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Darreichungs- und Handelsform von nichtalkoholischen Erfrischungs-
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getränken durch ein essenzhaltiges Patronensystem Die Erfindung betrifft
den Vertrieb, die Darreichungsweise und den Konsum von Erfrischungsgetränken, sonderlich
kohlensäurehaltiger Brausen in Gestalt eines Patronensystems, das alle wichtigen
Essenzen, den ZuckerAnteil und die Kohlellsäure enthält.
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Die erfindungsmäßige Lösung verfolgt den Zweck, den Gewichtsanteil
des Erfrischungsgetränkes, der fabrikmäßig hergestellt wird und in den Handel kommt,
auf ein Zehntel des fertigen Endproduktes zu vermindern. Der größte Volumen- und
Gewichtsanteil der verbrauchsfertigen Limonade wird bekanntlich von jenem Artikel
ausgemacht, der bereits Zuhause am Verbrauchsort, ausreichend zur Verfügung steht,
Wasser. Die der Erfindung zugrundeliegende Essenzpatrone wird entweder auf eine
mit normalen Leitungswasser gefüllte Flasche aufgeschraubt oder in den Hals einer
angemessenen geformten Flasche eingeschraubt. Der wesentliche Teil der Erfindung
beinhaltet eine derartige Gestaltung von Patrone bzw.
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Flasche, daß mit der üblichen Schraubbewegung gleichzeitig die Patrone
in die richtige Position zur Flasche gebracht, die Patrone entleert bzw. die Kohlensäure
freigesetzt und damit das Endprodukt hergestellt wird und auch die Flasche gas-
und flüssigkeitssicher verschlossen wird.
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Sogenannte Post-Mixverfahren sind bereits seit Jahrzehnten im Gebrauch
und dienen vornehmlich zur Herstellung größerer Mengen von Erfrischungsgetränken
in großen Schankbetrieben. Der Handel kennt ferner seit langem die Benutzung von
Kohlensäure-Syphons zur Herstellung von Limonaden, die sich jedoch im privaten Gebrauch
nicht haben durchsetzen können, weil sie in der Handhabung umständlich und in der
Anschaffung für den Einzelhaushalt zu teuer sind. Eine weitere Möglichkeit der Erleichterung
und Verbilligung der Herstellung von Limonaden ist durch die Offenlegungsschrift
2405659
bekannt geworden. Bei diesem Vorschlag ging es darum, eine
trinkfertige Limonade durch die Applikation einer größeren Brausetablette in Wasser
zu erhalten. Die Brausetablette besteht aus den notwendigen Essenzen, dem Gemisch
von Natriumbicarbonat und leichten organischen Säuren, sowie Zucker und Süßstoff.
Dieser Lösung haftet der Nachteil an, daß die notwendigen Essenzen und süßenden
Anteile nicht in ausreichender Menge aus natürlichen Bestandteilen bestehen. Darüber
hinaus dürfte dieser Lösung der psychologische Mangel eigen sein, in den Augen des
Verbrauchers doch keine vollwertige Limonade bzw. Brause herzustellen.
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Der patentgemäßen Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine einfache
Lösung des Problems anzubieten, die alle wichtigen Geschmack, Farbe und Erfrischung
vermittelnden Bestandteile in Gestalt einer Essenzpatrone darreicht, kostengünstiger
als die im Handel befindlichen Limonaden ist und ihnen an Geschmack und Qualität
ebenbürtig ist.
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Die Ausgestaltung der Erfindung erfolgt gemäß dem Sachverhalt, daß
die Patrona entweder einer Flasche aufgesetzt oder in die Flasche eingebracht werden
kann, in zweifacher alternativer Form.
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Welche der angezeigten Lösungswege vom Verwerter gewählt wird, richtet
sich überwiegend nach der Art des Getränkes und ist auch von dem Kostenfaktor bei
der Herstellung der Patrone abhängig.
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Lösung 1 (Abb.1) stellt die Erfindung dar, bei der die Patrone aufgeschraubt
wird. Die Patrone umschließt einen Raum von Ioo ml, der mit Essenzen, Zucker und
C02 gefüllt ist (2). Die Patrone ist aus einem chemischen Werkstoff gefertigt, dessen
Wanddicke so dimensioniert ist, daß sie dem C02-Druck in der Patrone standhält.
Die maschinelle Füllung der Patrone erfolgt von einer Einfüllungsöffnung (lo), die
nach Abfüllung durch umschriebene Wärmeapplikation verschlossen wird.
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Die Patrone weist oberhalb des Gewindes, durch das sie auf eine mit
Wasser gefüllte Flasche aufgeschraubt wird, eine Lamelle auf, die durch zwei Dornen
(3) bei der Verschraubung perforiert wird.
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Die Dornen haben ein Lumen, durch das sich die Flüssigkeit in die
Flasche ergießt. Die Dornen sind auf einem beweglichen Metallkreuz befestigt, das
in einer Halterung (7) frei beweglich liegt. Die Halterung ist oben und unten mit
Gummi (8) beschichtet, das die Abdichtung des Patronen- Flaschenraumes bewirkt und
gleichzeitig die Absplitterung von Glas am oberen Flaschenhals verhindert. Auf dem
Kreuz liegt eine Brausetablette (9), die durch Drehung und Druck zerteilt wird und
in die Flasche fällt, wo sie in Berührung mit Wasser Kohlensäure freisetzt.
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Durch die Verwendung eines Gemisches von Natriumbicarbonat und leichten
organischen Säuren wie Zitronensäure, Ascorbinsäure und Weinsäure kann zusammen
mit der fabrikmäßig erfolgenden Imprägnierung des Patroneninhalts mit freier Kohlensäure
eine ausreichende Menge von C02 erzielt werden, die die subjektive angenehme, belebende
Wirkung auf die Schleirhäute hat.
