DE1177224B - Bleiakkumulator mit Elektrolyt, der durch ein Pflanzen-Gel festgelegt bzw. verdickt ist, und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Bleiakkumulator mit Elektrolyt, der durch ein Pflanzen-Gel festgelegt bzw. verdickt ist, und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: H Ol m
Deutsche Kl.: 21b-5/01
Nummer: 1177 224
Aktenzeichen: V 23983 VIb/21 b
Anmeldetag: 25. April 1963
Auslegetag: 3. September 1964
Die Erfindung betrifft einen Bleiakkumulator mit festgelegtem bzw. verdicktem Elektrolyt und ein Verfahren
zu seiner Herstellung.
Es sind verschiedene Bleiakkumulatoren mit festgelegtem bzw. verdicktem Elektrolyt bekannt. Zum
Festlegen bzw. Verdicken des Elektrolyten wurden bisher unter anderem Substanzen verwendet, die auf
Kieselsäure basieren. Es wurde beispielsweise Kieselgel benutzt, das aus Wasserglas oder aus organischen
Derivaten der Kieselsäure gewonnen wurde. Außerdem wurden verdickte Elektrolyte mit Hilfe von
großoberflächigeni Siliciumdioxyd hergestellt. Auch Bimsstein, Asbest, Gips, Bleisulfat und Sägemehl
sind als Verdickungsmittel bekanntgeworden.
Alle diese bekannten Verdickungsmittel haben den Nachteil, daß sie die Leitfähigkeit des Elektrolyten
herabsetzen. Hierdurch wird der innere Widerstand des Akkumulators erhöht, so daß die Akkumulatoren
bei Belastung ein schlechtes Spannungsverhalten zeigen.
Von Nachteil ist ferner, daß die bekannten festgelegten
bzw. verdickten Elektrolyte oft schon nach kurzer Zeit Schrumpfungserscheinungen zeigen, die
dazu führen, daß der Kontakt zwischen aktiver Masse und Elektrolyt verlorengeht.
Ein weiterer Nachteil der mit den bekannten Verdickungsmitteln hergestellten Elektrolyte besteht
darin, daß ihre Viskosität von vornherein so groß ist, daß sie die Elektrodenzwischenräume und insbesondere
die Poren der Elektroden nicht restlos ausfüllen, so daß der notwendige innige Kontakt
zwischen Elektrolyt und aktiver Masse nicht zustande kommt.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde bereits vorgeschlagen, der Akkumulatorensäure Pektin zuzusetzen,
und zwar entweder ein Gemisch aus Pektin und Akkumulatorensäure im Akkumulator zum Gel
erstarren zu lassen oder aber vorgefertigte Scheiben aus einem Stützgerüst, das mit Pektingel gefüllt war,
zusammen mit den Plattensätzen in den Akkumusterbehälter einzusetzen. Nach einem dritten
Vorschlag wurden zunächst die Elektrodenplatten und die Separatoren mit Schwefelsäure getränkt und
dann in Pektinsol getaucht, so daß das Sol in den Elektrodenzwischenräumen zum Gel erstarrte.
Die Akkumulatoren nach der vorliegenden Erfindung übertreffen die bekannten Akkumulatoren in
zwei besonders wichtigen Punkten: Sie besitzen einen außergewöhnlich niedrigen elektrischen Innenwiderstand
und lassen sich nach einem einfachen Verfahren herstellen.
Erfindungsgemäß sind zwischen den Elektroden-Bleiakkumulator mit Elektrolyt, der durch ein
Pflanzen-Gel festgelegt bzw. verdickt ist, und
Verfahren zu seiner Herstellung
Pflanzen-Gel festgelegt bzw. verdickt ist, und
Verfahren zu seiner Herstellung
Anmelder:
Varta Aktiengesellschaft,
Hagen (Westf.), Dieckstr. 42
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Günter Ryhiner,
Bad Soden (Taunus),
Dipl.-Chem. Dr. Ernst Voss,
Alexander König, Frankfurt/M.
Dipl.-Chem. Dr. Günter Ryhiner,
Bad Soden (Taunus),
Dipl.-Chem. Dr. Ernst Voss,
Alexander König, Frankfurt/M.
platten an Stelle der herkömmlichen Separatoren Folien angeordnet, die im wesentlichen aus Pektin-Schwefelsäure-Gel
und synthetischem und/oder natürlichem Kautschuk oder einer thermoplastischen Substanz, wie z. B. Polyisobutylen, Polyäthylen, Polyvinylchlorid,
Polypropylen oder Mischpolymerisaten, bestehen. Der Erweichungspunkt der thermoplastischen
Substanz muß unterhalb der Zersetzungstemperatur des Pektins liegen. Zusätzlich können die
Folien einen Füllstoff, wie z. B. großoberflächiges Siliciumdioxyd, enthalten.
Zur Herstellung der Folien wird ein Gemisch aus Trockenpektin, der thermoplastischen Substanz bzw.
dem Kautschuk und gegebenenfalls dem Füllstoff hergestellt, das beispielsweise durch Walzen oder
Spritzen zu Folien verarbeitet wird.
