DE2721823C2 - - Google Patents
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- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Gemischs, enthaltend im wesentlichen (A)
ein Pfropfpolymerisat, bei dem eine Additionspolymerisatkomponente
auf aliphatische Rückgrat-C-Atome eines
Epoxyharzes, an die im ungepfropften Zustand ein oder
zwei H-Atome gebunden sind, aufgepfropft ist, (B) ungepfropftes
Epoxyharz.
In "Farbe und Lacke", Band 79 (1973), Seiten 842 bis 846
wird ein Verfahren zur Überwindung des Problems der Verseifung
von Esterbindungen, die zwischen einer Epoxy-
und einer Carboxylgruppe gebildet werden, beschrieben.
Dazu wird eine Ätherbindung unter Verwendung eines ungesättigten
Alkohols, wie Vinylalkohol, verwendet. Die
Epoxyharze werden zunächst mit Allylalkohol umgesetzt,
um eine Ätherbindung zu bilden, worauf das Monomere
durch Additionspolymerisation mittels der Allylgruppe
und der Doppelbindung des Monomers copolymerisiert wird.
Bei der Bildung eines Pfropfpolymerisats, in dem die
Pfropfung vorwiegend auf aliphatischen Rückgrat-C-Atomen
des Epoxyharzes stattfindet, erfolgt eine geringere
Pfropfung auch an anderen Orten. Auch treten andere
Pfropfungsarten auf - insbesondere die Esterpfropfung,
bei der Carbonsäuregruppen mit Epoxygruppen reagieren.
Die Esterpfropfung ist weniger wünschenswert als die
aliphatische Kohlenstoff-Kohlenstoff-Pfropfung, da die
Bindung weniger beständig gegen Hydrolyse und Verwitterung
ist.
Das Verkappen oder Abdecken läßt sich auf Oxiran(Epoxy)gruppen
am Ausgangsepoxyharz entweder ohne Verlängerung
der Moleküle des Ausgangsepoxyharzes (beispielsweise unter
Verwendung von Benzoesäure) oder bei gegebenenfalls
erheblicher Verlängerung durchführen (beispielsweise unter
Verwendung von oxiranabgeschlossenem Epoxyharz, das
mit einer größeren oder kleineren Menge Diphenol, wie
beispielsweise Bisphenol A, umgesetzt ist). Ohne Verlängerung
liegen natürlich Rückstände der Carbonsäure vor,
die dort vorstehen, wo die eliminierten Oxirangruppen
sich vorher befanden; beim Verlängern wird die Harzkette
im allgemeinen bei geringer Diphenolmenge länger, bei
großer Diphenolmenge kürzer.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen,
bei dem die Aufpfropfung der Additionspolymerisatkomponente
auf die aliphatischen Rückgrat-C-Atome
des Epoxidharzes begünstigt wird.
Dies wird erfindungsgemäß durch das im Anspruch 1 gekennzeichnete
Verfahren erreicht. In den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Nach der Erfindung wird also ein Verfahren zum Modifizieren
von Mischungen aus Pfropfpolymerisat und Additionspolymerisat
geschaffen, um deren Eigenschaften zu
verbessern, wobei man die Epoxidanteile mit einem chemischen
Verkappungs- oder Abdeckmittel umsetzt, so daß die
Mischung nicht nur von Epoxygruppen teilweise oder vollständig
frei wir, sondern auch ihr vom Verkappungsmittel
erteilte Eigenschaften besitzt.
Geeignete chemische Verkappungsmittel sind beispielsweise
Phenole, Carbon- und andere Säuren, Amine, Merkaptane,
Alkohole, Wasser (die alle mit Oxirangruppen reaktionsfähige
Wasserstoffatome haben) sowie andere mit Oxirangruppen
reaktionsfähige Verkappungsmittel - beispielsweise
Acylhalogenide, Alkylhalogenide, Ketone,
Grignard-Reagenzien (RM g X), Cyanate, Cyanoacetat, Diborane,
CO₂ und CS₂. Die meisten dieser Stoffe müssen in
einer von der Additionspolymerisation getrennten Umsetzung
behandelt werden; andere, wie beispielsweise die
Benzoesäure, lassen sich jedoch gleichzeitig mit ihr umsetzen.
Die Endprodukte dieses Verfahren sind Reaktionsproduktmischungen.
Das heißt, die Reaktionsproduktmischung,
wenn mit eine Acrylsäure enthaltendem polymerisierbarem
Monomeren hergestellt, enthält carbonsäurefunktionelles
Pfropfpolymerisat und carbonsäurefunktionelles Additionsmischpolymerisat.
Das Pfropfpolymerisat liegt dabei
vorwiegend in derjenigen Konfiguration vor, in der die
Pfropfung am Epoxyharz an aliphatischen Rückgrat-C-Atom stattfindet.
Diese Reaktionsproduktenmischungen nach der vorliegenden
Erfindung sind in dem Zustand, indem sie sich ergeben, für
die Aufnahme in Beschichtungsmittel geeignet.
Wegen des hohen Carboxylgehalts des Pfropfpolymerisats und des
Additionspolymerisats in einer solchen Reaktionsmischung läßt
die Reaktionsmischung sich leicht mit einer Base wie beispielsweise
einem Amin isolieren, um eine stabile wäßrige Dispersion zuzubereiten.
Ob in einem Lösungsmittelsystem oder in einem wäßrigen
Träger aufgetragen, sind die nach der vorliegenden Erfindung
hergestellten Beschichtungen für eine breite Vielfalt von Anwendungen
nützlich und lassen sich so zusammensetzen, daß sie für
die Beschichtung von sowohl zwei- als auch dreiteiligen Dosen
geeignet sind.
Die vorliegende Erfindung ist nützlich für die Herstellung von
Polymerisatmischungen und insbesondere von Beschichtungsmitteln
für das Auftragen aus einer Anzahl unterschiedlicher flüssiger
Träger einschließlich organischer Lösungsmittelsysteme. Die Erfindung
ist allgemein anwendbar auf die Herstellung neuartiger
polymerer Zusammensetzungen, die sich in vielen Anwendungen einsetzen
lassen, bei denen dünne Schichten bzw. Filme zu bilden
sind.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren, das die
Pfropfung auf die aliphatischen Rückgrat-C-Atome der
Epoxyharzkomponente begünstigt, ohne die größere Menge
des radikalischen Initiators zu erfordern, die ansonsten
nötig wäre. Dieses wird durch chemische Verkappungsmittel
erreicht, die im wesentlichen alle Epoxygruppen des
Epoxyharzes eliminieren, so daß eine Esterpfropfung zwischen
der Säure und den Epoxygruppen nicht auftreten
kann und die Unregelmäßigkeiten der Reaktion mit Epoxygruppen
beseitigt sind. Wenn man das chemische Verkappungsmittel
richtig auswählt, braucht es hinterher nicht
entfernt zu werden, da es
dann entweder keinen wesentlichen Effekt auf die Eigenschaften
der endgültigen Reaktionsmischung hat oder dieser einige erwünschte
Eigenschaften erteilt.
Bei monofunktioneller Reaktionsfähigkeit bezüglich der
Epoxygruppen verlängern die Verkappungsmittel das Epoxyharz nicht, während
sie die Epoxygruppen eliminieren. Bei Difunktionalität wie
im Fall einer Dicarbonsäure oder Diphenol läßt das mittlere
Molekulargewicht des Epoxyharzes sich auf den Abschluß mit einer
Carboxyl- oder phenolischen Hydroxylgruppe verlängern. Verwendet
man ein primäres Amin mit ziemlich hoher Konzentration
und setzt schnell um, kann der Abschluß ohne Verlängerung des
Epoxyharzes stattfinden, während man bei geringer Aminkonzentration
eine Verlängerung des Epoxyharzes während des Abschlußvorgangs
erreichen kann.
Beim Pfropfen wird ein Epoxyharz, das zu einem modifizierten
Harz abgeschlossen sein kann, mit einem additionspolymerisierbaren
Monomer in Form entweder eines einzelnen Monomeren oder
einer Mischung von Monomeren umgesetzt das bzw. die äthylenisch
ungesättigte Bindungen enthält, wobei die Monomeren zu
einem Additionspolymerisat mischpolymerisierbar sind. Soll das
Endprodukt ein Beschichtungsmittel sein (insbesondere dort, wo
das Mittel in einem wäßrigen Träger dispergiert werden soll),
handelt es sich bei mindestens einem der Monomeren um eine Carbonsäure.
Die Epoxyharzkomponente und die Monomerenmischung werden
gemeinsam in Gegenwart von mindestens 3%, bezogen auf das
Gewicht des polymerisierbaren Monomers, Benzoylperoxid bei vorzugsweise
110 bis 120°C umgesetzt. Alternativ kann man jeden anderen
freiradikalischen Initiator einsetzen, der im Reaktionstemperaturbereich
eine äquivalente frei-radikalische Initiationsaktivität
hat.
Reicht der Anteil des frei-radikalischen Initiators
aus, um mindestens 3 Gew.-% Benzoylperoxid und bis etwa 7% oder
mehr Benzoylperoxid äquivalent zu sein, tritt die Pfropfung vorwiegend
an aliphatischen C-Atomen des Epoxyharzes bzw. des so
modifizierten Epoxyharzes auf. Bei mehr als 7% Benzoylperoxid
sind die Kosten höher, ohne daß bisher ein wesentlicher
Vorteil beobachtet wurde. Es läßt sich jedoch jede Menge des
frei-radikalischen Initiators bis zu 15% Benzoylperoxid-
Äquivalent, bezogen auf das additionspolymerisierbare Monomer,
verwenden.
Die nach der vorliegenden Erfindung erhaltenen Produkte sind
assoziativ gebildete Harzmischungen von Pfropfungen des Additionspolymerisats
auf der verkappten Epoxyharzstruktur, wobei
die Pfropfung hauptsächlich an aliphatischen C-Atomen des abgedeckten
Harzes (gewöhnlich aliphatischen Rückgrat-C-Atomen) vorliegt,
ungepfropftem modifizierten Epoxyharz (d. h. einem Epoxyharz,
bei dem einige oder alle Oxirangruppen mit einem Verkappungsmittel
wie einer Carbonsäure, Phenol oder dergl. umgesetzt sind)
und ungepfropftes Additionspolymerisat. Das Rückgrat eines Ausgangsepoxyharzes
ist dabei das Harz ohne die Oxirangruppen. Bei
einem mit dem vorliegenden Abschluß modifizierten Epoxyharz
weist das Rückgrat auch diejenigen C-Atome auf, die vorher Oxiran-
C-Atome waren, wo eine Oxirangruppe durch Verkappen eliminiert
worden ist.
Die Pfropfung führt zu besonders dauerhaften Bedingungen, um
einen ausreichenden Anteil des im Pfropfpolymerisat vorliegenden
verkappten Epoxyharzes zu modifizieren, einen erheblichen
Einfluß auf die Eigenschaften der Produktmischung auszuüben
und dauerhafte Eigenschaften des aufgepfropften Additionspolymerisats
der abgedeckten Epoxyharz-Pfropfgrundlage zu erteilen.
Beispielsweise läßt sich von an Acrylestereinheiten reichem
Additionspolymerisat erwarten, daß es die Beständigkeit der
Pfropfgrundlage gegenüber der Witterung verbessert. Weiterhin
erteilt ein solches Pfropfpolymerisat, das an Carboxylgruppen
reich ist, der Produktmischung überlegene Eigenschaften für die
Herstellung von Sanitärbeschichtungen, wie sie in Getränke- und
anderen Dosen verwendet werden, sofern einige Gewichtsteile des
aufgepfropften, carbonsäurehaltigen Additionspolymerisats mindestens
zwei Gewichtsteile Carboxyleinheiten auf 100 Teile
Ausgangsepoxyharz liefern. Eine solche Mischung ist sehr beständig
gegen eine unerwünschte Reaktion in und Trennung aus einer
schwach alkalischen wäßrigen Dispersion, und der suspendierende
Einfluß des ionisierten Pfropfpolymerisats in Kombination
mit dem assoziativ gebildeten entsprechenden, carbonsäurehaltigen
Mischpolymerisat auf die anderen Bestandteile dieser Harzmischung
erscheint als bemerkenswert.
Um jedoch selbst einen so mäßigen Anteil dieser dauerhaften
Pfropfung und deren Einfluß auf die Eigenschaften der assoziativ
gebildeten Mischung zu erreichen, muß die Additionspolymerisation
mit einem ungewöhnlich großen Anteil frei-radikalischer
Initierung unter Berücksichtigung der Polymerisationstemperatur
und der Menge des eingesetzten polymerisierbaren Monomeren
begonnen werden - beispielsweise 4 . . . 7% oder mehr
Benzoylperoxid, bezogen auf das Gewicht des Monomeren, wenn
die Arbeitstemperatur 115 bis 130°C beträgt.
Während die Erfindung besonders nützlich als ein Verfahren zur
Herstellung von Beschichtungsmitteln ähnlich denen ist, die die
oben angegebenen Anmeldungen beschreiben, ist die vorliegende
Erfindung auch wegen ihrer breiteren Aspekte wichtig. Beispielsweise
haben Epoxyharze eine geringere Witterungsbeständigkeit
als einige andere polymere Kunststoffe. Weiterhin sind auch Epoxyharze
gegenüber gewissen Stoffen wie beispielsweise starken
Alkalien oder selbst Seifen empfindlich.
Die Pfropfung, die an den aliphatischen Rückgrat-C-Atomen
stattfindet, übt einen tiefen Einfluß auf die Eigenschaften der
Reaktionsmischung aus. Wenn das additionspolymerisierbare Monomer
eine größere Menge einer Acrylsäure enthält, sind sowohl
das Pfropf- als auch das ungepfropfte Additionspolymerisat, die
entstehen, carbonsäurefunktionell und in Gegenwart eines geeigneten
Neutralisier- oder Ionisiermittels kann das Reaktionsprodukt
stabil in einem wäßrigen Träger dispergiert werden. Um eine zufriedenstellende
Dispersion in einem wäßrigen Träger zu erreichen,
sollte die Säurezahl der Reaktionsmischung ausreichen, um
die Polymerisatmischung zu dispergieren und in Dispersion zu halten.
