruhigen Lauf hat.
Dadurch, dass das Spiel in den Kettengelenken nicht eliminiert, sondern unschädlich gemacht, aber sonst beibehalten wird, entsteht
zudem eine unerwartete Wirkung. Anders als bei den herkömmlichen Kettentrieben ergibt sich nämlich in der nicht gestreckten Kette
dem Kettenantrieb folgend eine Druckzone und demselben voraus-
Il
gehend eine Zugzone mit einem stetigen Übergang zwischen diesen
beiden Zonen, wobei das in den Gelenken vorhandene Spiel ununterbrochen wechselseitige Veränderungen erfährt und das Schmiermittel
dementsprechend nach der einen oder der anderen Seite verdrängt wird. Man könnte auch sagen, dass die Kettengelenke atmen. Im
Gegensatz zu den durch Spannmittel stets gestreckt gehaltenen Gelenkketten wird hier auch bei extremer oder ungünstiger Belastung
die Gefahr des Trockenlaufens oder der trotz Vorhandenseins von Schmiermittel ungenügenden Schmierung in den Gelenken vermieden.
Diese Vorgänge lassen sich anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung leicht nachvollziehen. Dargestellt ist ein Kettentrieb
mit einer endlosen Gelenkkette 1, die in ihrem ganzen Verlauf in einem Kettenkanal 2 eingeschlossen und durch einen Kettenantrieb
umlaufend angetrieben ist. Die Gesamthaft mit 4 bezeichneten Kettengelenke, namentlich die Gelenkpfannen 5 sind in dem
Kettenkanal 2 geführt. Entsprechend der Umlaufrichtung gemäss
Pfeil P werden in dem auf den Antrieb folgenden Abschnitt des Kettenkanals 2 die Gelenkkörper 6 des einen Kettengliedes
von der Gelenkpfanne 5 des nächst hinteren Kettengliedes geschoben. Dementsprechend ist in jedem Kettengelenk auf die Um-
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laufrichtun bezogen das Gelenkspiel vorne grosser als hinten.
Gerade das umgekehrte gilt im Bereiche des dem Kettenantrieb 3 vorangehenden Abschnittes des Kettenkanals 2. Hier wird jedes
Kettenglied von dem nächst vorderen Glied gezogen, wobei in jedem Kettengelenk das Spiel in Umlaufrichtung gesehen hinten
grosser ist als vorne. Hier befindet sich also das Schmiermittel zur Hauptsache im hinteren Bereich der Gelenke und es wechselt
nach dem Antrieb 3 auf die Vorderseite hinüber. Das Ergebnis ist eine stets hinreichende Schmierung und eine gleichmässige
Abnützung der Gelenkflächen.
Der Uebergang vom Schubbetrieb auf Zugbetrieb, d.h. vom gestauten Kettenabschnitt zum gestreckten Kettenabschnitt befindet
sich gemäss Zeichnung an einer mit 7 bezeichneten Stelle des Kettenkanals 2. Die Üebergangsstelle 7 kann indessen je
nach den Betriebsumständen, z.B. Jn Abhängigkeit von der Grosse
und Lage der Last wandern. Darüber hinaus ist in diesem Zusammenhang die gegenseitige Abstimmung der Längen der Kette
und des Kettenkanals massgebend, wobei -wie eingangs erwähntin jedem Fall die Kette im statischen Zustand weder gestreckt
noch gestaut sein soll. Selbst unter Beachtung dieser Bedingung ist es aber möglich, den Ort der üebergangsstelle so zu wählen,
dass die einzelnen Kettenglieder gleichlang auf Zug - bzw. auf Druck belastet werden oder dass sie gleich viele Bogen auf Zug
wie auf Druck belastet durchlaufen.
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Dank der erwähnten Vorkehrungen läuft die Kette 1 im Führungskanal
2 auch ohne gespannt zu sein völlig ruhig und die Kettenglieder befinden sich stets in einer stabilen Führungslage,
wobei die Gelenke je nach Verlauf des Kanals und je nachdem, ob es sich um eine Stauzone oder Zugzone handelt, wechselseitig
im Kanal abgestützt sind. Selbstverständlich könnte der Kanal eine beliebige Länge und einen beliebigen Verlauf haben, wobei
gegebenenfalls auch mehrere Kettenantriebe vorgesehen sein könnten.
