DE2722755C2 - Verfahren zur Herstellung längswasserdichter Fernmeldekabel - Google Patents
Verfahren zur Herstellung längswasserdichter FernmeldekabelInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung längswasserdichter Fernmeldekabel mit kunststoffisolierten
Adern, bei welchen die Hohlräume der Kabelseele mit einem an der Isolierung der Adern und
an dem die Kabelseele umgebenden Mantel gut haftenden Dichtungsmaterial ausgefüllt werden, unter Verwendung
einer Druckkammer zur Aufbringung des Dichtungsmaterials auf die fertig verseilte Kabelseele,
in welcher das Dichtungsmaterial unter Druck in und um die Kabelseele gepreßt wird, und einer Druckeinrichtung,
mit der das in einem Behälter in hochviskosem Ausgangszustand befindliche Dichtungsmaterial mittels
einer Druckplatte unier Druck gehalten und aus dem Behälter herausgefördert wird.
Das Ausfüllen der Hohlräume in der Kabelseele von Fernmeldekabeln mit Dichtungsmaterial soll verhindern,
daß im Falle von Beschädigungen des Kabeimantels in die Kabelseele eingedrungene Feuchtigkeit entlang
der Adern in Längsrichtung des Kabels vordringen kann. Wenn ein solches Vordringen von beispielsweise
Wasser nicht verhindert wird, kann in Verbindungsmuffen durch das Wasser ein Kurzschluß unter den einzelnen
Übertragungskreisen eintreten und die elektrischen Werte des Kabels werden insgesamt erheblich verschlechtert.
Es sind daher Verfahren und Vorrichtungen entwickelt worden, mittels derer die Seelen von kunst
stoffisolierten Fernmeldekabeln abgedichtet werden sollen. Als Dichtungsmaterial kann dabei eine vaselinariige
Masse verwendet werden, im folgenden kurz »Pe- trolau. genannt, die bei Raumtemperatur hochviskos ist
und durch Wärmezufuhr verflüssigt werden kann.
Wegen dieser temperaturabhängigen Konsistenz, ist
es also erforderlich, das Petrolat vor dem Einbringen in die Kabelseele fließfähiger zu machen, wozu bisher crhebliche
Energien und relativ aufwendige Einrichtungen benötigt werden. Es wird dabei beispielsweise so
vorgegangen, daß das in einem Behälter befindliche Petrolat durch eine offene Gasflamme oder durch indirekte
Beheizung der Behälterwandung erwärmt wird. Diets ser Vorgang ist sehr zeitraubend und es wird auch nur
erreicht, daß das Petrolat in der Nähe der Bchälterwandung schmilzt, während der Kern nicht schmelzflüssig
wird. Wenn der Inhalt eines Behälters voll aufgeschmolzen werden soll, muß das Petrolat zum Teil überhitzt
werden, wodurch es für die Kabclseele zu heiß wird und im Verfahrensprozeß erst wieder auf Verarbeitungstemperatur heruntergekühlt werden muß.
Die DE-OS 24 03 435 beschreibt ein Verfahren, mit dem erhitztes und daher gut fließfähiges Petrolat mittels
einer Pumpe aus einem Vorratsbehälter herausgepumpt und einer Druckkammer zugeführt wird, in welcher das
Petrolat in eine Kabelsccle eingebracht wird. Der von der Pumpe erzeugte Druck ist in Abhängigkeit von der
Abzugsgeschwindigkeit der Kabclseele veränderbar.
jo Das erhitzte flüssige Petrolat wird von der Pumpe einem
Durchlauferhitzer zugeführt, in dem es abgekühlt wird. Von dort aus gelangt das immer noch warme Petrolat
über die Pumpe in die Druckkammer. Bei diesem bekannten Verfahren ist für die Erwärmung und die
anschließende Abkühlung des Pctrolats cm erheblicher
Aufwand zu treiben. Außerdem ist nicht sichergestellt, daß in der Druckkammer stets genügend Petrolat vorhanden
ist und daß dasselbe mit ausreichendem Druck in die Kabelsecle gepreßt wird, da die Pumpe nur in
Abhängigkeit von der Abzugsgcschwindigkcit der Kabelseele eingestellt wird.
Auch bei dem Verfahren nach der DE-OS 24 44 JbI wird das Petrolat zunächst in seinem Vorratsbehälter
stark erhitzt. Es wird aus demselben mittels einer Vorpumpe zu einem Wärmetauscher transportiert. Durch
eine weitere Pumpe gelangt das Petrolat in eine Druckkammer (Füllrohr), in welcher es in eine Kabclseele eingebracht
wird. Auch dieses bekannte Verfahren ist somit aufwendig. In der Offcnlegungsschrift ist außerdem
über die Einstellung des Drucks in der Druckkammer keine Aussage gemacht.
