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Garnzubringerwerk für Ringzwirnmaschinen
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Gegenstand der Erfindung ist ein Garnzubringerwerk für Ringzwirnmaschinen
gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, bei dem die während der Zwirnherstellung
bestehende Garnspannung ausgenützt wird.
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Es sind Garnzubringerwerke für Ringzwirnmaschinen bekannt, die hauptsächlich
aus angetriebenen Zubringerrollen und aus frei sich auf diesen abwälzenden, das
zu zwirnende Garn andrückenden Rollen bestehen. Ein gemeinsames Merkmal der bisher
bekannten Losungen besteht darin, daß die Andrückrolle eine große Masse aufweist,
um einen ausreichenden Andruck des Fadens an die rotierende Zubringerrolle zu gewährleisten
und damit dessen Vorschub
zu ermöglichen. Wenn der Faden nicht
ausreichend angedrückt ist, gleitet er auf der rotierenden Zubringerrolle und es
treten Störungen im Zwirnvorgang auf. Der Andruck des Fadens an die Zubringerrolle
ist von der Garnart abhängig und es tritt manchmal die Notwendigkeit auf, zwei sich
gegeneinander andrUckende Andrückrollen anzuwenden. Die Garnzubringerwerke sind
in der Regel mit verschiedenartigen Einrichtungen verbunden, welche es ermöglichen,
die Garnförderung im Falle eines Fadenbruchs zu unterbrechen. In einem solchen Fall
bewirkt diese Einrichtung, daß sich die AndrUckrolle von der rotierenden Zubringerrolle
entfernt und damit das Garn frei kommt, wodurch die Garnförderung unterbrochen wird.
Bei diesen Einrichtungen wird das die Andrückrolle von der rotierenden Zubringerwelle
abhebende Werk von einem während des Zerreißens des Fadens ansprechenden Fadenhebelführungsstück
betätigt. Der gespannte Faden hält das Führungsstück zusammen mit der ganzen Ausschaltvorrichtung
während der Fadenförderung in der Arbeitslage, während im Moment des Fadenbruchs
die Unterbrechung der Förderung erfolgt.
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Es sind z.B. aus der PO-PS 42 309, der DT-PS 1 182 991 und der CH-PS
389 466 Lösungen bekannt, bei welchen nach dem Zerreißen des Fadens die Andrückrolle
auf eine speziell zu diesem Zweck angeordnete Schiene oder in eine Aussparung fällt
und die weitere Garnförderung unterbrochen wird.
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Es sind auch andere Lösungen, z.B. aus der GB-PS 1 333 101 und den
DT-PS'en 1 109 064, 1 188 989 und 1 287 486 bekannt, bei welchen nach dem Zerreißen
des Fadens die Andrückrolle sich hochhebt und dadurch die weitere Garnförderung
unterbrochen wird.
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Bei diesen Lösungen werden sehr komplizierte Hebelwerke zum Hochheben
der Zubringerrolle nach dem Zerreissen des Fadens angewandt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das Problem des Andrückens des Fadens
an die rotierende Zubringerrolle und das Abheben der Andruck
rolle
von dieser Rolle nach einem Fadenbruch technisch einfach und zuverlässig zu lösen.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung
erfüllt.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ubrigen
Ansprtlchen.
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Das erfindungsgemäße Zubringerwerk weist folgende Vorteile auf: -
Das AndrUcken des Fadens an die Zubringerrolle erfolgt durch die Spannung des Fadens
; deswegen kann die Andrückrolle, gegenUber den bisher bekannten Konstruktionen,
sehr leicht sein.
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- Die AndrUckkraft des Fadens ist direkt proportional zu der Spannung
des Fadens; deswegen besteht die ?tglichkeit, Garne verschiedener Arten und Stärken
zu zwirnen.
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- Das Verhältnis der Spannungskraft im Faden zu der Andrückkraft der
Rolle an die Zubringerrolle ist stets kleiner als der Reibungsfaktor zwischen dem
Faden und der Zubringerrolle; deshalb ist die lineare Ausgabegeschwindigkeit des
Garnes gleich der Umfangsgeschwindigkeit der Zubringerrolle.
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- Der Quetschungsgrad des Garnes infolge der Einwirkung des Werkes
ist gering.
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- Da die Bestandteile des Werkes sehr leicht sind, weist es eine geringe
Trägheit und eine hohe Empfindlichkeit auf.
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Aus demselben Grund bewirkt bereits eine sehr kleine Spannung des
Fadens dessen sofortiges AndrUcken an die Zubringerrolle und die Fadenförderung
und das Zwirnen erfolgen verz?Sgerungslos, was von besonderer Bedeutung bei der
Inbetriebnahme der Maschine ist und die Anzahl der FadenbrUche erniedrigst.
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- Die Konstruktion des Werkes ist sehr einfach.
