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Warmhalteschrank für Paraffinpackungen
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Die Erfindung betrifft einen Warmhalteschrank für Paraffinpackungen,
der eine besonders genaue Einhaltung der günstigsten Anwendungstemperatur erlaubt.
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Unter Paraffin werden in diesem Zuaammenhange Gemisc von Paraffin
mit Fett und Wachszusätzen verstanden, deren Schmelzbereich je nach dem verwendeten
Paraffin und Packungspräparaten verschieden ist und bei einer vom Patienten noch
erträglichen Temperatur zwischen 48 und 540 C liegen soll. Die hierfür infrage kommenden
Paraffine besitzen einen Schmelzbereich von 20, z.B. 50s520C oder 52-540C, und vermögen
beim Erstarren etwa 35 Cal/kg an die zu behandelnde Stelle abzugeben. Durch Zusätze
beispielsweise von Fangoschlamm lassen sich zusätzliche Wirkungen erreichen, welche
den Paraffinpackungen noch besondere Eigenschaften verleihen. Die Erfahrung hat
nun gezeigt, daß die höchste Wirksamkeit der Paraffinpackungen dann erreicht wird,
wenn die Verwendungstemperatur in der Mitte des Schmelzbereiches liegt, bei einem
Paraffin
mi einem Schmelzbereich von 50-520C also bei 510C zu liegen kommt. Bei einem Schmelzbereich
des verwendeten Paraffins von beispielsweise 48,5 und 50,50C würde also die optimale
Anlegetemperatur am Kranken bei 49,50C liegen, und zwar deswegen, weil oberhalb
von 49,50C die Packungsmasse noch flüssig ist und nicht mehr dem Körper angepaßt
werden kann.
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Zwischen 49,50und 48,50 bleibt die Temperatur der Packung infolge
der frei werdenden Kristallisationswärme etwa eine Stunde lang konstant und hat
hier den therapeutisch wirksamsten Wärmeeffekt. Unterhalb von 48,50C sinkt die Temperatur
rasch ab und wird damit therapeutisch uninteressant.
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Das Problem der Paraffin-Wärmepackungen besteht also darin, genau
auf den Plastizitätspunkt von 49,50C hinzuzielen, bei welchem die Packung einerseits
gerade hart genug ist, um sie an den betreffenden Körperteil des Patienten anmodellieren
zu können, andererseits aber auch noch genügend flüssiges Paraffin enthält, um möglichst
viel Kristallisationswärme abzugeben.
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Bisher ging man so vor, daß man die Packungen im flüssigen Zustande
z.B. bei 60°C in der später zur Anwendung kommenden Schichtdicke von etwa 1-2 cm
aufgoß und abwartete, bis der oben beschriebene plastische Punkt erreicht war. War
dieser Punkt erreicht, so mußte die Packung sofort angelegt werden.
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Die bekannten Warmhalteschränke erlauben es trotz der Verwendung eines
genau arbeitenden Thermostaten nicht, die in dem Wärmehalteschrank
untergebrachten,
oft sehr großflächigen Paraffinpackungen an jeder Stelle diese genaue Temperatur
einzuhalten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil
zu beseitigen und eine bis auf ein Zehntel Grad genaue Temperatur dauernd zu erzielen.
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Nach der Erfindung wird in bekannter Weise in einem Warmhalteschrank
ein Thermostat und verschiedenen Etagen von Rosten vorgesehen, auf welche die benötigte
Anzahl Paraffinpackungen eingeschoben werden kann. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß am Anfang und am Ende der Roste Trennplatten mit Lochreihen
vorgesehen sind, welche etwa in der mittleren Höhe der Zwischenräume zwischen zwei
Packungen liegen und die Luft unter einem Uberdruck einströmen lassen, der eine
leichte Wirbelbildung der Luft verursacht. Dadurch wird erreicht, daß ausreichend
warme Luft über die ganze Fläche jeder Paraffinpackung von oben und unten hinwegstreicht
und infolge der leichten Wirbelbildung der Luft auch die unebenen Stellen auf der
Oberfläche der Paraffinpackungen und die durch die Roststäbe entstehenden Ablenkflächen
auf der Unterseite der Packungen von der Luft erreicht werden und für die gewünschte
genaue Einhaltung der Anwendungstemperatur ein jeder Stelle der Packung sorgen.
