DE2716814C2 - - Google Patents
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- C07D501/00—Heterocyclic compounds containing 5-thia-1-azabicyclo [4.2.0] octane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. cephalosporins; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur
Herstellung von 3-Hydroxymethyl-2-cephemverbindungen durch
Umsetzung einer 3-Halogenmethylcephemverbindung mit einem
Salz einer gamma- oder delta-Hydroxy-carbonsäure und
Umsetzung des so erhaltenen Esters mit einer protischen Säure.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen 3-
Hydroxymethylcephemverbindungen sind wertvolle Zwischenprodukte für
die Herstellung bekannter Cephalosporinantibiotika.
3-Hydroxymethylcephemverbindungen sind auf dem
Cephalosporingebiet bekannt und haben sich als wertvolle Zwischenprodukte
für die Herstellung vieler verwandter antibiotisch wirksamer
Cephalosporinverbindungen erwiesen. Bisher waren die 3-
Hydroxymethylcephemverbindungen im allgemeinen durch chemische
oder enzymatische Entesterungsverfahren aus den entsprechenden
3-Acetoxymethylcephemverbindungen (Derivate von Cephalosporin
C) zugänglich. So kann eine 7-Acylamino-3-acetoxymethyl-3-
cephem-4-carbonsäure mit einer von Bacillus subtilis stammenden
Esterase oder mit Orangenschalenesterase behandelt werden,
wodurch die entsprechende 7-Acylamino-3-hydroxymethyl-3-cephem-
4-carbonsäure erhalten wird. Die Herstellung und der allgemein
anerkannte Nutzen von 3-Hydroxymethylcephemverbindungen, den
Produkten des erfindungsgemäßen Verfahrens, sind in den US-PS
31 96 151, 32 18 318, 34 36 310 und 34 59 746 angegeben.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von 3-Hydroxymethyl-2-cephemverbindungen der allgemeinen
Formel
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
- (1) eine Delta²- oder Delta³-3-Halogenmethylcephemverbindung der allgemeinen Formel mit 1 bis 1,3 Äquivalenten eines Salzes einer gamma- oder delta-Hydroxycarbonsäure der allgemeinen Formel in Hexamethylphosphoramid (HMPA) bei einer Temperatur von -10 bis 25°C und
- (2) von der gebildeten Mischung der 2-Cephem- und
3-Cephemhydroxyester der allgemeinen Formel
zumindest die 2-Cephemverbindung
in einem inerten organischen Lösungsmittel mit einer protischen
Säure mit einem pH-Wert von weniger als 4,0 umsetzt, wobei
die einzelnen Symbole in den vorstehend angegebenen allgemeinen
Formeln folgende Bedeutungen haben:XChlor, Brom oder Jod,
Mein Alkalikation,
n1 oder 2,
Reine Carbonsäureschutzgruppe,
R₂ und R₃,die untereinander gleich oder voneinander
verschieden sein können, Wasserstoff oder eine Äthyl-
oder Methylgruppe und
R₁eine Amidogruppe der Formel
worin R₄ bedeutet:
- (a) Wasserstoff, C₁-C₃-Alkyl, 3-(2-Chlorphenyl)-5- methylisoxazol-4-yl oder geschütztes Amino-4- geschütztes-carboxybutyl;
- (b) Benzyloxy, 4-Nitrobenzyloxy, 2,2,2-Trichlorethoxy, tert.-Butoxy oder 4-Methoxybenzyloxy;
- (c) die Gruppe R₅, die 1,4-Cyclohexadienyl, Phenyl oder Phenyl mit 1 oder 2 untereinander gleichen oder voneinander verschiedenen Substituenten aus der Gruppe Halogen, geschütztes Hydroxy, Nitro, Cyan, Trifluormethyl, C₁-C₃-Alkyl und C₁-C₇-Alkoxy sein kann;
- (d) eine Arylalkylgruppe der Formel R₅-(Q) m -CH₂- ,worin R₅ die oben angegebene Bedeutung hat, Q Sauerstoff oder Schwefel bedeutet und m 0 oder 1 ist;
- (e) eine substituierte Arylalkylgruppe der Formel worin R₆ die oben definierte Gruppe R₅, 2-Thienyl oder 3-Thienyl und W eine geschützte Hydroxygruppe, eine geschützte Carboxygruppe oder eine geschützte Aminogruppe bedeutet, oder
- (f) eine Heteroarylmethylgruppe der Formel R₇-CH₂- ,worin R₇ 2-Thienyl, 3-Thienyl, 2-Furyl, 2-Thiazolyl, 5-Tetrazolyl oder 1-Tetrazolyl bedeutet.
Die Bezeichnung "C₁-C₃-Alkyl" bezieht sich auf Methyl, Ethyl,
n-Propyl und Isopropyl. Die Bezeichnung "Halogenmethyl"
bezieht sich auf Chlormethyl, Brommethyl und Jodmethyl. Beispiele
für "C₁-C₇-Alkoxy"-Gruppen sind Methoxy, Ethoxy, Propoxy,
n-Butoxy, tert.-Butoxy und Cyclohexyloxy.
