DE2720250A1 - Separator fuer bleiakkumulatoren - Google Patents
Separator fuer bleiakkumulatorenInfo
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Description
Separator für Bleiakkumulatoren
Zwischen den positiven und negativen Elektroden eines Bleiakkumulators
befinden sich normalerweise Separatoren, welche die Elektroden auf Abstand halten und einen Kurzschluß zwischen
Elektroden unterschiedlicher Polarität verhindern. Es ist bereits eine Vielzahl von Separatoren unterschiedlicher Form und Zusammensetzung
vorgeschlagen worden. Während früher meistens dünne Holzbrettchen als Separatoren für Bleiakkumulatoren Verwendung fanden,
werden heutzutage poröse plattenförmige Körper aus synthetischen Werkstoffen, beispielsweise Hartgummi, Kunststoff, Zellulose,
Glasfasern und dergleichen, verwendet.
Da der Innenwiderstand eines Akkumulators sehr stark von der Art der verwendeten Separatoren anhängt, müssen diese eine möglichst
hohe Porosität besitzen. Je höher die Porosität ist, desto geringer
ist ferner die Verdrängung von Elektrolyt, der für die stromliefernde Reaktion in Bleiakkumulatoren benötigt wird.
Bei Separatoren aus synthetisch hergestellten organischen Substanzen
kann es leicht durch den stark schwefelsauren Elektrolyten
zusammen mit der starken Oxidationswirkung der positiven Bleidioxidmasse zur Abspaltung von Schadstoffen, beispielsweise von
Chlor, Chloriden oder Essigsäure kommen. Derartige Spaltprodukte bewirken durch starke Erhöhung der Gitterkorrosion eine wesentliche
Beeinträchtigung der Lebensdauer eines Bleiakkumulators.
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Es sind auch bereits Separatoren bekannt (DT-AS 2 137 908), die neben der Verhinderung eines Kurzschlusses gegenüberliegender
Elektroden unterschiedlicher Polarität auch noch die Aufgabe haben, den Elektrolyten aufzusaugen. Derartige Separatoren sind
mikroporös, d.h. enthalten eine Vielzahl von kapillaren Hohlräumen, in die der Elektrolyt eingesaugt und aufgrund von Kapillarkräften
festgehalten wird. Zur kapillaren Festlegung des Elektrolyten werden insbesondere Separatoren in Form von Faservliesen
verwendet. Bleiakkumulatoren, bei denen der schwefelsaure
Elektrolyt lediglich in einem mikroporösen Separator kapillar festgelegt ist, weisen vor allem in wartungsfreier Ausführung mit
antimonfreien Gittern recht geringe Zyklenlebensdauerwerte auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Separator für einen Bleiakkumulator zu schaffen, der der erforderlichen
schwefelsauren Elektrolyten einwandfrei zu binden vermag und eine gute Zyklenlebensdauer ermöglicht.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Separator, der erfindungsgemäß
aus einem zu einem Preßkörper verpreßten Geliermittel für den schwefelsauren Elektrolyten besteht. Insbesondere besteht das
Geliermittel für den schwefelsauren Elektrolyten aus feinst verteilter
Kieselsäure. Der flächige Preßkörper füllt den Zwischenraum zwischen gegenüberliegenden Elektroden unterschiedlicher Polarität
aus.
Im Gegensatz zu den bisher bekannten Separatoren verändert der Separator nach der Erfindung nach dem Zusammenbringen mit
schwefelsaurem Elektrolyten seine Konsistenz. Der aus verpreßtem Geliermittel bestehende Separator nach der Erfindung saugt
schwefelsauren Elektrolyten auf und wird dabei unter Beibehaltung seiner Form in eine Gelmasse übergeführt, deren mechanische
Festigkeit und Steifigkeit ausreichen, um die gegenüberliegenden Elektroden auf Abstand zu halten und einen elektrischen Kurzschluß
zwischen gegenüberliegenden Elektroden zu verhindern.
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Zur Herstellung von erfindungsgemäßen Separatoren verwendet man
vorzugsweise fein verteilte Kieselsäure mit Teilchengrößen von 10-20 mg. Insbesondere ist Kieselsäure mit einem SiO_-Gehalt von
über 99,8 % geeignet. Kieselsäure solcher Reinheit erhält man durch Pyrolyse von Siliciumtetrachlorid in einer Knallgas flamme.