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Ein im Luftstromkanal hinter der Heizschlange vorgesehener Thermostat
erlaubt es, die Temperatur jeder Paraffinpackung an jeder Stelle mit Sicherheit
auf 20 genau einzustellen und damit die
für jede Packung angestrebte
höchste Abgabe von Wärme bei stets gleichbleibender Temperatur zu verwirklichen,
welche ein bequemes Anpassen der Packung an den zu behandelnden Körperteilen erlaubt
und eine bei niedriger Temperatur auftretende Brüchigkeit der Packung ausschließt.
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Die Roste stehen der gewünschten Erwärmung der Unterseite der Paraffinpackung
am wenigsten im Wege, wenn sie aus einem Gitter mit wenigen Längs- und Querstäben
bestehen, weil dann die noch mehr zur Wirbelbildung neigende Luft am sichersten
alle Stellen auf der Unterseite der Packung erreicht.
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Aus dem gleichen Grunde sollen auch die Schalen, welche die Paraffinpackung
aufnehmen, nur etwa die Höhe der Paraffinpackung haben, so daß kein erhöhter Rand
die Warmluft von einer Erhitzung an irgendeiner Stelle abhält und damit an dieser
Stelle die Temperatur niedriger hält als das erwünscht ist.
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Der Zwischenraum zwischen zwei Schalen beträgt etwa das Doppelte der
Schalenhöhe, also beispielsweise 50 mm.
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Der Durchmesser der Plattenlöcher beträgt 10 mm, kann aber an denjenigen
Stellen, an welchen eine Paraffinpackung nicht ausreichend auf die gewünschte Temperatur
kommt, auch größere Werte annehmen.
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Die Zeichnung gibt einen Warmhalteschrank nach der Erfindung im verkleinerten
Maßstab beispielsweise wieder, und zwar zeigt:
Fig. 1 einen senkrechten
Schnitt durch einen Warmhalteschrank nach der Erfindung gemäß Linie I-I der Figur
2 und Fig. 2 einen waagerechten Schnitt nach der Linie II-II der Figur 1 in einem
noch etwas kleiner gehaltenen Maßstabe.
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Bei einem Warmhalteschrank nach der Erfindung sind Boden 1, Deckel
2 und Rückwand 3 sowie die linke Seitenwand 4 auf ihrer Innenseite mit stark wärmedämmenden
Platten belegt, während die Doppeltüren 5,6 mit Scharnieren 7,8 und Handgriffen
9,10 eine Wärmedämmschicht von geringerer Stärke aufweisen. Die rechte Seitenwand
11 ist nicht isoliert, sondern grenzt an den Saugraum 12 mit Gebläse 13 an, welches
durch einen hinter einer Trennwand 14 befindlichen Elektromotor 15 angetrieben wird.
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Nach Einschalten eines Hauptschalters regelt ein einstellbarer Thermostat
16 die gewünschte Temperatur der Paraffinpackungen.
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Die in dem Warmhalteschrank vorhandene Luft wird von dem Gebläse 13
durch Lochreihen 17 einer Trennplatte 18 und an einer Heizschlange 19 im Luftkanal
20 neben der Rückwand 3 vorbeibewegt und sammelt sich in einem Druckraum 21 vor
der Innenseite der linken Seitenwand 4, der durch eine linke Trennplatte 22 mit
Lochreihen 23 gegenüber dem inneren Heizraum 24 abgegrenzt ist.
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Der Thermostat 16 wird allein aufgrund von Versuchen so eingestellt
, daß beim Abschalten des Thermostaten die gewünschte Temperatur d Paraffinpackungen
genau erreicht wird.
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Die Innenseiten beider Platten 18 und 22 tragen in gleichen Abständen
voneinander Haltewinkel 25, auf welchen herausnehmbare
Roste 26
liegen. Auf diese Roste werden Schalen gesetzt, deren Höhe der üblichen Dicke von
Paraffinpackungen von etwa 25 mm und deren Länge und Breite der Größe der normalen
Paraffinpackung entspricht, die aber auch mit einer Mehrzahl entsprechend kleinerer
Wannen beschickt werden können, wenn dafür Bedarf vorhanden ist.
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Die Haltewinkel 25 sind so angeordnet, daß die Lochreihen 17,23 der
Platten 18,22 etwa in der Mitte des freien Raumes zwischen zwei übereinander angeordneten
Wannen zu liegen kommen.
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Patentansprüche:
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