DE3526316A1 - Blei-saeure-batterie vom zurueckhaltetyp - Google Patents
Blei-saeure-batterie vom zurueckhaltetypInfo
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Description
Beschreibung p 19 696
Die vorliegende Erfindung betrifft eine verbesserte Blei-Säure-Batterie
vom Zurückhalte- bzw. Aufnahmetyp (retainer type), worin der Elektrolyt imprägniert und in den positiven
und negativen aktiven Materialien der Batterie und in einem porösen Separator zurückgehalten wird und welche
keinen gefluteten bzw. gespülten (flooded) Elektrolyten besitzt.
Blei-Säure-Batterien vom Zurückhaltetyp besitzen im allgemeinen ein schlechtes Hochentladungsratenverhalten
bei niedrigen Temperaturen verglichen mit üblichen Blei-Säure-Batterien, welche eine ausreichende Zufuhr
an freiem Pluidelektrolyten besitzen. Um auf ausreichende Weise eine hohe Entladungsrate zu erreichen,
müssen Sulfationen oder Wasserstoffionen schnell aus dem
Elektrolyten in mikroskopische Poren der Elektrodenplatten diffundieren. Diese Bedingung wird von üblichen Blei-Säure-Batterien
mit einer reichlichen Zufuhr an Fluidelektrolyten sehr leicht erfüllt; in den Blei-Säure-Batterien
vom Zurückhaltetyp, worin der Elektrolyt imprägniert und nur in den positiven und negativen aktiven
Materialien und in dem Separator zurückgehalten wird, ist die Diffusion des Elektrolyten zu den Elektrodenplatten
während der Entladung so langsam, daß oft eine Abnahme der Batteriekapazität eintritt.
Der Grund dafür ist folgender: Der Separator, welcher aus sehr feinen Glasfasern hergestellt wird und welcher eine
hohe Affinität für den Elektrolyten besitzt, hat eine Porosität nicht kleiner als 90 %*, andererseits besitzen
g5 die positiven und negativen Materialien jedoch Porositäten
von nur 40 bis 50 %, und ihre Affinität für den Elektrolyten ist ziemlich niedrig, wodurch der Elektrolyt vorwiegend
in dem Separator vorliegt. Zusätzlich liegt kein
•■τ *
gefluteter Elektrolyt zwischen den Elektroden und dem Separator vor, wodurch gegebenenfalls eine Lücke bzw. ein
Zwischenraum dazwischen auftreten kann, welcher den Transport des Elektrolyten von dem Separator zu jeder Elektrodenplatte
verzögert. Dieses Problem ist besonders schwerwiegend an der positiven Elektrodenplatte, wo Wasser,
welches sich während der Entladung (gemäß der folgenden Gleichung) bildet, den Transport der Sulfat- und Wasserstoff
ionen blockiert:
10
10
PbO2 + 4H+ + SO4 + 2e >
PbSO4 + 2H2O.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile, die bei üblichen Blei-Säure-Batterien vom Zurückhaltetyp
auftreten, zu überwinden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Blei-Säure-Batterie vom Zurückhaltetyp, worin der Elektrolyt imprägniert und
nur in dem Separator und den positiven und negativen aktiven Materialien zurückgehalten wird, wobei der Separator
Glasfasern mit einem durchschnittlichen Durchmesser von bis zu 5,0 pm umfaßt und die Batterie hergestellt
wird durch Anwenden eines Druckes von 5 bis 50 kg/dm2 auf ein zusammengesetztes Element, welches mit Elektrodenplatten
und dem Separator in trockenem Zustand vor der Elektrolytfüllung laminiert wird, und durch Verwenden
eines positiven aktiven Materials, welches sich aus einem Bleipulver, gemischt mit anisotropischem Graphit
in einer Menge von wenigstens 0,1 Gew.-% des Bleipulvers, zusammensetzt.