Der Separator nach der Erfindung wird zweckmäßigerweise mit säurefesten und oxidationsbeständigen Fasern armiert. Eine derartige
Faserarmierung trägt dazu bei, daß der Preßkörper nach Zusammenbringen mit Schwefelsäure die für die Wirkung als Separator
erforderliche Steifigkeit und Bruchfestigkeit erhält. Der Faseranteil des Preßkörpers liegt bei 3-3O %. Er beträgt
vorzugsweise 7-15 %. Besonders geeignet sind Fasern mit einer Länge von 2-5 mm und einem Feinheitsgrad von 1-1O Denier. Ein
mit Separatoren nach der Erfindung bestückter Bleiakkumulator ist ohne Verwendung von besonders konstruierten Füllstopfen
kippsicher, da der eingefüllte schwefelsaure Elektrolyt aufgrund des ausgezeichneten Säurerückhaltevermögens der Separatoren nach
der Erfindung einwandfrei festgelegt ist. Da der Elektrolyt durch die Separatoren zwischen den Elektroden gehalten wird, kann ein
mit Separatoren nach der Erfindung ausgerüsteter Bleiakkumulator in jeder beliebigen Lage betrieben werden. Selbst beim Bruch des
Akkumulatorgehäuses kann kein Elektrolyt auslaufen.
Das Säurerückhaltevermögen eines Kieselsäure als Geliermittel enthaltenden Separators nach der Erfindung ist umso besser, je
höher die Kieselsäurekonzentration in dem gebildeten Gel ist. Eine erhöhte Kieselsäurekonzentration wirkt sich außerdem günstig
auf die Zyklenlebensdauer des Akkumulators aus.
Besondere Vorteile ergeben sich dabei für wartungsfreie Batterien.
Nach dem bisherigen technischen Stand ist allgemein bekannt, daß wartungsfreie Batterien mit antimonfreien Gittern nicht zyklenfest
sind. Wird z. B. eine wartungsfreie Starterbatterie mit antimonfreier Gitterlegierung mehrmals versehentlich z. B. über die nicht
abgeschalteten Scheinwerfer voll entladen, so führt das bekanntlich zu starken Schäden der Batterie, die sich im Anfangsstadium
durch bleibenden Kapazitätsverlust, in fortgeschrittenen Stadium
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durch extrem starken Masseausfall bis zur völligen Zerstörung der Batterie äußern.
Der erfindungsg.mäße Separator bewirkt an solchen Batterien
unter Verwendung von mit Phosphorsäure versetzter Schwefelsäure
als Elektrolyt eine überraschende Änderung der oben beschriebenen nachteiligen Eigenschaften wartungsfreier Batterien insofern,
daß sie mindestens gleiche Zyklenlebensdauerwerte erreichen wie konvnetionelle Batterien mit Gittern aus Blei-Antimon-Legierung
trotz völlig wartungsfreien Verhaltens.
Separatoren nach der Erfindung können in einfacher Weise herge-
^C ^/Stellt werden. Das pulverförmige Geliermittel wird gegebenenfalls
/ K .?"/ nach Zumischung von Armierungsfasern unter einem Druck von
/ <y se tu 2
. / -8-2Θ kp/cm zu plattenförmigen Separatoren entsprechender Dicke
und Form verpreßt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun näher anhand der
Zeichnung erläutert, die einen schematischen Querschnitt durch einen Akkumulator zeigt.
Der in der Zeichnung dargestellte Akkumulator enthält lediglich eine einzige Zelle. Im Zellengefäß 1 sind positive Elektroden
und negative Elektroden 3 untergebracht, die abwechselnd im Abstand voneinander angeordnet sind. Die positiven Elektroden 2
sind über eine Polbrücke 4 verbunden. Die negativen Elektroden sind ebenfalls über eine in der Zeichnung nicht dargestellte Polbrücke
verbunden.
Zwischen zwei einander gegenüberliegenden Elektroden 2 und 3 ist jeweils ein Separator 5 eingesetzt, der den Zwischenraum
zwischen den einander gegenüberliegenden Elektroden ausfüllt. Vorzugsweise liegen die Separatoren bündig am Separator an.
Die Separatoren 5 bestehen aus trockenen Preßkörpern, die nach Einfüllen des flüssigen schwefelsauren Elektrolyten unter Beibehaltung
ihrer Form in ein Gel übergeführt werden, dessen mechanische Festigkeit und Steifigkeit ausreicht, um die gegenüberliegenden
Elektroden auf Abstand zu halten und einen Kurzschluß zwischen den Elektroden zu verhindern.
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Der eingefüllte schwefelsaure Elektrolyt wird von den Separatoren
aufgenommen und derart festgelegt, daß bei Kippen des Akkumulatorgefäßes kein Elektrolyt ausläuft.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel für die Herstellung der
Separatoren erläutert.
