DE2719745C3 - Katalytisches Niederdruckverfahren zur Herstellung von Butindiol - Google Patents
Katalytisches Niederdruckverfahren zur Herstellung von ButindiolInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich &uf eine katalytische
Niederdruckäthinylierung zur Herstellung von Butindiol, insbesondere auf ein verbessertes Verfahren mit
besonders hoher Produktionsgeschwindigkeit an Butindiol.
Gegenstand ües Hauptpatentes 25 19 088 ist ein Niederdruckverfahren zus Herstellung von Butindiol
und Propargylalkohol, durch Umsetzung von Formaldehyd mit Acetylen bei einer Temper tür von 60 bis etwa
120° C in Anwesenheit eines Äthinyliemngskatalysators,
der wahlweise Wismut enthalten kann, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung bei einem
Druck unter etwa 2 at Acetylenteildruck in einem wäßrigen Medium unter Rühren in Anwesenheit einer
Aufschlämmung eines Katalysators, der aus einem wasserunlöslichen Cuproacetylidpulver mit etwa 5—20
Gew.-% Kupfer auf einem Magnesiumsilicat als Traget* besteht, durchführt.
Die vorliegende Erfindung führt nun zu einer Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit von Butindiol
bei einer Reaktionstemperatur zwischen 80 und 105° C, was dadurch erreicht wird, daß man einen
Katalysator mit einem Kupfergehalt zwischen 20 und 35 Gew.-% verwendet
So wird das Butindiolprodukt bei wesentlich höherer
Geschwindigkeit erhalten, als dies bisher mit einem abgeschiedenen Träger möglich war, und es kann
schnell und einfach vom Katalysator abgetrennt werden. Die zurückgewonnene Katalysatoraufschlämmung
kann zum Reaktor mit frischer Formaldehydbeschickung zwecks kontinuierlichem Betrieb zurückgeführt
werden. Dieses kontinuierliche Arbeiten kann in einem einzigen Gefäß oder einer »Kaskade« von
Gefäßen durchgeführt werden. Die vom Katalysator abgetrennte Butindiollösung kann für weitere Reaktio=
nen verwendet werden.
Die Kombination aus höheren Reaktionsgeschwindigkeiten bei niedrigeren Temperaturen und die hohe
Geschwindigkeit der Katalysatorabtrennung liefert eine erhöhte Produktivität unter sonst ähnlichen Reaktionsbedingungen im Vergleich zu bisherigen Verfahren
unter Verwendung abgeschiedener Katalysatoren; dieses Ergebnis erreicht man ohne eine erhöhte
Katalysatorempfindlichkeit gegenüber der für nicht abgeschiedene Katalysatoren charakteristischen Explo-ϊ
sions- und Zersetzungsgefahr und bei verminderter Menge an gebildeten Nebenprodukten.
Fig.! der Zeichnungen ist eine schematische
Darstellung eines erfindungsgemäßen kontinuierlichen Niederdruckäthinylierungsverfahrens zur Herstellung
in von Butindiol.
Fig.2 ist eine Kurve der Acetylenaufnahmegeschwindigkeiten
gegen den prozentualen Kupfergehalt im Katalysatorvorläufer für den erfindungsgemäßen
und bekannte Katalysatoren.
F i g. 1 zeigt eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen, kontinuierlichen
Niederdruckäthinylierungsverfahrens. Wie erwähnt, umfaßt die Äthinylierung per se die Reaktion von
Formaldehyd mit Acetylen in Anwesenheit eines
ίο Äthinylierungskatalysators. Die Reaktion erfolgt bei
niedrigen Drücken, d. h. einem Acetylenteildruck unter 2 at, und bei einer Reaktionstemperatur von etwa
80—1100C unter Rühren in einem wäßrigen Medium in
Anwesenheit eines verbesserten fein zerteilten komplexen
Cuproacetylidäthinylierungskatalysators auf einem Magnesiumsilicatträger, der in der Reaktionsmischung
als Aufschlämmung anwesend ist
Der erfindungsgetnäße verbesserte Katalysator bestehend
aus einem komplexen Cuproacetylid auf einem Magnesiumsilicatträger, das in situ durch Reaktion von
Cuprioxid mit Formaldehyd in Anwesenheit von Acetylen, vorzugsweise mit Wismutoxid gebildet wird,
wobei der Kupfergehalt des Katalysates mehr als 20 Gew.-°/o und weniger als 35 Gew.-% Kupfer und 0—3,
J5 vorzugsweise 2—3 Gew.-% Wismut, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Vorläufermaterials, einschließlich Träger, enthält
Die Äthinylierung kann in verschiedenen Stufen, gewöhnlich mit einer Reihe verbundener Reaktoren,
vorzugsweise mit einer Anzahl von 3 (wie dargestellt) von etwa gleicher Größe, erfolgen. Jeder Reaktor ist mit
einem wirksamen Rührer versehen.
