DE27204C - Visirvorrichtung für Gewehre - Google Patents
Visirvorrichtung für GewehreInfo
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-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41G—WEAPON SIGHTS; AIMING
- F41G1/00—Sighting devices
- F41G1/06—Rearsights
- F41G1/16—Adjusting mechanisms therefor; Mountings therefor
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.
LEON de LUNDEN in BRÜSSEL (Belgien). Visirvorrichtung für Gewehre.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. August 1883 ab.
In der Praxis bin ich auf die verschiedenartigsten Schwierigkeiten gestofsen, welche sich
bis heutigen Tages den Schützen bei Verwendung der gebräuchlichen Gewehrvisire zeigen.
Das Einstellen nimmt ziemlich viel Zeit in Anspruch und ist das Visiren namentlich in
Gebüschen und Wäldern mit Schwierigkeiten verknüpft. Der Schütze sieht den Visirwinkel
nur undeutlich, zielt daher nicht sicher, und ist dieser Augenblick des Zögerns genügend, um
ihn das Ziel verfehlen zu lassen. Um diesen Nachtheilen vorzubeugen, habe ich ein Visir
construirt, dessen Visirwinkel gewissermafsen auf der ganzen Länge des Gewehrlaufes ruht
und welches seinen' in einem Scharnier gehenden Stütz- oder Drehpunkt auf dem Ende des
Laufes, auf dem Visirkorn, hat, so dafs das Auge bezw. die Sehlinie eine ununterbrochene
Linie bildet, die direct auf das Ziel oder den Treffpunkt führt.
In Blatt I ist:
A ein Visir mit Einschnitt oder Sehwinkel, auf der ganzen Länge des Laufes liegend,
B ein Visirkorn,
C ein Visirscharnier,
D ein Visirkeil mit seinen stufenförmigen Einschnitten oder Kerben zumHoch- oder Niedrigstellen
des Visirs,
- E eine Visirgabel,
- E eine Visirgabel,
G eine Stahlbandfeder, welche auf der Gabel E sitzt und deren anderes Ende sich frei
im Ring H führt.
Fig. ι ist die Seitenansicht eines Gewehres, auf welchem mein Visir angebracht ist,
Fig. 2 eine Oberansicht bezw. Grundrifs von Fig· i,
Fig. 3 ein Querschnitt in der Richtung 1 ■ 2 und
Fig. 4 eine Vorderansicht des Gewehrlaufes.
Die in den verschiedenen Figuren eingezeichneten Buchstaben correspondiren mit einander.
,
Mein Visirsystem besteht hauptsächlich in folgendem:
1. in einem Visir, gebildet aus einer Stahlstange, welche einen V-förmigen Einschnitt hat
und sich über die ganze Länge des Gewehrlaufes erstreckt; dieselbe endet in "eine Gabel,
die sich in einem Scharnier dreht, deren einziger Stützpunkt es ist. An seinem unteren
Ende unter der Stange und fest mit ihr verbunden, trägt das Visir einen Ring, der das
Ende einer Klingen- oder Stahlbandfeder aufnimmt, welcher sich frei darin führt;
2. in einem Visirkorn, welches zwischen der Gabel und im Centrum des Visirscharniers ruht,
so dafs die Spitze des Korns genau mit dem V - förmigen Einschnitt der Visirstange correspondirt;
3. einem Visirkeil, welcher unten am Visir sitzt. Dieser Keil ist gebogen und dreht sich
aiii seiner Achse. Seine Berührungsfläche mit dem Visir zeigt verschiedenartige Kerbe oder
Einschnitte zum Reguliren der Höhe des Visirs;
4. in einer Visirgabel, welche die Parallelität des Visirs mit dem Gewehrlauf aufrecht erhält
;
5. in einer Stahlbandfeder, welche einerseits am Boden der Gabelführung festgeschraubt ist,
mit dem anderen Ende aber unter die Visirstange drückt; dieselbe geht durch den an der
Stange angebrachten Ring am hinteren Ende des Gewehrlaufes.
Um das Visir einzustellen, genügt es, während des Visirens mit dem Daumen der rechten
Hand, welche die Waffe hält, dem Visirkeil eine Drehung zu geben, wobei derselbe einen
oder mehrere Einschnitte oder Kerbe weiter geht, wodurch gleichzeitig das Visir gehoben
wird; die durch diese einfache Manipulation erhaltenen Entfernungen ■ sind jedem Schützen
bekannt und auch auf dem Visirkeil eingezeichnet.
Die mit diesem Visir erzielten praktischen Erfolge sind wesentlich; der Schütze kann
unter mifslichen Umständen an dunklen Orten selbst noch ganz sicher visiren; er kann mit
Leichtigkeit die Visirlinie einstellen und dabei dem Fluge des Federwildes folgen.
In Blatt II ist:
A ein Visir für Militairgewehr,
B eine Visirstange,
C eine Stahlbandfeder am Scharnier D des Visirs,
D ein Visirscharnier,
E ein Visirkeil (wie derselbe auch schon vorher beschrieben).
Fig. 5 ist eine Gesammtansicht von zwei Gewehrtheilen im Seitenaufrifs mit ihren Visiren,
Fig. 6 eine Oberansicht oder Grundrifs dieser beiden Gewehrtheile,
Fig. 7 eine Seitenansicht des Gewehres mit einer Variante meines Visirs und mit gehobenem
Rahmen, wo der Visirkeil direct die Visirstange trägt, und
Fig. 8 derselbe Theil der Waffe, welcher im Längenschnitt das modificirte Visir zeigt.
Die Veränderungen, welche ich an meinem Visir für Militairgewehre angebracht habe, bestehen
in folgendem:
Der Visirrahmen befindet sich am oberen Theil des Visirkeiles, anstatt wie beim vorbeschriebenen
Visir am unteren Theil; ferner ist der Visirrahmen am obersten Ende offen, um die Visirstange aufzunehmen.
Bei dieser letzteren Einrichtung für grofse Schufsweiten behalte ich, unabhängig von dem
vorbenannten Visir des Militairgewehres, die Anordnung des Drehkeiles mit seinen Kerben
bei, welche jedoch nur zur Verwendung beim Militairgewehr kommt, wenn es sich um kurze
Schufsweiten handelt, wie beim Jagdgewehr und dem Carabiner, und wenn rasches Schiefsen
auf verschiedene Distanzen verlangt wird. Die oben angeführte Modification kommt also nur
zur Verwendung bei grofsen Schufsweiten und beim Schiefsen nach einem festen Stand von
bemessener Entfernung.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Visirvorrichtung, im wesentlichen bestehend aus einer um das Korn drehbaren, mit Längskimme versehenen Stange, welche durch Drehen eines auf dem Lauf befestigten Keiles in verschiedenen Winkeln eingestellt werden kann.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE27204C true DE27204C (de) |
Family
ID=303532
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT27204D Active DE27204C (de) | Visirvorrichtung für Gewehre |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE27204C (de) |
-
0
- DE DENDAT27204D patent/DE27204C/de active Active
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