Diese Folien werden an Stelle von Separatoren zwischen den Elektrodenplatten angeordnet, und die
vollständigen Plattensätze werden dann in die Akkumulatorbehälter eingesetzt, die entweder bereits mit
Akkumulatorensäure gefüllt sind oder danach gefüllt werden.
Dort bildet sich aus dem Trockenpektin ein Pektin-Schwefelsäure-Gel, das im Akkumulator als
Elektrolyt wirkt. Überschüssige Schwefelsäure kann dann abgegossen werden.
Mit der Gelbildung ist ein Quellvorgang verbunden, der die Folien auf etwa das Dreifache ihrer
ursprünglichen Stärke anwachsen läßt. Hierdurch wird der Elektrolyt kräftig gegen die Elektrodenplatten gepreßt, so daß ein inniger Kontakt zwischen
Elektrolyt und aktiver Masse zustande kommt und aufrechterhalten wird.
409 659/169
Die Akkumulatoren nach der vorliegenden Erfindung zeichnen sich durch einen außergewöhnlich
geringen Innenwiderstand aus. Während nämlich der elektrische Widerstand von Akkumulatorensäure der
Dichte 1,28 g · cm"3, der 1,24 Ohm · cm beträgt, durch Einfügen von üblichen Holzbrettchenseparatoren
um etwa 40O11Zo und mit modernen Sinterseparatoren
um etwa 40% erhöht wird, übersteigt der elektrische Innenwiderstand der erfindungsgemäßen
Akkumulatoren, die mit reiner Akkumulatorensäure ohne jegliche Separation betrieben werden,
nur um etwa 10%. Infolgedessen zeigen die erfindungsgemäßen Akkumulatoren ein besonders
günstiges Spannungsverhalten bei Belastung und erfordern eine außergewöhnlich niedrige Ladeschlußspannung,
die um etwa 0,3 V je Zelle niedriger liegt als bei herkömmlichen Zellen.
Das erfindungsgemäSe Verfahren kann beispielsweise folgendermaßen durchgeführt werden:
20
Auf einer Friktionswalze werden 3 g Polyisobutylen und 3 g Apfelpektin gemischt und zu Folien
von 0.3 mm Stärke ausgewalzt. Diese Folien werden auf die erforderliche Größe zugeschnitten und wie
Separatoren zwischen die Elektrodenplatten entgegengesetzter Polarität eingelegt. Dann werden die
Plattensätze in Akkumulatorensäure eingetaucht bzw. damit Übergossen und in die Zeilen eingebaut.
3 g Polyisobutylen, 3 g Pektin und 3 g Siliciumdioxyd werden auf einer Friktionswalze vermischt
und zu einer etwa 0.3 mm starken Folie ausgewalzt. Die Folien werden dann wie oben
wendet.
Claims (9)
1. Bleiakkumulator mit Elektrolyt, der durch ein Pflanzen-Gel festgelegt bzw. verdickt, ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Elektrodenplatten verschiedener Polarität an Stelle herkömmlicher Separatoren gequollene
Folien angeordnet sind, die im wesentlichen aus einem Gemisch eines Pektin-Schwefelsäure-Gels
und eines natürlichen und oder synthetischen Kautschuks oder einer thermoplastischen Substanz,
deren Erweichungspunkt unterhalb der Zersetzungstemperatur des Pektins liegt, bestehen.
2. Bleiakkumulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien Apfelpektin enthalten.
3. Bleiakkumulator nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien
als thermoplastische Substanz Polyäthylen enthalten.
4. Bleiakkumulator nach den Ansprüchen 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Folien
als thermoplastische Substanz Polyvinylchlorid enthalten.
5. Bleiakkumulator nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien
als thermoplastische Substanz Polypropylen enthalten.
6. Bleiakkumulator nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien
außerdem einen Füllstoff enthalten.
7. Bleiakkumulator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien als Füllstoff großoberflächiges
Siliciumdioxyd enthalten.
8. Verfahren zur Herstellung eines Bleiakkumulators
n?.ch den Ansprüchen 1 bis 5. dadurch
gekennzeichnet, daß ein inniges Gemisch aus Trockenpektin und natürlichem und oder synthetischem
Kautschuk oder einer thermoplastischen Substanz, deren Erweichungspunkt unterhalb
der Zerseizungstemperalur des Pektins liegt, hergestellt und zu Folien verarbeitet wird und
daß die Folien an Stelle von herkömmlichen Separatoren zwischen den Elektrodenplatten des
Akkumulators angeordnet werden, worauf man Akkumu'.atorerisäure auf sie einwirken läßt.
9. Verfahren zur Herstellung eines Bleiakkumulators nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein inniges Gemisch aus Pektin und natürlichem und oder synthetischem
Kautschuk odor einer thermoplastischen Substanz, deren Erweichungspunkt unterhalb der
Zersetzungstemperatur des Pektins liegt, und einem Füllstoff hergestellt und zu Folien verarbeitet
wird und daß die Folien an Stelle von herkömmlichen Separatoren zwischen den Elektrodenplatten
des Akkumulators angeordnet werden, worauf man Akkumulatorensäure auf sie einwirken läßt.
In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 541 696.
409 659/169 8. 64
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