Die Reaktion beginnt durch Einpumpen einer geeigneten wäßrigen Formaldehydlösung, gewöhnlich
•i> mit einem Gehalt von etwa 30—40 Gew.-% Formaldehyd,
und Einführung von gasförmigem Acetylen in den ersten Reaktor 101, der die Katalysatoraufschlämmung
bei dem vorgeschriebenen Temperatur- und Druckbedingungen enthält Gewöhnlich wird eine geringe
so Menge Propargylalkohol als Nebenprodukt in der
Reaktion gebildet, das sich ebenfalls im Reaktionsprodukt findet.
Das Reaktionsprodukt wird dann kontinuierlich aus dem Reaktor 101 zusammen mit Katalysatoraufschlämmung
abgezogen und in den Reaktor 102 (der der zweiten Stufe entspricht) eingeführt. In das aus Reaktor
101 erhaltene Reaktionsprodukt wird weiteres Acetylen eingeführt, das aus diesen Reaktor kommende Gemisch
2 ist dann in den Reaktor 103 (dritte Stufe ) eingeführt.
Dabei können die aufwärts durch die Abgaskühler steigenden Gase wahlweise entweder in die Atmosphäre
abgelassen oder vorzugsweise zurückgeführt werden. Das Reaktionsprodukt aus der dritten Stufe oder dem
Reaktor 103 wird dann über die Pumpe 104 zum
h") Absetztank 105 geleitet; Darauf setzt sich der
Katalysator schnell als Bodenmaterial von Gefäß 105 als konzentrierte Katalysatoraufschlämmung 106 ab und
hinterläßt darüber eine klare Flüssigkeit 107. die das
gewünschte Butindiol zusammen mit geringen Mengen
an Propargylalkohol als Nebenprodukt und nicht umgesetztes Acetylen und Formaldehyd enthält
Dann wird die klare Flüssigkeit 107 durch die Leitung 108 entfernt. Die konzentrierte Katalysatoraufschlämmung
wird mittels Pumpe 109 zum ersten Reaktor 101 zurückgeführt
Die erfindungsgemäß erzielte Verbesserung des Gesamtverfahrens entsteht aus der hohen Produktionsgeschwindigkeit des Butindiole sowie durch die
schnellen Abtrennungsgeschwindigkeiten von wäßrigem Butindiol und Katalysator in eine katalysatorfreie
Flüssigkeit und konzentrierte Katalysatoraufschlämmung
im Vergleich zu den bekannten Verfahren unter Verwendung unterschiedlicher Katalysatoren.
Fig.2 zeigt die Wirkung des Kupfergehaltes im
Katalysatorvorläufer auf die Produktionsgeschwindigkeit des Butindiols im Verfahren. Die Kurve ist als
Acetylenaufnahme pro Minute pro g verwendeten Katalysator, die proportional zur Menge des gebildeten
Butindiols ist, gegen den prozentualen Kupfergehalt für
den erfindungsgemäßen Katalysator und für bekannte Kupferkatalysatoren aufgetragen. Wie ersichtlich, wird
unter denselben Reaktionsbedingungen die Reaktionsgeschwindigkeit bei einem Kupfergehalt über 20
Gew.-°/o wesentlich erhöht und erreicht bei etwa 35 Gew.-% Kupfer ein Maximum. Bei noch höheren
Kupferkonzenlxationen nimmt die Geschwindigkeit merklich ab. Die Verdoppelung des Kupfergehaltes des
Katalysatorvorläufers von 13% auf 26% verdoppelt wirksam die Katalysatoraktivität, gemessen bei etwa
derselben Acetylengesamtaufnahme pro Versuch.