In der DE-OS 24 05 784 ist ein Verfahren angegeben, wie es eingangs beschrieben ist. Bei diesem bekannten
Verfahren wird das kalte Petrolat mil Hilfe der Druckplatte mit sehr hohem Druck aus seinem Behälter herausgedrückt
und einem Durchlauferhitzer zugeführt. Die Aufbringung des hierzu erforderlichen Druckes bietet
an sich keine Schwierigkeiten. Um sicherzustellen, daß die Kabelseele an allen Stellen ausreichend mil Pe-
bo trolat gefüllt werden kann, muß in der Druckkammer
ein Mindestdruck aufrechterhalten werden. Hierzu wird im allgemeinen ein höherer Druck aufgebracht als unsachlich
benotigt, so daß clic Gefahr besteht, daß überschüssige
Masse aus den Dichtungen der Druckkammer
b5 austritt. Außerdem ist der Aufwand zur Erzeugung eines zu hohen Druckes erheblich und es müssen aus Sicherheitsgründen
Überdruckventile üii der Druckkammer angebracht werden, durch die leicht IYimlai aus
treten kann, was zu einer Verschmutzung der gesamten Vorrichtung führt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, mil dem die Seele eines vielpaarigen N;tehrichtenkabels unter Vermeidung eines zu hohen
Fülldruckes auf einfache Weise kontinuierlich mit einem Dichtungsmaterial gefüllt werden kann.
Diese Aufgabe wird mil einem Verfahren der eingangs geschilderten Art gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daft das Dichtungsmaterial aus dem Behälter mittels
einer in einer öffnung der Druckplatte angeordneten,
von einem drehzahlgeregelten Elektromotor angetriebenen, den Druck erzeugenden Pumpe herausgefördert
wird, daß der Druck innerhalb der Druckkammer ständig mittels eines Meßgerätes gemessen wird, das als
Ausgangsgröße eine druckabhängige elektrische Spannung liefert, daß diese dem Istwert des Druckes in der
Druckkammer entsprechende Spannung in einem Regler mit einem Sollwert verglichen wird, und daß im
!■"alle einer Abweichung des Istwertes vom Sollwert die
Drehzahl des an den Regler angeschlossenen Elektromotors im Ausgleichssinne verstellt wird.
Kin Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung ist darin /u sehen, daß durch die Verstellung der Drehzahl
des Motors der Pumpe nach Maßgabe des in der Druckkammer vorhandenen Druckes, dieser Druck stets konstant
gehalten werden kann, und zwar auch dann, wenn die Kabelseele still steht. Auf diese Weise ist sichergestellt,
daß für die Füllung der durch die Druckkammer geführten Kabclseele stets ein ausreichend hoher Druck
vorhanden ist. der jedoch nicht zu hoch ist, so daß nicht mehr die Gefahr besteht, daß überschüssiges Petrolat
aus den Dichtungen der Druckkammer austritt. Auch auf Überdruckventile kann aus prinzipiellen Gründen
verzichtet werden. Der Fülldruck innerhalb der Druck- y, kammer kann auf diese Weise auf einen minimalen Wert
gcnaucstcns eingestellt werden, der ausreichend ist, um
die kontinuierliche Füllung der Kabelseele sicherzustellen. Somit kann auch der Aufwand für die Druckerzeugung
auf einem Minimum gehalten werden.
Das Verfahren nach der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen beispielsweise erläutert.
Fig. I zeigt in schematischer Darstellung eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung und in Ίί
F i g. 2 ist in einem Blockschaltbild die Schaltung zur Veränderung der Drehzahl des Elektromotors wiedergegeben.
Mit t ist ein Behälter bezeichnender mit einem Dichtungsmaterial
(Petrolat) 2 gefüllt ist. In diesem Behälter ist eine Druckplatte 3 angeordnet, die in Richtung der
Pfeile 4 mit Druck beaufschlagt werden kann, um das Pctmlat 2 aus dem Behälter 1 herauszudrücken. Hierfür
ist in der Druckplatte 3 eine zentrale öffnung vorgesehen,
durch welche das Petrolat austreten kann. In dieser 5"> öffnung befindet sich eine Pumpe 5. die von einem Elektroinoior
6 angetrieben wird, der vorzugsweise als dreh-/ahlgercgelier
Gleichstrommotor ausgebildet ist. Das von der Pumpe 5 geförderte Petrolat wird über eine
Leitung 7 in eine Druckkammer 8 gebracht, in welcher 1,0 es unter ausreichendem Druck in und um die Kabelseele
4 cmcs elektrischen Fernmeldekabel«, gepreßt wird, die
in Richtung Jos Pleiles 10 durch die Druckkammer 8 hiiidiuvhgcl'iihrt wild. An diese Druckkammer is! weiterhin
fm MeBgeuii Il angeschlossen, mit dem der t,-->
Druck innerhalb lter Kammer Mündig gemessen wird, und die kammer ist außerdem mil einem Dherdruck-
\eiHil 12 versehen. Die Ausy;mgsseite des Meßgerätes
11 ist elektrisch mit dem Elektromotor 6 verbunden.