Die Auswirkungen der Pfropfpolymerisation nach der vorliegenden
Erfindung lassen sich im Fall wasseraussetzbarer
Beschichtungen beobachten, wenn eine ausreichende
Carbonsäurefunktionalität vorliegt, um stabile Dispersionen zu
bilden. Es gibt unterschiedliche Methoden, dies zu messen. So
enthält das Additionspolymerisat, wenn auf einem acrylsäurehaltigen
polymerisierbaren Monomer gebildet, Carbonsäureeinheiten.
Diese -COOH-Einheiten sollten mindestens 2% des Gewichts des
Pfropfpolymerisats ausmachen, um eine leichte Dispergierbarkeit
zu erreichen. Enthält die anfängliche Reaktionsmischung jedoch
einen nur geringen Anteil Epoxyharz oder Acrylsäure, kann diese
Messung allein u. U. nicht ausreichen sein. Es ist also am besten,
diese Messung mit einer Säurezahl für die gesamte Reaktionsmischung
zu koppeln; diese Säurezahl sollte über 30 liegen
und übersteigt im allgemeinen 220 nicht. Ein bevorzugter Bereich
ist von 45 bis 150; noch besser - für Bindemittel für
Sanitärbeschichtungen - ist der Bereich 80 bis 90.
Selbst wenn der anfängliche (Ausgangs)Epoxyharzanteil einen wesentlichen
Teil der Reaktionsmischung ausmacht, kann u. U. die
stattfindende Pfropfung überraschend schwach sein, während dennoch
eine Reaktionsmischung entsteht, die anscheinend von dem
neuartigen Pfropfpolymerisat stark beeinflußt wird. Das Pfropfen
des Additionspolymerisats auf das Epoxyharz kann so schwach
wie 1,5 Gewichtsteile Additionspolymerisat auf 100 Gewichtsteile
Epoxyharz sein. Um den Nutzen der Erfindung zu erreichen, sollte
die Menge des Ausgangsepoxyharzes ausreichen, daß das Epoxyharz
mindestens 5 Gew.-% und vorzugsweise mindestens 10 Gew.-%
der Ausgangsreaktionsmischung darstellt.
Eine wesentliche Besonderheit des Verfahrens nach der vorliegenden
Erfindung ist der ungewöhnlich hohe Anteil des frei-radikalischen
Initiators im Verhältnis zu dem in der Reaktion eingesetzten
additionspolymerisierbaren Monomer. Für praktische Ergebnisse
sollte dieser Anteil benutzt werden, um die Additionspolymerisation und die
Pfropfreaktion einzuleiten, nicht, um
diese Reaktion abzuschließen. Ist eine spätere Zugabe bevorzugt,
gibt man am besten weiteren Katalysator zu. Der Anteil des
Benzoylperoxids, den man bei etwa 110 bis etwa 120°C einsetzt,
muß mindestens 3% und vorzugsweise mindestens 4% des Gewichts
des additionspolymerisierbaren Monomers betragen. Ein üblicher
bevorzugter Bereich ist 6 . . . 7%, obgleich bis zu 15% oder auch
mehr verwendet werden können. Verwendet man andere frei-radikalische
Initiatoren, läßt sich die Menge so einstellen, daß sie
in ihrer Aktivität für diese spezielle Reaktion unter Berücksichtigung
der Arbeitstemperatur äquivalent ist.
Offensichtlich bilden sich Pfropfpolymerisate des Estertyps,
wenn das polymerisierbare Monomer eine Acrylsäure enthält, sofern
diese Reaktion nicht durch Eliminieren der Oxirangruppe
verhindert wird. Wenn der Anteil des frei-radikalischen Initiators
vom Peroxidtyp ausreicht, um mindestens 3%, bezogen auf
das Gewicht des additionspolymerisierbaren Monomers, Benzoylperoxid
und bis zu etwa 7% oder mehr Gew.-% Benzoylperoxid äquivalent
zu sein, tritt die Pfropfung
vorwiegend an aliphatischen
Rückgrat-C-Atomen des Epoxy- oder modifizierten Harzes auf, und zwar
an denjenigen aliphatischen C-Atomen, an die im ungepfropften
Zustand entweder ein oder zwei Wasserstoffe gebunden
sein. Durch das vorherige Verkappen tritt keine Esterpfropfung
der Säure- auf Epoxygruppen auf.
Während man nach dem bevorzugten Pfropfungsverfahren die verkappte Epoxykomponente
und ein Lösungsmittel für diese in ein Reaktionsgefäß
einbringt und dann die Monomerenmischung, den Katalysator
(d. h. den frei-radikalischen Initiator) und Lösungsmittel über
einen Zeitraum zugibt, der eine leichte Kontrolle über die exotherme
Wärme erlaubt, lassen sich andere Verfahrensweisen verwenden.
Beispielsweise kann man das Epoxyharz oder das modifizierte
Harz und ein Lösungsmittel für dieses in ein Reaktionsgefäß einbringen
und gibt dann die gesamte Katalysatormenge und einen
Teil der Monomerenmischung zu. Nach einer anfänglichen Reaktion,
die beim Erwärmen stattfindet, kann man den Rest der Monomerenmischung
langsam über einen Zeitraum zugeben. Als Variation dieses
Verfahrens kann man einen Teil des frei-radikalischen Initiators
zurückhalten und ihn später gemeinsam mit der Monomerenmischung
in das Reaktionsgefäß geben. Als weitere Alternative
kann man die Monomerenmischung, das Epoxy- oder modifizierte
Harz und die gegebenenfalls gewünschten Lösungsmittel in ein Reaktionsgefäß
füllen und dann den Katalysator langsam zugeben.
Nachdem man das endgültige Reaktionsprodukt erhalten hat, wird
man es im allgemeinen in einen wäßrigen Träger suspendieren,
um das Auftragen desselben als Beschichtungsmittel zu erleichtern.
Das Verfahren des Umwandelns der eine wesentliche Menge Carboxylgruppen
und ein Lösungsmittelsystem enthaltenden Polymerisatmischung
zu einem stabilen System in Wasser erfordert die Verwendung
einer Base oder einer Basenmischung. Die Neutralisieren bevorzugte
Base ist Dimethyläthanolamin und wird normalerweise mit
4 . . . 12%, bezogen auf das Gesamtpolymerisatgewicht in der assoziativ
gebildeten Mischung, verwendet. Für eine gegebene Dispersion
bestimmt der Anteil der Base die resultierende Viskosität
des wasserdispergierten Systems, die ihrerseits die Auftragseigenschaften
bestimmt. Höhere Anteile der Base ergeben höhere
Viskositäten und erfordern größere Wassermengen, um die Viskosität
einzustellen.
Es lassen sich zwei unterschiedliche Verarbeitungsverfahren verwenden,
um die Reaktionsproduktmischung in ein stabiles wasserdispergiertes
System umzuwandeln. Im Sinne einer leichten Herstellbarkeit
wird nach dem bevorzugten Verfahren die Produktmischung
mit einem organischen Lösungsmittel in eine Mischung aus
Wasser und Dimethyläthanolamin unter Rühren gegeben. Gewöhnlich
gibt man dem Wasser auch eine kleine Menge eines hydrophilen Lösungsmittels
(Äthylenglycolmonobutyläther oder dergl.) zu, um
das Dispergieren des Harzes im Wasser zu erleichtern.
Nach dem zweiten Verfahren gibt man Wasser und Amin der Produktmischung
mit Lösungsmittel zu und rührt. Während das nach diesem
Verfahren hergestellte wasserdispergierte System gütemäßig zufriedenstellend
ist, ist es hinsichtlich der Nutzung der Gerätschaften
weniger günstig.
Wie oben beschrieben hergestellte wasserdispergierte Systeme
haben normalerweise einen pH-Wert im Bereich von etwa 7,5 . . . 8,0
und haben sich als über Zeiträume von mehr als einem Jahr lagerstabil
herausgestellt. Auf diese Weise hergestellte Produkte erfahren
keine unannehmbare Änderung der Viskosität; es findet
wenig oder keine Abtrennung statt und die Auftragseigenschaften
bleiben auch nach der Lagerung zufriedenstellend.
Um bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung für die Herstellung
von Sanitärbeschichtungsmitteln für Dosen für alkoholfreie
Getränke und Bier in den Vorzugsbereichen zu bleiben, sollte die
Ausgangsmenge des Diepoxidharzes vorzugsweise 80 Gew.-%
und die eingesetzt Menge der Monomerenmischung für die Reaktion
mit der Epoxykomponente und für sich 20 Gew.-% ausmachen.
Die Menge des bei der Reaktion vorliegenden Benzoylperoxids
sollte 6 bis 7%, vorzugsweise 6,7 bis 6,8%, bezogen
auf das Monomerengewicht, sein. Die Menge der Methacrylsäure
in der Monomerenmischung schlägt sich in der Säurezahl der
endgültigen Reaktionsproduktmischung nieder, die man erhält.
Für die vorliegenden Zwecke sollte diese Säurezahl im Bereich
von 45 bis 150, vorzugsweise 80 bis 90 liegen und am besten
85 betragen.
Für eine Reaktionsmischung aus 80 Teilen Diepoxid zu 20 Teilen
Monomerenmischung mit 1,3 Teilen Benzoylperoxid für ein Beschichtungsmittel
für Getränkedosen besteht eine bevorzugte Monomerenmischung
aus 70 Teilen Methacrylsäure und 30 Teilen Styrol
sowie 1 Gew.-% Äthylacrylat. In der endgültigen Reaktionsproduktmischung,
die man erhält, sollte die gesamte Monomerenmischung
zu einem Additionspolymerisat mischpolymerisiert sein,
wobei etwa 2,5 Gewichtsteile auf das Diepoxidharz an aliphatischen
Rückgrat-C-Atomen aufgepfropft sind und der Rest des Additionsmischpolymerisats
mit dem Pfropfpolymerisat in der Reaktionsproduktmischung
gemischt vorliegt.
Sowohl das Pfropf- als auch das Additionspolymerisat, die so entstehen,
sind carbonsäurefunktionell. Sie enthalten genug ionisierbare
Gruppe auf, um hydrophil zu sein, und lassen sich
leicht mischen.
Bei der bevorzugten Reaktionsmischung aus Diepoxid und Monomerenmischung
im Verhältnis 80/20 für Getränkedosenbeschichtungen,
die mit 3% Benzoylperoxid, bezogen auf das Monomerengewicht umgesetzt
wird, wird im allgemeinen etwa 1,5 bis 2% des Additionspolymerisats
(bezogen auf das aus der Monomerenmischung insgesamt
gebildete Additionsmischpolymerisat) aufgepfropft und ist
die Dispergierbarkeit in Wasser schlecht. Bei 5% Benzoylperoxid
wird etwa 80% des Additionspolymerisats gepfropft, bei 7% Benzoylperoxid
etwa 12% Additionspolymerisat, bei 9% Benzoylperoxid
fast 20% Additionspolymerisat, während bei 15% Benzoylperoxid
mehr als 40% des Additionspolymerisats in die Pfropfung eingehen.
Es soll hier betont werden, daß, wenn 10% des Additionspolymerisats
aufgepfropft werden, die endgültige Reaktionsproduktmischung
aus etwa 82% Pfropfpolymerisat und ungepfropftem Diepoxidharz
und etwa 18% assoziativ gebildetem Additionsmischpolymerisat
besteht. Es wäre nicht zu erwarten, daß ein Abschluß
zum Eliminieren der Epoxygruppen und insbesondere ein Abschluß
ohne Verlängerung wesentlich die Wasserdispergierbarkeit der
resultierenden assoziativ gebildeten Mischung verringert.
Für gute Beschichtungsmittel sollten mindestens 1,5 Gewichtsteile
des Additionsmischpolymerisats auf jeweils 100 Gewichtsteile
der Ausgangsepoxyharzkomponente im Pfropfpolymerisat
aufgepfropft sein. Der Anteil des aufgepfropften Additionspolymerisats
kann bis zu 12 Teilen betragen, wenn man genug Benzoylperoxid
verwendet. Jedoch ist für die meisten Zwecke ein Wert
von 5,5 Teilen eine praktische obere Grenze, und für Dosenbeschichtungen
sind Werte von 2,5 bis 3 Teilen allgemein bevorzugt.
Im allgemeinen enthält die Reaktionsproduktmischung, die man
aus der bevorzugten Reaktionsmischung aus Diepoxidharz und Monomerenmischung
im Verhältnis 80/20 erhält, bis zu 18,5 Teilen ungepfropftes
Additionsmischpolymerisat. Für viele Beschichtungen
kann auch ein höherer Anteil des Additionsmischpolymerisat toleriert
werden, und man kann separat gebildetes verträgliches
Additionsmischpolymerisat, insbesondere wenn es im wesentlichen
die gleiche Zusammensetzung wie das vorliegende hat, bis zu einer
Gesamtmenge von 40 Teilen ungepfroptes Additionsmischpolymerisat
in der Reaktionsproduktmischung zu geben. Entsprechend
kann auch zusätzliches ungepfropftes Diepoxidharz toleriert
werden, und zwar im allgemeinen bis zu einer Gesamtmenge
von 10 Gew.-% der Reaktionsproduktmischung.
Für wäßrige Dispersionen mit hohem Epoxygehalt wird bevorzugt
vor der Pfropfung abgedeckt und der Carboxylgehalt der Reaktionsproduktmischung,
gemessen als -COOH, sollte mindestens
2 Gew.-% der Reaktionsproduktmischung ausmachen. Um eine stabile
Dispersion zu erreichen, kann der Anteil auch wesentlich
höher sein. Der praktische Bereich ist allgemein mindestens
5%. Liegt der Carboxylanteil unter 2%, erhält man Polymerisatmischungen,
die in Trägerlösungsmitteln brauchbar sind.
Die Besonderheiten der Erfindung sollen nun einzeln und ausführlich
diskutiert werden.
Das Epoxyharz kann aliphatisch oder aromatisch sein. Zur Herstellung
von Beschichtungsmitteln für Dosen für die Aufbewahrung
von für den menschlichen Verzehr gedachten Erzeugnissen
verwendet man bevorzugt aromatische Epoxyharze.
Die hierzu bevorzugten Epoxyharze sind Polyglycidyläther von
Bisphenol A, insbesondere die mit einem 1,2-Epoxyäquivalent
von etwa 1,3 bis etwa 2 und vorzugsweise etwa 2. Das Molekulargewicht
beträgt 350 bis 20 000 und vorzugsweise - für
Sanitärbeschichtungsmittel - 4000 bis 10 000.