Der Grund für die Wirkung eines erhöhten Kupfergehaltes in diesem besonderen System, nämlich
ein fein zerteiltes, abgeschiedenes Niederdruck-Katalysatorsystem mit Rühren, auf die Geschwindigkeit ist
derzeit nicht vollständig verständlich, jedoch äußerst überraschend, da es aus dem Arbeiten in einem
Hochdruckkatalysatorsystem in Tablettenform mit fixiertem Bett bekannt ist daß eine Erhöhung der
Kupfermenge im Katalysator praktisch keine Wirkung auf die Katalysatoraktivität hat
Aufgrund der durch Verwendung des verbesserten erfindungsgemiißen Katalysators erzielten hohen Produktionsgeschwindigkeiten
von Butindiol können anderen Reaktionsparametern gegebenenfalls zur Schaffung eines reineren Butindiols und zur Verminderung der
Katalysatorzersetzung entsprechend eingestellt werden. Der wichtigste, einstellbare Verfahrensparameter
ist die Reaktionstemperatur. Im erfindungsgeniäßen
Verfahren kann die Reaktion bei niedrigerer Temperatur als bisher mit Katalysatoren von geringerer
Aktivität erfolgen, wodurch sichergestellt wird, daß der Katalysator sich nicht so schnell zersetzt und weniger
Nebenprodukte gebildet werden. Gewöhnlich kann das erfindungsgemSiße Verfahren etwa 10—15°C unter
ähnlichen Verfahren, z. B. gemäß der US-PS 39 20 759,
erfolgen, das einen Katalysator mit niedrigerem Kupfergehalt verwendet, wobei erfindungsgemäß dennoch
vergleichbare Produktionen an Butindiol erreicht werden. Selbstverständlich kann das Verfahren auch bei
derselben Temperatur wie in der Vergangenheit durchgeführt werden und liefert dann wesentlich höhere
Ausbeuten. Das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt bei relativ niedrigen Temperaturen von etwa
80— 105cC, vorzugsweise 90—l00°C, und liefert eine
hohe Ausbeute an Butindiol bei einem Minimum an Nebenprodukten und Katalysatorzersetzung.
Das Katalysatorvorläufermaterial kann durch Imprägnieren
eines Magnesiumsilicattragers mit Lösungen der Metallsalze hergestellt werden. Der Magnesiumsilicatträger
hat eine Schüttdichte von etwa 0,2—1,0 g/cm2 in Pulverform und wird mit einer Lösung eines
Cuprisalzes und vorzugsweise auch eines Wismutsalzes, z.B. deren Nitrate, imprägniert Der imprägnierte
Katalysator wird zum Abtreiben flüchtiger Materialien erhitzt und dann zum Umwandlung der Cupri- und
to Wismutsalze in den auf Magnesiumsilicat abgeschiedenen
Cuprioxid- und Wismutoxidvorläufer des aktiven Katalysators geröstet Der größte Teil dieses Vorläufermaterials
passiert ein Sieb mit 10—300 Löchern pro 2,5 cm.
Der aktive Katalysator selbst wird kontinuierlich in situ durch Einführung von Acetylen in eine Mischung
aus dem Katalysatorvorläufermaterial und Formaldehyd
gebildet Dann wird das Cuprioxid der gleichzeitigen Einwirkung der Reaktionsteilnehmer bei Reaktionstemperatur
und -druck in einem im wesentlichen wäßrigen Medium unterworfen. Die Reaktion zur
Bildung des Katalysators wird zweclv<iäßig fortgesetzt,
bis die Cupriform im wesentlichen in cUe Cuproform umgewandelt ist was mit den bevorzugten Cuprivorläufern
gewöhnlich 4—40 Stunden erfordert Zweckmäßig werden während der Bildung des Katalysators auch die
vorgeschriebenen Äthinylierungsbedingungen die Temperatur,
pH-Wert und Acetylen/Formaldehyd-Konzentrationsausgleich und -bereich — wie im folgenden noch
beschrieben — aufrechterhalten. Abweichungen von den vorgeschriebenen Bedingungen im Verlauf der
Herstellungsreaktion können jedoch toleriert werden, da die Reaktion relativ unempfindlich gegenüber
geringfügigen Veränderungen der Arbeitsbedingungen ist
Während des kontinuierlichen Betriebes kann es zweckmäßig sein, geringe Katalysatormengen kontinuierlich
oder absatzweise zuzugeben. Der Katalysator bildet sich dann ohne Unterbrechen der Produktion.
