DE2720437C3 - Verfahren zum Reinigen von Rohdibenzylidensorbit - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von RohdibenzylidensorbitInfo
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- C07D493/04—Ortho-condensed systems
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description
Dibenzylidensorbit ist ein bekanntes Geliermittel für
organische Flüssigkeiten. Man erhält ihn in der Regel durch Umsetzen von I Mol d-Sorbit mit 2 Mol
Benzaldehyd in Wa-sser oder bestimmten organischen Flüssigkeiten als Reaktionsmedium in Gegenwart eines
Säurekatalysators bei erhöhter Temperatur. Hierbei findet eine Dehydrokondensation statt (vgl. US-PS
37 21682). Der bei dieser Umsetzung gebildete
Dibenzylidensorbit enthält 2 bis 5 Gew.-% oder eine größere Menge bis zu etwa 7 Gew.-% an Monobenzylidensorbit
und/oder Tribenzylidensorbit als Nebenprodukte. In einigen Fällen enthält er auch Spuren an
nicht-identifizierbaren farbigen Verunreinigungen.
Dihenzylidensorbit ist auch als Flockungsmittel (vgl.
US-PS 38 72 000) oder als Modifizierungsmittel für Polyolefinharze (vgl. US-PS 40 16 118) geeignet Auf
diesen Applikationsgebieten führt die Anwesenheit der genannten Nebenprodukte oder Verunreinigungen
oftmals zu unerwünschten Ergebnissen, weswegen der Dibenzylidensorbit zweckmäßigerweise von den genannten
Nebenprodukten und Verunreinigungen befreit werden sollte.
Dibenzylidensorbit ist in N-MethyI-2-pyrrolidon und
Dimethylformamid löslich und läßt sich durch Umkristallisieren aus diesen Lösungsmitteln reinigen. Da
jedoch diese Lösungsmittel einen hohen Kp aufweisen, dauert es lange, bis die beim Umkristallisieren aus
solchen Lösungsmitteln erhaltenen Kristalle trocknen. Darüber hinaus sind diese Lösungsmittel kostspielig.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftlich und einfach durchführbares Verfahren
/um Reinigen von Dibenzylidensorbil, d. h. /.um
nefrcien von Rohdibenzylidensorbit von Monobenzylidcnsoi
bi'. und/oder Tribenzylidcnsorbit, zu schaffen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur
Reinigung von Rohdibenzylidensorbit, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man jeweils I Gewichtsteil
Rohdibenzylidensorbit, der durch Umsetzen von I Mol d-Sorbit mit 2 Mol Benzaldehyd erhalten wurde und
nicht mehr als etwa 1 Gew.% Monobenzylidensorbit und/oder Tribstuylulensorbit als Nebenprodukt bzw.
Verunreinigung enthält, mit jeweils 5 bis 15 Gewichtsteilen mindestens eines kurzkettigen aliphatischen
Alkohols bei einer Temperatur von mindestens 500C, jedoch unterhalb des Siedepunkts des kurzkettigen
Alkohols, mischt, um die Nebenprodukte bzw. Verunreinigungen in dem aliphatischen Alkohol in Lösung zu
bringen, und daß man danach den gereinigten Dibenzylidensorbit von der erhaltenen Lösung abtrennt
und rückgewinnt
Es ist zwar im Prinzip bekannt (vgl. beispielsweise
Houben-Weil »Methoden der organischen Chemie«
r> Band 1/1(1958), Seite 183/184), Filterkuchen gegebenen-.
falls bei erhöhter Temperatur mit geeigneten Lösungsmitteln auszuwaschen, um aus dem gewünschten
Hauptprodukt Nebenprodukte bzw. Verunreinigungen auszuwaschen. Dieses allgemeine Prinzip ist aber auf
jo den vorliegenden Fall nicht ohne weiteres übertragbar,
da hier aus einer Art homologer Reihe von dem als Endprodukt gewünschten Zwischenglied zwei als
Verunreinigungen vorhandene unmittelbare Nachbarglieder entfernt werden müssen. Es war nämlich nicht
)-> voraussehbar, daß sich in dieser homologen Reihe das Löslichkeitsverhalten aufeinanderfolgender Glieder
nicht linear, sondern unstetig ändert Hinzu kommt noch, daß im vorliegenden Falle eine Reinigung des
Hauptprodukts von Nebenprodukten dadurch sehr
in erschwert ist, daß es sich bei dem Produktgemisch um
eine stark gelierende Masse handelt
Beispiele für im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendbare kurzkcttigc aliphatische Alkohole
sind Methanol, Äthanol und Isopropanol sowie
ii Mischungen aus mindestens zwei der genannten
Alkohole.
Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich üblicherweise durchführen, indem in an jeweils I
Gewichtsleil Rohdibcn/ylidensorhit mit jeweils 5 bis 15,
hi vorzugsweise 7 bis 12 Gcwichtstuilcn de· kur/kcttigcn
aliphatischen Alkohols in einem Gefäß mischt, das erhaltene Gemisch auf eine Temperatur von mindestens
50°, vorzugsweise mindestens 60"C, jedoch unterhalb des Kp des kiirzkcttigcn aliphatischen Alkohols,
.. erwärmt, das Gemisch I min bis I h, vorzugsweise 20 bis 40 min, bei dieser Temperatur beläßt und danach den
gereinigten Dihcn/ylidcnsorbil bei der jeweiligen
(erhöhten) Temperatur beispielsweise durch Abfillrieren abtrennt und schließlich den-abgetrennten Dibcn/y-
Vorzugsweise erfolgt das Erhitzen des Gemisch* in
einem mit einem Ruckflußkühler ausgestatteten Gefäß
auf eine Temperatur nahe dem Kp des kurzkettigen
aliphatischen Alkohols, beispielsweise auf 60° bis bVC
μ bei Verwendung von Methanol, 75" bis 78'C bei
Verwendung von Äthanol oder 80" bis 8J'C bei
Verwendung von Isopropanol, unter Rühren des Gemischs.
Bei der geschilferten Behandlung mit dem kurzkettigen
aliphatischen Alkohol gehen der Monobenzylidensorbit
und Tribenzylidensorbit in dem kurzkettigen aliphatischen Alkohol in Lösung und werden (dabei) von
dem nicht merklich von dem kurzkettigen aliphatischen Alkohol gelösten Dibenzylidensorbit entfernt. Pie
Menge an Dibenzylidensorbit, die in dem jeweiligen Alkohol in Lösung geht, ist sehr gering.
gehen in dem kurzkettigen aliphatischen Alkohol auch die Spuren an in dem Pipenzylidensorbit enthaltenen
farbigen Verunreinigungen in Lösung und werden auf diese Weise ebenfalls entfernt.
Die folgende Tabelle I enthält Angaben ober die
durchgeführten Bestimmungen der Löslichkeitswerte der verschiedensten in Rohdibenzylidensorbit enthaltenen
Nebenprodukte in verschiedenen kurzkettigen aliphatischen Alkoholen.
Methanol
(63 C)
(63 C)
Äthanol
(78C)
(78C)
Uibenzyljdensorbit
Tribenrylidensorbit
Monobcnzylidensorbit
Tribenrylidensorbit
Monobcnzylidensorbit
Nicht-identifizierbarc farbige
Nebenprodukte
Nebenprodukte
mehr als 20 g
vollständig gelöst
Ig
3g
mehr als 20 g
vollständig gelöst
In Tabelle I sind diejenigen Gewichtsmengen der
einzelnen Substanzen in g angegeben, die in jeweils 100 g Lösungsmittel in Lösung gehen.
Das Verfahren getrau der Erfindung läßt sich auch in
der Weise durchführen, daß man den erhitzten kurzkettigen aliphatischen Alkohol auf den Rohdibenzylidensorbit
gießt.
Das Filtrat des kurzkettigen aliphatischen Alkohols, in dem die Verunreinigungen und eine kleine Menge
Dibenzylidensorbit gelöst sind, wird zur Ausfällung des Dibenzylidensorbils gekühlt. Der Rest wird dann zur
Abtrennung von Mono- und Tribenzylidensorbiten aus dem Filtrat druckfiltriert, wobei man das Lösungsmittel
zur Wiederverwendung rückgewinnen kann.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht es, aus Rohdibenzylidensorbit, der bis zu etwa 7 Gew.-%,
vorzugsweise bis zu etwa 5 Gew.-%, Monobenzylidensorbit
und/oder Tribenzylidensorbit und manchmal farbige Nebenprodukte oder Verunreinigungen enthält,
einen Dibenzylidensorbit einer Reinheit von mindestens 98%, vorzugsweise mindestens 99%, zu gewinnen.
Der erhaltene hochreine Dibenzylidensorbit ist ein weißes Pulver mit pcrlnuilterartigem Glanz, mit einem
spezifischen Gewicht von unter 0,12 und einem Fp von
210° ± 2"C. Heim Umkristallisieren des gereinigten
Dibcnzylidensorbits läßt sich die Reinheit auf mindestens
99,9% erhöhen.
I) c i s ρ i c I I
A) Herstellung von Rohdibenzylidensorbit
A) Herstellung von Rohdibenzylidensorbit
Hin mit einem eine Dekantiercinrichtung aufweisenden
Kühler, einem thermometer, einem Gaseinlaß und einem Rührer ausgestatteter Reaktor wird mit 64 g
einer 70%igen wäßrigen .Sorbitlosung, 5.1 g Benzaldehyd
und iOO ml C'yclohexuit beschickt. Danach wird der
Reaktorinhalt mit gasförmigem Stickstoff gespült. Unter gründlichem Vermischen des Reaktorinhalts
werden nach und nach ) g konzentrierte Schwefelsäure zugesetzt. Hierauf wird die Temperatur des Keaktorinhalts
auf 70° bis 800C, d. h. auf eine Temperatur, bei der
das Wasser und das Cyclohexan ein Azeotrop bilden, erhöht. Mit fortschreitender Umsetzung wird das im
Reaktionsgemisch enthaltene und bei der Kondensation gebildete Wasser aus dem Reaktor als Azeotrop mit
Cyclohexan über den mit einer Dekantiereinrichtung ausgestatteten Kühler abgezogen. Bei etwa 5stündiger
Durchführung der Umsetzung ist einerseits das Wasser aus dem Reaktionsgemisch vollständig entfernt, andererseits
die Umsetzung beendet.