Wenn die polymere Mischung 50 bis 90 Gew.-% Epoxyharz (bezogen
auf den gesamten Polymerisatfeststoffanteil) enthalten soll,
wählt man als Epoxyharz eines mit einem Molekulargewicht im Bereich
von 4000 bis 10 000 aus, dies insbesondere für
die Herstellung von Sanitärbeschichtungsmitteln, für die das
Epoxyharz bevorzugt mindestens 60% zum gesamten Feststoffanteil
beiträgt.
Während es zuweilen bequem ist, ein fertiges Epoxyharz mit dem
gewünschten Molekulargewicht zu verwenden, ist es oft praktischer,
von Bisphenol A und dem Bisglycidyläther von Bisphenol A auszugehen,
der im Handel erhältlich ist.
Dies sind bequeme Ausgangsstoffe.
Unkatalysierte flüssige Epoxyharze sind ebenfalls verfügbar
und haben sich als geeignet erwiesen, sofern man den richtigen
Katalysator verwendet.
Das eingesetzt vorkatalysierte flüssige Epoxyharz
hat die folgenden physikalischen Eigenschaften:
Um das anfängliche Molekulargewicht eines flüssigen Epoxyharzes
auf einen Wert zu bringen, der für viele Beschichtungsfälle besser
geeignet ist, kann man das anfängliche flüssige Epoxyharz
nicht nur mit zusätzlichem Bisphenol A, sondern auch mit anderen
Stoffen umsetzen. Andere polyfunktionelle aromatische Alkohole
lassen sich zur Herstellung des Glycidyläthers und zur Erhöhung
des Molekulargewichts einsetzen - einschließlich solcher Stoffe
wie Bis(4-hydroxyphenyl)methan, Bisphenol F, 2,2-Bis(4′-hydroxy-
2′,3′,5′,6′-tetrachlorphenyl)propan, Tetrachlorbisphenol A,
4,4-Bis(hydroxyphenyl)pentansäure, Diphenolsäure, Novolake oder
Phenol-Formaldehyd-Polymerisate mit niedrigem Molekulargewicht,
1,8-Bis(hydroxyphenyl)pentadecan, Resorcin, 2,2,5,5-Tetrakis-
(4′-hydroxyphenyl)hexan und andere. Im Sinne einer einfachen
praktischen Kontrolle über das Verfahren wird zur Erhöhung des
Gewichts des flüssigen Ausgangsepoxyharzes bevorzugt Bisphenol A
eingesetzt.
Das Verhältnis des Bisphenol A zum Epoxyharz das man einsetzt, um
das erwünschteste Molekulargewicht zu erreichen, beträgt
65 bis 66,5 Gew.-% Epoxyharz auf 35 bis 33,5 Gew.-% Bisphenol A.
Die folgende Tabelle faßt die Eigenschaften der fertigen Epoxyharze
zusammen:
Die zur Erhöhung des Molekulargewichts des flüssigen Epoxyharzes
oder anderer Epoxyharze mit niedrigem Molekulargewicht eingesetzten
Bedingungen sind ein Reaktionstemperatur von 175°C
und atmosphärischer Druck. Während diese Reaktion ohne Lösungsmittel
durchgeführt werden kann, verwendet man vorzugsweise
15 Gew.-% Äthylenglycolmonobutyläther (bezogen auf die gesamte
Reaktionscharge).
Für viele Beschichtungsanwendungen kann das Epoxyharz - gewöhnlich
ein Diepoxid - ein Molekulargewicht im Bereich von 350 bis
20 000 haben. Sind die Ansprüche jedoch höher - insbesondere
in Fällen, wo das Endprodukt eine Sanitärbeschichtung sein soll -,
verwendet man bevorzugt Molekulargewichte des Epoxyharzes im Bereich
von 4000 bis 10 000. Diese und andere Molekulargewichtsbestimmungen
der Epoxyharzkomponenten führt man vorzugsweise
nach der Geldurchdringungschromatographie durch, aber auch
andere Standardverfahren lassen sich einsetzen.
Brauchbare Epoxyharz lassen sich auch mit anderen Kondensaten
wie Phenolharzen, Phenolen und Polyolen modifizieren. Typische
modifizierte Epoxyharze sind epoxidiertes Polybutadien, durch
Umsetzung von Phenol-Novolak-Harzen mit Epichlorhydrin gebildete
Glycidyläther, 4,4′-Isopropylidendiphenol-epichlorhydrin oder
4,4-sec-Butylidendiphenol-epichlorhydrin, das man mit einem oder
mehreren der folgenden Trockenöle oder Fettsäuren umsetzt:
Bucheckernöl, das Öl von Aleurites moluccana
Rizinusöl (auch dehydriert), Tungöl, Kokosöl, Maisöl, Baumwollsamenöl,
Fischöl (aufbereitet), Hanfsamenöl, Leinsamenöl, das Öl
von Licania rigida, Perillaöl, Mohnöl, Kürbisöl,
Saffloröl, Sesamöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Tallöl und Walnußöl;
chemisch mit Allyläther von Mono-, Di- oder Trimethylolphenol
behandeltes 4,4′-Isopropylidendiphenol-epichlorhydrin,
4,4′-Isopropylidendiphenol-formaldehyd, 4,4′-sec-Butylidendiphenol-
formaldehyd, Melaminformaldehyd und Harnstoff-Formaldehyd.
Während bevorzugte Diepoxidmaterialien für die Verwendung bei
der Ausführung der vorliegenden Erfindung durch Umsetzen von
Epichlorhydrin mit Bisphenol A hergestellt werden, weisen andere
zufriedenstellende Diepoxide Ausgangsstoffe wie die folgenden
auf, sofern die Molekulargewichte in den richtigen Bereich
gebracht werden:
Eine weitere Methode zur Kennzeichnung der Epoxyharzkomponente
beruht auf ihrem Oxirangehalt. Dieser Wert kann zwischen 0 und
8% liegen. Ein Oxirananteil von 0% bedeutet, daß die Epoxygruppen
vollständig - beispielsweise mit überschüssigem Bisphenol
A - umgesetzt sind. Die Epoxygruppen sind u. U. für andere
Anwendungsfälle als gute Dosenbeschichtungen nicht erforderlich.
Den Oxirananteil stellt man wie folgt fest.
Man bringt eine Probe mit bekanntem Gewicht in einem 50-ml-Erlenmeyerkolben
und löst sie in 10 ml Chlorbenzol, gibt der Lösung
10 ml Tetraäthylammoniumbromidlösung sowie 2 bis 3 Tropfen
einer 2%igen Kristallviolett-Indikatorlösung in Eisessig zu.
Die resultierende Lösung titriert man mit einer 10-ml-Mikroburette
zum blaugrünen Endpunkt mit standardisierter 0,1 N-Perchlorsäure
(HClO₄). Den prozentualen Oxirananteil berechnet man
dann nach folgender Bezeichnung:
Die 0,1 N-HClO₄-Lösung stellt man her, indem man 0,5 ml 72%ige
HClO₄ mit 300 ml Eisessig (99,5%) mischt, 20 ml Essigsäureanhydrid
zugibt, die Lösung mit Eisessig auf 1 Liter verdünnt und
über Nacht stehen läßt. Danach standardisiert man sie gegen
saures Kaliumphthalat.
Die oben geforderte Tetraäthylammoniumbromidlösung wurde hergestellt,
indem 100 g Tetraäthylammoniumbromid in 400 ml Eisessig
(99,5%) gelöst wurden. Um basische Verunreinigungen zu neutralisieren,
wurden einige Tropfen 2%iger Kirstallviolett-Indikatorlösung
zugegeben und die Lösung tropfenweise mit der Standard-
0,1N-HClO₄-Lösung zur Endfarbänderung titriert.
Diese Bestimmung ist sowohl auf das Ausgangsepoxyharz als auch
die das Pfropfpolymerisat enthaltende Reaktionsmischung anwendbar.
Stoffe, die im allgemeinen geeignet sind für die Verwendung als
Verkappungsmittel für die Epoxygruppen, sind oben erwähnt - es handelt
sich beispielsweise um die Phenole, viele Carbonsäuren,
primäre und sekundäre Amine, Mercaptane, Alkohole und Wasser.
Während einige äthylenisch ungesättigte Verkappungsmittel sich verwenden
lassen, ist im allgemeinen bevorzugt, Stoffe dieser Art
zu vermeiden, um eine mögliche zusätzliche Additionspolymerisationsreaktion
mit dem additionspolymerisierbaren Monomeren während
der Pfropfung zu verhindern.
Ein bevorzugtes Verkappungsmittel, mit dem sich eine Verlängerung
des Epoxyharzes erreichen läßt, ist Bisphenol A. Es läßt sich
sehr einfach verwenden - insbesondere wenn die Abdeckreaktion
vor dem Pfropfen durchgeführt wird; in diesem Fall kann ein molarer
Überschuß Bisphenol A gegenüber dem Epoxyharz verwendet
werden, wenn das Molekulargewicht eines flüssigen Ausgangsepoxidharzes
erhöht werden soll. So stellen geringfügig weniger
als 64 Gewichtsteile Flüssigharz auf 36 Gewichtsteile
Bisphenol A (wobei das modifizierte Harz eine
Gardner-Holdt-Viskosität von etwa Z3-4 bei 25°C und 40 Gew.-%
in Äthylenglycolmonobutyläther gelöstem Harz aufweist) bis hinab
zu 60 Teilen Flüssigharz auf 40 Teile Bisphenol
A (wobei die Viskosität des modifizierten Harzes etwa über U
liegt) den nutzbaren Bereich für diese Verkappungsmittel in solchen
aromatischen Verkappungsalkoholen dar, die zum Erhöhen des Molekulargewichts
des flüssigen Epoxidharzes brauchbar sind. Weiterhin
einsetzbar sind Phenol, die Kresole und die Xylenole.
Zum Verkappen von Epoxyharz ohne Verlängerung sind gesättigte
Fettsäuren und aromatische Monocarbonsäuren wie Benzoesäure
besonders brauchbar - insbesondere dort, wo sie dem Endprodukt
erwünschte Eigenschaften erteilen können. Gewöhnlich kann man
die Fettsäuren in einer Vielfalt handelsüblicher Formen einsetzen
und sie brauchen nicht hochrein zu sein. Säuren wie die
Palmitin-, Lauren-, Myristin- und Stearinsäure sind jedoch
raffiniert oder als hochreine Säuren sehr gut einsetzbar.
Im allgemeinen sind die primären und sekundären Amine zufriedenstellende
Verkappungsmittel - insbesondere Hydroylamin wie beispielsweise
Äthanolamin und Diäthanolamin. Während die Anmelderin
nicht durch eine spezielle Theorie gebunden zu sein
wünscht, und angesichts der Tatsache, daß eine große Anzahl
von Abschluß- bzw. Abdeckmitteln unmittelbar zur Verfügung
steht, scheint das Vorliegen eines mit einer Oxirangruppe reaktionsfähigen
Wasserstoffatoms bevorzugt zu sein. Aus diesem
und anderen Gründen werden die tertiären Amine für nicht geeignet
gehalten.
Eine weitere wichtige Stoffgruppe zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung ist die der additionspolymerisierbaren Stoffe.
Zur Durchführung der vorliegenden in ihren breitesten
Aspekten kann das additionspolymerisierbare Monomere, das man
in Gegenwart des Epoxyharzes und des frei-radikalischen Initiators
zu der das Pfropfpolymerisat enthaltenden Reaktionsmischung
umsetzt, ein einzelnes Monomeres oder eine Mischung von
mischpolymerisierbaren Monomeren sein. Die Wahl des Stoffs
hängt von den hinsichtlich der Eigenschaften und des Aufwands
zu erreichenden Zielen ab. Beispielsweise ist Styrol ein wertvolles
Monomers, da es als Streckmittel wirkt und wirtschaftlich
ist. Acrylamid ist interessant, da es die Selbsthärtefähigkeit
verstärkt, wenn es allein oder als Teil einer Monomerenmischung
eingesetzt wird. Die Acrylsäuren erteilen Säurefunktionalität.
Die derzeit akzeptierten Epoxy-Acrylbeschichtungen für Getränkedosen
sind u. a. drei oder mehr Monomere in Mischung, d. h.
Styrol, Methacrylsäure und Äthylacrylat sowie wahlweise Methylmethacrylat.
Sehr brauchbare wasseraussetzbare Beschichtungen
lassen sich jedoch aus Mischungen von Methacrylsäure
und Styrol herstellen, wobei die Säure normalerweise der Hauptbestandteil
ist, um eine zur Bildung stabiler wäßriger Dispersionen
ausreichende Säurefunktionalität herzustellen.
Zur Herstellung von Beschichtungsmitteln nach der vorliegenden
Erfindung wählt man das additionspolymerisierbare Monomere
aus drei allgemeinen Klassen solcher Monomerenstoffe aus. Die
Wahl kann auf ein einzelnes Monomeres oder eine Mischung von
Monomeren treffen, die so beschaffen ist, daß sich ein bestimmtes
Ziel - beispielsweise Säurefunktionalität - erreichen
läßt.
Die erste Klasse der Monomere, die sich bei der Herstellung
der Beschichtungsmittel einsetzen lassen, umfaßt die Acrylsäuren.
Diese Kategorie enthält die eigentliche Acrylsäure sowie
mit niederen Alkylen substituierte Acrylsäuren, d. h. Säuren,
die in Alpha,Beta-Stellung zu einer einzelnen Carbonsäureguppe
äthylenisch ungesättigt sind. Die bevorzugte Acrylsäure ist
die Methacrylsäure.
Eine zweite Klasse von Monomeren, die einsetzbar sind, läßt
sich als diejenigen handelsüblichen Monomeren enthalten kennzeichnen,
die vinylungesättigt sind und keine Funktionalität
erteilen. Dies umfaßt Styrolmonomere wie Styrol, Vinyltoluol
und Divinylbenzol. Andere geeignete Monomere sind beispielsweise
Isopren, konjugiertes Butadien und dergl.
Eine dritte Klasse von Monomeren, die insbesondere, um den geltenden
Bestimmungen für Sanitärbeschichtungen zu genügen, für
die Addition zu einer Methacrylsäure-Styrol-Mischung einsetzbar
sind, sind Alkylester einer Acrylsäure und im allgemeinen die
niederen Alkylester, d. h. diejenigen Ester, bei denen die veresternde
Gruppe 1 bis 4 C-Atome enthält, insbesondere Äthylacrylat.