Bei Durchführung der Katalysatorbildung kann Stickstoff oder ein anderes, praktisch inertes Gas, wie
Methan oder Kohlendioxid, sowie die üblichen Komponenten von rohem Acetylen, wie Methylacetylen und
Äthylen, anwesend sein. Aus Sicherheitsgründen wird Sauerstoff vorzugsweise ausgeschlossen. Bei kleinen
Katalysatoransätzen kann der abgeschiedene Cuprivorläufer in kalter neutraler Formaldehydlösung aufgeschlämmt
und das Acetylen beim Erhitzen der Aufschlämmung eingeführt werden. Bei größeren
so Ansätzen ist es zweckmäßig, den Cuprivorläufer absatzweise unter Acetylendruck zu einer heißen
neutralen Formaldehydlösung einzuführen. Die wäßrige Lösung kann ein Propargylalkohol und/oder Butindiol
enthaltender Strom, z. B. ein Rückführungsstrom sein.
Di? Äthinylierung erfolgt bei einem Druck unter 2 at.
Der Acetylenteildruck oberhalb des wäßrigen Mediums liegt zwischen 0,1-r 5,9 at, vorzugsweise etwa 0,4—13 at.
Erfindungsgemäß kann der Acetylenteildruck bei wesentlicher Abwesenheit eines äußerlichen Gases als
Gesamtdruck mkius dem absoluten Druck von Wasser und Formaldehyd bei der Reaktionstemperatur angenommen
werden: Wie in der Katalysatorbildung kann
rohes Acetylen verwendet werden, das aus Sicherheitsgründen jedoch von Sauerstoff praktisch frei sein sollte.
f>> Die Formaldehydkonzentration im flüssigen Medium,
das mit dem aufschlämmten Katalysator im Vorlauf der Äthinylierung in Berührung gebracht wird, liegt bei
Reaktionsbeginn gewöhnlich zwischen 0,1—60% und
beträgt zweckmäßig mindestens 0,3 und vorzugsweise
0,4-40%.
Der Katalysator ist in Mengen von etwa 1—20, vorzugsweise etwa 10, Gew.-Teilen des wäßrigen
Mediums anwesend.
Der pH-Wert des wäßrigen Mediums liegt gewöhnlich zwischen 3—10, vorzugsweise 5—6, und kann durch
Ionenaustausch der kontinuierlichen Beschickung oder durch Zugabe eines geeigneten Puffermittels aufrechterhalten
werden.
Der pH-Wert des wäßrigen Mediums nimmt normalerweise im Reaktionsverlauf aufgrund der Bildung
von Ameisensäure durch Disproportionierung des Formaldehyds ab. Geschwindigkeit und Ausmaß der pH
Abnahme erhöhen sich gewöhnlich mit der anfänglichen Azidität des Reaktionsmediums sowie mit der Temperatur.
Daher kann und wird der pH-Wert zweckmäßig in gewissem Maß kontrolliert, indem man vom bevorzugten
anfänglichen pH-Wert von 3—10 ausgeht und erfindungsgemäß insbesondere im bevorzugten niedrigen
Temperaturbereich von etwa 90—100rC arbeitet.
Eine weitere Kontrolle erreicht man durch Zugabe geringer Mengen eines Säureakzeptors, wie Natriumacetat
im Reaktionsverlauf sowie indem man die Bildung des Katalysators als kontinuierliche Reaktion
unter Rühren durchführt, wobei frische neutrale Formaldehydlösung kontinuierlich in eine Reaktionszone
unter Rühren im Reaktionsverlauf eingeführt wird (gegebenenfalls kann ein entstehendes saures Reaktionsgemisch
von den kupferhaltigen Teilchen abfiltriert werden) und wobei man während der gesamten Zeit den
Acetylenteildruck aufrechterhält.
Das nach der Katalysatorabtrennung erhaltene Reaktionsprodukt kann erhitzt und/oder vermindertem
Druck unterworfen werden, um Formaldehyd, Propargylalkohol und einen Teil des Wassers zu entfernen.