Die Kette selber kann beliebig ausgebildet sein. So können z.B. Kugelgelenke oder nur beschränkt verwindbare Gelenkketten
verwendet werden, wobei die Gelenke gleitende oder rollende Führungselemente aufweisen können, dies unabhängig von der
übrigen Ausbildung der Kette.
Der Kanal selbst kann ebenfalls jede beliebige Ausbildung aufweisen,
er kann bei einer Antriebskette vollkommen geschlossen sein oder bei einer Förderkette einen oder mehrere Schlitze
aufweisen.
Ohne dadurch die Anwendungsgebiete eines solchen Kettentriebes einzuschränken, wäre zu bemerken, dass die Vorteile besonders
bei Förderketten zum Tragen kommen, die vielfach eine erhebliche Länge und einen komplizierten Verlauf aufweisen. Ein
bevorzugtes Anwendungsgebiet des beschriebenen Kettentriebes ergibt sich im Zusammenhang mit Zeitungstransporteuren.
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Der beschriebene Kettentrieb ist vom Kettenverlauf und der
Kettenlänge weitgehend unabhängig. Dementsprechend kann der Kettenkanal durch Zusammenfügen verschiedener Elemente in
seiner Länge bzw. in seinem Verlauf nicht nur von vornherein bestimmt, sondern auch nachträglich leicht verändert werden.
Man könnte z.B. steckbare oder sonstwie leicht miteinander verbindbare Kanalelemente verwenden. Das gleiche gilt auch
für die Ausbildung der Kettengelenke. Dem beschriebenen Kettentrieb kommt aber auch im Zusammenhang
mit Antriebsketten insofern eine besondere Bedeutung zu, als solche nunmehr vollkommen verkapselt und unter einwandfreien
Schmierbedingungen z.B. im Oelbad laufen können. Selbst die Kettenräder oder sonstige Antriebsglieder befinden sich dann
in geschlossenen Gehäusen, aus denen lediglich die Antriebsbzw. Abtriebswellen dichtend herausgeführt werden müssen.
Abweichend davon kann natürlich der Kettenkanal je nach Beschaffenheit
der Kette bzw. deren Teilung auch Unterbrüche, insbesondere in der Zugzone aufweisen. Ein abschnittsweise
oder in seiner ganzen Länge geschlitzter Kettenkanal ermöglicht es (evt. bei sonst unverändertem Kettenverlauf), Aggregate
für den Antrieb bezw. Abtrieb an beliebigen Stellen anzuordnen und z.B. durch Befestigung am Kettenkanal zu verankern.
Dabei erhöht sich die Vielseitigkeit des Kettentriebes, zumal wenn der Kettenkanal aus leicht miteinander
koppelbaren Elementen besteht. Auf jeden Fall bedarf es nur einer relativ leichten Halterung für den Kettenkanal und
schwere Fundamente sind nicht erforderlich.
In jeder Ausführung des Kettentriebes ist ein ruckloses An-
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V-
fahren, vor allem bei massiger Geschwindigkeit gewährleistet,
dies trotz des Umstandes, dass hier das Spiel in den Gelenken nicht - wie sonst üblich - z.B. mit Hilfe von Kettenspannern
eliminiert wird. Im Gegenteil! Der beschriebene Kettentrieb macht aus dem unvermeidlichen, sonst als nachteilig empfundenen
Spiel einen Nutzen, indem das erwähnte Atmen der Kettengelenke die Belastbarkeit und Langlebigkeit erhöht. Dies gilt
namentlich auch bei der Verwendung von Kunststoffen in (schmierungsfreien) Gelenken, da diese Stoffe bei ständiger Belastung
oft zum Fliessen neigen.
Claims (3)
- PatentanspruchΓΐ.kettentrieb mit einer endlosen Gelenkkette, die in einem Kettenkanal angeordnet ist, in welchem die Kettengelenke geführt sind, dadurch gekennzeichnet/ dass die Länge des Kettenkanals gleich der Nennlänge der Kette ist.
- 2.Kettentrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Zuge des Kettenkanals je in einem geschlossenen Gehäuse Aggregate für den Antrieb bzw. Abtrieb vorgesehen sind.
- 3.Kettentrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kettenkanal einen oder mehrere Längsschlitze aufweist und dass mit dem Kettenkanal koppelbare Aggregate für den Antrieb bzw. Abtrieb vorgesehen sind.709882/1 130 ORIGINAL INSPECTED
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