Beim Einschalten der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird zunächst der Elektromotor 6 und
damit auch die Pumpe 5 eingeschaltet, die Petrolat 2 aus dem Behälter I über die Leitung 7 in die Druckkammer
8 fördert Gleichzeitig wird die Kabelseele 9 in Richtung des Pfeiles 10 durch diese Druckkammer hindurchgezogen,
so daß dieselbe kontinuierlich mit dem Petrolat gefüllt werden kann. Während des Betriebes wird der
Druck innerhalb der Druckkammer mit dem Meßgerät 11 ständig gemessen. Dieses Meßgerät kann beispielsweise
als Druckmeßdose ausgebildet sein, in der sich eine Dehnungsmeßstreifenbrücke befindet. Das Ausgangssignal
des Meßgerätes 11 ist eine elektrische Spannung, sie somit dem Istwert des Druckes entspricht,
welcher innerhalb der Druckkammer 8 anliegt.
Der Sollwert des Druckes, welcher innerhalb der Druckkammer stets aufrecht erhalten werden soll, wird
als elektrische Spannung von einer Konstantsspannungsquelle 13 geliefert. Dieser Sollwert und der Istwert
des Meßgerätes 11 werden auf einem Regler 14 gegeben und dort miteinander verglichen. Im Falle einer
Abweichung zwischen Istwert und Sollwert wird vom Regler 14 ein elektrisches Signal an den Elektromotor 6
gegeben, und zwar in dem Sinne, daß die Drehzahl dieses Motors so verändert wird, daß der Istwert dem Sollwert wieder angeglichen wird. Da diese Übertragung
auf elektrischem Wege erfolgt, ist eine sehr schnelle und unmittelbare Regelung des Druckes innerhalb der
Druckkammer 8 möglich.
Der Druck innerhalb der Druckkammer 8 kann also von vornherein mit dem minimal erforderlichen Wert
vorgegeben werden, was durch eine entsprechende Einstellung des Sollwertes an der Konstantspannungsstelle
13 erfolgen kann. Die Einstellung des Druckes bleibt dabei von der Durchzugsgeschwindigkeit der Kabelseele
durch die Druckkammer unabhängig. So wird der Druck auch geregelt, wenn überhaupt kein Petrolat abgenommen
wird, d. h. also, wenn die Kabelseele still steht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung längswasserdichter Fernmeldekabel mit kunsistofFisolierten Adern, bei
welchen die Hohlräume der Kabelseele mit einem an der Isolierung der Adern und an dem die Kabelseele
umgebenden Mantel gut haftenden Dichtungsmaterial ausgefüllt werden, unter Verwendung einer
Druckkammer zur Aufbringung des Dichtungsmaterials auf die fertig verseilte Kabelseele, in welcher
das Dichtungsmaterial unter Druck in und um die Kabelseele gepreßt wird, und einer Druckeinrichtung, mit der das in einem Behälter in hochviskosem
Ausgangszustand befindliche Dichtungsmaterial mittels einer Druckplatte unter Druck gehalten und
aus dem Bekälter herausgefördert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dichtungsmaterial (2) aus dem Behälter (I) mittels einer in einer öffnung der Druckplatte (3) angeordneten, von einem
drehzahlgeregelten Elektromotor (6) angetriebenen, den Druck erzeugenden Pumpe (5) herausgefördert
wird, daß der Druck innerhalb der Druckkammer (8) ständig mittels eines Meßgerätes (11) gemessen
wird, das als Ausgangsgröße eine druckabhängige elektrische Spannung liefert, daß diese dem Istwert
des Druckes in der Druckkammer entsprechende Spannung in einem Regler (14) mit einem Sollwert
verglichen wird, und daß im Falle eine Abweichung des Istwertes vom Sollwert die Drehzahl des an den
Regler angeschlossenen Elektromotors im Ausgleichssinne verstellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßgerät (11) eine Druckmeßdose
mit einer Dehnungsmeßstreifenbrücke verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektromotor (6) ein Gleichstrommotor
verwendet wird.
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DE2444361A1 (de) * | 1974-09-13 | 1976-03-25 | Siemens Ag | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen laengswasserdichten fuellen fertiger kabelseelen |
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