Wenn eine positive Elektrodenplatte, die anisotropischen Graphit enthält, einer elektrochemischen Bildung ausgesetzt
wird, wird der Graphit oxidiert, um eine Einlagerungsverbindung zwischen dem Graphit und dem acidischen Sulfatsalz
zu bilden, wodurch die positive Elektrodenplatte in eine gegebene Richtung expandiert. Als Ergebnis besitzt die
Platte eine erhöhte Porosität und enthält eine größere
- ο
ι Menge an Schwefelsäure in dem aktiven Material als dies vorher möglich war. Dies erlaubt die wirksame Verwendung
von Schwefelsäure während der Entladung, und gleichzeitig drängt b2w. stößt die expandierte Platte sich selbst
gegen den Separator, und der dadurch bewirkte innige Kontakt zwischen diesen beiden bewirkt eine schnelle
Diffusion des Elektrolyten aus dem Separator zu der positiven Platte. Deshalb besitzt die erfindungsgemäße Blei-Säure-Batterie
vom Zurückhaltetyp eine hohe Entladungsrate.
Fig. 1 und 2 sind Darstellungen, welche Entladungskurven für zwei Proben einer erfindungsgemäßen Blei-Säure-Batterie
vom Zurückhaltetyp und üblicher Produkte zeigen.
Fig. 3 ist eine Darstellung, die die Zykluslebensdauer bzw. -haltbarkeit zweier erfindungsgemäßer Batterieproben
zeigt.
Fig. 4 ist eine Darstellung, welche die Entladungsamperestundenkapazität
als Funktion des Drucks, mit dem die Elektrodenplatten gegeneinander gedrückt werden, zeigt.
Fig. 5 ist eine Darstellung, welche die Zykluslebensdauer als Funktion des Drucks, durch den die Elektrodenplatten
gegeneinandergedrückt werden, zeigt,
Fig. 6 ist eine Darstellung, welche die Entladungsampere-Stundenkapazität
als Funktion der Menge an anisotropischem Graphit, welcher dem positiven aktiven Material zugegeben
wird, zeigt.
Fig. 7 ist eine Darstellung, welche die Zykluslebensdauer als Funktion des mittleren Durchmessers der Glasfasern,
die in dem Separator verwendet werden, zeigt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
t *>
Zwei Blei-Säure-Batterien vom Zurückhaltetyp, A und B,
wurden unter Verwendung eines Separators aus Glasfasern mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 0,7 pm und
dessen Dicke so eingestellt wurde, daß das zusammengesetzte Element in trockenem Zustand vor der Elektrolytfüllung bei
einem Druck von 20 kg/dm2 gegeneinandergedrückt wurde, hergestellt. Jede Batterie besaß eine Nennleistung von
36 Amperestunden (5-h-Rate). Die Batterie A
wurde erfindungsgemäß durch Einarbeiten von 0,5 Gew.-%,
bezogen auf das Bleipulver, eines anisotropischen Graphitpulvers mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von
340 um in das positive aktive Material hergestellt. Die
Batterie B war eine übliche Batterie und enthielt keinen anisotropischen Graphit in dem positiven aktiven Material.
Die zwei Batterien wurden bei -30 0C bei einem Entladungsstrom von 5C Ampere (C ist der Wert der Nennleistung der
Batterie) entladen. Die erhaltenen Entladungskurven sind in Fig. 1 gezeigt, aus der ersichtlich ist, daß die erfindungsgemäße
Batterie ein hohes Entladungsratenverhalten, nämlich um etwa 50 % besser als das des üblichen
Produkts, besaß. Die Wirksamkeit des zugegebenen anisotropischen Graphits war offensichtlich.
In Beispiel 1 wurde die Bildung (Ladung) der positiven und negativen Platten innerhalb eines Elektrolyt-gefüllten
Tanks durchgeführt, und die gebildeten Platten wurden mit Wasser gespült, getrocknet und mit dem Separator zur Herstellung
einer Batterie zusammengebaut. In Beispiel 2 wurden die trockenen positiven und negativen Platten, die
noch zu bilden bzw. zu laden waren, und ein Separator in einen Behälter gegeben, wobei die Dicke des Separators so
eingestellt wurde, daß das zusammengesetzte Element bei einem Druck von 20 kg/dm2 gegeneinandergestoßen wurde.
• f ·
Anschließend wurde die Bildung (Ladung) der Platten innerhalb
des Behälters durchgeführt. Die erfindungsgemäße Batterie A1 und die mit anisotropischem Graphit undotierte
'Batterie B1 wurden unter Verwendung der gleichen Konfiguration,
wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde, hergestellt. Die zwei Batterien wurden unter den gleichen
Bedingungen wie in Beispiel 1 entladen. Aus den in Fig. 2 gezeigten erhaltenen Entladungskurven ist ersichtlich,
daß die Batterie A1, obwohl sie nicht so gut wie die Batterie A ist, ein besseres Entladungsratenverhalten als das übliche Produkt zeigt. Die Batterien
A und A1 wurden Haltbarkeitstests unterworfen und, wie in Fig. 3 gezeigt, besaß die Batterie A1 eine längere
Zyklushaltbarkeit bzw. -lebensdauer.