Andere brauchbare Monomere in dieser Klasse sind andere
C1-15-Alkylacrylatester und -methacrylatester, wie beispielsweise
Propylacrylat, Isopropylacrylat, Butylacrylat, Isobutylacrylat,
Tert.-Butylacrylat, Pentylacrylat, Decylacrylat, Laurylacrylat,
Isobornylacrylat, Methylmethacrylat, Butylmethacrylat,
Isobutylmethacrylat, Hexylmethacrylat, 2-Äthylhexylmethacrylat,
Octylmethacrylat sowie Nonylmethacrylat. Acrylamid
und Acrylnitril sind ebenfalls brauchbar, aber nicht für
Nahrungs- und Genußmittel.
Im allgemeinen sind diejenigen additionspolymerisierbaren Monomere
einsetzbar, die unter den Bedingungen der Emulsionspolymerisation
leicht polymerisierbar sind - typischerweise äthylenisch
ungesättigte Monomere. Dies schließt acetylenisch ungesättigte
Stoffe, wie beispielsweise acetylenische Glycole ein. Verwendet
man eine Monomerenmischung bei der Herstellung einer wasseraussetzbaren
Beschichtung, sollten die gewählten Monomere - außer
ein Acrylsäuremonomer - mit Acrylsäuremonomeren gut mischpolymerisierbar
sein und Mischpolymerisate bilden, die selbst nicht
vernetzt sind.
Für die meisten wasseraussetzbaren Beschichtungsmittel enthält
die Monomerenmischung im allgemeinen einen größeren Anteil
einer Acrylsäure und einen kleineren Anteil eines Styrolmonomeren,
d. h., im allgemeinen Styrol. Für Beschichtungsmittel, die in
Berührung mit Nahrungsmitteln geraten können, im allgemeinen und
für die für die Herstellung von Bierdosenbeschichtungen im Besonderen
gedachten stellt man eine bevorzugte additionspolymerisierbare
Monomerenmischung aus 70 Gewichtsteilen Methacrylsäure
und 30 Gewichtsteilen Styrol sowie 1 Gew.-% Äthylacrylat
her. Eine weitere bevorzugte Monomerenmischung besteht aus Methacrylsäure,
Styrol und Äthylacrylat in einem Gewichtsverhältnis
von etwa 65 : 34 : 1.
Das Epoxyharz und die Mischung der polymerisierbaren Monomeren
werden miteinander in Gegenwart eines frei-radikalischen Initiators
- vorzugsweise des Peroxid-Typs - umgesetzt.
Es lassen sich viele, frei-radikalische Initiatoren verwenden,
bevorzugt jedoch Benzoylperoxid. Die einsetzbaren Stoffe sind
allgemein solche, die oft als Peroxid-Katalysatoren bezeichnet
werden. Die Klasse der freie Radikale initiierenden Stoffe ist
allgemein bekannt und im allgemeinen in gewissem Ausmaß verwendbar
- einschließlich Kombinationen von frei-radikalischen
Initiatoren und Aktivatoren für diese, einschließlich unter
geeigneten Bedingungen UV-Licht und hochenergetische Elektronenstrahlen.
Praktisch einsetzbare typische Mittel, die die Bildung
freier Radikale einleiten, sind beispielsweise Cumolhydroperoxid,
Benzoylperoxid, t-Butylperbenzoat, t-Butylperoxid,
Lauroylperoxid, Methyläthylketonperoxid, Chlorbenzoylperoxid
und dergl. Benzoylperoxid wird für den Einsatz bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung bevorzugt, um die Pfropfung
und die Additionspolymerisation gemeinsam einzuleiten und
durchzuführen.
Die Höhe der Aktivität bei der Bildung freier Radikale ist
wichtig. Diese Höhe wird hier als Gewichtsprozent-Anteil, bezogen
auf das Gesamtgewicht der polymerisierbaren Monomeren,
des Benzoylperoxids oder dessen Äquivalent, bei der Verwendungstemperatur
(im allgemeinen etwa 110 bis 120°C) ausgedrückt.
Die Höhe sollte mindestens 3 Gew.-% und vorzugsweise mehr als
4 Gew.-% Benzoylperoxid betragen. Da Benzoylperoxid teuer ist,
sollte nicht mehr verwendet werden als nötig ist, um das gewünschte
Ergebnis zu erreichen.
Beträgt die Menge des Benzoylperoxids oder dessen Äquivalent
3% der Monomeren, ist die Pfropfung minimal. Bei zunehmender Menge
des freie Radikale initiierenden Mittels ist die Pfropfung an den
aliphatischen Rückgrat-C-Atomen begünstigt. Bei einer 6 bis 7%
Benzoylperoxid äquivalenten Menge des freie Radikale initiierenden
Mittels (bezogen auf die polymerisierbaren Monomeren) und
einer Reaktionsmischung von 80 Gew.-% Epoxyharz und 20 Gew.-%
polymerisierbare Monomere werden 12 Gew.-% der Ausgangsmonomeren
zum Epoxyharz auf die aliphatischen Rückgrat-C-Atome gepfropft,
die im ungepfropften Zustand ein oder zwei gebundene Wasserstoffatome
aufweisen. Während die Pfropfung an zu den endständigen
Epoxygruppen in Alpha-Stellung befindlichen aliphatischen
Rückgrat-C-Atome aufzutreten scheint, tritt anscheinend eine gewisse
Pfropfung auch an anderen Stellen auf. Diese Art der Pfropfung
läßt sich so darstellen:
und
Die Arithmetik der 12% des polymerisierbaren Monomeren, die auf
das Epoxyharz pfropfen, weist daraufhin, daß das aus den Monomeren
bildende und in die Pfropfung eingehende Additionspolymerisat
2,4 Teile des Additionspolymerisats von 82,4
Teilen des Pfropfpolymerisats ausmacht, sofern man eine vollständige
Pfropfung des Epoxyharzes annimmt. Dies bedeutet, daß
die Additionspolymerisatkomponente 2,9 Gew.-% des Pfropfpolymerisats
ausmacht. Tatsächlich kann ein wesentlicher Anteil
des Epoxyharzes ungepfropft bleiben, aber das freie Epoxyharz
läßt sich nur schwer erfassen; u. U. bleiben bis zu 50% des Ausgangsstoffs
ungepfropft.
Eliminiert man die Epoxygruppen in der resultierenden Harzmischung
durch Umsetzen mit einem Abschluß- bzw. Abdeckmittel,
um das modifizierte Harz zu bilden, überlebt die vorgenannte
Pfropfung.
Eine typische Pfropfreaktion
besteht daraus, daß man die Ausgangsepoxyharzkomponente
mit polymerisierbarem Monomer
der Reaktionsmischung in Gegenwart eines frei-
radikalischen Initiators vom Peroxidtyp, vorzugsweise Benzoylperoxid,
in einer Menge umsetzt, die das frei-radikalische Initiator-
Äquivalent von mindestens 3% Benzoylperoxid, bezogen auf
das Monomerengewicht, darstellt. Während der Reaktion in Abwesenheit
eines Lösungsmittels durchgeführt werden kann, setzt
man zur Herstellung von Beschichtungsmitteln gewöhnlich ein
Lösungsmittel ein. Ein bevorzugtes Lösungsmittelsystem setzt
sich aus zwei mischbaren Lösungsmitteln zusammen.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Durchführung der Umsetzung ist,
eine Lösung des Epoxyharzes in ein Reaktionsgefäß einzubringen,
zu erwärmen und dann über einen Zeitraum von zwei bis drei
Stunden unter Rühren das polymerisierbare Monomere, ein Lösungsmittel
und den frei-radikalischen Initiator zuzugeben. Da die
Reaktion exotherm abläuft, kann man mit diesem Verfahren die
Temperatur mit einer gewissen Kontrolle auf einem geeigneten
Reaktionswert halten. Am Ende der Materialeingabe in das Reaktionsgefäß
kann man dessen Inhalt weiter bei einer vorgewählten
Temperatur halten, um zu gewährleisten, daß die Reaktion
bis zu dem gewünschten Punkt fortgeschritten ist.
Die hier einsetzbaren speziellen Lösungsmittel sind aus dem
Stand der Technik bekannt. Lösungsmittel wie Xylol sind für die
Epoxyharz-Komponente zufriedenstellend. Andere geeignete Lösungsmittel
sind beispielsweise Benzol, Äthylbenzol, Toluol
und die Alkoxyalkanole. Für das Monomere sind Alkohole wie Methanol,
Äthanol, Propanol, Butanol und dergl. geeignet, wobei
bevorzugt Butanol eingesetzt wird. Äthylenglycolmonobutyläther,
Äthylenglycolmonobutylätheracetat und dergl., Hexan, Lösungsbenzin
und dergl. sind ebenfalls geeignet. Soll das Endprodukt
in einem wäßrigen Träger eingesetzt werden, sollte es sich bei
den gewählten Lösungsmitteln um wasserlösliche Stoffe handeln
- beispielsweise Aceton, Butanol, Äthanol, Propanol, Äthylenglycolmonoäthyläther
und dergl.
Die Lösungsmittel können in das System zunächst während der anfänglichen
Reaktion eines vorkatalysierten flüssigen Epoxyharzes
eingegeben werden, bei der dessen Molekulargewicht erhöht wird.
Zu diesem Zweck ist das bevorzugte Lösungsmittel Äthylenglycolmonobutyläther
bei 15 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des
Reaktionsteilnehmers. Weiterhin setzt man bevorzugt eine Mischung
aus Äthylenglycolmonobutyläther und normalem Butylalkohol
in einem Gewichtsverhältnis von 40/60 ein, wenn man
für Dosenbeschichtungen eine hohe Leistungsfähigkeit erreichen
will. Der größte Teil des Lösungsmittels moderiert dabei die
Viskosität; einen Teil des Lösungsmittels gibt man dem Monomeren
zu, um die Reaktionsfähigkeit zu moderieren.
Der während der Pfropfreaktion herrschende Druck ist vorzugsweise
der Atmosphärendruck, kann aber auch höher oder niedriger
sein. Die Reaktionstemperatur hält man vorzugsweise im Bereich
von 80°C bis 130°C, obgleich man die Temperatur innerhalb
eines verhältnismäßig breiten Bereichs auf die Reaktionsfähigkeit
der Mischung abstimmen kann. So sind Arbeitstemperaturen
im Bereich von 30°C bis 200°C möglich,
abhängig von den gewünschten Ergebnissen und gewählten Arbeitsbedingungen.
Wie bereits erwähnt, erfolgt die Pfropfung gleichzeitig mit
der Bildung des Additionspolymerisats. Die Reaktionsteilnehmer
sind im allgemeinen so dosiert, daß in der Reaktionsmischung
nicht mehr als 3% Oxiran verbleiben, wobei ein Oxirananteil
von 0 bis 1% typisch für die Herstellung von Bindemitteln
für Sanitärbeschichtungen ist.
Während die Verwendung eines Lösungsmittels beliebig ist und die
Reaktion auch ohne Lösungsmittel durchgeführt werden kann, kann
die Lösungsmittelmenge gewöhnlich im Bereich von 5% bis
30% des Gesamtgewichts der anderen Komponenten liegen.
Abschließend wird ausgeführt, daß vorzugsweise die herkömmlichen
Bedingungen der Lösungspolymerisation für die Pfropfreaktion
verwendet werden. Das Monomer und der frei-radikalische
Initiator lassen sich chargenweise dem Epoxyharz zugeben, aber
vorzugsweise gibt man dosiert zu, um die exotherme Reaktion
unter Kontrolle zu halten. Die Reaktionsmischung wird normalerweise
bis zu drei Stunden auf der Reaktionstemperatur gehalten,
nachdem die Zugabe des Monomers abgeschlossen ist, um die Umsetzung
des Monomers zu vervollständigen.
Unter den beschriebenen Reaktionsbedingungen und bei mindestens
4% und vorzugsweise 6 . . . 7%, bezogen auf das Gewicht
der Monomerenmischung, Benzoylperoxid, bilden sich gleichzeitig
zwei Reaktionsprodukte in Assoziation miteinander. Dieser Vorgang
ist hier als "assoziative Bildung" bezeichnet.
Eines der in der endgültigen Reaktionsmischung vorliegenden
Produkte ist ein Pfropfpolymerisat. Unter den beschriebenen
Pfropfungsbedingungen findet die Pfropfung an aliphatischen
Rückgrat-C-Atomen des Epoxyharzes an denjenigen aliphatischen
Rückgrat-C-Atomen statt, an die im ungepropften Zustand entweder
ein oder zwei Wasserstoffatome gebunden sind. Wenn der
Anteil des frei-radikalischen Initiators zum mischpolymerisierbaren
Monomeren etwa 3% Benzoylperoxid bzw. dessen Äquivalent
oder weniger beträgt, ist die Pfropfung an den aliphatischen
Rückgrat-C-Atomen weniger vorherrschend als bei größeren Mengen.
Wenn das additionspolymerisierbare Monomer eine Acrylsäure
enthält, kann anscheinend unter allen Bedingungen in gewissem Maß
eine Pfropfung der Ester-Art auftreten, insbesondere
beim Vorliegen eines Amins. Wenn jedoch die Menge des Benzoylperoxids
3% übersteigt und insbesondere über 6% liegt und
ein die Esterbildung richtender stickstoffhaltiger Katalysator
nicht anwesend ist, wird das Ausmaß der auftretenden
Esterpfropfung im Vergleich zu der Kohlenstoff-Kohlenstoff-
Pfropfung am Rückgrat verhältnismäßig unwichtig.
Die Ester-Pfropfung läßt sich jedoch fast vollständig eliminieren,
indem man im wesentlichen alle der Epoxidgruppen vor
dem Pfropfen eliminiert. Die Verkappungsreaktion
ist einfach und verlangt die Verwendung einer größeren als der
üblichen Bisphenol-A-Menge. Die erforderlichen speziellen Reaktionsbedingungen
sind diejenigen, die für den im Einzelfall gewählten
Abdeckmittel geeignet sind.