Wenn R₅ in der obigen Definition für eine substituierte
Phenylgruppe steht, kann es eine mono- oder disubstituierte
Halogenphenylgruppe, wie 4-Chlorphenyl, 2,6-Dichlorphenyl, 2,5-
Dichlorphenyl, 3,4-Dichlorphenyl, 3-Chlorphenyl, 3-Bromphenyl, 4-
Bromphenyl, 3,4-Dibromphenyl, 3-Chlor-4-fluorphenyl oder 2-Fluorphenyl,
eine geschützte Hydroxyphenylgruppe wie 4-Benzyloxyphenyl,
3-Benzyloxyphenyl, 4-tert.-Butoxyphenyl, 4-Tetrahydropyranyloxyphenyl,
4-(4-Nitrobenzyloxy)-phenyl, 2-Phenacyloxyphenyl,
4-Benzhydryloxyphenyl oder 4-Trityloxyphenyl, eine
Nitrophenylgruppe, wie 3-Nitrophenyl oder 4-Nitrophenyl, eine
Cyanphenylgruppe, wie 4-Cyanphenyl, eine mono- oder
dialkylsubstituierte Phenylgruppe, wie 4-Methylphenyl, 2,4-
Dimethylphenyl, 2-Ethylphenyl, 4-Isopropylphenyl, 4-Ethylphenyl
oder 3-n-Propylphenyl, eine Mono- oder Dialkoxyphenylgruppe,
wie 2,6-Dimethoxyphenyl, 4-Methoxyphenyl, 3-Ethoxyphenyl,
4-Isopropoxyphenyl, 4-tert.-Butoxyphenyl oder 3-Ethoxy-4-
methoxyphenyl sein. R₅ steht auch für disubstituierte
Phenylgruppen, deren Substituenten voneinander verschieden sein
können, zum Beispiel für 3-Methyl-4-methoxyphenyl, 3-Chlor-
4-benzyloxyphenyl, 2-Methoxy-4-bromphenyl, 4-Ethyl-2-methoxyphenyl,
3-Chlor-4-nitrophenyl oder 2-Methyl-4-chlorphenyl.
Die Bezeichnung "geschütztes Amino", wie sie in der obigen
Definition angewandt wird, bezieht sich auf eine Aminogruppe, die
durch eine der üblicherweise angewandten Aminoschutzgruppen
substituiert ist, z. B. durch die tert.-Butoxycarbonylgruppe
(t-BOC), die Benzyloxycarbonylgruppe, die 4-Methoxybenzyloxycarbonylgruppe,
die 4-Nitrobenzyloxycarbonylgruppe oder
die 2,2,2-Trichloräthoxycarbonylgruppe. Ähnliche herkömmliche
Aminoschutzgruppen, beispielsweise die von J. W. Barton
in "Protective Groups in Organic Chemistry", J. F. W. McOmie,
Ed., Plenum Press, New York, N. Y., 1973, Kapitel 2, beschriebenen,
sind gleichfalls geeignet.
Die Bezeichnung "geschütztes Hydroxy" bezieht sich auf die mit
einer Hydroxylgruppe gebildeten leicht spaltbaren Gruppen, wie
die Formyloxygruppe, die Chloracetoxygruppe, die Benzyloxygruppe,
die Benzhydryloxygruppe, die Trityloxygruppe, die
4-Nitrobenzyloxygruppe, die Trimethylsilyloxygruppe, die
Phenacyloxygruppe, die tert.-Butoxygruppe, die Methoxymethoxygruppe
oder die Tetrahydropyranyloxygruppe. Weitere Hydroxyschutzgruppen,
beispielsweise die von C. B. Reese in "Protective
Groups in Organic Chemistry", loc. cit., Kapitel 3, beschriebenen,
fallen gleichfalls unter die hierin angewandte Bezeichnung
"geschütztes Hydroxy".
Die Bezeichnung "geschütztes Carboxy" bezieht sich auf eine
Carboxygruppe, die durch eine der üblicherweise verwendeten
Carbonsäureschutzgruppen gestützt worden ist, wie sie zur
Blockierung oder zum Schutz der Carbonsäurefunktionalität
verwendet werden, während Reaktionen an anderen funktionellen
Stellen der Verbindung durchgeführt werden. Solche geschützten
Carboxygruppen zeichnen sich durch die Leichtigkeit ihrer
Spaltung durch hydrolytische oder hydrogenolytische Maßnahmen
unter Bildung der entsprechenden Carbonsäuren aus.
Beispiele für Carbonsäureesterschutzgruppen sind tert.-Butyl,
Benzyl, 4-Methoxybenzyl, C₂-C₆-Alkanoyloxymethyl, 4-Nitrobenzyl,
Diphenylmethyl (Benzhydryl), Phenacyl, p-Halogenphenacyl,
2,2,2-Trichlorethyl, Succinimidomethyl und Tri-(C₁-C₃-
alkyl)-silyl; andere bekannte herkömmliche Carboxyschutzgruppen,
wie die von E. Haslam in "Protective Groups in Organic Chemistry",
loc. cit., Kapitel 5, beschriebenen, sind, wie ohne weiteres
ersichtlich, gleichfalls geeignet. Die Art solcher esterbildenden
Gruppen ist nicht von entscheidender Bedeutung, solange
der damit gebildete Ester unter den weiter unten
beschriebenen Reaktionsbedingungen beständig ist. Bevorzugte
Carbonsäureesterschutzgruppen sind tert.-Butyl, 4-Methoxybenzyl,
Benzhydryl, 4-Nitrobenzyl und 2,2,2-Trichlorethyl, und besonders
bevorzugt sind 4-Nitrobenzyl und 2,2,2-Trichlorethyl.
In der vorstehenden Beschreibung sind Hydroxy-, Amino- und
Carboxyschutzgruppen nicht erschöpfend angegeben. Die Funktion
solcher Gruppen besteht darin, die reaktionsfähigen
funktionellen Gruppen während der Herstellung der gewünschten
Produkte zu schützen und sich anschließend ohne Veränderung
des übrigen Teils des Moleküls entfernen zu lassen.