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Je nach Art des Erfrischungsgetränkes liegt die Menge der Brausereagentien
bezogen auf 1 Liter Flüssigkeit zwischen 2200mg und 4400mg Natriumbicarbonat, 35omg
bis 7oomg Ascorbinsäure und 2800mg bis 5600mg Zitronensäure. Bei dieser Zusammensetzung
ist der Natriumbicarbonatanteil nicht schmeckbar und ein etwaiger Wassereigengeschmak
bzw. -Geruch kann nicht wahrgenommen werden. Durch die Anwendung des Säure-Basenpuffer-Gemisches
kann der Kohlensäuredruck in der Patrone niedrig gehalten werden, so daß die Abfüllung
seitens der Fabrik und die Handhabung der Patrone in der Hand des Verbrauchers einfach
und ungefährlich wird.
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Wird die Patrone auf die handelsübliche Europaflasche aufgeschraubt
perforieren die Dornen die Lamellen erst dann, wenn die Patrone bereits in dem Gewinde
fixiert ist. Der CO2-Anteil in der Patrone hat nur die Aufgabe, die Flüssigkeit
schneller aus der Patrone in die Flasche herauszudrücken. Im Prinzip kann auf ihn
verzichtet werden.
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Wird die Patrone mit einem längeren Innengewinde versehen und die
Flasche ebenfalls mit einem längeren Gewinde ausgestattet, so wird zwar die Sicherheit
nicht erhöht, aber der Öffnungsvorgang weiter vereinfacht, und die Öffnungeinrichtung
könnte noch kostengünstiger
hergestellt werden. Einer derartigen
Variation wäre auch der Vorteil eigen, daß sie kompakter gestaltet werden könnte
und in der Gesamthöhe in jede Kühlschranktür paßte. Die Flasche ist bis zu einer
bestimmten Markierungshöhe (6), die 9ooml Flüssigkeit anzeigt, mit Leitungswasser
zu füllen. Die Gesamtmenge beläuft sich somit auf ioooml Erfrischungsgetränk.
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Lösung 2 (Abb.2) stellt den Patronen-in-der-Flasche-Weg dar. Eine
aus dünnem Bleck gefertigte Patrone (1) wird in eine speziell gestaltete Flasche
geschraubt. Diese Flasche, die aus hartem Eunststoff besteht, weist einen längeren
und dickeren Hals als üblich auf, der die Patrone von looml Inhalt umschließt. Die
Patrone ist am oberen Ende mit dem Schraubverschluß mittels einer schnappenden Vierkantvertiefung
lose verbunden.
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Dem unteren Ende der Patrone ist außen ein frei rotierender stabiler
Metallarm aufgelötet, dessen Ende entweder Dornen aufweist oder beidseits jeweils
mit Laschen fixiert sind, die mit halbmondförmigen Aufrißflächen im Patronenboden
verbunden sind. Diese präformierten Rißzonen sind nach oben Ronvex)ogig eingedrückt.
In diesem Raum, der nach unten durch eine wichte, zerreißbare Folie abgedeckt ist,
befindet sich das bei Lösung 1 beschriebene Brausegemisch. Durch Einschrauben der
Patrone wird der bewegliche Arm in Sperrnocken des Flaschenhalses (7) arretiert
und reißt dann in der sich weiterbewegenden Patrone zwei Öffnungen auf, durch die
sich das Patronengemisch (2) entlädt, wobei das Brausepulver freigesetzt wird und
so das trinkfertige Erfrischungsgetränk erzeugt wird. Gleichzeitig wird durch den
Dichtungsring (12) die Flasche fest abgeschlossen.
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Nach dem ersten Gebrauch kann die Patrone von dem Verschluß getrennt
und dieser allein auf die Flasche geschraubt werden. An der Flasche ist ebenfalls
ein Markierungsstreifen (6) angebracht, der das Volumen (z.B. 9ooml) des einzufüllenden
Wassers angibt.
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Das vorgeschlagene Patronensystem ist in der Herstellung billiger,
kleiner und leichter, als die im Handel befindlichen Flaschen. Die Kostenreduktion
ergibt sich gegenüber dem üblichen Limonadenverteilungssystem dadurch, daß die Patrone
weniger Fertigungswirkstoff
enthält, technisch leichter herstellbar
ist und nur einen Bruchteil an Transportkosten und Lagerraum beansprucht. Ferner
entfällt jegliches Reinigen und Sterilisieren, weil es sich um ein striktes Einmalsystem
handelt. Somit entfällt auch der Rücktransport zur Abfüllungsstätte. KoNenmindernd
wirkt sich ebenfalls das geringe Wasservolumen und die Tatsache aus, daß der Carbonisierungsvorgang
bei Bedarf vereinfacht werden kann und im Extremfall gänzlich entfällt.
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Vom Standpunkt der Umweltfreundlichkeit ist die Patrone ebenfalls
den gängigen Flaschen überlegen, da ihr Volumen geringer ist und das Material anders
als das Glas der Flaschen durch natürliche Einwirkungen zersetzbar ist. Obendrein
ist Material und Handhabung der Patrone gänzlich ungefährlich, so daß auch Kinder
oder sogar betagte Menschen damit umgehen können.
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Als wichtiger Gesichtspunkt sind das bescheidene Gewicht und der geringe
Raumbedarf zu nennen, der es beispielsweise gestattet, daß der gesamt Wochenbedarf
einer Familie (121 Getränke etwa) bequem neben anderen Lebensmitteln in der Einkaufstasche
von der Hausfrau nach Hause getragen werden kann. Aus diesen Gründen ergibt sich
mit hinreichender Deutlichkeit der Wert des Patentes für die Allgemeinheit.