Es wurde eine Mehrzahl von Blei-Säure-Batterien vom Zurückhaltetyp mit einem anisotropischen Graphitpulver
(durchschnittliche Teilchengröße 340 pm), welches dem positiven aktiven Material wie in Beispiel 1 zugegeben
wurde, hergestellt. Die Dicke des Separators, welcher aus geschnittener Stapelglasseide mit einem durchschnittlichen
Durchmesser von 0,7 pm hergestellt wurde, wurde variiert, um den Preßgrad der trockenen Platten gegeneinander vor
der Elektrolytfüllung zu ändern. Die Batterien wurden bei -30 0C bei einem Strom von 5C Ampere entladen. Es wurde
eine Kurve durch Auftragen des Drucks gegen die Kapazität, wie in Fig. 4 gezeigt, erhalten. Wie daraus ersichtlich
ist, nahm die Kapazität mit ansteigendem Druck ab, und es trat ein beträchtlicher Kapazitätsverlust bei Drucken
oberhalb 50 kg/dm2 auf. Dies ist darauf zurückzuführen, daß bei höheren Drucken das positive aktive Material
nicht ausreichend expandiert wurde.durch den oxidierten Graphit um eine erhöhte Porosität zu erreichen. Die Kapazität
stieg mit der Druckabnahme an, erreichte jedoch einen Sättigungspunkt bei 10 kg/dm2, unterhalb dem kein weiterer
Kapazitätsanstieg auftrat. In Fig. 5 wird die Zykluslebensdaüer
als Funktion des Drucks, bei dem die trockenen Platten vor der Elektrolytfüllung gegeneinander-
gedrückt werden, gezeigt. Mit einer Druckzunahme wurde eine längere Zykluslebensdauer erreicht, bei 20 kg/dm2
jedoch trat eine Sättigung ein (250 Zyklen), und es trat kein weiterer Anstieg der Zykluslebensdauer bei höheren
Drücken ein. Bei Drucken geringer als 5 kg/dm2 war die Lebensdauer nur 150 Zyklen. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß das positive aktive Material, in das Graphit eingearbeitet wird, so stark quoll, daß die Möglichkeit,
daß es von dem Gitter verdrängt wurde, anstieg. Die in den Fig. 4 und 5 gezeigten Daten zeigen, daß, um eine
Hochleistungs-Blei-Säure-Batterie vom Zurückhaltetyp mit anisotropischem Graphit, welcher in das positive aktive
Material eingearbeitet ist, zu erhalten, die trockenen Elektrodenplatten vor der Elektrolytfüllung durch einen
Druck von 5 bis 50 kg/dm2, wobei der Bereich von 10 bis 40 kg/dm2 besonders bevorzugt ist, gegeneinandergestoßen
werden sollten.
Eine Mehrzahl von Blei-Säure-Batterien vom Zurückhaltetyp wurde durch Gegeneinanderdrängen des trockenen zusammengesetzten
Elements bei einem Druck von 20 kg/dm2 vor der Elektrolytfüllung hergestellt. Es wurden verschiedene
Mengen an anisotropischem Graphit in das positive aktive Material eingearbeitet, und die Batterien wurden bei
-30 0C bei einem Strom von 5C Ampere entladen. Die Ergebnisse
sind in Fig. 6 gezeigt, aus der ersichtlich ist, daß die Batterie, die nur 0,1 Gew.-% Graphit enthält, eine
größere Entladungsamperestundenkapazität als die Kontrolle besitzt, die Wirksamkeit des Graphits jedoch am bedeutendsten
ist, wenn er in Mengen oberhalb 0,3 Gew.-% zugegeben wird. Es wurde kein weiterer Anstieg der Amperestundenkapazität
erreicht, auch wenn Graphit in Mengen oberhalb 1,0 Gew.-% zugegeben wurde. Zusammenfassend ist die Wirksamkeit
des Graphits ersichtlich, wenn er in einer Menge von 0,1 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 0,3 Gew.-% oder
mehr zur Erreichung besserer Ergebnisse zugegeben wird.