Das im Reaktor verbliebene Reaktionsgemisch wird auf Raumtemperatur abgekühlt, worauf H.ie gebildete
Aufschlämmung neutralisiert, mit Wasser gewaschen und zur Entfernung der im Reaktionsgemisch enthaltenen
Säure filtriert wird. Der hierbei angefallene Filterkuchen wird mehrmals mit heißem Wasser
gewaschen und danach getrocknet, wobei 64 g eines perlartigen weißen festen Pulvers (Rohdibenzylidensorbit)
erhalten werden, (eweils 100 g des Rohbenzylidensorbits
enthalten etwa 4,3 g Monobenzylidensorbit und Tribenzylidensorbit.
Ein mit einem Rückflußkühler ausgestattetes, 51
fassendes emailliertes Becherglas wird — in einem warmen Wasserbad - mit 100 g des in Stufe A)
erhaltenen Rohdibenzylidensorbits und 900 g Methanol
beschickt. Danach wird das Gemisch durch Erhitzen auf eine Temperatur zwischen 60° und 7O0C zum
schwachen Sieden gebracht und 40 min lang bei dieser Temperatur belassen. Die hierbei erhaltene Aufschlämmung
wird danach mittels einer Filterpresse filtriert, worauf der Filterkuchen mit kaltem Methanol gewaschen
und dann getrocknet wird. Hierbei erhält man 96 g gereinigten Dibenzylidensorbit in Form eines
Pulvers mit schönem perlmutterartigen Glanz.
Die Reinheitsgrade und Eigenschaften des Rohdibenzylidensorbits
und des gereinigten Dibenzylidensorbits gehen aus der folgenden Tabelle Il hervor:
5 Tabelle Π |
Reinheit | Farbe*) | 6 | Fp in | C |
95,7 99,8 |
140 35 |
Schattdichte**) | 205 210 |
||
Rohdibenzylidensorbit Gereinigter Dibenzylidensorbit |
0,230 0,084 |
||||
*) Eine 15%ige Lösung des jeweiligen Dibenzylidensorbits wird entsprechend dem Verfahren der
American Public Health Association auf ihren Farbwert hin untersucht,
**) Die Probe wird in ein Teströhrchen überfuhrt und (darin) zehnmal aus einer Höhe von 3 cm auf
einen Tisch fallen gelassen. Danach wird die Masse der Probe pro Volumeneinheit ermittelt.
einen Tisch fallen gelassen. Danach wird die Masse der Probe pro Volumeneinheit ermittelt.
Beispiel 2 Beispiel 3
Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren wird mit Das im Beispiel 1 geschilderte Verfahren wird mit
95%igem Äthanol anstelle des Methanols wiederholt. Isopropanol anstelle des Methanols wiederholt. Ferner
Ferner wird das Reaktionsgemisch 30 min lang bei einer 20 wird das Gemisch 40 min lang auf einer Temperatur von
Temperatur von 700C gehalten. Hierbei erhält man 96 g 80° bis 90° C gehalten. Hierbc. erhält man 95 g
gereinigten Dibenzyiidensorbit einer Reinheit von gereinigten Dibenzylidensorbits eine.- Reinheit von
99,8%, eines Farbwerts von 35, einer Schüttdichte von 99,5%, eines Farbwerts von 36, einer Schüttdichte von
0,088 und eines Fp von 209,8° C. 0,095 und eines Fp von 210° C.
Claims (1)
- Patentansprüche;1, Verfahren zur Reinigung von Robdibenzylidensorbit, dadurch gekennzeichnet, daß man jeweils 1 Gewicbtstetl Rohdibenzylidensorbit, der durch Umsetzen von 1 Mol d-Sorbit mit 2 MoI Benzaldehyd erhalten wurde und nicht mehr als etwa 7 Gew.-% Monobenzylidensorbit und/oder TribenzyUdensorbit als Nebenprodukt bzw. Verunreinigung enthält, mit jeweils 5 bis 15 Gewichtsteilen mindestens eines kurzkettigen aliphatischen Alko-hols bei einer Temperatur von mindestens 500C, jedoch unterhalb des Siedepunkts des kurzkettigen Alkohols, mischt, und daß man danach den gereinigten Dibenzylidensorbit von der erhaltenen Lösung abtrennt und rückgewinnt.Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als kurzkettigen aliphatischen Alkohol Methanol, Äthanol und/oder Isopropanol verwendet
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