Die Reaktionsmischung enthält zusätzlich zu
dem Pfropfpolymerisat auch assoziativ gebildetes ungepfropftes
Additionspolymerisat, das aus dem additionspolymerisierbaren
Monomeren sich bildet. Nicht umgesetztes modifiziertes Harz ist
in der Reaktionsmischung nur mit Schwierigkeiten festzustellen,
aber bis zu 10 Gew.-% der in der Reaktionsmischung vorliegenden
Harzfeststoffe können in Form solchen nichtumgesetzten Harzes
vorliegen; in einigen Fällen - insbesondere wenn das Ausgangsepoxyharz
einen sehr hohen Gewichtsanteil der insgesamt umgesetzten
Stoffmenge hat - können bis zu 50 Gew.-% als nichtumgesetztes
modifiziertes Harz vorliegen. Wenn das Ausgangsepoxyharz
nur etwa 5% der anfänglichen Reaktionsmischung ausmacht,
kann ein höherer Anteil desselben gepfropft werden; dann verbleibt
nur wenig von ihm nichtgepfropft in der endgültigen
Reaktionsmischung.
Das Epoxyharz oder modifizierte Harz kann zwar zu einem nur geringen
Grad gepfropft sein; aber auch dieses geringe Maß ist
hinsichtlich der Eigenschaften wichtig. Im allgemeinen ist bevorzugt,
anfänglich eine ausreichende Menge Ausgangsepoxyharz
vorzusehen und für eine ausreichende Pfropfung zu sorgen, daß
die Epoxyharzkomponente des Pfropfpolymerisats mindestens
5 Gew.-% der endgültigen Reaktionsmischung darstellt. Dies soll
an einem Beispiel der Herstellung einer Harzbindemittelmischung
für ein Sanitärbeschichtungsmittel für das Innere von Getränkedosen
erläutert werden. Wenn die Reaktionsproduktenmischung
aus anfänglich 80 Gewichtsteilen Diepoxidharz auf
20 Gewichtsteile einer Monomerenmischung, die hauptsächlich
Methacrylsäure und Styrol sowie eine geringe Menge Äthylacrylat
in einem Gewichtsverhältnis von 65 : 34 : 1 enthält, in einem Lösungsmittelsystem aus Äthylenglycolmonobutyläther und n-Butanol
in Gegenwart von 6 bis 7% Benzoylperoxid, bezogen auf
das Gewicht der Monomerenmischung, hergestellt wird, erscheinen
von den anfänglichen 20 Gewichtsteilen der Monomerenmischung
2,5 Teile der Monomeren kombiniert im Pfropfpolymerisat;
die übrigen 17,5 Teile bilden ungepfropftes Additionspolymerisat.
Ein verheriges Verkappen scheint diese Anteile
nicht wesentlich zu beeinflussen.
Wegen der Schwierigkeit, das Pfropfpolymerisat von den anderen
Bestandteilen der Reaktionsmischung zu trennen, war es schwer,
Messungen des Molekulargewichts an ihm durchzuführen; sie sind
daher bestenfalls Näherungswerte. Es liegen jedoch Anzeichen
vor, daß das Molekulargewicht des Pfropfpolymerisats im Bereich
von 5000 bis 40 000 liegt. Für Beschichtungsmittel
sollte die Pfropfung zwischen der Additionspolymerisatkomponente
und der Epoxyharz- bzw. modifizierten Komponente zu
mindestens 1,5 Gewichtsteilen Additionspolymerisatkomponente
auf jeweils 100 Gewichtsteile Epoxyharzkomponente erfolgen. Im
allgemeinen findet die Pfropfung größtenteils an aliphatischen
Rückgrat-C-Atomen statt, an die im ungepfropften Zustand entweder
ein oder zwei Wasserstoffatome gebunden sind, und zwar mit
oder ohne vorheriges Verkappen zur Eliminierung
von Epoxidgruppen. Mit anderen Worten: Die Beseitigung der
Epoxidgruppen scheint in den meisten Fällen keinen Einfluß auf
die gewünschte Pfropfungart zu haben, verhindert aber eine Veresterung.
Es liegen einige beweiskräftige Anzeichen dafür vor, daß das
erhaltene Pfropfpolymerisat die beschriebene Struktur aufweist.
Eines von diesen ist, daß ohne vorheriges Verkappen
die Säurezahl, die man an einer einfachen Mischung
der Bestandteile zu erhalten erwarten würde, nahe bei der Säurezahl
liegt, die sich an der endgültigen Reaktionsmischung feststellen
läßt. Dies weist darauf hin, daß während der Pfropfung
eine nur schwache Esterbildung erfolgt. Zusätzlich bestätigen
die mit der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie an C₁₃ erhaltenen
Ergebnisse und die chemischen Reaktionen mit Epoxyfragmenten
(Modellstrukturen) diesen Befund.
Für Beschichtungsmittel sollte die Säurezahl der harzigen Reaktionsproduktenmischung
(ohne Lösungsmittel) im Bereich von
30 bis 220 oder vorzugsweise von 45 bis 150 liegen.
Für Sanitärbeschichtungen sollte die Säurezahl im Bereich von
80 bis 90 und vorzugsweise bei 85 liegen.
Setzt man Benzoylperoxid mit mehr als 3%, bezogen auf das
Gewicht des polymerisierbaren Monomeren ein, wird die freiradikalische
Pfropfung auf C-Atome in den aliphatischen Rückgratketten
der Epoxidharzkomponente anderen Pfropfungsarten
gegenüber bevorzugt. Bei 3% Benzoylperoxid tritt mit und
ohne vorheriges Abdecken zum Zweck der Eliminierung von Epoxidgruppen
jedoch eine solche Pfropfung kaum auf. Wenn man die Menge
des Benzoylperoxids auf den bevorzugten Arbeitsanteil von
6 . . . 7% erhöht, erreicht man gewöhnlich optimale Ergebnisse
hinsichtlich der gewünschten Pfropfungsart und der Wirtschaftlichkeit
bei der Herstellung guter Beschichtungsmaterialien.
Nach der vorliegenden Erfindung hergestellte harzige Reaktionsmischungen
enthalten modifiziertes, vollständig oder teilweise
von Epoxyharzen befreites Harz.
Hat die Reaktionsmischung eine Säurezahl von 30 bis 220 oder vorzugsweise
45 bis 150, ist das Suspendier- bzw. Dispergierverfahren
im allgemeinen das unten beschriebene (das im wesentlichen
dem in der genannten Anmeldung beschriebenen Verfahren
gleicht). Ist die Reaktionsmischung nicht leicht ionisierbar,
kann ein Trägerlösungsmittel erforderlich sein. Trägt das
Verkappungsmittel zur Säuren- oder Laugenfunktionalität bei, kann
der Dispergierschritt u. U. leichter durchgeführt werden. Für
die Zwecke der folgenden Diskussion und, um das Verfahren zur
Zubereitung der wäßrigen Dispersion zu erläutern, soll angenommen
sein, daß die Reaktionsmischung stark säurefunktionell ist.
Um nach der vorliegenden Erfindung hergestellte säurefunktionelle
Reaktionsmischungen in wäßrige Suspension zu überführen,
sind die eingesetzten Verfahrensweisen im wesentlichen herkömmlich.
Man dispergiert das Pfropfpolymerisat in entionisiertem
Wasser unter Verwendung einer (unter den Härtebedingungen der
Beschichtung) flüchtigen Base, wie beispielsweise primäres, sekundäres
und tertiäres Alkyl, Alkanol und aromatische Amine
und Alkanol/Alkyl-Mischamine - beispielsweise Monoäthanolamin,
Dimethyläthanolamin, Diäthanolamin, Triäthylamin, Dimethylanilin,
Ammoniumhydroxid oder dergl. Gewöhnlich geschieht dies, indem
man der Harzmischung ein Amin mit etwas entionisiertem Wasser
zugibt und kräftig rührt, während man erwünschtenfalls erwärmt,
und dann die Reaktionsmischung mit mehr entionisiertem Wasser
nach Wunsch verdünnt.
Die in der endgültigen Dispersion vorliegende Wassermenge hängt
von der gewünschten Viskosität ab, die wiederum in Beziehung
zum gewünschten Auftragsverfahren steht. Zum Sprühen bzw.
Spritzen der Dispersion ist ein Wasseranteil von 60 Gew.-%
in der Dispersion typisch, wenn die Zusammensetzung bevorzugt
10 . . . 30 Gew.-% Harzfeststoffe und 70 . . . 90% flüchtige
Substanz, d. h. Base, Wasser und Lösungsmittel, enthält. Die Base
macht gewöhnlich 2 . . . 6%, Wasser 30 . . . 90% und die organischen
Lösungsmittel von 0 . . . 40% aus, und zwar jeweils
bezogen auf das Gewicht der spritzbaren Dispersion. Die
Feststoffe sind dabei die Feststoffe der Reaktionsmischung zu
9 . . . 29% und 1 . . . 10% des Vernetzungsmittels, bezogen
auf das Gewicht der spritzbaren Dispersion.
Was andere Auftragsarten als das Spritzen anbetrifft, kann die
wäßrige Dispersion 10 . . . 40% Feststoffe, d. h. 0,1 . . . 16 Gew.-%
Vernetzungsmittel und 6 . . . 39,9 Gew.-% Reaktionsmischung,
sowie 60 . . . 90% flüchtige Bestandteile, d. h. 6 . . . 35%
organisches Lösungsmittel und 25 . . . 80% Wasser, enthalten.
Vorzugsweise wird eine gewisse Menge organisches Lösungsmittel
verwendet, um die Auftragbarkeit zu verbessern, und zwar im
allgemeinen zu einem Gewichtsteil Lösungsmittel auf etwa drei
Gewichtsteile Wasser.
Das organische Lösungsmittel kann aus einem oder mehreren der
bekannten Lösungsmittel wie Butanol (normal), 2-Butoxy-äthanol-1,
Xylol, Toluol und anderen zusammenstellen. Oft wird
vorzugsweise n-Butanol in Kombination mit 2-Butoxy-äthanol-1
in gleichen Mengen verwendet.
Ein Aminoplastharz kann zum Vernetzen mit dem Pfropfpolymerisat
eingesetzt werden. Man gibt es dem Pfropfpolymerisat vor
dem Neutralisieren und Verdünnen oder hinterher zu. Typische
Aminoplaste sind beispielsweise Melamin. Benzguanamin, Acetguanamin
sowie Harnstoffharze wie Harnstofformaldehyd.
Andere geeignete Aminoplaste sind der durch Umsetzen von Aldehyd
mit Formguanamin erzeugten Art, Ammelin, 2-Chlor-4,6-diamin-
1,3,5-triazin, 2-Phenyl-p-oxy-4,6-diamino-1,3,5-triazin,
2-Phenyl-p-oxy-4,6-trihydrazin-1,3,5-triazin sowie 2,4,6-Triäthyl-
triamino-1,3,5-triazin; bevorzugt sind die Mono-, Di-
oder Triarylmelamine wie 2,4,6-Triphenyltriamino-1,3,5-triazin.
Andere Aldehyde, die man zur Umsetzung mit der Aminoverbindung
zur Bildung des Harzmaterials einsetzt, sind Krotonaldehyd,
Acrolein oder Aldehyde erzeugende Verbindungen wie beispielsweise
Hexamethylentetramin, Paraldehyd und dergl.
Wenn das Pfropfpolymerisat wenig oder keine Oxiranfunktionalität
hat, ist ein Vernetzungsmittel erforderlich; ansonsten ist
ein solches erwünscht, aber das Pfropfpolymerisat vernetzt sich
unter Wärme selbst. Eine weitere Methode, eine Vernetzungsfähigkeit
in die Reaktionsmischung und das Pfropfpolymerisat einzuführen,
ist als additionspolymerisierbares Monomere oder einen
Teil desselben in der anfänglichen Reaktionsmischung ein Material
wie ein Acrylamid oder ein Alkylderivat desselben oder
einen Stoff wie Bis-Maleimid zu verwenden.
Die Beschichtungsmittel nach der vorliegenden Erfindung können
mit bekannten Pigmenten und opak machenden Stoffen pigmentiert
und/oder opak gemacht werden. Für viele Anwendungsfälle - einschließlich
bei Nahrungs- und Genußmitteln - ist Titandioxid
das bevorzugte Pigment. Im allgemeinen setzt man das Pigment
in einem Gewichtsverhältnis von 0,1 : 1 bis zum 1 : 1 zum Bindemittel
ein. Das Titandioxidpigment kann also in die Zusammensetzung
in Mengen von 5 bis 40 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffanteil
der Zusammensetzung, aufgenommen werden.
Das resultierende wäßrige Beschichtungsmittel läßt sich zufriedenstellend
nach jedem aus der Technik bekannten Auftragsverfahren
aufbringen. So kann man sowohl klare als auch pigmentierte
Filme aufspritzen bzw. -sprühen, Aufrollen, oder durch
Tauchen, elektrische Ablagerung oder Auftrag aus einer Strömung
aufbringen. Oft wird man das Aufspritzen bevorzugen. Nach dem
Auftragen auf das Metallsubstrat wird die Beschichtung unter
Wärmeeinwirkung bei Temperaturen im Bereich von 95°C bis
235°C oder mehr und für eine Dauer von 1 bis 20 Minuten gehärtet,
wobei diese Zeit ausreicht, um das Harz vollständig auszuhärten
und in ihm enthaltene flüchtige Bestandteile auszutreiben.
Weiterhin lassen die Schichten sich bei Umgebungstemperaturen
für längere Zeit lufttrocknen.
Bei Blechsubstraten, wie sie für Getränkebehälter und insbesondere
für kohlensäurehaltige Getränke wie Bier eingesetzt werden,
sollt die Beschichtung in einer Menge im Bereich von 0,077 . . .
2,32 mg/cm² offenliegende Metallfläche aufgetragen
werden. Um dies zu erreichen, hat die wasserdispergierbare
Schicht, wenn aufgetragen, eine Dicke von 2,5 . . . 25 µm.
Die nun folgenden Beispiele sollen einem besseren Verständnis der
vorliegenden Erfindung dienen. In der Anmeldung sind sämtliche
Teilangaben Gewichtsteile, sämtliche Prozentangaben Gewichtsprozente
und alle Temperaturen Celsiusgrade, sofern nicht ausdrücklich
anders vermerkt. Die aminhaltigen wäßrigen Dispersionen
der ersten fünf Beispiele waren bei Raumtemperatur über lange
Zeiträume stabil.