90 Gew.% feinst verteilte kieselsäure, die auf pyrolytischem Wege hergestellt worden ist - in unserem Fall wird das Produkt
Aerosil 200 der Degussa verwendet, und 10 Gew.% Modacrylfasern, die eine Länge von 3 mm sowie einen Feinheitsgrad von 3 Denier
aufweisen, wurden intensiv in einem Schnellmischer miteinander 'trocken vermischt. Das gebildete Gemisch wurde dann unter Anwen-
2
dung eines Druckes von 15Ckp/cm zu Separatorplatten verpreßt. Aus 2 g des Gemisches wurde jeweils eine Tafel mit einer Fläche
dung eines Druckes von 15Ckp/cm zu Separatorplatten verpreßt. Aus 2 g des Gemisches wurde jeweils eine Tafel mit einer Fläche
von 26 cm und einer Dicke von 2 mm erhalten. Die Säurebindungskapazität
einer solchen Tafel betrug ungefähr 6,5 g Schwefelsäure der Dichte 1,285 g/cm . Die gebildeten Tafeln wurden zu
rechteckigen Separatoren zurechtgeschnitten und in Kleinbatterien mit antimonfreien Gittern eingebaut, die zur Inbetriebnahme mit
flüssiger Schwefelsäure der Dichte 1,285 g/cm mit 2 % Phosphorsäure
gefüllt wurden. Die Schwefelsäurefüllmenge wurde so bemessen, daß die Kieselsäurekonzentration in dem aus den Preßkörpern
gebildeten Gel ungefähr 15 % beträgt. Kurze Zeit nach dem Einfüllen des flüssigen Elektrolyten war dieser soweit gebunden,
daß keine Flüssigkeit aus der kopfstehenden Batterie mehr auslaufen
konnte. Die Zyklenlebensdauer dieser Batterien lag mit 3bO Zyklen etwa 5 mal so hoch wie die gleicher Batterien, welche
mit handelsüblichen Separatoren gebaut wurden. Vergleicht man die Lebensdauer dieser Batterien mit der von Batterien, in denen der
Elektrolyt durch bekannte oben beschriebene säurebeständige Vliesstoffe festgelegt wurde, sind die Zyklenlebensdauerwerte durch
Einführung des erfindungsgemäßen Separators sogar um mehr als das 1Ofache erhöht.
Der Separator nach der Erfindung kann vorteilhaft bei trocken vorgeladenen
wartungsfreien Batterien eingesetzt werden, die vom
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Hersteller ohne Elektrolytfüllung ausgeliefert werden. Die noch
nicht mit Elektrolyt gefüllten Batterien sind ohne Wartung nahezu unbegrenzt lagerfähig. Zur Inbetriebnahme braucht lediglich eine
vorgegebene Menge eines handelsüblichen schwefelsauren Elektrolyten
mit Phosphorsäurezusatz zugesetzt zu werden. Dieser zugesetzte Elektrolyt wird von den Separatoren unter Bildung eines
Elektrolytgels schnell aufgenommen und kippsicher festgelegt. Aus der Batterie kann sofort nach Einfüllen der erforderlichen
Elektrolytmenge Strom entnommen werden.
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Claims (10)
1. Separator für Bleiakkumulatoren, dadurch gekennzeichnet, daß
er aus einem zu einem Preßkörper verpreßten Material besteht, welches die Eigenschaft besitzt, mit dem schwefelsauren
Elektrolyten zu gelieren.
2. Separator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkörper eine den Zwischenraum zwischen gegenüberliegenden
Elektroden ausfüllende Form aufweist.
3. Separator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Geliermittel für den schwefelsauren Elektrolyten aus feinst
verteilter Kieselsäure besteht.
4. Separator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kieselsäure aus Teilchen mit einem Durchmesser von 1O-2O mn
besteht.
5. Separator nach einem der vorliegenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkörper mit säurefesten und oxidationsbeständigen
Fasern armiert ist.
6. Separator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Faseranteil des Preßkörpers 3-30 % beträgt.
7. Separator nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern eine Länge von 2-10 mm und eine Faserstärke
von 1-10 Denier aufweisen.
8. Verwendung der Separatoren nach Anspruch 1-7 in wartungsfreien Batterien mit Gittern aus antimonfreien Legierungen.
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9. Verwendung der Separatoren nach Anspruch 1-7 in Batterien nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gitter
aus Blei-Calcium-Legierung bestehen.
10. Verwendung der Separatoren nach Anspruch 1-7 in Batterien nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Elektrolyten 0,5-5 % Phosphorsäure zugesetzt sind.
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