Der Art der Seitenkettengruppe R₁ kommt im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens gleichfalls keine entscheidende
Bedeutung zu. Unter den verhältnismäßig milden
Reaktionsbedingungen bleibt die Amidseitenkette unberührt. Deshalb
ist das erfindungsgemäße Verfahren auf eine große Vielfalt
von 7-Acylamino-3-halogenmethylcephem-Ausgangsmaterialien
anwendbar, deren Herkunft weiter unten im einzelnen beschrieben
wird.
Beispielhaft für die oben angegebene Acylaminogruppe
sind Formamido, Acetamido, Propionamido, Butyramido, 2-
Pentenoylamino und 5-tert.-Butoxycarbonylamino-5-tert.-
butoxycarbonylvaleramido.
Beispiele für die Acylaminogruppe der Formel
sind Benzamido, 2,6-Dimethoxybenzamido, 4-Chlorbenzamido,
4-Methylbenzamido, 3,4-Dichlorbenzamido, 4-Cyanbenzamido,
3-Brombenzamido und 3-Nitrobenzamido.
Beispiele für die Acylaminogruppe
worin R₄ eine Gruppe der Formel R₅ (Q) m CH₂- (m=0) bedeutet,
sind Cyclohexa-1,4-dienylacetamido, Phenylacetamido, 4-
Chlorphenylacetamido, 3-Methoxyphenylacetamido, 3-Cyanophenylacetamido,
3-Methylphenylacetamido, 4-Bromphenylacetamido, 4-
Ethoxyphenylacetamido, 4-Nitrophenylacetamido und 3,4-
Dimethoxyphenylacetamido; und wenn m = 1 ist und Q Sauerstoff bedeutet,
Phenoxyacetamido, 4-Cyanphenoxyacetamido, 4-Chlorphenoxyacetamido,
3,4-Dichlorphenoxyacetamido, 2-Chlorphenoxyacetamido,
4-Methoxyphenoxyacetamido, 2-Ethoxyphenoxyacetamido, 3,4-
Dimethylphenoxyacetamido und 4-Isopropylphenoxyacetamido; und
wenn m 1 ist und Q Schwefel bedeutet, Phenylthioacetamido,
2,5-Dichlorphenylthioacetamido, 4-Bromphenylthioacetamido,
4-Methoxyphenylthioacetamido, 3-Nitrophenylthioacetamido und
4-Tolylthioacetamido.
Beispiele für Acylaminogruppen, in deren Formel R₄ eine
substituierte Arylalkylgruppe der Formel
bedeutet, sind, wenn W für eine geschützte Hydroxygruppe steht,
2-Formyloxy-2-phenylacetamido, 2-Benzyloxy-2-(4-methoxyphenyl)-
acetamido, 2-(4-Nitrobenzyloxy)-2-(3-chlorphenyl)-acetamido,
2-Chloracetoxy-2-(4-methoxyphenyl)-acetamido, 2-Benzyloxy-2-
phenylacetamido, 2-Trimethylsilyloxy-2-(4-chlorphenyl)-acetamido
und 2-Benzhydryloxy-2-phenylacetamido; wenn W für eine
geschützte Aminogruppe steht, 2-(4-Nitrobenzyloxycarbonylamino)-
2-(2-thienyl)-acetamido, 2-(2,2,2-Trichlorethoxycarbonylamino)-
2-phenylacetamido, 2-Chloracetamido-2-(1,4-cyclohexadien-
1-yl)-acetamido, 2-(4-Methoxybenzyloxycarbonylamino)-2-(4-
methoxyphenyl)-acetamido, 2-Benzhydryloxycarbonylamino-2-(3-thienyl)-
acetamido und 2-(1-Carbomethoxy-2-propenyl)-amino-2-
phenylacetamido. Beispiele für Acylaminogruppen der Formel
worin W für eine geschützte Carboxygruppe steht, sind 2-
Benzyloxycarbonyl-2-phenylacetamido, 2-tert.-Butoxycarbonyl-2-
phenylacetamido, 2-(4-Nitrobenzyloxycarbonyl)-2-(2-thienyl)-
acetamido, 2-Benzhydryloxycarbonyl-2-(4-chlor-phenyl)-acetamido
und 2-(4-Methoxybenzyloxycarbonyl)-2-phenylacetamido.
Beispiele für die Acylaminogruppe der Formel
worin R₄ für eine Heteroarylmethylgruppe der Formel R₇ -CH₂-
steht, sind 2-Thienylacetamido, 3-Thienylacetamido, 2-Furylacetamido,
eine 2-Thiazolylacetamidogruppe der Formel
eine Tetrazolylacetamidogruppe der Formel
und eine 5-Tetrazolylacetamidogruppe der Formel
R₁ kann auch eine 3-(2-Chlorphenyl)-5-methylisoxazol-4-yl-
amidogruppe der Formel
sein.
Die für die Zwecke der Erfindung am meisten bevorzugten
Seitenketten sind Formamido, Acetamido, Phenylacetamido,
Phenoxyacetamido und 2-Thienylacetamido. Solche Seitenketten
sind nur deshalb bevorzugt, weil sich 3-Halogenmethylcephem-
Ausgangsmaterialien mit solchen Seitenketten als besonders
leicht zugänglich erwiesen haben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ganz allgemein auf die
Herstellung von 3-Hydroxymethyl-2-cephemverbindungen aus
den entsprechenden 3-Halogenmethylcephemverbindungen durch
eine zweistufige Arbeitsweise gerichtet; es umfaßt (1) den
nukleophilen Ersatz des 3-Halogensubstituenten mittels eines
Alkalisalzes einer gamma- oder delta-Hydroxycarbonsäure
und (2) die durch eine protische Säure induzierte
intramolekulare Lactonbildung des entstandenen gamma- oder delta-
Hydroxyesters unter gleichzeitiger Freisetzung der 3-
Hydroxymethylcephemverbindung.