877,5 g eines festen Epoxyharzes
mit einem mittleren Molekulargewicht von 1050
und 3,05% Oxiransauerstoff wurden in einen mantelbeheizten gerührten
5-Liter-Glaskolben mit vier Hälsen gegeben, der Kolben
mit Stickstoff gespült und dann 52 g Phenol zugegeben, der Inhalt
des Reaktionsgefäßes auf 200°C erwärmt und diese Temperatur
3 Std. gehalten. Der Oxiransauerstoffanteil der Harzmischung
wurde dann zu 2,29% bestimmt. Es wurden 0,5 ml Äthyltriphenylphosphinacetat
als Katalysator in den Kolben gegeben, um die Reaktion
zwischen dem Phenol und dem Epoxyharz zu erleichtern, die
Temperatur dabei weitere 2 Std. auf 203°C gehalten und dann der
Oxiransauerstoffanteil zu 1,56% gemessen. 1 ml des erwähnten
Phosphinacetat-Katalysators wurde zusätzlich zugegeben und die
Reaktion weitere 1,5 Std. bei 203°C fortgesetzt. Die Messung des
Oxiransauerstoffs zeigte keine Änderung.
In das Reaktionsgefäß wurden langsam 254 g Äthylenglycolmonobutyläther,
dann langsam 430 g n-Butanol zugegeben, die Mischung
abgekühlt und bei Raumtemperatur über Nacht stehen gelassen,
dann unter Stickstoff auf 117°C erhitzt und dort 2 Std. vorgehalten.
In einem separaten Gefäß wurde eine Monomerenmischung aus
150 g Methacrylsäure, 78 g Styrol, 2 g Äthylacrylat und 20 g
nassem Benzoylperoxid (78% Benzoylperoxid in Wasser; Trockengewicht
15,6 g bzw. 6,8% bezogen auf das Gesamtgewicht der polymerisierbaren
Monomere) in 59 g Äthylenglycolmonobutyläther zubereitet,
langsam über einen Zeitraum von 2 Std. in den Inhalt
des Reaktionsgefäßes eingerührt, während die Temperatur des
Inhalts auf 117°C gehalten wurde. Nach der Zugabe der Monomeren
wurde die Temperatur des Reaktionsgefäßes eine weitere Stunde
auf 117°C gehalten, dann 33 g n-Butanol zugegeben.
1500 g des vorgehend erläuterten Reaktionsprodukts wurden in
ein bewegtes Gefäß und dann die folgenden Verdünnungsmittel
zugegeben: 1907 g entionisiertes Wasser, 108 g Äthylenglycolmonobutyläther
und 85 g Dimethyläthanolamin. Diese letzten drei
Stoffe wurden in das Gefäß als Neutralisiermischung gegeben,
die so berechnet war, daß sich eine 70%ige Neutralisierung der
im Reaktionsprodukt vorliegenden Carboxylgruppen ergab. Der
spez. Widerstand des entionisierten Wassers betrug mindestens
50 kOhm.cm. Durch die letzte Zugabe fiel die Temperatur des Gefäßinhalts
auf etwa 50°C. Nach kurzer Zeit wurde der Gefäßinhalt
durch Zugabe von 313 g entionisiertem Wasser weiter gekühlt,
und zwar unter während des gesamten Verdünnungsvorgangs
anhaltendem Rühren.
Die so hergestellte Dispersion (Emulsion) stellte ein wasserdispergierbares
harziges Beschichtungsmittel mit folgenden Eigenschaften
dar:
Anteil nichtflüchtiger Substanz|24,3% | |
Viskosität (bei 25°C, Fordbecher Nr. 4) | 23 sec |
Neutralisation | 70% |
Säurezahl der Zusammensetzung | 95 |
Die Emulsion war stabil und für die Aufnahme in eine aufzuspritzende
Sanitärbeschichtung für Dosen geeignet.
Ein bewegtes Reaktionsgefäß wurde mit 1289 g festem Epoxyharz
und 466 g handelsüblicher gesättigter C₁₂-Fettsäure
gefüllt;
letzeres Produkt gilt als handelsüblich reine Laurinsäure. Das
Molverhältnis Säure zu Epoxyharz betrug etwa 2,33 : 1,22 (für
vollständiges Abdecken wäre ein Molverhältnis von mindestens
2,44 Säure zu 1,22 Epoxyharz erforderlich). Die theoretische
Säurezahl der anfänglichen Reaktionsmischung, bezogen auf den
Säuregrad der Laurinsäure, beträgt 74,5. Der Reaktionsverlauf
wurde durch Beobachten der Abnahme der Säurezahl überwacht. Das
Gefäß wurde auf 180°C erwärmt und auf dieser Temperatur etwa
2 Std. bei Stickstoffspülung gehalten. Dann war die Säurezahl
einer entnommenen Probe 12,73, der Oxirananteil 0,33%. Dann
wurde die Temperatur auf 195°C erhöht.
Nach kurzer Zeit wurde der Inhalt des Reaktionsgefäßes durch
Zugabe von 480 g Äthylenglycolmonobutyläther und 826 g n-Butanol
verdünnt, durchmischt und die verdünnte Reaktionsmischung
dann über Nacht zu allmählicher Abkühlung abgestellt.
Die verdünnte Reaktionsmischung wurde dann unter Stickstoff auf
eine Temperatur zwischen 113°C und 117°C erwärmt und
währenddessen in einem getrennten Gefäß eine Mischung aus
283 g Methacrylsäure, 148 g Styrol, 4 g Äthylacrylat, 38,5 g
nassem Benzoylperoxid (78% in Wasser, 6,9% Benzoylperoxid
bezogen auf das Gewicht der polymerisierbaren Monomere) und
111 g Äthylenglykolmonobutyläther hergestellt und allmählich in
das Reaktionsgefäß gegeben, wobei diese Temperatur auf
115°C gehalten wurde. Es wurden weitere 62 g n-Butanol zugegeben
und das Reaktionsgefäß zusätzliche drei Stunden auf 115°C
gehalten.
Danach wurden 2,683 g der verdünnten Reaktionsmischung in ein
großes bewegtes gerührtes Gefäß verbracht und mit einer Neutralisiermischung
aus 3,411 g entionisiertem Wasser, 193 g Äthylenglycolmonobutyläther
und 152 g Dimethyläthanolamin behandelt.
Diese Mengen waren auf 70%ige Neutralisierung berechnet. Nach
einer kurzen Zeitspanne zur Einstellung des Gleichgewichts wurde
abschließend mit 560 g entionisiertem Wasser verdünnt. Die Dispersion
hatte dann folgende Eigenschaften:
Anteil nichtflüchtiger Substanz|21,8% | |
Viskosität (25°C, Fordbecher Nr. 4) | 21 sec |
Säurezahl der endgültigen Dispersion | 22,88 |
Säurezahl des nichtflüchtigen Anteils | 105 |
Die Dispersion eines Reaktionsproduktes aus dem oben ausgeführten,
teilweise mit einer Fettsäure abgedeckten Epoxyharz wies
für Beschichtungsanwendungen ausgezeichnete Eigenschaften auf.
Das Ausgangsmaterial war ein flüssiges Epoxyharz mit
einem
Epoxidäquivalentgewicht von 197 . . . 200 und einem Gewicht von
etwa 1,16 kg/Liter und einem berechneten mittleren
Molekulargewicht von 399. Ein Reaktionsgefäß wurde mit
1,167 g dieses niedrigmolekularen Harzes und 310 g Äthylenglycolmonobutyläther
gefüllt, der Inhalt mit 588 g Bisphenol A bei
150°C zur Erhöhung des Molekuargewichts behandelt. Die Reaktion
wurde bei 175 . . . 183°C etwa 3 Std. ins Gleichgewicht gebracht,
danach als abgeschlossen angenommen (Oxirananteil auf
0,586% gemessen, Gardner-Holdt-Viskosität X-Y).
Um das Epoxyharz zu verkappen, wurden in das Reaktionsgefäß 83 g
Benzoesäure und 2 g Benzyldimethylamin als Katalysator für die
Abdeckreaktion gegeben, dieses auf 160°C erwärmt und dann drei
Stunden auf 150°C gehalten. Dann ergab eine Probe einen
Oxirangehalt von 0,035% an nichtflüchtiger Substanz und eine
Säurezahl von 8,48. Die Reaktion wurde eine weitere Stunde
fortgesetzt; danach war der Oxirangehalt 0,026% und die Säurezahl
gleich 4.
Der Inhalt des Reaktionsgefäßes wurde dann mit 183 g Äthylenglycolmonobutyläther
und 85 g n-Butanol verdünnt, die Temperatur
unter einer Stickstoffdecke über 2 Std. auf 118°C gehalten
und währenddessen eine Monomerenmischung langsam in das Gefäß
gegeben. Die Monomerenmischung setzte sich aus 294 g Methacrylsäure,
154 g Styrol, 4 g Äthylacrylat und 39 g Benzoylperoxid
(etwa 8,6 Gew.-%, bezogen auf das polymerisierbare Monomere) zusammen.
Die Reaktionsmischung wurde dann mit 62 g n-Butanol wieder
verdünnt.
Eine Neutralisierungslösung wurde aus entionisiertem Wasser
und Dimethyläthanolamin zusammen mit etwa 10 Gew.-%, bezogen
auf die Mischung, Äthylenglycolmonobutyläther hergestellt und
dem verdünnten Reaktionsprodukt zugegeben unter Rühren, bis die
Säurezahl der resultierenden Dispersion 21,8 war.
Ein bewegtes, mit Stickstoff gespültes Reaktionsgefäß wurde mit
1,079 g flüssigem Epoxyharz, 310 g Äthylenglycolmonobutyläther
und 676 g Bisphenol A gefüllt, der Inhalt auf 140°C
erwärmt und die Wärmezufuhr dann abgeschaltet. Die Temperatur
stieg auf 170°C; auf dieser Temperatur wurde die Reaktion für
fünf Stunden gehalten; danach war der Oxirananteil 0,074%.
Danach wurden 701 g n-Butanol zugegeben und der Inhalt über
Nacht zum Abkühlen weggestellt.
Das mit Bisphenol A verkappte Epoxyharz wurde auf 117°C erwärmt
und dann mit einer Monomerenmischung behandelt, die über einen
Zeitraum von 2 Std. langsam in das verkappte Epoxyharz eingegeben
wurde. Diese Monomerenmischung setzte sich aus 365 g Methacrylsäure,
191 g Styrol, 6 g Äthylacrylat, 48 g nassem Benzoylperoxid
(78% Benzoylperoxid in Wasser bzw. 6,7 Gew.-% des freiradikalischen
Initiators, bezogen auf die Monomerenmischung) und
157 g Äthylenglycolmonobutyläther zusammen. Nach diesem Zeitraum
war die Säurezahl des Produkts 104.
Eine Neutralisierlösung aus 4248 g entionisiertem Wasser, 132 g
Dimethyläthanolamin und 120 g Äthylenglycolmonobutyläther wurde
zugegeben. An diesem Punkt betrug der Anteil nichtflüchtiger
Substanz der Emulsion 27,1%, die Viskosität (25°C, Fordbecher
Nr. 4) betrug 105 sec.
Bei der Auswertung in einem spritzbaren Beschichtungsmittel für
Getränkedosen erwies die Dispersion sich als vollständig zufriedenstellend.
Nach der vorliegenden Erfindung hergestellte Beschichtungsmittel
lassen sich aus rein organischen Lösungsmitteln und aus
wäßrigen Trägern heraus aufbringen. Für viele Anwendungsfälle
ist es jedoch sehr bequem und wirtschaftlich, das Endprodukt
als leicht in Wasser dispergierbares Pulver zur Verfügung zu
haben, das sich nach Bedarf zu einem spritzbaren wäßrigen Beschichtungsmittel
umwandeln läßt. Einige der naheliegenden
Vorteile eines solchen festen Produkts sind, daß es weniger
Lagerraum erfordert und ein minimales Versandgewicht hat. Das
vorliegende Beispiel beschreibt die Herstellung eines solchen
Pulverprodukts.
3 Mol Harz (1200 g) wurden mit 4 Mol Bisphenol A
(912 g) zu einem Bisphenol A verkappten modifizierten Harz
in Abwesenheit eines Lösungsmittels und unter einer Stickstoffdecke
umgesetzt. Die Reaktionsteilnehmer wurden in ein mit einer
Falle und einem Kondensator versehenen bewegten Reaktionsgefäß
gefüllt und die Mischung auf 165°C erwärmt, um die Reaktion einzuleiten.
Der exothermen Reaktionswärme wurde erlaubt, sich zu
zerstreuen.
Die so hergestellte geschmolzene Masse wurde mit 125 ml (100 g)
Methylisobutylketon verdünnt, um sie bei erhöhter Temperatur
leichter rührbar zu machen. Eine abgemessene Menge von 2212 Gewichtsteilen
dieser leicht verdünnten Masse wurde anfänglich unter
Rühren auf 139°C gehalten, während eine Mischung aus Vinyl-
und Acrylmonomeren in sie eingetropft wurde. Die Zugabe der Monomeren
erforderte zwei Stunden, wobei die Temperatur der Masse
auf 158°C stieg. Die Masse wurde dann eine weitere Stunde lang
gerührt. Bei den Monomeren handelte es sich um eine Mischung aus
30,6 Gew.-% (276 g) Methacrylsäure, 35 Gew.-% (316 g) Styrol
und 34,4 Gew.-% (311 g) Äthylacrylat, versetzt mit 5 Gew.-%
(45,1 g) Dicumylperoxid, bezogen auf das Gewicht dieser Monomerenmischung.
Die Masse wurde abgestellt, um sich abzukühlen und zu verfestigen,
und dann gepulvert. Die Säurezahl des Produktes war 46,3.
Als 40 Teile des Pulvers in 60 Teilen 2-Butoxyäthanol-1 gelöst
wurden, betrug die Gardner-Holdt-Viskosität X-Y und die Lösung
wies eine leichte Trübung auf. Das gepulverte Produkt haftete
(blockierte) bei 49°C nicht, jedoch geringfügig bei
57°C.