Diese Produkte können kondensiert und mit zusätzlichem konzentriertem Formaldehyd in den Äthinylierungsreaktor
zurückgeführt werden, wobei man beim kontinuierlichen Arbeiten eine Methanolakkumulierung
in geeigneten Abständen abzieht, wodurch der Rest der Flüssigkeit als wäßriges Butindiol zurückbleibt.
Katalysatorvorläufer mit verschiedener Kupferkonzentration wurden hergestellt, indem man Magnesiumsilicat
mit Cuprinitrat und Wismutnitrat enthaltenden Lösungen mit unterschiedlichen Mengen dieser Salze
imprägnierte. So wurden z. B. zur Herstellung eines Katalysators mit 24,9 Gew.-% Kupfer 880 g
Cu(NOj)2 · 3 H20,54 g Bi(NOj)2 - 5 H2O und 75 g konz.
Salpetersäure auf S25 ecm verdünnt, und 100 ecm der
erhaltenen Imprägnierungslösung wurde zu 100 g Magnesiumsilicatpulver zugefügt.
Der imprägnierte Katalysator wurde bei 120—140cC
getrocknet und 6 Stunden bei 500°C geröstet. Das gesamte geröstete Material passierte ein 20 mesh Sieb.
Dann wurden 5 g des erhaltenen Katalysatormaterials mit 540 ecm 35%iger Formaldehydlösung gemischt,
worauf Acetylen 1—3 Tage bis zum Aufhören der Acetylenaufnahme eingeführt wurde. Die so gebildete
Katalysatoraufschlämmung wurde dekantiert und die dekantierte Flüssigkeit filtriert. Die Flüssigkeit wurde
durch 500 ecm einer 10%igen Formaldehydlösung ersetzt. Für einen pH-Wert von 5 wurde ein Puffersalz
in einer Menge von 2J> Natriumacetat (03%) zugefügt
Die Aufschlämmung wurde auf 80 C erhitzt, dann wurde Acetylen bei einem Gesamtdruck von 1 at
eingeführt. Die Acetylenaufnahme wurde beim Rühren bei 80°C gemessen. Nachdem etwa 4 I Acetylen
verbraucht waren, wurde der Ansatz unter 400C abgekühlt und sich absetzen gelassen. Die überstehende
Flüssigkeit wurde abgezogen und durch ein frisches 500-ccm-Aliquot gepuffertem Formaldehyd ersetzt. Für
das vierte Aliquot wurde die Menge (Geschwindigkeit) zum Vergleich der verschiedenen Katalysatoren berechnet.
Die erhaltenen Daten sind in der folgenden Tabelle 1 aufgeführt.
Hi
Vol. ( ·11>/πιίη-ρ
K.il.ihsjlnr
K.il.ihsjlnr
14,3 | 3,5 | 1.0 |
If) .9 | 2,4 | 1.3 |
20, S | 2,5 | j 7 |
24/) | 2,5 | 1.9 |
31,0 | 2,8 | 2.2 |
35,1 | 2.3 | i.y |
42,9 | 2,7 | 2.1 |
Die Daten von Tabelle I wurden aufgetragen und sind in der Kurve von F i g. 2 gezeigt. Wie erwähnt, zeigt sich
die entscheidende verbesserte Butindiolproduktion mit einem K«jpfergehalt im Katalysatorvorläufer über 20%
und unter 35 Gew.-%.
Die Absetzgeschwindigkeit eines gebildeten 24,9%igen Kupferkalalysators wurde mit einem
!4,2%igen Kupferkatalysator verglichen, wobei beide gemäß Beispiel 1 hergestellt waren, jedoch eine
Katalysatorbeschickung von 20 g anstelle von 5 g verwendet wurde; 500 ecm der gemäß Beispiel I
gebildeten Katalysatoraufschlämmung wurden in einen Meßzylinder gegeben, heftig gerührt und von Zeit zu
Zeit untersucht. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2 gezeigt.
Verstrichene Zeit | nach | FeststofTgehalt; ecm | 14.2 |
Rühren der | Cu-Katalys. | ||
Aufschlämmung | 24.9 S | ||
Cu-Katalys. | |||
15 min
35 min
35 min
16 std
40
35
30
35
30
110
70
50
70
50
Wie ersichtlich, setzt sich der 243% Cu Katalysator
wesentlich schneller und zu einem stärker kompakten Bett ab als der 14,2% Cu Katalysator. Weiter nahm er
nur etwa 60% des vom Katalysator mit niedrigem Kupfergehalt beanspruchten Volumens ein.