Die erste Stufe des Verfahrens besteht im wesentlichen in einer
Veresterungsmaßnahme, das heißt einer Veresterung einer gamma-
oder delta-Hydroxycarbonsäure über die Umsetzung ihres Alkalisalzes
mit einem Alkylhalogenid, hier einer 3-Halogencephemverbindung.
Diese Art der Veresterung ist in der chemischen
Literatur beschrieben (J. E. Shaw, D. C. Kunerth und J. J.
Sherry, Tetrahedron Letters, 689 [1973]).
Wie bereits erwähnt, können sowohl 3-Halogenmethyl-2-
cephemverbindungen als auch 3-Halogenmethyl-3-cephemverbindungen
als Ausgangsmaterialien des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet werden. Die Reaktion beider Isomerer mit einem Salz
einer gamma- oder delta-Hydroxycarbonsäure führt unter den
Verfahrensbedingungen zu einer Mischung der entsprechenden
2-Cephem- und 3-Cephem-gamma- oder delta-hydroxyester, die
durch Chromatographie getrennt werden können.
Die Herstellung von 3-Halogenmethylcephemverbindungen der
Ausgangsmaterialien des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in
der das Cephalosporingebiet betreffenden Literatur mehrfach
beschrieben. Derartige Verbindungen sind durch Allylhalogenierung
der entsprechenden Desacetoxycephalosporinverbindungen
erhältlich (US-PS 36 58 799). In neuerer Zeit sind
3-Halogenmethylcephemverbindungen durch Spaltung von 3-
Acetoxymethyl- und 3-Carbamoyloxymethylcephemverbindungen mit
Halogenwasserstoffsäuren hergestellt worden. (S. Karady,
T.Y. Cheng, S. H. Pines und M. Sletzinger, Tetrahedron
Letters, 30, 2625 [1974]).
Beispiele für als Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße
Verfahren geeignete 3-Halogenmethylcephemverbindungen sind:
Benzhydryl-7-phenylacetamido-3-brommethyl-3-cephem-4-
carboxylat,
4′-Nitrobenzyl-7-formamido-3-chlormethyl-2-cephem-4- carboxylat,
2′,2′,2′-Trichlorethyl-7-(2,5-dichlorphenylthioacetamido)- 3-jodmethyl-2-cephem-4-carboxylat,
4′-Methoxybenzyl-7-(4-nitrobenzyloxycarbonylamino)-3- brommethyl-3-cephem-4-carboxylat,
tert.-Butyl-7-[2-(4-nitrobenzyloxycarbonylamino)-2-phenylacetamido]--3- chlormethyl-2-cephem-4-carboxylat,
Benzyl-7-(2-Thienylacetamido)-3-jodmethyl-2-cephem-4- carboxylat,
Trimethylsilyl-7-phenoxyacetamido-3-chlormethyl-3-cephem- 4-carboxylat,
4′-Nitrobenzyl-7-[2-(4-nitrobenzyloxycarbonyl)-2- phenylacetamido]-3-brommethyl-2-cephem-4-carboxylat,
Benzhydryl-7-benzyloxycarbonylamino-3-chlor-methyl-2- cephem-4-carboxylat,
Benzhydryl-7-benzamido-2-chlormethyl-2-cephem-4- carboxylat,
4′-Methoxybenzyl-7-acetamido-3-brommethyl-2-cephem-4-carboxylat.
4′-Nitrobenzyl-7-formamido-3-chlormethyl-2-cephem-4- carboxylat,
2′,2′,2′-Trichlorethyl-7-(2,5-dichlorphenylthioacetamido)- 3-jodmethyl-2-cephem-4-carboxylat,
4′-Methoxybenzyl-7-(4-nitrobenzyloxycarbonylamino)-3- brommethyl-3-cephem-4-carboxylat,
tert.-Butyl-7-[2-(4-nitrobenzyloxycarbonylamino)-2-phenylacetamido]--3- chlormethyl-2-cephem-4-carboxylat,
Benzyl-7-(2-Thienylacetamido)-3-jodmethyl-2-cephem-4- carboxylat,
Trimethylsilyl-7-phenoxyacetamido-3-chlormethyl-3-cephem- 4-carboxylat,
4′-Nitrobenzyl-7-[2-(4-nitrobenzyloxycarbonyl)-2- phenylacetamido]-3-brommethyl-2-cephem-4-carboxylat,
Benzhydryl-7-benzyloxycarbonylamino-3-chlor-methyl-2- cephem-4-carboxylat,
Benzhydryl-7-benzamido-2-chlormethyl-2-cephem-4- carboxylat,
4′-Methoxybenzyl-7-acetamido-3-brommethyl-2-cephem-4-carboxylat.
Die Brommethylcephemverbindungen sind eine bevorzugte Klasse
von Ausgangsmaterialien.
Zu den bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren
Alkalisalzen gehören die Natrium-, Kalium- und Lithiumsalze
von gamma- oder delta-Hydroxycarbonsäuren der Formel
worin R₂, R₃ und n die oben angegebenen Bedeutungen haben.