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- Die Bedienung des Werkes ist sehr einfach, weil es nach dem Zerreissen
des Fadens nur notwendig ist, den Fadenbruch zu beheben und den Faden erneut um
die Zubringerrolle und Andrückrolle zu wickeln, ohne daß zusätzliche Operationen
mit der schweren AndrAckrolle erforderlich sind.
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Die Erfindung wird anhand eines AusfUhrungsbeispiels gemäß der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht des Garnzubringerwerkes im Arbeitszustand,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anordnung nach Fig. 1 und Fig. 3 eine Seitenansicht
des Werkes nach dem Zerreissen eines Fadens.
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Das Garnzubringerwerk für eine Ringzwirnmaschine besteht aus einer
angetriebenen Zubringerrolle 1, aus einer auf dieser sich abwälzenden Andrückrolle
2, welche auf einer starr mit einem beweglichen Hebel 4 verbundenen Achse 2 gelagert
ist. An dem Hebel 4 sind einerseits ein Fadenführungsstück 6 und andererseits ein
mit einem in seiner Lage einstellbarem Gewicht 7 versehener Stellhebel 5 befestigt.
Der Hebel 4 ist drehbar an einem fest an einem nicht dargestellten Gehäuse der Maschine
befestigten Bolzen 8 gelagert.
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Das Moment der durch das Gewicht I auf den Hebel 4 ausgeübten Kraft
ist so gewählt, daß bei einem Wegfall der Spannung eines Fadens i, d.h. bei dessen
Zerreissen, ein Drehen des Hebels 4 zusammen mit der mit ihm verbundenen Andrückrolle
2 und damit ein Abheben dieser Rolle 2 von der Zubringerrolle 1 erfolgt.
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Mit der Zunahme der Spannung des Fadens 9 wächst proportional der
Druck der Rolle 2 auf die Zubringerrolle 1. Das Verhältnis der Kraft der Spannung
des Fadens 9 zu der Andrückkraft der Rolle 2 an die Zubringerrolle 1 ist stets kleiner
als der Reibungsfaktor zwischen dem Faden 9 und der Zubringerrolle 1. Somit ist
die Garnaufgabegeschwindigkeit gleich der Drehgeschwindigkeit der Zubringerrolle
1.
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Die Anordnung des unbeweglichen, die Drehachse des ganzen Hebelsystems
bildenden Bolzers8 ist genau bestimmt und seine Achse bildet zusammen mit der Drehachse
der Andrückrolle 2, sofern diese in Kontakt mit der Zubringerrolle 1 steht eine
unter einem Winkel cc zu der durch die Drehachsen der Zubringerrolle 1 und der Andrückrolle
2 gehenden Gerade Y - Y geneigte Gerade X - X. Der Winkel r zwischen der Gerade
X - X und der Gerade Y - Y beträgt 60 bis 35°.
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Das beschriebene Garnzubringerwerk arbeitet wie folgt: Der die rotierende
Zubringerrolle 1 und Andrückrolle 2 umlaufende in einem Fuiirungsstück 6 eingefädelte
Faden 9 drückt aufgrund der durch einen umlaufenden, auf einen Ring 11 einer Spindelbank
12 angeordneten Ringläufer 10 erzeugten Spannung auf das Führungsstück 6 und bewirkt,
daß sich der Stellhebel 5 und der Hebel 4 zusammen mit der Rolle 2 um die Achse
des Bolzens 8 drehen, wobei die Rolle 2, nachdem sie mit der rotierenden Zubringerrolle
1 in BerUhrung kommt, gleichzeitig auf den Faden 9 drückt und dessen Vorschub mit
einer der Umfangsgeschwindigkeit der Zubringerrolle 1 gleichen Geschwindigkeit ermöglicht.
Tritt ein Bruch des Fadens 9 auf und gelangt damit die Fadenspannung zum Wegfall,
wird das GleichgewIcht der tZmente der gegenüber der Achse des Bolzens 8 wirkenden
Kräfte gestört, weil sich der nicht ausgewuchtete, bisher in horizontaler Lage aufgrund
der von der Spannung des Fadens 9 herrUhrenden Kraft stehende Stellhebel 5 nach
oben bewegt und damit den Hebel 4 zusammen mit der AndrUckrolle 2 ausschwenkt, welche
dadurch von der Zubringerrolle 1 abgehoben wird.
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Dadurch wird der Faden 9 frei und die weitere Förderung desselben
unterbrochen. Nach der Beseitigung des Fadenrisses, wodurch wieder eine entsprechende
Spannung durch den Faden 9 auf das System ausgeübt wird, bewegt sich der Stellhebel
5 wieder nach unten, wodurch der Hebel 4 die AndrUckrolle 2 an die Zubringerrolle
1 andrückt. Damit beginnt die Fadenförderung erneut.
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