Die Filtrationsgeschwindigkeiten wurden an SOO-ccm-Reaktionsproduktaufschlämmungen sowie an
500-cem-Wasseraufschlämmungen beider gebildeten
Katalysatoren gemessen. Die Filtration erfolgte unter Anwendung eines Vakuums vom 35—40 mm Hg und
eines Bucher Trichters, der mit drei handelsüblichen
Filterpapieren versehen war.
labelle 3 | .M.') ( U-K;ila!\- |
14. , Cu |
■K.il.ilw |
Fillrations/eiten von 500 ecm |
21 mm | W) | mm |
"eaklionslösimgs- K.ilalysator- autsclilammungen |
X min | 1S | min |
Wasser-Katah sator- aulscIilaninHiniien |
|||
Die Daten Min labelle 3 /eigen, dall man nut einem
Katalysator mn höheren Kupferüehalt eine wesentlich
verbesserte Filtrationsgeschwmdigkeit er/ielt. Der
Katalysator mit 24.9% Kupfer konnte sowohl von einer l'roduktaufschlammung als auch einer W'asserauf
werden, die für entsprechende Filtrationen mit jinem
Katalysator von 14.2°'' Kupfer poiw endig waren.
Ii c ι s ρ ι e I 4
Katalysatoren mit 22 7'\,. 24.9'V» und 35.!", Kupfer
wurden nach der Verwertung und nach Trocknen unter
Vakuum auf Schlagempiindlichkcit getestet, iidem man
geringe Anteile derselben auf einer Bank mit fester I stellage mit einem Hammer schlug Weder Funkenbildung
noch Detonation wurden festgestellt. Die Katalysatoren bildeten nur wenig Funken, wenn man sie in die
Flamme eines Bunsenbrenners hielt.
Vergleichsdaten für eine kontinuierliche
Äthinylierung unter Verwendung unterschiedlicher Katalysatoren
Äthinylierung unter Verwendung unterschiedlicher Katalysatoren
11 kg eines Katalysators (10% Beschickung) mit 22.7
Gew. % Kupfer und 2,3 Gew.-% Wismut auf einem Magnesiumsilicatträger wurden in einem Reaktor
ausgeschlämmt, worauf 100 I 20%iger Formaldehyd bei pH 5,2 zugefügt wurden. Acetylen wurde bei 0.14 —
I.01) kg/cm- eingeführt und die Temperatur auf 95"C
erhöht. Der Versuch wurde absatzweise 8 Stunden fortgesetzt und dann kontinuierlich betrieben. Die
Ausbeute an Butinpmdukt lag 60% höher als in einem vc'"!c:chbsrcM Versuch unter Verwendung desselben
Gewichtesoines Katalysators mit 12% Kupfer.
F.in ahnlicher Vergleich erfolgt, indem man die
Äthinylierung mit einem Katalysator mit geringem Kupfergehalt bei einer um IO°C höheren Reaktionstemperatur als beim Katalysator mit hohem Kupfergehalt,
d. h. bei 105 C anstelle von 95°C, durchfühne. Der
Versuch mit niedrigerem Kupfergehalt war dennoch um 20"/n langsamer und lieferte ein weniger reines
Butindiolprodukt.
IiI.lit
Claims (3)
1. Katalytisches Niederdruckverfahren zur Herstellung
von Butindiol durch Äthylinierung, indem
man Formaldehyd und Acetylen bei einem Acetylenteildruck
unter etwa 2 at in einem wäßrigen Medium unter Rühren bei einer Reaktionstemperatur von
etwa 80—105°C in Anwesenheit einer Äthinylierungskatalysatoraufschlämmung,
die im wesentlichen aus einem wasserunlöslichen, komplexen Cuproacetylidpulver, 0 bis etwa 3 Gew.-% Wismut
und einem Magnesiumsilicatträger besteht, gemäß Hauptpatent 25 19088 umsetzt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kupfergehalt des Katalysators zwischen 20 und 35 Gew.-% liegt
2. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion kontinuierlich
erfolgt
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur etwa
90-100°Cbeträgt
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