Beispiele für derartige Alkalisalze sind:
Natrium-4-hydroxybutanoat,
Kalium-4-hydroxybutanoat,
Lithium-3-methyl-4-hydroxybutanoat,
Lithium-4-hydroxypentanoat,
Natrium-3-methyl-4-hydroxypentanoat,
Kalium-4-hydroxyhexanoat,
Natrium-3-methyl-4-hydroxyhexanoat,
Natrium-3-ethyl-4-hydroxyhexanoat,
Kalium-3-hydroxymethylpentanoat,
Lithium-5-hydroxypentanoat,
Natrium-5-hydroxypentanoat,
Kalium-4-methyl-5-hydroxypentanoat,
Natrium-4-methyl-5-hydroxyhexanoat,
Lithium-4-methyl-5-hydroxyheptanoat,
Natrium-5-hydroxyhexanoat,
Kalium-5-hydroxyheptanoat und
Natrium-4-ethyl-5-hydroxyheptanoat.
Kalium-4-hydroxybutanoat,
Lithium-3-methyl-4-hydroxybutanoat,
Lithium-4-hydroxypentanoat,
Natrium-3-methyl-4-hydroxypentanoat,
Kalium-4-hydroxyhexanoat,
Natrium-3-methyl-4-hydroxyhexanoat,
Natrium-3-ethyl-4-hydroxyhexanoat,
Kalium-3-hydroxymethylpentanoat,
Lithium-5-hydroxypentanoat,
Natrium-5-hydroxypentanoat,
Kalium-4-methyl-5-hydroxypentanoat,
Natrium-4-methyl-5-hydroxyhexanoat,
Lithium-4-methyl-5-hydroxyheptanoat,
Natrium-5-hydroxyhexanoat,
Kalium-5-hydroxyheptanoat und
Natrium-4-ethyl-5-hydroxyheptanoat.
Bevorzugte Salze sind die Alkalisalze von gamma-
Hydroxycarbonsäuren der Formel
Am stärksten bevorzugt sind die Alkalisalze der 4(gamma)-
Hydroxybutansäure.
Die erste Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
beispielsweise derart durchgeführt, daß eine Suspension von
1,1 Äquivalenten (je Äquivalent der 3-Halogenmethylcephemverbindung)
des gamma- oder delta-Hydroxycarbonsäuresalzes
in HMPA zu einer Lösung der 3-Halogenmethylcephemverbindung
in HMPA bei Eisbadtemperatur gegeben wird. Der Reaktionsverlauf
wird durch vergleichende Dünnschichtchromatographie
verfolgt, und nach dem Ende der Umsetzung beispielsweise
nach 1 bis 2 Stunden wird der gebildete Cephem-gamma- oder
-delta-hydroxyester nach herkömmlichen Laboratoriumsmethoden
isoliert und gereinigt. Die bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren als Zwischenprodukt gebildete 2-Cephemverbindung der
Formel
kann durch Säulenchromatographie von der entsprechenden
3-Cephemverbindung abgetrennt werden. Gewöhnlich wird
jedoch die in der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
gebildete Mischung aus 2-Cephem- und 3-Cephemhydroxyestern
ohne Auftrennung als Ausgangsmaterial für die zweite
Stufe verwendet.
Beispiele für die 2-Cephemhydroxyester, Zwischenprodukte
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, sind folgende:
4′-Nitrobenzyl-7-acetamido-3-(4-hydroxyhexanoyloxymethyl)-
2-cephem-4-carboxylat,
Benzhydryl-7-phenylthioacetamido-3-(3-methyl-4-hydroxyhexanoyloxymet-hyl)- 2-cephem-4-carboxylat,
tert.-Butyl-7-(2-thienylacetamido)-3-(4-hydroxybutanoyloxymethyl)- 2-cephem-4-carboxylat,
4′-Methoxybenzyl-7-[2-(4-nitrobenzyloxycarbonylamino)-2-phenylacetam-ido]- 3-(4-ethyl-5-hydroxyheptanoyloxymethyl)-2-cephem-4-carboxylat,
2′,2′,2′-Trichlorethyl-7-phenylacetamido-3-(5-hydroxyhexanoyloxymeth-yl)- 2-cephem-4-carboxylat,
Benzyl-7-(4-nitrobenzyloxycarbonylamino)-3-(5-hydroxypentanoyloxymet-hyl)- 2-cephem-4-carboxylat,
Succinimidomethyl-7-(1-methoxybenzyloxycarbonylamino)-3-(3- hydroxymethylpentanoyloxymethyl)-2-cephem-4-carboxylat,
Benzhydryl-7-phenoxyacetamido-3-(5-hydroxyheptanoyloxymethyl)- 2-cephem-4-carboxylat,
tert.-Butyl-7-(2-tert.-butoxycarbonyl-2-phenylacetamido)-3- (4-hydroxybutanoyloxymethyl)-2-cephem-4-carboxylat,
Phenacyl-7-acetamido-3-(3-ethyl-4-hydroxyhexanoyloxymethyl)- 2-cephem-4-carboxylat,
4′-Chlorphenacyl-7-(4-chlorphenoxyacetamido)-3-(4-hydroxypentanoylox-ymethyl)- 2-cephem-4-carboxylat und
4′-Nitrobenzyl-7-phenylacetamido-3-(4-hydroxybutanoyloxymethyl)- 2-cephem-4-carboxylat.