Eine Mehrzahl von Blei-Säure-Batterien vom Zurückhaltetyp
wurde durch Drücken des trockenen zusammengesetzten Elements gegeneinander bei einem Druck von 20 kg/dm2 vor
der Elektrolytfüllung und durch Einarbeiten von 0,5 Gew.-%
von anisotropischem Graphit in das positive aktive Material hergestellt. Der mittlere Durchmesser der Glasfasern
in dem Separator wurde variiert, um die Wirkung dieses Faktors auf die Zykluslebensdauer der Batterien zu
untersuchen. Die Ergebnisse sind in Fig. 7 gezeigt, aus der ersichtlich ist, daß die Batterien unter Verwendung
von Glasfasern mit durchschnittlichen Durchmessern von nicht mehr als 5,0 \im zu etwa 250 Entladungs-Ladungs-Zyklen
in der Läge waren. Separatoren unter Verwendung von Fasern mit durchschnittlichen Durchmessern größer als
5,0 um besaßen so große Poren, daß, wenn das positive
aktive Material, in das der anisotropische Graphit eingearbeitet wurde, quoll, es leicht in den Separator eindringen
und einen Kurzschluß verursachen konnte, oder es wurde von dem Gitter abgestreift, was zu einer kürzeren Zykluslebensdauer
führt, um die Wirkung der Graphitzugabe zu maximieren, wird der Separator deshalb vorzugsweise aus
Glasfasern mit einem durchschnittlichen Durchmesser von nicht mehr als 5,0 JJm hergestellt.
Wie in Beispiel 2 gezeigt, ist es zum Zwecke der Maximierung der Wirkung der Graphitzugabe bevorzugt, daß eine
Anordnung aus positiven und negativen Platten mit sandwichartig dazwischen angeordnetem Separator einer Bildung
innerhalb eines Behälters ausgesetzt wird.
Die erfindungsgemäße Blei-Säure-Batterie vom Zurückhaltetyp
verwendet einen Separator, welcher aus geschnittener Stapelglasseide mit einem durchschnittlichen Durchmesser
von nicht mehr als 0,5 pm hergestellt wird, und wird
durch Drängen des trockenen ,zusammengesetzten Elements gegeneinander bei einem Druck von 5 bis 50 kg/dm2 vor der
Elektrolytfüllung und durch Einarbeiten von anisotropischem Graphit in das positive aktive Material in einer
1 Menge von wenigstens 0,1 Gew.-% des Bleipulvers hergestellt. Die so hergestellte Batterie besitzt ein hohes
Entladungsratenverhalten bei niedriger Temperatur, welche gegenüber dem Verhalten üblicher Blei-Säure-
5 Batterien vom Zurückhaltetyp bei weitem verbessert ist.
- Leerseite -
Claims (5)
- PatentansprücheBlei-Säure-Batterie vom Zurückhaltetyp mit einem Elektrolyten, welcher imprägniert und nur in einem Separator und dem positiven und negativen aktiven Material zurückgehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Separator Glasfasern mit einem durchschnittlichen Durchmesser von nicht mehr als 5,0 pm umfaßt, wobei die Batterie so hergestellt wird, daß der angewandte Druck auf das zusammengesetzte Element in trockenem Zustand vor der Elektrolytfüllung auf einem Druck von 50 bis 50 kg/dm2 gehalten wird, und worin das positive aktive Material aus einem Bleipulver, gemischt mit anisotropischem Graphit in einer Menge von wenigstens 0,1 Gew.-% des Bleipulvers, zusammengesetzt ist.
- 2. Batterie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Batterie mit ungebildeten positiven und negativen Platten zusammengesetzt wird und anschließend mit einem Elektrolyten gefüllt wird, wobei die positiven und negativen Platten in einem Behälter der Batterie gebildet werden.
- 3. Batterie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck im Bereich von 10 bis 40 kg/dm2 liegt.
- 4. Batterie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der anisotropische Graphit in einer Menge von wenigstens 0,3 Gew.-% des Bleipulvers vorliegt.
- 5. Batterie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasfasern des Separators aus geschnittener Stapelglasseide hergestellt werden.
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