DE272192C

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Publication number: DE272192C
Application number: DENDAT272192D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 272192 KLASSE 25 h. GRUPPE

Firma JOH. FRIES in UNTERBARMEN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. März 1913 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum zeitweiligen Stillsetzen und Wiedereinrücken der Klöppel bei einfädigen Spitzenmaschinen mit senkrecht beweglichem Zurückhalter und wagerecht beweglichem Vorstößer. Das Neue besteht darin, daß die das Stillsetzen bzw. Wiedereinrücken der Klöppel vermittelnden Organe Teile von Gelenkparallelogrammen sind, deren diesen Teilen parallele

ίο Seiten feststehen. Durch diese Einrichtung wird erreicht, daß der Zurückhalter eine senkrechte, der Vorstößer dagegen eine wagerechte Bewegung ausführt, obwohl nur schwingende Teile diese Bewegung einleiten. Die Neuerung besitzt somit die Vorteile der Prismen- oder Schlittenführung und diejenigen der Hebelbewegung, ohne indessen deren Nachteile aufzuweisen.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar in Fig. 1 im Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 2 und in Fig. 2 in Draufsicht die eine Ausführungsform, in Fig. 3 eine zweite.

Auf der Grundplatte 1 ist an den den Weichen 2 gegenüberliegenden Stellen mittels Schrauben 3 ein im Querschnitt U-förmiges Gehäuse 4 befestigt. In diesem ist um zwei senkrecht übereinander liegende Bolzen 5, 6 ein Gelenkstück 7 bzw. ein Winkelhebel 8, 9 drehbar gelagert und seitlich geführt. Der Schenkel 8 des letzteren besitzt gleiche Länge wie das Gelenkstück 7 und ist wie dieses an dem Zurückhalter 10 angelenkt, wobei die Gelenkbolzen 11, 12 gleichen Abstand voneinander haben wie die Bolzen 5, 6, so daß diese vier Bolzen die Ecken eines Parallelogrammes bilden. Der aufwärts gebogene Schenkel 9 des Winkelhebels 8, 9 ist an einer Lasche 13 des Vorstößers 14 angelenkt. Ebenfalls am Vorstößer angelenkt ist ein am Gehäuse 4 um die Schraube 15 drehbar gelagertes Gelenkstück 16. Die beiden Gelenkbolzen 17, 18 am Vorstößer, der Bolzen 6 und die Schraube 15 am Gehäuse 4 bilden wieder die Ecken eines 4-5 Parallelogrammes. Auf die quadratische Verlängerung des Bolzens 6 ist eine Rollfeder 19 gesteckt, die mit ihrem freien Ende unter die seitliche Verlängerung des Bolzens 11 greift und den Zurückhalter hoch zu halten strebt.

Die Flanken des Zurückhalters steigen in Richtung der auflaufenden Klöppel schräg an, der Zurückhalter wird daher beim Stillsetzen des Klöppels erst etwas abwärts gedrückt, bis letzterer in eine Vertiefung 20 desselben einschnappt und dann festgehalten wird. Zwecks Wiedereinrückens des Klöppels wird der Winkelhebel 8, 9 durch den an einem Auge 21 desselben angreifenden Zug abwärts gezogen, welche Bewegung durch die Gelenkparallelogramme in der Weise auf den Zurückhalter und den Vorstößer übertragen wird, daß ersterer eine senkrechte, letzterer dagegen eine wagerechte Bewegung ausführt und der Klöppel freigegeben und in die Gangbahn gestoßen wird.

Verbindet man den Schenkel 9 des Winkelhebels 8, 9 starr mit dem Vorstößer 14 oder

bildet ihn selbst als solchen aus und läßt das Gelenkstück 16 fort (Fig. 3), dann führt der Vorstößer eine in senkrechter Richtung schwingende Bewegung aus, die ebenfalls für die Wirkungsweise der Vorrichtung genügt, wenn sie auch nicht gleich vorteilhaft ist wie die wagerechte Bewegung.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Vorrichtung zum zeitweisen Stillsetzen und Wiedereinrücken der Klöppel von einfädigen Spitzenmaschinen mit senkrecht beweglichem Zurückhalter, dadurch gekennzeichnet, daß der Zurückhalter (10) und der Vorstößer (14) von Parallellenkern getragen werden, deren feste Drehpunkte derart in einem Lagerböckchen der Unterplatte (1) angeordnet sind, daß der Zurückhalter eine lotrechte, der Vorstößer eine wagerechte Schwingbewegung auszuführen vermag.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Zurückhalter (10) und der Vorstößer (14) von Parallellenkern getragen werden, dessen einer Schenkel (9) ein schwingendes Gelenkstück für den Vorstößer (14) bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Parallellenker (8) über seinen Drehpunkt (6) hinaus verlängert, nach oben gebogen und in seinem Ende als Vorstößer ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.