Benzhydryl-7-phenylthioacetamido-3-(3-methyl-4-hydroxyhexanoyloxymet-hyl)- 2-cephem-4-carboxylat,
tert.-Butyl-7-(2-thienylacetamido)-3-(4-hydroxybutanoyloxymethyl)- 2-cephem-4-carboxylat,
4′-Methoxybenzyl-7-[2-(4-nitrobenzyloxycarbonylamino)-2-phenylacetam-ido]- 3-(4-ethyl-5-hydroxyheptanoyloxymethyl)-2-cephem-4-carboxylat,
2′,2′,2′-Trichlorethyl-7-phenylacetamido-3-(5-hydroxyhexanoyloxymeth-yl)- 2-cephem-4-carboxylat,
Benzyl-7-(4-nitrobenzyloxycarbonylamino)-3-(5-hydroxypentanoyloxymet-hyl)- 2-cephem-4-carboxylat,
Succinimidomethyl-7-(1-methoxybenzyloxycarbonylamino)-3-(3- hydroxymethylpentanoyloxymethyl)-2-cephem-4-carboxylat,
Benzhydryl-7-phenoxyacetamido-3-(5-hydroxyheptanoyloxymethyl)- 2-cephem-4-carboxylat,
tert.-Butyl-7-(2-tert.-butoxycarbonyl-2-phenylacetamido)-3- (4-hydroxybutanoyloxymethyl)-2-cephem-4-carboxylat,
Phenacyl-7-acetamido-3-(3-ethyl-4-hydroxyhexanoyloxymethyl)- 2-cephem-4-carboxylat,
4′-Chlorphenacyl-7-(4-chlorphenoxyacetamido)-3-(4-hydroxypentanoylox-ymethyl)- 2-cephem-4-carboxylat und
4′-Nitrobenzyl-7-phenylacetamido-3-(4-hydroxybutanoyloxymethyl)- 2-cephem-4-carboxylat.
In der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
der 2-Cephem-gamma- oder -delta-hydroxyester mit einer
protischen Säure mit einem pK-Wert von weniger als 4,0
umgesetzt, wodurch eine intramolekulare Cyclisierung des
Hydroxyesteranteils bewirkt wird. Hieraus ergibt sich die
Bildung des 2-Hydroxymethyl-2-cephemprodukts des
erfindungsgemäßen Verfahrens und als Nebenprodukt ein gamma-
oder delta-Lacton der Formel
Der Hydroxyanteil der entsprechenden 3-Cephemhydroxyester
erfährt zwar bei der Umsetzung mit einer protischen
Säure mit einem pK-Wert von unter 4,0 eine vergleichbare
Lactonisierung, aber die gebildeten 3-Hydroxymethyl-3-
cephemverbindungen erleiden unter den sauren Bedingungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens eine weitere Lactonisierung
unter Bildung von Lactonen der Formel
Da das Ausgangsmaterial für die zweite Stufe des
erfindungsgemäßen Verfahrens meist eine Mischung aus 2-Cephem- und 3-
Cephemhydroxyestern ist, ist deshalb das Produkt der säureinduzierten
Lactonisierung von Stufe 2 häufig eine Mischung
eines 3-Hydroxymethyl-2-cephem- und des entsprechenden -3-
cephemlactons. Das gewünschte 3-Hydroxymethyl-2-cephem kann
nach herkömmlichen Arbeitsweisen, zum Beispiel durch
fraktionierte Kristallisation oder Chromatographie isoliert und
gereinigt werden.
Die im einzelnen angewandte Art und Weise für die
Durchführung der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist ohne besondere Bedeutung. Es ist lediglich nötig, daß
das Zwischenprodukt, der Cephemhydroxyester, mit einer
protischen Säure mit einem pK von weniger als 4,0 in Berührung
gebracht wird. Dafür kann jede beliebige der in Laboratorien
herkömmlichen Arbeitsweisen angewandt werden. Am üblichsten
ist es, eine säureinduzierte Reaktion, wie die Lactonisierungsstufe
des erfindungsgemäßen Verfahrens, durch Zusatz einer geeigneten
Säure zu einer Lösung des Substrats in einem inerten
Lösungsmittel durchzuführen. So wird beispielsweise die durch
eine protische Säure induzierte Lactonisierung des
erfindungsgemäßen Verfahrens durch Zusatz des Cephemhydroxyesters zu
einer Lösung einer geeigneten protischen Säure in einem inerten
Lösungsmittel bewirkt.
Geeignete protische Säuren sind organische und anorganische
protische Säuren mit einem pK-Wert von weniger als 4. Beispiele
hierfür sind Ameisensäure, Halogenessigsäuren, wie
Chloressigsäure, Dichloressigsäure, Trichloressigsäure oder
Trifluoressigsäure, Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure,
p-Toluolsulfonsäure und verwandte organische Sulfonsäuren,
sowie anorganische Säuren, wie Chlorsulfonsäure, Schwefelsäure,
Chlorwasserstoffsäure und Phosphorsäure.
Als Medium für die Lactonisierungsstufe des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann jedes beliebige der verschiedensten inerten
organischen Lösungsmittel verwendet werden. Der Ausdruck "inertes
organisches Lösungsmittel" bezieht sich auf ein organisches
Lösungsmittel, das unter den Verfahrensbedingungen keine
merkliche Reaktion mit den Reaktionsteilnehmern oder Produkten
eingeht. Beispiele für solche Lösungsmittel sind aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Chlorbenzol, Toluol, Ethylbenzol
und Xylol. Halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Chloroform, Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff,
1,2-Dichlorethan (Ethylenchlorid), 1,1,2-Trichlorethan und
1,1-Dibrom-2-chlorethan, aliphatische Nitrile, wie Acetonitril
und Propionitril, Ester, wie Ethylacetat und Butylacetat,
Ether, wie 1,4-Dioxan, Tetrahydrofuran, Diethylether
und Dimethoxyethan, Amide, wie N,N-Dimethylformamid, N,N-
Dimethylacetamid und Hexamethylphosphortriamid (HMPA).
Halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe bilden eine
bevorzugte Klasse von Lösungsmitteln für die Verwendung bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren.