Eine 100-g-Probe des gepulverten Produkts wurde mit 267 g Wasser
7,4 g Dimethyläthanolamin, 18 g Hexamethoxymethylamin-Harz
und 50,6 g 2-Butoxyäthanol-1 gemischt. Die Pulvermischung ließ
sich leicht dispergieren und die resultierende Dispersion wurde
mit 60 g Wasser zu einem Beschichtungsprodukt mit einem Harzfeststoffanteil
von 23,6 Gew.-% und einer Viskosität von 35 sec,
gemessen mit dem Fordbecher Nr. 4, verdünnt.
Diese verdünnte Dispersion wies auf zinnfreiem Stahl und Aluminium
die folgenden Beschichtungseigenschaften auf. Die Dispersion
wurde mit Stäben auf diese Substrate aufgestrichen und
3 min bei 196°C gebrannt, um die nassen Schichten zu härten.
Beim ersten Reibtest betrug die Naßschichtdicke vor dem Härten
38 µm. Der zweite Reibtest und die übrigen unten angegebenen
Tests wurden an den gehärteten Rückständen von 36 µm
dicken Naßschichten durchgeführt. Die gehärtete
Schicht hat etwa ein Fünftel dieser Dicke.
Die wäßrige Dispersion wurde bei 49°C gelagert und
hatte nach einer Woche nur sehr wenig Viskosität und einen kaum
merkbaren Anteil der Alkalinität verloren. Nach etwa 5 Wochen
Lagerung bei 49°C war die Viskosität von 35 sec auf
20 sec (Fordbecher Nr. 4) abgefallen. Dies wurde jedoch nicht
für schwerwiegend befunden, da das Produkt noch gut dispergiert
und brauchbar war. Es brauchte nicht erwartet zu werden, daß
die nasse Dispersion bei hoher Temperatur über längere Zeiträume
gelagert werden müßte; eher würde man das Pulverprodukt
lagern.
Es wurde eine Polymerisatmischung durch Umsetzung eines Epoxyharzes
mit einer additionspolymerisierbaren Monomerenmischung im
Gewichtsverhältnis 80 : 20 auf folgende Weise hergestellt.
Zunächst wurde Flüssigepoxyharz mit Bisphenol A in Anteilen
von etwa 65% Harz zu etwa 35 Gew.-% Bisphenol A umgesetzt,
dann in einem separaten Gefäß eine Mischung aus Methacrylsäure,
Styrol und Äthylacrylat in einem Gewichtsverhältnis von 65 : 34 : 1
zubereitet, etwa 6,8% Benzoylperoxid, bezogen auf das Gewicht
der Mischung, zugegeben und die Mischung dann allmählich dem Epoxyharz
bei einer Reaktionstemperatur von 120°C über einen
Zeitraum von 2 Std. zugegeben. Nach einer zusätzlichen Vorhaltedauer
von etwa 2 Std. bei der gleichen erhöhten Temperatur wurden
Proben des Produktes zur Strukturauswertung entnommen.
Die kernmagnetische Resonanzspektroskopie mit C₁₃ weist darauf
hin, daß die Pfropfung zwischen dem Additionspolymerisat und
dem Epoxyharz größtenteils auf - vor dem Pfropfen - aliphatische
sekundäre (und möglicherweise aliphatische tertiäre) Rückgrat-
C-Atome des Epoxyharzrückgrats beschränkt ist.
Um diese Pfropfung weiter abzugrenzen, wurden mehrere unterschiedliche
Modellverbindungen mit jeweils einer C-Atom-Anordnung
ähnlich der des Epoxyharzes separat mit der gleichen Monomerenmischung
unter Bedingungen umgesetzt, die den oben beschriebenen
Pfropfungsbedingungen vergleichbar waren. Die kernmagnetische
Resonanzspektroskopie mit C₁₃ an den resultierenden
Analogprodukten zeigt, daß die Pfropfung an den aliphatischen
C-Atomen der Modellverbindungen praktisch ausschließlich an denjenigen
C-Atomen stattfindet, die vor dem Pfropfen in Alphastellung
zu den Oxirangruppen liegende aliphatische sekundäre C-Atome
waren. Dies bedeutet auf eine gute Wahrscheinlichkeit, daß die
gleich Situation bei dem vorliegenden Reaktionsprodukt, der
Harzmischung der Fall ist. Eine geringe Abnahme der Säurezahl
des Reaktionsprodukts gegenüber der für die äquivalente Masse
berechneten Säurezahl wurde festgestellt, aber bezogen auf die
gesamte in den das Reaktionsgefäß gegebene Methacrylsäure,
und diese Abnahme der Säurezahl scheint die Befunde der C₁₃-
Spektroskopie zu bestätigen.
Es kann also der Schluß gezogen werden, daß, während eine andere
Pfropfung an aliphatischen C-Atomen des Epoxyharz-Rückgrats
stattfinden kann, deren Anteil gegenüber der Pfropfung an den
in Alphastellung zu den Oxirangruppen liegenden aliphatischen
Rückgrat-C-Atomen und an anderen aliphatischen Rückgrat-C-Atomen,
an die im ungepfropften Zustand entweder ein oder zwei
Wasserstoffatomen gebunden sind, geringfügig bleibt.
Die vorgenannte Polymerisatmischung kann mit Benzolsäure auf die
im Beispiel 4 gezeigte Weise (mit Katalysator) umgesetzt werden,
um praktisch den gesamten Oxirangehalt im Pfropfpolymerisat
(zwischen dem Epoxyharz und den mischpolymerisierbaren Monomeren)
und vorliegenden nichtumgesetzten Epoxyharz zu eliminieren.
Auf diese Weise läßt sich die Möglichkeit einer unkontrollierten
späteren Reaktion der Oxirangruppen ausschließen. Das Harzprodukt
kann dann auf die in Beispiel 4 gezeigte Weise in stabile
wäßrige Zusammensetzungen aufgenommen werden, die man
der Verwendung in Beschichtungsmitteln zuführen kann.
Eine Reihe von Harzmischungen wurde auf im wesentlichen die gleiche
Weise wie im Beispiel 6 hergestellt, wobei jedoch bei jeder
Additionspolymerisation ein anderer Anteil des frei-radikalischen
Initiators Benzoylperoxid, bezogen auf das Gewicht der Monomerenmischung,
verwendet wurde.
Der Gewichtsanteil der gesamten Monomerenmischung, der näherungsweise
auf das Epoxyharz gepfropft wird, läßt sich durch Lösungsmittelextraktion
abschätzen. Die Mischungen wurden auf
leichte Dispergierbarkeit in wäßriger Aminlösung beobachtet
und die resultierenden wäßrigen Dispersionen auf ihre Beständigkeit
gegen Ausfällen (Stabilität) über einen Zeitraum von
einer Woche beobachtet. Die folgenden Ergebnisse sind typisch.
921 g flüssiges Epoxyharz (mittleres Molekulargewicht
399) und 591 g Bisphenol A wurden in einen 5-Liter-Kolben mit
4 Hälsen in einem Heizmittel gegeben, der Kolben dann erwärmt,
bis die Temperatur des Inhalts 150°C hatte und die Wärmezufuhr
dann gesperrt. Die Reaktionstemperatur stieg weiter auf 187°C
und wurde eine Stunde auf diesem Wert gehalten. Der Oxiransauerstoff
der Reaktionsmischung wurde zu 0,048% gemessen. 582 g
Äthylenglycolmonobutyläther wurden langsam in die Reaktionsmischung
gegeben, dann langsam auch 872 g n-Butanol. Die Reaktionsmischung
mit dem mit Bisphenol A abgedeckten Epoxyharz
wurde abgestellt, um auf 120°C zu kühlen.
In einem getrennten Gefäß wurde folgende Monomerenmischung hergestellt:
282 g Methacrylsäure, 173 g Styrol, 193 g Äthylacrylat
und 44 g Benzoylperoxid (etwa 6,8%, bezogen auf das Monomerengewicht).
Diese Monomerenmischung wurde über einen Zeitraum
von zwei Stunden in das mit Bisphenol A abgedeckte Epoxyharz
enthaltende Reaktionsgefäß gegeben und die Temperatur dabei
auf 120°C gehalten. Der gesamte Inhalt wurde weitere
3 Std. unter Rühren auf 120°C gehalten; danach ergab sich eine
Säurezahl von 91.
3169 g der Reaktionsmischung wurden in ein großes gerührtes
Gefäß gefüllt und auf 100°C erwärmt, dann 3824 g entionisiertes
Wasser und 207 g Dimethyläthanolamin zugegeben. Das Neutralisierungsmittel
war auf etwa 80% Neutralisierung dosiert. Der
Gefäßinhalt wurde eine Stunde auf 100°C gehalten, dann durch
Zugabe weiterer 1800 g entionisiertes Wasser gekühlt. Die neutralisierte
Dispersion wurde dann bei Raumtemperatur über Nacht
zum Abkühlen abgestellt.
Die so hergestellte Dispersion war ein Sanitärbeschichtungsmittel
für Getränkedosen mit folgenden Eigenschaften:
Anteil nichtflüchtiger Substanz 20%; Viskosität (Fordbecher
Nr. 4, bei 25°C) 14 sec; pH-Wert 7,4; Neutralisierung 80%.
Diese Dispersion zeigt nach zwei Wochen Lagerung bei 49°C keine
meßbare Änderung der Viskosität oder des pH-Werts, und die Stabilität
der Dispersion erwies sich durch vollständiges Fehlen
eines Niederschlags.
Die vorliegende Erfindung schafft also assoziativ gebildete
Harzmischungen aus ungepfropftem Epoxyharz, das modifiziert worden
ist, um mindestens einen Teil seiner Epoxidgruppen zu eliminieren,
sowie auf die Struktur des modifizierten Harzes aufgepfropftem
Additionspolymerisat, wobei die Pfropfung im wesentlichen
auf vor der Pfropfung aliphatische sekundäre (und möglicherweise
aliphatische tertiäre) C-Atome des aliphatischen
C-Atom-Rückgrats des Epoxy- bzw. modifizierten Harzes beschränkt
ist.
Diese Pfropfung liefert eine besonders dauerhafte Bindung zum
weiteren Modifizieren einer ausreichenden Menge des vorliegenden
Epoxyharzes, um die Eigenschaften des Harzmischprodukts
erheblich zu beeinflussen und die dauerhaften Eigenschaften des
aufgepfropften Additionspolymerisats der Pfropfgrundlage, d. h.
dem Epoxyharz zu erteilen. Beispielsweise erteilt ein Pfropfpolymerisat,
das reich an Carboxylgruppen ist, dem Harzmischprodukt
überlegene Eigenschaften zur Herstellung von Sanitärbeschichtungen
mit reduzierbarem Wassergehalt, die in Dosen für
Getränke und dergl. verwendet werden, sofern einige Gewichtsteile
gepfropften carbonsäurehaltigen Additionspolymerisats
vorliegen, die mindestens ein Gewichtsprozent Carboxylgruppen
auf 100 Teile Epoxy-Ausgangsharz liefern. Eine solche Mischung
ist hoch beständig gegen unerwünschte Reaktionen in und Ausfällen
aus einer schwach alkalischen wäßrigen Dispersion.
Um jedoch selbst einen so mässigen Anteil dieser dauerhaften
Pfropfung und den von dieser verursachten Einfluß auf die
Eigenschaften der assoziativ gebildeten Mischung zu erreichen,
ist es wichtig, die Additionspolymerisation mit einem ungewöhnlich
großen Anteil von frei-radikalischer Initiation im Verhältnis
zu der eingesetzten Polymierisiertemperatur und Menge
des polymerisierbaren Monomeren zu beginnen, beispielsweise
von 4 bis 7 Gew.-% oder mehr Benzoylperoxid im Verhältnis zum
Gewicht des Monomeren, wenn bei einer Temperatur von
115°C bis 125°C umgesetzt wird.
In ihren bevorzugten Ausführungsformen geht es bei der Erfindung
also primär um die Herstellung von Harzzusammensetzungen,
die für Beschichtungen für Dosen gedacht sind, die mit Erzeugnissen
für den menschlichen Verzehr und insbesondere alkoholfreien
Getränken und Bier gefüllt werden sollen. Um zu bestimmen,
ob ein bestimmtes Beschichtungsmittel für diese hohe Ansprüche
stellenden Anwendungen geeignet ist, gibt es mehrere
Tests, von denen einige der wichtigeren unten kurz beschrieben
sind. Wo zu einem Beschichtungsmittel in der vorliegenden Anmeldung
angegeben ist, daß es für die Anwendung als Sanitärbeschichtungsmittel
geeignet ist, kann es viele dieser Tests bestehen.
Die gehärtete Beschichtung in der Dose darf dem Doseninhalt keinen
merkbaren Geschmack erteilen oder den Geschmack des Doseninhalts
auf irgendeine Weise verändern. Dieser Test ist besonders
für die Beschichtung in Bierdosen wichtig.
Der Haftungstest wird bei Raumtemperatur unter der Feuchtigkeit
der Umgebung durchgeführt. In die zu prüfende beschichtete Probenplatte
werden drei parallele Linien von jeweils etwa
25 mm Länge in 3 mm Abstand eingeschnitten
und diese Linien in einem Winkel von 90° mit drei gleichen Linien
in gleichem Abstand geschnitten. Gewöhnlich wird zum Einschneiden
der Linien ein Messer oder eine Rasierklinge benutzt.
Dann drückt man einen Streifen Cellophanband fest diagonal
auf die eingeschnittene Quadrate und zieht das Band mit
schnellem stetigen Zug ab, wobei die Abziehbewegung unter einem
Winkel von etwa 150° erfolgt. Sodann untersucht man den
eingeschnittenen Bereich der Probenplatte auf Abhub der Beschichtung.
Falls ein Teil der Beschichtung sich gelöst hat,
hält man den prozentualen Anteil als Zahlenwert im Bereich
von 0 bis 10 fest. Der Wert 0 bezeichnet dabei ein einwandfreie
Beschichtung, ein Wert von 10, daß die Beschichtung zu
100% abgezogen wurde.
Beschichtungen mit reduzierbarem Wassergehalt müssen bei längerer
Lagerung eine annehmbare hydrolytische Stabilität zeigen.
Dies wird festgestellt, indem man eine erste Messung aller Eigenschaften
des Beschichtungsmittels vornimmt und diese dann
nach einer Lagerungsdauer an Proben wiederholt, die nicht nur
bei Raumtemperatur, sondern auch bei 50°C gelagert wurden.