Es sei darauf hingewiesen, daß die zweite Stufe des
erfindungsgemäßen Verfahrens auch in der Weise durchgeführt
werden kann, daß der Substratcephemhydroxyester in einem
der genannten Lösungsmittel oder eine Mischung daraus
gelöst und dann die gebildete Lösung mit einer wäßrigen
Lösung einer geeigneten Säure vermischt oder aufgeschlämmt
wird, bis die Lactonisierung (3-Hydroxymethyl-2-cephembildung)
beendet ist.
Der Reaktionsverlauf wird durch vergleichende
Dünnschichtchromatographie verfolgt. Die bis zum vollständigen Ablauf
der Reaktion erforderliche Zeit hängt von der Reaktionstemperatur,
dem pK-Wert der verwendeten Säure, dem Lösungsmittel
und der Beschaffenheit des jeweiligen Cephemhydroxyestersubstrats
ab. Gewöhnlich ist die Umsetzung in 1 bis
8 Stunden beendet.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren erzeugten 3-
Hydroxymethyl-2-cephemverbindungen sind als Ausgangsmaterialien
zur Herstellung von Antibiotika sehr gut geeignet.
Beispielsweise können 3-Hydroxymethyl-2-cephemverbindungen
nach dem Verfahren der US-PS 39 05 963 in die entsprechenden
7-Acylamino-3-carbamoyloxymethyl-3-cephem-4-carbonsäuren
überführt werden. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen 3-Hydroxymethyl-2-cephemverbindungen können statt
dessen aber auch als Ausgangsmaterialien bei der Herstellung
von 7-Acylamino-3-carboxy-3-cephem-4-carbonsäuren der Formel
und ihrer Derivate nach der US-PS 39 53 436 verwendet werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter
erläutert. Die darin angegebenen magnetischen Kernresonanzspektren
wurden mit einem Varian Associates T-60 Spektrometer,
unter Verwendung von Tetramethylsilan als Bezugsstandard,
erhalten. Die chemischen Verschiebungen sind in
delta-Werten in Teilen pro Million (ppm) und die Kupplungskonstanten
(J) sind in Cyclen/Sekunden angegeben.
Eine Lösung von 2,24 g (3,8 mMol) Benzhydryl-7-(2-thienylacetamido)-
3-brommethyl-3-cephem-4-carboxylat in 20 ml Hexamethylphosphoramid
(HMPA) von 0°C wird unter Stickstoff mit einer
Suspension von 0,530 g (4,2 mMol) Natrium-4-hydroxybutanoat
in 25 ml HMPA versetzt. Nach Rühren während 1,5 Stunden wird
Ethylacetat zugegeben, und die erhaltene Lösung wird 5mal
mit Wasser und dann mit Salzlösung gewaschen und über
wasserfreiem MgSO₄ getrocknet. Durch Eindampfen im Vakuum zur
Trockne erhält man 2,12 g Produkt, das mit dem einer identischen
Umsetzung mit 1 mMol Ausgangsmaterial vereinigt wird. Die
vereinigten Produkte werden an einer Kieselsäuregelsäure unter
Verwendung von Cyclohexan : Ethylacetat (1 : 2) als Elutionsmittel
chromatographiert, wodurch 293 mg einer Mischung der in der
Überschrift genannten Verbindung und der entsprechenden 3-
Cephemverbindung erhalten werden. Die folgenden Angaben gelten
für die in der Überschrift genannte Verbindung:
nmr (CDCl₃) delta
nmr (CDCl₃) delta
3,55 (m, 2,
(CH₂OH), 3,83 (s, 2, Seitenketten-CH₂), 4,63 (bs, 1, -CH₂OH),
5,0 (s, l, C₄-H), 5,23 (d, l, J = 4 Hz, C₆-H), 5,58 (dd, l,
J = 4 und 8 Hz, C₇-H), 6,42 (bs, l, C₂-H), 6,95 (s, l, Ester-
CH) und 7,36 (m, 13, Thienyl- + ArH).
(A) Zu 100 ml einer Lösung von 0,297 ml Trifluoressigsäure
in 125 ml Methylenchlorid von 0°C gibt man 1,048 g einer
Mischung von Benzhydryl-7-(2-thienylacetamido)-3-(3-
hydroxybutanoyloxymethyl)-2-cephem-4-carboxylat mit der entsprechenden
3-Cephemverbindung. Nach 6 Stunden wird eine gesättigte
wäßrige Natriumbicarbonatlösung zugegeben, worauf man die
Mischung sich auf Zimmertemperatur erwärmen läßt. Die
organische Schicht wird abgetrennt, mit gesättigter wäßriger
Natriumchloridlösung gewaschen, über wasserfreiem MgSO₄
getrocknet und im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der dadurch
erhaltene Schaum wird in Methylenchlorid gelöst und das
7-(2-Thienylacetamido)-3-hydroxymethyl-3-cephem-4-carbonsäurelacton
(das von dem 2-Cephemausgangsmaterial herrührende
Produkt) kristallisiert und wird abfiltriert, wodurch
59 mg Substanz erhalten werden. Das Filtrat wird im
Vakuum eingeengt und abgekühlt. Dadurch werden weitere 209 mg
des Lactons, vermischt mit einer kleinen Menge des in der
Überschrift genannten Produkts, erhalten. Durch Eindampfen der
angefallenen Lösung im Vakuum zur Trockne gewinnt man 680 mg
des in der Überschrift genannten Produkts:
nmr (Aceton-D-6) delta 3,85 (s, 2, Seitenketten-CH₂), 4,17 (s,
2, -CH₂OH), 5,25 (d, l, J = 4,5 Hz, C₆-H), 5,54 (dd, l, J = 4,5
und 8,0 Hz, C₇-H), 6,40 (bs, l, C₂-H), 6,95 (s, l, Ester-CH),
7,32 (m, 13, Thienyl- + ArH) und 8,04 (d, l, J = 8,0 Hz,
Seitenketten-NH).