Einige der wichtigen Parameter hinsichtlich der Stabilität
sind die Gelfreiheit, Ausfällfreiheit und das Fehlen von Änderungen
des pH-Werts. Um als Sanitärbeschichtungsmittel akzeptabel
zu sein, sollte die Viskosität nach 12monatiger Lagerung
bei Raumtemperatur oder 8monatiger Lagerung bei 50°C keine
wahrnehmbare Änderung zeigen; dies deutet darauf hin, daß das
Mittel nicht geliert ist.
Bei einigen Herstellungsprozessen wird das beschichtete Metall
nach dem Aufbringen der Beschichtung in ein Lotbad mit einer
Temperatur von 340 . . . 370°C getaucht und dort bis
5 Sekunden vorgehalten. Die auftretende Verfärbung der Beschichtung
ist ein Anzeichen für das Ausmaß der Zersetzung.
Bei anderen Herstellungsverfahren, bei denen gestanzte Dosenenden
verwendet werden, werden die zusammengesetzten Dosen gewöhnlich
5 Minuten lang in ein Bad aus saurem Kupfersulfat getaucht,
um Risse in der Beschichtung zu ermitteln. Ein Riß
wird dabei durch einen Niederschlag einer geringen Kupfermenge
auf dem Dosenmetall angezeigt.
Dieser Test wird oft an gehärteten Beschichtungen vorgenommen,
die auf das Innere von zweiteiligen Getränkedosen aufgespritzt
und dann gebrannt worden sind. Weiterhin wird dieser Test dazu
benutzt, um die Beständigkeit des Beschichtungsmaterials gegen
Wasser und Wasserdampf bei der Pasteurisiertemperatur zu bestimmen.
Für Testzwecke ist das Beschichtungsgewicht 12 bis 16 mg
auf 25,8 cm² Plattenfläche. Nachdem die Beschichtung
aufgebracht und durch Brennen für 2 min bei 218°C
gehärtet worden ist, schneidet man zwei Streifen aus
der beschichteten Platte, die jeweils etwa 38 × 229 mm
messen, faltet die oberen 51 mm jedes Teststreifens
auf sich selbst zurück, wobei die beschichtete Seite
offenliegt. Sodann taucht man jeden Teststreifen zur Hälfte in
ein Wasserbad von etwa 94°C, indem man ihn über die
Kante des Wasserbehälters hängt. Nach ½ Stunde kühlt man die
Streifen unter laufendem Leitungswasser bei Raumtemperatur ab,
trocknet sie und prüft sie sofort auf Weißwerden und Haftung.
Ein Weißfleck zeigt die Absorption von Wasser während
des Pasteurisierens an und wird auf einer Skala von 0 bis
10 bewertet, wobei ein Wert von 0 ein einwandfreies Ergebnis,
d. h. keine Weißflecken, und ein Wert von 10 ein vollständiges
Weißwerden bezeichnen. Sowohl die eingetauchte Fläche als auch
die nur dem Wasserdampf ausgesetzten Flächteile werden bewertet.
Testergebnisse von 0 bis 2 sind akzeptabel.
Der Haftungstest wird sowohl auf die eingetauchte als auch die
dem Wasserdampf ausgesetzte Fläche angewandt und entsprechend,
d. h. wiederum auf einer Skala von 0 bis 10 bewertet. Ein Abheben
der Beschichtung vom Teststreifen im Bereich von 0 bis 1
ist akzeptabel.
Dieser Test wird von Abfüllfirmen angewandt, um den Anteil des
offenliegenden Metalls in beschichteten Dosen festzustellen.
Unter den Testbedingungen wird eine schwache Spannung zwischen
eine in eine elektrolytgefüllte Dose getauchte Elektrode und
den Dosenkörper gelegt. Ist die Beschichtung der Dose nicht
einwandfrei, liegt Metall offen und fließt ein Strom. Der
Strom wird auf einem Instrument angezeigt; seine Stärke steht
zur Gesamtfläche des dem Elektrolyt ausgesetzten Metalls in
Beziehung. Die Stromstärke, die das Amperemeter anzeigt, stellt
also ein relatives Maß für die gesamte offenliegende Metallfläche
dar. Im allgemeinen hat jeder Abfüllbetrieb hinsichtlich
der zulässigen Stromstärke seine eigenen Bedingungen.
Für diesen Test wird ein Normal-Elektrolyt und ein Beschichtungsgewicht
von 2,5 mg auf 6,452 cm² (0,39 mg/cm²) angewandt.
Bei einer 340 g-Getränkedose führt dieser Wert zu einem
Beschichtungsgewicht von etwa 110 . . . 120 mg pro Dose. Bei den
üblichen Testbedingungen ist eine Stromstärke unter 25 mA bei
vielen Brauereien für Aluminium-Bierdosen akzeptabel.
Die Anforderungen für nichtalkoholische Getränke sind strenger;
normalerweise wird für derartige Dosen aus Aluminium derzeit
ein Strom von weniger als 5 mA gefordert. Folglich trägt man
bei Dosen für nichtalkoholische Getränke eine höhere Beschichtungsgewicht
auf - normalerweise 4,5 mg auf
6,452 cm² (0,7 mg/cm²), was etwa 160 bis 200 mg für
eine 340 g-Dose ergibt.
Die folgenden Eigenschaften werden oft ebenfalls für spritzbare
Beschichtungsmittel für zweiteilige Dosen ausgewertet.
Das Mittel an der beschichteten Fläche muß die Fähigkeit haben,
eine kontinuierliche Naßschicht zu bilden. Dies ist eine
besonder kritische Forderung bezüglich des unteren Wandteils
von zweiteiligen Dosen, da die Dose dort von der Spritzpistole
am weitesten entfernt ist.
Bei einigen Anwendungen wie beispielsweise Einzelschichten für
zweiteilige Weißblechdosen sind hohe Beschichtungsgewichte erforderlich.
Normalerweise tritt die höchste Naßschichtkonzentration
im Rillenteil auf. Da die Schicht dort
sehr dick ist, neigt sie zur Blasenbildung, d. h. zu einer Unterbrechung
der Schichtoberfläche durch Verflüchtigung von Flüssigkeit.
Wird ein luftfreier Sprühnebel mit 70 kg/cm² aufgebracht,
darf die Beschichtung auf der Dose nicht schäumen. Wenn
sie schäumt, verursacht dies Schichtungsstetigkeiten und eine
rauhe Oberfläche.
Nach den Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung hergestellte
Sanitärbeschichtungsmittel in wäßriger Dispersion
können viele der oben erläuterten Tests bestehen. Diese Mittel
lassen sich besonders gut mit Luft oder luftfrei spritzen.
Eine ausgezeichnete Vernebelung läßt sich unabhängig von der
Düsenart oder vom Druck erreichen, d. h. ausgezeichnete Spritzaufträge
erhält man mit Drücken im Bereich von 0,14 bis
105 kg/cm².
Beschichtungsmaterialien nach der vorliegenden Erfindung wurden
auf Weißbleck, Aluminium, grundiertes Metall, sowie ABS-,
Polyolefin-, Polyester-, Polyamid- und dergl. Kunststoffe in
einer Reihe von Auftragsdicken zu Gewichten der gehärteten
Beschichtung in einer 340 g-Dose von 1 bis 10 mg auf 6,452 cm²
(0,16 bis 1,55 mg/cm²), d. h. einem Gesamtgewicht von
50 bis 300 mg pro 340 g-Dose aufgetragen. Innerhalb dieses Bereiches
war die Schichtkontinuität ausgezeichnet.
Weiterhin weisen diese Mittel ausgezeichnete Auftragseigenschaften
auf und im allgemeinen ist das Arbeiten mit ihnen frei
von Problemen mit der Blasenbildung, Durchsacken, Lösungsmittelwaschen,
der Schaumbildung und übermäßigem Fließen. Es ist
bei wasseraussetzbaren Beschichtungen üblich, daß bei der
Spritzanlage Geruchsprobleme auftreten; bei den nach der vorliegenden
Erfindung hergestellten Zusammensetzungen haben sich
jedoch keine solchen Schwierigkeiten ergeben.
Während die oben ausgeführten Beispiele allgemein bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung erläutern, führen auch andere
bevorzugte Ausführungsformen und Verfahrensweisen so ausgezeichneten
Beschichtungsmitteln. Wenn man beispielsweise der
Verfahrensweise des Beispiels 3 folgt und zusätzlich zu dem
Epoxy-Verdünnungsharz ein weiteres Additionspolymerisat hinzugefügt,
das durch Additionspolymerisation der gleichen Monomerenmischung
wie in dem Beispiel hergestellt wurde, lassen sich
sehr zufriedenstellende Beschichtungen - im allgemeinen mit geringeren
Kosten - bis zu Additionswerten erreichen, bei denen
eine ungepfropfte Gesamtmenge von etwa 40% des Additionspolymerisate,
bezogen auf die Mischung, vorliegt; auch mehr läßt
sich akzeptieren. Ähnliche Ergebnisse erreicht man, wen das
einzige eingesetzte Verdünnungsmittel zugesetztes Epoxyharz
ist, d. h. der Reaktionsmischung kein getrennt gebildetes Additionspolymerisat
zugegeben wird. Eine Zugabe von Epoxyharz
erfolgt jedoch im allgemeinen zur Einstellung der Eigenschaften,
nicht aus Gründen der 01520 00070 552 001000280000000200012000285910140900040 0002002721823 00004 01401 Wirtschaftlichkeit. Man kann
jedoch sowohl Epoxyharz als auch separat gebildetes Additionspolymerisat
zusetzen, um die Eigenschaften zu modifizieren und
gleichzeitig auch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens zu
verbessern.
Während die beschriebenen Zusammensetzungen im allgemeinen die
mit flüssigen Trägern sind, lassen sich die Bindemittel auch
ohne Lösungsmittel herstellen, kühlen und zu pulverförmigen
Produkten pulvern, wie im Beispiel 5 ausgeführt. Diese Pulver
löst man dann in Trägerlösungsmitteln oder dispergiert sie in
wäßrigen Trägern, sofern man beim Einsatz etwa Amin zugibt.
Im Sinne eines wirtschaftlichen Versands sind auch Konzentrate
sinnvoll.
Die Menge des frei-radikalischen Initiators Benzoylperoxid, ist
hier im Verhältnis zum Gewicht des additionspolymerisierbaren
Monomeren angegeben. Bezogen auf die gesamte Reaktionsmischung
liegt die Menge vorzugsweise im Bereich von nicht unter 0,6%
bis nicht über 5%.
Während die Erfindung hier unter Bezug auf die Einzelheiten
bevorzugter Ausführungsformen derselben offenbart worden ist,
ist einzusehen, daß diese Offenbarung lediglich der Erläuterung
dient, die Erfindung aber nicht beschränken soll. Dem
Fachmann sind unterschiedliche Modifikationen an den Zusammensetzungen
und Behandlungsverfahren einsichtig, die im Rahmen
der Erfindung und im Umfang der Ansprüche liegen.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines Gemisches, enthaltend
im wesentlichen (A) ein Pfropfpolymerisat, bei
dem eine Additionspolymerisatkomponente auf aliphatische
Rückgrat-C-Atome eines Epoxyharzes, an die
im ungepfropften Zustand ein oder zwei H-Atome gebunden
sind, aufgepfropft ist, (B) ungepfropftes
Additionspolymerisat und (C) ungepfropftes Epoxyharz,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) 60 bis 90 Gew.-% eines Epoxyharzes, das aliphatische Gerüstkohlenstoffketten, an die ein oder zwei H-Atome gebunden sind, aufweist und ein Molekulargewicht von 350 bis 20 000 besitzt, mit einem Verkappungsmittel bis zu einem solchen Grade umsetzt, daß der Oxirangehalt auf 0 bis 8% herabgesetzt wird, und anschließend.
- b) das modifizierte Harz mit 10 bis 40% äthylenisch ungesättigtem additionspolymerisierbaren Monomeren, bezogen auf das Gewicht des Epoxyharzes, in Gegenwart von mindestens 3%, bezogen auf das Monomerengewicht, Benzoylperoxid oder einem freiradikalisch initierenden Äquivalent desselben für diese Reaktion bei 30°C bis 200°C umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das in a) eingesetzte Epoxyharz ein Molekulargewicht
von 4000 bis 10 000 besitzt und die Temperatur
in b) 110 bis 130°C beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung in b) in Gegenwart von mindestens
4%, bezogen auf das Gewicht des Monomeren,
Benzoylperoxid oder einem freiradikalisch initiierenden
Äquivalent desselben bei 80°C bis 130°C
durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in a) als Epoxyharz das Reaktionsdprodukt aus
Bisphenol A mit Epichlorhydrin und als Verkappungsmittel
Bisphenol A umgesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Epoxyharz ein aromatisches Diepoxidharz und
das additionspolymerisierbare Monomer ein Monomerengemisch
ist, das äthylenisch ungesättigte Monomere
enthält und unter Bildung eines Additionspolymerisats
mischpolymerisiert werden kann.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung in einem Lösungsmittelsystem
durchgeführt wird, das ein erstes Lösungsmittel für
das Diepoxyharz und ein zweites und mit dem ersten
Lösungsmittel mischbares Lösungsmittel für das
äthylenisch ungesättigte Monomere enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Epoxyharz ein aromatisches Diepoxidharz
und das additionspolymerisierbare Monomere
ein Gemisch aus additionsmischpolymerisierbaren
äthylenisch ungesättigten Monomeren
ist, wobei mindestens eines dieser Monomeren
eine Acrylsäure ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der freiradikalische Initiator aus 6 bis 7%
Benzoylperoxid besteht.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Monomerengemisch einen Hauptteil einer Acrylsäure
und einen kleinen Teil eines styrolischen
Monomeren enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) das Epoxyharz mit Bisphenol A umsetzt, und
- b) dieses modifizierte Epoxyharz mit 10-40 Gew.-% äthylenisch ungesättigtem additionspolymerisierbaren Monomeren aus der Gruppe: Acrylsäure und C1-4-substituierte Acrylsäure, ggf. abgemischt mit Alkylestern der Acrylsäure oder Methacrylsäure, Styrol, Vinyltoluol oder Divinylbenzol,
umsetzt.
11. Zusammensetzung erhältlich nach einem Verfahren gemäß
einem der Ansprüche 1, 2 und 9.
12. Verwendung der Zusammensetzung nach Anspruch 11 als
Überzugsmittel.
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