(B) Zu 1 ml einer Lösung von 0,076 ml Ameisensäure in
250 ml Methylenchlorid von Zimmertemperatur gibt man 10 mg
einer Mischung aus Benzhydryl-7-(2-thienylacetamido)-3-
(3-hydroxybutyroxymethyl)-2-cephem-4-carboxylat und der
entsprechenden 3-Cephemverbindung. Der Reaktionsverlauf
wird durch vergleichende Dünnschichtchromatographie verfolgt.
Die Reaktion verläuft langsamer, aber führt praktisch
zu den gleichen Ergebnissen, wie die mit Trifluoressigsäure
unter (A).
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von 3-Hydroxymethyl-2-cephemverbindungen
der allgemeinen Formel
dadurch gekennzeichnet, daß man
- (1) eine Delta²- oder Delta³-3-Halogenmethylcephemverbindung der allgemeinen Formel mit 1 bis 1,3 Äquivalenten eines Salzes einer gamma- oder delta-Hydroxycarbonsäure der allgemeinen Formel in Hexamethylphosphoramid (HMPA) bei einer Temperatur von -10 bis 25°C und
- (2) von der gebildeten Mischung der 2-Cephem- und
3-Cephemhydroxyester der allgemeinen Formel
entweder den 3-Cephemhydroxyester abtrennt und
den 2-Cephemhydroxyester in einem inerten organischen
Lösungsmittel mit einer protischen Säure mit einem pK-Wert von
weniger als 4,0 umsetzt oder das Gemisch aus 2- und 3-Cephemhydroxyester
mit der Säure umsetzt und aus dem erhaltenen Gemisch
die 3-Hydroxymethyl-2-Cephemverbindung abtrennt und gewinnt,
wobei die einzelnen Symbole in den vorstehend angegebenen
allgemeinen Formeln folgende Bedeutungen haben:XChlor, Brom oder Jod,
Mein Alkalikation,
n1 oder 2,
Reine Carbonsäureschutzgruppe,
R₂ und R₃,die untereinander gleich oder voneinander verschieden
sein können, Wasserstoff oder eine Ethyl- oder
Methylgruppe und
R₁eine Amidogruppe der Formel
worin R₄
- (a) Wasserstoff, C₁-C₃-Alkyl, 3-(2-Chlorphenyl)-5- methylisoxazol-4-yl oder 4-geschütztes Amino-4- geschütztes-carboxybutyl;
- (b) Benzyloxy, 4-Nitrobenzyloxy, 2,2,2-Trichlorethoxy, tert.-Butoxy oder 4-Methoxybenzyloxy;
- (c) die Gruppe R₅, die 1,4-Cyclohexadienyl, Phenyl oder Phenyl mit 1 oder 2 untereinander gleichen oder voneinander verschiedenen Substituenten aus der Gruppe Halogen, geschütztes Hydroxy, Nitro, Cyan, Trifluormethyl,C₁-C₃-Alkyl und C₁-C₇-Alkoxy sein kann;
- (d) eine Arylalkylgruppe der Formel R₅-(Q) m -CH₂- ,worin R₅ die oben angegebene Bedeutung hat, Q Sauerstoff oder Schwefel bedeutet und m 0 oder 1 ist;
- (e) eine substituierte Arylalkylgruppe der Formel worin R₆ die oben definierte Gruppe R₅, 2-Thienyl oder 3-Thienyl und W eine geschützte Hydroxygruppe, eine geschützte Carboxygruppe oder eine geschützte Aminogruppe bedeutet, oder
- (f) eine Heteroarylmethylgruppe der Formel R₇-CH₂- ,worin R₇ 2-Thienyl, 3-Thienyl, 2-Furyl, 2-Thiazolyl, 5-Tetrazolyl oder 1-Tetrazolyl bedeutet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Ausgangsmaterial verwendet,
in dessen Formel II R tert.-Butyl, Benzyl, 4-Methoxybenzyl,
C₂-C₆-Alkanoyloxymethyl, 4-Nitrobenzyl, Diphenylmethyl
(Benzhydryl), Phenacyl, 4-Halogenphenacyl, 2,2,2-Trichlorethyl,
Succinimidomethyl oder Tri-(C₁-C₃)alkylsilyl
bedeutet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Alkalisalz einer
gamma-Hydroxycarbonsäure verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Alkalisalz der
gamma-Hydroxybutansäure verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein
Ausgangsmaterial verwendet, in dessen Formel R₁ Formamido,
Acetamido, Phenylacetamido, Phenoxyacetamido oder 2-Thienylacetamido
bedeutet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man als
Säure in der zweiten Stufe Ameisensäure, Chloressigsäure,
Dichloressigsäure, Trifluoressigsäure, Trichloressigsäure,
Methansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure,
Chlorsulfonsäure, Schwefelsäure, Chlorwasserstoff
oder Phosphorsäure verwendet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Ausgangsmaterial
verwendet, in dessen Formel II X Brom bedeutet.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Verbindung der Formel
in eine Verbindung der Formel
übergeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 8 zur Herstellung von
Benzhydryl-7-(2-thienylacetamido)-3-hydroxymethyl-2-cephem-
4-carboxylat, dadurch gekennzeichnet,
daß Benzhydryl-7-(2-thienylacetamido)-3-brommethyl-3-cephem-
4-carboxylat mit Natrium-4-hydroxybutanoat in Hexamethylphosphoramid
umgesetzt wird, woran sich eine Reaktion mit
Trifluoressigsäure anschließt.
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